sorry, ganz vergessen. noch von der nacht vom 21.
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Kapitel: Kara - Begegnung
Wenige Stunden zuvor…
Battlestar Galactica
Standort: NC 322
Auftrag: Schutz der Flotte
Kara saß im Sitz des Copiloten und ging die Checkliste für die Systeme durch während Athena die äußerliche Sichtprüfung übernahm. Zwischendurch blickte die Frau von Lee auf die Uhr und hoffte dass Lee bald käme. Sie wollte ihn nicht hintergehen und mit einem gefälschten Befehl starten wollen. Sie traf bereits Vorbereitungen im Vorfeld, um auf jeden Fall zum Nebel fliegen zu können. Sie erzählte Athena das der Befehl gültig war. Sharon vertraute ihr, schließlich handelte es sich um Starbuck. Sie hatte keine Ahnung was der Flug für Konsequenzen haben könnte wenn Apollo nicht käme und sie wieder zurückkehrten.
Athena hätte ein wichtiges Versprechen gegenüber Admiral Adama gebrochen, wenn Starbuck nicht die alleinige Schuld auf sich nehmen würde. Deshalb ließ Kara Sharon außen vor. Sie selbst würde sicherlich in die Brigg wandern. Aber das schockte sie nicht mehr. Sie hatte sogar eine Lieblingszelle und ging bei einem schweren Verstoß automatisch dorthin. Sie kannte sogar die Wachen mit Vornamen.
Lt. Agathon wartete am Triebwerk des Raptors um mit einem Techniker die Sichtprüfung durchführen zu können. Das wurde von Admiral Adama befohlen. Hintergrund war ein verlorener und beinahe verlorener Raptor aufgrund fahrlässiger Startvorbereitung.
Im Cockpit war alles soweit fertig und Cpt. Thrace hakte die letzten Punkte ab, setzte ihre Unterschrift darunter und wartete nun ab. Sie war nicht einmal nervös. Es war nicht das erste Mal das sie mit gefälschten Papieren startete. An der Akademie gelang es ihr ebenfalls einen Trainingsflug mit gefälschten Unterschriften ihrer Hörsaalleiter zu bekommen. Da die Flugpapiere danach auf mysteriöserweise verschwanden konnte man ihr bis heute nichts nachweisen. Wie sie es anstellte war alleine Karas Geheimnis. Aber ihr magisches Können beim Kartenspielen hatte sich dort ausgezahlt.
Gelangweilt legte sie die Checkliste zur Seite und blickte nach vorne. Im Hangar der Galactica war gerade nicht viel los. Die CAP’s waren draußen, die Mannschaften befanden sich zum größten Teil auf der anderen Seite und nahmen eine Pause. Arbeit war kaum vorhanden, was natürlich nicht ein Dauerzustand blieb auf dem Kampfstern.
Nur ein Shuttle wurde hineingeholt. Und genau das zog Karas Aufmerksamkeit auf sich. Aus ihrer Brusttasche der Fliegerkombi holte sie einen Schokoladenriegel und stieg aus. Sie sah sich im Hangar um. Es war nicht das erste Mal so ruhig, doch diesmal war es ihr zu ruhig.
Oberhalb des Decks sah sie zwei Schatten verschwinden. Sie wusste dass es Marines, genauer gesagt Scharfschützen waren. Obwohl man sie nicht sah, wusste Starbuck das noch mehr Soldaten anwesend waren. Um dem nachzugehen wollte sie selbst zum Shuttle. Ein Blick nach hinten um sicherzugehen das Athena noch am Triebwerk stand. Sie konnte ihren Pferdeschwanz sehen. Karls Frau war noch mit dem Techniker zugange.
Gerade als sie gehen wollte kam Lee an den Raptor und hielt ein Stück Papier hoch. Er lächelte und beschleunigte sein Schritttempo noch. Kara lächelte zurück und ließ für ihren Mann das Shuttle aus den Augen.
„Was hast du da? Für Scheidungspapiere sind es zu wenig Blätter!“ scherzte sie und biss ein Stück vom Riegel.
„Es kommt Scheidungspapieren nahe – es ist deine Starterlaubnis. Du schuldest mir was!“
Mit einem freudigen Lächeln nahm sie die Erlaubnis entgegen und blickte kurz drüber. Alles hatte seinen gerechten Gang und sie hatte nun die offizielle Erlaubnis mit dem Raptor zu starten.
„So, so – ich schulde dir was. Lee, ich habe dir einen Sohn geschenkt und meine Brüste haben an Umfang zugenommen. Ich denke ich habe meine Schuldigkeit bereits großzügig abgeleistet.“
Da war es wieder. Das berühmte und sichere Starbucklächeln. Lee legte seine Arme um ihre Taille und erwartete sehnsüchtig eine Gegenleistung für seine Mühen. Seine Frau schaltete schnell, legte das wichtige Stück Papier auf den Flügel des Raptor, zog ihn an sich ran und bezahlte mit meinem sehr leidenschaftlichen Kuss. Das Paar schloss dabei die Augen und genossen den Augenblick für sich.
„Ich denke das dürfte reichen, Major. Für mehr musst du mir schon einen Kampfstern schenken!“
„Schatz, wer wäre so irre dir ein Kommando über einen Kampfstern zu geben? Bleiben sie auf dem Teppich und freuen sie sich über die kleinen Dinge des Lebens, Captain!“
Seine Frau lehnte kurz gegen den Raptor und schielte mit einem verspielten Schmunzeln zur Decke. In ihrem Kopf wurden Erinnerungen abgespielt wofür sie keine Erklärung hatte. Aber so schnell wie sie kamen waren sie auch wieder verschwunden. Das Ergebnis aber war ein weiteres und sehr breites Grinsen. Sie küsste ihn erneut, was Lee zunächst überraschte. War er nicht vorbereitet auf diesen sehr intimen Überfall.
„Ich tue auch ganz überrascht, versprochen!“
Lee wusste nicht von was sie sprach, aber das war eben Kara wie man sie kannte. Athena kam in der Zwischenzeit hervor und zeigte mit dem Daumen nach oben. Damit war der Check abgeschlossen und der Raptor konnte zur Startrampe geschoben werden. Als eingeteilte Pilotin stieg Sharon in den Raptor um alles vorzubereiten. Dabei fiel ihr der Befehl auf dem Flügel auf. Er trug eine andere Nummer, hatte aber denselben Inhalt wie der Befehl von Kara.
Daraufhin zählte sie eins und eins zusammen. Starbuck hätte sie auf einen illegalen Flug mitgenommen und das hätte die Vertrauensbasis zum Admiral torpediert. Sie wurde daraufhin sauer und verlangte von Kara eine sehr gute Erklärung für diese arglistige Täuschung. Sie wusste das Cpt. Thrace für ihre Überzeugungen weit ging, aber dass sie auch dabei den alten Mann, den CAG und sie hintergehen würde.
So wartete sie im Cockpit und sah nach draußen. Sie wollte warten bis Lee wegging und anschließend Kara zur Rede stellen. Warum hatte sie nicht einfach gefragt, sie überzeugt? Nein, sie hatte den Weg der Täuschung gewählt, sie einfach um die Wahrheit betrogen. Wusste Kara nicht das sie auch Hera damit in Gefahr brachte? Wenn der CAG nun nicht gekommen wäre, dann hätte Athena Angst haben müssen das man ihr Hera wieder wegnimmt. Und ab da hörte für sie jede Freundschaft auf – selbst zu Starbuck.
Draußen flirtete das Ehepaar wie junge Teenager. Küssten sich, lagen sich zärtlich im Arm und konnten nicht voneinander. Die große Uhr über ihr aber machte Kara deutlich das sie von ihrem Lee losmusste. Der Flug stand an und Lee sagte ihr das sie nicht besonders viel Zeit hätten. Bald müsste er die Piloten instruieren, ihre Päckchen für den Durchflug zuteilen und die Flotte vor einer möglichen cylonischen Gefahr beschützen. Nicht viel Zeit für seine Frau um das zu suchen was sie darin vermutete.
„Schatz?“
„Ja, mein Ehegatte.“
„Was glaubst du darin zu finden? Warum so besessen?“
„Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht. Ich werde es erst wissen wenn ich es gefunden habe. Vertrau mir einfach. Ich denke das es wichtig ist!“
Diesen blauen Augen konnte er nicht nein sagen. Kara sah ihn an und bat einfach nur um ein wenig Spielraum. Er hatte sie noch nie so erlebt. Wo war bloß diese Kara die ihre eigene Zerstörung vorantrieb? Die Starbuck, der alles egal war, die am liebsten mit den ersten Piloten gefallen wäre um ihren Leben ein schnelles Ende zu bereiten.
Vor sich sah er eine liebevolle Mutter, eine weniger gute Hausfrau, aber vor allem die Frau die sein Herz besaß. Aber nun sah er auch etwas Neues in ihr. Er konnte nicht sagen was es war. Etwas geschah mit ihr wo er nicht wusste ob es gut oder schlecht für sie war.
„Ok, dann gute Jagd, Captain!“
Ein letzter Kuss. Sehr leidenschaftlich nahm er seine Frau an sich und küsste sie als würde es sie das letzte Mal in seinem Leben küssen. Er hatte ein sehr ungutes Gefühl. Irgendetwas in ihm sagte das eine andere Kara zurückkehren würde, dass seine Kara für immer in diesem Nebel verschwinden würde.
Sie lösten die Umarmung. Lee sah ihr ein letztes Mal in die Augen bevor er ihr den Rücken zukehrte und wieder ging. Seine Frau blieb am Raptor zurück und wollte den Befehl nehmen. Er musste zu ihren Flugunterlagen. Ihre Hand fasste ins Leere. Auf dem Flügel stand bereits auf dem Flügel und hielt beide Exemplare in die Luft. Ihr Blick verhieß nichts Gutes.
„Die Nummer finde ich verdammt billig, Kara Thrace. Was ist heute für ein Tag – den „Verarschen - wir - den – Cylonen - Tag?““
Nicht die Worte von Athena zogen die Aufmerksamkeit Karas an, sondern die Passagiere und andere bekannte Persönlichkeiten am Shuttle. Sie hatte es nicht bemerkt während Lee bei ihr war. Die Luke wurde in der Zwischenzeit geöffnet. Einige Männer in vornehmer Kleidung, jemand in einem langen, schwarzen Kapuzenmantel, Sanitäter, Doc Cottle und Präsidentin Roslin standen am Shuttle. Die Stimmung war ein wenig gereizt. Laura unterhielt sich etwas abgeschieden vom Rest mit der Person im Mantel. Cottle schien jemanden zu suchen und seine Sanitäter –Kara sah von weitem das sie keine Sanitäter waren. Es waren Marines mit Sani-Armbinden.
Auf dem Flügel des Raptors wartete Athena immer noch auf die Antwort von Kara. Aber selbst sie blickte in die Richtung zum Shuttle und ihr fiel etwas bekanntes, was Vertrautes an der Person bei Roslin auf. Es war die Art wie sich die Person bewegte, die Statur, als würde sie in den Spiegel sehen. Erst dann dämmerte es ihr und stieg vom Flügel.
„Schicker Mantel, meinst du nicht auch, Toasterbabe?“
„Nicht nur der Mantel ist schick! Wir brauchen ein paar Marines!“
„ Die sind bereits hier, sieh dich einfach nur um! Ich denke ich werde nun etwas Dummes tun!“
Aus dem Beinholster entnahm Kara ihre Waffe. Athena tat es ihr gleich und folgte ihr als Sicherer. Etwas stimmte überhaupt nicht mit der Gesellschaft bei Roslin.
„Captain!!“ ertönte plötzlich von der Seite.
Kurz danach stellte sich Admiral Adama vor die Frauen und befahl ihnen die Waffen sofort einzustecken.
„Sir, was geht hier vor?“ verlangte Kara von ihrem Schwiegervater zu erfahren.
„Steigen sie in den Raptor und gehen sie auf Erkundung. Das ist ein Befehl, Captain!!“
Mit einer Hand sicherte der Admiral das Beinholster von Kara. Er würde nicht zulassen dass sie nun, was auch immer am Shuttle geschah, stören würde. Selbst der steinerne Blick des Admirals konnten Kara und Athena nicht erahnen lassen was überhaupt los war.
Colonel Tigh kam ebenfalls und zog am Ärmel seines langjährigen Freundes. Präsident Roslin hatte ihn gesehen. Die unbekannte Person zog sich daraufhin sofort in das Shuttle zurück. Doc Cottle und die Sanitäter folgten. Nur die fremden Männer blieben draußen und suchten etwas.
„Sir, es sieht so aus als würde sie sie sprechen wollen.“ sagte Saul leise.
Laura und ihre Leibwächter entfernten sich vom Shuttle und gingen vom Deck.
„Sie haben ihre Befehle, Captain!“ sagte Adama nochmals mit Nachdruck.
Kara war nicht dumm. Sie wusste nicht was eben geschah, aber das etwas faul an der Sache war wusste sie bereits jetzt.
„Ich verstehe!“ antwortete sie darauf und folgte Athena zum Raptor.
Der Admiral und sein XO verließen daraufhin das Deck. Athena setzte sich ins Cockpit und hielt beide Papiere hoch während Kara außen eine letzte Sichtprüfung der Cockpitverglasung vornahm. Für die Cylonin war die Angelegenheit nicht vom Tisch. Als der Captain in den Raptor einsteigen wollte zog jemand an ihrem Hosenbein. Kara blickte nach hinten und sah ein kleines, rothaariges Mädchen. An der Trübung ihrer Augen bemerkte sie rasch dass sie blind war. Dennoch hielt sie sie fest als könnte sie ihre Umwelt wie ein Sehender wahrnehmen. So stieg sie herunter und wollte schon fragen wer sie sei und zu wem sie gehörte. Schließlich war der Kampfstern kein Spielplatz und dem blinden Mädchen könnte sonst was geschehen.
„Er wird dir den Weg weisen, Kara Thrace. Deine Reise wird hier beginnen!“
Kara sah sie an und fand keine Worte. Das blinde Mädchen ließ sie los und ging zielstrebig zum Shuttle. Einer der Männer kam ihr entgegen und nahm sie hoch. Dabei blickte sie über seine Schulter und winkte Kara lächelnd zu, wie ein sehendes Kind es tun würde.
Die Worte in Karas Hals stockten, trauten sich nicht heraus.
Das was eben geschah war für sie sehr unheimlich.
„Hey, kommst du, oder was?“ fragte Athena genervt und wartete an der Luke auf ihren Copiloten.
Aber Starbuck sah dem Mädchen noch nach bis sie in das Shuttle stieg. Was war eben geschehen?
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In einem der leeren Gänge der Galactica wartete Präsident Roslin auf den Admiral. Es dauerte nicht lange und er kam sehr wütend auf sie zu.
„Was treiben sie hinter meinem Rücken, Laura?“ fragte Adama und stellte sich ganz nahe bei ihr. Er wollte ihr in die Augen sehen während sie ihm antwortete.
„Alles um Sicherheit und Frieden aufrecht zu erhalten. Und sie, Admiral Adama, haben nicht die Befugnis meine Entscheidungen in Frage zu stellen! Sie tun einfach ihren Job und ich werde meinen tun!“
Adama nickte. Sie hatte so was von Recht. Genau das würde er auch tun, seinen Job.
„Denn tue ich, Laura. Darauf können sie sich wie immer verlassen! Frau Präsident!“
Die Gesichtszüge der Präsidentin entglitten bei der unvermittelten Antwort des Admirals.
Ohne ein weiteres Wort ließ er sie stehen und ging fort. Aber für Laura war nicht das letzte Wort gesprochen.
„Ich warne sie, Bill!“ schrie sie ihm hinterher, obwohl sie wusste dass diese Worte an seiner harten Schale abprallen würden.
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Captain Kara Thrace
Rufname: Starbuck
Raptor 392
Auftrag: Erkundung
Der Blick war noch leicht verschwommen. Alles war in einem hellen Weiß um sie herum. Nur langsam bekam die Umwelt um sie herum Konturen und Farben. Sie saß auf einer Couch, vor ihr stand ein kleiner, brauner Holztisch. Sie sah sich um und wurde sie dabei nervöser. Der Raum, die Fenster, die Geräusche von draußen, die Möbel – all das waren vertraute Dinge von ihrem Zuhause. Es war ihre Wohnung. Sie erkannte die Zeichnung an ihrer Wand – das riesige Mandala. Sie erinnerte sich an die Tage und Stunden wie sie es wie besessen malte. Auf dem Boden lagen Papiere mit demselben Muster. Sie malte es schon als Kind, immer wieder dasselbe Muster mit denselben Farben. Sie mochte es, doch warum mochte sie es? Jedenfalls war es ihr vertraut, es schaffte eine innere Ruhe.
Aus ihrer kleinen Küche ihrer 2 Zimmerwohnung hörte sie das Klirren von Geschirr. Jemand machte sich etwas zu Essen. Sie hörte wie Müsli in eine Schüssel gegeben wurden und anschließend das Geräusch von Milch, die die Schüssel auffüllte.
Sie griff zwischen die Couchkissen. Dort hatte sie, für eventuelle Notfälle, ein Messer versteckt. Es war ein kleines Stiefelmesser.
„Willst du es wirklich benutzen?“ fragte eine männliche Stimme.
Starbuck stand erschrocken auf und sah dem Eindringling ins Gesicht. Glasig und rötlich wurden die Augen. Sah sie richtig, spielte ihre Fantasie einen Streich?
„Leoben?“ fragte sie zaghaft.
Als wäre sie wieder auf Neu Caprica. Er stand wahrhaftig vor ihr und aß etwas zum Frühstück. Dabei blickte er auf ihre Hand mit dem Messer und zeigte mit dem Löffel darauf.
„Steck es weg, du wirst es nicht brauchen!“
Etwas stimmte dennoch nicht. Vor ihr stand Leoben Conoy, doch war es wirklich? War er derjenige von dem das kleine Mädchen auf der Galactica sprach? Er hingegen stand ruhig da und lächelte ihr zu. Er ging sogar etwas zur Seite und eine zweite Schüssel mit Müsli, bereit zum Verzehr, stand auf der Küchenzeile.
Aber es war nicht der Hunger der Kara näher an ihn heranführte. Sie wollte ihn sich genauer ansehen. Das Messer hielt sie fest in ihrer Hand. Als sie vor ihm stand hielt sie die Klinge an seinen Hals und blickte ihn teilweise verängstigt und teilweise wütend an. Der Schmerz von Neu Caprica saß immer noch tief. Das Martyrium war nicht vergessen während der 6 Monate, als Gefangene in seiner Wohnung.
Mit der Klinge in der Hand wollte sie ihm nun die Fragen aller Fragen stellen, von dem sein Leben abhing.
„Du bist nicht Leoben, oder?“
Ohne die Spur von Angst aß er fertig und stellte die Schüssel weg. Dabei blickte er sie mit einem sehr warmen Blick an. Er verneinte schließlich durch ein leichtes Kopfschütteln und nahm Kara das Messer aus der Hand. Sie ließ es zu, obwohl sie noch Angst verspürte. Sie hatte keine Ahnung was mit ihr geschah, was all das sollte.
„Du siehst denjenigen dem du im Herzen vertraust, von dem du dir Führung versprichst.“
„Leoben? Ganz sicher nicht von ihm! Aber wenn du nicht Leoben bist, wer bist du dann?“
Der Leoben vor ihr lachte leise und bat sie auf der Couch Platz zu nehmen. Er setzte sich ihr gegenüber, auf den Platz wo ein Helo saß, den sie auf Caprica fand bei der Suche nach dem Pfeil des Apollos.
„Weißt du eigentlich wie oft du mir diese Frage schon gestellt hast? Ich werde es vermissen!“
Die Worte des Mannes, der für sie wie der Cylon Leoben aussah, machten für sie keinen Sinn. Was wollte er damit sagen? Haben sie sich öfter getroffen? Davon wusste sie nichts. Was ging bloß in diesem Moment ab?
„Ich habe keinen Plan von was du redest!“
Ziemlich steif saß sie ihm gegenüber. Sie war bereit ihn bei der kleinsten falschen Bewegung zu töten. Aber er war völlig entspannt. Lehnte gemütlich zurück und sah sie an. Sie war ihm vertraut. Er konnte nicht mehr zählen wie oft sie sich trafen. Doch diesmal war alles anders.
„Du wirst es bald spüren, Kara Thrace. Alles hat sich verändert. Dein Herz und dein Verstand bereiten sich darauf vor. Und wenn es soweit ist werden wir uns wohlmöglich ein letztes Mal wieder sehen. Ich werde dich zu deiner Bestimmung führen.“
Kein Wort wollte sie ihm glauben. Die Worte aus seinem Mund klangen wie die von Leoben selbst. Er hatte bereits auf Neu Caprica immer wieder von ihrer Bestimmung geredet, das sie ein Schicksal hätte, welches nur auf sie wartete.
„Bestimmung? Und welche Bestimmung sollte ich haben? Was soll gerade an mir so besonders sein? Du redest nur Schwachsinn, genauso wie Leoben auf Neu Caprica!“
Keine Minute länger wollte sie ihm zuhören. Keinen Glauben wollte sie ihm schenken. Sie konnte nicht glauben dass etwas an ihr besonders war. Das Gespräch war für sie schon nach wenigen Worten zu Ende und stand auf. Sie wollte die Treppe hinauf und die Wohnung verlassen, wenn nicht etwas sie auf Ort und Stelle hielt.
„Zak! Ein putziger kleiner Bursch, ganz wie die Mutter. Genauso wie Thomas. Obwohl beide die ein und selbe Person sind. Weißt du noch? Du wolltest Thomas alleine groß ziehen. Und nun scheinen deine geheimsten Wünsche wahr geworden zu sein, Kara Thrace.“
Kochend vor Wut ballte Kara ihre Fäuste. Niemand sprach in einem solch abfälligen Ton über ihre Familie. Er forderte sie geradezu heraus und hatte es auch geschafft. Blitzschnell drehte sich zu und rannte auf ihn zu. Den Tisch schmiss sie zur Seite. Papiere, Gläser und einiges mehr wurde auf den Boden geschmissen als sie seinen Hals zu fassen bekam, ihn hoch zog und mit sehr viel Wut seinen Kopf gegen die Wand donnerte. Dabei wandte sie soviel Kraft auf dass ein Loch in der Wand eingeschlagen wurde.
Leoben sah sie an und lächelte nur über ihre Wut. Dadurch bebte ihr Körper nur noch mehr, ihr Puls und Adrenalin schossen nach oben und ihre Kraft wuchs ins unmenschliche.
„Ein neuer Tag ist angebrochen, Kara. Du hattest es gefühlt. Bis zum Einbruch der Nacht werden Tränen und Blut fließen. Und bevor der neue Tag anbricht wirst du das Schicksal vieler besiegeln. Das ist die Bestimmung die dir auferlegt wurde. Du musst bereit sein wenn die Stunde kommt.
Zak ist dein Vermächtnis. Warum sonst wurde dein sehnlichster Wunsch erfüllt? Wenn es soweit ist werden wir uns morgen nicht mehr wieder sehen. All das gerät in Vergessenheit.
Wenn du den Pfad der Götter beschreitest wird es kein zurück mehr geben. Am Ende des Weges wird man auch von dir einen Preis einfordern.
Wenn wir uns das nächste Mal sehen, dann wirst du bereit sein und verstehen!“
Wie durch einen Fluch wurde ihr die Wut genommen. Ihre Hand um seine Kehle lockerte und ließ ihn schließlich los. Was geschah bloß mit ihr? Seine Worte drangen tief bis zu ihrer Seele vor. Tränen der Traurigkeit flossen und wusch die letzte Wut aus ihr hinaus.
Leoben nahm ihre Hand und führte Kara vor die Haustür. Angekommen sah er sie ein letztes Mal an und öffnete die Tür.
„Hab keine Angst, Kara Thrace!“ sagte er ihr als letzte Worte bevor sie ihre Wohnung verließ.
Danach war wieder alles schwarz um sie herum. Sie hörte ihren Atem, wie er gegen etwas aufprallte und um sie herum verteilt wurde. Kurz darauf erschien Licht. Die Sicht wurde wieder klarer. Das Licht war von ihrer inneren Helmbeleuchtung. Vor sich sah sie den Raptor und Athena an der Luke stehen. Nun hörte sie auch ihre Stimme. Sie rief sie immer wieder über Funk. Erst allmählich bemerkte Kara dass sie im Sitz des Piloten saß, angeschnallt und ihre Hände am Steuer. Was war geschehen? Wie kam sie hierher?
Ein leise Piepen lenkte ihre Aufmerksamkeit auf die Cockpitkonsole vor ihr. Der Bordcomputer sagte dass er bereit war Daten zu übertragen. Was hatte sie bloß getan?
„Kara, sag doch was! Du blöde Kuh, melde dich endlich oder ich komme rüber!!“ brüllte Athena in den Helmfunk.
Starbuck ließ sich nicht ablenken und drückte völlig unbewusst ein paar Knöpfe.
„Sharon, bereit machen zum Datenempfang!“ befahl sie Athena.
Sie konnte sehen wie sich umdrehte und zum Sitz des ECO wechselte. Nach wenigen Augenblicken sagte der Bordcomputer des fremden Schiffes dass alles übertragen wurde.
Anschließend wurde er schwarz. Kara versuchte den Computer wieder anzumachen, aber rührte sich nichts.
„Was zum Teufel? Ich bin doch nicht blöd!“ fluchte sie.
Jeder weiterer Versuch schlug fehl. Plötzlich schaute sie durch Reflex auf die Sauerstoffanzeige. Sie war mittlerweile in der Hälfte des gelben Bereiches. Aber solange war sie doch nicht hier!
„Daten empfangen und abgespeichert! Kara, was war los?“
„Ich weiß es nicht, Toasterbabe! Ich komme rüber. Fertigmachen zum Abflug wenn ich da bin!“
„Darauf kannst du dich verlassen!“
Starbuck löste die Gurte des Pilotensitzes. Bei Aufstehen fiel ihr ein Datenträger vom Schoß. An diesen erinnerte sie sich. Aber an den Rest nicht mehr. Auf dem Weg zur Luke fiel ihr auf das ein Raumanzug fehlte. Der leere Anzug und der Copilot waren da, doch der Pilot fehlte.
Es wurde ihr daraufhin unheimlich. Sie steckte den Datenträger ein und aus Reflex nahm sie den leeren Anzug mit. An der Luke machte sie das Sicherheitsseil an sich fest und setzte wieder zum Raptor über.
Im Raptor schloss Athena die Luke und fragte sich was Kara mit dem fremden Raumanzug wollte.
„Hast du dir ein Andenken mitgenommen? Verdammt Starbuck, ich schreie mir die Seele raus und du ignorierst mich einfach….“
„Sharon, halt die Klappe und flieg nach Hause. Denselben Weg zurück….na los!!“
Die Stimme von Kara klang bedrohlich. Was war mit Kara passiert? Diese Antworten wollte die Cylonin am liebsten auf der Galactica erfahren. Je länger sie hier waren umso unheimlicher wurde es für sie. Starbuck setzte sich in den Sitz des ECO während Athena an Steuer ging. Sie blickte ein letztes Mal nach hinten bevor sie startete. Etwas schien Kara zu beschäftigen. Sharon wurde das Gefühl beim Abflug nicht los das ein Teil von Starbuck auf dem fremden Schiff zurückblieb.
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so, hoffe ich konnte trekki001 ein wenig entgegenkommen und dass das ende nicht ganz so sadistisch war
raum für spekulationen sind nun offen.
viper