Aufrufe (999) durch euch. Nun ja, hier ist ein neues Stück, frisch aus dem Editor. Worüber ich mich freuen würde, könnt ihr euch wohl mittlerweile alle Denken

Redan sah fassungslos auf das Bild das sich ihm darbot: Was für eine Landschaft! Sanfte Hügel mit saftigen grünen Gras erstreckten sich vor ihm. Kleine Wälder mit Bäumen aller Arten, die er auch von den Argonen kannte und noch einige mehr. Besonders eine kleinere Art, mit rosanen Blüten daran, hatte es ihm angetan:"Was sind das für rosane Bäume?" Kemmrich drehte sich zu ihm um:"Das sind japanische Kirsch-Bäume. Von der Erde.". Die Erde...wie sie wohl aussah? "Dürfen wir auch mal die Erde sehen?" Kemmrich lächelte:"Na? Heimweh? Na klar. Jeder Argone kann nach einer speziellen Schulung, ihr wollt ja nicht unangenehm auffallen, dort Urlaub machen." Wie wunderbar, er könnte den sagenumwobenen Planeten sehen, den die Goner als Heimatwelt der Menschheit titulierten, er lächelte Sanuma voller Vorfreude an, sie schien nicht ganz so begeistert, lächelte ihm aber trotzdem zu. Redan sah sich weiter um, Vögel, die er noch nie gesehen hatte, flogen am Himmel entlang:"Diese Vögel, was ist das für eine Art?" Kemmrich sah ihn über die Schulter an: "Spatzen, ebenfalls von der Erde. Wenn du mehr über die Tiere hier wissen willst, kannst du zu einem öffentlichen Informations-Terminal in der Stadt dort vorne gehen. Aber alles hat seine Zeit und seinen Ort." Die Gruppe hielt sich eng zusammen, der hochgewachsene Paranide stelzte gemächlich an ihm vorbei, kein Wunder, diese Dreiaugen hatten viel längere Beine als Argonen. Sie folgten weiter dem Weg aus feinem Kies, der sie mit ungefähr drei Metern Breite von der Anlegestelle an dem Strand führte. Der Strand...er sah zurück: Der Sand war etwas grobkörnig, ein paar Steine lagen in wellenförmigen Ansammlungen mitten auf dem Sand, anscheinend hatte die Flut sie angespült, wie das Seegras das vereinzelt an der Wasserlinie lag. Doch dann sah Redan etwas merkwürdiges: Der Kies-Weg hörte urplötzlich auf, er wurde abgelöst von einer seltsamen Strecke, die sich bis auf einige Abzweigungen von normalen Wegen, bis zum Horizont erstreckte, direkt zu...einer gigantischen Stadt! Die Gebäude mussten mindestens 50 Kilometer in den Himmel ragen, und waren einfach wunderschön: Ein blaues Material, wahrscheinlich das selbe aus dem die Schiffe bestanden, war der Grundbaustoff, doch gigantische Glasflächen und silberne Ausläufer an den Türmen verliehen der Stadt ein Aussehen, das an ein Schmuckstück erinnerte. Die Gebäude waren abgerundet und wirkten sogar aus dieser Entfernung organisch wie die riesigen Schiffe. Der Himmel war ebenfalls traumhaft: hellblau und sanft zog er sich von einem Horizont zum anderen, weiße Wolken streiften majestätisch daran entlang.
"Redan? Redan?!" er hörte Sanumas Stimme. Er war stehengeblieben, als die anderen auf die seltsame Strecke gegangen waren: Dieses Gebilde war nicht breiter als der Kies-Weg. Eine cyan-blaue Platte, die ein wenig wie gefärbtes Glas wirkte, bildete einen breiten Mittelstreifen, der nur von beiden Seiten durch jeweils fünf Centimeter breite Streifen aus silbernen Metall abgegrenzt wurde. Kemmrich stellte sich noch etwas weiter an die Spitze der Gruppe:"Transport." Eine Stimme drang aus dem seltsamen blauen Weg, die kleinen Wesen der Gruppe erschreckten sich:"Bereit, bitte nennen sie die Menge der Personen und das Ziel." Kemmrich sah zu der Stadt:"Vierzehn Personen. Diamond-City, Distrikt 7, Ankunftshalle A." "Bestätigt. Bitte bereiten sie sich für den Transport vor." Vierzehn hellblaue Lichter erstrahlten unter der blauen Platte, eines unter jedem Wesen der Gruppe. Redan fühlte ein für einen heutigen Mensch vertrautes Gefühl: Schwerelosigkeit. Ein transparenter, leichter blauer Schimmer stieg von den Lichtern unter dem Weg auf und endete da, wo die Personen berührt wurden. Er hob vom Boden ab, wie alle anderen auch. Sanuma nahm ängstlich seine Hand, er zog sie zu sich rüber, das Licht unter ihr folgte ihr, bis es etwa neben seinem war. Die Lichter waren etwa einen halben Meter im Durchmesser und der helle weiße Kern lief langsam in das helle Blau über. Die Licht-Flächen begannen stärker zu glühen, sie richteten die Gruppe in die Waagerechte. Erneut erklang die Stimme des Weges:"Start in drei...zwei...eins...jetzt." Mit einem Mal schossen die Lichter unter der Glasfläche entlang und zogen die Gruppe mit sich. Die Geschwindigkeit hatte sofort eingesetzt, sie war nicht von 0 angestiegen, sondern gleich so hoch gewesen. Seine Haare wehtem im Flug-Wind. Mit enomen Tempo schoss die Gruppe über die wunderbare Landschaft, welche nur so vorbei raste. Da vorne kam eine Abzweigung wo sich der Weg wie ein Ypselon aufspaltete. Schnell näherten sie sich der Gabelung und mit einer leichten Rechtskurve bogen sie ab. Es gab dabei keinerlei G-Kräfte. Die Boronen sahen aus wie Fetzendrachen, die die Kinder im Herbst stiegen liessen: Ihre Tentakel schlackerten im Wind. Die Teladi hielten Händchen wie er und Sanuma, ihre aufgerichteten Rückenfinnen zerschnitten den Wind wie ein Leitwerk. Der Paranide hatte die Arme ineinander verschränkt, seine Augen zuckten in einem Affenzahn über die Landschaft. Der Split hatte die Fäuste geballt und diese nach vorne gestreckt, als würde er sich darauf vorbereiten durch eine Wand zu donnern. Kemmrich hatte die Arme in Form eines V's nach hinten abgestreckt, er schien den Flug-Wind zu geniessen.
Die riesige Stadt kam immer näher. Häuser im gleiche Baustil wie die gigantischen Wolkenkratzer erschienen vereinzelt an der Strecke. Wieder eine Abzweigung. Jetzt rasten sie über den Weg auf ein Gebäude zu, um genauer zu sein, auf ein Portal in der Hauswand. Sie passierten die Wand, der Weg reichte noch etwa 20 Meter weiter in den Raum. Mit einer Plötzlichkeit wie beim Start ihrer Tour hielten sie an. Wieder keine G-Kräfte. Die Lichter wurden blasser, langsam drehten sie sich wieder in die Senkrechte, wer Füsse oder ähnliches hatte, setzte mit diesen auf, die Boronen schwebten weiter. Der transparente Schimmer verschwand im Boden, die Lichter erblassten vollends. Wieder meldete sich der Computer:"Ich hoffe die Reise war angenehm, ich wünsche noch einen schönen Tag." Sanuma sah gestresst aus:"Von wegen schöne Reise! Ich hatte eine Heiden-Angst." Die Computer-Stimme erklang erneut, Sanuma zuckte zusammen, eine Antwort hatte sie wohl nicht erwartet:"Das tut mir leid. Möchten sie etwas zur Beruhigung?" Sanuma sah fassungslos auf den Boden "Ich glaub ich spinne...ja...eine Tasse Kaffe. Aber damit kann mir ein sprechender Weg wohl nicht helfen." Der Computer antwortete wieder, dieses mal leicht geknickt:"Der "sprechende Weg" ist der Hauptcomputer des Verkehrsnetzes. Und wenn sie eine Tasse Kaffe möchten, dann strecken sie doch bitte eine Hand aus." Ein heller Blitz, wie auf dem Schiff erstrahlte auf Sanumas Hand. Mit einem mal stand eine Tasse duftenden Kaffees auf ihrer Handfläche. Mit großen Augen nahm sie die Tasse in die andere Hand:"Da...dadada...Danke, aber ich trinke ihn mit Milch und Zucker." der Computer erklang erneut:"Wie viel Milch? Wie viel Zucker?" "Viel Milch, zwei Stück Zucker." Ein kleiner Blitz über der Tasse und es erschien eine tropfenförmige Kugel Milch, die unten langsam auslief, als die Kugel leer war, bleb bloß noch ein transparentes Kraftfeld, das dann verblasste. Sanuma und alle anderen sahen gebannt auf die Tasse. Dieses mal gab es zwei Blitze, direkt über dem Kaffee erschienen zwei Stück Zucker "Blub blub" Mit satten Eintauchgeräuschen fielen die Stücke in die braune Flüssigkeit. Ein neues Kraftfeld erschien über der Tasse, es hatte in etwa der Form einer Münze. Das Kraftfeld senkte sich in den Kaffee und begann sich zu drehen, ein kleiner Strudel und das Durchmischen des Kaffees zeigten dies an. Auch dieses Kraftfeld verblasste. Sanuma sah auf die Tasse, als hätte sie einen Geist gesehen. Sie hatte sich auf dem Schiff zwar einen Saft geordert gehabt, aber dieser erschien einfach im Glas, da gab es keine schwebende Milchkugel. Sie roch an dem dampfenden Kaffee und nahm einen satten Schluck:"Mmmmhhh...der ist köstlich." Von unten kam wieder die Stimme:"Danke.". Kemmrich kam heran:"Können wir dann weiter? Ich würde ihnen allen gerne noch einen Park zeigen. Dort gibt es auch ein kleines Cafè, wo man sich herrlich ausruhen kann."
Sie verliessen das Gebäude und gelangten auf eine Straße. Hier herrschte reger Betrieb: Menschen, Boronen, Teladi, Xenon, Paraniden, Khaak und Split liefen umher, in allen Altersklassen. Vor ihm kroch ein Khaak-oder eine Khaak?- vorbei, auf dessen Rücken drei unterarm-lange Raupen hockten, sie sahen aus wie Khaak ohne Flügel, aber mit ein paar borstigen Haaren auf dem Kopf. Jedes Wesen, das an Kemmrich vorbei ging, grüßte ihn herzlich. Wie viele Xenon es hier gab, nicht das sie dominierten, aber man fand schon einige. Die Maschinen waren im Grunde die selben wie die beiden vom Schiff, jedoch hatten sie andere Namen aufgesprüht. Ebenso hatten einige andersfarbige Visiere oder waren aufwendig lackiert. Aber alle hatten sie menschliche Gesichter unter ihrem Visier, das nun mehr wie ein große Sonnenbrille wirkte. Der Kopf sowieso wirkte bis auf Haarfarben menschlich. Die Gruppe ging die Straße entlang, ein Aufzug schoss in einer transparenten Röhre, die an der Wand eines der Gebäude befestigt war, nach oben. Redan sah sich um: Überall wuchsen Gräser und Blumen an Straßenrand, Bäume warfen kühle Schatten auf den Weg. Was war der Zweck dieser ganzen Gebäude?
Da sah er es: Ein Laden! Da drüben ging gerade eine menschliche Frau in ein Haus, anscheinend ein Wohngebäude. Das hier war eine Wohn- und Erholungs-Stadt. Diese modernen Gebäude waren für die Passanten anscheinend alltäglich.
Nach fünf Mizuras Fuss-Marsch, erreichten sie einen riesigen Park. Bäume mit dichtem Efeu-Bewuchs zierten die Wege. Überall blühten Blumen und Sträucher, Tiere bewegten sich ohne Angst vor anderen Wesen durch die Gegend. Ein kleiner Spatz landete auf seiner Schulter und knabberte an seinem Ohrläppchen. Wie unbeschwert erschien hier alles. Sie erreichten eine Fläche, die voll mit weißen Gartenstühlen und Tischen war. Kemmrich lotste die Gruppe an eine Dreiergruppe von Sechsertischen. "Setzt euch. Ihr werdet augenblicklich bedient." Alle setzten sich, der Paranide und der Split zu zweit an einen der Tische, die anderen Tische waren voll besetzt. Ein kleiner halbrunder Kristall, eingefasst in einen silbernen Ring, in der Mitte der runden Tische begann zu leuchten, dann erschien vor jedem ein Hologramm, gefolgt von einer Computer-Stimme:"Guten Tag. Geben sie bitte ihre Bestellung ab, wir werden versuchen, ihre Wünsche nach besten Möglichkeiten zu erfüllen." Alle sahen sich fragend an, dann rief Kemmrich etwas ein:"Kommt schon. Ihr habt doch sicher Hunger oder Durst?! Ach übrigens, ihr erhaltet alle noch eine Kleinigkeit." Kemmrich griff in seine Tasche und holte zehn kleine Armbänder und elf Pillen aus ihr heraus. "Legt bitte diese Armbänder an, sie sind so eine Art Universal-System. Sie dienen als Navigations-System, aber auch als Terminkalender. Naja, sie können noch viel mehr, aber das möchte ich jetzt nicht alles auflisten." Kemmrich sah zu den beiden Xenon, dann zu Beetle:"Gaia, Noa ihr braucht keine, sie sind bereits in eure Hardware integriert. Beetle, du hast schon eines." Der Khaak sah auf das kleine Gerät an seinem Handgelenk. Kemmrich fuhr fort:"Nun nehmen bitte alle organischen Wesen diese Pillen in den Mund. Es sind Kapseln mit Nano-Robotern, die euch befähigen, alles zu essen, ob es nun für euren Stoffwechsel gedacht ist oder nicht. Sie schützen auch vor kleineren Virus-Erkrankungen oder Infektionen. Auch eventuelle Allergien werden ausgemerzt." Nume sah den Menschen zweifelnd an:"Wie sollen Nano-Maschinen es uns ermöglichen, alles zu essen, was nicht für unseren Kreislauf gedacht ist?" "Sie umringen die Materie, wodurch im Mund keine giftige Wirkung entstehen kann, und formen die Nahrung in eurem Verdauungstrakt auf atomarer Ebene in für euch verträgliche Substanzen um. Sie sind nicht so modern wie meine Naniten, aber es reicht dafür. Ihre Energie erzeugen sie selbst, wodurch sie euch auch etwas vor Erfrierungen schützen können." Die organischen Wesen sahen ungläubig auf die kleine weiße Kapsel, dann nahm der Split die Kapsel in den Mund. Augenblicklich löste sie sich auf und verschwand in seiner Zunge. Dem Split geschah nichts, da nahm auch Redan die Kapsel in den Mund. Ein kurzes Gefühl von Flüssigkeit in seinem Mund, dann war die Pille weg. Redan tat seine Erfahrung allen kund, nun nahm auch der Rest der Gruppe die Pillen auf die Zunge. Als das vorrüber war, richtete Kemmrich sich wieder an die Xenon:"Ihr solltet auch etwas essen, euer Generator erzeugt daraus viel Energie, die in euren Akkus gespeichert wird." Die Xenon sahen sich fragend an, die weibliche zuckte die Schultern und begann zu sprechen:"Wie sollen Maschinen, wie wir, essen?" Kemmrich lächelte:"Geht in den Unterordner "Energie" in eurem Basis-Programm und öffnet die Anwendung "Ressuorce.exe", dann werden die Treiber geladen." Die Xenon hielten kurz inne, dann weiteten sich ihre Augen -oder Kameras?-. Die Mundplatten der Maschinen fuhren zweigeteilt links und rechts unter die Wangen-Platten, hervor kam eine Art mechanischer Mund: der von konturlosen Gummilippen umrandet war. Es gab kein hervorstehendes Kinn, alles unterhalb der künstlichen Nase war vom Profil her gesehen eine Linie. Die Maschinen öffneten den Mund, eine Reihe von Zähnen wie sie die Menschen hatten kam zum vorschein und eine weiße Zunge. Es erinnerte irgendwie an ein Maul von einer Echse, da das Kinn fehlte und auch richtige Lippen. Ein leichter Energie-Schimmer drang durch das künstliche Gesicht: Das Gesicht war nun mit dem eines Menschen identisch, sogar richtige Augen-Farben waren in die Kameralinsen gelangt. Kemmrich lächelte die verdatterten Roboter an, die nun eine richtige Mimik besaßen. Die Schädelplatten der Maschinen fuhren nach hinten, darunter kamen silberne Haare hervor, eine Luke am Nacken der Roboter öffnete sich, darin verschwanden die Helme, welche vorher das Gesicht bedeckt hatten, nur das Visier blieb als Sonnenbrille auf ihrer Nase. Vom Halsansatz nach oben hin wirkten die Roboter nun komplett menschlich, von der Haarfarbe abgesehen, langes wallendes Haar fiel über die Schultern des weiblichen Roboters. Nicht nur, das die beiden Maschinen fassungslos ihr Gesicht abtasteten, der rest der Gruppe sah mit offenem Mund auf die verwandelten Roboter.
Kemmrich lächelte wieder einmal:"Na, ist die Überraschung gelungen?" Die weibliche Maschine drehte ihren Kopf zu ihm:"...das ist unglaublich...so viele Tastsensoren...aber warum die ganze Mühe?" "Erstens stellt es für mich keine Mühe da. Zweitens ist es ein Kommunikationsmittel, schliesslich wird auch ein Großteil der Kommunikation über die Mimik abgewickelt. Und drittens: Es beschleunigt die Integration in die Welt der organischen Wesen. Zu aller letzt möchte ich euch aber das Essen und Trinken nicht vorenthalten. Wie sagten schon die alten Römer: Der Wein ist das Leben. Auch wenn Alkohol nicht unbedingt das beste Beispiel für gute Ernährung ist. So, nun aber genug von Technologie: Bestellt euch etwas Gutes." Die Gruppe sah wieder auf die Hologramme vor ihnen, die wie Speisekarten mit Computer-Index aussahen. Der Paranide verlangte die komplette Liste aller Speisen, der Computer fragte nach einer Sorierung nach Spezies, der Paranide tat das ab und verlangte die komplette Liste. Das Hologramm blitzte kurz auf, dann war der Index-Strich in der Suchleiste nicht mehr zu erkennen, wie groß war diese Datenbank?! Der Paranide blinzelte mit seinem mittleren Auge, dann verlangte er, dass Tagesmenü zu hören. Der Computer begann:"Ursprung Terra: Suflaki." das Dreiauge verlangte etwas paranidisches:"Wir wünschen ein paranidisches Mittazuras-Gericht." "Bitte drücken sie sich präziser aus. Oder wünschen sie ein zufällig ausgewähltes Gericht?". Redan löste seine Augen von dem Bild und sah auf das Hologramm vor seinem Kopf, dann wollte er es mal versuchen:"Ich möchte ein Getränk bestellen." Der Computer antwortete höflich:"Aus welchem Bereich, bitte? Heißgetränke, Alkoholisches, Alkoholfreies." "Ich möchte einen Orangen-Saft, bitte." "Sehr wohl." Der kleine Silberring um den Kristall begann in Redans Richtung zu leuchten, ein dünner gelber Energiestrahl ging von dem Leucht-Punkt aus und bildete eine Energie-Kugel auf dem Tisch, ein blitzen und der Orangensaft stand vor ihm. Langsam gewöhnten sich alle an den Vorgang. Der Computer drang als Stimme aus dem Hologramm vor Redan:"Wünschen sie auch eine Mahlzeit?" "Ja bitte. Was für eine Empfehlung gibt es aus dem Bereich der menschlichen Küche?" "Heutige Empfehlung: Tropischer Obstsalat." "Gut das nehme ich." "Möchten sie eine Kugel Vanillie-Eis dazu?" "Ja, warum nicht." Der selbe Effekt wie bei seinem Saft fand vor ihm statt, dann war der Obstsalat in einem Gefäß, das an ein großes Martini-Glas erinnerte, angerichtet. Oben drauf lag eine Kugel Vanillie-Eis, die in der angenehm warmen Mittazura-Sonne langsam in den Früchtesud schmolz. Redan nahm einen Bissen mit dem kleinen Löffel, der in dem Obstsalat steckte. Es war köstlich. Sanuma sah noch immer auf das Hologramm, weiter als bis zu einem Eis-Kaffee war sie nicht gekommen. Redan hielt ihr einen Löffel Obstsalat mit etwas Vanillie-Eis vors Gesicht, sie sah ihn an, dann nahm sie den Löffel in den Mund. Sie riss überrascht die Augen auf, noch leicht am kauen wendete sie sich an das Hologramm:"Ich nehme das selbe wie mein Mann." Wieder begann der Ring zu leuchten, nur dieses mal in ihre Richtung. Ein Energiestrahl gefolgt von einem Blitz und ein kleiner Obstsalat stand auch vor ihr, mit einer Kugel Eis. Redan sah sich am Tisch um, mittlerweile hatten alle etwas zu Essen vor sich, nur der Khaak und die Xenon nicht. Kemmrich stand bei ihnen und beriet sie, zuerst den Khaak:"Du hast auf der Destiny ja schon die Nährsubstanz gekriegt, die deine Spezies als Nahrung in ihren Stationen und Schiffen herstellt, vielleicht solltest du mal etwas anderes ausprobieren." Der Khaak legte den Kopf schräg, dann begannen seine Flügel etwas zu schimmern, gefolgt von einem Nicken, Kemmrich richtete sich an das Hologramm vor dem Khaak namens Beetle:"Einmal schwedische Prinzess-Torte, ohne Sahne." "Sehr wohl, Bestellung wird reproduziert." Wieder ein Energieblitz, dann stand ein Stück Kuchen mit grün gefärbten Marzipan vor Beetle, eine kleine Kuchengabel lag daneben. Kemmrich nahm die Gabel und trennte ein Stück von dem Kuchen ab und hob es mit der Gabel an, dann reichte er sie dem Insekten-Wesen. Der dünne Arm mit einer Hand mit drei Fingern daran kam nach oben und griff die Gabel, dann führte Beetle den Happen zu seinem Schnabel und öffnete ihn. Unter den beiden Schnabel-Teilen wie bei einem Papagei, waren noch je eine kleine Hornplatte an jeweils einer Seite in den Mundwinkeln. Eine glatte schwarze Zunge lag in der unteren Schnabel-Hälfte, in der oberen waren ein paar gezackte Lamellen, anscheinend Kau-Werkzeuge. Der Khaak führte die Gabel hinein und schloss den Schnabel leicht, dann zog er die Gabel heraus. Die Schnabelhälften bewegten sich leicht, ebenso kontrahierten zwei Muskeln unter der ledrigen Haut an der Seite des Schnabels, anscheinend bewegten sich auch die Hornplatten in den Mundwinkeln als Kau-Werkzeuge. Ein zuckendes Flimmern ging vom Rand der Flügel bis zum Körper des Khaak, anscheinend schmeckte ihm der Kuchen, denn er nahm noch eine Gabel voll. Die Teladi teilten sich ein seltsam aussehendes Gericht aus verschiedenen Pflanzen, während die Boronen alle irgendetwas mit BoFu aßen.
Kemmrich bestellte sich eine Cola und setzte sich gemächlich auf seinen Platz.
Da sah Redan etwas, was er nie erwartet hätte: Ein paar Kinder spielten miteinander, allgemein nichts ungewöhnliches, aber es waren Kinder der Spezien Mensch, Teladi, Boronen-an sich auch nicht ungewöhnlich- UND Paraniden, Split und Khaak. Während deren Eltern sich friedlich unterhielten. Split friedlich?! Paraniden und Menschen...unterhalten?! Das hier war wirklich ein aussergewöhnlicher Ort. Der kleine Pulk aus Kindern tobte an den Tischen vorbei: Das Paranidenkind, eigentlich eine Mini-Ausgabe seiner Spezies, nur mit Hornplatten als Schutz an Knieen und Ellenbogen-anscheinend eine Larve-, trug eine Khaak-Raupe auf seinem Rücken. Ein Split-Junge rannte an einem Menschenjungen vorbei. Zwei Boronen schwebten etwas über ihnen. Eine kleine Teladi schwamm in einem Bach neben dem Weg nebenbei. Anscheinend versuchten alle die Teladi zu fangen, die mit aufgerichteter Rückenfinne durch das Wasser schoss. Sie spielten so ausgelassen miteinander, als hätte es zwischen ihren Spezies nie irgendwelche Kämpfe gegeben. Der Split-Junge schoss mit einer Wasserpistole auf den Paraniden-Jungen, die Khaak-Raupe bekam etwas Wasser ab und schoss einen kleinen schwarzen Faden aus ihrem Schnabel auf den Splitjungen zurück: Die drei Lachten. Tikmanotslat, so hatte er sich vorgestellt, sah gebannt auf die Gruppe, anscheinend Gefangen zwischen den Empfindungen Verwirrung und Belustigung. Einen kurzen Augenblick später formte sich eine Art Lächeln auf seinem Rüssel. Redan lächelte nun auch, ebenso Sanuma. Rund fünfzehn Mizuras später hatten alle aufgegessen. Redan zückte seine Brieftasche und fragte das Hologramm vor sich nach den Kosten, der Computer antwortete wieder freundlich:"Dienste, die vom System zur verfügung gestellt werden, sind kostenlos. Lediglich der öffentliche Markt der Privatpersonen benutzt in der Gemeinschaft Credits." "Öffentlicher Markt?" Kemmrich lächelte: "Einige Teladi wollten unbedingt noch eine Möglichkeit zum Handel haben. Alle begrüßten das, um Kunst oder eigene Erfindungen zu vertreiben. Es ist eigentlich mehr etwas soziales, oder die verdienten Credits werden bei Ausflügen ausgegeben. Hier benötigen sie eigentlich keine Credits, ausser sie gehen auf den Markt." Der männliche Teladi, Lasmios, war bei dem Wort "Kunst" hellhörig geworden, seine Echsen-Freundin bei dem Wort Handel. Der Echserich wendete sich an Kemmrich:"Ein Markt mit Kunsssst?! Können wir dorthin? Tshhhh?" Kemmrich lachte:"Das war klar... Na eigentlich spricht nichts dagegen. Es ist Mittwoch, da findet der Markt eh statt und in der richtigen Stadt sind wir ja. Dann folgt mir doch bitte, es lohnt sich auch für die anderen." Kemmrich ging zu einem Weg und lief in die Richtung von drei größeren Gebäuden, die selbst aus der Ferne über die Baumwipfel des Parks reichten. Redan schätzte die Gebäude auf eine Höhe von 60 Metern. Sie verliessen den Park und gingen auf die Ansammlung der Gebäude zu. Hier herrschte noch mehr Trubel als auf der Straße. Ein etwa zwei Hektar großer Platz erstreckte sich vor ihnen, durchzogen von Blumenbeeten und kleinen Bächen. Überall standen Buden, die so garnicht zu den modernen Gebäuden passten. Jede Spezies war mit mindestens zehn Ständen vertreten, Technologie, selbst gezogene Früchte und Gemüse, Textilien, Kunsthandwerker, Imbisse und Schausteller gab es hier. Ein Jahrmarkt, wie er im Buche stand. Ein Borone bietete kunstvolle Töpferwaren an, Beetle untersuchte alles sorgfältig und interessiert, Kemmrich drückte ihm eine Brieftasche in die Hand. Sanuma zog es zu einem Stand mit Textilien, sie schleifte Redan mit. Während Sanuma die Stoffe und Schals durchstöberte, sah Redan sich um: Kemmrich hatte die Gruppe freigegeben, mit der Anmerkung, dass er alle über die Armbänder zurückrufen werde, wenn man weiter sollte. Die Boronen schwebten den Teladi hinterher, die leicht watschelnd die Kunsthandwerker durchstöberten, die weibliche Teladi feilschte nach allen Regeln der Kunst. Sie trug in ihren Greifklauen triumphierend einen kunstvoll mit Ornamenten verzierten Teller vom Stand weg, den sie dem Männchen schenkte. Die Boronen hörten sich an als ob man einen Transport-Container Kastanietten auskippte, ihr begeistertes Klackern war bis zu diesem Stand zu hören. Die Gruppe aus Boronen näherte sich einem Stand mit Wasserpflanzen, dort begannen sie eine Unterhaltung mit dem Mann, dem der Stand zu gehören schien. Die Teladi zogen weiter und die beiden Xenon gingen zu einem Stand mit Pflanzen Kemmrich schlenderte gelassen über den Platz und setzte sich auf eine Park-Bank aus Glas. Zwei argonische Kinder liefen zu ihm und sprachen ihn an, er lächelte und hob die Rechte Hand, er spitzte die Finger leicht zusammen dann hob er die Hand weiter: Lachend hoben sich die Kinder mit und schwebten schwerelos durch die Luft. Kemmrich führte die Hand nach oben, die Kinder hoben sich mit, bei jeder Bewegung. Sie lachten. Er senkte die Hand wieder und die Kinder schwebten zum Boden, wo sie sanft mit den Füssen aufsetzten. Sie lachten wieder, dann liefen sie tobend zu ihren Eltern, Kemmrich winkte zum Abschied. Redan konnte kaum glauben, dass die Kinder das als normal empfanden.
Redan wurde von hinten angestubbst, es war Sanuma, die sich in einen roten Schal gewickelt hatte:"Redan! Sieh nur dieser wunderbare Schal. Er ist herrlich weich. Bitte, holst du ihn mir?" Redan lächelte, so unbeschwert hatte er Sanuma die letzten vier Tazuras nicht erlebt:"Sicher doch." Er drehte sich zu der Verkäuferin, eine Xenon mit rosa-metallic-farbigen Haaren:"Was kostet dieser Schal?" Sie antwortete mit einem Lächeln:"5 Credits." Redan reichte ihr eine kleine Chip-Karte mit der entsprechenden Summe. Die mechanische Hand der Xenon nahm sie entgegen, dann bedankte sie sich höflich. Sanuma zog Redan weiter, zu einem Stand mit Malereihen, sie sah sich um, ein Khaak kroch auf sie zu:"Guten Tag gnädiges Fräulein, darf ich ihnen helfen?" Sanuma erschrak zuerst, so wie der Khaak es tat als sie stark ausatmete. Der Khaak sah sie einen Moment an, es schien ihr nicht zu behagen, dann redete er weiter, über das kleine Gerät an seinem Kopf:"Ich kann verstehen das sie Angst vor meiner Rasse haben, seit sie in einer Neural-Schnittstelle waren, aber hier in der Gemeinschaft wird ihnen niemand etwas tun, das ist das einzige Gesetz hier:"Frieden bewahren." Ehrlich gesagt hat hier auch niemand das Bedürfnis mit bösem Willen Gewalt auszuüben. Was es hier gibt sind Schaukämpfe oder Duelle, aber keine destruktive Gewalt. Warten sie, nach ihren schrecklichen Erlebnissen, schenke ich ihnen eines meiner Bilder, suchen sie sich doch eines aus." Sanuma sah den Khaak an, dieser fing erneut an zu sprechen:"Oh entschuldigung, ich habe mich nicht vorgestellt: Mein Name ist Archibald." Sanuma war die Angst aus dem Gesicht gewichen, ein kleines Lächeln machte sich breit:"Danke. Freut mich, ich bin Sanuma Simten." Archibald legte den Kopf schief:"Sanuma. Ein schöner Name." Dann sah er auf die Gemälde:"Haben sie sich für eines Entschieden?" Sanuma ging um die Malereien, dann nahm sie eine hoch:
Ein Sonnenuntergang am Meer. "Dieses hier finde ich besonders schön." "Dann gehört es ihnen." Sanuma sah glücklich auf das Bild:"Dankeschön." Sie verabschiedete sich von dem Khaak, dann gingen Redan und sie weiter. Ein paar Stände weiter, entdeckte sie einen Schmuck-Handwerker, ein Teladi-Paar und ein Paar Xenon betrieben den Stand. Sanuma betrachtete einen Tisch mit Diamanten-Colliers, sie atmete traurig aus, sowas konnte sie sich wohl nicht leisten. Redan glaubte zwar nicht daran, aber er fragte trotzdem das Teladi-Männchen:"Was kosten die Colliers dahinten?" Er zeigte auf Sanuma. Der Teladi sah Redan an:"Ssssie sssind neu hier, oder?" "Ja. Wieso?" "Nun ssssie haben sssichhhh nichhht gleichhh einesss gegriffen. Diamanten sind hier so leicht zu bekommen wie Glasperlen, hier nehmen wir nur Credits für die Arbeit. Meine Frau ist zwar aus der Profitgemeinschaft, aber eine Betrügerin ist keine Teladi." Redan war überrascht:"Das ist ja interessant. Und was kosten ihre Arbeiten?" Die Rückenfinne des Teladi richtete sich auf:"Die großen 20 Credits, die kleinen 15." Redan gingen die Augen über, Sanuma würde sich tierisch freuen "Gut, ich nehme ein Großes und zwei Kleine." Die Zunge des Teladi zuckte über sein rechtes Nasenloch:"Schön, das macht dann 50 Credits." Redan gab dem Echserich eine entsprechende Credit-Karte und ging dann zu Sanuma:"Hey Schatz. Hier kann man sich so was leisten. Hier zählt nur die Arbeit, nicht das Material." Sie sah ihn ungläubig an "Wie bitte?" "Ehrlich. Ich habe eben den Teladi dort gefragt und ihm gleich drei bezahlt. Stell dir vor, zwei Kleine für insgesamt 30 Credits und ein Großes für 20." "Du nimmst mich auf den Arm." Redan musste lächeln:"Frag ihn doch wenn du mir nicht glaubst." Sanuma ging zu dem Teladi und sprach ihn an, er redete mit ihr, dann lächelte sie breit und rannte zu Redan. Sie umarmte ihn und sah sich die Schmuckstücke an. Ihre Wahl viel auf ein großes goldenes Collier mit Diamanten und Opalen, sowie einem Kleinen silbernen und einem Goldenen. Sie legte das kleine goldene Schmuckstück gleich an. Eine Quazura verging, sie hatten ausgiebig eingekauft, so auch Redan: Ein paar kleine Geräte deren Funktionen er interessant fand: Ein molekulares Küchensieb, das ungewünschte Schwebstoffe in der Speise anhand ihrer Molekularstruktur in einem Kraftfeld abfing und eine schwebende Taschenlampe, die ihm leicht surrend folgte, waren nur zwei Beispiele. Plötlich piepte das Armband an ihren Handgelenken, dann drang eine Stimme daraus:"Sie haben eine Nachricht bekommen, möchten sie sie entgegen nehmen?" Beide antworteten mit Ja. Ein Hologramm von Kemmrich erschien über dem Gerät:"Hallo meine Gäste, ich möchte euch jetzt zu euren Hotelzimmern bringen. Folgt bitte der Anzeige eurer Armbänder." Das Hologramm verblasste, eine blass türkise transparente Holographie einer Kompass-Scheibe erschien, ein dicker roter Pfeil darauf wies in die Richtung in die sie mussten. Redan drehte sich, bis der Pfeil nach vorne zeigte. Da konnte er nicht durch, dort stand ein Imbiss. Er und Sanuma gingen um den Imbiss und folgten dann dem Pfeil weiter. 3 Mizuras später kamen sie dort an, wo sie den Markt betreten hatten. Kemmrich saß noch immer auf der Bank, die beiden Teladi der Gruppe saßen neben ihm. Neben den Teladi wiederum, standen ihre Einkäufe: Der Teller von vorhin, ein Bild -offensichtlich hatten sie Archibald besucht-, eine Taschenlampe wie sie sich in Redans Tüte befand, ein bisschen Schmuck, eine seltsame Speise, auf derer Folienverpackung das Bild eines Menschen darstellte, der seine acht Glieder von sich streckte und letztendlich eine schwebende Platte, auf der die Einkäufe standen.
Redan setzte sich zu der Gruppe.
Lasmios war beeindruckt von den Gepflogenheiten hier: Dinge nach dem Wert der entsprechenden Arbeit und nicht nach ihren Kosten zu verkaufen, wäre selbst auf Ianamus Zura nicht möglich gewesen. Er sah auf das kleine Medallion, das er von einem Xenon gekauft hatte: Es war ein großer münzenförmiger Diamant, der von einem silbernen Ring umschlossen an eine Kette gebunden war. In den Diamanten war ein kleines Bild der Erde eingesetzt, welches aus Topassen für die Meere, Quarz für die Pole, Diamanten für die Wolken und Smaragden für die Kontinente bestand. Es war sehr klein und filigran, wodurch es nicht all zu kitschig wirkte. Aber Lasmios interessierte eher die feine Verarbeitung als das Motiv. Das kleine Schmuckstück baumelte um seinen Hals, Simaneas trug eine kleine Kette, mit zwei schwarzen Perlen links und rechts, die fast wie ihr Schuppenpanzer aussahen. Weiterhin hatte das Schmuckstück einen großen Opal in der Mitte und bestand aus Gold, welches wunderbar mit ihren Augen harmonierte. Er hatte heute auch sein erstes nicht-teladianisches Gericht gekostet: Schafskäse-Brot. Ein Mann, der sagte er käme aus dem ehemaligen Griechenland auf Terra, verkaufte es neben anderen intensiv duftenden Speisen. Lasmios und Simaneas gefiel der Geschmack des Brotes auf anhieb und die Nano-Maschinen aus der Kapsel taten ihre Arbeit anscheinend wie Thorsten es gesagt hatte. Die beiden Teladi hatten gleich ein Stück des handgemachten Brotes gekauft. Der Paranide kam zu der Gruppe, er hielt ein flaches kleines Gerät in der Hand, welches er als "heiligstes aller Rechenmaschinen" titulierte. Der Split näherte sich nun von der anderen Seite, mit einem verzierten Messer, das er in einem Gürtel trug. Ein schmales Grinsen lag auf seinen dünnen Lippen. Auch die beiden Xenon waren nun angekommen: Die männliche Maschine trug eine große Platte mit Pflanzen aller Art, jede schön auf ihre Weise. Die weibliche Xenon trug hingegen nur zwei mittelgroße Blumentöpfe. Aber Noa trug so viele Sachen, das alles musste gut und gerne 600 Kilo wiegen. Der Split sah mit aufgerissenen Augen auf den Roboter. Auch Beetle kam langsam heran, mit drei kunstvoll verzierten Schüsseln. Thorsten erhob sich von der Bank.
Na gut, die Gruppe war wieder beisammen, dann konnte Thorsten sie ja in das Hotel bringen. Er lief über die Straße und auf das zehntgrößte Gebäude der Stadt zu. Die Gruppe folgte ihm. Jetzt erreichte er die großen silbernen Türen des Hotel-Towers. Sie betraten die Eingangshalle und gingen auf den transparenten Aufzugsschacht zu. Thorsten sah sich um, alles war zur vollsten Zufriedenheit: Der weiße Teppich und die Säulen aus Marmor waren blitzend sauber. Der große Springbrunnen spieh riesige Fontänen in die rund siebzig Meter hohe Kuppel der Eingangshalle. Sie stiegen in den großen Fahrstuhl, er brachte sie in die oberen Etagen, was er mit leise zischenden Geräuschen tat. Oben angekommen, sagte Thorsten ihnen, wie sie in ihre Zimmer kommen würden:"Wenn ihr nun bitte eure Armbänder betrachten würdet...." alle hoben ihre Arme auf Brusthöhe, dann lud Thorsten die Wegbeschreibung über Funk in die Geräte, daraufhin erschienen die gleichen Wegweiser, die sie auf dem Marktplatz zu ihm zurück geführt hatten"...Wenn ihr diesen Hologrammen folgt, dann kommt ihr zu euren Zimmern. Ihr könnt sie so ausstatten wie die Zimmer auf der Destiny. Ein paar Luxus-Einrichtungen gibt es auch, ihr könnt die Wegbeschreibung aus euren Armbändern abfragen. Wenn ihr mich nun entschuldigt, dann würde ich gerne die Wohnungsvorschläge für euch zusammen suchen." Alle nickten. Thorsten nutzte seinen Sprungantrieb, nachdem alle den Fahrstuhl verlassen hatten.
Tikmanotslat hatte sein Zimmer schnell gefunden und ausgestattet. Dann liess er sich von diesem kleinen Gerät die Wegbeschreibung zu den Luxus-Einrichtungen geben. Dieser Planet war beeindruckend, mehr als beeindruckend, fast sogar als heilig zu bezeichnen. Dieser kleine Computer, den er auf dem Markt für nur 25 Credits gekauft hatte, arbeitete besser und schneller als der heilige Groß-Computer des Schockwellen-Forschungszentrums. Tikmanotslat verliess den Raum und ging, der Wegbeschreibung folgend, durch die weißen Gänge, bis er zu einer silbernen Tür gelangte. Als er sich vor die Tür stellte, öffnete sie sich und ihm kam eine willkommene schwelende Hitze entgegen. Er trat ein und die Tür schloss sich hinter ihm. Wieder glaubte er, seine Augen hätten ihn im Stich gelassen: Vor ihm breitete sich eine rund fünfzig mal fünfzig Meter breite Wüste aus. Eine Stimme drang wieder aus der Uhr:"Willkommen im Sandbad, einer Luxuseinrichtung für Paraniden. Der hier im Becken liegende Sand, ist in einem Kraftfeld, welches ihn ähnlich fliessen lässt, wie Wasser. Gebrauch: Entkleidung bis auf Unterwäsche, dann das Becken betreten." Tikmanotslat zog seine Klamotten aus und stieg langsam in das Becken. Tatsächlich, der Sand floss beiseite wie Wasser. Eine vierstufige Treppe führte ihn so weit in den Sand, das er ihm bis zur Hüfte reichte. Er liess sich in den Sand sinken und setzte sich auf die dritte Stufe. An der Wand, wo man saß, war eine breite Steinfläche mit zahlreichen Erhebungen, fast wie Felsen auf Sand. Er liess sich noch etwas tiefer sinken, oh Imperator...das fühlte sich wirklich gut an. Der brütend heiße Sand erhitzte seine Glieder wohltuend. Auf einmal spürte er eine Berührung am Hinterkopf, er sah mit seinem mittleren Auge nach oben. Eine Paranidin. Sie sah ihn erst jetzt:"Oh verzeiht. Wir haben euch nicht bemerkt." "Schon gut. Uns ist ja nichts geschehen. Wer seid ihr?" "Wir sind Tismunislet, vierte Mathematikerin des Unter-Priesters. Und ihr?" "Wir sind Tikmanotslat, Schockwellen-Mathematiker des Priester-Konglomerats." "Oh, welch Ehre euch zu begegnen. Ihr seit wahrlich zu verehren." "Wir danken euch. Wolltet ihr in das Sandbad?" "Ja." "Dann setzt euch doch zu uns." Sie setzte sich. Sie erzählte ihm, das sie vor sechs Tazuras kurz davor war, die Sprungformel zu lösen. Dann sei dieser Argone aufgetaucht, dem dieser Planet gehörte und brachte sie mit seinen Fähigkeiten dazu, mit zu kommen. Sie wartete bereits seit 5 Tazuras hier, bis er sie zu ihrer Wohnung bringen wollte. Mit einem anderen Paraniden der noch kommen würde, hatte er gesagt. Tikmanotslat erzählte ihr, das er heute erst angekommen sei, sie lachte:"Dann seid ihr also der Grund, warum ich hier gewartet habe." Die beiden unterhielten sich noch die ganze Nazura und bestellten ab und zu etwas beim Computer.