[Story] Projekt: Abenteuer Weltraum Teil 1 und ***neu*** Teil 2

Der kleine Teladi aus dem X-Universum hat Gesellschaft bekommen - hier dreht sich jetzt auch alles um das, was die kreativen Köpfe unserer Community geschaffen haben.

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Kaffeepause [ITF]
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[Story] Projekt: Abenteuer Weltraum Teil 1 und ***neu*** Teil 2

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Projekt: Abenteuer Weltraum
Teil 1
Nur ein Kampf
Created by Kaffeepause [ITF]


Inhalt
Vorwort
Prolog
Die Geschichte
Der erste Blick
Auf geht’s!
Ich habe das Kommando!
Nur ein Kampf
Nachwort

Vorwort

Dieses „Werk“ beruht auf dem X-Universum der Firma Egosoft und steht dieser auch zur freien Verfügung.
Die Geschichte steht derzeit mit keinen anderen Geschichten und auch nicht mit „offiziellen“ Abläufen des X-Universums in Verbindung.
Das bedeutet, diese Geschichte benutzt das X-Universum lediglich als Rahmen.
Ich bin im Spiel diese Route so geflogen (Notsprung hat mich natürlich nicht in den in der Geschichte angegebenen Sektor verschlagen). Selbst die Namen sind bei mir im Spiel als Piloten meiner Schiffe wieder zu finden (bis auf einen ;) ).
Weiterhin wurde ein Schiff dem TL_Docking_Mod entliehen (Split Nashorn) und von mir modifiziert (Trailer Mk I).
Weiterhin sind folgende Scripterweiterungen integriert:
Race-Invasion, Goner - Notsprungsoftware
Zeitlich ist dieser Geisteserguss ungefähr in die Jazuras von X³-Reunion einzuordnen.
Ich habe mich bemüht, nirgends zu klauen, daher sind Ähnlichkeiten mit andern Arbeiten rein zufällig und nicht beabsichtigt.
Was soll ich noch sagen? Vielleicht Grüße und Kaffee und Viel Spaß!

Prolog
TerraCorp Hauptquartier, Heimat des Lichts, Argonische Förderation

„Nehmen sie bitte Platz, Miss Kearny,“ sagte der Verwaltungsbeamte und zeigte dabei mit einer Hand auf den unkomfortabel wirkenden Plaststuhl vor seinem Schreibtisch.
In seinem Büro sollte es außer Scott Cornell anscheinend niemand bequem haben.
Dies war nur bedingt der Fall, denn aufgrund der hohen Stapel von Datenchips und Computerausdrücken war er gezwungen, den Hals zu recken, um Razien Kearny ansehen oder besser ausgedrückt im Auge behalten zu können. Derartige Albernheiten interessierten Razien nicht sonderlich, aber ein kleiner analytischer Teil ihres Unterbewusstseins registrierte leicht amüsiert das Verhalten eines Schreibtischpiloten in seinem eigenen Bürokönigreich.
Sie war ohnehin nicht gewillt, ihm seine Zeit zu stehlen, allerdings aus egoistischen Gründen.
Schließlich wurde dabei auch ihre eigene verplempert. Mit einer fragend hochgezogenen Augenbraue ihrerseits wurde dieses Treffen ungeheuer beschleunigt.
„Nun, Miss Kearny, die Sachlage ist folgende,“ begann Scott Cornell, „der Verwaltungsrat der TerraCorp hat ein Projekt beschlossen, bei dem ihre Mitarbeit gefordert wird.“ Er legte eine kleine Pause ein, vielleicht der Dramatik wegen. „Das sollte kein Problem darstellen, worum genau geht es?“ Raziens sachlicher professioneller Tonfall war darauf ausgelegt, den Beamten etwas anzutreiben, ihn aber nicht zu beleidigen. Die Rechnung ging auf, als er prompt mit seinen Ausführungen begann. „Wie sie wissen, beschäftigt sich die TerraCorp unter anderem mit der Entwicklung und Vermarktung von Antrieben für alle möglichen Schiffsklassen. Unsere Stationen und planetaren Forschungs- und Produktionsstätten sind verstreut, was nicht unbedingt ein Nachteil ist, aber es stellt uns vor logistische Probleme. Ihnen ist sicherlich bekannt, dass in letzter Zeit potenzielle Gefahren seitens der Xenon, der Kha’ak und der Piraten wieder zugenommen haben. Der Punkt ist, eine wichtigsten Ressource bei der Entwicklung von Antrieben sind logischerweise die Schiffe selbst. Wir können sie bei der derzeit herrschenden Situation nicht mehr einzeln durchs Universum schippern lassen, um zu unseren Installationen zu kommen oder zwischen ihnen zu pendeln. Auch sollte es ihnen als Pilotin sicherlich nicht entgangen sein, das der Volumenzuwachs von Transport- und Personentransportschiffen es diesen nicht mehr ermöglicht, auf Großschiffen zu landen und von diesen dann zu ihren Bestimmungsorten gebracht zu werden.“ Zufrieden mit seinem Vortrag versank er wieder in Schweigen. Razien setzte eine künstliche, dennoch plausibel wirkende nachdenkliche Mine auf, die bei derartig „wichtigen und hochgradig verzwickten“ Angelegenheiten zweifellos von ihr erwartet wurde. „Sie,“ erwiderte sie dann, wobei sie sicher war, es passe diesem Bürokratenheini durchaus ins Konzept, dass er ihr so leicht die Lorbeeren anderer als seine eigenen auftischen konnte, „haben sicherlich eine Antwort auf dieses Problem gefunden.“ „Äh, ja.“ sprang Cornell auch sofort an, soll er doch, spart Zeit dachte sie. „Nun, die TerraCorp besitzt ein Großtransportschiff der Elefant-Klasse, welches aber kaum genutzt wurde, weil uns wegen unsere Erfordernisse die argonischen Mammuts mehr liegen. Ursprünglich sollte es wieder veräußert werden, doch es ist statt dessen ein Projekt zustande gekommen, bei dem der Elefant umgerüstet wurde.“ Vorsichtig formuliert, schoss es ihr durch den Kopf. Er lügt nicht, aber rückt die Perspektive auch nicht gerade. Egal, soll er doch, wenn’s ihn glücklich macht. „Also äh, die Umrüstung stellt sich wie folgt dar, der Frachtraum wurde verkleinert, dafür hat das Schiff in Sachen Geschwindigkeit, Reaktorkapazität und Schildstärke zugelegt. Sie wissen ja, die Split-Dynastie legt nicht so hohen Wert auf die Schilde. Verhältnismäßig schnell sind sie ja immer, weil sie das als Offensivfähigkeit auslegen.“ Bei seinem nächsten Satz gluckste und kicherte er, „die Split sind der Meinung, so kommen sie schneller in einen Kampf, die Teladi könnten so schneller abhauen. Na jedenfalls haben wir die Schilde auf zwei mal fünf Gigawatt hochgesetzt, und zwangsläufig den Reaktoroutput erhöht, was auch wieder der verfügbaren Energie für die Triebwerke und den Waffen zu gute kommt. Ja also die Hauptmodifikation besteht darin, das zusätzliche Flügelschwingen an den Heckflanken angebracht wurden. Somit ist Raum für sechs externe Dockplätze für Schiffe der TP-, TS-, M6- und sogar der nagelneuen M7-Klasse entstanden.“ Razien machte nun ein echtes nachdenkliches Gesicht. „Wenn ich das richtig verstanden habe, wurde der Großraumtransporter zu einem Geleitschiff für Eskortaufgaben umgebaut, bei denen es die Frachter und Korvetten im wahrsten Sinne des Wortes unter seine Fittiche nimmt.“ „Genau so ist es, übrigens sind immer noch zehn interne Dockbuchten für Kleinschiffe wie Jäger vorhanden, die Schutzaufgaben übernehmen könnten oder selbst transportiert werden müssen. Ein richtiger kleiner Miniträger also.“ Schon wieder dieses Gekicher und Gegluckse. „Gut, soweit zu den Grundlagen,“ sagte Razien ungerührt, „welche Aufgabe habe ich bei dieser Show?“ War das Desinteresse? Ignoranz? überlegte Scot Cornell, unterdrückte dann aber seine Verärgerung. „Sie werden bis auf Weiteres als Captain des als Trailer MkI bezeichneten Umbaus fungieren, soweit ich informiert bin, haben sie in unserem Unternehmen bereits Erfahrung auf den Modellen der Mammut-Klasse gesammelt und sollten dieser Aufgabe gewachsen sein. Ihr Schiff und die Besatzung warten bereits abflugbereit in der Schiffswerft in Herzenslicht auf sie. Es ist auch schon Fracht in Form von vier Fracht- beziehungsweise Personentransportschiffen verschiedener Bauart und Völkerzugehörigkeit aufgenommen wurden. Für sie ist ein Platz auf einem Kurierflug reserviert, sie finden den Kurier an Andockrampe Neun startklar, man wartet nur noch auf sie, also beeilen sie sich.“ Scot Cornell stand auf, um anzuzeigen, dass das Gespräch beendet war. „Ach und dies ist für sie.“ Er reichte ihr einen Papierumschlag mit den Worten: „Der Papierkram, offizielle Berufung auf ihren Posten, Auftragserteilung, Reisepapiere und ein Datenkristall mit den Spezifikationen ihres Schiffes. Damit sollten sie sich während ihres Transfers vertraut machen. Eine gute Reise, Miss Kearny.“


Die Geschichte

Der erste Blick
An Bord von TCTP-17, Herzenslicht, Argonische Förderation

Der ereignislose aber lange Flug führte durch mehrere Sektoren, die als „Piratenland“ galten.
Allerdings war der Kurierflieger rein äußerlich eine pure Rostlaube, die Kaperfahrer, Sklavenhändler und andere Unterweltgestallten fern hielt, als währe auf der Außenhülle mit Leuchtbuchstaben „Hier gibt’s nichts zu holen“ geschrieben. Der Innenpflege war spürbar mehr Hingabe gewidmet, sauber, funktionell aber nicht unbequem. Sicher kein Luxusliner aber doch ausreichend. Das Schiff hatte vor gut zwei Sazuras das Nordtor von Herzenslicht passiert und würde in Kürze an der Schiffswerft anlegen. In der Lautsprecheranlage knackte es und im nächsten Moment erschallte eine Durchsage in dieser fast unverständlich blechernen Art, die irgendwie in der Reiseatmosphäre verwurzelt war. „Captain Kearny! Bitte begeben sie sich ins Cockpit. Ich wiederhole, Captain Kearny wird ins Cockpit gebeten.“ Die vier anderen Mitreisenden schauten sie verwundert, fast schon beunruhigt an. „Keine Sorge, ich hab nur darum gebeten, einen Blick durch die Frontscheiben auf mein neues Schiff in der Werft erhaschen zu können. „Sie begab sich durch den engen Durchgang zum Bug und klopfte an die geschlossene Tür. Der Kopilot öffnete, winkte sie herein und deutete auf den Notsitz hinter seinem Platz. „Hey Jo, Mike! Alles klar hier vorne bei euch?” „Klar!“ erwiderte Jo Poler, der Pilot grinsend von seinem Sitz aus. „Holperfrei und pünktlich wie immer.“ Er deutete aus dem Sichtfenster und sagte: „Mike und ich sind ziemlich neidisch auf dein neues Baby. Ganz schön imposant, die Gute. Offiziell als Trailer MkI getauft, aber ist nur ne Klassenbezeichnung. Denke mal, du gibst ihr nen Namen, oder?“ „Sicher doch, aber ich will den Pott erst mal von außen und von innen auf mich wirken lassen, um zu wissen, was passt.“ Mit einem Augenzwinkern richtete Razien ihre Aufmerksamkeit auf das schlanke schwertartig wirkende Schiff, dass unter einem der Ausleger der Werft von Magnetfeldern in Position gehalten wurde. Mike Fisty beugte sich zum Kommgerät vor und tippte die Kennung für die Anflugkontrolle ein. Als der Computer mit einer grünen Statusdiode und einem akustischen Signal eine offene Verbindung bestätigte, sagte er: „Anflugkontrolle, hier Tango Charlie Tango Papa one seven in Anflug auf Werft, kommen.“ „Tango Papa one seven, Anflugkontrolle, Landeerlaubnis erteilt, Gleitwegbefeuerung in einer Mizura, Ende.“ „Nana Anflugkontrolle, nicht so schnell,“ gab Mike lachend zurück, „Tango Papa one seven erbittet zunächst visuellen Inspektionsflug um Trailer MkI, kommen.“ „Tango Papa one seven, Anflugkontrolle. Genehmigt, melden sie sich danach für endgültige Landeerlaubnis nochmals. Und passen sie auf, das ihnen die Augen nicht raus fallen. Anflugkontrolle Ende.“ „Na so was, ein Operator mit Humor. Tango Charlie Tango Papa one seven hat verstanden, bis gleich.“ Damit schloss er die Kommleitung und drehte sich wieder zu Razien um. „Na denn, halt deine Äuglein fest, gehn wir schaun, was man dir unter deinen hübschen Hintern geschoben hat.“ Razien gab ihm grinsend einen leichten Klaps auf den Hinterkopf, ersparte sich aber ansonsten jeden Kommentar. Ihre Aufmerksamkeit war schon uneingeschränkt auf den Großraumer hinter den Cockpitscheiben gerichtet. >Äußerlich kaum verändertes Design. Vier zusätzliche Flügel an den Heckflanken. Zwei Kürzere direkt vor den Triebwerksauslassen von der Schiffsoberseite ausgehend. Zwei Längere weiter zum Bug und nach unten entlang der Längsachse angeordnet. Alle nicht waagerecht, sondern nach unten abgewinkelt. Macht einen erlahmten Eindruck.< sinnierte sie. Die seitlichen waagerechten Flügel an der Längsachse zwischen der Antriebssektion im hinteren Drittel und dem Hauptrumpf, welche die neuesten Varianten der Split-Dickschiffe der Raptor-, Python- und Elefant-Klassen mehr oder weniger ausgeprägt teilten, waren auch hier hoch vorhanden. Normalerweise wirkten sie bei den dolchförmigen Schiffskörpern wie Parierstangen, aber die hinzugekommenen Flügel hatten eine größere Spannweite und störten das ursprüngliche Bild ein wenig. Der Rumpf hatte immer noch eine klingenhafte Silhouette. Im Querschnitt von vorn gesehen bildeten die Hüllenwände einen auf eine Ecke gestellten Rombus, dessen untere Spitze verlängert war, so das die Bordwände in spitzerem Winkel nach unten zusammen liefen. „Mist, ich hatte gehofft, die Ingeneure würden auch die Geschützturmpositionen korrigieren.“ Jo drehte sich ansatzweise zu ihr um. „Wie meinst du das?“ Razien blinzelte kurz, als sie versuchte, den Sinn und Ursprung seiner Frage zu erkennen. „Oh, hab laut gedacht. Die Elefanten haben je ein Vierlingsgeschützturm nach vorn, nach Achtern und zu beiden Seiten. Macht sechzehn Kanonen. Nach oben und unten gibt’s keine. Alle Türme sind obenauf, am Heck wie am Bug, die Seitlichen sind auf diesen Verbreiterungen mittschiffs, aber auch obenauf. Die Strahler können recht weit nach oben gerichtet werden, was dort nur zu einem verhältnismäßig kleinen toten Winkel führt. Nach unten ist aber jedes mal der Schiffskorpus selbst im Weg.“ „Ah, unten rum ist dieses Schätzchen nackt wie ne Stripperin, der man das Höschen geklaut hat!“ schaltete sich nun auch Mike wider ein. Du meinst, der du das Höschen geklaut hast.“ Jo lachte herzhaft, riss sich umgehend zusammen, als Raziens hochgezogene Augenbrauen sah und richtete seinen Blick auf seine Instrumente. „Nicht so verkehrt, ich würde aber ehr sagen, wie ein Säugling, dem die Windeln ausgegangen sind.“ Captain Kearny wirkte nun wieder nachdenklich. „Ist ne verdammte Schwachstelle, da muss ich mir noch was einfallen lassen. Lasse mir doch von niemandem ungestraft am Bauch kitzeln.“ Unbehagliches Schweigen. Die Augenblicke zogen sich dahin. Razien ließ noch immer ihren prüfenden Blick über den Trailer gleiten und riss sich dann plötzlich los. „Na gut, ich hab erst mal genug gesehn. Bring uns rein Jo! Wir drei sehen uns doch nachher in der Bar, dann machen wir eine Innenbesichtigung.“ „Ne, geht nicht, wir schmeißen dich hier raus und müssen dann noch weiter nach Omicron Lyrae. Ein Andermal gern.“ „Also dann, Jungs, die Verabredung steht, passt auf euch auf und nehmt die obere Route.“ "Ach was, wir haben ein paar Energiezellen, genug für einen Sektorsprung, wir könnten in drei vier sieben direkt vom Westtor zum Nordtor. Schnell rein und wider raus nach Grüne Schuppe. Hat uns gefreut, wir treffen uns bei einem TC-Konvoi oder du nimmst uns mal huckepack, wenn Jo und ich zu faul sind, selbst durch die Gegend zu eiern. Hab gehört, der Kahn dort macht zweihundert m/s.“ Razien klopfte den beiden auf die Schulter und verließ das Cockpit, um sich auf ihrem Kabinenplatz für das Andocken anzuschnallen.

Auf geht’s!
An Bord von TCTL X 01 (Trailer MkI), Herzenslicht, Argonische Förderation

„ACHTUNG! Captain auf der Brücke!“ rief ein junger argonischer Matt und nahm selbst auch sofort zackig Haltung an. Der Rest der Brückencrew sah von den Konsolen auf und schmunzelte. „Rühren, Soldat!“ Razien baute sich vor dem Jungen auf. „Sehr aufmerksam und diszipliniert, durchaus lobenswert.“ Sie beäugte ihn kurz. Stoppelhaarschnitt, geschniegelt und gebügelt, polierte Deckstiefel, alles in allem recht schneidig. „Name, Funktion?“ fragte sie knapp aber freundlich. „Navigator Ensign Niklas Sahkarna, vorübergehend abgestellt von der zweiten argonischen Verteidigungsflotte, militärischer Verbindungsoffizier, Ma’am!“ >Dacht ich’s doch, Soldat also.< „Sehr schön, Mr. Sahkarna, vergessen sie das Strammstehen ja nicht auf einem Kriegsschiff, hier genügt in Zukunft allerdings die reine Meldung ohne das „Achtung!“ eventuell mit angehängtem Statusbericht. - Erster Befehl für sie. Setzen sie sich mit der Abflugkontrolle und der Sektorkontrolle in Verbindung, ich möchte in 20 Mizuras ablegen und benötige dann ein freies Fleckchen im System, um ein bisschen herumzukurven. Wegtreten.“ „Aye Aye, Ma’am!“ Mittlerweile war die übrige Crew herangerückt und schaute sie erwartungsvoll an.
„Gut gut, ich bin Razien Kearny und wurde durch die Konzernführung auf Kapitänsposten bestellt. Einige von ihnen hatten schon das zweifelhafte Vergnügen, mit mir zu fliegen.“ Gedämpftes Gelächter erklang.
Ich lasse meist mit mir Reden, und beziehe Vorschläge durchaus in meine Entscheidungen mit ein.“ Razien ließ ihren Blick reihum wandern, bevor sie weitersprach. „Wenn es hart auf hart kommt, ist Befehlsverweigerung oder gar Meuterei inakzeptabel und ihr finden euch auf der falschen Seite einer Schleuse wieder, da ist mir ziemlich, ob ihr einen Raumanzug habt.“
Sie setzte ein äußerst ernstes Gesicht auf, „ist nicht als Drohung gemeint und ich spiele auch nicht die Despotin, sondern ich muss von vornherein klarstellen, wie sich Disziplinlosigkeit und fehlendes Teamwork auswirken. Ihr spielt mit dem Leben eurer Kameraden und es ist verdammt noch mal nur gerecht, wenn ihr wist, dass dabei euer eigenes auch auf dem Spiel steht.“
„Sooo, fangen wir mit angenehmeren Themen an! Machen wir uns Bekannt, Name, Funktion, Rang abwärts.“
Ein Mann trat aus dem Kreis der Umstehenden. „Mein Name ist Peal Selek und ich bin der erste Offizier. Ich habe oft unter Captain Kearny gedient und kann ihenen allen versichern, kümmern sie sich gut um das Schiff und ihre Kameraden, kümmert sich der Captain auch vorbildlich um sie. Da gibt es keinen Zweifel.“
Der anwesende Split ließ ein Knurren ertönen, was wohl bedeutete, dass er sich als nächst höchstrangig betrachtete. Die Runde hüllte sich in Schweigen. Alle waren klug genug, dem Split zumindest jetzt nicht in die Quere zu kommen. „Chu t'Ztk ich bin. Leitender Ingenieur ich machen hier und außerdem noch technischer Offizier. Schiff zwar modifiziert aber immer noch hauptsächlich aus gute Technology von Split ist.“ Razien zog eine überbetont gebührend anerkennende Grimasse, die von Chu t’Ztk verstanden und entsprechend interpretiert werden konnte. Sie hatte bei Aufträgen in der Vergangenheit schnell lernen müssen, das unbedeutende Gesten und auch Mimik von den physiologisch völlig unterschiedlichen Rassen des bekannten Universums gar nicht oder total falsch verstanden wurden. Teilweise sogar mit fatalen Folgen von diplomatischen Spannungen bis hin zu Kriegen. Die übrige Brückenbesatzung schmunzelte, vielleicht, was sehr bedauerlich wäre, aus einem falschen Grund heraus. Nämlich in dem Glauben, die Split seien geistig nicht ganz auf der Höhe und man müsse mit ihnen deshalb wie mit kleinen Kindern umgehen. Nur das die Split ein interstellares Reich kontrollierten, das denen der anderen Völker in nichts nachstand. Die Raumschiffe aus Splitproduktion waren genauso gefährlich wie die der anderen.
Ihre Gedankengänge wurden durch den Anblich eines vortretenden Paares Argoninen verdrängt, die sich glichen, wie ein Ei dem Anderen. „Aylin und Menika Weamond, Ma’am.“ Beide sprachen abwechselnd wie aus einem Mund und ohne die geringste Verzögerung. „Wir dienen als taktischer Offizier und Gravidaroperator.“ „Und wie hält man sie auseinander, meine Damen?“ „Machen sie sich keine Sorgen, Captain, wir sind ein eingespieltes Team und es macht uns überhaupt nichts, wenn sie uns als eine Person betrachten, zumindest im Dienst. Privat werden sie das schon selbst auf die Reihe bekommen.“ Die Zwillinge schmunzelten und steckten damit alle anderen an. „Yvona Pareii, Kommunikation.“ „Warron Slamer und das hier ist mein Kollege Janit Halter, wir steuern diesen Pott.“ „Latasha Kult, Captain Ma’am. Waffentechnik. Ich sorge dafür, das die Schilde funktionieren und die Geschütze und Raketen bereit sind, wenn der Hammer fällt.“ Razien quittierte ihr Kenntnisnahme durch Nicken. „Äh ja, dann bin ich wohl dran. Mikal Cornell mein Name, bin der Lademeister,“ sagte das letzte unbekannte Crewmitglied. „Verwand mit Scot Cornell?“ „Äh ja, mein Onkel, Ma’am.“ „Ich hoffe, sie haben diesen Posten nicht der Vetternwirtschaft zu verdanken, Mr. Cornell.“ „Na ja äh, irgendwie schon, bin abgeschoben wurden, schwarzes Schaf und so, bevorzuge im Gegensatz zum Rest der Familie einen beweglichen Schreibtisch.“ „Wenn sie ihr Handwerk verstehen, sind sie uns willkommen“, sagte Razien mit einem Augenzwinkern.
„Dann hätte ich jetzt gern ein paar kurze Statusmel... .“
„Lalundasssss Yagosssssiasssss Trosssssulisssss der zzzehnte. Zzzahlmeissssster und Quartiermeissssster. Alle Formalitäten mit der Sstationverwaltung issst erfolgreich abgehandelt. Versssssorgung issst komplett, wir liegen sssogar zzzwanzzzig Prozzzent unter Budget.“ >Ein Teladi, nein falsch, eine Teladi. Warum benutzen diese Kaufreptilien immer noch männliche Pronomen? Ist doch schon eine Weile her, das sie ihre männlichen Artgenossen auf Ianamus Zura wiedergefunden haben.< „Danke, Miss Lalundas Yagosias Trosulis X, es wird mir ein Vergnügen sein, mit ihnen zusammen Profit zu erwirtschaften.“ Die Echse zischelte hoch erfreut.
„Mr. t’Ztk,“ wandte sie sich an den Cheftechniker, „geben sie mir einen kurzen Überblick über die Modifikationen. Beschränken sie sich auf das Interne. Die äußerlichen Veränderungen habe ich schon in Augenschein genommen.“ „Reaktor vergrößert wurden ist. Strukturverstärkung auch nötig und gemacht. Schildbuchten verbessert angepasst und Geschützturmabänderung für tragen andere als Standartwaffen. Hat ergeben Verkleinerung von Hangar auf zehn Jägerplätze und kleineren Frachtraum. Noch aber nicht nötige Anpassung von Ruder.“ „Danke Mr. t’Ztk, Wer ist der nächste?”
„Ich, Ma’am,“ meldete sich Latasha Kult, „was die Waffen betrifft, wir können alle bekannten Typen einsetzen, sogar die der Terraner. Worauf ich besonders stolz bin, der Konzern hat uns acht Gamma-Kyonenemitter zur Verfügung gestellt, die aus zerstörten Kha’ak-Schiffen geborgen wurden. Der Energieoutput ließe sogar eine komplette Bestückung mit sechzehn dieser Geschütze zu.“ „Ein feiner Bonus. Verteilen sie sie gleichmäßig auf alle Türme und sehen sie zu, dass ihr Einsatz falls nötig und möglich zurück gehalten wird. Ein Ass im Ärmel schüttelt man nich sofort aus.“ „Aye, aye, Ma’am! Da ist noch etwas. Ich hoffe, ich pfusche den Weamonds damit nicht ins Handwerk, aber ich bin beunruhigt, dass die Schussfelder den gesamten unteren Teil nicht abdecken, eine Gefährliche Schwachstelle!“ „Ich stimme mit Latasha in diesem Punkt überein,“ sagte daraufhin Aylin. „Danke für diese Einschätzungen. Sie spiegeln ach meine Sorgen wieder. Mr. Selek, ich vermisse einen Jägerleitoffizier in der Mannschaft. Wie sieht es damit aus?“ „Nun, wir haben keine Jäger im Hangar und ich weis auch nicht, ob für uns jemals welche vorgesehen sind. Deshalb haben wir auch keinen Fliegerboss. Ob das die Weamond-Zwillinge übernehmen können ist möglich und wird sich zeigen. Taktik und Ortung als Gespann könnten auch da Wunder wirken. Ein dafür vorgesehener Konsolenplatz hier auf der Brücke ist dennoch installiert, um Möglichkeit eines speziellen Leitoffiziers zu erhalten.“
„Danke, zu ihnen beiden, Miss Weamond und Miss Weamond, geben sie mir einen Überblick über die Schiffsaus- und Aufrüstung.“ „Triplexscanner, Duplex als Sekundärsystem, Navsoftware, Spezialsoftware, Kampfsoftware MkI und II, Ekliptikprojektor, digitales Sichtverbesserungssystem, Landecomputer. Keine Scanner für Mineralien und Fracht, ersteres brauchen wir nicht, letzteres dürfen wir nicht. Handelscomputererweiterug als Hilfestellung bei der Schiffsversorgung. Die neue Notsprungvorrichtung der Goner ist installiert wurden Bord-KI fehlt, auf Großschiffen nur ein Notsystem, wir haben genug Hände in der Crew, um die Arbeit selbst zutun. Das ist wohl das wichtigste.“ „ Eine KI habe ich in einem Speicherkern mitgebracht, der Upload in die Schiffssysteme soll laut Konzernführung während des Jungfernflugs durchgeführt werden aber da haben wir noch Zeit.“ Zwischendurch war Ensign Sahkarna herangetreten und wartete in respektvollem Abstand, das Razien ihn zur Kenntnis nahm. „Mr. Sahkarna, schießen sie schon los, nicht so schüchtern.“ „M...Ma’am ja Ma’am, Ablegeerlaubnis eingeholt. Koordinaten für einen freien Übungsraum sind an die Steuerkonsolen übermittelt wurden. Der Bereich steht ihnen zur Verfügung, solange sie wollen.“ „Vielen Danke, Mr. Sahkarna. Mr. Slamer, Mr. Halter, auf gehts! Bringen sie uns hin.”

Ich habe das Kommando!
An Bord von TCTL X 01 (Trailer MkI), Aladnas Hügel/Xenonsektor 101/Nopileos Memorial,
Argonische Förderation/Xenongebiet/Piratensektoren

Der erste Offizier Peal Selek schaute von seinem Statusbildschirm auf und drehte sich zu Razien im Kapitänssessel in der Mitte der Brücke um. „Sprung erfolgreich. Alle Systeme im grünen Bereich, keine Schiffe im Umkreis von zehn Kilometern, Sektorkontrolle meldet keine Besonderheiten. Willkommen in Aladnas Hügel.“
„Sehr schön, Mr. Sahkarna, setzen sie einen Kurs aufs Westtor, fünf Kilometer über der Ekliptik, das sollte uns freie Bahn verschaffen. Miss Weamond, achten sie darauf, dass sich keiner vor den Bug verirrt. Die Frachtkutscher sitzen des öfteren auf ihren Augen aber wir sind ja immer schuld, wenn wir die Träumer überrollen.“ Schon während die Befehle bestätigt wurden, widmete sich Razien den Schaltern auf den Armlehnen ihres Sessels und aktivierte die Bordkommunikationsverbindung „Maschinenraum, hier Brücke! Mr. t’Ztk, Wir haben jetzt Zeit, sie können mit dem Upload der KI beginnen.“ „Chefingeneur hier spricht, KI-Speicher in Schnittstelle eingesetzt ist. Ladevorgang jetzt beginnt.“ Ein Knacken und Knistern wahr zu hören, als sich die KI in die Bordkommunikation einklinkte, um akustische Meldungen abgeben zu können. „...Initialisierung eingeleitet...überprüfe Schnittstelle...Hardware wird gesucht...neue Hardware gefunden...Informationen werden verarbeitet...Software wird gesucht...neue Software gefunden... Informationen werden verarbeitet...Besatzungsliste wird gesucht...Kurzzeitspeicherrekonstruktion wird gestartet...Angriffswarnung...Schildstärke unbekannt...Besatzung reagiert nicht... ICH HABE DAS KOMMANDO!...Notsprungprozedur wird eingeleitet...Sprungantrieb wird geladen...10%...20...30...“ Die Crew war vor Schreck ganz bleich, als sie krampfhaft versuchte, gegen die fehlerhafte KI anzukämpfen. „...40...50%...60...“ „Mr. t’Ztk, reißen sie den Speicher notfalls raus!“ „...70...80...“ „STOP! Alle die Hände von den Kontrollen, nicht den Sprung beeinflussen!“ schrie Razien nun, „...90...initiiere Sprung...“ Noch als das Sprungfeld im Augbau begriffen war, fing der Trailer an allen Ecken und Enden an, zu vibrieren. Der Transit selbst fand dennoch statt. „...Erreiche System...auf Navigationsdatenbank kann nicht zurückgegriffen werden...KI-Initiierung ausgesetzt...“ Plötzlich herrschte Ruhe, doch nicht für lange. „Gravidar hier, Feindsignaturen geortet...Xenonjäger im Anflug.“ Razien schaute zu Menika Weamond und wollte soeben nähre Informationen fordern, als die nächste Meldung eintraf. „Brücke, Maschinenraum hier...“ „Mr. t’Ztk, der 1O nimmt ihr Meldung entgegen,“ Peal Selek setzte sich ein Kommheadset auf, um mit dem Split ungestört zu sprechen, Razien sah das nur aus dem Augenwinkel, aber das genügte ihr, um zu wissen, das sie sich anderen Dingen widmen konnte. „Weamonds! Kontakte im Auge behalten, Abwehrfeuer einleiten, wenn in Reichweite!“ Die Bestätigung führte dazu, ein geistiges Häkchen zusetzen und das nächste Problem anzugehen: >Wo sind wir?<. „Mr. Sahkarna! Position?“ „Während des Notsprungs war die KI noch nicht mit dem NavComputer verlinkt. Ich ermittle manuell.“
„Ortung hier, Tor achteraus! Tor-ID an Navigation überspielt!“ „Navigation hier, Tor-ID identifiziert. Nordtor in Xenonsektor 101. Führt nach Nopileos Memorial.“ „Steuermann, volle Kraft zurück, wir laufen rückwärts durchs Tor!“ „Aye, aye Ma’am, volle Kraft zurück“ bestätigte einer der beiden Piloten. „Taktik hier, Frontgeschützturm eröffnet Feuer mit zwei Beta-EPW, ein leichter plus ein schwerer Jäger in Reichweite. Weitere Jäger in zehn Kilometer. GKS in Systemmitte, keine Gefahr.“ Aylin hatte begonnen und Menika setzte die Meldung fort. >Gutes Team, jeder Kapitän wüscht sich, das seine Crew zusammenarbeitet wie Zwillinge.< „Mr. Selek, was gibt der Chefschrauber an?“ „Sprungantrieb kühlt ab und ist bald wieder einsatzbereit. Ein paar Sicherungsrelais hat es erwischt, sind schon ersetzt. KI-Upload in standby, Mr. t’Ztk arbeitet schon an der Fehlersuche. Er hat...“, das Schiff erreichte in diesem Moment den Ereignishorizont des Sprungtores und der 1O setzte seine Meldung im nächsten System fort, „...den Kurzzeitspeicher gelöscht und gibt vor dem nächsten Versuch manuell Daten ein, außerdem hat er den automatischen Ladevorgang deaktiviert, so das die KI vor und nach jedem Schritt eine Sicherheitsabfrage abwartet.“ Razien nickte bestätigend und drehte sich weiter zu einem anderen Offizier. „So, Ensign Sahkarna, ich hoffe, wir sind in Nopileos Memorial, setzen sie Kurs zum Westtor, damit sollten wir wieder auf unserer geplanten Route sein. Miss Weamond, mit Argusaugen nach achtern spähen, ich möchte sofort wissen, wenn uns Xenon durchs Tor folgen. Ach und dieses Alarmgetröten können sie jetzt abstellen.“ Die Sirenen, die durch den Rumpf hallten, hatte niemand bewusst wahrgenommen. Sie wahren vermutlich durch das schnelle schlagen der Herzen und das Rauschen des adrenalinangereicherten Blutes in den Ohren übertönt wurden. Razien nahm mit einem Seufzen auf ihrem Sessel platz, aus dem sie bei aller Anspannung wie eine Feder hochgeschnellt war, als dieser ganze Zauber seinen Anfang nahm. „An die Besatzung, hier spricht der Captäin,“ mit einem Knopfdruck erschallte ihre Stimme aus sämtlichen Lautsprechern auf allen Decks, „während der Initialisierung der Computer-KI ist ein Fehler aufgetreten, der uns kurzzeitig in den Xenonsektor 101 verschlagen hat, wir haben uns umgehend nach Nopileos Memorial abgesetzt, sämtliche Statusberichte besagen, das keine Schäden vorliegen und wir immer noch, was die Crew und das Schiff betrifft, zu einhundert Prozent einsatzbereit sind. Möglicher Weise folgen uns Xenonschiffe im Kielwasser aber damit sollten wir alle ohne Weiteres fertig werden. Ich möchte ihnen allen für ihre hervorragende Arbeit danken, meinen Respekt für sie, sie alle haben sich erstklassig bewährt. Das Schiff hat sich einen Namen verdient und sie alle haben verdient an der Namensfindung beteiligt zu sein. Ihre Vorschläge geben sie bitte an ihre Abteilungsleiter. Ich hätte gerne in einer Sazura eine Liste. Das war’s für erste, Brücke Ende.“
>Die KI kann bis zum nächsten Sektor warten!< dachte sie.

Nur ein Kampf
An Bord von TCTL X 01 (Trailer MkI), Dannas Chance/Brennans Triumph, Piratensektoren

Die Xenon ließen sich nicht blicken, nicht weiter verwunderlich, da ihre Programmierung keine Vergeltung für unbefugtes Erscheinen in deren Sektoren beinhaltete. Sie hätten vermutlich nicht mal Angegriffen, wenn sie den Eindringling als harmlos einstufen würden. Der Trailer hatte das Feuer eröffnet, nach der Divise erst schießen, dann fragen, so das die Frage mit der Harmlosigkeit erledigt hatte, aber rachsüchtig waren diese durchgedrehten Toaster auch nicht. Ihr Kurs führte sie unbehelligt zum Westtor im Sektor Nopileos Memorial und weiter nach Dannas Chance. Einen Namen hatte das Schiff auch bekommen, obwohl dieser erst noch von der TerraCorp offiziell bestätigt werden musste. Zumindest würde der Trailer MkI bis auf Weiteres auf den Namen TCS Rávon hören, wobei das TCS die Rávon TerraCorpShip auswies. Es hatte an Vorschlägen nicht gemangelt. Von martialisch bis verspielt war Einiges dabei. Als die Entscheidung bekannt gegeben wurde, war stürmischer Jubel und Applaus durch die Korridore geschwappt. Selbst Chu t’Ztk und die anderen Splittechniker, die ihm unterstellt waren, hatten ihr Zustimmung signalisiert. Vermutlich klang der Name für sie kriegerisch oder mystisch genug. Woher der Name kam oder was er bedeutete wusste wohl nur die Person, die den Vorschlag gemacht hatte. Ein Freund, eine Freundin, ein Haustier, ein Fantasiegebilde... . Als sich die Computer-KI nach scharf überwachter aber erfolgreicher Installation mit der Registriernummer ELLY-935-A109 identifizierte, wurde sie kurzerhand ebenfalls getauft, auf den Namen Elly, was auch sonst. Als der Navigator meldete, das sie in zehn Minuten durch das Nordtor den Sektor Brennans Triumph erreichen würden, hatte sich an Bord eine geordnete Routine etabliert.
„Ereiche System Brennans Triumph“ bei dieser Standartmeldung durch Elly war noch alles in Ordnung, das blieb nicht lange so. Die nächste Meldung zerstörte den Frieden. „Alarm: Rakete im Anflug!“ „Ortung was für eine?“ „Nur eine Wespe, Ma’am.“ >Wahrscheinlich Menika.< „Ich hab den Finger schon neben dem Schalter für das Raketenabwehrsystem, falls was großes kommt.“ >Dann war das jetzt Aylin.< „Was geht draußen vor sich?“ „Eine Menge Jäger schwirren um uns herum. Verschiedene Typen identifiziert. Perseus, Perikles, Pegasus, zwei Nemesis, eine unbekannte paranidische Yacht. Eindeutig ein paranidisches Geschwader. Verschiedene andere Typen: Susanowa, Rajin, das sind Yaki und reichlich Schiffe, die wohl Piraten zugeordnet werden können. Da schießt jeder auf jeden, das sieht wie ein Dreifrontenkrieg aus und wir fliegen mitten rein.“ „Kommen wir da irgendwie raus?“ „Wir können sie alle über den Haufen fliegen, da treffen wir aber auch Paraniden und das finden die Korvetten wohl nicht witzig“ schlug Janit Halter vor. „Sprungantrieb, aber das reißt auch wieder Paraniden mit. Das bekommt denen nicht, also wenn ihr wollt, das uns die Paraniden einigermaßen gut leiden können... .“ Warron Slamer schien einen seltsamen Galgenhumor zu haben. „Ihr zwei seid ja Spaßvögel. Hm, chirurgische Schüsse auf die Yaki und anderen Piraten, aber nur wenn das Ziel zweifelsfrei verifiziert ist! Die Kyonenemitter bleiben im Sack, Raketen auch, die schwirren nur unkontolliert durch die Gegend! Kommunikation, Verbindung mit Paranidengeschwader! Deren Kommandeur soll uns freie Schussfelder verschaffen und uns dabei möglichst den Bauch decken!“ „Taktik hier, Susanowa erfasst...Feuer...zerstört. An Zielen mangelt es nicht.“ „Hier Komm, der Geschwaderführer meldet sich, Zielzuweisungen werden an den Feuerleitcomputer übermittelt. Er will mit ihnen sprechen, ich stelle durch.“ >Jetzt haben wir hier schon eine Vermittlung.< „Ich, Uckmanckatslot, heiliger Krieger und treuer Bürger des Imperiums und Anhänger des Pontifex Maximus Paranidia, zeige Erbarmen mit Euch, unwürdige Wesen. Du darfst für den Ruhm des ehrwürdigen Xaar kämpfen und diese armseligen unheiligen Kreaturen für ihre zweiflerische blasphemische Dreistigkeit ihrer gerechten Strafe zuführen!“ Razien überhörte die langatmigen Beleidigungen und übte sich entsprechend in Geduld. „Verstanden, ich halte dich nicht länger auf als nötig, deshalb beginnen wir sofort.“ >Der Paranide war zufrieden, Zeit haben wir auch gespart, als was soll’s.< „Taktik hier, ich schlage vor, das Schiff um die Längsachse rollen, damit die Paraniden, die die Unterseite schützen nicht stationär festgenagelt sind.“ „Miss Pareii, haben sie zugehört?“ „Ja, Ma’am.“ „Geben sie es an unseren glorreichen Führer weiter!“ Im nächsten Moment erzitterte die Rávon unter einem Schlag. „Korvette wegen schwerem Raketentreffer gegen unsere Schilde geworfen, sie haben’s überstanden, aber knapp, unsere Schilde sind runter auf neunundachtzig. Die der Korvette auf null mit mächtig Dellen in der Hülle“ meldete Selek unmittelbar darauf. >Shit, das fängt ja gut an.< „Miss Kult? Ist es möglich, die Korvette querab zu bekommen und unsere Schilde auf sie auszudehnen, bis sie sich erholt hat?“ „Ja.“ >Fein, in der Kürze liegt die Würze!< „Steuerung, Waffen! Ausführung!“ „Taktik? Führen sie schön Strichliste? Wie steht es?“ „Die Paraniden gehen trotz Minderheit koordiniert vor und haben mit unserer Hilfe die Situation fast im Griff. Wir haben bis jetzt sieben leichte vier...nein jetzt fünf mittlere und zwei schwere Jäger erwischt. Knapp ein Drittel, seit dem wir mitmischen. Die Paraniden haben noch anderthalb Korvetten vier schwere acht mittlere und neun leichte Jäger. Diese Privatyacht scheint wichtig zu sein, sie versuchen sie zu schützen, um jeden Preis.“ Wider wurde die Rávon erschüttert. Im Gegensatz zum vorangegangen Mal nicht ein großer sondern mehrere kleine Schläge. „Piratennova hat sich der Rotation angepasst und beschießt uns mit Beta-EPWs entlang des unteren Rumpfes, hält sich geschickt im toten Winkel.“ „Mr. Slamer, wenn wir genug Manöverfreiheit haben, hauen sie doch soviel Energie, wie die Strukturintegrität hergibt in die Backbordsteuerdüsen. Ich will mögichst eine Neunziggradrolle gegen den Urzeigersinn sehen, passen sie mir ja auf die Korvette auf! Taktik, putzen sie die Nova mit den Backbordkyonenemittern weg. Danach setzen sie alle Kha’ak-Strahler ein, wo sie nur können.“ Die Metallplatten um sie herum jaulten wie mit Protestgeschrei auf, als sich das schwere Schiff gegen die vorherige Rollrichtung stemmte und sich dann auf die andere Seite neigte. Schwerelos ist nicht gleich Masselosigkeit, ein Raumschiff konnte sich durchaus selbst zerfetzen, wenn die Kraft, mit der es sich gegen die eigene Trägheit stemmte, zu groß wurde. Glücklicher Weise blieb es bei einem Jaulen und ächzendem Stöhnen. Der Pirat hatte weniger Glück, er hatte Geschick und guten Instinkt bewiesen, als er die Schwäche des Großraumers entdeckte, der unerwartet in ihrer Mitte aus dem Tor aufgetaucht war. Als sich der Riesenkahn schlagartig auf die andere Seite wälzte, kam seine Reaktion einen Lidschlag zu spät. Von dem, was folgte, bekam er kaum noch etwas mit. Aus dem Augenwinkel heraus sah er ein orangefarbenes Aufleuchten, das nicht mehr erlosch. Seine Aufmerksamkeit wurde aber von seinen Cockpitwarnleuchten in Beschlag genommen. Die flammten auf und gingen auch nicht mehr aus, jedenfalls solange er das noch mitbekam. Der stetige Strahl, den die Kyonenwaffen aufbauten, fraß sich in Sezuraschnelle durch Schilde und Hüllenpanzerung. Der schwere Jäger zerplatzte regelrecht, als die Außenhaut zu schwach wurde, um noch die Luft im Inneren halten zu können, gleichzeitig erreichte die unbändige Energie die zwei Hornisse-Raketen, über die der Jäger noch verfügte. Diese entfalteten ihr Zerstörungspotenzial auch noch an unangenehmer Stelle, nämlich im Inneren des Schiffes und trugen so mit zum jähen Ende seiner geliebten Maschine bei. Er sollte nicht der einzige bleiben, dem dieses Ende beschieden war. Die anderen Geschütztürme des Tot bringenden Feindes schienen nun ebenfalls unbarmherzige Finger nach kleinen umherschwirrenden Insekten auszustrecken, die ebenso schnell in glühende Schrottteile zerlegt wurden. Als die Piloten sahen das sich ihre Chancen in Nichts auflösten, versuchten sie sich abzusetzen, aber sie waren einfach zu nahe. Was vorher ein Vorteil war, indem man einem großen Schiff auf die Pelle rückte, um die toten Winkel der Geschütze zu vergrößern und besser ausnutzen zu können, bedeutete nun, das sie eine weiter Strecke zurück legen mussten, um aus der Feuerreichweite zu entkommen. Die Rávon konzentrierte ihr Waffenfeuer auf schwere Jäger, als keine mehr übrig waren auf die mittleren. Razien hatte dem paranidischen Geschwaderführer mitteieln lassen, er solle sich um die leichten flinken Scouts kümmern, war deren Zeit auch abgelaufen. In ihrer panischen Flucht vor der übergroßen Gefahr vergassen sie alles Andere um sich herum und gaben somit eine leichtere Beute für die Paraniden ab, die ohnehin einen Ruf als gefürchtete Kämpfer hatten.
„Fahrt auf Null“ befahl Captain Kearny „eine Verbindung zu den Paraniden.“
„Uckmanckatslot spricht und überbringt eine Nachricht des Priesterherzogs Hatibmanckolanks, würdiger Streiter des Imperums, ausführender Arm seiner Heiligkeit, des Pontifex Maximus Paranidia gewährt dir in seiner unermesslichen Güte die unverdiente Ehre einer Audienz.“
Das Videosignal offenbarte, das sich der Geschwaderführer auf einer kleinen Brücke aufhielt. Kein Jagdpilot also, vermutlich der Kommandant einer der Korvetten, wenn nicht sogar der, die soviel Schaden einstecken musste und die die Schilde der Rávon vor der Zerstörung bewahrt hatten. Der Paranide richtete alle drei Augen auf sie, als er fortfuhr. >Sehr ungewöhnlich, sonst schauen Paraniden überall hin, nur nicht auf ’’Unheilige’’. Dem sollte ich später nachgehen.< Unsere Abtastung ihres Kampfschiffes haben ergeben, das sie über Transportertechnologie verfügen. Ich übertrage jetzt Koordinaten innerhalb der Yacht des Priesterherzogs, an denen du dich umgehend einzufinden hast. “ >Kriegsschiff? Soso, war es das? Stärke respektieren sie.< Uckmanckatslot beendete die Konversation mit einem Nicken. „Na toll, jetzt muss ich Diplomat spielen, das war nur ein Kampf, jetzt geht es wohl erst richtig los, “ knurrte Razien angewidert, „wir sind noch nicht am Nachrichtendrohnenleitsystem, ich kann mich nicht mal mit der TC beraten. Verdammter Mist! Dann geh ich mal schleimen. Mr. Selek, sie haben die Brücke.“

Nachwort

Wie es weiter geht, wir sich zeigen. Hatte außerdem noch keine Lust, an der Rechtschreibung, Grammatik und Satzzeichensetzung zu feilen. Kritik im Guten wie im Schlechten ist dennoch willkommen. Tut euch keinen Zwang an. ;)
Last edited by Kaffeepause [ITF] on Sun, 23. Sep 07, 00:06, edited 2 times in total.
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trekki001
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Post by trekki001 »

Nicht schlecht spannender und ausführlicher Aufbau, gute Beschreibung der Umgebung du könntest vielleicht noch etwas ins Detail gehen was den momentanen Auftrag des Schiffes angeht :!:

Mach weiter bin schon gespannt
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DerKanzler
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Post by DerKanzler »

mh, das is doch schon mal nicht schlecht... Blos manche dinge könnten ausführlicher beschrieben werden... Ich würde zumbeispiel mehr "Irelevante Informationen", wie manche sagen einbrigen. Dann würde es noch ein gutes stück besser werden.

bin sehr gespannt wie es weiter geht.
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Kaffeepause [ITF]
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Post by Kaffeepause [ITF] »

trekki001 wrote:du könntest vielleicht noch etwas ins Detail gehen was den momentanen Auftrag des Schiffes angeht :!:
kommt erst noch, im ersten teil soll der kahn nur mit ein paar ts/tp's unterm arm von herzenslicht nach heimat des lichts dampfen...
DerKanzler wrote:Ich würde zumbeispiel mehr "Irelevante Informationen", wie manche sagen einbrigen
sicher, die machen so ein konstrukt erst lebendig
das ist der erste entwurf, mir ist ersteinmal die charakter entwicklung wichtig und wie paraniden, split und teladi rüberkommen

ach wie gut das niemand weis, das rumpelst... äh das ich die sektoren westlich von aladnas hügel auch gleich mal der argonischen förderation zugeordet hab, ein hoch auf copy&paste :D
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Kaffeepause [ITF]
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Post by Kaffeepause [ITF] »

Projekt: Abenteuer Weltraum
Teil 2

Created by Kaffeepause [ITF]

Inhalt
Die Geschichte Teil 2
Audienz
Folgen der Ehrlichkeit
Die halbe Wahrheit und nichts als die halbe Wahrheit


Audienz
An Bord der Yacht des Priesterherzogs Hatibmanckolanks, Brennans Triumph, Piratensektoren

Die Transportvorrichtung war definitiv eine nützliche Erfindung, sie ermöglichte den Transfer von Gegenständen und Personen von Schiff zu Schiff oder gar zwischen Schiffen und Stationen. Seine Reichweite war begrenzt, aber das war gut so, denn der Empfänger musste nicht zwangsläufig erfreut oder überhaupt informiert sein. Enterkommandos, Sprengsätze, Konterband einhergehend mit einem anonymen Hinweis an die Sektorpolizei, die Liste war lang. Doch selbst wenn der Empfänger den Transfer ausdrücklich wünschte, war das keine Garantie für das Ausbleiben von Überraschungen. Die Vorrichtung hatte Razien auf der Brücke der Rávon erfasst, sie in Einzelteile zerlegt und auf einem Energiestrahl zum Ziel geschickt, um sie dort wieder zusammenzusetzen oder was dieses Ding auch immer machte. Die Koordinaten, die als Zielpunkt von den Paraniden übermittelt wurden waren, konnten mit Fug und Recht als etwas ungünstig bezeichnet werden. Anstatt ein Deck gegen ein Anders einzutauschen, fand sich Razien gut einen Meter über eben jenem wieder. >Wir hätten die verdammten Koordinaten überprüfen sollen< schoss es ihr durch den Kopf. So einfach währe das aber nicht gewesen, eine Sensorabtastung hätte von den Paraniden wahrscheinlich bemerkt werden können, was durchaus als Unhöflichkeit oder Schlimmeres interpretierbar gewesen wäre. Ob Absicht oder Versehen, das Resultat schien den Paraniden durchaus in ihr Konzept zupassen. Die Physik beinhaltet einige Gesetzmäßigkeiten, die sofort in Kraft traten. Die Gasmoleküle unter ihr stabil und tragfähig für die Last eines Menschen, konnten keinen Ausgleich zur Schwerkraft bieten und wurden deshalb verdrängt. Einfach gesagt, Razien viel nach unten, bis sie auf genügenden Wiederstand in Form des Bodens traf. Wie jeder weis, sind sich in Bewegung befindliche Körper der Trägheit unterworfen, so das es eine logische Konsequenz war, dass Razien beim auftreffen auf den Boden an den Knien und dem Hüftgelenk einknickte. Ihre Reflexe sorgten dafür, das sie auf einen Fuß etwas vorstreckte, und sich mit Hilfe der Beinmuskulatur mit einem Knie auf dem Deck abstütze und sich dabei nicht sonderlich Weh tat oder gar verletzte, während der Oberkörper die Balance hielt. Das Ergebnis war eine Pose der Ehrerbietung, die ihr ungewollt aufgezwungen wurden war. Zum Glück hatte sie alle ihre Sinne beisammen und ließ sich nicht anmerken, dass sie innerlich vor Wut kochte. Im Gegenteil senkte sie zusätzlich ihr Haupt und verharrte dann unbewegt in dieser Haltung. Aus den Augenwinkeln nahm sie von ihrer Umgebung soviel auf, wie sie nur konnte. Was sich hinter ihr befand, wusste sie nicht, aber die Wände zu beiden Seiten liefen eindeutig vor ihr zu einer Ecke zusammen. Die Vorliebe der Paraniden für alles, was mit der Zahl Drei zutun hatte, legte den Schluss nahe, das der Raum drei Wände hatte. Eine in ihrem Rücken mit der Zugangsluke und die beiden rechts und links neben ihr. In der Ecke vor ihr erkannte sie ein erhöhtes Podest mit einer für paranidische Anatomie angepassten Sitzgelegenheit. Die Qualität und Form der Stuhlbeine legte wies darauf hin, das dieses Gebilde einen Paranidenthron darstellte. Darauf sas, lag, hockte einer dieser Spezies, während ein weiterer Vertreter daneben stand. Ein Klicken und Klacken war zu hören. Die Sprache der Paraniden. Die verstand sie natürlich nicht. Warum auch, wozu gab es Übersetzungscomputer? Hier war unter Garantie auch einer installiert, der aber momentan nicht aktiv war aber es sein würde, wenn etwas gesagt würde, was sie verstehen sollte und müsste. Genau das trat nun ein, „seine erleuchtete Heiligkeit, würdiger Streiter des Imperium, Priesterherzogs Hatibmanckolanks, ausführender Arm seiner Heiligkeit, des Pontifex Maximus Paranidia, gewährt dir unheiligen Kreatur eine Audienz.“ Klicken und Klacken. >Seine Wichtigkeit ist sich zu schade direkt mit mir zusprechen und benutzt einen Strohmann mit einem verborgenen Schalter für den Übersetzungscomputer.< „Seine Heiligkeit und Vertreter unsers höchst erleuchteten und höchst heiligen Xaar des großen und glorreichen Imperiums der Paraniden hat deine unbenötigte und unaufgeforderte Hilfe dennoch wohlwollend zur Kenntnis genommen. Seine Eminenz, der in die Lehre der heilige Dreidimensionalität eingeweihte und vertiefte Priesterherzog Hatibmanckolanks ist zu dem Schluss gekommen, dass du unheilige Kreatur gewisse Notwendigkeiten zwar nicht verstehen aber instinktiv erkennen kannst.“ Klicken und Klacken. >Fang nicht wieder mit diesem Titelgeleier an.< „Daher hat seine weise und erleuchtete Heiligkeit, der Priesterherzog Hatibmanckolanks, erkannt, das du in deinem unterbewussten Bestreben nach der Erleuchtung ein wertvolles und ansatzweise würdiges Bindeglied zwischen dem heiligen und glorreichen großen Imperium der Paraniden und der bestrebten und lernfähigen Argonenförderation dienen kannst. Denn wie auch unser höchst würdiger und ehrenwerter Priesterimperator, der Pontifex Maximus Paranidia, so hat auch sein erwählter ausführender Vertreter , der fast ebenso heilige und ehrenwerte Priesterherzog Hatibmanckolanks erkannt, das die Spannungen zwischen den beiden galaktischen Nationen zum Wohle der allumfassenden Dreidimensionalität verringert werden müssen.“ Klicken und Klacken. >Nicht doch, bitte nicht. Hat dieser Zirkus den kein Ende.< Razien schaute stur auf den Boden und analysierte trotz der schier ins Unermessliche steigenden Ungeduld das Gesagte. >Die wollen etwas, aber was? Werfen wie immer mit ihren pompösen Titeln herum aber versuchen obgleich der standardmäßigen Herabwürdigung angeblich niederer Wesen eine diskrete Schmeichelei einzuknüpfen.< Als sie merkte, das der nächste Titelschwall sich dem Ende neigte, fokussierte Razien ihre Aufmerksamkeit wieder, „...herzog Hatibmanckolanks ist zu der Überzeugung gelangt, du könntest dafür ein geeignetes Werkzeug sein, indem du dem heiligen ehrwürdigen glorreichen Imperium in Zukunft verstärkt Einblick in die Lebensweise, wirtschaftliche Struktur, politische Entscheidungsgrundlagen und militärische Anschauung gewährst, auf das der göttliche weitsichtige umsorgende Xaar und seine treuen Priesterherzöge ihre heiligen Entscheidungen auch für die Argonen umsichtig und hilfreich treffen können, ohne die gefährlichen Folgen eurer Unwissenheit.“ >SPIONAGE, ihr elenden überheblichen paranoiden...<. Razien Kearny unterdrückte alle destruktiven Impulse. >Klaren Kopf behalten, ruhig Mädchen!< Laut sagte sie „Euer Heiligkeit, ich kann in meinem tiefsten Herzen erfühlen, welch wichtige und ehrenhafte Aufgabe ihr mir da angedeihen lasst. Es währ mir eine Freude, die Freundschaft zwischen Argonen und Paraniden zu unser aller Lohn zu stärken.“ Sie wandte sich umgehend ihren Gedanken zu, als das Klicken und Klacken einsetzte. >Der Lohn...wie viel ist euch die Sache wert? Ist zwar egal, selbst alle Teladi zusammen können nicht genug aufbringen, um mich zum Verrat zu verleiten, aber das Angebot muss auf den Tisch, Elena Kho die Einzelheiten wissen müssen, um sie an den Geheimdienst der Förderation weitergeben zu können und eigene Maßnahmen für die Firma zu treffen.< „...erleuchtete Priesterherzog Hatibmanckolanks ist bereit, dir gebietsumfassende Rabatte beim Kauf von parandischen Erzeugnissen und verkürzte bürokratische Wege und zuvorkommende Behandlung durch unsere Sicherheitskräfte zu gewähren. Dir wird ein Datenkristall mit Kontaktinformationen und Verschlüsselungsalgorithmen, die verhindern sollen, dass unfriedliche unwürdige unheilige Kreaturen Nutzen zum Zwecke der Schädigung und persönlichen kriminellen Bereicherung sowie Autorisierungssequenzen ausgehändigt, die dir deine schwere ehrenhafte und heilige Mission erleichtern sollen.“ >O ho, Schmiergeld wird beim Einkauf verrechnet, Vorzugsbehandlung, praktisch eine Erlaubnis zum Schmuggeln, tote Briefkästen und Geheimcodes...ein schöner hell erleuchteter Heiligenschein...scheinheilig... .< „Mit eurer Erlaubnis kehre ich auf mein Schiff zurück um sofort anfangen zu können, nach Erleuchtung zu streben.“


Folgen der Ehrlichkeit
TerraCorp Hauptquartier, Heimat des Lichts, Argonische Förderation

„Magnetfelder werden aufgebaut. Gangway wird ausgefahren...angekoppelt. Druckausgleich wird hergestellt. Druckprüfung eingeleitet. Status grün. Wir sind zuhause Ma’am,“ meldete der erste Offizier Peal Selek. „Sehr schön, erstellen sie einen Plan für den Freigang der Crew.“ Sie schaltete an der Armlehne des Kapitänssessels auf Bordkommunikation „Mr. Cornell, bevor sie mit dem Löschen der Fracht beginnen, möchte ich sie in meinem Bereitschaftsraum sprechen.“ „Mr. Selek, sie haben die Brücke.“ Die Brückenbesatzung dachte sich nicht viel dabei, das Captain vor dem Ausladen des ersten Auftrags den Lademeister zu sich zitierte. Ensign Niklas Sahkarna gab wie üblich in soldatischem Eifer die Meldung ab, dass der Captain die Brücke verlässt.
„Sie wollten mich sprechen, Captain!?“ Mikal Cornell klopfte an den Rahmen der offenstehenden Luke und blieb steif darin stehen. „Reinkommen, Luke zu, setzen, und entspannen sie sich.“ Mikal führte alles aus, bis auf das entspannen. Im Gegenteil, wenn ein vorgesetzter Offizier einem sagt, das man sich entspannen soll, funktioniert das grade nicht.
„Geht nicht um ihre Arbeit, sondern...“ setzte der Captain an und hob dabei einen Zeigefinger „...und das bleibt unter uns, das Das klar ist! Sie besorgen mir einen Termin bei der Chefin!“ Mikal glaubte nicht richtig zu hören. „Äh...Ma’am, äh wie soll ich das Anfangen, ich...“ Razien Kearny nahm eine Flasche argonischen Whiskey, echter, kein Raumsprit, aus einem Schreibtischfach. Zwei Becher folgten, die zweifingerbreit gefühlt wurden. Sie stand auf, kam um den Schreibtisch, drückte ihm einen davon in die Hand und ließ sich dann auf der Schreibtischkante nieder. Er starte in den Becher, unschlüssig, was er damit machen sollte, setzte dann zum Trinken an und schüttete den Inhalt in einem Zug in sich hinein. Er nahm den Becher wieder herunter und starte ihn weiter an, während sich der Whiskey angenehm warm bis in seinen Magen ausbreitete. Mikal sackte in seinem Stuhl zusammen, als der Whiskey tat, was er sollte, nämlich entspannen. „Also, Mr. Cornell, sie sollen mit ihrem Onkel ein Schwätzchen halten, das dazu führt, das ich einen Termin bei der Chefin bekomme. Offiziell und sofort, Bericht über den Jungfernflug, ABER unter vier Augen. Das ist wichtig...keiner soll merken, das die Initiative von mir oder meiner Mannschaft ausging.“ Mikal rutschte auf seinem Stuhl herum, als versuchte, das zu verarbeiten, es einzuordnen. „Vergessen sie nicht, ihrem Onkel schön zu schmeicheln, sie wissen sicher selbst, wie man mit ihm umgeht. Halten sie aber seine Neugier in Schach. Ich schulde ihm einen kleinen Gefallen, sagen sie ihm das. Aber ich reiße ihm die Eier ab, wenn er auf falsche Gedanken kommt.“ Mikal schaute erschrocken auf, ja sie war hübsch, schön sogar, rabenschwarze gewellte lange Haare, alabasterweiße Haut, smaragdgrüne Augen, eine tolle Figur... >bleib bei der Sache, Junge! Sie hat was drauf, ist gefährlich, das hat sie bei den Xenon und den Piraten gezeigt. Die spielt in der Profiliga.< „J...Ja, Ma’am, ich verstehe, Ma’am, ich spreche sofort mit meinem Onkel...am besten vom Lademeisterbüro aus, ich mach mich gleich auf den Weg.“

„Ich finde das Unerhört! Diese Paraniden sollen mich kennen lernen. Diese arroganten hochmütigen Schwätzer werden sich zweimal überlegen, ob sie die Handelsbeziehungen mit der TerraCorp aufs Spiel setzen. Sie haben Kyle soviel zu verdanken...“ „Beruhigen sie sich, Elena. Überlegen sie doch, diesem Hatibmanckolanks war sicher nicht klar, das es sich um ein TerraCorp-Schiff handelt“ unterbrach sie Ban Danna beschwichtigend. „Aber das gibt mir Möglichkeiten in die Hand, die ich mit ihrer Erlaubnis sehr gerne nutzen würde.“ Ban Danna war über eine abhörsichere Kommunikationsverbindung dem Gespräch zwischen Razien und Elena Kho zugeschaltet wurden. >War logisch, das sie den hinzuzieht. Ist ja ein Kumpel von ihrem Kumpel Kyle Brennan, dem eigentlichen Chef, aber der ist ja im Augenblick indisponiert, armer Kerl...< Als sich Colonel Danna vom Geheimdienst der Argonischen Förderation nun an Razien wandte, sollte sie etwas zu hören bekommen, das ihr ganzes späteres Leben beeinflussen würde. „Captain Kearny, ihre Loyalität der TerraCorp und ihrer Nation gegenüber ist beispielhaft. Sie können sich meines tiefempfundenen Respekts gewiss sein. Daher stelle ich es ihnen frei, welche Entscheidung sie bezüglich eines Planes von mir treffen. Das kann ohne Weiteres gefährlich werden, es besteht ein gewisses Risiko...“ „Reden sie nicht um den heißen Scruffinbrei herum, Sir. Was ist ihr Plan und was genau ist mein Job dabei. Folgen der Ehrlichkeit sollten wohl auch ehrlich auf den Tisch gepackt werden.“ „Ganz recht, Captain, sie und ihr Schiff können sich ungehindert im bekannten Universum bewegen...“ „Colonel,“ sagte Razien mahnend, „nicht mein Schiff! Und wenn sie nicht umgehend ein Wort über die Crew verlieren...wir sind keine Militärangehörigen, bis auf ihren Ensign...“ „Schon gut, Captain, sie haben Recht, ich muss bedachter vorgehen. Was das Schiff betrifft, es wird ihres, wir werden es der TerraCorp vergüten, was das Militär angeht, sie arbeiten dann für mich als zivile Geheimdienstmitarbeiter, nach außen hin sollen sie natürlich als Bergungsunternehmen oder so etwas auftreten, das müssen wir noch genau ausarbeiten. Was ihre Crew betrifft, so gibt es mehrere Möglichkeiten, sie können sie behalten, wenn die TerraCorp einverstanden ist und die Crew gewillt ist, die Risiken auf sich zunehmen, oder sie können Personal von mir bekommen. Auch wenn sie ihre Crew behalten, würde ich empfehlen, sie mit meinen Fachleuten zu ergänzen. Ich denke da beispielsweise an eine Korvette, ich kenne die Konzeptionierung des Schiffes, sie stammt noch aus der Feder von Kyle Brennan. Sie könnten ohne Probleme einen Zentauren mit einer kompletten Besatzung aufnehmen, sowie ein Jägerkontingent.“ „Den Zentauren streichen sie mal wieder, wenn ÜBERHAUPT denke ich da mehr an einen Drachen und Mambas, die passen besser ins Bild. Aber wenn ich das richtig verstanden habe, wollen sie das Schiff zu einem Spionageschiff umfunktionieren, zu einem Aufklärer, der in aller Ruhe in der Gegend rumschippert, Daten sammelt und dabei noch einen direkten Draht zum Paranidenagentenverein für Fehlinformationen und solchem Zeug hat?“ „Kurz gesagt, ja, Captain. So ungefähr stelle ich mir das vor.“ „Ein starkes Stück, ich muss darüber nachdenke, Mrs. Kho sicher auch, und ich müsste meiner Mannschaft auf den Zahn fühlen, diskret versteht sich.“ Razien nickte einmal nachhaltig mit dem Kopf, wie um die Nachhaltigkeit ihrer Worte zu unterstreichen. Sie wandte sich vom Monitor weg wieder Elena Kho zu, die während des Gespräches mit Danna mit dem Rücken zu ihr vor dem großen Panoramafenster ihres Büros auf dieser Station gestanden und nach draußen geblickt hatte. „Ich lasse sie unsere Entscheidung umgehend wissen, Ban. Dann können sie die Einzelheiten in Angriff nehmen oder gegebenen Falls andere Schritte erwägen.“ „Sehr gut, danke Elena und grüßen sie Julian von mir. Danna Ende.“ Der Bildschirm wurde dunkel und zeigte kurz darauf wieder das Symbol der TerraCorp. Razien knetete mit Daumen und Zeigefinger ihrer linken Hand an der Unterlippe herum. „Haben sie einen Drink hier, Chefin?“ Elena Kho lächelte und sagte „ja, ich kann jetzt auch einen gebrauchen, setzen wir uns da rüber und unterhalten uns en wenig.“ Sie zeigte auf eine bequeme Sitzgruppe in einem Teil ihres großen Büros. In der Nähe gab es auch eine Anrichte mit kristallenen Karaffen, die höchstwahrscheinlich etwas Alkoholisches enthielten.


Die halbe Wahrheit und nichts als die halbe Wahrheit
An Bord der Rávon, Heimat des Lichts, Argonische Förderation

Die komplette Besatzung hatte sich in der Messe eingefunden. Es war eng, enger als es hätte sein müssen. Der Captain beanspruchte aber mehr Platz, nicht aufgrund der Stellung, sondern aufgrund der Tatsache, das sie nervös Auf und Ab tigerte. Plötzlich stoppte sie und zwang sich zu entspannen. Die verkrampften Fäuste zeugten von mäßigem Erfolg. Sie begann, ihre Crew zu belügen. „Leute, wie ihr wist, ist es nicht immer vorteilhaft, der Chefetage zu zeigen, was man zu leisten in der Lage ist. Denen fällt doch glatt ein, die Arbeitsbienchen vor neue Herausforderungen zu stellen.“ Die Mannschaft kicherte und Razien zwang sich ein Lächeln ab. „Die Firma hat...spezielle Interessen. Und wir sollen die wahren. Darf natürlich keiner wissen und gefährlich ist es obendrein.“ Was sollte sie auch sagen? Hey, lasst uns doch Spion spielen, macht bestimmt spaß! Für die Nation und ihr Split bekommt was zum kämpfen und für Teladi haben wir Profit im Programm. Dieser Geheimhaltungskram ging ihr jetzt schon auf gegen den Strich, aber fest stand, um so weniger Personen von etwas wussten, um so wahrscheinlicher war, das es geheim blieb. Aber die Risiken und Nebenwirkungen dürfen kein Geheimnis sein! „Solche Zusammenstöße wie bei unserem ersten Auftrag werden womöglich nicht die Ausnahme bleiben, sondern ehr zur Regel werden. Piraten, Xenon, Kha’ak, Söldner von Wirtschaftskonkurrenten und vielleicht sogar Regierungseinheiten, deren Interessen sich nicht mit der Firma decken. Daher hab ich bei der Führung darauf bestanden, das die Teilnahme an diese Show freiwillig ist.“ Die Mannschaft schwieg. „Das ihr klar seht, es wird nicht einfach abgedampft, sondern ordentlich abgemustert, damit ihr auf ein anderes Schiff könnt. Ach so, noch etwas, ist keine Bestechung, nur ein gerechter Ausgleich, euer Sold wird VERDOPPELT! Und ich rate euch, einen Teil davon als Lebensversicherung für Familie und Verwandtschaft zu investieren, Beginn für den nächster Törn ist für übermorgen geplant. Sie alle haben als etwas Zeit zum nachdenken. Genau einen Tazura, damit ich sie einplanen oder verabschieden kann.“ Mit einem abschließenden Kopfnicken verließ sie die Schiffsmesse.
Captain Kearny hatte sich kaum in ihren Bereitschaftsraum verzogen, als auch schon außen gegen die Luke geklopft wurde. „Herein!“ Etwas zu laut, etwas zu schrill. Peal Selek betrat den Raum, schloss die Luke hinter sich auch gleich wieder und lehnte sich mit dem Rücken lässig dagegen. Razien seufzte „tja, alter Freund... .“ Peal stieß sich ab, ging um den Schreibtisch, langte in das Fach an der Seite und beförderte die Whiskeyflasche zu tage. Er schenkte für beide ein und setzte sich Razien gegenüber. „Wie in alten Zeiten, nur das wir die Schreibtischseiten getauscht haben.“ „Ich habe keine Ahnung, warum ich als Captain ausgewählt wurde und warum man dich zum 1O zurück gestuft hat. Ich... .“ „Razy, du bist Captain, weil ich dich vorgeschlagen habe und ich bin der erste Offizier, weil ich mich für genau diesen Job beworben hab. Du weist, ich will nicht mehr kommandieren seit... . Ich bin wegen etwas anderem hier, also rück schon raus damit.“ Razien seufzte noch einmal, diesmal hingebungsvoll übertrieben „Du hast mir alles beigebracht, kennst mich besser als jeder andere, ich frag ja gar nicht erst, wie du gemerkt hast das mehr im Busch ist... Jeden falls, du hast recht. Kurz und knapp, die Paraniden hatten eine glorreiche Idee: da kämpfen ein paar unheilige Trottel für uns, riskieren ihr kümmerliches Leben, dann sind die auch bestimmt bereit, andere Sachen für uns zu machen. Für Dreiaugen sind sie gar nicht mal so dumm vorgegangen. Harmonie und was nicht alles. Besseres Verständnis und deshalb brauchen sie Einblicke, um auf die armen Argon Rücksicht nehmen zu können. Bei den Boronen und den Gonern vermutlich ein topp Vortrag. Mit den Finanzen haben sie sich auch nicht lumpen lassen, ein Feiertag für jeden Teladi, sag ich dir. Das Problem ist nur, damit hätten sie auch viele Argonen an die Angel bekommen, aber keinen, der den Wert von Loyalität zu schätzen weis. Du hast mir, wie du dich sicher erinnerst, beigebracht, wer Loyalität von anderen erwartet, muss sie selbst gewähren. Also habe ich in der Höhle des Löwen gesagt, wie gehrt ich mich von einer derart heiligen Aufgabe fühle und diese Eiferer haben das mit Zustimmung gleichgesetzt. Ich hab alles der Chefin weitergegeben. Wozu hat man schließlich Vorgesetzte, damit man solch hochtragende Sachen abschieben kann.“ Sie schenkte ihrem Gegenüber ein honigsüßes Lächeln, nippte an ihrem Becher und fuhr mit dem Bericht fort, „Jedenfalls hat Elena Kho gleich angefangen, an Strippen zu ziehen und hat den Geheimdienst eingeschaltet. Und da liegt nun der Hase in Pfeffer. Der Geheimdienstler, ein ziemlich hohes Tier dort und ein Kumpel vom großen Boss hat seine eigenen glorreichen Ideen. Dieser Kahn hier wird zum Schnüffeldampfer frei nach dem Moto, wir können uns frei bewegen, können überall hin, die Ohren und die Sensoren offen halten, sind stärker, als wir aussehen und wir sind verzichtbar. Er hat der Kho angeboten, ihr den Trailer abzukaufen und die Crew, soweit sie dableibt, zu übernehmen. Was soll ich sagen, soweit es die Firma angeht, macht sie keinen Verlust und tut dabei noch was Gutes.“ Sie drehte den Schreibtischsessel zu dem kleinen Bullauge und starrte nach draußen in die Kälte des Alls. Peal seufzte matt, als er sich die Situation zu Gemüte führte. „Ah ja, deine Entscheidung ist mit der Ansprache vorhin klar. Sagst du mir, warum?“ Jetzt war es wieder an Razien, geräuschvoll ein- und auszuatmen. „Das Angebot der eigenen Nation ist auch nicht ohne. Der Geheimdienst kauft die Rávon. Strohfirmen, geheime Regierungsfonds, so ein Kram, sie kaufen nicht für sich, sondern für mich! Mein Schiff, aber nicht für umsonst! Ich kann machen, was ich will, aber ich „darf“ den Kredit mit Aufträgen für den Schnüffelverein begleichen, das Zuckerhäubchen ist: alle Gewinne sind mein, Ausgleich für alle Schäden und Verluste bei den Missionen. Und Zusatzpersonal und Ausrüstung, wenn benötigt.“ Razien glaubte, das Grübeln ihres Mentors förmlich hören zu können. >Er wägt ab, analysiert, und gleich fragt er...< „Das klingt nicht schlecht, alles hat seinen Preis. Wenn man das ganze als Spiel betrachten würde, sind wir der Einsatz und das macht dir zu schaffen, habe ich Recht?“ „Ja.“ „Du hast ihnen die Wahl gelassen...“ „Ach hör doch auf, die halbe Wahrheit!“ „Die richtige Hälfte, die mit dem Risiko. Der argonische Teil der Crew würde dir sogar bei der ganzen folgen, der Kaufechse ist es egal, solange Profit drin steckt. Die Split werden wohl gerade wegen den Gefahren zusagen. Auch das die Aufgaben in Konflikt mit Regierungsinteressen treten können, hast du nicht verschwiegen. Lass mich dir eines sagen. Du hast der Mannschaft soviel Vertrauen geschenkt, wie du nur konntest, meiner Meinung nach genug und wenn sie beschließen, dir ihrerseits zu vertrauen, dann nimm es gefälligst auch an. Das ist genau die selbe Sache, wie mit der Loyalität und der Hingabe, der Liebe und noch einiger anderer solcher Dinge auch. Ich für meinen Teil bleibe!“ Peal lehrte seinen Becher, stellte ihn auf den Tisch und erhob sich. Beim Hinausgehen hörte er ein geflüstertes Danke, was ihm ein Lächeln entlockte, eine kleine Ewigkeit lang, einen Moment, bevor das Gesicht wieder in Ausdruckslosigkeit erstarrte. Das, so schien es ihm, schon immer da gewesen war, in Wahrheit aber erst, seit er an jenem verhängnisvollen Tazura im Sektor Trantor mit seinem Schiff und seiner Besatzung die Kha’akschrecken kennen lernte. Die Hälfte seiner Leute bezahlten mit ihrem Leben, das die andere davon kam, hatte nur einen Grund. Sein erster Offizier, der jetzt sein Captain war.



Verfasseranmerkung: Damit sollte das Gerüst eigentlich fertig sein, Ziel war es, einen Rahmen zu schaffen, der die verschiedensten Missionsszenarien aufnehmen kann, die natürlich folgen. Ob mir die erste Etappe gelungen ist, sagt ihr mir doch hoffentlich.
Wer will,
Vermag.
Wer wagt,
Gewinnt.
Wer liebt,
Lebt.
[ external image ] hmmm... Wenn ich mir noch Hörner anschaffe, rutscht der Heiligenschein nicht mehr so rum!
jochen3030 [USC]
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Post by jochen3030 [USC] »

Meine Meinung (und ich les eigentlich fast jede Story im deutschen Kreativforum mit):

Ist gelungen!

Gruß Jochen3030
Denke nicht gedacht zu haben, denn das Denken der Gedanken ist gedankenloses Denken!
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T.Pelzer
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Post by T.Pelzer »

Auch von mir Daumen hoch! Kann gerne weiter gehen. :thumb_up:
"Realität ist der Teil unserer Vorstellungskraft, über den wir uns alle einig sind"

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