Boro Pi wrote: Wobei gerade ich mich dahingehend vielleicht nicht zu sehr aus dem Fenster lehen sollte. Nun, wie dem auch sei, Prognosen, was man in hundert oder gar fünfhundert Jahren noch kennt, sollte man m.E. tunlichst vermeiden. Wenn ich jetzt einmal hineinwerfe: Tizian (ca. 500 Jahre), Grimmelhausen (ca. 400) oder gar Johann Böttger (ca. 300) dann können doch geschätzte 90% der Anwesenden ohne Wikipedia nichts damit anfangen.
Es ist richtig, zumindest müßte ich nachschlagen, aber die Pyramiden, Archimedes, Newton, das Pascalsche Dreieck usw. sind jedem ein Begriff und bei gepflegter weiterentwickelter Software ist es ja gerade so, daß sie mit der Zeit mitgeht und nicht stehen bleibt. Insofern hinkt vielleicht mein vorheriger Vergleich mit den Büchern von Jules Verne, die eigentlich insich abgeschlossene Kapitel sind.
Es kommt also halt darauf an, mit was man täglich konfrontiert wird.
Mit dem Pythagoras wird man ständig konfroniert, genauso auch mit der Golden Gate Bridge wenn man drüber läuft oder irgendeine andere Brücke in dieser Welt und die Aussichten bezüglich dem Linux Kernel sehen ähnlich gut aus.
Und Blender findet innerhalb seiner Zielgruppe auch immer Gehör.
Für den 572. Texteditor oder Tetris Clone mag das vielleicht wiederum nicht mehr gelten, insoweit ist es als Entwickler sicherlich schwierig ein Stück Software zu entwickeln, daß auch noch in 500 Jahren benutzt wird, aber diejenige Software, die einzigartig ist oder einen großen Bekanntheitsgrad hat, die wird sicher auch noch in 500 Jahren bekannt sein. Beim Linux Kernel und Blender sehe ich hier zumindest gute Chancen dafür.
Demjenigen, der keine Lizenz hat, dem muss ich auch nicht die Möglichkeit geben, sich den Code anzusehen, egal wie wenig oder wie viel der damit und daraus machen kann.
Ich glaube da liegt ein Mißverständnis vor.
Es geht nicht darum jemandem den Code zu zeigen, der ein X Spiel nie gekauft hat. Ohne Gamedaten kann er damit ja eh nichts anfangen.
Die Sache mit der Lizenz bezieht sich allein auf den Quellcode, was mehr ist als das fertig compilierte Programm, das seine eigene Lizenz hat und welche jeder mit dem Kauf seines X Spiels mitbekommen hat.
Und je nach Art und Gestaltung der Lizenz für den Quellcode wird dir diese unter Umständen nichts bringen, ohne nicht auch das Spiel und dessen Lizenz zu besitzen.
X2-Illuminatus wrote:
Die Frage ist doch, was hätten Egosoft, THQ oder KochMedia / Deep Silver von einer Quellcode Veröffentlichung?
Die X Spiele würden weiterleben und es besteht die Chance daß diese durch die Community weiter entwickelt und ausgebaut werden, dies kann zur Folge haben, daß sich plötzlich Leute für die X Serie zu interessieren beginnen, dir vorher die X Spiele nie gekauft haben.
Im besten Fall bedeutet es also für Deep Silver weitere Einheiten ihrer X Spiele zu verkaufen, denn mit dem Quellcode allein kann man ohne Gamedaten bekanntlich als Spieler nichts anfangen.
Du brauchst also auch eines der X Spiele um an die Gamedaten zu gelangen, damit du durch die Quellcodeveröffentlichung verbesserte und erweiterete Engines benutzen kannst.
Aber wie schon gesagt ist dies alles auch zu einem gewissen Grad Lizenzabhängig, bei der GPL würde man z.B. nicht zwangsläufig die Gamedaten benötigen, wenn die Community ihre eigenen Grafiken, Geschichten, Universen, Schiffe, Völker, Soundfiles generiert und ausdenkt.
Deswegen muß, wie ich bereits sagte, die GPL nicht unbedingt zwangsläufig die Lizenz sein, unter der der Quellcode veröffentlicht werden könnte. In meinem Ursprungspost zu diesem Thema sprach ich von einer restriktiven Lizenz, sie muß halt nur frei genug sein, daß sich in der Community auch Freiwillige finden, die unter diesen Lizenzbedingungen für Lau das Spiel verbessern.
Hier hat die GPL natürlich deutliche Vorteile, da man mit ihr viel leichter Freiwillige findet.