*auchseinensenfdazugeb*
Wie sehe ich unsere Zukunft?
Nun, grob gesagt sehe ich zwei Möglichkeiten. Sollten wir uns innerhalb der nächsten hundert Jahre nicht selbst auslöschen, so bin ich der festen Überzeugung, es wird uns nichts anderes übrig bleiben, als einen einzigen, weltumspannenden Staat zu bilden, in dem tatsächliche soziale Gerechtigkeit und Gleichheit herrscht. Nur ein einziger, einheitlicher Staat wird es möglich machen, allgemeingültige Gesetze einzuführen, die wirksamen Klima- und Umweltschutz (und damit die Erhaltung unserer Lebensgrundlagen), soziale Gleichwertigkeit und wissenschaftlichen sowie technologischen Fortschritt garantieren. In welcher Staatsform die Menschen leben könnten, sei dahingestellt (ein wohlwollender Diktator ist besser als jede Demokratie, nur wie sein Wohlwollen sichern?), Priorität muss aber die Bildung der Folgegenerationen und die Etablierung eines neuen Lebensgefühls sein. Die Grundüberlegung fast aller bisherigen Staatsmodelle ist, seinen Bürgern ein möglichst erträgliches Leben und den Erhalt des Staates zu sichern. Die Demokratien legen dabei besonderes Augenmerk auf Frieden und die Freiheit des Einzelnen, und die Gleichwertigkeit aller Bürger, im Endeffekt resultiert daraus aber ein Konkurrenzkampf zwischen den Bürgern und unter Umständen extreme soziale Gefälle. Es liegt in der Natur des Menschen Herrausforderungen zu suchen und oft stellt diese eben das Übervorteilen des Gegenübers dar. Um dem Menschen diese zu bieten und gleichzeitig zu verhindern dass wir, sollte beschriebener Staat etabliert werden und zu einem ökologischen und ökonomischen Gleichgewicht gefunden werden, uns wie (technologisch fortgeschrittene zwar, aber trotzdem) Tiere im Kreis drehen ohne uns aus eigener Intention heraus weiterzuentwickeln (was wegen besagtem Streben nach Herrausforderungen schließlich zu Konflikten führen würde), muss deshalb ein Sinn für das “kollektive Element“ des Lebens in die Gesellschaft integriert werden, d. h. anstatt persönlichem Streben nach Glück sollte es für den zukünftigen Menschen das gemeinsame Streben nach Fortschritt und der Verbesserung der Umstände für die folgenden Generationen sein, was das Grundprinzip menschlicher Gemeinschaft ausmacht. Der Staat braucht somit ein erklärtes Ziel.
Kleiner Einschub: Ich halte es für falsch sich die Frage zu stellen ob die Menschheit den Planeten verdient hat, oder aber ob ihr Handeln als richtig oder falsch einzustufen ist. Grundsätzlich gilt: die Menschen existieren und sie sind nunmal die dominante Spezies auf der Erde. “Richtig“ oder “falsch“ sind vom Menschen definierte Begriffe und nur er selbst kann beurteilen, in welcher Weise sie bezüglich seines Handelns zutreffen. Sollten wir je den Stand der Technik dazu erreichen wird sich der Grundsatz des Erhalts unserer Lebensgrundlagen dahingehend wandeln, dass nicht mehr von Klima- und Umweltschutz, sondern eben von Ressourcenschonung die Rede sein wird. Jeder Eingriff in unsere Umgebung muss kontrolliert vorgehen, um diesen Grundsatz zu wahren, allein die Fähigkeit es zu tun aber authorisiert uns theoretisch dazu, andere Spezies auszurotten, sollte uns dies denn zum Vorteil gereichen. Ich will damit nicht sagen, dass wir willkürlich unsere Umgebung zerstören sollten, aber beispielsweise Arten- und Naturschutz zu betreiben, nur um esthätischen Bedürfnissen gerecht zu werden, d. h. schönes nur um seiner Schönheit willen zu erhalten und dafür auf Vorteile für den Menschen zu verzichten halte ich für Schwachsinn.
Soviel zur Vorgehensweise um es zu erreichen, nun aber zurück zum Staatsziel:
Es muss sich dabei um ein Ziel handeln, auf das alle Menschen und alle nachfolgenden Generationen uneingeschränkt hinarbeiten, ein entgültiges Ziel, wenn man so will. Dazu ein Gedankenexperiment von Helge das ich vor einiger Zeit mal in den Archiven des Forums entdeckt hab:
HelgeK wrote:mal ein Gedankenexperiment. [Warnung an alle, die kein abgefahrenen Gedankenexperimente mögen: bitte _jetzt_ weiterklicken Der Thread "Ich höre gerade..." ist z.B. auch sehr schön...]
Stell dir vor, man könnte aus einem neuronalen Computernetz (die gibt es ja bereits als Hardware) ein einzelnes Neuron herausnehmen und es gegen eines in deinem Gehirn ersetzen.
Stellen wir uns weiterhin vor, dass es genau so arbeitet und funktioniert, wie das biologische Neuron in deinem Schädel. Wirst du einen Unterschied merken? Unwahrscheinlich.
Jetzt ersetzen wir nach und nach ein zweites, ein drittes, hundert, tausend. Merkst du einen Unterschied? Vermutlich nicht, denn unsere hypothetischen elektronischen Neuronen funktionieren ja genau gleich, wie die biologischen, die sie ersetzen.
Irgendwann sind alle 10 Milliarden Neuronen deines Gehirns durch elektronische ersetzt, die nach wie vor genauso funktionieren, wie ihr biologisches Vorbild.
Hast du von dieser Transition irgendetwas bemerkt? Hat sich dein Bewusstsein verändert? Bist du nicht mehr du?
Meiner persönlichen Ansicht nach merkst du nichts davon (abgesehen davon, dass du natürlich weißt, dass es geschieht). Du denkst nach wie vor, dass dein Bewusstsein ohne jede Unterbrechung weiterfunktioniert hat.
Jetzt gehen wir noch einen Schritt weiter. Neuronen lassen sich ja auch auf Computern rechnerisch simulieren und funktionieren dabei genau so, wie die von ihnen simulieren Vorbilder.
Eine deiner elektronischen Neuronen wird simuliert. Merkst du den Unterschied? Zehn, hundert, tausend, eine Million, alle.
Jetzt bist du reine Software. Eine unglaublich aufgeblähte, komplizierte Software zwar, aber nichtsdestotrotz Software.
Hast du was davon gemerkt? Ist dein Bewusstsein noch vorhanden?
Alles haltlose Theorie, das wird's nie geben? Möglich. Aber es ist ein Gedankenexperiment, dass m.W. keine prinzipiellen Naturgesetze verletzt, daher ist es durchaus gültig. Es muss eine Antwort auf diese Fragen geben.
Meine persönliche Antwort lautet: es gibt kein Bewusstsein. Bewusstsein ist eine Illusion, die durch die Arbeit unseres Neocortex erzeugt wird. Bewusstsein ist, was "man" wahrnimmt, wenn man einen Neocortex besitzt...
Für mich einleuchtend.
Nun spinnen wir dieses Experiment aber einmal weiter. Nehmen wir an die Menschen sind soweit gekommen, präzise kontrollierbare, subatomare (wenn möglich im Bereich der kleinsten Bausteine der Matiere) Nanoroboter zu produzieren.Diese seien praktisch unzerstörbar, da eine große Anzahl von ihnen gefertigt wird und jedwedige äußere Einflüsse durch Energiekompensation und -absorbtion (wie auch immer...) zu nichte gemacht werden. Des weiteren haben wir die Technologien entwickelt, Raum und damit auch Zeit nach belieben zu verformen (Bei S.I.N.Z.A. und Sprungtoren nicht zu weit hergeholt). Nehmen wir nun also mal an wir bauen eine wirklich große, riesiege Masse dieser Naniten, die an sich nichts weiter als kleinste Bausteine der Materie darstellen, aber eben kontrollierbar, selbstreproduktiv und in der Lage jedwedige gewünschte Form anzunehmen und als komplexer Mechanismus zu fungieren (Eben auch als Raum- Zeitkrümmungsmaschine oder als Hyperquantenwasweißichsingularitätskraftwerk

). Somit wären sie ausgestattet mit Macht über Raum und Zeit und der Möglichkeit bei entsprechender Anzahl beliebig große Mengen der dazu benötigten Energie nutzbar zu machen. Auf diese Masse wird, gemäß Helges Verfahren, die gesammelten Erfahrungen, Eindrücke, Erinnerungen, Wünsche und das Wissen aller Menschen übertragen und unter einem kollektiven Bewusstsein zusammengefasst. Somit würden wir uns in ein unvergängliches Wesen verwandeln, dass über uneingeschränkte Macht über Raum, Zeit und Materie verfügt. Gott.
(es soll niemand sagen, das ist unrealistisch und hochgestochen, das weiß ich selbst, trotzdem halte ich es für möglich)
- ein Ziel für den Menschen.
Gute Nacht!
und dann?