Ich brauch neues "Weltraum"-Futter und frage mich, ob X4 etwas für mich sein könnte. Habe noch nie ein Spiel der X-Reihe gespielt.
Über Weihnachten hab ich viel Zeit, also der perfekte Zeitpunkt für einen Neueinstieg

Ich bring einiges an Erfahrung mit, sowohl in eher sim- und sandboxlastigen, als auch in arcadelastigen Spielen (Elite Dangerous > 1000 h, Everspace 1 & 2, Freespace 1 & 2, Rebel Galaxy 1 & 2, Galaxy on Fire, viel Star Wars, ...) um mal ein paar Titel zu nennen. Allerdings bin ich nicht unbedingt ein Fan von Stellaris und ähnlichen Spielen, wobei ich mir schon hin und wieder das ein oder andere Strategiespiel gönne. Bei No Mans Sky hat mir die Aufmachung nicht gefallen, das Spiel hat mich einfach nicht abgeholt, trotz seiner Möglichkeiten...
Aktuell suche ich etwas mit mehr Atmosphäre, darum war z.B. Eve-Online absolut nichts für mich. Alles wirkte so distanziert, Fortbewegung nur mit klicken. Kurz gesagt: kein richtiges Piloten-Feeling.
Und damit kommen wir zu X4: ehrlich gesagt bin ich mir noch nicht ganz sicher, in welche Richtung das Spiel geht. Einerseits gibt es "space-legs" und die Möglichkeit die Schiffe in Cockpit-Ansicht selbst zu fliegen, inklusive Piraterie, andererseits sehe ich eine Menge Menüs, die mich sehr an Eve-Online erinnern.
Ich hab mir schon einige Videso zu X4 angesehen z.B. die What is X4-Reihe, Reviews von Gamestar + Interview mit Bernd und auch Gameplayvideos (die allerdings nur überflogen um mich nicht zu arg zu spoilern).
Bisher wirkt X4 wie ein Mix aus Elite, Stellaris und einem Hauch von Evochron, was nicht unbedingt schlecht ist. Ich hab nur Bedenken, dass sich das Spiel ab dem Mid- und Lategame zu einem Excel- und Menü-Simulator wandelt (was mich extrem an meine RL-Arbeit erinnert...). Ich hab nicht unbedingt was gegen Menüs, die gibt es schließlich auch in Elite (geschätzt hab ich bestimmt +-100 h oder mehr darin verbracht).
Allerdings finde ich die Menüs von X4 optisch nicht sehr ansprechend, auch die Weltkarte wirkt auf mich sehr ungewohnt. Das war aber in Elite nicht anders, mit der Zeit hab ich mich daran gewöhnt. Für gewisse Aktivitäten (Stationenbau, Handelsrouten...) machen umfangreiche Menüs auch durchaus Sinn.
Es kommt jetzt auf die Balance an: wird mein "atmosphärisches" spielen ständig durch Menüs unterbochen, weil unbedingt für die Steuerung notwendig oder kann ich auch mal 2,3 h einfach (weitestgehend) menülos durch die Gegend fliegen und dabei kämpfen, minen, erkunden? Oder bin ich irgendwann gezwungen, mein eigenes Empire zu errichten (Stichwort: Freiheit in der Sandbox)?Ich werde bestimmt früher oder später was in die Richtung machen aber ich möchte nicht dazu gezwungen werden.
Zitat Bernd aus dem letzten teil der What is X4-Videoreihe: [...] a universe for you, you can do [...] what you like to do and have fun with it [...] - das klingt nach ziemlich großer Freiheit, gefällt mir!
Viele Sandbox-Spiele haben nur eine indirekte Geschichte, wie ist das in X4? Ich hab dazu verschiedene Aussagen gelesen. Von keine Geschichte áka du musst (kannst) deine eigene Geschichte schreiben, bis hin zu erzählten Plots. In dem Gamestar Interview mit Bernd klang es stellenweiße so, als ob mit dem neuen Addon ein paar Geschichten dazu kommen. Sind die Geschichten eher wie in Elite "erzählt". Also nur durch Text (beim scannen von Artefakten usw. und durch Community-News) oder gibt es Cutscenes und vertonte Storyelemente? Das würde ich sehr begrüßen, wobei ich keine umfangreichen Storyelemente erwarte, wie z.B. in RPGs. So um die 10 h wären ideal.
Elite ist ja eher Piloten zentriert und lässt den Spieler nur bedingt die Galaxy beeinflussen. Das hat auch Vorteile aber mittlerweile fehlt mir der Grund weiterzuspielen. Ich hab das meiste gesehen, erlebt und freigespielt, bis auf andere Spieler gibt es keine wirklichen Herausforderungen mehr. X4 scheint da mehr zu bieten. Wie sieht denn das Mid- Endgame aus? Bei Elite musste man ja persönlich extrem viel grinden, was nach ner gewissen Zeit einfach nur nervig war. Da finde ich das "Managing-System" von X4 sehr spannend, wobei ich immer wieder lese, dass es etwas "fummelig" umgesetzet ist. Ich hab nichts gegen Einarbeitungszeit aber, wie weiter oben schon erwähnt, bin ich kein großer Fan von Menü-Simulatoren. Gerade im sechsten Part (Strategy) der Videoserie, bekam ich den Eindruck, dass das Spiel ab einer gewissen Tiefe hauptsächlich über Menüs organisiert und auch gesteuert wird. Es ist klar, dass sich eine Großkampf-Flotte wohl komfortabler über eine Menüstruktur steuern lässt aber wie viel "freies" Spiel hab ich dabei?
Um mal ganz konkret zu fragen: kann ich sowohl meine Flotte aus einem anderen Winkel der Galaxie per Menübefehle xy angreifen lassen, als auch selber ein Großkampfschiff aktiv steuern (persönlich auf der Brücke) oder gar nur mit einem kleinen Raumgleiter an der Schlacht teilnehmen? Ich glaube ja und das wäre ziemlich cool.
Long story short: was mich an X4 extrem verwirrt ist dieser Mix aus Ego- und Menüsteuerung. Einerseits schrecken mich die Menüs etwas ab, anderseits bin ich ziemlich neugierig auf die Möglichkeiten die X4 bietet.
Ich kann das Spiel noch nicht ganz einordnen, liegt evtl. an dem großem Umfang, was ja eigentlich sehr gut ist.
Wichtig wären mir momentan eine interessante Geschichte (zumindest mehr als was Elite in die Richtung bietet), gepaart mit spielerischer Freiheit und ganz wichtig: Weltraum-Atmosphäre.
Was meint ihr dazu? o7