Nagut, dann wollen wir mal etwas weiter ausholen. Ich habe gehofft, das vermeiden zu können, aber von mir aus.
Es gilt (auch im X-Universum) der Energieerhaltungssatz. Gehen wir mal davon aus, dass es möglich ist "Energiewaffen" zu bauen, die keinerlei Munition benötigen. Was können wir also verschießen? Ionen oder sonstige Partikel fallen flach, die müssen ja irgenwo herkommen. Nagut, geben wir uns mit gebündelter elektromagnetischer Strahlung zufrieden. Ist zwar auch nicht ganz korrekt, aber was solls. Ein Laser ist nichts anderes als eben jene gebündelte Strahlung. Nun müssen wir diese Strahlung möglichst energiereich machen. Dafür nehmen wir unseren Bordreaktor. Das ist zwar physikalisch fragwürdig, aber hier gehen wir mal von einer unbegrenzten Energiemenge aus, die wir an Bord unseres Schiffes zur Verfügung haben.
Nehmen wir uns mal einen aktuellen CO2-Laser des US-Militärs als Beispiel. Damit lassen sich 60kW Dauerleistung erziehlen. Das reicht, um so ziemlich alle Materialien in Flammen aufgehen zu lassen. Eine genaue Energiebetrachtung schenke ich mir hier, das dauert zu lange. Wo kommt die Energie jetzt also her? Genau, wie schon gesagt vom Schiff. Die Amis brauchen übrigens ein halbes Kraftwerk für das Ding, denn der Wirkungsgrad heutiger Laser ist extrem schlecht. (kleiner Vergleich: ein Standart-Argonlaser mit 60mW Output hat eine Leistungsaufnahme von 1-2kW).
Und jetzt willst du mir erzählen, dass eine
Energiewaffe mehr Energie an ihr Ziel bringen kann, als man ihr zuführt? Hört sich schon viel mehr nach Milchmädchen an.
Nochwas zum Thema Energieerhaltung: Selbst wenn man Projektile alleine mit elektrischer Energie (ob elektrothermisch oder magnetisch) auf ein Ziel schiessen will, kann die kinetische Energie der Projektile niemals höher oder gleich der verwendeten elektrischen Energie sein. Verluste hat man immer. (Nochmal ein Vergleich: Elektromagnetische Projektilbeschleuniger ["Coilguns"] haben einen wirkungsgrad von ein paar %).
Nachdem wir uns die physikalischen Grundlagen nun also wieder ins Gedächtniss gerufen haben, machen wir mit der eigentlichen Frage weiter.
Und Raketen fliegen stets maximal nur so schnell wie sie selbst an Rückstoß erzeugen. Das ist im irdischen Atmosphärenmedium oder in der Leere im Weltraum das Selbe. Es ist dabei völlig egal wie schnell der Punkt (hier das Schiff) von dem sie abgefeuert wurden selbst ist. Ist der Punkt von dem sie abgefeuert wurde schneller als die Rakete selbst dann wird die Rakete langsamer nach abfeuern.
Nein. Ganz einfach nein. Was du da sagst macht auch physikalisch keinen Sinn. Du vergleichst Äpfel mit Birnen.
Du musst das Bezugssystem beachten. Wenn du in deinem Sessel sitzt, dann glaubst du dich nicht zu bewegen. Wenn ich jetzt allerdings aus dem Weltraum auf die Erde (und damit deinen Sessel) schaue, düst du mit ein paar km/s durchs All. Eine Rakete auf der Erde fliegt dann diese paar km/s + ihre Eigengeschwindigkeit.
Außerdem ist es der Rakete egal, wie schnell sie ist. Sie stößt Gas aus, was einen Impuls zur Folge hat, der die Rakete beschleunigt. Und eine Beschleunigung ist unabhängig von der Geschwindigkeit. Wenn du konstant mit 100km/h auf der Autobahn fährst und du dein Auto dann mit konstant 1m/s² beschleunigst, nimmt deine Geschwindigkeit auch konstant zu. In dem Fall um 3,6km/h pro Sekunde. Das selbe wäre auch der Fall, wenn du nur mit 30km/h unterwegs bist.
Wenn es so wäre, wie du sagst, würden mehrstufige Raketenantriebe auch gar nicht funktionieren. Ich spare mir hier die genaue Erklärung,
hier kannst du das auch gerne nochmal nachlesen, wenn dir das hier zu milchmädchenhaft war.
Ob eine Rakete jetzt ihre Geschwindigkeit misst und bei erreichen der Sollgeschwindigkeit den Antrieb abschaltet ist eine andere Sache und hat hiermit nichts zu tun.
Viele Grüße,
dontshoot