Teil 3 Jonathans Aufstieg
3.1. Die White Condor - das Flaggschiff der Allianz
Jonathan war endlich eingeschlafen, als er von einem Geräusch geweckt wurde. Beim Versuch, die Augen zu öffnen, wurde er von einem grellen Lichtschein geblendet, und er sah, dass sich die Frachtraumluke öffnete. Als er den vor ihm liegenden, lichtdurchfluteten riesigen Raum, statt des todbringenden Weltraums, sah, wusste er, dass er sich mitsamt dem Schiff im Hangar einer Raumstation oder eines größeren Schiffes befand. Er griff nach seinem Helm, verließ das Schiff und schaute sich um. Er spürte das Vibrieren gewaltiger Antriebsaggregate und er erkannte, dass er sich auf dem Landedeck im Hangar eines großen Raumschiffes befand, dessen äußere Beschaffenheit ihm zwar nicht neu war, zu dem er aber noch nie die Gelegenheit hatte, es von innen zu sehen. Es handelte sich um ein argonisches Trägerschiff aus der M1-Klasse, die gewöhnlich als fliegende Militär-Kommandobasen eingesetzt wurde, und er konnte getrost davon ausgehen, dass an Bord dieses Ungetüms ein sehr hoher Offizier, wenn nicht gar ein Admiral das Sagen hatte. Jonathan wurde sich der Ehre bewusst, hier überhaupt empfangen zu werden. Sein Auftrag musste also mit etwas ungemein Wichtigem zu tun haben. Er hätte da schon ein paar Fragen, aber Jonathan dachte, dass er die Antworten dazu noch früh genug erhalten würde. Als er das Flugdeck genauer überblickte, sah er Dutzende von Jagdschiffen argonischer Eliteeinheiten, unter ihnen sogar ein paar Modelle aus der neueren Busterklasse, und alle standen startbereit auf ihren Hangarplätzen.
Während sich Jonathan noch nach Arton umblickte, den er nirgendwo sehen konnte, trat ein argonischer Offizier im Rang eines Colonels an ihn heran und bat ihn höflich, ihm zu folgen und deutete ihm an, man würde ihn bereits erwarten. Also folgte Jonathan brav dem Colonel. Sie passierten ein schwer gepanzertes Flugschott aus leichtem, aber ungemein widerstandsfähigen Titanium-Tricarbonat. Es war eher ein Tor, wegen seiner enormen Größe, und es führte zu einem langen, hell erleuchteten Korridor. Hier und dort sah Jonathan andere Offiziere, die jeweils vor dem ihn führenden Colonel kurz und schnell salutierten, wenn dieser sie passierte, was Jonathan nicht überraschte, da der Offizier vor ihm als Colonel einen hohen Rang bekleidete. Schließlich erreichten sie eine seltsam markierte Tür, die der argonische Colonel nach einem erneuten Blick auf Jonathan öffnete und sie zu durchschreiten begann. Jonathan folgte ihm weiter mit kurzen Schritten in einen großen Raum, in dessen Mitte einige Personen um einen runden Tisch saßen, und deren Blicke gebannt auf Jonathan gerichtet waren. Als hätte er es nicht anders erwartet, erkannte Jonathan, der plötzlich sprachlos geworden war, unter den sitzenden Personen einen der berühmtesten und schillernsten Figuren der Gegenwart, den Oberbefehlshaber der Kriegsflotte der Allianz, Admiral Kowalski, ein Argone mit dem Temperament seiner terranischen Vorfahren, denn er war ein Nachfahre des berühmten terranischen Flottenchefs Nathan R. Gunne. Zur Allianz, so erinnerte sich Jonathan, gehören die Argonen, die Boronen, die Paraniden, die Split, die Teladi, der Terraner Brennan und seine Krieger, sowie die Goner. Der Colonel ging zum Tisch und salutierte mit den Worten: „Admiral, Befehl ausgeführt.“ Der Admiral entgegnete: „Danke Colonel, sie können gehen“, und der Colonel verließ den Raum und schloss die Tür wieder hinter sich, und Jonathan dachte, immer noch das alte „Männchenbauen“, da hatte sich inzwischen wohl nix geändert.
3.2. Jonathan und der Admiral
Noch bevor Jonathan seine Stimme wiederfinden konnte, bot ihm der Admiral einen Platz am runden Tisch an. Jonathan nickte und setzte sich auf den offenbar für ihn freigehaltenen Platz. Der Admiral begrüßte nun offiziell alle Personen und dankte ihnen, mit einem besonderen Blick auf Jonathan, für ihr Kommen. Mit den Worten: „Es tut mir leid, meine Herren, dass diese wichtige Versammlung so kurzfristig einberufen werden musste, aber die Zeit drängt“, begann der Admiral. An Jonathan gewandt, fuhr er fort: „Ich schätze, ihr alter Freund Arton, der Sie im übrigen herzlich grüßen lässt, weil er nicht bleiben konnte, um mit Ihnen zu sprechen, da er inzwischen wieder in wichtigem Einsatz ist, hat Sie zumindest in groben Zügen davon unterrichtet, in was Sie da hineingeraten sind.“ „Naja, wenigstens ende ich nicht als Cheltfutter bei den Piraten“, meinte Jonathan scherzhaft, um die Atmosphäre etwas aufzulockern, was ihm aber nicht gelang, denn keiner der Anwesenden verzog eine Miene. Die Sache musste ernster sein, als er bisher geglaubt hatte.
Der Admiral fuhr indessen fort: „Ihr Freund Arton ist einer unserer Topspione, der für die Allianz arbeitet und unter anderem dafür sorgt, dass geheime Pläne des Feindes uns möglichst schnell erreichen, damit wir rechtzeitig Gegenmaßnahmen einleiten können ... hier, lesen Sie die aktuellen Aufzeichnungen über den technischen Stand der Xenon!“ Damit schob der Admiral einen auf dem Tisch liegenden großen Papierstapel direkt vor Jonathan: „Wir wussten, dass der Teladi Sie beauftragen würde, die Geheimpläne und das so wichtige technische Material nach Paranid Prime zu bringen, doch Sie sollten ihr Ziel nie erreichen. In den Frachtkisten befinden sich tatsächlich die geheimen Dokumente und der dringend benötigte technische Zubehör zu dem neuen Raumschiffstyp, der von den mit uns verbündeten Paraniden und Teladi entwickelt wurde. Dieses neue Schiff ist der Prototyp der modernsten argonischen Kampfschiffe aus der Corvette-Klasse, einer Weiterentwicklung der M2-Zerstörer. Das Kampfschiff trägt den Namen „Black Nemesis“, denn sein Einsatz könnte, angesichts seiner Bewaffnung und seiner sonstigen Möglichkeiten, dem Ruf einer Rachegöttin durchaus gerecht werden. Immerhin wird das Schiff in unserem Vergeltungsplan gegen die Xenon die Hauptrolle spielen. In etwa einer Stunde erwarten wir den Geheimkurier, der die kostbare Fracht nach Paranid Prime bringen soll.
3.3. Die militärische Lage
Sie, Jonathan, sollten eigentlich dazu missbraucht werden, den Beginn eines Krieges zu provozieren ...“ „Wie bitte?“, fragte Jonathan verwundert, „was für einen Krieg hätte ich da wohl auslösen können? Der Admiral erklärte: „Die Prometeus, das Raumschiff, das Ihnen gefolgt ist, nachdem Sie die Handelsstation verlassen haben, ist ein getarntes, zuvor von den Piraten gekapertes, ehemaliges Militärschiff der Paraniden.
Ihr Verfolger, der Paranidenkiller, den unser Geheimdienst anhand seines Schiffes als Slik el Sing identifizieren konnte, der übrigens für die Allianz kein Unbekannter ist, gehörte einst, bevor er zum Verräter wurde und für die Piraten zu arbeiten begann, zur Ehrenschutzgarde des Herzogs. Wie Sie sicher wissen, ist der Herzog das Oberhaupt der Paraniden und damit der Herrscher über das Herzogtum auf Paranid Prime, dem Heimatplaneten der Paraniden. Die Teladi hätten die Vernichtung der Geheimpläne und des technischen Materials für das neu entwickelte Schiff durch einen Paranidensoldat, auch wenn dieser inzwischen abtrünnig geworden ist, im Sinne einer äußerst schwerwiegenden, verbotenen Handlung als ein unverzeihliches Sakrileg angesehen. Es wäre kurzerhand seitens der Teladi zum Bruch der Allianz zwischen ihnen und den Paraniden und unvermeidlich zu einem Krieg zwischen den beiden Völkern gekommen“, sagte der Admiral.
„Hinter allem stecken die Xenon. Sie hatten aufgerüstet und sich für einen von ihnen geplanten Angriffskrieg gegen eine dann geschwächte Allianz vorbereitet. Diese von den Xenon eiskalt inszenierte Schlacht zwischen den Teladi und den Paraniden hätte erst den Anfang eines größeren Krieges mit der Allianz bedeutet, zu dem es unwiderruflich gekommen wäre, wenn der Xenon-Plan geklappt hätte. Während die Split nach dem Ende der Allianz zwischen den Paraniden und den Teladi neutral geblieben wären und dem Kampf tatenlos hätten zusehen müssen, wäre ein Großteil der Streitmacht der Allianz, die zur Wiederherstellung des Friedens hätte eingreifen müssen, durch diesen Krieg abgezogen worden, und die Xenon wären durch den dann nicht mehr ausreichend gesicherten Durchgang vom Achtzehn Milliarden-Sektor und weiteren angrenzenden Sektoren, schließlich durch den Brennans Triumph-Sektor zum Trantor-Sektor vorgedrungen, wo sich ihre Flotte geteilt hätte. Ein Teil der Angriffsflotte hätte durch den Linie der Energie-Sektor und ein anderer Teil durch den Heimat des Lichts-Sektor fast ungehindert zum Argon-Prime-Sektor und dort direkt zum Argon Prime-System gelangen und sozusagen im Zangengriff alles vernichten bzw. erobern können, während ein weiterer Teil zum Wolkenbasis Südost-Sektor vorgedrungen wäre. Eine eventuelle Hilfsflotte der Boronen wäre zur Rettung der Argonen dann viel zu spät gekommen“, meinte der Admiral mit besorgter Miene und fuhr fort: „Bei Erfolg wäre den Xenon das Argon Prime-System in die Hände gefallen. Mit der Eroberung und Besetzung von Argon Prime hätten sie die dort befindlichen wichtigen argonischen Ausrüstungsdocks und Schiffswerften in ihre Gewalt gebracht und die im Linie der Energie-Sektor stehende LION-5, ebenfalls einer unserer argonischen M1-Klasse-Träger, und alle sie eskortierenden Kampfschiffe mit ihrer Übermacht erobern oder vernichten können. Zusätzlich wäre ihnen im Wolkenbasis Südost-Sektor noch die dort stationierte größte argonische Militärbasis in die Hände gefallen. Das also sind bzw. waren die Ziele der Xenon, die jetzt glücklicherweise erst einmal durchkreuzt worden sind.
Die Gefahr durch die Xenon ist aber keinesfalls gebannt. Sie rüsten weiter auf, und sie werden auf eine andere Gelegenheit warten. Wir müssen unbedingt etwas gegen diese Aufrüstung der Xenon, die ja außerdem von den Piraten unterstützt werden, unternehmen. Leider kann die Allianz-Flotte sich allein zurzeit keinen Präventivschlag leisten. Einzig die Black Nemisis ist, wenn sie denn zum Einsatz kommt, die adäquate Waffe gegen die XON-3, das neue Trägerschiff der Xenon, welches ebenfalls zur inzwischen von den Xenon weiterentwickelten M1-Klasse gehört, dessen Bewaffnung und Panzerung den M1-Schiffen der Allianz aber weit überlegen und das außerdem von den Xenon noch als Planetenkiller aufgerüstet worden ist, wie Sie aus dem ihnen vorliegenden Bericht ersehen. Wie Sie sich bestimmt vorstellen können, steht der Xenon-Träger XON-3 nicht allein im Raum. Er wird, wie wir durch unsere Späher erfahren haben, von fünf weiteren M1-Klasse Trägern, zehn Zerstörern der M2-Klasse und einigen Hundert weiterer Kampfschiffe eskortiert. Bei unserem Angriff werden wir also in einen Hornissenschwarm stechen, einen tödlichen Schwarm, mit der Königin in der Mitte. Da ist ein Überraschungsangriff mit einer Waffe, die die Xenon nicht kennen und deren Schlagkraft sie auch nicht erwarten, ein wichtiger Punkt für uns!“
„Einer unserer anderen Spione hat uns mitgeteilt, dass der Pirat Biktris einen engen Kontakt zu den Xenon hat“, sprach der Teladi-Offizier, der direkt neben dem Admiral saß. „Wir müssen uns deshalb auch um Biktris kümmern“, sprach der Admiral weiter. „Dieser durchtriebene und hinterlistige Pirat und Spion ist nicht zuletzt wegen seiner Kontakte zu den Xenon eine immerwährende Gefahr für die Allianz; er muss gefunden und ausgeschaltet werden.“ „Wissen Sie denn nicht, wo Biktris jetzt steckt?“, fragte Jonathan. „Leider nein. Er ist unseren Spionen nach seiner Flucht entkommen; wir wissen aber, dass er zum Zweifel des Ceos-System geflogen ist“, sagte der Admiral. „Tja, wenn er eine so gute Verbindung zu den Xenon hat, dann dürfte er sich eher irgendwo in den Xenon-Sektoren oder in den Außensektoren der Split oder der Boronen oder gar im Getsu Fune-Sektor verstecken, und dann ist es schwer, ihn aufzuspüren“, meinte Jonathan. „Von da aus kann er auch jederzeit verschwinden. Wäre schön, wenn wir seiner habhaft würden, ehe er sich endgültig verdrückt!“
Obwohl er den Inhalt des vor ihm liegenden Papierstapels nun im Wesentlichen kannte, blätterte Jonathan den Stapel durch und überflog den Text. Er sah dem Admiral direkt in die Augen, als er sagte: „Die Xenon sind zurzeit also noch besser dran als wir!“ „Das neue Trägerschiff der Xenon sowie auch andere Xenon-Trägerschiffe besitzen außerdem Waffen modernster Technik, die teilweise ebenfalls als Sternenkiller aufgerüstet worden sind, die jederzeit ein ganzes Sonnensytem auslöschen können. Das gesamte Waffenarsenal der XON-3 ist erweitert und die Wirkung der meisten ihrer Waffen ist enorm verstärkt worden“, meinte der Admiral und sah sehr besorgt aus, „da eben liegt eines unserer Probleme. Die Allianz kann sich zurzeit keinen Präventivschlag leisten. Wir können es nicht riskieren, unsere Flotte gegen ein solches Monstrum einzusetzen; sie würde ein Feuergefecht mit der Xenon-Flotte nicht überstehen. Nur die Black Nemesis könnte da helfen. Ihre Aufgabe wird es sein, das Trägerschiff der Xenon zu vernichten. Da die Entscheidungen des Xenon-Kollektivs immer von einer zentralen Einheit getroffen werden, liegt hier ihre Achillesferse. Wenn es der Black Nemesis gelingt, die XON-3 zu vernichten, sind die Xenon ohne Zentraleinheit und damit führerlos, und es wird ihnen nicht mehr gelingen, eine erfolgreiche Angriffs- und Verteidigungsstrategie zu entwickeln bzw. weiter aufrecht zu erhalten. Wenn unsere Flotte dann die anderen Xenon-Schiffe angreift, muss jede Xenon-Einheit für sich ihre Verteidigung selbst zu organisieren, und das ist unser Vorteil!“.
3.4. Strategie und Taktik - der Plan
„Was ist denn mit euren Angriffsjägern? Die wären doch für so einen Angriff eigentlich ideal“, fragte Jonathan. „Normalerweise ja. Aber keiner unserer Piloten könnte diesem neuen Xenon-Trägerschiff ernsthaften Schaden zufügen“, meinte der argonische Offizier neben dem Admiral. „Wir benötigen einen besonders erfahrenen und geeigneten Piloten, wie Sie, der sich um den Kern der Sache kümmert“, fuhr der Admiral fort.
Kern der Sache? Braucht die Staffel der Angriffsjäger etwa einen neuen Wing-Commander als Führer der Angriffsjäger gegen die XON-3?, dachte Jonathan und fragte den Admiral direkt: „Sie meinen, i c h soll das Xenon-Trägerschiff vernichten? Wie denn bitteschön? Sie sagten doch gerade, dass die Jäger das nicht schaffen können ... ?“ „Dazu, Jonathan, kommen wir gleich. Wir müssen uns in die Nähe des Systems begeben, in dem das Xenon-Trägerschiff seinen Standort hat, und zwar vor der Grenze zum Achtzehn Milliarden-Sektor in den Ianamus Zura-Sektor, beides von den Teladi kontrollierte Sektoren, wo wir unsere Strategie und Taktik festlegen werden. Dieses Trägerschiff, die White Condor, ist mit der neuesten Goner-Technik ausgestattet. Die Goner gehören selbst zur Allianz und sind der Flotte sehr gewogen. Sie haben auf ihrem Heimatplaneten im Wolkenbasis Südwest-Sektor einen Raumsprungantrieb entwickelt, der unabhängig von den fest installierten Sprungtoren funktioniert und der Allianz zum Testen einen ihrer Prototypen überlassen. Die Goner alleine haben die Patentrechte und damit nach den Gesetzen der Allianz die einzige gesetzlich gesicherte Berechtigung zum Bau und zur Weiterentwicklung dieses Sprungantriebs. Allein die White Condor verfügt über diese neue Sprungtechnik, wenn auch nur leihweise.
Nun, bisher war die Reichweite des Goner’schen Raumsprungsystems zwar theoretisch unbegrenzt, kostete aber je nach Sprungweite im Raum, wenn man die Sprungtore nicht benutzte, jede Menge Energie, die in dazu speziell entwickelten Energiezellen vorab gespeichert werden müssen. Jede der zur Allianz gehörenden Rassen und leider auch die Xenon besitzen zur eigenen Energieproduktion große Sonnenkraftwerke. Nur dort können die ausgebrannten Energiezellen, die das Raumsprungsystem der Goner versorgen, wieder aufbereitet oder bei Bedarf ausgetauscht werden. So hätte ein direkter Sprung, beispielsweise zum Grüne Schuppe-System, mehr Energie benötigt, als man in den Zellen speichern kann. Also konnten wir bisher nur nach und nach, in relativ kurzen Raumsprüngen, die den Energiezellen nicht so viel abverlangen, ein insgesamt weites Ziel erreichen. Die Techniker der Goner, unterstützt von Wissenschaftlern der Allianz, haben es nun geschafft, die Speicherfähigkeit der Energiezellen so zu verbessern, dass einerseits ihre Leistung drastisch erhöht und andererseits der Energieverbrauch des Sprungsystems verringert werden konnte. Dieses Flaggschiff, die White Condor, hat alle diese technischen Neuerungen an Bord. Sie kann somit zurzeit als einziges Schiff der Allianz Direktsprünge über große Entfernungen wagen, ohne zuviel Energie zu verbrauchen. Bis unsere restlichen Schiffe über diese oder vielleicht eine noch bessere neue Technik verfügen, wird die Flotte leider weiter auf den üblichen Umwegen mittels der vorhandenen Sprungtore in das jeweils angesteuerte System springen müssen.
Hier, im ansonsten von den Piraten kontrollierten Elenas Glück-Sektor warten 340 Kampfschiffe unserer Kriegsflotte auf ihren weiteren Einsatz. Dazu gehören die White Condor, 16 M1-Klasse Träger, 36 M2-Klasse Zerstörer und weitere kleinere Einheiten und natürlich die Jägerstaffeln der Träger und der Zerstörer. Wegen der Spionagetätigkeit der Piraten für die Xenon sind die natürlich über unseren momentanen Flottenstandort genau informiert. Das stört uns zurzeit wenig, doch wohin sich unsere Flotte begeben wird, das wollen wir nach Möglichkeit vor ihnen verbergen.
Zunächst wird die White Condor zum Ianamus Zura-Sektor springen, um nicht vorzeitig von den Xenon entdeckt zu werden. Dort werden wir auf den Rest der Flotte warten, die ja auf den üblichen Umwegen springen muss. Wir haben dann genügend Zeit, unsere Strategie und Taktik endgültig festzulegen. Wenn alles klappt, wird dort auch die Black Nemesis zu uns stoßen. Wir werden entscheiden, welche Schiffe an der Aufklärung über den Stand der weiteren Aufrüstung der Xenon beteiligt werden. Mit diesen Schiffen durchqueren wir danach den Ianamus Zura-Sektor und gelangen so möglichst unentdeckt zum Achtzehn Milliarden-Sektor, der zwar auch zu den Teladi-Gebieten gehört, aber unmittelbar an den Xenon L8-Sektor grenzt, in dem die Xenon-Flotte mit der XON-3 steht. Im Achtzehn Milliarden-Sektor müssen wir uns mit äußerster Vorsicht bewegen, denn dort besteht immer die Gefahr, dass Schiffe der Allianz von einem der Patrouillenschiffe der Xenon oder der Piraten, die sich durch ihre Tarnung, die die Xenon in ihre Schiffe eingebaut haben, geschützt dort illegal aufhalten können, entdeckt wird. Für die weitere strategische und taktische Planung, auch über den Angriffs-Einsatz der Black Nemesis, muss der Stand der Aufrüstung der Flotte der Xenon möglichst genau festgestellt werden, und es könnte möglich sein, dass auch bereits die Aufklärung schon von der Black Nemesis unterstützt werden muss!
Sobald der Geheimkurier hier eingetroffen ist und mit den Plänen und den technischen Teilen für die Black Nemesis an Bord diesen Sektor in Richtung Paranid Prime wieder verlassen hat, werden wir umgehend aufbrechen, und die Flotte wird uns folgen. Zuvor sollen Sie jedoch erfahren, was die Black Nemesis kann und welches Geheimnis sie birgt! Die Black Nemesis verfügt nämlich über drei ungeheuer mächtige Features.
3.5. Die Geheimnisse der Black Nemesis
Zum einen hat sie ein variables Tarnsystem, welches, neben der Tatsache, durch seinen Stealth-Modus für jedwede Abtasttechnologie des Feindes vollständig unsichtbar zu sein, bei Bedarf auch ein sichtbares Phantombild von sich erzeugen kann, wobei das vom Feind gemessene Abtastecho in Form und Größe von der Black Nemesis gezielt gesteuert werden kann, so dass das Schiff kleiner oder auch größer erscheinen kann, als es in Wirklichkeit ist und sein Aussehen das eines einfachen Jägers oder auch eines großen Kampfschiffes, sogar das eines feindlichen Schiffes, annehmen kann. Die feindlichen Abtaster registrieren dann jeweils nur die Masse des vom Schiff generierten Phantombildes.
Das zweite Feature betrifft den vollständig neu entwickelten Antrieb des Schiffes. Seine Geschwindigkeit ist durch dieses Antriebssystem wesentlich höher als die jedes bisher bekannten Schiffes, und es erreicht bereits im Normalraum fast Lichtgeschwindigkeit. Außerdem kann es sein eigenes Wurmloch um seinen Rumpf bilden und in diesem genauso schnell springen, wie es bisher nur durch fest installierte Sprungtore möglich ist. Wegen seines mobilen Wurmlochgenerators benötigt das Schiff für einen Raumsprung keine installierten Sprungtore mehr, so dass es, ähnlich wie die White Condor, jederzeit von jedem belieben Raumpunkt zu irgendwelchen Koordinaten springen kann. Damit wird das Schiff für den Feind zu einer vollkommen unberechenbaren Superwaffe, denn es kann zu jeder Zeit an jedem beliebigen Punkt in irgendeinem Raumsektor des Feindes erscheinen und sofort zuschlagen. Diese Sprungtechnologie beruht auf einem anderen Prinzip, als die in der White Condor eingebaute Sprungtechnik der Goner. Diese neue Antriebs- und Sprungtechnik, wenn sie denn fehlerlos funktioniert, ist so revolutionär, dass wir ernsthaft erwägen, sie anstelle der Goner-Technik in alle Schiffe der Allianz einzubauen, zumal sie wegen ihres geringen Umfangs und ihres geringen Gewichts auch leicht an kleinere Schiffe angepasst werden kann.
Das dritte Feature sind die ebenfalls völlig neu entwickelten Waffensysteme. So befinden sich an Bord der Black Nemesis nicht nur ein Sternenkiller, so wie ihn die Xenon besitzen, sondern wesentlich stärkere und schnellere Waffen, als sie zurzeit im bekannten Kosmos verfügbar sind; Die derzeit schnellste Rakete ist die Hornisse (eine davon zerstörte Jonathans Schiff!!!), und die bisher mächtigste Waffe ist der Gamma-Energie-Plasmawerfer (GEPW). Die Kampfraketen der Black Nemesis sind um einiges schneller als die Hornisse und, wie auch die neuartigen Werfer-Systeme, arbeiten sie mit Antimaterie-Plasma, gegen die alle Energieschirmformen des Feindes wirkungslos sind. Selbst ein direkter Treffer kann der Black Nemesis eigentlich nichts anhaben, da sämtliche Energiearten irgendwelcher feindlicher Waffen, die auf das Schiff treffen, durch das Antimaterie-Energiewandler-System augenblicklich vollständig absorbiert werden. In diesem Punkt wird das Schiff seine Feuertaufe aber erst noch bestehen müssen; seine Konstrukteure sind dahingehend äußerst zuversichtlich.“
Der aufkommende Applaus wurde vom Admiral gestoppt, und er fuhr fort: „Nun erfahren Sie, meine Herren, auch noch das letzte Geheimnis von der Black Nemesis! Die Flugrichtung, die Geschwindigkeit und die Waffensysteme des Schiffes werden allein durch Gedankenimpulse des Piloten gesteuert.“
3.6. Die Herausforderung - Jonathans Chance
Nun kam der Admiral zu dem wichtigsten Punkt seiner Rede, indem er sagte: „Als Pilot ist hierfür nur jemand geeignet, der, neben einer umfassenden Kampfpilotenerfahrung, über ein äußerst robustes Nervensystem, hohe physische Belastbarkeit, gute psychische Stabilität und ausgezeichnete Konzentrationsfähigkeit verfügt; kurzum, ein Haudegen, der sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen lässt. Leider verfügt die Allianz zurzeit noch nicht über solche Kampfpiloten. Der einzige Pilot, der nach unserer Auffassung diese Eigenschaften besitzt, sind Sie, Jonathan. Deshalb sollen Sie dieses Schiff, die vermutlich einzige realistische Hoffnung der Allianz gegen die Xenon, fliegen ... es wäre dies die größte Herausforderung Ihres Lebens.“ Jonathan hatte es nun völlig die Sprache verschlagen, und er musste mehrmals kräftig schlucken, während die anderen ihn mit großen Augen anstarrten.
Der Admiral ließ sich davon nicht beeindrucken, denn er sprach weiter: „Zum Schluss habe ich noch eine gute Nachricht für Sie alle. Die von Jonathan transportierten, allgemein als Geheimpläne bezeichneten Pläne über die Black Nemesis enthalten die exakten Konstruktionsanleitungen für den Zusammen- bzw. Einbau und die Justierung der Gehirn-Steuereinheit für das Schiff. Da die Pläne vollkommen verschlüsselt und die technischen Bauteile scheinbar unzusammenhängend verpackt waren, hoffen wir, dass selbst dem raffinierten Verbrecher Biktris und seinen Spionen der eigentliche Zweck und die enorme Bedeutung des Materials verborgen geblieben ist. Die Xenon wissen vermutlich zwar von einem neu konstruierten Schiff, haben aber keine Ahnung, womit sie es wirklich zu tun haben. Hier unterschätzte der Admiral den Verräter Biktris gewaltig!
Ich hebe hiermit unsere jetzige Besprechung auf. Ruhen Sie sich aus, meine Herren, damit wir nach unserer Ankunft im Ianamus Zura-Sektor mit unserer strategischen und taktischen Beratung frisch beginnen können“, sagte der Admiral und erhob sich. Die anderen Personen standen ebenfalls auf und verließen, immer noch staunend über das eben Gehörte, nach und nach den Raum, während Jonathan überlegte, ob er überhaupt so einen gewaltigen Auftrag annehmen soll. „Admiral, nehmen Sie es mir bitte nicht krumm, aber, was springt denn für mich dabei ‘raus, wenn ich euch beim Angriff auf die Xenon-Flotte und deren Flaggschiff, die XON-3, helfe?“, fragte Jonathan kurz. „Nun, Sie erhalten ein modernes eigenes Schiff aus neuester Produktion als unser Geschenk und genug Geld, um sich für den Rest Ihres Lebens zur Ruhe setzen zu können“, gab der Admiral als Antwort.
Teil 4 Die Vorbereitung
4.1. Der Tod des Attentäters
Der Paranide Slik el Sing, dessen Attentat auf Jonathan misslungen war, und der sich mit dem gestolenen Raumjäger Prometheus auf der Flucht vor der Rache seines Auftraggebers Biktris befand, hatte nach Verlassen des Ceos Geist-Sektors mit einigen Raumsprüngen gerade den Profit Brunnen-Sektor erreicht, als plötzlich von allen Seiten, wie aus dem Nichts, Piratenschiffe auftauchten, die seinen Raumflug jäh unterbrachen, indem sie dicht an ihm vorbei feuerten. Slik erkannte sofort, dass es sich um sorgsam gezielte Warnschüsse handelte, und es blieb ihm nichts anderes übrig, als sein Schiff zu stoppen. Noch während er überlegte, was die Piraten von ihm wollten, wurde er über Raumfunk gerufen. Er öffnete einen Übertragungskanal und erschrak fast zu Tode: Auf seinem Cockpit-Monitor erschien das Gesicht von Biktris, der sich offenbar an Bord eines der Piratenschiffe befand und dessen teuflisches Grinsen ihn nichts Gutes vermuten ließ. Wie recht er doch damit hatte ...
Noch während er verzweifelt einen Seufzer ausstieß und darüber nachgrübelte, wie Biktris ihn so schnell finden konnte, sprach dieser ihn an: „Hallo, ist das nicht mein Freund Sliki? So schnell sieht man sich wieder! Tz tz tz, du hast mich sehr sehr enttäuscht, mein lieber Sliki ... nicht mal einen so kleinen Auftrag, wie den Argonen mit seinem unbewaffneten Schiffchen ins Jenseits zu schicken, konntest du richtig ausführen. Deinem Namen als Profikiller jedenfalls hast du nur Unehre gebracht! Was soll ich bloß mit dir machen? Ist dir eigentlich klar, was du da verbockt hast ...?“ „W w wie hast du mich so schnell gefunden, fragte Slik erstaunt?“ „Ooch, das war ganz leicht. Glaubst du denn, ich bin so blöd, die Ausführung der Aufträge meiner „Mitarbeiter“ nicht zu überwachen ... nee, so blöd bin ich nicht! Wie heißt es doch so schön: Vertrauen is‘ gutt, Kontrolle is‘ besser! An Bord deines Jägers befindet sich ein spezieller Peilsender, der mir jederzeit deine genaue Position verriet. Wir brauchten dir nur zu folgen ... war doch wohl auch nötig, nicht wahr?“ „B b b biktris, bitte, ich konnte nichts dafür ... als ich das Sprungtor verließ, war dort ein mir unbekanntes argonisches Transportschiff, dessen Bewaffnung ich nicht kannte und das sich sehr schnell entfernte. Als ich den Raum scannte, konnte ich nur noch die Trümmer des Habichts entdecken. Ich musste davon ausgehen, dass aus mir unbekannten Gründen das fremde Schiff den Habicht zerstört hatte, und so dachte ich, dass ein anderer, weshalb auch immer, mir zuvor gekommen war und damit meinen Auftrag erfüllt hat. Da ich bei der Zerstörung des Habichts selbst nicht anwesend war, konnte ich leider die von dir als Beweis gewünschte Aufzeichnung von der Erledigung meines Auftrags nicht machen. Aber, das kann doch nicht so schlimm sein ... oder ...?“ „Naja, dann ist ja alles klar! Gut, ich verzeihe dir. Ich mache dir einen Vorschlag: du folgst uns zu unserer Handelsstation, und dort werden wir beide in Ruhe über alles reden, ok?“ Slik atmete erleichtert auf und freute sich schon, die Angelegenheit so glimpflich überstanden zu haben. Damit aber unterschätzte er den verschlagenen, eiskalten Biktris gewaltig. Gerade als Slik sein Schiff wieder starten wollte, blitzte es von allen Seiten auf, und er erkannte entsetzt, dass die Piratenschiffe dutzende von Libellen und Wespen auf ihn abgeschossen hatten, die mühelos seine 25Megawatt Schutzschilde durchbrechen würden und denen er keinesfalls mehr ausweichen konnte, und für eine Verteidigung mit den bordeigenen schweren Alpha-Energie-Plasmawerfern war es ohnehin bereits zu spät. Die wenigen Sekunden, die ihm noch blieben, nutzte er zu einem entsetzlichen Todesschrei, dann kam sein Ende. In einem gewaltigen Feuerwerk verging der Paranide samt der Prometheus in der Weite des Alls. Biktris befahl der Piratenflotte, diesen Sektor in Richtung Chins Wolken-Sektor zu verlassen.
4.2. Biktris der Verräter - Biktris und Siktras.
Die Piratenflotte flog durch das von ihrem Anführer Biktris aktivierte Nordtor des Profit Brunnen-Sektors und sprang direkt zum Chins Wolken-Sektor. Biktris hatte in der dort befindlichen Piratenhandelsstation einen Termin mit dem Teladi Siktras, der ein als Kaufmann getarnter Xenon-Spion war. Es ging um den Austausch neuester Informationen über die Flottenbewegungen der Allianz und deren Strategie. Biktris traf sich mit Siktras wie üblich in der Stationsbar. Seine „Gefolgsleute“ verteilten sich in der Bar. Die meisten steuerten zielbewusst die große Haupttheke an, an der wie immer eine Menge interstellarer Verkehr herrschte. Siktras saß, bereits vor Aufregung leise zichelnd, an einem Rundtisch in einer ziemlich dunklen Nische, die er so gewählt hatte, dass ihr geheimes Gespräch schwer beobachtet und schon gar nicht abgehört werden konnte.
„Ich grüße dich, Siktras !“, begann Biktris und fuhr fort, „wie stehen die Aktien, mein Bruder?“ Sie umarmten sich kurz und setzten sich. Biktris bestellte den üblichen Raumsprit über die Tischkonsole und, nachdem er sein Getränk erhalten und den bargeldlosen Zahlungstransfer über seine Creditcard getätigt hatte, fragte Biktris gerade heraus: „Was gibt’s Neues von der Allianz?“ „Ok, Biktris , hör gut zu, was ich dir jetzt sage!“, begann Siktras und fuhr fort: „Die Flotte hat den Elenas Glück-Sektor verlassen. Wir wissen zwar noch nicht, wohin sie jetzt gesprungen ist, aber, wir wissen durch unsere Spione in der Allianz, wo sie sich sammeln wollen, nämlich im Ianamus Zura-Sektor. Von dort wird ein Teil in den Achtzehn Milliarden-Sektor fliegen, von wo aus sie Spionage gegen die Xenon-Flotte im angrenzenden Xenon L8-Sektor betreiben will. Doch sie tun verdammt geheimnisvoll. Da läuft noch irgendeine Allianz-Schweinerei. Das muss mit dem neuen Schiff zusammenhängen, das unser Volk zusammen mit den Paraniden entwickelt hat, und das zurzeit noch im Paranid Prime-System schwerstbewacht im Raum steht. Wir vermuten, dass das Schiff ein Geheimnis birgt und dass es zur Flotte im Ianamus Zura-Sektor stoßen wird. Sie verbergen irgend etwas vor uns. Du solltest die Xenon umgehend warnen, denn was auch immer die Allianz so übertrieben geheim hält, es könnte eine große Bedrohung für die Xenon-Flotte werden oder vielleicht schon sein!“
Siktras bemerkte, wie sich ein leichtes Grinsen über Biktris Gesicht legte. „Weißt du am Ende vielleicht etwas, was wir noch nicht wissen, Biktris?“ „Ja, mein Bruder, ich weiß da schon etwas. Hör zu! Ein Geheimnis ... nein ... eigentlich sind es zwei, die wir schon gelüftet haben, und das zweite ist wahrscheinlich die Achillesferse des Schiffes. Das eine Geheimnis war der Name; sie haben das Schiff „Black Nemesis“ getauft. Nemesis bedeutet so etwas wie „Rachegöttin“; es ist also ein reines Angriffsschiff. Es ist größer als die Allianz-Zerstörer der M2-Klasse. Es gehört zu den neu entwickelten schweren Schlachtkreuzern der Corvette-Klasse. Es ist aber XON sei Dank bisher nur ein Prototyp. Das alles ist noch nicht so beunruhigend. Was mir Kopfzerbrechen macht, ist der uns leider noch unbekannte Antrieb und die Waffensysteme, die von den Paraniden im Augenblick so schwer bewacht werden, dass selbst unsere Topspione in der Allianz-Flotte bisher nicht mehr herausfinden konnten. Was wir aber wissen, ist, dass das Schiff eine Technik besitzt, bei der die Steuerung per Gedanken erfolgt. Offenbar wird damit die Wendigkeit der Black Nemesis gegenüber einem Xenon-Kreuzer um ein Vielfaches erhöht. Möglicherweise werden auch die Waffen per Gedanken dirigiert, um sie effektiver einsetzen zu können. Ich denke, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis unser Geheimdienst hier mehr erfährt, aber wieviel Zeit haben wir noch, bis die Allianz-Flotte angreift? Die Xenon haben zusammen mit mir einen Plan für eine Falle entwickelt, die die Allianz in ihr Verderben führt, wenn sie gelingt.
Der erste Schritt ist bereits getan. Den Paraniden auf Paranid Prime fehlen noch genau diejenigen Spezialteile, die sie in die Black Nemesis einbauen müssen, damit die Gedankensteuerung funktioniert. Diese technischen Spezialkomponenten wurden in einer Geheimbasis der Goner im Wolkenbasis Südwest-Sektor von argonischen und goner Wissenschaftlern entwickelt und auf einer Spezialwerft der Teladi im Profit Brunnen-Sektor fertiggestellt. Von dort wurden sie einem meiner als Kurier der Teladi getarnten „Mitarbeiter“ offiziell übergeben, der sie dann samt Beförderungsschiff diesem Hohlkopf Jonathan überlassen und ihm den Auftrag als Kurier nach Paranid Prime geben sollte. Ich habe mich mit meinem „Mitarbeiter“ getroffen und wir haben die Rollen getauscht. So konnte ich an seiner Stelle, unserem geheimen Plan folgend, den Einfaltspinsel Jonathan als Kurier anwerben. Hätte unser Plan geklappt, dann hätte die Vernichtung des Argonen-Boten durch den von mir beauftragten ehemaligen, wenn auch inzwischen abtrünnigen, Paranidensoldat Slik el Sing unser Volk, die Teladi, sich zu einem Krieg gegen die Paraniden provozieren lassen, was den Xenon endlich die Möglichkeit zur Eroberung von Argon Prime und mehr gegeben hätte. Leider hat Slik el Sing als Killer hier jämmerlich versagt, und so ist dieser Plan schiefgegangen, und die Teile sind inzwischen auf Paranid Prime eingetroffen, wo sie in die dort wartende Black Nemesis eingebaut werden sollen. Wir haben zwei unserer teladischen Spione, die als Ingenieure getarnt auf Paranid Prime arbeiten, einige dieser technischen Spezialteile für die Black Nemesis ein bisschen manipulieren lassen. Das ist unser Plan B, der in Kraft treten sollte, wenn Plan A, nämlich die Vernichtung des Argonen-Boten und der dadurch provozierte Krieg zwischen den Paraniden und unserem Volk scheitern würde.
Nun, wie schon gesagt, Plan A ist gescheitert; also gilt jetzt Plan B. Die Allianz verlässt sich auf ihre neue Geheimwaffe. Wenn sie versuchen, die Black Nemesis einzusetzen, werden sie eine böse Überraschung erleben. Gleichzeitig greifen wir die Allianz-Flotte an und vernichten sie oder fügen ihr zumindest schweren Schaden zu. Dadurch gewinnen wir Zeit. Unser Geheimdienst kommt so zu neuen Informationen, und die Xenon haben mehr Spielraum zur Aufrüstung ihrer Flotten. Am besten wäre es, wenn wir die Allianz-Flotte in den Achtzehn Millarden-Sektor locken könnten; aber notfalls kann sie auch im Ianamus Zura-Sektor angegriffen werden. Entscheidend wird der Überraschungsmoment sein; besonders dann, wenn sie gerade feststellen, dass ihre Black Nemesis-Gedankensteuerung nicht funktioniert. Wir haben nämlich für alle Fälle eine Xenon Reservestreitmacht im Neuen Verdienst-Sektor positioniert, die jederzeit angreifen kann; damit rechnet nicht einmal der so erfahrene Haudegen, Admiral Alexander Kowalski. Wenn sich alles nach unseren Wünschen entwickelt, wird für die Xenon doch noch der Weg nach Argon Prime frei, und wir kassieren die Militärbasis im Wolkenbasis Südost-Sektor, und überhaupt, ist das erst der Anfang - whow, wir werden die Galaxis beherrschen ... !“. Biktris kam so richtig ins Schwärmen ...
„Hey, hey, nun flipp nicht gleich aus!“, meinte Siktras beschwichtigend. „Hast du eigentlich überhaupt kein schlechtes Gewissen, unser Volk so zu verraten, Biktris?“ Der konterte abrupt: „Das musst gerade du sagen, bei deiner „Spionagekarriere“; du hast doch auch kein Problem damit, Siktras, oder? Aber mal im Ernst: „Unser Volk“ kann mich kreuzweise. Als es mir dreckig ging, hat mir kein Aas von denen geholfen. Im Gegenteil, sie haben mich für Kleinigkeiten immer wieder eingelocht, manchmal sogar zu Unrecht, und sie haben sich dauernd über mich lustig gemacht. Ich habe mir geschworen, dass ich es ihnen allen einmal heimzahlen werde. Tja, so bin ich Pirat geworden, und sie haben mich und meine Jungs fürchten gelernt. Dann haben wir beide in den Xenon neue Freunde und neue Auftraggeber gefunden, die unser Teladi-Volk genauso hassen, wie ich; im Übrigen leben wir beide doch gar nicht so schlecht davon. Also, was soll ich da mit einem Gewissen, egal ob gut oder schlecht? So was brauche ich nicht mehr. Das wäre bei unserer Arbeit doch nur hinderlicher Ballast; ich hab‘ doch Recht, Siktras? Ok, lass uns das leidige und im übrigen völlig unnütze Thema beenden. Wir haben Wichtigeres zu tun, mein Bruder! Ich muss los! Du weißt ja, ich kann nicht lange bleiben. Der Geheimdienst der Allianz ist wie wild hinter mir her, und auch der hat gute Agenten. Ich werde mich jetzt erstmal mit meinen Männern verpissen, und dann hab‘ ich ‘ne Verabredung im Xenon L8-Sektor mit dem Zentralgehirn LEXON-ROX. Obwohl er eigentlich ja nur ’ne Maschine ist, glaub‘ ich, ich, hab‘ ihm ’ne Menge zu erzählen, und außerdem ist er mir noch meinen letzten „Judaslohn“, wie die Argonen sagen würden, schuldig; es ist Zahltag, mein Bruder! Außerdem will ich mir nicht entgehen lassen, wenn die Falle gegen die Allianz-Flotte zuschnappt. Biktris kippte den Rest seines Raumsprits hinunter und stand auf. „Wir seh’n uns, Siktras! Bis demnächst, und, bleib‘ am Ball!“ Dann verließ er mit seinen Leuten die Stationsbar in Richtung Hangar. Die kleine Piratenflotte entfernte sich schnell von der Handelsstation und steuerte das östliche Sprungtor an. Bald sah man an den in rascher Folge aufleuchtenden Blitzen, dass die Piraten den Sektor verlassen hatten.
4.3. Konflikte
4.3.1. Jonathans Konflikt
Jonathan war mit sich und seinen Gedanken allein, und er versuchte, die vielfältigen Eindrücke und besorgniserregenden militärischen Lageschilderungen aus der Rede des Admirals zu verarbeiten, um sich darüber klar zu werden, ob er in soweit eine Entscheidung treffen konnte, das Angebot des Admirals, die Spionageflotte und später die Angriffsflotte als Pilot der geheimnisvollen Black Nemesis zu führen, anzunehmen oder abzulehnen.
Im Augenblick jedenfalls war Jonathan noch unsicher und völlig aufgewühlt von seinen Gedanken und seinen Gefühlen. Man hatte ihm eine moderne, geräumige und trotz der militärischen Umgebung erstaunlich geschmackvoll eingerichtete Offizierskabine an Bord der White Condor zugeteilt, was für ein Trägerschiff der M1-Klasse aber keinesfalls ungewöhnlich war. Unter anderen Umständen hätte Jonathan sich hier sehr wohl fühlen können, aber er war auf Grund der Ereignisse und der Situation hin- und hergerissen, einerseits von der Angst, die von ihm erwartete Aufgabe würde ihn schlichtweg überfordern und wäre gleich mehrere Nummern zu groß für ihn, und andererseits von der Ahnung, dass diese gewaltige Aufgabe nicht nur der persönliche Wunsch des Admirals, sondern seine, Jonathans, tatsächliche Bestimmung war, der er sich erst gar nicht entziehen konnte.
Aber es könnte so viel geschehen. Es könnte völlig misslingen. Er könnte sterben; und was dann? Egal! Es war ihm klar, dass er sich kurzfristig entscheiden musste, da die White Condor sehr bald im Ianamus Zura-Sektor ankommen würde. Sei’s drum! Jonathan blieb nichts anderes übrig, als die Dinge einfach auf sich zukommen zu lassen. Er fühlte, dass er sich richtig entscheiden würde; wenn das sein Schicksal sein sollte, würde es ihm schon den rechten Weg weisen. Jonathan versuchte, wie schon öfter, wenn er sich in einem Dilemma befand, das eine klare Entscheidung von ihm forderte, sich zu beruhigen und ein bisschen zu schlafen oder wenigsten so lange zu ruhen, bis der Admiral ihn zu der bevorstehenden strategischen Besprechung rufen ließ.
4.3.2. Kowalskis Konflikt
Die White Condor war vor knapp einer Stunde im Ianamus Zura-Sektor angekommen. Nach und nach traf auch der Rest der Allianz-Flotte ein und sammelte sich um die White Condor, während Spezialschiffe die Flotte nach allen Seiten sicherten. Die Fernabtaster des Flaggschiffs hatten schon seit der Ankunft den die Flotte umgebenden Raum des Sektors gescannt, aber keine Bedrohung registriert. Nun begann das Warten auf die Ankunft der hoffentlich einsatzbereiten Black Nemesis. Admiral Alexander Kowalski bereitete sich seinerseits auf die von ihm selbst angekündigte strategische Besprechung mit den leitenden Offizieren der Flotte und mit Jonathan, seinem „wichtigsten“ Mann, vor. Auch ihm, Kowalski, dem Admiral der Allianz-Flotte, wurde mehr und mehr bewusst, welche Verantwortung ihm als Oberbefehlshaber der größten Flotte aller Humanoiden zukam, und dass ein Misslingen der Operation die Vernichtung oder Versklavung aller freien Welten durch die Xenon nach sich ziehen könnte. Aber auch er war nicht vollkommen, und er klammerte sich insgeheim an den erfolgreichen Einsatz des „Wunderschiffes“ Black Nemesis. Der Plan durfte einfach nicht schiefgehen. Die Ahnungen vor der großen Bestimmung Jonathans unterstützten Kowalskis Hoffnungen auf ein gutes Ende. Nur der Admiral wusste, wer Jonathan wirklich war und auch, wer Jonathans Vater war. Die Zeit für die Offenbarung des Geheimnisses um Jonathans wahre Herkunft war nach Meinung des Admirals noch nicht gekommen; erst musste die große Aufgabe erfolgreich zu Ende gebracht werden.
4.4. Plötzliche Lageänderung - eine neue Bedrohung ?
Noch während der Admiral seinen Gedanken nachhing, wurde er plötzlich über die Bordsprechanlage vom Captain der White Condor, der sich auf der Brücke befand, gerufen. „Admiral, bitte melden Sie sich!“ „Ja, Captain, hier Admiral Kowalski! Was gibt’s?“ „Sir, bitte kommen Sie umgehend zur Brücke! Sie sollten sich das unbedingt ansehen!“ „Ok, Hendriks, ich bin unterwegs!“ Damit beendete der Admiral das Gespräch und begab sich umgehend zur Brücke des Flaggschiffes. Als der Admiral die Brücke betrat, wurde sein Erscheinen exakt nach Dienstvorschrift von einem der Brückenoffiziere mit den Worten: „Admiral auf der Brücke!“ angekündigt. Dieser kam sogleich zur Sache: „Dann schießen Sie mal los, Captain! Was gibt es denn so Wichtiges?“ „Sir, die Abtaster einiger unserer Patrouillenschiffe, die diesen Sektor zum Rand des Neuen Verdienst-Sektors sichern, haben von dort mehrere seltsame Energiefluktuationen registriert. Nach der Energiesignatur könnten sie von gewaltigen Explosionen großer Schiffe stammen, die sich in einer Raumschlacht befinden. Das ist höchst eigenartig, da meines Wissens keines unserer Schiffe bisher Feindberührung gehabt hat. Wir möchten gerne genauer wissen, wer da mit wem im Kampf steht oder ob wir uns getäuscht und die Erscheinungen eine ganz andere Ursache haben. Würden Sie erlauben, drei unserer Patrouillenschiffe kurzfristig ein Stück in den Neuen Verdienst-Sektor fliegen zu lassen, um ein genaueres Bild von den Ereignissen zu bekommen, Sir?“ Kowalski überlegte kurz, ob das ein Ablenkungsmanöver der Xenon sein könnte. Der Aufwand dafür erschien ihm auf Grund der gewaltigen Energieentladungen aber eher unwahrscheinlich. Die Xenon opfern nicht gleich mehrere ihrer großen Kampfschiffe, ohne sie vorher in einem Kampf einzusetzen und nur, um die Flotte der Allianz abzulenken. Also musste da etwas stattfinden, was ganz bestimmt kein einfaches Ablenkungsmanöver war. Irgendwelche Flotten lagen da möglicherweise in einem erbitterten Kampf. Die anzugreifende Xenon-Flotte aber hielt sich nach den Spionagemeldungen der Allianz noch immer im Xenon L8-Sektor auf, und der liegt in der entgegengesetzten Richtung hinter dem Achtzehn Milliarden-Sektor. Egal, wie man es drehte, auch Alexander Kowalski wusste sich auf dieses Ereignis keinen Reim zu machen und befahl: „Captain, machen Sie es so! Ich gebe ihnen hiermit grünes Licht. Auch ich möchte wissen, was sich da tut und wer da mit wem kämpft, falls unsere Vermutungen um eine Raumschlacht richtig sind. Im anderen Fall erfahren wir vielleicht, was sonst diese plötzlichen Energieerscheinungen ausgelöst hat.“ Während der Admiral gesprochen hatte, wurden weitere dieser seltsamen Energiesignaturen gemeldet. Drei Patrouillenschiffe flogen auf Befehl des Captains zum westlichen Sprungtor, in Richtung des Neuen Verdienst-Sektors und passierten schließlich das Sprungtor, was man an den beim Eintritt in den Hyperraum entstehenden Lichtblitzen gut erkennen konnte. Kurz danach waren sie außerhalb der Reichweite der Schiffssensoren der Flotte, und wieder begann eine Zeit des Wartens.
4.5. Jonthan und der Admiral - die Xenon Falle
Jonathan war, wie schon so oft, gerade eingeschlafen, als er jäh geweckt wurde. Diesmal war es Admiral Kowalski persönlich, der ihn über die Bordsprechanlage rief und, als sich Jonathan noch etwas schlaftrunken meldete, diesen zur Brücke der White Condor bat. Der Admiral kam gleich zur Sache und setzte Jonathan über die neue Situation in Kenntnis. „Wer könnte sich denn in diesem Sektor aufhalten ?“, wollte Jonathan wissen. Der Admiral entgegnete: „Wir haben leider noch keine Ahnung. Wir wissen ja nicht einmal, ob die Energieausbrüche nicht vielleicht von etwas ganz anderem stammen, Jonathan.“ „Hm!“, meinte dieser. „Ich versuche mal zu denken, wie es die blechbüchsigen Xenon tun würden, wenn sie von unserem bevorstehenden Angriff wüssten, was wir ja wegen deren Agententätigkeit nie wirklich ausschließen können. Also, wenn ich das Xenon-Zentralgehirn wäre, könnte ich mir etwa folgende Falle gegen die Flotte der Allianz ausdenken: Der Hauptteil meiner Flotte erwartet die Allianz im Xenon L8-Sektor, um von da jederzeit in den Achtzehn Milliarden-Sektor vorstoßen zu können, wo sie die Allianz-Flotte überraschend angreift, wenn diese sich gerade dort sammelt. Ein kleinerer Teil meiner Flotte könnte sich im Neuen Verdienst-Sektor verstecken, um über den Achtzehn Milliarden-Sektor der Allianz-Flotte in den Rücken zu fallen, während diese sich gegen unseren Überraschungsangriff aus dem Xenon L8-Sektor verteidigt und durch die laufende Schlacht genügend abgelenkt ist. Diese Strategie funktioniert auch, wenn die Allianz-Flotte sich nicht aus dem Ianamus Zura-Sektor in den Achtzehn Milliarden-Sektor locken lässt. Dann durchfliegt eben der Hauptteil meiner Flotte den Achtzehn Milliarden-Sektor und greift die Allianz-Flotte direkt im Ianamus Zura-Sektor an, und der Teil unserer im Neuen Verdienst-Sektor versteckten Flotte greift dann entsprechend im Ianamus Zura-Sektor die Allianz-Flotte im Rücken an. Entweder würden wir die Allianz-Flotte vernichtend schlagen oder wir würden ihnen zumindest schwere Schäden zufügen. Mit vereinten Kräften weiterer Flotten aus den Xenon R- und T-Sektoren könnten wir uns den Weg nach Argon Prime dann freikämpfen, und unsere alten Eroberungspläne gegen die Humanoiden könnten endlich erfolgreich sein.“
Jonathan machte eine Pause und sah sich um. Trotz der Hektik dauernd eingehender Meldungen herrschte auf der Brücke der White Condor Totenstille. Alle dort befindlichen Personen, egal welchen Rang oder welche Position sie bekleideten, blickten mit erstarrter Miene auf Jonathan. Selbst der Admiral war erblasst und blickte ebenfalls gebannt auf Jonathan, der völlig verunsichert fragte: „Habe ich da was Falsches gesagt ?“ In diesem Moment erlangte Admiral Kowalski seine Fassung wieder und sagte zu Jonathan: „Wissen Sie eigentlich, was Sie da gerade gesagt haben, Jonathan? Sie denken ja wie ein echter Stratege. Sie könnten gut und gerne ein führender Stabsoffizier sein, wenn Sie nicht für weitaus wichtigere Aufgaben bestimmt wären, bei denen Ihnen und der gesamten Allianz aber ihre gute Eigenschaft, so präzise strategisch zu denken, wie Sie es uns gerade vorgeführt haben, das Leben retten kann. In der Tat könnten die Xenon, wenn sie tatsächlich durch Spionage erfahren haben, welche Pläne wir hier verfolgen, genau diese Falle aufgestellt haben. Wenn dem so ist, was wir unbedingt herausfinden müssen, ehe es für einen Gegenplan zu spät ist, dann frage ich mich, wer die möglicherweise im Neuen Verdienst-Sektor versteckten Xenon bekämpft, denn wir haben gewiss keine Schiffe und schon gar keine Schlachtkreuzer in diesen Sektor entsandt. Man müsste immerhin einige schwere Einheiten gegen die Xenon führen, um eine Chance auf einen Sieg zu haben. Hoffentlich melden sich die Patrouillenschiffe aus dem Neuen Verdienst-Sektor bald zurück, denn angesichts Ihrer durchaus logischen Vermutung, Jonathan, dass hier eine groß angelegte Falle der Xenon auf uns wartet, werde ich langsam mehr als nervös. Zu Captain Hendriks gewandt, befahl der Admiral: „Setzen Sie augenblicklich die gesamte Flotte in Alarmbereitschaft. Ordnen Sie höchste Alarmstufe an, und informieren Sie alle Kommandanten über die von Jonathan für möglich gehaltene Bedrohung durch die Xenon. Wir müssen uns nun nicht mehr nur auf einen von uns ausgehenden Angriff gegen die Xenon sondern auch auf eine mögliche Verteidigung gegen einen Überraschungsangriff der Xenon vorbereiten.
4.6. Brennans Rückkehr - die erste Schlacht
Die Flotte der Allianz befand sich nunmehr sein gut einer Stunde in Alarmbereitschaft, und man wartete nervös auf die Rückkehr der Patrouillenschiffe aus dem Neuen Verdienst-Sektor. Was Admiral Kowalski aber noch mehr beunruhigte, war, dass die Black Nemesis bisher noch nicht eingetroffen war und dass sie sich nicht einmal gemeldet hatte. Hoffentlich war da nicht auch noch etwas geschehen, was evtl. die Angriffspläne der Allianz zunichte machen könnte. Admiral Kowalski wollte sich gerade gegenüber Jonathan genau darüber Luft machen, als die White Condor über den geheimen Flottencode gerufen wurde. Eines der sehnsüchtig erwarteten Patrouillenschgiffe war aus dem Neuen Verdienst-Sektor zurückgekehrt und hatte sich gemeldet. Die Spannung war auf dem Siedepunkt, als die Brückenbesatzung der White Condor über Lautsprecher mithören konnte, was der Kommandant des zurückgekehrten Patrouillenschiffes zu vermelden hatte: „Sir, Sie werden es nicht glauben, was wir erlebt haben und mit wem wir Kontakt hatten. Der uns alle verbundene Held, Admiral Brennan, hat eine im Neuen Verdienst-Sektor offenbar versteckt wartende Xenon-Flotte mit seiner eigenen Flotte überfallen und fast ganz vernichtet. Nicht ein einziges Xenon-Schiff ist bisher entkommen. Den wenigen noch übrig gebliebenen Xenon-Schiffen ist der Fluchtweg nach allen Seiten abgeschnitten, und die Brennan-Flotte macht zurzeit noch Jagd auf sie, bis alle restlos vernichtet sind. Admiral Brennan kennt offenbar kein Pardon mit den Xenon; er macht erst gar keine Gefangenen und handelt eher nach dem Motto: Nur ein toter Feind ist ein guter Feind! Entschuldigen Sie meine etwas persönliche Ausdrucksweise, Herr Admiral, aber was wir erlebt haben, war dermaßen überwältigend, dass man es kaum mit Worten beschreiben kann. Die Xenon sind abgehauen wie die Hasen, aber Admiral Brennan lässt ihnen keine Chance, Sir! Das muss man einfach gesehen haben, um es zu glauben. Oh, das hätte ich beinahe vergessen, Sir! Bei der Kontaktaufnahme mit uns hat Brennan Ihnen eine Nachricht zukommen lassen, die ich Ihnen jetzt abspiele.
Das Gesicht des Patrouillenschiffkommandanten verschwand vom Bildschirm, und ein Mann in einer seltsamen, nicht protzigen, sondern eher schlicht und rein zweckmäßigen Uniform erschien, dessen Gesicht dem Admiral äußerst vertraut war. Dieser Mann war der in allen Teilen der freien Sektoren berühmte und in den feindlichen Sektoren gefürchtete Admiral Kyle W. Brennan, der Admiral, der schon einmal die freien Welten vor der Vernichtung durch die Xenon gerettet hat. Alle auf der Kommandobrücke der White Condor befindlichen Personen konnten ihre Achtung und ihre Erfurcht vor diesem Mann nicht verbergen, und Jonathan, der bisher nur von dem Admiral und seinen Heldentaten gehört hatte, fühlte eine seltsame Verbundenheit zu diesem ihm noch unbekannten, fremden Mann, der nun mit einer Stimme, die Jonathan ebenfalls seltsam vertraut vorkam, zu sprechen begann, und was er sagte, zeigte, dass auch Admiral Brennan zwar offensichtlich den Menschen Alexander Kowalski besonders schätzte, sein Respekt vor der Uniform im Allgemeinen aber, genau wie der Jonathans, nicht gerade von Erfurcht gekennzeichnet war:
>> Hallo Alex, du alter Haudegen! Wie es aussieht, haben wir euch gerade wieder einmal den Allianz-Popo gerettet, den die Xenon euch höllisch verbrannt hätten, wären wir nicht rechtzeitig zur Stelle gewesen. Aber Spaß beiseite, wenn wir hier alles erledigt haben, kommen wir zu euch in den Ianamus Zura-Sektor. Wartet bitte auf uns. Wir möchten euch, wo es um so viel geht, nicht gerne ohne unsere Unterstützung zum Kampf in den Xenon L8-Sektor ziehen lassen. Haltet inzwischen die Augen offen, denn es könnte sein, dass die von uns angegriffenen Xenon vor ihrer Vernichtung noch ihre Hauptflotte warnen konnten, und, wie ich die Xenon kenne, lassen die sich so was nicht gefallen. Glaub mir, Alex, ich kenne die Blechköpfe genau! Noch was, ich rate dir dringend davon ab, vor deinem Angriff jetzt noch irgendwelche Spionageaktionen im Achtzehn Milliarden-Sektor und erst recht nicht im Xenon L8-Sektor zu versuchen. Die Xenon haben dort bereits jede Menge getarnter Patrouillenschiffe stationiert. Die würden euch sofort entdecken und ihre Hauptflotte warnen. So was könnte höchstens noch euer neues Wunderschiff, die Black Nemesis, mit ihrer Supertarnung erfolgreich unternehmen! Macht euch im Übrigen keine Sorgen um die Black Nemesis. Die kommt zwar etwas später als geplant, aber sie kommt, und sie wird in tadellosem Zustand und voll einsatzbereit sein. Es führt jetzt zu weit, dir alle Einzelheiten im Detail zu schildern, dazu haben wir Gelegenheit, wenn wir uns treffen, nur soviel: Dank der rechtzeitigen Warnung einer unserer Topagenten, ein Doppelagent, der offiziell für die Xenon und für den Verräter Biktris, aber in Wirklichkeit für uns arbeitet, konnten die Goner zwei Xenon-Spione auf Wolkenbasis Südwest fassen, die im Auftrag der Xenon an der Gedankensteuerung für die Black Nemesis herummanipuliert hatten. Unter den gonerschen „Verhör-Methoden“ haben sie schnell ihre Taten gestanden, und die Gedankensteuereinheit konnte repariert werden. Das hat natürlich zu entsprechenden Startverzögerungen geführt. Die Goner beenden noch ihre letzten Sicherheitschecks, dann kommt euer Wunderschiff zu euch. Der Überführungspilot, der euren Starpiloten in den richtigen Umgang mit der Black Nemesis einführen wird, ist meine Tochter Jessica. Seid also nett zu ihr! Sie wird wahrscheinlich vor uns bei euch eintreffen. Also, Alex, lass dich nicht unterkriegen, wir seh‘n uns! << +++ Ende der Nachricht +++.
Obgleich niemand einen Ton sagte, spürte man doch überall förmlich die allgemeine Erheiterung über die ziemlich respektlose Art dieses Admirals, mit seinem argonischen Kollegen Kowalski zu sprechen, aber jeder wusste, dass niemand mehr als Admiral Brennan es verdient hatte, so leger mit einem Flottenadmiral umzugehen, wie er es eben getan hatte, auch wenn seine Nachricht nur eine Aufzeichnung war, denn beide verband eine tiefe Freundschaft. Die große Erleichterung, die die Nachricht mit sich gebracht hatte, war ebenfalls auf alle übergegangen und entspannte die allgemeine Lage zumindest etwas. Admiral Kowalski ließ die gesamte Flotte über den neuen Stand der Dinge informieren, mahnte aber weiterhin zu großer Vorsicht, besonders vor dem möglichen Racheangriff der Xenon-Hauptflotte, denn noch war sein Freund Brennan mit seinen Schiffen nicht da, um der Allianz bei einem vorzeitigen Angriff der Xenon beizustehen. Wieder musste Kowalski warten, diesmal auf Brennans Flotte und auf die Black Nemesis. Kowalski entschied, die strategische Konferenz so lange zu verschieben, bis Brennan eintraf, denn der sollte an Bord seines Flaggschiffes online, also über Sichtfunk, an der Besprechung teilnehmen. Kowalski war die Meinung seines kampferfahrenen Freundes wichtig, und er hörte gerne auf dessen Rat, gerade jetzt, wo es um die richtige Neuordnung der Strategie ging.
4.7. Jessica Brennan
„Nun platzt mir aber der Kragen!“, rutschte es Jonathan plötzlich einfach so raus. „Da schickt der berühmte Admiral Brennan uns die Wunderwaffe samt seiner Tochter, die mir, dem „Starpiloten“ der Allianz, den richtigen Umgang mit der Black Nemesis beibringen wird! Das ist eine Frechheit, so mit mir umzugehen ... und dann sollen wir auch noch nett zu ihr sein ... was bildet die sich überhaupt ein, diese Tochter, diese Jessica ...? Ich denke, die Nemesis ist vollkommen neu ... woher will diese Jessica sich denn so gut auskennen. Die verfügt da offensichtlich eher über eine gehörige Portion Einbildung statt über fachliche Bildung, diese Göre ... verdammt, ich könnte so richtig aus der Haut fahren!“ „Nun machen Sie mal halblang, Jonathan“, unterbrach ihn der Admiral, „und beruhigen Sie sich wieder. Niemand, und schon gar nicht Admiral Brennan unterschätzt Sie wirklich. Nachdem ich Sie in meinem letzten Gespräch mit ihm erwähnt hatte, war er es, der mir die Entscheidung, Sie als den zukünftigen Piloten für die Black Nemesis zu rekrutieren, leicht gemacht hat. Brennan war es, der für Sie eindeutig Stellung bezogen hatte, denn ich war mir, ehrlich gesagt, wegen Ihres bisherigen Lotterlebens, lieber Jonathan, und weil ich von Ihrer Aversion gegen militärische Uniformen weiß, nicht ganz sicher, ob Sie für uns und für diese gewaltige Aufgabe überhaupt der Richtige sind. Gerade wegen Ihrer Einstellung hatte ich Zweifel an Ihrer Loyalität und an Ihrer Zuverlässigkeit. Doch ich habe meine Sichtweise dazu schon zu Ihren Gunsten geändert. Es gibt noch ein Argument, das sehr für Sie spricht; das aber werde ich Ihnen erst zu einem späteren Zeitpunkt sagen. Glauben Sie mir, Sie und Brennan verbindet mehr, als Sie sich vorstellen können. Weiter möchte mich zu diesem Zeitpunkt dazu nicht äußern, Jonathan. Sie können übrigens ihren offen Mund wieder schließen.“
Nun fuhr der Admiral fort; „Sie werden in Ihrem hoffentlich langen Leben noch eine Menge Überraschungen erleben. Einen ernstgemeinten Rat gebe ich Ihnen noch: Seien Sie um Himmels Willen wirklich nett zu Jessica Brennan; Sie tun sich damit einen großen Gefallen, wie Sie noch erfahren werden. Vertrauen Sie mir bis dahin einfach, ich bitte Sie in Ihrem eigenen Interesse darum, ok ?“ „Hm, na gut! Also schön! Wenn es Ihnen so wichtig ist, Herr Admiral, dann will ich mich ehrlich bemühen, nett zu sein. Vielleicht ist diese Jessica ja gar nicht so übel; vielleicht kann ich ja wirklich noch etwas von ihr lernen?“, meinte Jonathan etwas kleinlauter. „Na also! So gefallen Sie mir gleich viel besser! Und nun wollen wir uns wieder unseren Aufgaben widmen. Wenn Sie möchten, können Sie hier auf der Brücke die Ankunft der Black Nemesis am Hauptbildschirm verfolgen. Sie sehen dann gleich, ob diese Jessica, wie Sie sagen, Ihnen sympathisch ist, und Sie können schon mit ihr sprechen, da Sie ja ohnehin bald Ihr erstes Rendezvous mit ihr haben werden!“, fügte der Admiral mit einem Schmunzeln hinzu. „Ja, dann nehme ich Ihr Angebot an und bleibe lieber hier!“, sagte Jonathan. Nun wartete auch er gebannt auf das Eintreffen der Black Nemesis. Eigentlich könnte sie ja so langsam kommen, dachte Jonthan, während er den Weltraum mit den zahlreichen Schiffen der Allianz auf dem Hauptbildschirm der White Condor betrachtete, und die Zeit verging.
4.8. Die Black Nemesis erscheint - eine weitere Überraschung für Jonthan
Die Augen waren Jonathan wieder einmal gerade zugefallen, denn er hatte sich in einen der Brückensessel gesetzt und vor sich hingedöst, als ein Flottenrufsignal ertönte. Sofort war Jonathan wieder hellwach. Er hörte, wie ein Offizier der Allianz-Flotte, offenbar von einem Patrouillenschiff an der Peripherie der Flotte, mitteilte, dass soeben aus dem westlichen Sprungtor des Ianamus Zura-Sektors die Black Nemesis aufgetaucht und im Anflug auf die Flotte sei. Jetzt kribbelte es Jonathan am ganzem Körper, und er zitterte ein wenig vor Aufregung. Er stand kurz davor, das größte, schnellste und stärkste Kampfschiff, das es jemals gegeben hat, zu sehen und dann auch noch betreten zu dürfen. Er war sich schlagartig wieder bewusst, welche ungeheure Chance ihm da geboten wurde. Er, der kleine Privateer, durfte der Pilot sein, in dessen Verantwortung das Überleben aller freier Welten in den bekannten Sektoren liegen würde. Ihm wurde fast schlecht wegen des ungeheuren Drucks, der da auf ihm lastete. Aber Jonathan wäre nicht Jonathan, wenn er sich so schnell davon hätte niedermachen lassen. Er sagte sich einfach: Jetzt gerade! Sollen Sie alle sehen, dass ihre Hoffnungen von mir nicht enttäuscht werden, wenn ich es verhindern kann! Jetzt gerade! Ich, Jonathan, werde es ihnen allen beweisen!
Inzwischen wurde Jonathan aber von etwas abgelenkt, dass seinen Blick auf den Hauptschirm des Flaggschiffs bannte: Die Black Nemesis erschien! Was, das sollte das schwerste und stärkste Schiff sein??? Jonathan wollte es nicht glauben, denn was er sah, war ein mittelgroßer Jäger klassischer Bauart, der zwar völlig schwarz war, das war aber auch schon alles. Man konnte ihn überhaupt nur richtig sehen, weil große Scheinwerfer der White Condor ihn voll anstrahlten. Ansonsten hätte man den kleinen Zwerg, verglichen mit der Masse der White Condor, überhaupt nicht bemerkt. Wie aber schon so oft, wurde Jonathan gleich eines Besseren belehrt. Der Admiral hatte Recht, dass Jonathan noch einige Überraschungen erleben würde. Jonathan fiel auf, dass die vor der Ankunft der Black Nemesis in unmittelbarer Nähe zum Flaggschiff stehenden Schiffe sich inzwischen alle in respektvoller Entfernung aufhielten. Warum denn das, dachte er? So viel Platz für ein so kleines Schiff? Die übertreiben ja hier gewaltig, dachte er weiter. Naja, is‘ ja nicht meine Show; kann mir doch egal sein. Als junger Mensch hatte Jonathan noch einiges über Geduld und Vertrauen an der richtigen Stelle zu lernen. Damit konnte er jetzt gleich und hier beginnen.
Der Captain der White Condor gab plötzlich den Befehl : „Enttarnungsvorgang kann beginnen!“ Wie? Was? Was für eine Enttarnung? Jonathan war wieder einmal völlig entgeistert. Aber, was er nun und später noch oft genug miterleben durfte, war zunächst ein großer Schock für ihn. Der bisher den als Black Nemesis angekündigten kleinen Jäger umgebende leere Raum begann seltsam zu flimmern, und auf einmal wuchs wie aus dem Nichts ein schwarzes Ungetüm heraus und begann sich zu materialisieren. Das Ding vor ihm war schließlich so groß, dass er es nicht mehr als Ganzes überblicken konnte; er sah nur eine gewaltige schwarze Wand eines enormen Raumschiffes, wie er noch niemals eines gesehen hatte. Mein Gott! Das ist ja fast größer als die ganze White Condor, erkannte Jonathan; und das soll ich alleine fliegen können? Die müssen wohl bekloppt sein, mir so was zuzutrauen. So ein Ungetüm zu steuern, das werde ich nie lernen, das kann man doch gar nicht lernen! Wie haben die sich das bloß vorgestellt, wie ich das machen soll? Um Gottes Willen, auf was hab‘ ich mich da bloß eingelassen? Jonathan war erst einmal völlig platt von dem riesigen Koloss, der da buchstäblich wie aus dem Nichts gekommen war. Er erinnerte sich jetzt aber an die geheimen Features der Black Nemesis, über die der Admiral ausführlich gesprochen hatte. Das Schiff sollte ja in der Lage sein, ein völlig unterschiedliches Phantombild von sich zu erzeugen, welches jeweils nach Wunsch klein oder groß sein kann. Das war offenbar wirklich möglich, wie man hier sehen konnte. Ich hätte doch nie vermutet, dass sich hinter dem winzigen Jäger ein solches Ungetüm verbergen könnte, dachte Jonathan total überwältigt. Ungeduldig warteten er und der Admiral auf die Meldung von der Black Nemesis, die Jessica Brennan höchstpersönlich zu machen hatte ...
4.9. Jessica Brennan und Jonathan - der erste Kontakt
Wieder flimmerte der Hauptschirm der White Condor, und ein Gesicht erschien, bei dessen Ausstrahlung es Jonathan vorkam, als hörte er die Engel im Himmel singen. Er hatte ja viel vermutet, aber hier hätte es ihm glatt die Sprache verschlagen, wenn dies nicht schon der Anblick der enttarnten Black Nemesis getan hätte. Zugegeben, Jonathan war ein Mann in den besten Jahren, gut gebaut und gesund, und er war nicht gerade ein Kostverächter, wenn es um gutaussehende, sportliche Frauen ging. Doch was er nun auf dem Hauptschirm der White Condor erblickte, stellte alles, was er bisher im Bezug auf die Erscheinung und Ausstrahlung von Frauen gesehen hatte, total in den Schatten
Das Leben eines Privateers (Kapitel 3-4)
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"Densen"
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Interessant

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