Hier die Übersetzung:
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Der Zusammenprall zweier Welten...
Der Tunnel endete mit einem Aufleuchten und spuckte mich in den Sektor Wolkenbasis Südwest. Sofort beschleunigte ich wieder auf Maximum, denn man verlässt die Tore immer recht langsam, das hängt irgendwie mit der Torphysik, Masse und anderen Dingen jenseits meines Verständnisses zusammen. Ich schüttelte den Kopf und die Schrecken verließen mich wie Wassertropfen von einem nassen Argonhund fliegen, der sich trocken schüttelt.
Eine leichte Wendung nach unten und rechts, ungefähr in die Richtung des Goner-Tempels. Langsam, ganz langsam, lud sich auch die Schildenergie wieder auf, ich hatte es gerade noch geschafft. Nachdem ich den Goner-Tempel als Ziel ausgewählt hatte, wies ich den Bordcomputer an dorthin zu steuern. Nun schnallte ich mich schnell ab, und hastete durch den kurzen, engen Korridor zur hinteren Geschützkanzel.
Ich setzte mich und übte kurz aber intensiv, indem ich mit kreisenden Bewegungen einmal den gesamten Radius der Kanone anvisierte, dann feuerte ich noch einen Schuss ab, um sicher zu gehen, dass sie auch funktionierte. Nur einen, denn ich würde für das was nun kam, jedes Quäntchen Energie brauchen dass ich bekommen konnte. Als ich sicher war, dass alles ging starrte ich auf das Tor durch das ich gerade erst gekommen war.
Aber es gab keinerlei Bewegung, keine Legionen fremder Schiffe, die durch das Tor schwirrten. Nur die statischen grünen Navigationslichter, die um das Tor herum angebracht waren, das langsam kleiner wurde, während sich mein Schiff von ihm entfernte.
Als ich einen flüchtigen Blick nach rechts warf, starrte mich von dort nur der orangegefärbte Sektor an. Gerade noch konnte man die Positionslichter einiger Stationen ausmachen, die sich alle Mühe geben mussten den dichten, stellaren Nebel zu durchdringen, in den der Sektor gehüllt war.
Die Schweife einiger Antriebe zeichneten sich ab, Patrouillenschiffe die gemächlich ihre Bahnen durch die Schwärze des Alls zogen. Ich veränderte die Reichweite meines Radars und sah eine Reihe von Schiffen, die sich unweigerlich auf mich zu bewegten. Das argonische Begrüßungskomitee, nahm ich an. Gerade rechtzeitig.
Noch ein kurzer Blick über meine Schulter und dort erkannte ich die Umrisse des Goner-Tempels, die sich langsam durch den Nebel abzeichneten. Ich kam meinem Ziel näher, jedoch nur quälend langsam.
Wieder geradeaus blickend konnte ich eben noch sehen, wie die Navigationslichter des Tores auf rot umschalteten. Etwas kam hindurch!
Die ersten der unbekannten Schiffe verließen die wirbelnde Masse, die sich im Inneren des Tores ausbreitete. Es waren kleine, wendige, schnelle Jäger. Und sie bewegten sich genau wie sie es zuvor schon getan hatten. Gemeinsam, wie ein einziger.
Dann wurden es immer mehr, sie entstiegen dem Tor, wie ein Mensch, der aus ruhigem Wasser auftaucht. Einer nach dem anderen kamen sie. Und dann schwärmten sie zusammen, kleine Punkte, die sich vereinten um sich genauso schnell wieder zu trennen. Es erinnerte mich an eine Qualle, die ich mal in den tiefen Ozeanen auf der boronischen Heimatwelt gesehen hatte. Sie blähte ihre äußere Hülle auf das dreifache ihrer Körpergröße auf, um sie dann plötzlich wieder zusammenzuziehen und sich selbst vorwärts zu treiben. Das Verhalten dieser Schiffe hier wirkte ähnlich.
Wieder wendeten sie sich gemeinsam mir zu und begannen mir in Richtung des Goner-Tempels zu folgen. Sie wurden immer größer während ich in der Kanzel meines hinteren Geschützturmes saß und sie beobachtete. Auf dem Radar konnte ich sehen, wie die beiden Schiffsgruppen auf mich zusteuerten, auf direktem Kollisionskurs.
OK, Zeit etwas zu unternehmen. Ich drückte ein paar Knöpfe, um die Frontgeschütze anzuweisen mein Schiff zu verteidigen, und nahm dann die Steuerung für das Heckgeschütz fest in beide Hände. Die fremden Schiffe griffen an.
In der Nähe meiner Kanzel erschienen die permanenten Energiestrahlen als meine Gegner sich auf ihr Ziel einschossen. Scheinbar war ich noch außerhalb ihrer Reichweite, genau wie sie außerhalb der meinen waren. Aber die Anzeige die nun vor mir erschien und die Entfernung zwischen uns maß zählte mit alarmierender Geschwindigkeit runter.
Feuerreichweite! Mein Schiff erbebte als die Strahlen ihr Ziel fanden und für einen Moment verlor ich die Angreifer aus den Augen. Schnell fasste ich mich, brachte mich wieder in Position und starrte auf das feindliche Schiff, das sich in einem Bogen von oben näherte und mir aus seinen Lasern tödliche Strahlen entgegen schleuderte. Ich riss an der Waffenkontrolle und das Geschütz gehorchte und schwang nach unten. Ein erhöhter Druck auf den Abzug und diesmal gehorchte die Kanone mit einem tiefen „Bamp“, das mit jedem Schuss erklang der sich von der Mündung löste.
Die roten Energiebälle durchmaßen den Raum zwischen uns und ich registrierte mit Genugtuung wie sie ins Schwarze trafen. Der Gegner versuchte den Schüssen auszuweichen indem er unter ihnen hinweg tauchte. Ha! Damit hatte ich gerechnet, und ich begrüßte seinen Fluchtversuch mit einigen Schüssen in den leeren Raum in den er zu entkommen versuchte. Wumms! In einem grellen Lichtblitz explodierte das Schiff vor mir und hinterlies nur ein paar trudelnde Fragmente der zerborstenen Hülle.
Doch nun hatten auch seine Kameraden ihr Ziel gefunden und augenblicklich begann mein Schiff unter ihren Treffern zu erzittern. Sie schienen von allen Seiten auf mich einzustürmen, wie ein nasses Tuch, das sich um einen kleinen Ball wickelt. Das eindeutige Geräusch ihrer Waffen dröhnte in meinen Ohren, als sie über mich herfielen und ich entfesselte abermals mein Lasergeschütz.
Von links kommend kreuzte einer von ihnen meinen Weg und seine Antriebe hinterließen einen langsam verblassenden Schweif. Ich eröffnete das Feuer, verfolgte seine Drehungen und Wendungen über die gesamte Rückseite meines Schiffes, bis er auf der rechten Seite verschwand. Im selben Augenblick erschienen dort zwei andere. Das Schiff erbebte erneut. Und ich machte den Anfängerfehler zu versuchen auf beide gleichzeitig zu schießen, mit dem Erfolg keinen zu treffen. Los jetzt! Konzentration!
Wieder einer, von oben. Bamp, bamp. Dann einer von links. Bamp, bamp, ich versuchte möglichst lange an meinen Zielen zu bleiben. Wieder ein Lichtblitz und ich konnte die Bruchstücke fast mit der Hand greifen als mein Schiff an ihnen vorbei raste.
Endlich kreuzten typische Plasmabälle mein Blickfeld. Die argonischen Patrouillenschiffe griffen ein. Ja! Die beiden Gruppen durchbrachen ihre Linien und die Schiffe begannen einander zu umkreisen. Die Argonen feuerten aus allen Front- und Heckwaffen und die unbekannten Schiffe wandten sich diesen neuen Angreifern zu. Vielfache Explosionen erfolgten als ein paar Schiffe ihrem Schicksal begegneten. Aber sie begannen bereits sich von mir zu entfernen, da ich immer noch in Richtung des Tempels flog und ich konnte beobachten wie sich die Schlacht in ihrer ganzen Größe vor mir entfaltete.
Ich tat einen tiefen Atemzug der Erleichterung und dachte schon ich hätte es wirklich noch einmal geschafft, als die Navigationslichter des Sprungtores, nun schon ein gutes Stück entfernt, wieder anfingen rot zu blinken.
Zuerst dachte ich eine ganze Flotte von Schiffen würde auf einmal durch das Tor kommen, obwohl das eigentlich unmöglich ist. Und doch tauchten mehrere Objekte gleichzeitig im Inneren des Tores auf. Dann, als die Vorsprünge größer wurden, traf mich die Erkenntnis, dies waren nicht mehrere Schiffe, es war nur
ein Schiff!
Der massige, runde Rumpf des Schiffes begann sich aus dem Tor zu schieben und diese Vorsprünge schienen wie „Tentakel“ nach vorne zu greifen. Es füllte fast das ganze Tor aus und als es endlich ganz durch war, wandte es sich augenblicklich dem Kampf zu.
Mit offenem Mund starrte ich auf die enorme Größe des Schiffes und sein furchterregendes Äußeres. Ich war wie erstarrt und kehrte erst wieder in die Wirklichkeit zurück als mich mein Schiffscomputer plötzlich mit den Worten wach rüttelte: „Schilde kritisch“. Ich hatte gerade noch Zeit, zu sehen, dass die Anzeige fast leer war, bevor ich den Schleudersitz aktivierte und in die eisige Schwärze katapultiert wurde.
Nun, wie ich annahm, würde ich den Tempel heute wohl nicht mehr besuchen. Bewegungslos wartete im All, irgendwie darauf hoffend, dass die feindlichen Jäger mich ignorieren würden, während dieses riesige feindliche Schiff das Feuer eröffnete und die kleinen argonischen Jäger um es herum zu explodieren begannen.
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Alles wird beeindruckt
Vassenego