[Story] Das Erbe der Kilrathi

Der kleine Teladi aus dem X-Universum hat Gesellschaft bekommen - hier dreht sich jetzt auch alles um das, was die kreativen Köpfe unserer Community geschaffen haben.

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Tactical_Huns
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Das war mal wieder ein gutes Kapitel
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Thrak`Ranu
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5.3

Post by Thrak`Ranu »

Sorry das es diesmal länger gedauert hat. Ich musste noch 'n bissi dran feilen und hatte nicht soviel Zeit. Aber ich hoffe das Warten hat sich gelohnt. ;)

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Episode V
Teil 3

Das Summen des Interkoms riss Ragorr aus seinem Schlaf. Er gähnte herzhaft und verdrehte die Augen. „Was ist denn los, Sao?“, grummelte er schlaftrunken. „Ragorr, kommt bitte auf die Brücke. Die Tekona wurde gesichtet.“, tönte es aus dem Lautsprecher zurück. Schlagartig schüttelte Ragorr die Müdigkeit aus seinem Leib und er schlüpfte eilig in seine Kleidung. Noch eben schnell über das zerzauste, wenige Haar kämmend, stürmte er mit einem fast jugendlichen Elan anschließend auf die kleine Brücke seines Drachens.
„Wo ist sie?“, erkundigte er sich und rang sichtlich um Atem. Sao griente ihn an. „Er sucht sein Schiff. Genau wie Ihr vermutet hattet.“
Ragorr überlegte und erblickte eine teladianische Schiffwerft in direkter Nähe. Rasch nahm er Kontakt zu den hiesigen Händlern auf; tatsächlich fand er einen mit Sprungantrieb, der sich davon trennen würde. Natürlich gegen horrendes Entgelt. Ein verrückter Gedanke brannte sich in seinen Schädel. „Sao, lasst sofort das Schiff andocken. Während der Sprungantrieb montiert wird, muss jemand raus und den Jäger an unser Schiff koppeln. Ist das machbar?“, erkundigte er sich und blickte auf die Frachtanzeige. Gut, dass ich immer ein paar zusätzliche Energiezellen mitnehme!
Sao schien seine Gedanken zu erraten. „Ihr wollt ihn doch nicht selbst zur Strecke bringen, oder?“
Ragorr neigte den Kopf leicht und grinste ihn an. „Worauf Ihr euch verlassen könnt, alter Freund! Bereit, noch einmal mit mir in die Schlacht zu ziehn?“, erkundigte er sich förmlichkeitshalber.
Sao’s faltiges Gesicht schien vor Freude einige Falten zu verlieren. „Jederzeit! Aber das ist kein gerechter Kampf. Unser Drache und 5 Mambas mit erfahrenen Piloten an Bord – der klapprige TL hat doch keine Chance.“, sagte Sao in einem leicht enttäuscht klingenden Ton.
„Umso besser, vielleicht gibt er dann gleich auf. Leicht verdiente Kredits, Sao!“, konterte Ragorr und lachte laut.
Inzwischen legte der Drache gemächlich an der Werft an, das gezogene Schiff hing noch immer am Traktorstrahl. Ein blau geschuppter Teladi meldete sich. „Benötigt Ihr einen Transssport, Herrschschaften? Oder möchtet Ihr etwasss verkaufen? Ich sssehe da ein erssstaunlich schschönes Objekt im Schschlepptau.“
„Sabbern Sie sich nicht auf den Schoß, teladianische Kaufechse. Das Objekt ist nicht verkäuflich. Und zu transportieren haben wir auch nichts.“, wiegelte Ragorr den Teladi ab. Schon wollte dieser die Verbindung trennen, als sich Sao einmischte:
„Sagen Sie mal, hätten Sie die Möglichkeit, das Schiff da draußen sicher am unsrigen zu befestigen? Wir müssen dringend andernorts etwas erledigen.“
Die Echse kratzte sich nachdenklich mit ihrer linken Klaue am Kopf. Dann nickte sie schnell. „Ja. Einige Reparatursssonden habe ich an Bord. Die können sssowasss. Hsss. Aber Sssie müssssten dasss Ding näher an sssich heranssziehen. Und, natürlich kann ich dasss nicht umsssonssst...“
Ragorr unterbrach ihn. „Natürlich nicht. Wir alle müssen unsere Kredits verdienen, nicht wahr. Nun sagt schon Euren Preis.“, schmeichelte er und lächelte dabei.
Schnell wurden sie sich einig. Während der Sprungantrieb in aller Eile installiert wurde, war auch das fremde Schiff nach einigen Fehlversuchen befestigt, der Drache sprang aus dem System.
Als der Sprungkanal den Drache im Zielsektor ausspieh, ließ Ragorr aufgeregt den Blick nach draußen schweifen. „Wo ist sie denn? Ich seh hier keine Tekona. Sie kann doch unmöglich schon wieder weg sein!“
Sao befragte den Staffelführer der Mambas. „Kaum hereingesprungen, schlug sie einen Kurs an den Rand des Sektors ein. Mit sehr hoher Geschwindigkeit.“, berichtete er schließlich Ragorr.
Jener zwirbelte nachdenklich seinen Kinnbart. „Hm. Die Mambas sollen Flankenposition beziehen. Wir verfolgen die Tekona mit Höchstgeschwindigkeit. Irgendwann wird sie ja mal zum Stehen kommen.“, ordnete er an. Sao gab die Befehle weiter, die Mambas reihten sich an die Flanke der Korvette.
„Zur Sicherheit, teilt den Argonen unsere Position mit. Sie sollen eine starke Nachhut schicken, die uns den Rücken deckt.“, er grinste und fügte hinzu: „Und sie sollen die Kredits schon mal mitbringen!“
Die spärliche Besatzung lachte gemeinsam mit ihnen.

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„Die Tekona hat das Ziel soeben erreicht.“, meldete der weißhaarige Argone Sadhirc. Der Kilrathi sprang auf und blickte auf die Kontrollmonitore.
„Ich seh nichts! Sind wir auch ganz bestimmt an den richtigen Koordinaten?“, erkundigte er sich misstrauisch. Der Weißhaarige nickte ergeben. „Auf den Meter, mein Herr. Was sucht Ihr?“
Sadhirc lief angespannt hin und her. Hier hatte alles begonnen. Und nun war es weg. Wie war das möglich? Er hielt kurz inne. Vor seinem inneren Auge ließ er die Geschehnisse Revue passieren. Ein Gedanke schoss ihm durch den Kopf; plötzlich wusste er es.
Verärgert über seine eigene Dummheit schlug er mit seinem Schwanz und strich über seine zerzauste Mähne. Die argonischen Sklaven musterten ihn verwundert.
Sadhirc schob den Affen an der Navigationskonsole unwirsch zur Seite und studierte die Systemkarte. Anhand der jetzigen Position, seines Treibstoffs im Anzug und der Lage der vereinzelten Asteroiden programmierte er einen neuen Kurs. Sein Herz hüpfte vor Freude.
Der weißhaarige Argone blickte auf die Entfernung und wandte sich Sadhirc zu. „Mein Herr, der Kurs führt uns weit an den Rand des Systems.“, sprach er ihn vorsichtig an. Sadhirc lachte auf. „Rand des Systems, sagt mal – ist Euer Horizont etwa so klein? All Eure mickrigen Sektoren zusammen würden kaum ein einziges System komplett ausfüllen.“ Er kehrte kopfschüttelnd zu seinem Kommandosessel zurück und ließ sich darauf nieder.
„Räumt das Flugdeck und öffnet das Schott!“, ordnete er an und aktivierte die Fernsteuerung für die Perikles. Die Anzeige legte er auf den Bildschirm seiner Hauptkonsole.
So, dann will doch mal sehen, was von meinem schönen Schiff noch übrig ist.
Behutsam steuerte er den Jäger vom Flugdeck und jagte mit der dreifachen Geschwindigkeit der Tekona voraus. Einen großen Schwarm Raumfliegen durchschoß er und grinste. „Ihr verdammten Pchelas, da seid Ihr ja wieder. Keine Sorge, diesmal erwischt Ihr mich nicht mehr. HrHr.“, knurrte er leise vor sich hin. Sein Jäger war schon zehn Kilometer weiter. Jäh vor ihm tauchten die ersten Asteroiden auf; nur mit größter Mühe gelang es dem ersten auszuweichen. Er drosselte die Geschwindigkeit stark, spielte verlegen mit seinen Ohren.
Die Sensoren taugen nichts. Und der Nebel ist auch viel zu dicht hier. Habt Dank Sivar. Ohne Euch wäre das Schiff nur noch Staub.
Angespannt blickte er auf die Auswertung des Scans. Weit draußen flimmerte eine winzige Energiesignatur.
Geschickt, aber deutlich verlangsamt, ließ er den Jäger durch die Asteroiden gleiten. Der blinkende Punkt auf dem Scanner rückte näher und näher. Er flog dichter an einen der großen Brocken heran – tatsächlich. Dort unten lag sie.
Den Beschädigungen zufolge musste das Schiff sanft gelandet sein. Sadhircs Tasthaare zuckten vergnügt, das Herz schlug ihm vor Freude bis zum Hals hinauf. Er schaltete den Antrieb der Perikles ab; ging zur Navigationskonsole und tippte rasch die neuen Koordinaten ein. „Programmiert einen Kurs durch die Asteroiden. Holt beide Schiffe mit dem Traktorstrahl vorsichtig ins Flugdeck. Und beeilt Euch, ich bin nicht der geduldigste.“, befahl er den neben ihm stehenden Sklaven.
Aufgeregt kehrte er zu seinem Kommandosessel zurück. Die vorher gespürte Müdigkeit schien wie weggeblasen. Er ließ sich auf dem Sessel nieder und überschaute mit einem gewissen Stolz die geräumige Brücke. Natürlich hielt sie den Vergleich mit einem kilrathischen Schiff nicht stand; selbst die Kommandozentrale einer Korvette war größer als jene hier. Aber zum ersten Mal hatte er das Gefühl ein annehmbares Kommando inne zu haben. Und seinen ersten wirklichen Erfolg!
Wenn da nur nicht diese Argonischen Sklaven als Besatzung wären. Keinem traute er über den Weg. Den einzigen, den er in seiner direkten Nähe duldete, war der Weißhaarige. Aber wirkliches Vertrauen hatte er auch in ihn nicht.
Selbst Fonarodus würde er inzwischen mehr trauen als diesen haarlosen Affen. Sadhirc fiel die kürzliche Entwicklung des Teladis abermals positiv auf. Seit er ihn mit der Entwicklung eines „neuen“ Chips getäuscht hatte und listig die Ehre des Varnivolkes in Frage gestellt hatte, war dessen Zuverlässigkeit immens angestiegen. Zu dumm, dass er ausgerechnet jetzt in Feindeshand fallen musste.
Feindeshand. Die Beutetiere wagen es wirklich, mich herauszufordern. Ich werde ihnen eine Lektion erteilen. Und diesem Affencaptain werde ich sein zuckendes Herz an den Kopf werfen.
Sadhirc seufzte leise und döste ein bisschen. Der Ja’lra mit dem Fell seiner Gefährtin erschien vor seinem inneren Auge und lachte ihm ins Angesicht. Aufgeschreckt fuhr er aus dem Halbschlaf; eines seiner Ohren klappte nach hinten, als sich die Tür zur Brücke öffnete. Menschenschritte kamen näher, er blinzelte.
Ein Ölverschmierter Sklave der zugeteilten Mechaniker verneigte sich zaghaft. „Ich melde, die Waffensysteme sind jetzt verfügbar und jederzeit einsatzbereit.“
Sadhirc nickte ihm leicht zu. „Wundervoll. Seid das nächste Mal etwas schneller, ich habe meinen Lieblingssklaven verloren deswegen.“, knurrte er verstimmt.
„Es tut mir aufrichtig leid, mein Herr. Ich wollte Euch nur noch von den anderen Mechanikern ausrichten, dass wir alle sehr überrascht von Eurem technischen Verständnis sind. Es ist, wie Ihr sagtet, tatsächlich eine Ehre, Euch dienen zu dürfen. Wir erlangen Kenntnisse von Dingen, die wir nicht zu träumen wagten.“, stammelte der Argone.
Der Kilrathi begann zu knurren. „Genug der Speichelleckerei. Natürlich erlangt ihr Kenntnisse, ansonsten wärt Ihr wertlos für mich! Und die Kenntnisse sind noch gar nichts, verglichen mit denen, die in meiner Heimat auf Euch warten. Und nun zieh Dich zurück und lass mir meine Ruhe!“
Der Weißhaarige trat zu ihm und verneigte sich leicht. „Ich möchte hinzufügen, dass die Worte meines Landsmannes auch für die Brückenbesatzung hier gilt.“ Sadhirc musterte ihn argwöhnisch.
„Ihr unterwerft Euch mir?“ Seine Augen waren ungläubig aufgerissen.
Die Besatzung drehte sich zu ihm um und nickte ergeben. Sadhirc schüttelte seine Mähne und öffnete sein Maul. Er wollte etwas sagen, wandte sich aber stattdessen an den Weißhaarigen. „Warum? Solange ihr meine Sklaven seid, ist mir das klar, aber was bezweckt Ihr darüber hinaus?“
Der Argone starrte auf seine Füße. Sein Blick glitt über das Fell des Kilrathi und fixierte seinen Blick. „Ihr seid mächtig, mein Herr. Niemand kann dagegen bestehen, es wäre ausgesprochen dumm, sich Euch zu widersetzen.“ Sadhirc verzog seine Lefzen und entblößte die großen Fangzähne.
Das Weißhaar löste schnell den Blick und fuhr fort. „Wenn wir uns nicht widersetzen, werden wir integriert. Wenn wir keine Feinde sind, werden wir vielleicht Freunde. Oder?“ Wieder richtete er seine Blicke auf Sadhirc. Jener erweckte einen grübelnden Eindruck.
Ist es dumm von mir, mich mit Sklaven zu umgeben? Sie werden schon bald zu viel wissen. Ja`lra sind hinterhältig. Ich kann keinen Schritt von meinem Schiff machen, ohne ihren Verrat befürchten zu müssen. Dieser beweist es wieder einmal. Wenn wir keine Feinde sind, sind wir Freunde. Har. Als wenn es so einfach wäre! Diese Kreaturen begreifen es einfach nicht!
Mit einem Mal fühlte er sich ziemlich unwohl. Er richtete sich auf.
„Schluss mit dieser albernen Fragerei! Wie lange noch bis zur Bergung?“, rief er dem Argonen an der Navigationskontrolle zu und wich dem fragenden Blick des Weißhaars aus. Der Angesprochene prüfte rasch die Entfernung und antwortete zackig. „Etwa 10 Mizuras noch.“
„Herr, wir scheinen verfolgt zu werden.“, mischte sich ein anderer ein. Der schwarzhaarige Argone deutete aufgeregt auf den Langstreckenscanner, der nach den Anweisungen Sadhircs installiert worden war, jedoch nur teilweise funktionierte. Ohne eine Frage abzuwarten, fuhr der Argone fort: „Ein Split Drache, M5 Klasse. Fünf schwere Jäger, Mamba. Entfernung zweihundertneunundsechzig Kilometer, nimmt zu. Sie sind langsamer, aber eindeutiger Verfolgungskurs zur Tekona.“
Sadhirc blickte auf seine Pranke und fuhr die Krallen spielerisch aus. Dann schüttelte er den Kopf. „Ist mir egal. Bis diese Weltraumschnecken hier sind, sind wir längst fertig und könnten ganz nebenbei noch einen Planeten erobern.“, knurrte er amüsiert. „Weicht mir ja nicht vom Kurs ab, egal was passiert, wir nehmen jetzt die beiden Schiffe auf!“, knurrte er dem Navigationssklaven zu.
Die Split also auch. Sind sie dem Kopfgeld hinterher? Moment mal!
Er drehte sich seiner Konsole zu und rief die Sektorkarten auf. Die Sektoren der Split waren weit entfernt, kein Grund warum hier Splitpatrouillen flogen. Grimmig lächelnd drehte er sich auf seinem Sessel wieder zurück.
Ragorr. Du hinterhältiges Zerrbild eines Affen.
Er griff nach seinem Pad, überprüfte den Status der Perikles die am Wrack wartete. Gerade als er sich erkundigen wollte, ob die Position nun auch ohne den Jäger auf den Scannern war, besann er sich.
Nein, einen ehrenhaften Tod im Kampf verdienst Du nicht, ehrloses Wesen.
Mit verabscheut angezogenen Lefzen legte er das Pad zurück.
„Wir beginnen mit der Bergung, mein Herr.“, unterbrach der Weißhaarige den deutlich gedankenversunkenen Kilrathi.
„Herr, die Ausmaße des Wracks überschreiten die Sicherheitswerte für das Flugdeck. Es wird zwar hineinpassen, aber dann ist kein Platz für andere Schiffe mehr.“, meldete einer der anderen Sklaven.
„Ist mir egal. Der Jäger kommt an Bord. Das Dockpersonal soll ihn weiter hineinschieben, dann sollte noch Platz für den Perikles und das Shuttle sein. So schnell wird das Schiff ohnehin nicht starten können.“, knurrte er ihm zu. Sein Blick starrte gebannt auf das Hauptdisplay, dass die beschädigte Bloodfang zeigte. Die rötliche Durastahlpanzerung glänzte im hellen Licht der entfernten Sonne. Sadhirc spürte ein wehmütiges Gefühl, als er den Jäger so dicht vor sich erblickte. Vor beinahe 6 Monden; 6 Mazuras begann hier seine Reise. Dieses Schiff war so ziemlich das einzige, was ihn an seine Heimat erinnerte. Und endlich hatte er es wieder.
Tief berührt sog er die Luft deutlich hörbar ein. Langsam trieb es auf das Flugdeck zu und wurde vom stationierten Personal aufgefangen. Die Sklaven in ihren Raumanzügen nutzten kontrolliert die synchronisierten Schubdüsen ihrer Anzüge, um den riesigen, unförmigen Jäger in das vergleichsweise kleine Flugdeck zu manövrieren.
Die Argonen auf der Brücke fühlten sich unwohl, als ihre Blicke über die krallenförmigen Umrisse glitten. Das Ding sah selbst als Wrack gefährlich aus.
Automatisch gesteuert landete auch die Perikles auf dem letzten Meter des übrigen Flugdecks.

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- Fortsetzung folgt -
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Thrak`Ranu
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Episode V
Teil 4

Ein kleines Team der Mechaniker, die persönlich von Sadhirc zur Besichtigung und späteren Reparatur des Jägers abgestellt waren, näherte sich ehrfürchtig dem Wrack der Bloodfang. „Meine Güte!“, rief einer der fünf erstaunt aus, als er einen der Flügel berührte. „Es fühlt sich merkwürdig an, kalt wie Metall - aber auch irgendwie wie ... Kunststoff.“, setzte er fasziniert fort.
Val Saron, der einzige des Teams mit anerkanntem akademischen Abschluss und Oberhaupt der Gruppe, nahm sich eine Leiter und stellte sie sorgfältig an den klobig wirkenden Bug. Langsam bestieg er sie und kletterte vorsichtig nach oben, zwei seines Teams sicherten die Leiter. Oben angekommen, tat er einen beherzten Schritt auf den Jäger selbst. Ihn überkam ein angenehmes Frösteln, als er sich dem Gedanken hingab, der erste Mensch auf solch einem Schiff zu sein.
Wenige Schritte vor ihm führte die zerschnittene Öffnung der Gläsern erscheinenden Pilotenkanzel ins Innere des Schiffs. Hinter ihm kam über die Leiter gerade der nächste Techniker hinaufgeklettert – Saron wagte den Schritt und trat ein. Er sah sich um – gleich vermutend, dass die Kilrathi eher Wert auf Zweckmäßigkeit; nicht Schönheit und Ergonomie legten. Kabel führten weitestgehend unverdeckt an der Decke und den Seiten entlang. Fremdartige Apparate erschienen wuchtig und wenig sorgfältig an das Interieur angepasst. Auch an Verkleidung war gespart worden, der rötliche Schein des Außenmaterials war auch im Inneren überall an freien Stellen zu sehen.
Mehrere schwarze Linien, unregelmäßig und stellenweise Verschmorungen deuteten auf Energieüberladungen. Besonders der große Sitz wies viele dieser Spuren auf. Zögernd ließ er sich darauf nieder und versuchte sich einen Überblick über die Instrumente zu verschaffen.
„Na, besonders fortschrittlich schauts aber hier drinnen nicht aus.“, sagte der andere Techniker, der ebenfalls eingetreten war. Die anderen waren unten geblieben, um die äußeren Beschädigungen aufzunehmen. „Was haben Sie erwartet? Steriles Hightech-Interieur? Vielleicht noch ausgestattet mit einem eigenen Schiffsberater, der uns in die Systeme einweist?“, konterte Saron ironisch und testete einige tief eingelassene Schalter auf der Armlehne.
Der andere lachte und wehrte ab. „Nein, lassen Sie mal, Val. Hightech und steril hätte ich erwartet; aber auf den Berater verzichte ich freiwillig. Die eine Katze reicht mir schon völlig.“, er kam etwas näher und blickte ihm über die Schulter. „Haben Sie irgendeine Ahnung? Schon was entdeckt?“, erkundigte er sich neugierig.
Saron schüttelte den Kopf. „Keine Spur. Den Beschädigungen nach, hat sich der Generator überlastet. Oder mit was auch immer die ihre Energie produzieren. Aber das hier ist interessant, sieht aus wie die Steuerung.“, erwiderte er und zeigte auf einen kleinen, Joystickartigen Hebel an der Mitte der Konsole, die den Sessel ein wenig überragte.
Der andere beugte sich neugierig nach vorn. „Stimmt. Etwas kurz – damit könnte ich nicht fliegen. Ist wohl an diese Pranken angepasst.“ Er versuchte, einige Bewegungen damit zu machen, aber der Hebel ließ sich nicht bewegen.
Saron war inzwischen mit der Identifikation der einzelnen Apparate beschäftigt. An jedem dieser kantigen Teile waren zahlreiche unbekannte Schriftzeichen, er scannte sie mit dem von Sadhirc modifizierten Pad; welches die Schrift übersetzte. Leise und verstehend murmelte er die einzelnen Stationen herunter.
„Warum lässt er das eigentlich von uns erledigen? Wir haben doch keinen Schimmer von seiner Technik.“, meldete der andere Argone zweifelnd und fuhr erklärend fort: „Das Ding ist schon faszinierend, aber meinen Sie nicht, dass dieser Sadhirc die Maschine eher reparieren könnte?“
„Stellen Sie keine Fragen, auf die ich keine Antwort weiß. Sicher ist er auf der Brücke beschäftigt. Immerhin wird er jetzt gejagt.“, fuhr Saron den Techniker an. Er prüfte die Konsolen mittels seiner Geräte auf Reserveenergie. Leider erfolglos. Von unten rief eine Stimme hoch: „Val! Hören Sie mich? Unser Herr möchte wissen, ob Sie schon was herausgefunden haben. Val Saron, haben Sie gehört?“
Er stieg vom Sitz auf und ging nach draußen. „Sagen Sie ihm, dass ich mich in Kürze auf der Brücke bei ihm melde. Jungs, haltet die Leiter fest, ich komm wieder runter.“ Vor dem Abstieg wandte er sich noch an den anderen Techniker, der sich noch im Innern befand: „Ab nach unten - helfen Sie den anderen. Hier oben können wir vorläufig sowieso nichts tun.“

Mit gemischten Gefühlen betrat er wenig später die Brücke und ging langsam auf die Mitte zu. Die große katzenähnliche Gestalt saß im Kommandosessel etwas eingezwängt durch seine Breite. Der lange Schwanz ging durch eine herausgerissene Spalte an der Mitte der Rückenlehne nach hinten durch; Saron dachte leicht amüsiert daran, wie er seinen Kater immer am Schwanz gezogen hatte. Sicher würde dieses Wesen deutlich anders reagieren.
Als er den Blick der bernsteinfarbenen Augen auf sich spürte, verneigte er sich andeutungsweise. „Mein Herr; ich bin Val Saron – Euer Wissenschaftler unter den Technikern.“ Der Kilrathi drehte seine Ohren nach vorn und schenkte ihm nun ungeteilte Aufmerksamkeit. „Du darfst sprechen.“, knurrte er. Die Brückenbesatzung blickte ihn neugierig und teils auch neidisch an – der eine oder andere hätte wohl auch gern das fremdartige Schiff untersucht.
„Ich habe die Kanzel und die Kontrollgeräte im Innern überprüft. Leider ist keine Energie mehr vorhanden. Und meine Kenntnisse sind, mit den Euren verglichen, allenfalls mangelhaft.“, gab Saron etwas kleinlaut von sich. Er blickte vorsichtig prüfend an ihm hoch und fügte hinzu: „Eure Anwesenheit ist für den Anfang leider unumgänglich, wir wissen ja nicht einmal, wie viel Energie wir minimal für die internen Systeme benötigen.“
Sadhirc knurrte leicht verärgert und legte die Ohren leicht zurück; zügelte sich jedoch im selben Augenblick wieder. „Wie ärgerlich. Aber das war zu erwarten. Wenn meine Jagd beendet ist, werd ich zu Dir kommen. Ich stell Dir einiges zu meiner Technologie zur Verfügung, was Du bis dahin studieren wirst. Jetzt geh zurück auf Deinen Posten und lerne. Und fasst den Jäger nicht eher an, bis ich unten bin. Verstanden?“, sagte er mit einem leichten Knurren im Unterton.
Val Saron verneigte sich und lächelte ergeben. „Ich danke Euch, mein Herr. Ich mache mich unverzüglich an die Arbeit.“, sagte er mit vor Freude hüpfendem Herz und verließ dann die Brücke.
Sadhirc drehte sich mit dem Sessel zu den Kontrollen und gab einen Teil seiner festgehaltenen Kenntnisse in der Dockkonsole des argonischen Wissenschaftlers frei. Dann drehte er sich wieder zum Hauptbildschirm und dem Ziel seiner Begierde. „Das ist nah genug. Stoppt den Antrieb!“, wies er den Argonen an der Navigationskonsole an.
Das unförmige Schiff blieb langsam im Raum stehen. In der Ferne waren kleine Punkte zu sehen, die auf das Schiff zuzusteuern schienen.

„Wie weit noch?“, fragte Ragorr unruhig. Saos Antwort kam, ohne das er nachschauen musste: „Fünfzehn Komma vier. Sie haben angehalten. Und, was noch besser ist – ich sehe keine Schildanzeige.“
Ragorr klatschte zufrieden in die Hände. „Dann wird das ja noch einfacher als gedacht. Fast schon enttäuschend, nicht Sao?“, gurrte er seinem ersten Offizier zu. Jener gab keine Antwort, lediglich ein knappes Nicken. Der dem Funk zugeteilte Split drehte sich den beiden zu. „Die Argonen sind soeben ins System gesprungen und bitten um Kontakt.“
Ragorr winkte ab. „Wer braucht die Argonen denn noch – jetzt wo es so einfach ist? Also gut, öffnet einen Kanal.“
„Captain Aran Selek hier, vom argonischen Zerstörer Keteira.“, meldete sich der vollbärtige Argone auf dem Bildschirm des Drache und nickte knapp begrüßend. „Herr Ragorr Tkir, nehme ich an?“ Ragorr nickte ebenso knapp. „Ja, der bin ich. Und ich bin auch derjenige, der Sie gerufen hat. Aber ich gehe noch weiter. Mein Schiff wird in Kürze in Feuerreichweite sein. Wir werden sie zur Aufgabe zwingen und Ihnen das Schiff nebst der Besatzung übergeben.“, seine Brust schwoll vor Stolz an.
Selek schüttelte abwehrend den Kopf und hob seine Hände. „Das werden Sie sein lassen. Ich bin mit der Operation Kilrathi betraut und werde diese Angelegenheit regeln. Ich warne Sie, mischen Sie sich nicht ein!“, sagte er eindringlich.
Ragorr zuckte mit den Schultern. „Ihr Schiff ist noch viel zu weit entfernt. Wir sind in Feuerreichweite und werden die Angelegenheit klären, solang das Schiff noch hier ist.“
„Sie werden den Teu...“, plötzlich verschlechterte sich die Bildqualität und der Captain verschwand von dem Display. Der Split tippte auf der Konsole herum. „Eine Breitbandmeldung überlagert den Funk. Sie geht von der Tekona aus und hat eine unglaubliche Stärke - sie dürfte in mehrere System reichen!“
Sadhirc erschien auf den Displays sämtlicher Schiffe im Sektor und den beiden angrenzenden ebenfalls. Er saß auf seinem Sessel und ließ die Pranken ruhig auf den Lehnen ruhen. Einen Moment lang saß er schweigend da und starrte mit verengten Augen so intensiv durch die Displays, dass den Zuschauern das Blut in den Adern gefror.
Schließlich knurrte er: „Ihr Xianischen Affen, Echsen, Fische und Paraniden. Bis ich zurück in meiner Heimat bin, ist dieses System und beide angrenzende meinem Volk zugehörig. Diese Warnung erfolgt nur dieses eine Mal. Zieht Euch augenblicklich zurück oder wir vernichten Euch! Sadhirc nar Kiranka, Ende.“ Das Bild wurde ausgeblendet; auf Ragorrs Schiff erschien das Bild des vollbärtigen Captain Selek wieder.
„Haben Sie das gehört? Mit dem Kilrathi ist nicht zu spaßen. Ich warne Sie nicht noch einmal – warten Sie auf jeden Fall auf das Eintreffen der Keteira! Anderenfalls tragen Sie die Konsequenzen. Captain Aran Selek, Ende der Übertragung!“ Die Verbindung verschwand vom Bildschirm der kleinen Brücke.
Dieses Mal war es Sao, der zuerst wieder das Wort ergriff. „Nun Ragorr – wir beugen uns doch nicht vor den schwachen Argonen? Unsere Ehre steht auf dem Spiel!“ Die beiden Split, die sich zusätzlich an den Konsolen befanden nickten zustimmend. Ragorr schüttelte entrüstet mit dem Kopf. „Sao was denkt Ihr nur von mir? Die Mambas sollen sich lösen und feuern. Und wir, Sao, Photonenimpulskanone, Feuer! Aber Achtung – das Schiff darf nicht zerstört werden!“
Die Split schauten erleichtert Ragorr an und gaben die Order weiter. Die Mambas wandten sich von der Flanke des Drachens ab und jagten auf den übergroßen Transporterrumpf der Tekona zu.
Zahlreiche Geschosse lösten sich vom Drache und jagten ihrerseits auf die Tekona zu – die Mambas glitten auf den toten Winkel des TLs und feuerten ihre Energieplasmawerfer ab. Weit vor dem Schiff selbst, verloren sich die Geschosse in nichts. Kleine blaue Umrandungen um die Einschlagstelle blitzten auf und deuteten auf die Anwesenheit von Schilden hin. Die schweren Jäger stießen zu den Triebwerken vor und feuerten, auch hier war das Ergebnis das gleiche.
Die ersten weißen Geschosse der Photonenimpulskanone erreichten den Bug der Tekona. Aber auch diese Geschosse hatten nicht mehr Glück als die letzten.
Ragorr starrte ungläubig auf den Bildschirm und verfolgte das Geschehen. „Das gibts doch nicht! Die Schilde werden doch gar nicht angezeigt! Sao, was ist da los?!“ Sao wollte etwas erwidern, wurde aber durch das Schreien einer der Mambapiloten unterbrochen. „Die Tekona eröffnet das Feuer!“, stieß er hervor. Im gleichen Augenblick sah er die fünf Mambas in Feuerbällen aufgehen. Fünf Gelbe Energiegeschosse lösten sich von der Tekona und jagten mit rasender Geschwindigkeit auf den Drache zu. Vier der Geschosse durchschlugen den Schild und lösten die Hälfte der Panzerung auf. Das dritte schlug in der Hülle des befestigten Jägers darunter ein.
„Die Tekona ruft uns!“, stieß einer der Split hervor. Aus Ragorrs Haut war sämtliche Farbe gewichen. „Wir müssen hier weg, sofort! Sao, hört Ihr mich?!“
Langsam blickte Sao auf. „Der Sprungantrieb ist hinüber. Die Waffen auch. Wir sind tot, Ragorr.“, stieß er leise hervor als er auf die Schadenskontrolle geblickt hatte. Ragorr kam plötzlich eine Idee. „Los, öffnet einen Kanal! Sofort!“, herrschte er den Split an der Funkkonsole an. Kurz darauf wurde Sadhirc auf dem Display sichtbar.
Er knurrte angewidert, als er die Gestalt Ragorrs erblickte. „Saguk, elender. Dein Plan ist nach hinten losgegangen, verräterischer Abschaum!“, fauchte er ihn an. „Lass Dich vom Transporter erfassen, dann verschone ich den Rest Deiner jämmerlichen Besatzung!“, fuhr er fort.
Ragorr lächelte leicht amüsiert. „Oh, Sadhirc nar Kiranka. Ich bin auch erfreut, Euch zu sehen. Und bin gerührt, dass Ihr mich auf Euer Schiff einladen wollt. Doch die Dinge haben sich ein klein wenig geändert. Zweifellos haben Eure Sensoren das Objekt am Rumpf meines Schiffes bemerkt.“, er grinste jetzt breit und fügte hinzu: „Wenn Ihr mein Schiff zerstört, zerstört Ihr auch Euren Jäger – und damit die Rückfahrkarte zu Eurer Welt! Ihr könnt es Euch überlegen!“ Er machte eine siegessichere Geste.
Der Kilrathi blickte ihn ungerührt an. „Widerwärtig, Deine kläglichen Versuche die felllose Haut zu retten. Unehrenhaft. Und was soll das Gerede von meinem Schiff? Ich habe mein Schiff selbst. Aber wenn Du auf das Objekt unter euch anspielst - ich zeige Dir, was ich davon halte.“, er wandte seinen Blick vom Display und gab der Crew ein Zeichen zum feuern.
Zwei weitere Geschoße lösten sich vom Rumpf der Tekona und rasten auf das Objekt unter dem Drache zu. Im Innern des kleinen Jägers wurde es plötzlich hell. Auf dem Bildschirm begannen seltsame Symbole und Zeichen zum Leben zu erwecken, die fluoreszierende Schicht im Inneren spiegelte das Leuchten wieder. Sao und Ragorr erstarrten, als sie Knacken und Prasseln vernahmen. Nur Augenblicke später riss der Drache auseinander, die Geschosse zerrissen die Überreste des Wracks. Das kleine Schiff raste auf die Tekona zu.
Kurz vor dem Schild kam es zum Stehen, Sadhirc ließ es auf den Hauptschirm legen. „Was ist das für ein Ding?“, rief er fragend in den Raum. Die Besatzung zuckte ratlos mit den Schultern; das seltsame Fluggerät machte keine Bewegung, eröffnete jedoch auch nicht das Feuer.
Durch die Brücke ging ein helles Licht, als ein Objekt die Hülle durchdrang und auf eine der Konsolen zu schwebte. Es sah mechanisch aus und wurde von einem blauen Leuchten umhüllt. Der Eindringlingsalarm schallte durch das Schiff.
Sadhirc zog seinen modifizierten Blaster und feuerte auf das Objekt – der Strahl durchflog es und bohrte sich in einen dahinterstehenden Argonen.
Es schien sich um die Besatzung und den Angriff nicht zu kümmern, deutlich war am Display der Konsole zu sehen, dass Daten abgerufen wurden.
„Zerstört das Schiff dort draußen – SOFORT!“, befahl Sadhirc dem Argonen an der Waffenkontrolle. Er zuckte zusammen und gab rasch den Befehl zu den Kanzeln weiter. Nur Augenblicke später lösten sich weitere Geschosse von der Tekona und rissen den kleinen Jäger in Stücke. Das mechanische Gebilde im Inneren der Brücke zerriss und löste sich auf – Sadhirc setzte sich beunruhigt in seinen Sessel. „Was war das nur für ein Ding?“, fragte er abermals und starrte den Weißhaarigen fragend an.

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- Fortsetzung folgt -
Last edited by Thrak`Ranu on Mon, 24. Sep 07, 09:32, edited 1 time in total.
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So, ich poste gleich die Fortsetzung und möcht noch auf einen Fehler aufmerksam machen. Und zwar schrieb ich vorher von einer Präsidentin der Argonen (Kriegserklärung). Das war Blödsinn - ich hatte das verwechselt mit dem Intro von X³. Denkt Euch einfach, eine der Senatorinnen war das - nicht der Präsident. Der kommt nämlich jetzert dran. ;)
Viel Spaß mal wieder!

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Episode V
Teil 5

„Die Split wurden vernichtet!“, gab einer der Brückenoffiziere an Captain Selek weiter. Jener sprang auf und durchquerte die Brücke kopfschüttelnd. „Dieser Idiot! Ich hatte ihn doch gewarnt!“, räsonierte er aufgebracht. Langsam kehrte er zum Kommandostand zurück. „Konnten die Sensoren etwas ausmachen, bevor sie zerstört wurden?“ Er wandte sich seinem ersten Offizier zu und blickte ihn fragend an.
„Wir sind noch außerhalb der maximalen Sensorenreichweite. Aber Sie kennen doch die Split – unüberlegt und stur geradeaus auf den Feind zu.“, entgegnete er Selek und verzog die Mundwinkel.
Grübelnd ließ sich Aran auf seinem Stuhl nieder. „Die Sache gefällt mir nicht. Ganz und gar nicht.“, murmelte er in seinen Bart. Dann hob er den Kopf. „Steuermann, wir ziehen uns mit Höchstgeschwindigkeit nach Mahlstrom zurück!“
Der imposante argonische Zerstörer wendete langsam und flog in einem großen Halbkreis auf das riesige Sprungtor in der Nähe zu.
„Captain! Die Tekona nimmt die Verfolgung auf.“, der Offizier schien aufgeregt. „Laut den Anzeigen hat sie eine Geschwindigkeit von über Dreißigtausend!“
Selek hielt inne. Ihm fielen die Worte des Teladi ein, sein dringendes Flehen. Sein Blick fiel auf den ersten Offizier. „Wie weit zum Tor?“ Der schwarzhaarige Offizier vergewisserte sich noch einmal auf den Instrumenten. „Fünfundzwanzig Komma drei. Wir werden es nicht schaffen!“, stieß er hervor. Eine Spur Verwunderung hallte in seiner Stimme mit. Oder konnte es Bewunderung sein? Selek ließ ihn nicht aus den Augen.
„Verdammt noch mal, dann werden wir ihm seinen Kampf geben. Er scheint es nicht anders zu wollen!“, murmelte der Captain.
„Alle Kampfstationen besetzen! Steuermann – die Keteira backbordseitig auf die Tekona ausrichten. Feuersturmraketen scharf machen!“ Captain Seleks Stimme klang ruhig und bestimmt; im Innern war er aufgeregt. Mehr zu sich selbst, als zu der Besatzung stieß er hervor: „Wir werden diesem Katzenvieh zeigen wie Argonen kämpfen!“
„Entfernung jetzt sechzig Komma neunvier. Sie reduziert die Geschwindigkeit! Entfernung neununddreißig drei, Geschwindigkeit konstant bei einundzwanzigtausend.“, kommentierte der erste Offizier. „Alle Raketen – Feuer! Zielt auf den Bug!“, befahl Selek.
In längeren Abständen lösten sich die großen Raketen vom Rumpf der Keteira und steuerten gemächlich auf den kleinen Punkt der Tekona zu, die sich rasch annäherte. Eine endlose Schlange von den länglichen, dicken Flugkörpern bildete sich und kroch auf die Tekona zu.
„Alle Raketen abgefeuert, insgesamt vierundvierzig – mehr haben wir nicht!“, meldete der erste Offizier im Innern der Keteira. Selek nickte angespannt. Der Hauptbildschirm zeigte eine taktische Übersicht – die lange Kette der Rakete und den sich schnell annähernden ehemaligen TL. Die hohe Geschwindigkeit der Tekona ließ sie in Reichweite der ersten Rakete kommen.
„Schildanzeige negativ. Entfernung zwölf komma vier. Geschwindigkeit wird reduziert. Geschwindigkeit jetzt bei viernulldrei. Konstant! Sie eröffnen das Feuer!“
Schnell fliegende Energiegeschosse jagten auf die Raketen zu. Gelähmt sah die Crew der Keteira zu, wie die Raketen nacheinander vernichtet wurden.
„Verdammt noch mal!“, fluchte Selek laut und wurde sogleich vom ersten Offizier übertönt. „Die Tekona eröffnet das Feuer auf uns! Entfernung zehn komma drei. Sie haben gestoppt!“, stieß er hervor und setzte sich rasch in seinen Sitz. Selek warf die Gurte über sich und schnallte sich ebenfalls an. „Ausweichen, maximaler Schub! Bereiten Sie sich auf den Aufprall vor, danach Kurs Tekona. Feuer erwidern!“, ordnete er hastig an. „Sie sind zu schnell, wir schaffen es nicht, verfluchte sch****!“, rief einer auf der Brücke.
Der massige Zerstörer setzte sich nur langsam in Bewegung, zwanzig gelbe Energiestrahlen schossen in hoher Geschwindigkeit auf die Keteira zu: Sie durchdrangen die starken Schilde als seien sie nicht vorhanden und durchschlugen die Waffenkanzeln. Vier weitere lösten sich von der Tekona und zerfetzten das Heck.
Die Besatzung wurde durch den jähen Beschuss teils auf den Boden geworfen; der Waffenoffizier flog durch die Brücke und knallte mit voller Wucht gegen den großen Hauptschirm. Blutüberströmt fiel er auf den Boden und wurde von den Glasscherben des Schirms bedeckt. Knarren und Prasseln ertönte von dem überlasteten Material, das helle Licht der Brücke erlosch. Von überall her schallten Stimmen und Schreie der Verletzten.
Selek, dessen Gurte ihn geschützt hatten, rappelte sich auf. „Notbeleuchtung! Schadensbericht!“, rief er aus. Sein erster Offizier versuchte aufzustehen. Er konnte den linken Arm nicht mehr bewegen, durch den Schock verspürte er jedoch keine Schmerzen. Langsam kam er hoch, zog sich an einer Konsole nach oben und aktivierte die Notbeleuchtung. Die demolierte Brücke wurde in gespenstisches Rot getaucht. Eine Haltestrebe von der Decke hatte sich gelöst und hing nach unten. Vereinzelt stieg Rauch auf; Kabelstränge hingen quer durch den Raum, auf dem Boden lagen Tote und Schwerverletzte – doch dafür war jetzt keine Zeit.
„Waffensysteme zerstört, Hauptgenerator auch. Waffenkontrolle, Schilde, Antrieb – Captain, das Schiff ist schrottreif. Wir sind alle tot!“, meldete er mit schwacher Stimme. Einer der anderen Offiziere kam ebenfalls langsam hoch. „Die Tekona ruft uns!“, rief er in Seleks Richtung.
Der Captain saß wie erstarrt auf seinem Stuhl. „Verdammt! Warum nur? Warum?!“, stieß er ungläubig hervor.

Sadhirc hielt seinen Waffensklaven an die Wand gepresst. „Utak, Widerwärtiger! Was hast Du an dem Wort WARNSCHÜSSE nicht verstanden?! Ich wollte das Schiff in intaktem Zustand!“, knurrte er ungehalten und schleuderte ihn zu Boden; ohne ihn jedoch zu töten. Er rappelte sich langsam wieder auf und rieb sich den Hals. Blut tropfte auf seine Kleidung aus mehreren Löchern am Hals.
„Mein Herr“, krächzte er heiser. „Wir sind mit den Waffen nicht geschult. Ich konnte doch nicht wissen...der große Zerstörer...“, versuchte er sich zu entschuldigen.
Sadhirc bückte sich zu ihm hinunter, hob ihn auf und drückte ihn fest an die Konsole für die Waffenkontrolle. „Dann weißt Du es jetzt! Du hast doch die Folgen an den Splitschiffen gesehen. Enttäusch mich nicht noch einmal!“, fauchte er gereizt, ließ ihn los und wandte sich zurück zu seinem Kommandosessel. „Zustand des Schiffs? Lebensanzeigen? Kommt schon, ich warte!“, knurrte er in den Raum, dabei angespannt den Schwanz schlagend. Der Zerstörer wäre ein weitaus besserer Fang gewesen, jetzt aber bestimmt nicht mehr.
Seitlich von ihm ertönte die rauchige Stimme des Weißhaarigen. „Alle primären Systeme zerstört. Panzerung bei zwölf Prozent. Bruch der Hülle an den Einschlagstellen. Einundachtzig Lebensformen, bei vierundzwanzig nur noch schwach. Von ursprünglich zweihundertfünfundsiebzig.“, er drehte sich zu dem Kilrathi um. „Eine teladianische, der Rest argonisch. Der Teladi scheint schwer verletzt.“, fügte er hinzu.
„Sharvath! Naja, wenigstens ist er nicht tot. Erfass ihn und hol ihn rüber. Die medizinische Ausrüstung hier sollte helfen. Und mach schnell, ich dulde keine weiteren Versager!“ Mit diesen Worten drehte er sich dem Sklaven am Funk zu. „Stell eine Verbindung zu dem Affen auf der Brücke her!“
Nach einiger Zeit erschien das bärtige Gesicht des Argonen auf dem Bildschirm. Um ihn herum herrschte Chaos. Das rote Licht gab dem Antlitz des Argonen ein wildes Aussehen; das einstige Feuer in den stahlblauen Augen schien jedoch erloschen zu sein. Wortlos blickte er in die Richtung Sadhircs.
„Ich biete Dir und Deinen Leuten die Kapitulation noch einmal an. Unterwerft Euch, oder sterbt!“, knurrte der Kilrathi ihm leise zu. Selek spuckte hasserfüllt auf den Boden und wollte ihm seine Gefühle an den Kopf werfen, als sein Blick auf die Verletzten und den Rest seiner Crew fiel.
Er seufzte leise. Er hatte die Verantwortung und dieser Kampf war zu Ende. Tonlos stieß er hervor: „Verschonen Sie meine Leute und helfen Ihnen, wenn wir es tun?“ Er blickte in das fellige Antlitz Sadhircs, welches auf dem kleinen Notbildschirm vor ihm zu flackern begann.
Sadhirc zögerte einen Moment. Schließlich nickte er zustimmend und knurrte: „Wenn meine Sklaven noch etwas für sie tun können, werden sie es tun. Aber ich habe hier keine ausgebildeten Mediziner.“
Selek starrte ihn an.
Ja, weil Du Monster ja alle getötet hast! Verdammt noch mal, warum passiert mir das?!
„Einige meiner Leute sind medizinisch ausgebildet und könnten helfen. Bestimmt sind die Geräte der Tekona noch funktionsfähig. Wenn schon nicht die ganze medizinische Besatzung, die Sie umgebracht haben!“, stieß er hervor. Auf den letzten Satz konnte er nicht verzichten, er war einfach rausgerutscht.
Die katzenartige Fratze auf dem Bildschirm verzog ihr Maul. „Lass dieses anmaßende Gerede, Affe!“, herrschte er ihn an. „Begib Dich mit dem Rest deiner Leute in den Frachtbereich, damit wir alle zusammen zu uns transportieren können. Und macht schnell, eure Lebenserhaltung wird nur noch Mizuras halten!“, fügte Sadhirc in bestimmenden Ton hinzu. Er bemerkte ein aufflackern im Blick des Argonen.
„Oh, eines noch: Sollte einer eurer Affen eine Waffe bei sich tragen, werdet Ihr alle sterben. Und nun, Bewegung!“ Sadhirc ließ die Übertragung beenden und erhob sich.
„Ich geh in den Frachtbereich und überwache den Trans...“; jäh wurde er von einem erstaunten Aufschrei von einem der Sklaven unterbrochen. „Herr – da ... viele neue Kontakte... Ursprung unbekannt! Sie fliegen auf das Sprungtor zu!“
Der Weißhaarige hetzte zu seiner Konsole. „Die Bauart entspricht der des kürzlich zerstörten Schiffs! Wollen die sich rächen?“, rief er aus. Sadhirc trat zu ihm und verschaffte sich einen Überblick.
Die fremden Schiffe, insgesamt vierzehn an der Zahl erreichten gerade das Sprungtor und bildeten einen parallelen Kreis davor. Impulsartige Strahlen feuerten auf das Tor, das Energiefeld im Innern blitzte auf und verschwand. Kaum das dies geschehen war, löste sich die Formation der Schiffe: Sie jagten mit hoher Geschwindigkeit auf das Südtor zu.
„Harakh! Die Dinger deaktivieren die Sprungtore!“, fauchte Sadhirc wütend. „Verfolgt und zerstört sie. Sofort!“, befahl er dem Weißhaarigen. Der wand sich unter dem Blick des Kilrathi. „Mein Herr, der Transport ist noch nicht abgeschlossen. Die Besatzung ist so gut wie tot, Ihr wisst das?“, erkundigte er sich und erweckte den Anschein, als wenn ihm das nichts ausmachen würde.
Sadhirc fauchte einige kilrathische Worte, die niemand verstand. „Schließt den Transport vorher ab! Ich gab dem Affencaptain mein Wort und werde es halten!“, knurrte er tief. „Ich überwache den Transport. Du nimmst sofort die Verfolgung auf, bis ich zurück bin. Zerstör sie alle! Und erlaube Dir keine Fehler!“, fügte er hinzu und wandte sich dem Ausgang der Brücke zu.
Hoch erhobenen Hauptes setzte sich der Weißhaarige auf den Kommandosessel, als der Kilrathi verschwunden war. „Was ist? Starrt mich nicht so an und kümmert Euch um Eure Stationen!“, rief er der Besatzung zu. Er rekelte sich behaglich im Leder des Sessels und genoss seine neue Funktion sichtlich.

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„Hier eine weitere Sondersendung von Argon Today. Zu Ihnen spricht Janit Jeram.“, sagte die Moderatorin und lächelte freundlich zur Begrüßung.
Ihr anfängliches Lächeln verwandelte sich in eine ernsthafte Mine, als sie ihren Bericht begann: „Der Anlass zu dieser außerplanmäßigen Übertragung ist leider ein sehr ernsthafter. Unsere Nachrichtendrohnen, die überall im Universum unterwegs sind, um für aktuellste Berichterstattung zu sorgen, fingen heute im System Mahlstrom eine Breitbandnachricht großer Stärke auf, dessen Ursprung der unbekannte Nachbarsektor war. Zunächst möchte ich Ihnen die Nachricht zeigen, anschließend folgt ein kurzes Statement unseres Präsidenten Fran Herron.“ Die Moderatorin blickte abwartend in die Kamera; das Bild wurde umgeschaltet. Sadhircs Nachricht wurde abgespielt, worin er seine Sektoransprüche bekräftigte. Als er zu Ende gesprochen hatte, erschien die Moderatorin erneut. Ein kleines Bild über ihrer Schulter zeigte den Präsidenten, sie wandte sich um. „Herr Präsident, ich freue mich, dass Sie Zeit gefunden haben. Sicherlich sorgen Sie für weitere Aufklärung in dem aktuellen Zwischenfall; der erneut von diesem katzenähnlichen Volk ausgeht.“ Der Argone gesetzteren Alters nickte wissend und ergriff das Wort; sein Bild wurde auf volle Größe gezoomt. „Natürlich werde ich meine Wähler und darüber hinaus alle Zuschauer nicht im ungewissen lassen. Ich rate allen Zivilschiffen vorerst dringend davon ab, Sektor Mahlstrom anzufliegen. Das argonische Militär ist mit dieser Aufgabe betraut; ebenfalls wurde bereits der Geheimdienst eingeschaltet. Natürlich kann ich keine näheren Details zu den geplanten Aktionen verlauten lassen.
Als Demonstration vielleicht so viel: Aktuell vermelden die Split einen Verlust von einem Drache und fünf Mamba Jägern. Auch wir selbst sind betroffen, denn kürzlich riss der Kontakt zu dem Zerstörer Keteira ab. Nehmen Sie dies als Warnung wahr und vermeiden Sie jeglichen Kontakt mit der fremden Lebensform!“ Das Bild wurde wieder verkleinert; Janit Jeram war wieder im Vordergrund. „Herr Präsident, wussten Sie, dass vor einiger Zeit das Westtor im Sektor Mahlstrom jegliche Energie verlor? Wurde diesen Kilrathi damit Einhalt geboten?“, fragte sie.
Dem Präsident war anzusehen, dass ihm diese Frage nicht behagte; abwehrend hob er die Hände und gestikulierte damit unterstreichend bei seiner Antwort: „Dazu kann ich derzeit nichts verlauten lassen.“ Die Argonin zeigte ein Lächeln. „Damit ist dann auch diese katzenartige Spezies von uns abgeschnitten und sitzt in der Falle, nicht wahr?“ Im Hintergrund sah man den Präsidenten diskutieren, seine Stimme wurde jedoch ausgeblendet. Nach kurzer Zeit verließ er den Übertragungsplatz – das kleine Bild wurde ausgeblendet.
„Nun, bilden wir uns eine eigene Meinung. Wenn wir etwas Neues erfahren, geben wir dies natürlich unverzüglich an Sie weiter. Haben Sie einen angenehmen restlichen Tazura. Das war Janit Jeram von Argon Today.“ Die Sonderübertragung wurde geschlossen. Das restliche Thema des Tazuras stand jedoch fest und wurde überall heftig diskutiert.

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- Fortsetzung folgt -
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Post by Tactical_Huns »

Ich bin erstaunt wie oft du schreibst und do pro Tag einige Stunden für die Geschichten Opferst. Dafür mal Danke. Ich bin ja nicht so fleisig :D .
Hab beim lesen schon Angst gehabt das Sadirk übermächtig wird und keiner ihn mehr aufhalten kann. Aber die witzigen weisen Schiffe scheinen ja auch nochwas zusagen zu haben.
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Post by Thrak`Ranu »

Och, dass mit dem vielen Schreiben klappt später von ganz alleine. Spätestens dann, wenn Du auch noch auf Arbeit von deiner Story gestört wirst. Gut, wenn man mal zwischendurch was stumpfsinniges machen muss. :D

Das mit Sadhirc ist natürlich jetzt klar. Hat sich auch alles irgendwie in die Richtung entwickelt und irgendwie war es von vornherein schon klar als er mit dem Transporter umhergeschossen ist. :twisted:
Mal schauen wie's weiter geht, ich lass mir das ja immer spontan einfallen und feil dann dran. Obwohl ich die nächsten drei Fortsetzungen dieses Mal natürlich schon fertig hab und schon an der Fortsetzung für die Fortsetzungen bin. ;)
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Post by Tactical_Huns »

Also ich weis meisten schon im groben was im nächsten Kapitel bein meinen Geschichten passiert. Aber meisten fahlen mir dann noch kleiner sachen für zwischendurch ein.
Ich kann mich nich so gut Konzentrieren weshalb ich öfters im Schreiben eine Pause mach.


Vieleicht.
Spoiler
Show
vieleicht bauen ja die Sohnen ein böse Sprungurverbindung und ein Erdenschiff schaut mal ausversehen vorbei. Ist überhaupt nicht froh das da ein Kilrth ist.
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Post by Thrak`Ranu »

Naja, so ganz grob hab ich die Story natürlich auch im Kopf. Aber das ist nicht fest - ich hab auch schon Seiten komplett gelöscht, weil mir der Verlauf dann überhaupt nicht gefallen hat. Ich lass mich sozusagen immer wieder neu inspirieren. Allerdings ist das auch gefährlich, weil man sich dann leicht in irgendwelchen belanglosen Sachen verstrickt und das alles unnötig in die Länge zieht. Aber da das meine überhaupt erste eigene Story ist, nehm ich das alles zum lernen in Kauf.
Danach wag ich mich dann an einen neuen Versuch. Wenn ich die Zeit dazu finde. ;)

Ach, dass mit den Spoilern ist auch lustig. Soviel besser sind die Terraner (noch) nicht, das wäre keine wirkliche Option. Stell dir mal vor, der gelangt in das Sol System. Das geht nun wirklich (noch) nicht. Lass Dich überraschen, heute abend poste ich die Fortsetzung.
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Post by Thrak`Ranu »

Episode V
Teil 6

Alles neblig. So hell und komisch. Wo bin ich hier?
Sei ruhig. Es ist alles in Ordnung. Du wirst bald wieder genesen. Doch nun iss erst einmal etwas.
Aus dem dichten Nebel um ihn herum wurde Fonarodus ein Stück Fleisch gereicht. Er schnupperte vorsichtig daran doch es roch nach gar nichts. Zögernd ließ er es in seiner Schnauze verschwinden und kaute darauf herum. Die Haut schien zäh wie Leder. An seinem Bein spürte er ein leichtes Ziehen, etwas schien sich der Nebel zu lichten. Verschwommene Formen nahm er wahr, sie sahen fellig aus. Ein neues Stück wurde ihm gereicht. Wieder dieses zähe, geschmacklose Leder. Endloses Kauen und Schlucken.
Der Nebel löste sich langsam auf, Fonarodus erstarrte als er die Gestalten sah: Lauter Kilrathi um ihn herum! Eine ließ ihre Kralle blitzen und löste ein Stück Fleisch von seinem Schenkel. Wieder dieses ziehen – er wollte schreien, doch bekam er kein Ton heraus. Die Katze reichte ihm das Fleisch und hob die Lefzen zu einem bösen Grinsen. „Nun komm schon, iss! Du musst doch wieder groß und stark werden!“

„Waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhh!“ – mit einem langgezogenen Schrei erwachte er und richtete sich auf. Sichernd blickte er sich um und atmete auf. Bei Ceo. Ein furchtbarer Traum!
Langsam ließ er sich zurücksinken. Seine Schultern schmerzten, sein Bein war in einem dicken Verband eingehüllt. Er hörte Schritte und das Öffnen der Tür. Schwach hob er den Kopf und blickte den blonden Argonen an.
„Wo bin ich hier? Ich weiß nur noch, dass ich gefangengehalten wurde. Dann schleuderte mich etwas gegen die Wand und überall um mich herum dieses schreckliche Quietschen, die Wände stürzten auf mich ein!“, zunehmend beunruhigter presste er die Worte aus sich heraus.
Der Argone blickte ihn ernst an. „Es ist alles in Ordnung, Herr. Ihr seid auf der Krankenstation der Tekona. Es stand sehr schlimm um Euch, aber die kritische Phase ist seit einigen Stazuras überstanden.“
Langsam ließ der Teladi seinen Kopf wieder ins Kissen sinken und schloss die Augen. Dann öffnete er sie wieder, er verspürte einen Einstich in seinem Vorderarm. „Wie haben Sie mich gerade genannt?“, fragte er argwöhnisch.
„Ihr seid mein Herr. Mein früherer Herr Sadhirc nar Kiranka hat mich für Euer Wohl abgestellt und seit dem bin ich Euer Sklave.“ Die Antwort hallte in Fonarodus nach. Er konnte nicht sagen, dass das aufkommende Gefühl schlecht war. Er war also am Leben. Und er hatte sogar seinen eigenen Sklaven. Pah! Sollen die anderen Echsen doch ihrem Profit hinterherhetzen, sie haben vergessen wie süß die wahre Macht schmeckt! Beim Eidechsengedärm, wenn nur diese Schmerzen nicht wären!
Er schloss die Augen und fühlte sich nach der Injektion entspannter. Der Argone wusch mit einem feuchten Lappen über seinen Kopf. Von vorn näherte sich ein klickendes Geräusch das von Krallen auf dem Boden stammen konnte. Knurrende Laute drangen auf ihn ein, er öffnete die Augen und blickte den zufrieden lächelnden Kilrathi an, der über ihm stand.
„Ihr habt mich gerettet, mein Herr. Ich wusssste, dass Ihr kommen würdet. Ich konnte nichts tun, ich wollte sssie ausssweiden, aber esss waren szu viele. Ich konnte nicht...“, sagte er mit matter Stimme, die große Katze nickte mit dem Kopf und strich sich über die Mähne. „Es ist in Ordnung, Fonarodus. Du konntest nichts tun. Ruh Dich aus, schlaf noch ein wenig. Morgen bist Du wieder jagdbereit.“ Zufrieden nickte er ihm zu und schlief zufrieden wieder ein.
Sadhirc ging nach draußen und kontrollierte im Vorbeigehen noch einmal die Schlösser der Türen zum schnell hergerichteten Gefängnis für die Argonen. Alles dicht. Die Affen blickten ihn finster durch die schmalen Fenster an – er erwiderte ihre Blicke geringschätzig und ging nach unten zum Dock.

Als er ins kleine Kontrollzentrum ging, bemerkte er den argonischen Wissenschaftler. Wie gebannt saß dieser vor der Konsole und verinnerlichte sich die Formeln und Teile Sadhircs Technik. Als er ihn begrüßend anknurrte, fiel er vor Schreck beinah vom Stuhl und sprang auf.
„Bist Du fertig? Ich habe nicht ewig Zeit und benötige meinen Jäger!“, knurrte er ihm zu. Val Saron verneigte sich andeutungsweise. „Ich habe bereits viel gelernt, mein Herr! Ich bin bereit, wie ich niemals bereiter war, es ist wirklich eine Ehre für mich!“ Sadhirc hob seine Vorderpfote beschwichtigend. „Jaja, schon gut. Ihr seid alle dankbar und kennt ja auch so sehr die Ehre. Klar. Egal. Hast Du eine Idee, was das für Schiffe sind, die die Tore verschlossen haben und uns bis vor kurzem dauernd angriffen?“
Val Saron nahm seinen Kopf hoch, ein wenig arrogant sah das aus. „Natürlich. Ich bin Wissenschaftler. Ich habe mir erlaubt, den Vorgang zu studieren. Also, vor ungefähr fünfund...“; Sadhirc unterbrach ihn mit einem Fauchen. „Fass Dich kurz! Ich will nichts über Deine Geschichte hören, ich will wissen was das für Wesen sind!“
Mit einem leisen Seufzen drückte Val seine Enttäuschung aus und versuchte sich kürzer zu fassen. „Nun gut. Die Sprungtore stammen nicht von uns, dass wisst Ihr ja. Sie stammen von einem alten Volk, dass uns noch nie begegnet ist. Diese Schiffe dagegen sind uns Wissenschaftlern bekannt – es sind die sogenannten SOHNEN. In direkten Kontakt konnte bisher kaum jemand mit ihnen treten, aber sie sind sehr interessant.“
Sadhirc zog scharf die Luft ein und trommelte mit seinen Krallen rhythmisch auf den benachbarten Tisch. „Komm endlich zur Sache, Beutetier!“, fuhr er ihn ungeduldig an. „Diese Schiffe sind also Sohnen. Und weiter? Was wollen sie von mir? Warum haben sie die Sprungtore verschlossen?“
Val Saron war zusammengezuckt, als er den Ausbruch des haarigen Wesens bemerkt hatte und beeilte sich nun mit der Antwort. „Kurz gesagt, vermuten wir das es Diener der Alten sind. Sie richten Sprungtore neu aus, schalten einige ab und sind hochtechnisiert. Die Tatsache, dass sie die Sprungtore abgeschaltet haben, deutet darauf hin, dass sie uns hier gefangen halten wollen. Wahrscheinlich stellt Eure Technologie eine ernsthafte Gefahr für sie dar.“
Sadhirc nickte leicht. „Naja, wenigstens eine Antwort. Du wirst diese Angelegenheit nebenher weiter verfolgen. Doch zunächst wird der Jäger repariert, folge mir!“
Eilig ging er hinaus und wies den Argonen grob in die Technik ein, zeigte ihm auch die Lage der einzelnen Sektionen und öffnete die Luke zum Schiffsinneren, die keiner der Techniker hatte öffnen können. Das wichtigste, erklärte er ihm, sei den Antimateriegenerator sowie den Antrieb wieder zum laufen zu bringen, alles andere würde sich danach ebenfalls richten lassen. Schließlich machte sich Val Saron mit seinem Team an die Arbeit – Sadhirc kehrte eilig zur Brücke zurück.
Kurz vor der Tür zügelte er seine Schritte und trat betont leise auf. Gemurmel drang zu ihm hinüber, welches, Dank seiner scharfen Sinne, klar verständlich war.

„Na klar. Wir können einfach so das Vieh töten und sind dann genauso tot, weil wir weder mit der Technik klarkommen, noch kommen wir hier weg solange die Sprungtore zu sind!“, raunte einer.
„Die Techniker von unten kennen sich doch schon besser aus. Und Val hat sogar eine Freigabe, ich habs gesehn!“, ertönte eine rauchige Stimme. „Wir warten einfach, bis das Vieh schläft; irgendwann muss er ja mal schlafen! Dann betäuben wir ihn, ich hab von Vendy aus der Med ein Mittel für die Belüftung. Raum fluten, rein und töten das Ding. Dann sind wir frei und ...
„Halts Maul, auseinander, ich hab was gehört!“
Betont gelassen betrat Sadhirc die Brücke und ließ sich nichts anmerken. „Gibt es einen Grund zum Feiern, oder warum steht Ihr alle zusammen?“, knurrte er den Argonen zu, die einen Pulk um den Kommandosessel gebildet hatten. Der Weißhaarige warf den anderen einige Blicke zu und verzog seine Lippen zu einem Grinsen.
„Nein. Wir haben uns beraten, wie wir die Kontrolle hier auf der Brücke besser aufteilen können. Wisst Ihr, mein Herr“, er blickte ihn nebenbei forschend an, „manche der Leute kennen sich besser mit den Waffen aus, sind aber den Sensoren oder anderen Bereichen zugeteilt. Und an den Waffen...“
„...stehen andere, die sich mit Sensoren besser auskennen. Ja, ich verstehe.“ Sadhirc zog seine Waffe und streckte die ersten drei Argonen nieder. Die anderen sprangen schreiend auseinander. Bevor sich der Weißhaarige erheben konnte, hatte ihn Sadhirc schon am Hals gepackt und hob ihn empor. Die anderen hielt er mit seiner Waffe in Schach.
„Wisst Ihr, Ihr Haarlosen seid alle gleich! Und das ist einer der Gründe, warum mein Volk Euch vernichten wird! Verräter, Lügner, Saguk, Utaki – ABSCHAUM!“ Mit einem jähen Ruck riss er dem Argonen die Kehle aus und schleuderte ihn zu Boden. Er zappelte, seine Augen traten aus den Höhlen. Sadhirc warf verabscheut die blutigen Reste auf den wild strampelnden Leib und feuerte auf die anderen. Einen nach dem anderen erlegte er mit dem Blaster. Er durchquerte die Brücke und blieb neben einer der hinteren Konsolen stehen. Deutlich vernahm er das angespannte Atmen, spürte förmlich den Herzschlag des letzten Opfers.
Blitzschnell fuhr seine Vorderpfote nach unten und schnappte sich den braunhaarigen Argonen. Seine Krallen bohrten sich mit Leichtigkeit durch die dünne Haut. Er fixierte ihn mit seinem Blick und knurrte hasserfüllt. „Gab ich euch Beutetieren einen Grund für diesen Verrat?! Antworte!!!“ Er schleuderte ihn ein paar Meter vor sich auf den Boden. Auf allen vieren versuchte er sich zu retten, als Sadhirc bereits wieder über ihm stand.
„Den Grund will ich wissen!!! Habt Ihr nicht alle geschworen, mir zu dienen – aufgrund meiner mächtigen Technik?! Was ist?! Soll ich Dir die Zunge gleich herausreißen, weil Du nicht antwortest?!“ In die Brücke strömten mehrere andere Argonen von ihren Stationen, aufgeschreckt durch den Lärm und das Laserfeuer - doch niemand wagte, einzugreifen.
Der Argone schluchzte. „Bitte, ich...wir...wir wollten uns retten...wir sind nicht gerne Sklaven. Bitte verschont mich, ich flehe Euch an. Ich werde Euch immer zu Diensten sein.“ Sadhirc verengte seine Augen und schoss den letzten nieder. In seine Augen trat ein dunkler Schleier als er das Blut um sich herum witterte. Ein lauter, langgezogener Wutschrei ließ die Argonen im Eingang erzittern und schnell das weite suchen. Sadhirc ließ sich zu Boden sinken und gab sich Meditationen an Sivar hin.
Eine Ewigkeit später erhob er sich langsam, der dunkle Schleier war aus dem Blick verschwunden. Seine Ohren vernahmen Geräusche aus dem angrenzenden Flur, er trat hinaus und blickte die zitternden Affen geringschätzig an. „Macht dort drinnen sauber. Dann besetzt die Stationen neu. Und merkt Euch, was mit Verrätern geschieht! Den nächsten häute ich bei lebendigen Leib und häng ihn zum trocknen vor die Lüftung!“, knurrte er hasserfüllt. Am liebsten würde er auch sie töten, einfach alle Ja’lhra, doch er konnte das Schiff nicht allein steuern.

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- Fortsetzung folgt -
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5.7

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Episode V
Teil 7

Begeistert betrachtete Saron den reparierten Generator und prüfte ihn ein weiteres Mal sorgfältig: Selbst die Eindämmung hielt nun endlich!
Langsam schritt er im Innern des Schiffs hinauf zum Cockpit und checkte die teilweise reparierten Konsolen - einige hatten sie nur notdürftig flickschustern können. Inzwischen kannte er sich sogar mit den Schriftzeichen aus. Leider hatte er auf kaum ein System Zugriff, diese hoch entwickelten Geräte waren mehrfach abgesichert und gestatteten wohl nur Kilrathi den Zugang. Die Schalter waren mit hochsensiblen Molekülscannern ausgestattet, die die einzigartige Beschaffenheit der Duftdrüsen an den Pranken prüften, bevor etwas in Gang gesetzt werden konnte.
Sadhirc saß im Innern der Dockzentrale und lud einige der Aufzeichnungen des Bordcomputers der Bloodfang herunter. Beinahe einen ganzen Tazura hatte er mit Schlafen verbracht, nach den jüngsten Ereignissen. Direkt danach war er nach hinten gegangen, um den Stand der Dinge zu prüfen – und war sehr angenehm überrascht von der Findigkeit Sarons.
Er wühlte sich durch die heruntergeladenen Dateien und stolperte zu seiner Überraschung auch auf einige persönliche Notizen seines Vaters: Dinge, die er kaum glauben konnte. Demzufolge war Ralgha – der ihn gerettet hatte – selbst ein Abtrünniger und Verräter seines Volkes. Im letzten Augenblick und viel zu spät hatte er sich von den Ja’lra losgesagt um seinen Vater zu unterstützen. Die Studien der Ki’ra und schließlich die Attentatsversuche sowie zahlreiche andere Betrügereien, die Baron Jukaga nar Ki’ra gezielt aus dem Verhalten der Menschen für seinen eigenen Clan genutzt hatte. Die noblen und edlen Ki’ra. Ist mein Volk so gierig geworden, dass es schließlich dieses verabscheuungswürdige Gebahren von anderen für sich übernehmen muss? Gerade die Ki’ra sollten über solch niedere Gefühle erhaben sein! Auch wenn er für den früheren Herrscherclan der Ki’ra nicht viel übrig hatte, hatte er doch immer Respekt vor ihrem reinen Blut gehabt. Ihr wahrhaft goldenes Fell; diese erhabene Ausstrahlung.
Wenn er das nur früher gewusst und gehandelt hätte... aber das war jetzt reine Spekulation und brachte nichts. Vermutlich hätte er sowieso den Tod gefunden. Außerdem war er noch ein Junges. Und selbst jetzt fühlte er sich oft noch sehr unreif.

Er schloss die Dateien, beschränkte den Zugriff und riss sich selbst aus dem Grübeln heraus. Eigentlich hatte er einen Grund zum feiern – sein Jäger würde schon bald wieder einsatzbereit sein. Doch er fühlte sich fernab jeglicher Feierstimmung. Das jüngste Ereignis der verräterischen Affen auf der Brücke machte ihm noch immer zu schaffen. In seinem jugendlichen Leichtsinn hatte er bereits angefangen, ein wenig Vertrauen zu entwickeln – und musste im letzten Moment erkennen, wie töricht er doch war.
Peinlich genau achtete er fortan darauf, den Technikern – insbesondere diesem Val Saron nicht zu viele Informationen zu verschaffen. Im Moment noch konnte nur er die lebenswichtigen Funktionen des Schiffs für kurze Zeit auf andere übertragen, die automatischen Systeme sperrten jeglichen Zugang bereits nach kurzer Zeit wieder. Somit war ein erneuter Meuterversuch unweigerlich zum Scheitern verurteilt.
Bei Sivars Blut, ich falle schon wieder dem Grübeln anheim. Ich muss auf die Jagd!
„Ihr habt mich rufen lassssen, mein Herr?“ Fonarodus Stimme klang noch immer etwas geschwächt, Sadhirc blickte auf; sah ihn prüfend an. „Ja. Fonarodus, ich habe einen Auftrag für Dich. Hier ist niemandem zu trauen.“, knurrte er.
Fonarodus nickte verstehend. „Ich werde in Kürze meinen Jäger testen müssen. Wenn ich von Bord gehe, befürchte ich das Schlimmste. Ich brauche jemanden, der diese Affen sorgsam überwacht. Bist Du dafür bereit?“
Fonarodus verneigte sich leicht. „Ich werde mein Volk ehren, indem ich Euch sszur Ehre gereiche. Natürlich bin ich bereit, mein Herr. Hsss. Und jeder Affe, der esss wagt, wird von meinen Klauen zerrissssen!“
Sadhirc nickte ihm erfreut zu. „Dann vernimm dies: Nicht mehr länger wirst Du mein Sklave sein. Ich betrachte Dich als meinen untergebenen Offizier. Kehrst Du mit mir in meine Heimat zurück, werde ich Dir einen eigenen Träger und eine volle Besatzung von Varni zur Seite stellen.“
Fonarodus riss seine reptilienartigen Augen auf. „Ihr meint, Ihr nehmt mich mit Euch? Dasss issst eine grosssse Ehre – aber wie wird Euer Volk auf sso etwasss reagieren?“, erkundigte er sich und blickte ihn besorgt an.
„Ich bin der Thronerbe – der Hraijhak. Wenn ich zurückkehre und den Thron inne habe, wird das niemanden interessieren. Ich kann zu meinen Hrai erheben, wen ich will. Lass das meine Sorge sein. Aber es wird nicht einfach – weder hier, noch dort. Bist Du dennoch bereit?“, fragte er und musterte ihn mit festen Blick. Zumindest auf seine Körpersprache konnte er sich verlassen.
Fonarodus schwieg für einen Moment und schien in sich gekehrt.
Meine Heimat verlassen. Die Kredits aufgeben. Andererseits den Ruhm und die Ehre – keinem Vergleich zu schnöden Kredits hält das neu erworbene Gefühl stand. Diese Heimat hier, wir werden doch nur ausgelacht. Kaufechsen. Profitgeier. Und so weiter. Eidechsendreck! Eines Tages werden wir vielleicht zurückkehren. Und dann könnte ich derjenige sein, der meinem Volk zu neuem Ruhm verhilft.
„Ich nehme Euer ehrenvolles Angebot demütigst an.“, antwortete er schließlich. Sadhirc schwieg einen Moment lang und sann etwas nach. Kurz darauf erhob er sich.
„Gut. So hätten wir das geklärt. Ich nehme Dir den Schwur auf meine Hrai ab, wenn ich wieder zurück bin. Du wirst jedoch meine Sprache lernen müssen. Für den Anfang muss der Schwur reichen. Im Kommandopult auf der Brücke findest Du alles, was Du hierzu wissen musst. Jak-Jak’ta Ga.“
Er warf den roten Umhang von sich und kletterte in seinen alten Raumanzug. Fonarodus verneigte sich noch einmal tief vor ihm und ging alsdann zur Brücke. An der Seite hatte er einen Blaster, den er kurz zuvor von Sadhirc erhalten hatte. Wehe demjenigen, der es wagen würde ihm zu widersprechen!

Sadhirc kletterte flugs in die Bloodfang und überprüfte die Systeme. Er war überrascht, dass beinahe alles wieder hergestellt war. Selbst das Loch im Cockpit war sehr sorgfältig verschlossen und abgedichtet worden.
Val Saron, der Wissenschaftler der Techniker, stand im Cockpit und lächelte selbstzufrieden. „Wie findet Ihr es?“, erkundigte er sich der Form halber.
Sadhirc versuchte seine Lefzen zu einem Lächeln zu verziehen – doch das einzige was dabei herauskam, war ein angewidertes Zeigen seiner Zähne. „Erstaunlich gut. Ich bin überrascht, wie schnell Du mit der Reparatur und den fremden Systemen zurechtgekommen bist. Das ändert jedoch nichts daran, dass ich euch Affen misstraue. Du wirst hier bleiben und den Flug überwachen.“
Val nickte ergeben. „Ich verstehe Eure Abneigung, mein Herr. Ich habe von dem nun, äh, Zwischenfall auf der Brücke gehört und bin entsetzt. Lasst mich Euch noch einmal versichern, dass ich auf Eurer Seite stehe.“ Er setzte sich in einen kleinen, an der Wand befestigten Notsitz, als sich Sadhirc auf dem Pilotensitz nieder ließ.
„Ihr Affen schwört heute das Eine und macht morgen das Andere. Genau das ist Euer Problem.“, knurrte Sadhirc verstimmt und schloss die Luke. Dann aktivierte er den Funk.
„Fonarodus, erbitte Startfreigabe.“
„Freigabe erteilt, Thrak’hra Sadhirc nar Kiranka.“, schallte es etwas unbeholfen aus dem Lautsprecher zurück. Langsam öffnete sich das Schott hinter ihnen und gab den Blick auf die Sterne frei. Sachte steuerte Sadhirc den Jäger rückwärts aus dem engen Flugdeck. Draußen angekommen beschleunigte er und drehte einige schnelle Runden um die Tekona herum.
Val Saron genoss die Aussicht sichtlich, er war begeistert – doch am meisten dankbar für die hoch entwickelten Trägheitskompensatoren, die sämtliche starken Beschleunigungen oder abrupte Wendemanöver schluckten.
Sadhirc prüfte die Schildsysteme. „Fonarodus! Lass meinen Jäger anvisieren und eine Salve abfeuern. Aber sachte!“
„Mein Herr!“, tönte fast gleichzeitig von Fonarodus und Val der Protest.
„Jetzt!“, bekräftigte Sadhirc den vorangegangenen Befehl. Er war keineswegs bereit, darüber zu diskutieren und blickte ärgerlich ins Display zu Fonarodus. Einer der Geschütztürme richtete sich schließlich auf den Jäger aus und gab eine kurze Salve ab. Die Geschosse verpufften am Schild.
„Gut, dass reicht. Die Schildsysteme arbeiten perfekt.“ Der Kilrathi schnurrte beinah. „Wirklich gute Arbeit, Sklave.“, sagte er zu Val und gab Schub auf den Antrieb. Innerhalb weniger Momente waren sie auf dreihundertfünfzig Kilometer pro Sekunde. Staubpartikel zogen vorbei, Saron riss seine Augen ängstlich auf, als Sadhirc auf das weiter entfernte Asteroidenfeld zujagte. Kurz davor stoppte er und richtete die Plasma- und Neutronengeschütze auf einen größeren Gesteinsbrocken.
Wenige Feuerstöße später zerbrach der Brocken in viele Kleinere. Sadhirc öffnete sein Maul und hechelte kurz aus. Die Anspannung und der dicke Anzug hatten ihn etwas erhitzt.
Saron war für einen Moment versucht sich die Nase zuzuhalten, verkniff sich dies jedoch höflichkeitshalber.
Der Kilrathi nahm nun Kurs auf das Südtor, welches sie innerhalb weniger Augenblicke erreichten – dann erblickte er etwas auf seinem Scanner. „Na sowas – dort draußen ist ein Sprungpunkt. Ich bin gespannt, ob ihr auch den Sprungantrieb hinbekommen habt.“, sagte er und hielt darauf zu.
„Ich rate zur Vorsicht, mein Herr. Wir kennen das Gerät nicht. Es war nur leicht beschädigt durch eine Überbelastung, normalerweise sollte es funktionieren. Aber wer weiß, wo das hinführt?“, wandte Val Saron etwas ängstlich ein.
Sadhirc ließ sich nicht beeindrucken, hielt weiter darauf zu. „Eben deswegen teste ich es jetzt. Punkt in neununddreißig Kilometern, siebenundzwanzig, dreizehn, null.“ Routiniert stoppte er den Antrieb und leitete den Sprung ein. Grelles Licht blendete die beiden, als sich der Sprungkanal vor ihnen öffnete und das Schiff in sich sog. Das grelle Licht verschwand; stattdessen befanden sie sich nun in einem blauen Tunnel der den Jäger umhüllte. In Sadhirc und Sarons Mägen entstand ein flaues Gefühl, welches sich immer bei einem solchen Sprung einstellte. Mizuras vergingen; leichte Vibrationen erschütterten den Jäger.
„Ist das normal?“, erkundigte sich Saron beunruhigt. Sadhirc nickte bestätigend.
„Und wie lange dauert das noch?“, fragte Saron weiter und blickte teils fasziniert; teils ängstlich in das blaue Leuchten.
„Unterschiedlich. In manche Systeme ist man beinahe eine Stazura unterwegs. Hängt vom Sprungkanal ab. Wie auch immer. Sieh hin, dort ist der Ausgang!“, knurrte er und deutete auf das helle Licht, was das schwarze Innere des Tunnels verdrängte.
Das flaue Gefühl bahnte sich wieder an, als der Jäger auf den Ausgang zugedrängt wurde. Das blaue Leuchten der Ränder löste sich auf, als vor ihnen ein kurzes Aufleuchten jegliche Sicht nahm. Dann war wieder alles gewohnt schwarz.
„Wo sind wir?“, erkundigte sich Saron und blickte fasziniert auf einen gewaltigen Gasriesen. Rötlich-orange schimmerte die Oberfläche, obgleich er mehrere Millionen Kilometer entfernt war, konnte man die Turbulenzen in der Atmosphäre erkennen. Mehrere Monde umkreisten ihn, einige wiesen auf lebensfreundliche Werte hin.
„Also ein Sprungtor ist hier nirgends zu entdecken. Sensorradius fünfhunderttausend. Aber in der Nähe des Gasriesen scheint es mehrere Kontakte zu geben. Ich seh mir das an.“, sagte Sadhirc und gab vollen Schub.
Beim näher kommen erkannten sie die Kontakte. „Ahja. Hier sind also auch diese Sohnendinger. Was ist das für ein großes Schiff?“, erkundigte sich Sadhirc neugierig und zeigte auf die rechte Seite. Dort schwebte ein riesiges, längliches Objekt, aus dem die kleinen Sohnenschiffe herausflogen und einige wieder einflogen.
„Ich habe keine Ahnung.“, stieß Saron ergriffen hervor. Ein unbekanntes System der Sohnen – waren hier vielleicht die Alten zu finden?
Als sie noch näher heranflogen, kam Bewegung in die kleineren Schiffe. Sie beschleunigten den Antrieb und flogen in Richtung der Bloodfang.
„Diese Dinger wollen nicht, dass wir näher kommen.“, knurrte Sadhirc und hielt einen Moment inne.
„Ich möchte ja nicht ängstlich erscheinen, aber ich würde Euch raten, dass wir uns zurückziehen. Es sind sehr viele von diesen Schiffen hier.“, gab Saron sichtlich beunruhigt von sich. Dennoch blickte er fasziniert zu dem großen Schiff.
Sadhirc, dem das ganze nun auch unheimlich zu werden schien, wendete den Jäger und beschleunigte. Die Schiffe kamen näher, holten den Abstand beinahe spielend ein. Der Kilrathi zündete den Nachbrenner, jagte die Triebwerke auf eintausendzweihundertfünfzig Kilometer pro Sekunde hoch. Noch immer kamen sie näher. Eines der Schiffe schickte ein Hologramm ins Cockpit der Bloodfang.
„Vraxar! Jetzt reichts aber!“ Sadhirc leitete Umkehrschub ein, die Jäger rauschten dicht an ihnen vorbei. Schnell erhöhte er den Schub wieder und bekam einen von ihnen ins Visier. Seine Kralle fuhr heraus und betätigte den Auslöser für die Bordkanonen. Wenige Treffer hielt es aus, dann wurde es unter den Feuerstößen zerrissen. Sadhirc visierte das nächste an, dann wieder das nächste. Das holografische Objekt war noch immer im Cockpit – immer mehr Daten schien es herauszusaugen.
Fünf Jäger waren noch übrig und hingen am Heck der Bloodfang. Sie feuerten kleine blaue Energieblitze auf das Heck. Sadhirc versuchte sie abzuschütteln, vollführte mehrere kombinierte Manöver, Schrauben, Korkenzieher, Umkehrschub – ohne Wirkung. Die Schilde am Heck wurden schwächer, Sadhirc leitete die Energie um. Entsetzt sah er auf dem Scanner, dass sich noch zehn weitere Jäger ans Heck hingen.
Saron griff sich eine der mitgenommenen Tüten – ihm war jetzt doch ziemlich übel von den ganzen Manövern.
Der Kilrathi fauchte wütend. Schließlich machte er einen letzten Versuch, er warf drei Antimaterieminen gleichzeitig ab und zündete den Nachbrenner so, dass er mit dem verlängerten Antriebsstrahl eine davon traf.
Eine gewaltige Explosion erschütterte die Bloodfang, die Schildanzeige für den Heckquadranten erlosch nun völlig. Teile der Panzerung lösten sich. Durch die Explosion vorangetrieben, jagte die Bloodfang mit zweitausendfünfhundert Kilometer pro Sekunde weiter. Die Jäger waren von der Anzeige verschwunden und: Auch der ungebetene Gast war weg.
Bei Sivar! Mir ist ein Jak’hturi gelungen! Mit drei Minen! Sivar – Volk – Jeder: Habt Ihr das gesehn?!
Sadhirc schnurrte in tiefen Tönen und gab sich seiner Begeisterung hin. Dieses Manöver schafften normalerweise nur die besten der besten Piloten. Und ihm war es schon beim ersten Versuch gelungen! Das viele Training machte sich bezahlt; außerdem konnte nicht jeder von sich behaupten einen der besten Piloten seinen Vater nennen zu dürfen. Vorsichtig leitete er den Umkehrschub ein und verlangsamte den Jäger. Noch immer voller Stolz, knurrte er Saron zu: „Das haben sie jetzt davon. Aber wir kehren jetzt besser zurück, bevor Nachschub kommt. Die Bloodfang ist für schwere Jäger und Großkampfschiffe ausgelegt, schnelle Jäger sind ein Problem.“
Saron nickte hastig und atmete auf. So ein Manöver hatte er noch nie gesehen, geschweige denn in einer solchen Geschwindigkeit. Sein Respekt für das Katzenartige Wesen stieg weiter an.
Den Sprungpunkt erreichten sie jetzt ungestört, Sadhirc leitete den Sprung ein. „Hast Du meinen missglückten Sprung analysiert?“, fragte er Saron, als sich der Sprungtunnel um den Jäger geformt hatte. Der Argone wandte seinen Blick von dem hellen Tunnelrand zu Sadhirc. Das von draußen hinein scheinende Licht ließ das goldbraune Fell des Kilrathi faszinierend glänzen.
Saron brauchte einige Momente, bis die Frage wirklich in seinem Verstand ankam; immerhin war er gerade gedanklich Lichtjahre entfernt gewesen. Er schüttelte den Kopf. „Noch nicht genügend, Herr. Aber nachdem Euer Jäger jetzt fertig ist, werde ich mit intensiv damit befassen.“, erwiderte er. Um die eintretende Stille zu übergehen, versuchte er dennoch das Gespräch fortzusetzen.
„Ihr erwähntet, dass Ihr einen Teil Eures Wissens mit den Paraniden geteilt habt. Habe ich das richtig verstanden?“, erkundigte er sich. Der Kilrathi legte seine Ohren ein wenig zurück, als er die Frage hörte. „Nein. Das hast Du falsch verstanden. Niemand in diesem Raum des Alls darf etwas über die Wirkungsweise meiner Technologie erfahren. Den Paraniden habe ich lediglich die Aufzeichnungen des Bordcomputers während des fehlerhaften Sprunges geliefert.“, erwiderte Sadhirc. Dieser Wissenschaftsaffe hielt ihn wohl für äußerst einfältig.
„Ahja. Ich vermute mal, sie konnten damit nichts anfangen. Oder habt Ihr von ihnen eine Erklärung bekommen?“, forschte Saron neugierig weiter. Sadhirc schüttelte den Kopf und ließ seinen Blick hinaus schweifen. „Nein. Kurz danach war ich auf der Tekona. Und was ab dann passierte, weißt Du ja selbst in etwa. Die Paraniden konnten keinen Kontakt mehr zu mir aufnehmen – selbst wenn sie wollten.“, er seufzte leise und blickte weiter hinaus. „Aber ich glaube nicht, dass sie etwas damit anfangen konnten. Es war nur ein verzweifelter Versuch, mehr nicht.“, fügte er erklärend hinzu.
„Ich verstehe. Es muss schwer sein für Euch. So weit weg von Eurem Volk. Viele andere wären bestimmt untergegangen, hätten ver...“ So leise und mitfühlend wie möglich hatte er die Worte gesagt, doch nun wurde er jäh von Sadhirc unterbrochen, der ihn aus verengten Augen und angelegten Ohren anfunkelte. „Ich brauch Dein Mitleid nicht!“, fauchte er grimmig. „Heb Dir das für Deinesgleichen auf - immerhin belügt Ihr euch ja auch selbst genug.“
Der Tunnelausgang näherte sich; wieder das flaue Gefühl und das helle Licht – dann wurde der Jäger ausgespien. Sadhirc blickte auf die Sensorenanzeige; das System schien ruhig. Dreihundertneununddreißig Kilometer voraus wurde die Tekona als einziger Kontakt angezeigt; Sadhirc jagte mit Höchstgeschwindigkeit darauf zu.

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- Fortsetzung folgt -
Last edited by Thrak`Ranu on Tue, 25. Sep 07, 20:28, edited 2 times in total.
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5.8

Post by Thrak`Ranu »

So - die nächste Fortsetzung. :) Leider ist mir vorher schon wieder ein Fehler unterlaufen. Ich hab Thrak`hra mit Hraijhak verwechselt. Fragt mich nicht, warum... ich weiß nämlich auch nicht. Ist mir heute erst beim überarbeiten aufgefallen.

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Episode V
Teil 8

Aran Selek tropfte der Schweiß von der Stirn. Die Lebenserhaltungssysteme des Schiffs waren von der Katze modifiziert worden, ihr schien es bei einer heißen Temperatur zu gefallen. Trotz dem dicken Fell. Ihm war es jedoch zu warm. Vor allem hier in diesem kleinen engen Raum. Eingepfercht mit dem Katzenvieh und der Echse.
„Ich wiederhole meine Frage zum letsszten Mal, Captain Selek.“, zischte Fonarodus dem gefesselten Argonen vor sich zu und schritt um ihn herum. Sadhirc verfolgte das Verhör von einer Ecke am Eingang. Der Schweiß des Argonen sorgte für widerliche Luftfeuchtigkeit; seinem Gefühl nach wurde das Fell davon förmlich verklebt. Doch gehen wollte er nicht; er gierte dem Moment förmlich entgegen wenn er das Herz des Argonen herausreißen würde. So lange hatte er jetzt ausgeharrt, da kam es auf eine Stazura mehr oder weniger auch nicht mehr an. Zudem fand er die Verhörmethode Fonarodus' recht interessant. Nicht wirklich effektiv – aber interessant.
Inzwischen zischte der Teladi leise weiter; das Zischen klang gefährlich und aggressiv: „Was haben die Argonen mit den Sssohnen zu tun? Arbeitet ihr mit ihnen zusammen? Macht dasss Maul auf, Hssss!“
Selek ließ sich nicht einschüchtern. Militärisch gedrillt, war er auf Verhöre jeglicher Art vorbereitet. Zum gewiss zehnten Mal jetzt wiederholte er seine Aussage. „Ich weiß nicht, was Sie meinen. Wir wissen nicht mehr über die Sohnen, als Ihr Teladi. Oder die Split. Paraniden. Die Sohnen sind die Diener der Alten – so wird angenommen. Mehr weiß ich wirklich nicht; und wenn Sie mich noch hundert Mal fragen!“, stieß er hervor und musterte die Echse geringschätzig. Erneut musste er gegen die aufkommende Müdigkeit ankämpfen.
Sadhirc gab Fonarodus ein Zeichen, diese Frage fallen zu lassen. Der Teladi fügte sich schnell. „Nun gut. Dann erlaube mir eine abschliessssende Frage. Und antworte ehrlich. Hssss!“ Er bezog hinter Selek Stellung und sprach hinter dessen Rücken weiter. „Welche Schritte unternimmt Dein Militär jetzt?“
Sadhirc schüttelte seinen Kopf unmerklich – diese Frage war glatter Unfug. Fonarodus schien seiner Müdigkeit verfallen zu sein; selbst der Affe begann zu lachen. Fonarodus fuhr wütend mit einer seiner Krallen über die Schulter des Argonen, riss die Uniform auf und drang in die Haut darunter.
Seleks Gelächter stoppte jäh – er hielt inne und antwortete. „Was werden sie schon unternehmen? Sie werden in einem System Stellung beziehen, euch abfangen und vernichten wollen. Ob es gelingt, ist eine andere Frage. Dennoch:“; er richtete seine Worte in die dunkle Ecke, die die Silhouette der aufrecht stehenden Katze schwach wiedergab.
„Unser Volk wird sich nicht unterkriegen lassen. Werft uns nieder, wenn es Euch gefällt. Doch wir werden wieder aufstehn und jede Kreatur, die unsere Freiheit bedroht, bis aufs Blut bekämpfen!“ Er lehnte sich in die Fesseln und spie in die Richtung des Kilrathi.
Sadhirc hob seine Vorderpfote beschwichtigend in Fonarodus Richtung, der kurz davor schien, Selek die Klaue ins Genick zu stoßen. Langsam schälte er sich aus dem Schatten der Ecke und ging auf den Argonen zu.
Seine Krallen fuhren aus der rechten Pranke, er streckte eine nach vorn und umrandete damit das verschwitzte Gesicht des Captains. Sie schlitzte die Haut an einer Stelle auf, als jener sein Gesicht abwenden wollte. Selek hielt inne und starrte ihn hasserfüllt an. Sadhirc erwiderte kalt den Blick. Zu gerne hätte er den Argonen weiter aufgeschlitzt, sein Blut kochte innerlich; allein er konnte einfach nicht.
Er fühlte sich von einer Macht ergriffen, die seinen Körper zu übernehmen schien. Seine Lefzen hoben sich angewidert und er hörte sich sprechen: „Ihr seid schwach und kennt keine Regeln, außer eurer Freiheit. Was ist diese Freiheit? Die Regel, alles und jeden – nur um des Vorteils wegen auszunutzen? Seinem Feind ins Antlitz zu lächeln, nur um ihn besser in den ungedeckten Rücken schießen zu können?!“
Er schüttelte den Kopf und nahm seine Kralle vom Gesicht des Captains. Der Schweiß drang in die Wunde und brannte ein wenig. Sadhirc fühlte seinen Körper, hörte seine Stimme, aber nichts davon konnte er steuern! Er kochte vor Wut – versuchte seine Krallen auszufahren um den Affen zu zerreißen.
Was ist mit mir los? Wer ergreift Besitz von mir?!
Sein Maul öffnete sich, doch wieder war nicht er es, der sprach: „Ich habe lange genug Eure Lebensweise verfolgt. Lange genug, um zu erkennen, dass selbst Freiheit für Euch nur eine Lüge ist. Ihr belügt Euch gegenseitig und bemerkt es nicht einmal mehr! Ganz egal ob hier in Euren primitiven Anfängen oder später und woanders.“
Er spürte, wie seine Hinterpfoten ihn um den gefangenen Captain herumtrugen. Als er hinter ihm stand, bewegte sich seine Pranke zur Vorderseite des weichen, zarten Hals des Argonen. Seine Krallen berührten ihn, lechzten förmlich nach dem Blut im Innern.
Abermals strömten Worte aus seinem Maul, die er niemals an solch niedere Wesen richten würde. „Spürst Du das? Was bedeutet jetzt die Freiheit? Was wäre, wenn ich Dich freiließe? Du würdest zurück zu deinen Affen rennen und ihnen blind weiter dienen. Mit dem Versprechen der Freiheit. Von krallenlosen – die niemals einem Feind gegenüberstanden und das eigene kochen des Blutes in sich spürten. Niemals erlebten, wie es ist, wenn man seinen treuen Gefährten an den Feind verliert. Er jammert; stöhnt – blickt Dich hilfesuchend an und liegt in seinem Blut! Nein – sie streiten sich um dieses und jenes, beschließen heute neue Preise und morgen kürzen sie euren armseligen Lohn. Und nebenbei verschrotten die Hälfte der Flotte – weil sie zu teuer ist!“
Sadhircs Körper nahm die Krallen zurück und trat wieder vor Selek.
Was tu ich da? Zerreiß ihn! Vraxar! Sivar – helft mir! Sivar?
Der vorher hasserfüllte Blick von Selek verwandelte sich zusehends in einen Interessierten.
„Nein. Wir sind nicht wirklich Euer Problem. Eure Denkweise ist es, die Euch selbst den Untergang bringen wird! Warum lasst Ihr es zu, Euch von Schwachen beherrschen zu lassen? Herrschen darf nur der Stärkste. Nur ein wahrer Anführer – von Sivar auserkoren und bestimmt – wird die Stärke besitzen, seinem Volk Ruhm und Ehre zu bringen! Es auf Dauer überleben lassen!“
Er funkelte ihn kalt an. „Aber bei Euch wird Reichtum mit Macht verwechselt. Und Euer ehrloses Denken, dieses feige Getue hat auf mein Volk übergegriffen und es selbst an den Rand des Untergangs geführt. Bedenke meine Worte!“
Mit einer jähen Bewegung wandte er sich ab und verließ den Raum. „Fonarodus, bring ihn zurück zu seinen Affenfreunden.“, knurrte er über die Schulter als er in der Tür war.
Selek schwieg. In seinem Gehirn quälten sich die Gedanken langsam wie durch enge Windungen. Dieses Wesen hatte einen wunden Punkt tief in ihm stark berührt. Ohne Fluchtanstalten zu machen, ließ er sich von Fonarodus zum Zellenkomplex; zurück zu seinen Artgenossen bringen.
„Captain Selek!“, begrüßten sie ihn erfreut. Sein früherer erster Offizier fing ihn auf, als ihm die Beine strauchelten von dem langen Verhör. „Dieses verfluchte Katzenvieh! Aber wenigstens sind Sie noch am Leben – wir alle dachten es sei Ihr sicherer Tod, als die Sie gestern abholten!“ Die Worte wurden immer leiser, als er völlig erschöpft an Ort und Stelle einschlief.

Sadhirc fand sich in der nahe gelegenen Dockzentrale auf einem Stuhl wieder. Er fühlte sich müde und schlapp von dem ewig währenden Verhör des Affencaptains. Kaum etwas hatte er herausbekommen. Schließlich wollte er seinen Gefühlen nachgeben; ihm das Herz herausreißen. Doch stattdessen war er benutzt worden. Von wem? Warum? Wozu die Worte verschwenden an dieses Beutetier?
Im Grübeln gefangen bemerkte er nicht, wie er ins Dösen geriet. Vor seinen Augen erschien ein weißer Kilrathi. So helles, reines Fell, dass es ihn blendete; er seine Augen schließen musste. Worte entstanden in seinem Gehirn, schienen in den Windungen wiederzuhallen: „Zweifle nicht an meiner Weisheit, Junges. Gib Dich mir hin – vertraue mir!“
Eine krallenlose Pfote schüttelte ihn leicht an der Schulter. „Mein Herr? Ist alles in Ordnung?“ Er schreckte aus dem Halbschlaf hoch und erblickte den Forschersklaven direkt vor sich. Langsam erhob sich Sadhirc, riss sein Maul weit auf und streckte sich.
Saron wich einige Schritte zurück und machte eine tiefe Verbeugung. „Bitte entschuldigt, ich wollte nur sehen ob alles in Ordnung ist.“, sagte er hastig. Sadhirc schaute zu ihm hinunter und nickte leicht. „In Ordnung. Ich werde mich ein wenig zurückziehen. Setz derweil Deine Forschungen fort.“
Mit diesen Worten wandte er sich ab und ging in sein kleines Gemach, dass er sich hatte einrichten lassen.

Fonarodus döste derweil in der Brücke vor sich hin. Immer wieder schreckte er hoch und warf dem Personal prüfende Blicke zu. Es gab kaum etwas zu tun im Moment, daher hatte er sie angewiesen mit den Systemen zu trainieren. Er selbst war nach dem langen Verhör sehr geschwächt; doch war es seine Pflicht seinen Herren – nein, seinen Lord hier zu vertreten. Er erinnerte sich an die Stazuras vor dem Verhör; jene Zeit als er vom Sklavendasein endgültig befreit wurde:
Sadhirc hatte ihn in sein Quartier rufen lassen. Als er dort eintrat, fiel ihm als erstes das Bildnis eines weißen Kilrathi auf. Doch war das Bild keineswegs nur ein Bild, es war dreidimensional. Ähnlich wie in den Holokinos – hier jedoch die aufwändigen Projektionsgeräte. Aus seiner Lektüre über Kultur vermutete er, dass dies Sivar, der Gott des Krieges war. Sadhirc saß auf einem Stuhl davor und gebot ihm, sich vor ihm niederzuknien.
Er ließ sich daraufhin nieder, hob seinen Kopf weit und zeigte seine Kehle. In feierlichen Ton, aber schauerlich gebrochenem kilrathi hatte er aus dem Gedächtnis rezitiert:
„Bei meinem Leben und dem Blut meiner Vorväter schwöre ich, Fonarodus (er hatte im Vorfeld darum gebeten, den Nachnamen wegen der Länge zu streichen), Euch von nun an zu dienen, Euch und meinen Hrai zur Ehre zu gereichen. Mit meinem Leben werde ich Euch schützen, nur Eurem Wort gehorchen. In diesem Leben und darüber hinaus, wenn mir dies möglich ist. So biete ich Euch meine Kehle dar, nehmt sie an Euch, sollte ich jemals versagen.“
Sadhirc hatte seine Pranke auf die entblößte Kehle gelegt – die spitzen Krallen ein wenig in die weichen Schuppen am Hals eindringen lassen und ihn gemustert. Dann hatte er geantwortet, oder eher feierlich auf kilrathisch geknurrt: „Ich, Sadhirc nar Kiranka, Hraijhak der Kiranka, nehme Deinen Eid an. Möge Sivar geben, das ich diese Kehle niemals an mich nehmen muss. Erhebe Dich nun, Fonarodus hrai Sadhirc nar Kiranka.“ Er hatte seine Pranke vom Hals entfernt und Fonarodus war langsam aufgestanden.
Fonarodus rieb sich den Hals und spürte die Einstiche noch immer. Aber nun war er jemand, nicht mehr nur noch einfacher Sklave! Und auch keine Kaufechse mehr. Er öffnete seine längliche Schnauze etwas und zeigte ein teladianisch zufriedenes Lächeln.
„Herr!“, rief ihm einer der Brückenbesatzung zu und holte ihn aus den Gedanken. Er blickte zu dem Argonen, der den Sensoren zugeteilt war. „Wasss issst?“, zischte er, in der Hoffnung das endlich ein bisschen was Interessantes passieren würde.
Der Argone wand sich unter dem Blick des Teladi. „Ich weiß nicht genau. Gerade eben hatte ich eine Anzeige auf dem Scanner. Jetzt ist sie wieder weg.“, meldete er beunruhigt.
Fonarodus zischte ärgerlich und stand auf, um die Sache selbst in Augenschein zu nehmen. „Hssss. Wo denn ungefähr?“ Der Argone zeigte auf der Sektorkarte in die Nähe des Südtores. Ein Blick auf den Scanner zeigte nicht das Geringste.
„Dasss war Wunschschdenken, wie? Tu dasss nicht noch einmal!“, zischte er ärgerlich und ging wieder zurück zum Kommandosessel. Kaum das er sich gesetzt hatte, rief der Argone erneut. „Da ist es wieder! Diesmal konstant. Fünfzehn Sohnenschiffe. Sie fliegen direkt auf uns zu.“, seine Stimme klang aufgeregt.
„Sszusstand der Schschilde?“, fragte der Teladi in die Brücke hinein.
„Voll funktionsfähig, keine Störungen.“, antwortete ein anderer schnell. Fonarodus überlegte einen Moment lang, dann zuckte er mit den Schultern. „Sssollen sssie kommen. Kampfssstation, vernichtet sie sobald sie in Reichweite sind!“, zischte er und lehnte sich zurück. Er drehte sich kurz zur Hauptkonsole und schaltete die Zielansicht auf den Hauptschirm.
In enger Kugelformation schnellten die runden Objekte heran. Die vier vorderen Geschütztürme richteten sich auf die Ziele aus und gaben Salven in schneller Folge ab. Das Sohnenschiff in der Mitte wurde in alle Bestandteile zerfetzt; die anderen teilten sich plötzlich – schnellten auseinander und verteilten sich kreisförmig um das Schiff herum. Der Eindringlingsalarm ertönte und schreckte Sadhirc aus seinen Träumen.
„Eidechsssendreck!!! Schschiessst sie endlich in Ssstücke! Hssss!“, brüllte Fonarodus wütend und beobachtete wie schnell und wendig die kleinen Schiffe immer wieder dem Beschuss auswich. Doch nach und nach schienen sie dem Dauerbeschuss nichts entgegensetzen zu können.
„Acht Schiffe vernichtet, der Rest zieht sich zurück.“, meldete einer der Sklaven. Sadhirc stürmte auf die Brücke, Fonarodus meldete den Vorfall in Kurzform.
„Wo waren sie dieses Mal?“, erkundigte er sich in ärgerlichen Ton. Seine Mähne war völlig zerzaust; auch hatte er nur schnell eine Tunika umgeworfen. „Auf dem Flugdeck und in der Andocksszentrale, mein Lord.“, antwortete Fonarodus.
„Vraxar! Verfolgt die Schiffe sofort und reißt sie auseinander! Bezieht Stellung am Südtor.“, knurrte er und fütterte den Navcomputer mit der ungefähren Lage des Sprungpunktes. „Dort kommen sie raus. Es wird am einfachsten sein, sie gleich an Ort und Stelle zu vernichten.“ Er wandte sich Fonarodus zu. „Pass gut auf, ich bin in der Andockzentrale.“ Mit dem Schwanz peitschend wandte er sich zum Ausgang und verließ eilig die Brücke.
„Wie Ihr wünscht, mein Lord.“ Der Teladi verbeugte sich leicht und ließ sich im Sessel nieder. Die Tekona beschleunigte und versuchte aufzuholen, doch die Jäger blieben außer Reichweite der Waffen.

Im Gemach angelangt, warf sich Sadhirc rasch in die Kampfrüstung und ordnete seine Mähne hastig. Schon eilte er wieder hinaus und stürmte in die Dockzentrale. Val Saron warf ihm einen beunruhigten Blick zu und verneigte sich leicht. „Wo waren diese Dinger diesmal?“, erkundigte sich Sadhirc atemlos. Saron wies mit seiner Hand in Richtung Flugdeck. „Hauptsächlich auf dem Flugdeck, mein Herr. Sie scheinen an Eurem Jäger sehr interessiert.“
Sadhirc grummelte etwas Unverständliches und fegte mit dem Schwanz eine der hinter ihm auf dem Tisch abgestellte Konsole herunter. Scheppernd zerbrach sie auf dem Metallboden, Saron zuckte zusammen.
„Bist Du mit den Forschungen fertig?“, knurrte ihm der Kilrathi zu, ohne sich um den angerichteten Schaden zu scheren. Der Argone nickte steif. „In der Tat, mein Herr. Wenigstens dies konnte ich abschließen. Tretet bitte näher.“, sagte er und schaltete die vor ihm befindliche Konsole ein.
Sadhirc ging näher heran und betrachtete das Display. Er erkannte das abgebildete System sofort – Athar – von hier war er gestartet. Seine Schwanzspitze zuckte nervös hin und her, während die Sicht auf das nahe gelegene Asteroidenfeld heranzoomte.
„Von hier seid Ihr gestartet, mein Herr. Wie ich den Daten entnehmen konnte, ist der Sprungantrieb noch in der Testphase. Haben Euch eure Wissenschaftler nicht gesagt, dass der angrenzende Raum möglichst frei sein sollte beim Sprung?“, erkundigte sich Saron und musterte den Kilrathi. Etwas vorwufsvolles schwang in seiner Stimme mit.
Sadhirc schüttelte den Kopf rasch. „Nein. Es war auch alles so hektisch, wir wurden überfallen und ich musste in Eile aufbrechen. Für genaue Anweisungen blieb keine Zeit.“, stieß er hervor. Saron nickte und fuhr fort: „Ich verstehe, mein Herr. Nun, um die Sache verständlich abzukürzen, Euer Sprungantrieb erzeugt ein künstliches Wurmloch und verbindet sich kurzzeitig mit anderen in Richtung des Peilsenders. Die genaue Wirkungsweise konnte ich noch nicht analysieren. Es steht jedoch fest, dass Ihr einen oder mehrere Asteroiden mit Euch genommen habt. Der Sprung geriet dadurch völlig außer Kontrolle und brachte Euch weit vom Kurs ab.“ Er setzte kurz ab und musterte den Kilrathi, der seine Ohren etwas schuldbewusst zur Seite klappte. Die Schwanzspitze zuckte noch immer aufgeregt nach oben und unten.
„Schließlich seid Ihr in den Gravitationsbereich eines schwarzen Lochs geraten. Die Notsysteme des Schiffs versagten. Laut allen Theorien sollte dies Euer Tod sein. Dennoch beweist Ihr etwas anderes. Wie es dazu kommen konnte werde ich wohl niemals herausfinden, auch wenn ich den Rest meines Lebens darüber nachdenken werde.“, er seufzte. „Wisst Ihr, manche Dinge sind selbst für uns Wissenschaftler nicht erklärbar.“
Sadhirc setzte sich auf den Tisch hinter ihm und nahm seine Schwanzspitze in die linke Pranke; hielt sie fest. „Und wo bin ich hier nun? An welcher Stelle des Universums? Wie komm ich wieder zurück?“, fragte er beunruhigt.
Saron zögerte einen Moment und warf ihm einen mitfühlenden Blick zu, bevor er antwortete. „Ihr könntet überall sein. Dennoch glaube ich nicht, dass Ihr noch in dem Euch bekannten Universum seid. Wisst Ihr, schon immer gingen viele meiner Kollegen von vielen verschiedenen Existenzen am gleichen Ort aus. Dimensional verschoben, bilden sie eine neue Realität.“ Er blickte Sadhirc an, ließ sich die Worte setzen.
Als jener verstehend nickte, fuhr er mit seiner Erklärung fort: „Ihr kennt uns Menschen, auch die Teladi sind Euch nicht fremd – wenn sie bei Euch auch anders heißen. Sogar Terra ist Euch ein Begriff. Für meinen Geschmack sind das zu viele Zufälle auf einmal. Ihr seid in eine andere Realität geraten. Eine andere Dimension, sozusagen. Auch wenn diese Bezeichnung wissenschaftlich unsinnig ist.“, erklärte er geduldig.
Der Kilrathi zuckte zusammen und ließ seinen Schwanz los. Er zögerte die wichtigste aller Fragen hinaus, fürchtete beinahe die Antwort. Sein Nackenfell sträubte sich vor Scham. „Wie komme ich wieder zurück?“, stieß er schließlich hervor.
Saron senkte seinen Kopf. „Verzeiht mir, Herr. Darauf gibt es keine Antwort. Vielleicht solltet Ihr versuchen, nach Terra zu kommen und von dort zu Eurem Heimatsystem, Kilrah. Mit etwas Glück findet Ihr es am gleichen Ort. Vielleicht aber auch nicht. Es gibt zu viele Möglichkeiten, aber Ihr könntet es überprüfen. Und ich werde Euch dabei natürlich behilflich sein.“
Sadhirc begann zu zittern, der Argone erschrak. Schließlich gab er seiner Wut und Trauer nach und brüllte mit einem langgezogenen Schrei: „NEIN!!!!!!!!!!!!!!!!!“ Er hastete aus der Zentrale und sprang in seinen Jäger. Das Personal rannte aufs schnellste hinaus, denn auf nichts achtend leitete er den Start ein und raste mit dem Schiff nach draußen.

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Episode VI
Teil 1

Mit einer Mischung aus Wut, Trauer, Enttäuschung und Verzweiflung jagte er mit Höchstgeschwindigkeit auf ein dichtes Asteroidenfeld zu. Das Fell um seine Augen herum war feucht, doch dies fachte seine Wut und Ohnmacht nur noch mehr an. Auf dem Bildschirm meldete sich Fonarodus. „Mein Lord? Wasss tut Ihr? Wollt Ihr Euch umbringen?“, die Stimme klang ängstlich.
Ohne zu antworten, sperrte Sadhirc den Funk. Die ersten Asteroiden fegten in wahnsinnigem Tempo vorbei. Jäh riss er mit seiner Pranke den kleinen Hebel herum, als direkt vor ihm ein großer Brocken auftauchte. Er spürte die Kollision am Boden, so knapp wich er gerade noch aus. Ein kleinerer Brocken prallte frontal ans Schild und schleuderte ihn weit von sich. Der vordere Schildquadrant erlosch auf der Anzeige, Sadhirc stoppte den Jäger und rang um Atem.
Wie soll ich von hier jemals entkommen? Sivar, was habe ich getan um eine solche Strafe zu verdienen? ...Thahi’ra ... hilf mir...
Er seufzte leise und spürte wie das Junge in ihm hochkam. Nach Schutz und Geborgenheit suchte. Einige Zeit gab er sich der Verzweiflung hin, nebenbei zerrissen seine Krallen immer mehr das Leder auf dem Sitz, bis er erschöpft zu dösen begann.

Nur langsam kam er wieder voll zu Bewusstsein. Ein leises, unentwegtes Summen tönte aus der Konsole vor ihm – er konnte nicht sagen, wie lange schon. Er atmete tief ein, brachte seine Mähne in Ordnung, wischte das verklebte Fell um seine Augen aus und reaktivierte schließlich den Funk.
Fonarodus sattes Grün der Schuppen erschien fahl – das fiel Sadhirc noch früher auf, als seine gezischten Worte ihm sagen konnten: „Mein Lord, endlich! Bitte, Ihr müssst unss helfen – wir werden angegriffen! Schon ssseit einer Stasszura, esss kommen immer mehr Sssohnen und gerade eben sssprang ein ganz großes Schschiff herein, bitte schschnell! Oh nein, die Schschilde werden schschwächer! Hsssss!“
Hastig blickte Sadhirc auf den Scanner – die Position der Tekona wurde von vielen kleinen Punkten überlagert! Jäh riss er seinen Jäger herum und jagte aus dem Asteroidenfeld. Kaum draußen angelangt zündete er die Nachbrenner und nahm den Kontakt zur Tekona erneut auf. „Fonarodus, hör mir zu: Beweg die Tekona zurück in die Sektormitte. Ich lenke die Gegner ab; die Türme sollten dann besser treffen. Und ab jetzt Funkstille – entweder wir siegen oder wir sterben! Jak’ta-Ga!“. Er sah deutlich dass die Echse noch etwas sagen wollte, doch er deaktivierte den Funk. Wie ein Pfeil schoss er knapp am Schild der Tekona vorbei und stürzte sich auf die Beute.
Drei der kleinen Sohnenschiffe trieb er vor sich her. Die Bordkanonen durchlöcherten die fluoreszierende Panzerung und riss sie nacheinander in Stücke. Das Dunkel des Alls drang kaum durch, so viele Jäger umschwirrten den Rumpf der Tekona. Sadhirc schätzte sie grob – um die fünfzig Schiffe flogen und feuerten auf den Raumer. Noch schienen sie die kleinere Bloodfang nicht ernst zu nehmen, denn die nächsten zwei Jäger wurden durch die Neutronengeschütze zerrissen. Die Tekona feuerte ihrerseits nach allen Seiten und zerfetzte fünf Sohnen. Sadhirc schaltete die langsameren Plasmageschütze ab und steuerte auf die nächste Schwadron zu. Fünf Schiffe im Pulk – von der Bloodfang löste sich eine ungelenkte Rakete und ließ den führenden Jäger in Feuer aufgehen. Die restlichen vier lösten in einer Schraube ihre enge Formation und hingen sich ans Heck der trägeren Bloodfang.
Blaue Energiebolzen bohrten sich in den Schild und ließen ihn aufblitzen. Sadhirc blickte auf die Waffenkontrolle und fluchte innerlich – noch immer war das Heckgeschütz nicht repariert worden. Er zündete den Nachbrenner und drehte nach backbord ab, um gleich darauf nach unten zu jagen. Mitten in der Bewegung stoppte er und feuerte einem vorbeischießenden Jäger die Neutronenstrahlen in die Seite. Nur wenige Treffer hielt es dem Beschuss stand, dann ging es in Feuer auf. Die restlichen drei hingen Sadhirc jedoch noch immer im Nacken. Fünf neue wandten sich ihm zu und schlossen sich der Jagd an; wieder zündete er den Nachbrenner. Er versuchte das gleiche Manöver etwas abgewandelt – doch diesmal blieben sie am Heck. Er jagte erneut voraus, ließ den Jäger vom Beschuss wegdrehen. Flirrend zogen die blauen Blitze an ihm vorbei. Doch schon hatten sie die Bewegungen ausgeglichen und schienen sie vorauszuahnen. Der hintere Schildquadrant begann zu blinken – kurz vorm verlöschen!
Also gut. Mal sehen ob sie das kennen.
Er leitete Umkehrschub ein, schoss anschließend in eine freie Richtung. Die Triebwerkskontrolle auf manuell schaltend, deaktivierte er das Triebwerk, behielt jedoch die Geschwindigkeit bei. Mitten im Gleitflug wendete er den Bug seines Schiffes mit Hilfe der Manöverdüsen auf die Verfolger. Ein Treffer. Noch einer. Einer versuchte die Richtung zu wechseln, vergeblich, auch dieser ging in Flammen auf. Einen nach dem anderen erlegte er triumphierend. Die Ohren waren dicht am Kopf angelegt, sein Schwanz peitschte als wenn er jeden einzelnen Gegner mit einem Sprung erwischen würde. Keiner der Verfolger entkam seiner Wut.
Er schnurrte grollend; zufrieden wendete er und schaltete die Triebwerkskontrolle wieder auf automatisch. Noch immer war die Tekona in Bedrängnis; um die zwanzig Sohnen umkreisten sie. Sadhirc tat dem nächsten seine Meinung hierüber kund. Die kleinen runden Jäger glitten geschmeidig in eine X-Formation und steuerten auf die Bloodfang zu – Sadhirc zündete die nächste ungelenkte Rakete. Sie striff eines der inneren Schiffe und explodierte. Der angekratzte Jäger geriet für einen Augenblick außer Kontrolle und riss zwei seiner Kollegen mit sich in den Tod.
Die übrigen Schiffe lösten die Formation auf und teilten sich kugelförmig um die Bloodfang auf. Sadhirc erwischte die beiden vorderen, als seine oberen Schilde nachgaben.
„Harakh!“, fluchte er und tauchte rasch unter der Tekona weg. Für einen kurzen Moment war er allein – hastig aktivierte er die Tarnung und hoffte, dass sie funktionierte. Die Schilde fielen, die meisten elektronischen Systeme inklusive der aktiven Sensoren schalteten sich ab. Die Sohnen flogen orientierungslos um die Tekona herum, suchten das verloren gegangene Schiff.
Sadhirc frohlockte im Innern seines Schiffs und wartete bis die Schildgeneratoren wieder geladen waren. Anschließend flog er auf den Sohnenverband zu, der in eine kleine Kugelformation gegangen war. Spielerisch verfolgte er sie eine Weile, bis er die Tarnung deaktivierte. Fünf weitere Jäger fielen der Überraschung zum Opfer, die restlichen Fünf jagten auf die Tekona zu. Sie wollen das Schiff rammen ging Sadhirc durch den Kopf. Laut fluchend wendete er, doch sein Jäger war zu träge – die Tekona zu nah. Drei Sohnenschiffe wurden von den Geschütztürmen zerstört, die anderen beiden krachten durch den stark geschwächten Schild und zerstörten einen der Türme.
„Vraxar!“, knurrte Sadhirc ärgerlich, als er auf den Scanner sah. Das große Schiff der Sohnen hatte mittlerweile aufgeholt, zehn neue Jäger starteten aus dem Rumpf und glitten auf die Tekona zu. Rasch aktivierte er die Tarnung und umflog das riesige Schiff unbemerkt. Es war komplett zylindrisch; am Bug war es beinahe einen Kilometer breit – in Richtung Heck verjüngte es sich immer mehr. Die nächsten zehn Jäger starteten in Richtung Tekona.
„Sharvath, was soll ich nur tun?“, sprach er zu sich selbst. „Ich muss das große Schiff vernichten, kann das jedoch nicht, weil zu viele Jäger da draußen sind. Zerschieße ich die Jäger, verliere ich Zeit – das große kommt in Waffenreichweite und zerstört die Tekona. Bei Sivar! Was mach ich jetzt?“
Ich muss es einfach versuchen! Sivar – leite meine Pranken!
Er steuerte den schweren Jäger vor den Bug des riesigen Schiffes und ließ die Tarnung in einer Entfernung von zehn Kilometern fallen. Eine einzige Vrag`char hatte er an Bord – die neuen getarnten Torpedos, die selbst die größten Schiffe zerreißen konnten. Der Zielcomputer begann den Schild des fremden Schiffes zu analysieren. Nun hing alles von seinem Glück ab, denn währenddessen durfte der Jäger nur minimal bewegt werden.
Er rief die Tekona. „Fonarodus, ich brauch Dich hier draußen! Sofort!“ Einer der Argonen blickte ihn statt des Teladi an, Sadhirc knurrte verärgert. „Was ist da los? Gib mir Fonarodus, sofort!“
Einige Jäger lösten sich von der Tekona und steuerten auf die Bloodfang zu. „Fonarodus ist nicht auf der Brücke. Er übergab mir die Steuerung und ging in den Andockbereich.“, antwortete der Affe gehorsam. Der Kilrathi spürte das Erzittern des Schiffes, die ersten Jäger waren in Reichweite und feuerten. Er deaktivierte den Funk und starrte angespannt auf den Zielcomputer. ‚Dreißig.’
Der obere Schild fiel aus, Sadhirc leitete die Energie blitzschnell um und verstärkte die gesamte Schildenergie mit den Reserven aus dem nicht benötigten Antrieb. Noch mehr Jäger kamen auf ihn zu, immer mehr blaue Blitze zuckten auf die schwächer werdenden Schilde.
‚Zwanzig.’ Das schaff ich nicht. Ich muss abbrechen. Sharvath! Ich kann nicht abbrechen, die haben mich jetzt so oder so. Die Tarnung nützt mir nichts wenn sie mich direkt verfolgen.
Die Anzeige für den Heckschild leuchtete kritisch, Sadhirc zog den Rest vom Bug ab.
‚Zehn.’ Der obere Schild wurde durchschlagen. Prasselnde Geräusche hagelten auf die Panzerung nieder.
‚Fünf.’ Die Schadenskontrolle des Schiffs spuckte eine Warnung aus – Hüllenbruch steht bevor. Er ließ seine Pranke sinken wo normalerweise der Helm war – dann fiel ihm ein das er nicht mal den Anzug an hatte. Ich komme, Sivar. Aber erst erledige ich dieses Schiff noch! Bitte, wenigstens das!
Eine Explosion erschütterte den schweren Jäger. Noch eine. Und wieder eine. Knapp an ihm wirbelte eine Perikles vorbei, vollführte eine Siegesrolle – Sadhirc traute seinen Augen nicht als der Pilot auf dem Funkmonitor erschien.
„Yeeeaaaahaaaaaaaa! Ihr habt ein schönes Schiff aus der Perikles gebastelt. Jetzt schickt den Boss in die ewigen Jagdgründe oder wohin auch immer, ich kümmere mich um die verbliebenen Jäger!“, rief Aran Selek boshaft grinsend in den Funk. Die Perikles jagte bereits auf die nächsten Gegner zu und lenkte sie von der schutzlosen Bloodfang ab.
‚Eins.’ Die Zielarretierung begann zu blinken, hastig ließ Sadhirc seine Kralle den Auslöser betätigen. Der Torpedo entwich mit einem lauten Geräusch und flog in Richtung des großen Schiffs. Nur Sekunden später verschwand er im Tarnfeld – der Kilrathi leitete die Schildenergie zurück in den Antrieb und jagte davon. Mit vereinten Kräften – vor allem dank der wesentlich wendigeren Perikles, wurden die restlichen Schiffe rasch vernichtet. Zehn neue starteten schon wieder von dem großen Schiff, welches bereits bedrohlich nahe an der Tekona angelangt war.
Sadhirc stoppte und richtete seinen Jäger auf das unbekannte Schiff aus. Der Einschlag müsste jetzt bald geschehen.
Und tatsächlich: Kurz bevor der Torpedo das Schiff erreichte, fiel die Tarnung von ihm ab – Sadhirc sah ihn wieder auf seiner Scanneranzeige. Doch nun war es zu spät. Durch die langsame Geschwindigkeit und die lange ermittelte Schildresonanz durchdrang er ungehindert den Schild: Er detonierte schließlich genau in der Mitte des Bugs.
Gleißend hell war die Explosion, das Schiff wurde förmlich von innen auseinander gerissen und – einem Baumstamm gleich – aufgespalten. Sadhirc frohlockte laut und für jeden hörbar im Funk. Sein erstes Großkampfschiff das er mit einem Jäger zerstörte! Freudig rutschte er in seinem Sessel hin und her. Erst als er schon auf dem Weg zum Dock war, fiel ihm ein, wer sein Fell gerettet hatte.
Hätte er ihn nach dem Verhör getötet, wäre er, samt der Tekona, bereits tot. Nachdenklich setzte er zur Landung an.

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Episode VI
Teil 2

„Bei meinem Leben und dem Blut meiner Vorväter schwöre ich, Aran Selek, Euch von nun an zu dienen, Euch und meinen Hrai zur Ehre zu gereichen. Mit meinem Leben werde ich Euch schützen, nur Eurem Wort gehorchen. In diesem Leben und darüber hinaus, wenn mir dies möglich ist. So biete ich Euch meine Kehle dar, nehmt sie an Euch, sollte ich jemals versagen.“
Der bärtige Argone blickte zu Sadhirc hoch und hielt den Kopf schräg, um seine Kehle noch freier zu offenbaren. Der Kilrathi legte die Ohren an und streckte seine Vorderpfote zu ihm aus. Die Krallen lechzten förmlich nach der dargebotenen Kehle. Er glaubte das selbst nicht, was er im Begriff war zu tun. Sichtlich angespannt nahm er den Schwur an und zog zögernd seine Pranke zurück.
„Im Zuge Deines Eids unterstelle ich Dir das Kommando über Deine ehemalige Crew zurück. Betrachte sie als Sklaven unserer Hrai.“, knurrte er. Selek wollte für einen Moment protestieren, hielt sich dann aber zurück. Auch als Sklaven würden sie nicht unbedingt ein anderes Leben als früher führen – immerhin durfte er ja das Kommando behalten. Und er würde für ihr Wohlergehen sorgen. Zumindest wenn sie nicht versagten.
Fonarodus war stumm geblieben und hielt sich im Hintergrund. Eigentlich war es nicht gerade das, was er gewollt hatte – jetzt hatte er schon wieder Konkurrenz. Auch noch von dem eingebildeten Argonencaptain. Aber es war nun einmal die einzige Option gewesen, ihn um Hilfe zu bitten. Er selbst hatte einfach noch keine Erfahrung mit Raumkämpfen. Den anderen Argonen traute er die nötige Erfahrung auch nicht zu, mit den verbesserten Systemen der Perikles zurechtzukommen.
Sadhircs Worte schienen nach dem Verhör auf den Argonen einen solchen Eindruck gemacht zu haben, dass er nur einen Moment lang gezögert hatte und sich dann beinah freudig ins Cockpit geschwungen hatte.
Langsam tappte er nach vorn. „Mein Lord? Wasss tun wir jetsszt? Wir sssind hier noch immer gefangen. Bessstimmt werden die Sssohnen sich dasss nicht gefallen lassssen und sszurückkommen.“, zischte er nervös. Selek erhob sich. Seine Lippen verzogen sich zu einem leichten Grinsen. „Dann vernichten wir sie eben aufs Neue. Mein Lord?“, erwiderte er spöttisch und musterte Sadhirc forschend.
Der Kilrathi zuckte mit einem Ohr, dann schüttelte er den Kopf. Sein Schwanz hing bewegungslos knapp über dem Boden. „Wenn noch ein Großkampfschiff kommt, gibt es ein Problem. Ohne Torpedos haben wir keine Chance gegen diese Art Schiffe und mir sind gerade die Torpedos ausgegangen. Die kleinen Jäger sind keine Gefahr – nur wissen diese Sohnen das nun ebenfalls.“, knurrte er den beiden zu und grübelte.
„Können die Techniker keine neuen bauen?“, erkundigte sich der Teladi und erntete Sadhircs erneutes Kopfschütteln. „Eines steht fest – wir können nicht hierbleiben. Ihr beide geht auf die Brücke und lasst die Tekona in einen Abstand von einhunderttausend Kilometern zum Sprungpunkt Position beziehen. Ihre großen Schiffe scheinen sehr viel langsamer zu sein, das gibt uns immerhin genug Zeit die kleinen Jäger abzuschießen. Für den Fall das sie zurückkehren.“, wies er die beiden an und erhob sich. „Ich werde mich mit dem Forschersklaven beraten, vielleicht gibt es noch andere Möglichkeiten. Noch Fragen?“ Er blickte die beiden an, der kleinere Teladi trat ein Stückchen nach vorn und verneigte sich: „Ich habe eine Frage, wenn Ihr erlaubt, mein Lord.“, zischte er. Sadhirc blickte ihn an und stellte seine Ohren auffordernd in Richtung der Echse.
„Hssss. Wer von unsss beiden hat jetsszt die Befehlsssgewalt über die Brücke?“, fragte er und blickte in das haarige Antlitz des Kilrathi. Auch Selek warf ihm einen neugierigen Blick zu. Sadhirc überlegte einen Augenblick lang.
Fechte es aus, Du dumme Echse! Du hast mich doch in diese Situation gebracht., er fauchte leise.
„Du bist länger in meinen Diensten. Aran Selek wird Dir als Hyilghar – Dein erster Offizier – dienen und Dich beraten. Bei Kampfhandlungen werden eure Rollen jedoch vertauscht, da er hier über mehr Erfahrung verfügt.“, antwortete er schließlich und ging hinaus. Fonarodus verneigte sich mit einem „Wie Ihr wünscht, mein Lord.“; Selek verneigte sich ebenfalls und grinste erfreut. Sie gingen hinaus; der Kilrathi wartete im Gang. „Noch etwas.“, knurrte er ihnen zu, sie blieben stehen und schauten ihn an. „Da ihr jetzt zu zweit seid und ohnehin nicht viel zu tun habt, werdet Ihr kilrathi lernen. Und Du, Hrai Aran Selek, musst außerdem noch terranisch lernen. Zunächst genügt aber kilrathi. Das gilt besonders für Dich;“, er blickte auf Fonarodus hinunter und zeigte mit seiner Vorderpfote auf ihn. „Ich kann nicht dulden, dass einer meiner Hrai nur Gezische von sich gibt.“.
Fonarodus wand sich unter den strengen Blicken des großen Kilrathi; Selek musste sich sichtlich das kichern verkneifen. Ein weiteres Mal verneigten sich die beiden ehrerbietig und begaben sich sodann eilig auf die Brücke.

Val Saron wartete ungeduldig auf den Kilrathi. Ungeduldig lief er im Kontrollraum des Docks umher. Hin und wieder wandte er sich einem Monitor zu und überprüfte etwas. Dann endlich hörte er aus der Ferne das Klicken von Sadhircs Krallen auf dem Boden und wandte sich dem Eingang zu. Rasch verneigte er sich und hob an. „Mein Herr, ich freue mich das es so schnell ging.“ Der wesentlich größere Kilrathi blickte auf den Argonen im weißen Kittel herunter. „Du hast also Neuigkeiten für mich?“, erkundigte er sich neugierig. Saron nickte und ging mit ihm an die Hauptkonsole. „Ich habe die Waffen überprüft und erstaunliches Potential festgestellt. Mein Team von Technikern könnte einen Teil der Waffen generalüberholen und optimieren.“, sagte er aufgeregt und schaltete die Daten auf den Bildschirm.
Sadhirc sah sich die Spezifikationen an. Seine Schnurrhaare zuckten freudig, die Augen begannen zu glänzen. Dieser Sklave war mit einem ganzen Haufen Kt'ral Qaris – die teuersten und reinsten Edelsteine – nicht aufzuwiegen. Ein erstaunlicher Fang, der wohl in seiner Heimat noch nützlicher wäre. Jedenfalls wenn er zurückkehren könnte.
„Das sieht äußerst nutzbringend aus, Sklave Saron. Wenn ich dies richtig deute, benötigt die Tekona dafür aber die vier vorderen Türme – von denen in der letzten Schlacht auch einer zerstört wurde. Sind diese dann noch anderweitig nutzbar?“, erkundigte sich der Kilrathi und blickte vom Bildschirm auf. Saron schüttelte verneinend den Kopf und fügte erklärend hinzu: „Aufgrund der synchronisierten Bewegungen kommen nur noch große Ziele hierfür in Frage. Erst durch den zerstörten Turm fiel mir überhaupt diese Möglichkeit ein. Wir benötigen aber für die Ausführung die vier vorderen – bei weniger Waffen reicht die benötigte Energie nicht aus.“
Sadhirc blickte den Argonen abschätzend an, dann wieder zu den Daten des Displays. Schließlich drehte er seinen Kopf wieder Saron zu: „Nun gut. Ich habe hier zwei starke Jäger, die für diesen Fall die kleineren Schiffe bekämpfen können. Wie lange dauert die Modifikation, Reparatur und Programmierung der Türme?“
Saron schluckte merklich. „Das ist die schlechte Nachricht. Ich benötige mehr Männer. Mit dem derzeitigen Team dauert es vermutlich sieben bis acht Stazuras. Wenn ich die Truppen aufstocken und entsprechend aufteilen könnte, wäre es mit dem noch vorhandenen Material in ein bis zwei Stazuras möglich.“, stieß er hervor.
Sadhircs Ohren gingen nach vorn, seine Haltung entspannte sich etwas. „Warum schlechte Nachricht? Es sind genug Sklaven an Bord. Erstell eine Liste und besprich das weitere mit Fonarodus auf der Brücke.“, gurrte er unbeeindruckt. Er setzte sich halb auf den hinteren Tisch. Saron nickte erfreut und deaktivierte die Konsole wieder. „Habt Dank, mein Herr. Ihr werdet von meiner Arbeit begeistert sein.“
„Wie weit bist Du in der Sache mit dem Sprungantrieb?“ Sadhirc blickte ihn neugierig an, seine Schwanzspitze zuckte schon wieder.
„Ich arbeite daran, mein Herr. Im Moment kann ich leider nur wiederholen, dass Eure Technik auf völlig andere Weise arbeitet wie der unsrige Sprungantrieb. Von daher betrachtet, wäre es leichter, einen völlig neuen zu fertigen. Nur dazu fehlt uns leider das benötigte Material, mein Herr.“, antwortete Saron unterwürfig und zuckte zusammen, als er den mächtigen Schwanz des Kilrathi aufpeitschen sah.
„Das ist ärgerlich! Wie sollen wir von hier wegkommen, wenn nur mein Schiff über einen funktionierenden Sprungantrieb verfügt? Geh alles noch einmal durch – es muss eine Möglichkeit geben!“, fauchte Sadhirc ihn ärgerlich an und erhob sich. Er ging an eine benachbarte Konsole und transferierte die heruntergeladenen Dateien der Bloodfang auf sein Pad. Schließlich wandte er sich zum Gehen. „Alles verstanden?“ Saron nickte und verneigte sich. „Jawohl mein Herr. Ich werde jetzt das Team neu zuweisen und dann sofort meine Forschungen neu aufnehmen.“
„Richtige Antwort. Ich bin in meinem Gemach und möchte nicht gestört werden.“ Schon ging er nach draußen.
Warum tu ich mir das eigentlich an? Ich könnte ein einfacher Arbeiter hier sein, die haben wenigstens ihre Ruhepausen. Aber nein, meine verfluchte Neugier und die faszinierende Technik um mich herum. Und irgendwann wird er meine Arbeit vollends schätzen. Bestimmt kann ich mich dann vor Reichtum und vielen Kätzinnen kaum retten., Saron lächelte leicht als er sich kurz der Vorstellung hingab, dann eilte er hinaus in Richtung Brücke.

„Wie kommt dasss eigentlich, dasss Ihr nach Eurem Hassss und der Feindschschaft gegen meinen Lord auf einmal für ihn ssseid?“, erkundigte sich Fonarodus, um für einen Moment den Studien der unbekannten Sprache zu entkommen. Sein Schädel schien zu platzen unter dieser Aufgabe.
Aran Selek drehte sich zu der Echse um, sichtlich verärgert das diese ihn aus seinen Studien riss. Dennoch hatte er seine Position verstanden und antwortete höflich: „Er ist jetzt auch mein Lord, Hrai. Vergesst das nicht. Ich war mit meiner Stellung – ja der ganzen Stellung des Militärs schon immer recht unzufrieden.“ Er ging einen Schritt auf ihn zu und unterstrich die Worte geschickt mit seinen Händen. „Das was er zum Schluss zu mir sagte, trifft den Kern der Sache. Er hat völlig Recht. Zudem ist seine Technik so weit entwickelt – wenn es eine Chance geben würde die Kräfte der Menschen mit den seinen zu vereinen gäbe dies eine überaus mächtige Verbindung. Niemand könnte uns jemals wieder bedrohen, wir wären die absolute Macht im Universum. Und gelegentliche Kämpfe gegeneinander würden unsere Sinne und die Technik immer weiter erhöhen.“, fügte er in einem bestimmenden Ton hinzu.
Der Teladi blickte ihn misstrauisch an, hatte Mühe seinen Worten zu folgen da er noch immer gedanklich nebenher die Vokabeln in kilrathi durchging.
Selek schien das nicht zu stören als er fortfuhr. „Keine Politiker mehr – das Militär an der Spitze verlieren auch jegliche Geldmittel ihre Macht. Die Bevölkerung arbeitet zu ihrem eigenen Schutz für uns, jeder leistet seinen Teil. Wir werden zu einer Einheit - und niemals wieder mit dem Rücken an der Wand stehen. Genau das fasziniert mich und deshalb habe ich meinen Schwur auf ihn geleistet.“
Er blickte für einen Moment in seinen Worten schwelgend hinaus ins All, dann ging er langsam wieder an die Konsole und setzte die Übungen fort.
Val Saron betrat die Brücke und ging zügig auf den Teladi zu. „Herr? Unser oberster Herr befahl mir, mit Euch die Aufstockung des Technikerteams durchzugehen.“, sagte er, sich nur ganz minimal verneigend. Fonarodus musterte ihn unwillig. „Hsssss! Esss ist DEIN oberster Herr. Für mich issst er mein Lord!“, zischte er spöttisch. Der blonde Argone im weißen Kittel schien dennoch wenig beeindruckt; Fonarodus nahm ihm das Pad ab und ging die Liste der Vorschläge durch.
Ohne das Pad herunterzunehmen blickte er den Argonen an. „Dasss geht nicht. Da sssind viele der Sssklaven, die bereitss an ihren Ssstationen eingearbeitet ssssind. Hssss. Die kann ich Dir nicht geben. Geh in die Medisszinische Abteilung und nimm dasss Persssonal von dort.“, zischte er.
Saron blickte ihn entrüstet an und gestikulierte mit seinen Armen. „Aber Herr – mit dem dortigem Personal kann ich nichts anfangen. Es geht um hochsensible Technik!“, protestierte er. Fonarodus schnaufte ärgerlich und raunzte zurück: „Hassst Du wasss an den Ohren, Sssklave?! Tu wasss ich Dir sage, sssofort. Oder ich weide Dich ausss, Affe!“ Mit einer schnellen Bewegung warf er ihm das Pad zu.
Val Saron fing es auf und tat einen erschrocken Schritt zurück.
Diese Echse ist ja wohl total übergeschnappt, oder?, dachte er wütend und verneigte sich widerwillig. „Wie Ihr wünscht, Herr. Doch mein Herr wird nicht gerade erfreut sein, wenn er hört das die Optimierung der Waffensysteme sich dadurch verzögert.“
Dieser verfluchte Affe – was glaubt der eigentlich, wen er vor sich hat?!
Fonarodus zeigte mit seiner Vorderpfote angespannt und schnell in die Richtung des Ausgangs. „Verschschwinde und beeil Dich, die Leute anzulernen!“ Er sah die Sache langsam als Grundsatzdiskussion an. Selek drehte sich um, als er die Worte über die Waffensysteme vernahm und mischte sich ein. „Hrai Fonarodus; der Lord ordnete an, das ich mich um alle Angelegenheiten die den Kampf betreffen, kümmere. Also zeig mir mal die Liste.“, er ging einige Schritte auf Saron zu. „Moment mal“, sagte er und grübelte. „Ich kenne Sie doch. Ähm, ich meine Dich. Du bist doch dieser Wissenschaftler, der aus dem Gonerprojekt geflogen ist und dann verschwand.“, er neigte den Kopf und grübelte kurz. „Sarod oder so, wenn ich mich recht entsinne?“, sagte er aufgeregt.
Fonarodus sprang wütend auf. „Eidechsssendreck! Hssssss! Ich bin hier der Befehlssshabenende – Ihr nur mein erssster Offisszier! Und ich sssage, dasss diessser Affe die Medissziner nehmen sssoll! Die sssind besssser aussgebildet alsss die Leute die er haben will! Hssss! Zurück auf Euren Platssz, Ssselek!“, zischte er. Die Brückenbesatzung wandte sich den beiden zu und verfolgte die Auseinandersetzung.
Selek stieß ihn unsanft auf den Sessel zurück und zog seine Waffe. In seinen stahlblauen Augen schimmerte es kalt. „In allen militärischen Angelegenheiten habe ich das Sagen. Und wenn Ihr damit weitermacht, auch bald in allen anderen. Geht zu Lord Sadhirc und beschwert Euch, wenn Euch das nicht passt. Und nun lasst mich meine Arbeit machen und kümmert Euch um die Eure!“, sagte ihn gefährlich leisen Ton. Dann steckte er die Waffe weg, Fonarodus blickte ihn hasserfüllt an. Doch er wusste – dieser Kampf war verloren.
Aran Selek ging wieder zu Saron herüber, der die Situation angespannt verfolgt hatte. „Nun, also Sarod, gib mir die Liste.“
„Val Saron, Herr Selek.“, er verbeugte sich leicht reichte ihm das Pad. „In der Tat bin ich aus dem Team ausgeschlossen worden. Wir hatten eine Grundsatzdiskussion bei der keine Einigung erzielt werden konnte. Und kurz darauf wurde mein Schiff von Piraten geentert. Drei lange Jazuras musste ich mir niedere Arbeiten von dem Pack antun. Doch jetzt wo ich hier bin, weiß ich die Mühe zu schätzen.“, er warf einen missmutigen Blick zu der Echse hinüber und fügte hinzu: „Auch wenn manche meine Arbeiten hier nicht zu schätzen wissen.“
Fonarodus zischte ärgerlich vor sich hin und warf den beiden Affen giftige Blicke zu. Nachdem Selek die Liste zu Ende durchgeschaut hatte, blickte er auf. „Also bis auf fünf kannst Du alle haben. Die anderen fünf nimmst Du aus meiner Besatzung, die derzeit noch inhaftiert ist. Ich schreib Dir die Namen heraus, die Leute sind sehr nützlich wenn es um Außenarbeiten geht. Den Rest schickst Du zu mir auf die Brücke, ich werde sie dann einteilen.“, sagte er und vermerkte die Namen im Pad.
„Hsss. Dasss sssind Gefangene! Die werden wir nicht nehmen!“, protestierte Fonarodus ärgerlich. „Ich habe lange gebraucht, um die Leute ordentlich sszu verteilen – ich lassss mir jetzt nicht alles zunichte machen! Ich werde persönlich zu Lord Sadhirc gehen und mich beschweren!“ Er stand auf und ging schnell auf den Ausgang zu; Selek blickte ihm mit einem Kopfschütteln nach.
„Herr Selek, ich möchte nicht das Sie … verzeiht, Ihr wegen mir Unannehmlichkeiten bekommt.“, sagte Saron leise und las sich die neue Liste durch. Selek blies kurz hörbar die Luft aus der Nase, sein Kopf nickte kurz. „Kein Problem, Val. Die Besatzung steht nicht mehr länger auf der Gefangenenliste. Mein Hrai Fonarodus scheint nur ein Problem mit Zusammenarbeit zu haben. Jetzt hol die Leute und eile Dich.“, sagte er lächelnd. Saron nickte dankbar und nahm die halbe Brückenbesatzung mit sich, von draußen benötigte er auch noch ein paar. Als er die auch hatte, ging er zu Seleks Besatzung und handelte wie vereinbart.

„Hssss. Er hat mich einfach übergangen, mein Lord! Und er hat mich mit ssseiner Waffe bedroht! Ich warne Euch – der führt etwasss im Schschilde! Die halbe Brückenbesssatsszung will er mit seinen Leuten ersssetsszen. Die sind ihm gegenüber loyal! Der Affe übernimmt dasss Schschiff!“, zischte der Teladi aufgeregt Sadhirc zu. Jener legte die Ohren an und fuhr aus den Tagebüchern seines Vaters. Grimmig verengte er seine Augen und schlug mit dem Schwanz.
„Vraxar! Gibt es einen Grund, mich mit diesem Harakh zu belasten?! Meinst Du, ich habe nichts anderes zu tun?!“, fuhr er ihn ärgerlich an. Fonarodus erstarrte, die Schuppen verloren an Farbe. „Ich wollte esss Euch nur sssagen, mein Lord.“
„Gut, dass hast Du jetzt! Und erkannt, dass es mich nicht interessiert! Selek hat den Lehnseid geschworen und handelt für den Clan. Er hat die Kontrolle über die militärischen Operationen und seine Besatzung ist mit Sicherheit besser als die anderen Sssklaven!“ Als Sadhirc sein eigenes Zischen vernahm sprang er wütend auf und packte die Echse. „Bei Sivar! Statt hier zu sein, solltest Du endlich meine Sprache lernen, damit ich mir nicht dauernd dieses Gezische anhören muss! Und nun stör mich nicht länger!“
Fonarodus zitterte und verneigte sich hastig. „Wie Ihr wünscht, mein Lord.“ Enttäuscht und ärgerlich verließ er das Quartier.
So hatte ich mir das nicht vorgestellt! Es hieß, dass ich die Führung habe – nicht dieser Lackaffe! Er hasst mich. Er wird mich töten, wenn ich ihm nicht zuvorkomme. Und dann reißt er das Schiff an sich. Aber ich werde jetzt genau aufpassen und schneller sein. Meine Krallen werden seine dünne Haut durchbohren beim geringsten Versuch! Und dann wird Lord Sadhirc sehen, was er an mir hat!
Eilig ging er zurück auf die Brücke.

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netter Streit :D

Gut gemacht Thrak`Ranu :)
Bin schn gespannt wies weitergeht
[ external image ]***und stolz drauf***
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Thrak`Ranu
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Episode VI
Teil 3

Sadhirc stand am Fenster in seinem Gemach und blickte hinaus. Zumindest schien es so. Abwechselnd betrachtete er sein Spiegelbild, dann wieder die Sonne, die in weiter Ferne brodelte. Alsdann wieder auf seine Silhouette im dunkel spiegelnden Glas. Für einen Moment überlagerte sich alles – er sah seinen Vater dort draußen. Genau vor ihm am Fenster. Erst als er erstaunt seine Lefzen hob, erkannte er die Täuschung seines eigenen Spiegelbildes.
Etwas enttäuscht war er darüber. Würde er doch noch einmal die Möglichkeit bekommen, mit ihm zu reden. Er hatte dieses Schicksal verdient im Nargrast; zweifellos. Doch nach der Lektüre der verschiedenen Logbücher seines Vaters verstand ihn Sadhirc nun besser. Wer hatte sie eigentlich dort eingespielt? Wer konnte es gewesen sein? Vaters geheimste Gedanken, einfach alles. Wer hätte Zugriff auf so etwas, wenn nicht er selbst?
Leise seufzte Sadhirc und klappte die Ohren etwas nach außen. Spielte das jetzt überhaupt noch eine Rolle? Würde er jemals zurückkommen? Leise und in sich gekehrt sprach er einen neuen Schwur aus: „Ich verzeihe Euch, Vater. Wenn mir jemals meine Rückkehr gelingt, schwöre ich, jenes dunkle Kapitel aus unserer Geschichte zu tilgen – unser Volk neu zu formen und mit meiner Ehre auch die Eure wiederherstellen. Denn nun weiß ich, dass Ihr niemals wirklich die Wahl hattet.“, knurrte er leise und ritzte sich zur Besiegelung ein wenig Haut auf. Einige kleine Tropfen Blut tropften auf ein 2D seines Vaters, das er hervorgezogen hatte.
Er schreckte auf, als der Alarm ertönte. Schritte schallten durch die Tür an seine Ohren, rasch steckte er das Bild in eine seiner Taschen, als auch schon jemand anklopfte.
Selek steckte seinen Kopf hinein und trat ein. Er war in einem Standardraumanzug gehüllt. „Mein Lord,“ – er verbeugte sich hastig, schien aber trotz Alarm nicht sonderlich aufgeregt. „die Sohnen haben einen neuen Kampfverband geschickt. Und dieses Mal meinen sie es ernst. Wir empfangen die Signale von über hundert Jägern und zwei Großkampfschiffen, die auf Abfangkurs sind.“
Sadhirc entfernte seinen Umhang und glitt wortlos in den dicken Anzug. „Dann werden wir ihnen zeigen, was wir davon halten. Die Waffen der Tekona sind bereit?“, erkundigte er sich, leise dabei fauchend und befestigte eilig die mechanischen Greifaufsätze für die Pranken an dem breiten Gürtel des Anzugs. Der Helm befand sich wieder an Bord seiner Bloodfang – ohnehin mochte er dieses Ding nicht sonderlich.
„Ja. Vor drei Stazuras haben wir die Tests abgeschlossen – die werden ihr blaues Wunder erleben.“ – Selek lachte gemeinsam mit Sadhirc. Rasch traten sie nach draußen und eilten zu ihren Jägern.
„Fonarodus?“, rief Sadhirc über den Funkkanal der Bloodfang zur Brücke der Tekona. Die Echsenschnauze erschien auf dem Monitor – er sah wieder sehr aufgeregt aus. „Mein Lord? Es war eine kurze schöne Zeit mit Euch. Wir werden alles geben, aber es sind zu viele.“, sagte er in gebrochenen kilrathi. Es klang noch immer schauderhaft – aber wenigstens gab es dort kaum Grund für ihn über Zischlaute zu stolpern.
„Beruhig Dich wieder. Oder wirst Du zum Beutetier, wie der Rest Deiner Spezies?!“, knurrte ihn Sadhirc ärgerlich an. Er sah neben sich die Perikles vom Flugdeck starten, hielt aber noch inne. „Wir werden draußen an der Flanke Position beziehen. Du nimmst Kurs auf die Jäger bis wir auf fünfzig Kilometer heran sind. Dort wendest Du die Tekona und gibst uns mit den Heckgeschützen Feuerschutz während wir die Jäger beschäftigen. Unsere Krallen werden sie zerreißen! Jak-Jak’ta GA!“, knurrte er freudig in den Funk.
„Ich verstanden habe. Jak’ta Ga, mein Lord!“, antwortete Fonarodus ohne zu bemerken das er sich in der Aufregung verhaspelt hatte. Sadhirc hob seine Lefzen und grinste – dann jagte er ebenfalls vom Flugdeck.
„Hrai Selek – hast Du meine Anweisungen verfolgt?“, erkundigte er sich, als die Perikles sich an die Flügelposition heftete. Der behelmte Argone erschien auf dem Display, die Barthaare hatten sich von unten nach oben gestülpt und verdeckten bis zu den Augen die nackte Haut seines Gesichts. Sadhirc musste grinsen. „Natürlich mein Lord. Wir beziehen an der Flanke Stellung und locken die kleinen dann zur Tekona. Ein guter (unbekanntes Wort).“, antwortete Selek und bewegte sein Gesicht im Helminneren auf und ab, bis die letzten Barthaare nach unten gestrichen waren.
Inzwischen waren sie an der Position – die Tekona beschleunigte den Antrieb auf Höchstgeschwindigkeit. Die Jäger passten sich der Geschwindigkeit von fünfzig Kilometern in der Sekunde an. Sadhirc wiederholte Seleks unbekanntes Wort fragend. „Was ist ein ‚Schachzug’?“, erkundigte er sich neugierig. Der Argone starrte ihn einen Moment lang ungläubig an. „Wa...Ihr kennt Schach nicht? Nein, Verzeihung, natürlich nicht. Schach ist ein sehr altes Strategiespiel was mit kleinen Spielfiguren auf einem Brett ausgetragen wird. Ganz früher wurde es auch als Spiel der Könige bezeichnet. Ein guter Schachzug ist eine (unbekanntes Wort) für eine gut ausgedachte Strategie.“, antwortete er und lächelte leicht.
Sadhirc seufzte. „Und was ist jetzt wieder ein Metapher? Lass diese fremden Wörter sein.“, erkundigte er sich weiter und knurrte leicht verärgert.
„Entschuldigt, mein Lord. Aber ich kann ja nicht wissen, was Ihr kennt und was noch nicht. Also eine Metapher ist eine Umschreibung für eine bestimmte Sache oder ein bestimmtes Wort. Grob gesagt.“, antwortete Selek höflich.
Die Sohnenschiffe kamen langsam näher und wurden als kleine Punkte im All sichtbar. Dicht dahinter befanden sich zwei größere Punkte – die Tekona stoppte langsam ihren Flug und wendete. Beide Jäger glitten vom Rumpf weg und flogen langsam in Richtung der kleinen Punkte.
„Wir haben den Vorteil der größeren Waffenreichweite. Bezieh Parallelkurs in fünf Kilometern vor den Jägern, falls sie nicht reagieren. Dann gleiche die Geschwindigkeit an und deaktiviere den Triebwerksausgleich. Mit den Manöverdüsen kannst Du das Schiff wenden und einen nach dem anderen abschießen. Spätestens dann müssen sie reagieren und uns abfangen. Dann kehren wir zur Tekona zurück und die Falle schnappt zu.“, wies Sadhirc den Argonen an. Er hob seine Augenbrauen erstaunt und prüfte die Instrumente. „Und wieder ein guter Schachzug, mein Lord. Zeigen wir es diesen (unbekanntes Wort) und treten ihnen in ihre (unbekanntes Wort) (unbekanntes Wort)!“
Sadhirc sparte sich die Fragen, vermutlich handelte es sich dieses Mal sowieso nur um unwichtige Flüche. Mit Höchstgeschwindigkeit jagten sie einige Sekunden auf die Ziele zu, bis sie in Reichweite waren. Routiniert leitete Sadhirc die nötigen Schritte ein, die Sohnenschiffe machten bisher keine Anstalten ihre Positionen vor den Großkampfschiffen zu verlassen. Selek hatte anfängliche Probleme, sein Jäger hielt unvermittelt, drehte sich einige Male um die eigene Achse. Innen fluchte er zunächst einmal gehörig und beschleunigte, als bereits die fremden Schiffe das Feuer auf die Perikles eröffneten. Knapp entkam er und flog wieder an die Seite der Bloodfang. Der nächste Versuch klappte endlich.
Beide Jäger feuerten ihre Energiestrahlen in Richtung der Sohnenschiffe. Eines zerplatzte unter dem Beschuss und ging in Flammen auf, dicht gefolgt von seinem Nachbarjäger. Beide visierten nur kurz neu an und vernichteten die nächsten beiden. Die Sohnenschiffe lockerten ihre Formation etwas, blieben aber noch immer in Reichweite der Großkampfschiffe.
„Also wenn die so weiter machen, haben die bald keine Jäger mehr!“, rief Selek lachend in den Funk. Die nächsten beiden Jäger blitzten in einem Feuerball auf. Von rechts und links der Formation lösten sich zahlreiche Sohnenschiffe und jagten auf die beiden zu.
„Weg hier!“, knurrte Sadhirc in den Funk, wendete den Jäger und raste in Richtung Tekona davon. Die Perikles drehte sich ein paar Mal wie ein Kreisel – in ihrem Inneren ertönten abermals zahlreiche Flüche, dann schoss sie davon und verfolgte die Bloodfang.
Die Sohnenjäger – fünfundvierzig an der Zahl – verfolgten die beiden Schiffe beinahe spielend und feuerten ihre blauen Energieblitze auf die Schilde der Perikles. Selek ließ den Jäger unter dem Beschuss wegrollen, als er auf einmal die Bloodfang aus den Augen verlor. Wo ist er hin? dachte er angespannt und suchte den Scanner ab. Die Tekona wurde immer größer. Der Beschuss wurde immer bedrohlicher, langsam schienen sich die Jäger an seine Ausweichbewegungen anzupassen. Die Schiffe hinter ihm flogen jetzt im dichten Pulk zusammen, Sadhirc wartete auf einen günstigen Moment, um nicht unversehens die Perikles mit zu erwischen, dann ließ er die Tarnung fallen und feuerte die Plasmageschütze. Kein Schiff hielt mehr als einen Treffer der starken Kanonen aus, die jedoch langsamer waren. Insgesamt fünfzehn Jäger vernichtete er so, bis diese sich erholt hatten und schnellstens die dichte Formation aufgaben.
„Habt Dank mein Lord – ich dachte schon, diese verfluchten (unbekanntes Wort) würden mich über den (unbekanntes Wort) schicken!“, seufzte Selek über Funk und tauchte unter dem Heck der Tekona weg. Sadhirc schnurrte vor Vergnügen und rollte seitlich weg als die Tekona das Feuer auf die verfolgenden Jäger eröffnete. Gemeinsam mit der Tekona dauerte es nicht lange, die restlichen Schiffe zu vernichten.
„Bleiben noch die anderen. Aber sie sind jetzt schon zu nahe!“, funkte Selek warnend.
Sadhirc öffnete einen Kanal zur Tekona. „Gut gemacht, Fonarodus. Jetzt geraden Kurs einschlagen und mit Höchstgeschwindigkeit zurückziehen. Wir versuchen den Rest zu Dir zu locken“, ordnete er an und jagte in die andere Richtung davon. „Verstanden, mein Lord. Tekona Ende.“
Die abgeschalteten Triebwerke des großen Schiffes begannen zu leuchten; dann zog sie langsam davon.
Zehn Jäger der Sohnen lösten sich jeweils von ihrer Position und jagten auf die beiden Schiffe zu, die soeben wieder in den Gleitflug gehen wollten. Der Rest der Schiffe blieb auf Position. Sadhirc schaltete die Plasmageschütze ab und schickte den Abfangjägern eine Kette schneller Neutronenstrahlen entgegen. Einer wurde schwer getroffen und wirbelte unkontrolliert in die andere Richtung, der Rest wich aus. Die Perikles feuerte die modifizierten Partikelbeschleunigerkanonen ab und traf zwei der Jäger. Das wendige Schiff durchbrach die gegnerische Formation und jagte einen Teil der Schiffe vor sich her.
Die trägere Bloodfang wurde in Kugelformation umstellt – die Jäger feuerten in gleichzeitiger Resonanz ihre Waffen auf den starken Energieschild. Sadhirc knurrte verärgert, als er bemerkte, dass die Schildenergie durch den gleichzeitigen Beschuss ins Schwanken geriet. Rasch ging er in den Gleitflug über und richtete sein Schiff auf die Gegner aus. Ein Treffer. Der nächste. Wieder ein Treffer. Die unteren Schilde brachen zusammen, er richtete den Jäger neu aus und feuerte auf die unteren. Die Perikles brach zu ihm durch und erledigte die oberen drei. Als die Jäger zerstört waren, löste sich der Rest von den Großkampfschiffen. Von hinten näherten sich neue Staffeln, die gerade gestartet waren.
„Und weg!“, kündigte Sadhirc knurrend an, zündete den Nachbrenner und aktivierte dann die Tarnung. Die Perikles jagte allein auf die weiter entfernte Tekona zu. Die Sohnen holten auf – Selek trat der Schweiß auf die Stirn. Hastig löste er den Helm und warf ihn auf den Boden. „Brauch ich eh nicht.“, sagte er und rollte den Jäger vom Beschuss weg. Ein halber Looping, gefolgt von einer halben Rolle brachte ihn erneut in eine günstige Position: Das nächste Sohnenschiff stand auf der Verlustliste. Wieder tauchte er unter dem Beschuss weg und jagte ein Stück auf die Tekona zu. „Wo ist jetzt Sadhirc schon wieder?“, seufzte er und wich schnell einem der Jäger aus, der auf Rammkurs aus war. „Ich kann nicht alles alleine machen“.
Als Selek fast am Ende seiner Kräfte war, kam die Tekona endlich in Feuerreichweite. Mit vereinten Kräften gelang es den beiden Schiffen, die restlichen Sohnen zu vernichten.
Indess flog Sadhirc um eines der Großkampfschiffe. An der Rückseite des Bugs waren kleine Öffnungen zu sehen. Sadhirc vermutete das dies die Startrampen sein mussten. Er prüfte die Schildanzeige über die passiven Sensoren. Dreitausend Zentimeter waren wirklich nicht viel für ein Schiff dieser Größenklasse. Aber dennoch schwierig für seine Bordkanonen. Die nächsten Jäger schossen aus den Öffnungen hervor, Sadhirc kam ein unheimlicher Gedanke. Was wäre, wenn im Inneren diese Schiffe gefertigt würden? Ein quasi unendlicher Vorrat. Die Schiffe waren nicht stark, ja, aber auch ein Nalga* fällt unter tausend Stichen von Pchelas**.
Beunruhigt drehte er ab und jagte mit Nachbrennern zur Tekona zurück. Er öffnete einen verschlüsselten Kanal. „Fonarodus, öffne das Schott. Ich schicke Hrai Selek zu Dir. Er wird das Kommando übernehmen, wir brauchen jetzt die Tekona. Und zwar schnell!“, er schloss den Kanal und öffnete einen zu Selek. „Selek, sofort landen! Übernimm das Kommando und wende das Schiff. Die Großkampfschiffe müssen sofort zerstört werden, vermutlich sind es Produktionsanlagen für die kleinen! Ich versuche die Tekona so lange wie möglich zu schützen. Schick jemanden in der Perikles raus, der Dich ersetzen kann. Und keine weiteren Fragen jetzt – die Zeit drängt!“, knurrte er in den Funk. „Wie Ihr wünscht, mein Lord!“ Der mittlere Jäger drehte um hundertachtzig Grad und jagte mit einer Siegesrolle auf den Hangar zu. Es dauerte nicht lange, bis das große Schiff wendete und Kurs auf die großen Schiffe nahm.
Die kleinen Punkte der Schiffe wurden langsam größer, die Jäger vorn bildeten eine Phalanx zum Schutz. Bedrohlich hoben sich die Formen der beiden nebeneinander fliegenden Großkampfschiffe dahinter ab, wurden immer größer und größer. Neben Sadhircs Bloodfang tauchte die Perikles wieder auf, Fonarodus meldete sich über Funk. „Mein Lord, ich werde Euch mit meinem Leben schützen!“, sagte er und öffnete seine Schnauze leicht. Ein Lächeln – Sadhirc erkannte das längst. „Bist Du verrückt?!“, fauchte er ihn an. „Du kennst Dich mit dem Jäger nicht aus – das ist Dein sicherer Tod!“
Fonarodus blickte ernst zurück. „Mein Lord – ich Euch geschworen habe und Eure Hrai, nein, auch meine Hrai zu schützen und zur Ehre zu bringen. Ich möchte meinen Teil beitragen dazu. Dass ich kann nur wenn ich an Eurer Seite kämpfe. Wenn ich sterben soll, werde ich ehrenhaft sterben!“, stieß er hervor. Sein kilrathi klang schon etwas besser, auch wenn er noch einige Fehler machte.
Beeindruckt senkte Sadhirc seinen Kopf, sein Nackenfell sträubte sich im Innern des Anzugs. „Ich nehme Dein Angebot in allen Ehren an. Sieh trotzdem zu, dass Du am Leben bleibst und den Ruhm genießen kannst, ja?“, antwortete er schließlich. Es war alles gesagt – es wäre eine Beleidigung, sein Angebot auszuschlagen. Fonarodus nickte und grinste: „Natürlich, mein Lord. Ich gebe mein Bestes!“
„Gut. Dann bleib an meiner Seite und kümmere Dich um die Jäger, die mir in den Rücken fallen. Wir bleiben in Formation, ich kümmere mich um die Angreifer der Tekona.“
Sekunden waren sie nur noch von den ersten Zielen entfernt...


*Nalga – riesengroße Pflanzenfresser mit gewaltigen Stoßzähnen. Von den Ausmaßen vergleichbar zum Mammut, aber sieht dennoch etwas anders aus und hat kein Fell.
**Pchela – etwas größere Mücke, die sich von Blut anderer Tiere ernährt.


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Episode VI
Teil 4

Die Jäger der Sohnen rasten in Angriffsformation auf die Tekona zu, die ihrerseits ohne ihr Tempo zu drosseln, auf die Großkampfschiffe zujagte. Sadhirc ließ die Geschützenergie auf den ersten Jäger herunterregnen – der kleine Schild konnte nur die ersten beiden Neutronengeschosse abhalten, der dritte zerriss das Schiff. Ein Geschwader von acht Jägern hing sich an sein Heck und eröffnete das Feuer. Dessen ungeachtet nahm er den nächsten aufs Korn, Fonarodus wendete die schnelle Perikles von der Seite der Bloodfang und heftete sich an die Verfolger. Er drückte den Feuerknopf zitternd, eine Salve blauvioletter Streifen hagelte auf den anvisierten Jäger herab. Der Jäger ging in Flammen auf, die Perikles jagte hindurch. Im Innern saß Fonarodus der in eine Art Starre verfallen war. Seine kreisenden Augen bemerkten, dass er noch am Leben war – er lächelte – schließlich lachte er auf und wendete sich den anderen Zielen zu. Sie waren noch immer damit beschäftigt, die Bloodfang von ihren Brüdern abzulenken. Sadhirc vernichtete gerade in diesem Moment den nächsten. Die hinteren Schilde wurden schwächer, er glich die Energie aus.
Fonarodus visierte einen weiteren Verfolger an und feuerte. Im letzten Moment drehte der Jäger ab, flog eine enge Schleife und eröffnete das Feuer auf die Perikles. Zwei weitere Schiffe hingen sich ans Heck. Fonarodus beschleunigte und flog ein Looping um hinter sie zu kommen. Vergebens. Die Jäger passten sich seinen Manövern an. Er rollte unter dem Beschuss instinktiv die Perikles weg und wunderte sich selbst, warum ihm nicht schlecht dabei wurde. Als er mit seinen Verfolgern auf das Heck der Tekona zusteuerte, erledigte deren Sperrfeuer die lästig gewordenen Schiffe – der Teladi atmete auf und flog schleunigst zur Bloodfang seines Lords zurück.
Ein neues Geschwader war gerade im Begriff die Heckschilde zu zerlegen, als er eintraf und direkt den nächsten angriff. Dieses Mal traf er – ein weiteres Schiff ging gleichzeitig direkt vor der Bloodfang hoch.

„Wie weit noch?“, fragte Selek seinen ersten Offizier, den er wieder auf diese Stellung erhöht hatte. „Noch etwas über zweitausend. Ich sage an. Achtzehnhundert. Fünfzehn. Zwölf. Neun. Sechs. Zwei. Erreicht!“
„Feuer!“, befahl Selek mit ruhiger Stimme und verfolgte das Geschehen auf dem Hauptbildschirm. Vom Bug der Tekona gingen vier blassrosa Strahlen weg, schossen auf das erste Großkampfschiff zu. Genau am Eintrittspunkt überschnitten sie sich und verstärkten die Kraft um ein vielfaches. Sie schnitten ein Loch in den breiten Bug des Schiffes.
„Geschützenergie laden und neuen Punkt berechnen. Auf das Ziel ausrichten.“
Die Strahlen rissen ab. Von dem beschädigten Schiff starteten die nächsten Jäger. Selek beobachtete, wie die kleinere Perikles die Verfolger der Bloodfang beeindruckend vom Schiff ablenkte. Ein Jäger ging in Flammen auf.
„Ziel erfasst, Energie Einhundert Prozent.“
„Feuer!“
Die Strahlen flammten erneut von der Tekona auf und schossen aufs Ziel zu – einer der kleinen Jäger geriet in einen der Strahlen und wurde in zwei Hälften geschnitten. Die Strahlen bündelten sich am Brennpunkt und schnitten das nächste große Loch in den Bug des Schiffes, bevor die Geschützenergie abriss. Kleinere Explosionen erschütterten das gewaltige Schiff vor ihnen. Von den Seiten beider Großkampfschiffe lösten sich blaue Energiestrahlen und hagelten auf die Tekona nieder.
„Letzten Eintrittspunkt berechnen. Energie laden. Auf Ziel ausrichten. – Zustand der Schilde?“
Sein erster Offizier blickte hektisch auf die Anzeige. „Die Frontschilde fallen rapide. Jetzt bei fünfundsiebzig Prozent. Ziel berechnet, Energie geladen!“, antwortete er hastig.
„Feuer! Gleicht die Schilde aus – alle Energie in die Bugschilde. Zwackt was von den Triebwerken ab, wenn es nicht ausreicht.“
Sadhirc konnte gerade noch so ausweichen, als ein Strahl von der Tekona jäh vor ihm auftauchte. Er hielt kurz inne und verfolgte die Neutronenstrahlen. Sie schlugen auf der unteren Seite ein und schnitten ein weiteres Loch in das riesige Schiff. Kleinere Explosionen blitzten auf – überall bildeten sich Risse und schließlich brach der gewaltige Bug in Stücke. Das zylindrische Heck kam ins Trudeln und explodierte. Er jagte dem nächsten Jäger hinterher, mit einem lauten Siegesschrei.
Die Brückenbesatzung der Tekona jubelte laut auf, als sie die Explosion verfolgten.
„Neues Ziel berechnen. Energie aufladen!“, ordnete Selek ruhig an. Weitere Jäger starteten von dem benachbarten Schiff – die Schlacht war noch nicht gewonnen.
„Zustand der Schilde?“
„Achtunddreißig Prozent!“
Sadhirc jagte auf den nächsten Jägerpulk zu. Er musste aufpassen, keinen zu rammen – das All schwirrte förmlich vor der Menge Sohnenschiffe hier draußen. Knapp neben ihm wurde einer zerfetzt – Fonarodus schien sich immer besser mit dem Schiff zurechtzufinden. Sadhirc blickte auf den Scanner, als die nächsten Strahlen auf das große Schiff zujagten. „Fonarodus, pass auf! Du hast zu viele an Dir dran hängen!“, funkte er zur Perikles. Er drehte hart bei und versuchte einen, der gewiss zwanzig Jäger, ins Visier zu bekommen.
„Ich schaff das, mein Lord. Noch halten die Schilde!“, antwortete der Teladi und schlingerte dem Beschuss weg. Dicht vor ihm tauchte eines der Sohnenschiffe auf, Fonarodus riss seinen Steuerknüppel herum und bremste ab. Doch zu spät – er knallte mit dem Jäger zusammen. Die Perikles drehte sich vom Aufprall wie ein Kreisel und geriet außer Kontrolle. Die verfolgenden Schiffe stiebten auseinander und gruppierten sich um den Jäger herum.
„Sharvath! Fonarodus!!!“, schrie Sadhirc jäh auf und feuerte auf den Pulk Jäger, die das Feuer eröffneten. Fonarodus erschien auf dem Display. Seine Schuppen waren weiß vor Angst, doch seine Augen blickten furchtlos. „Der Auswurf klemmt. Ihr habt mir ein neues Leben geschenkt, ich danke Euch, mein Lord. Es war schön solange es anhielt. Doch nun...“ Die Kanonen der Bloodfang zerfetzten den vierten Jäger, als die Perikles in Flammen aufging – Fonarodus Gesicht flackerte hell auf und verschwand vom Monitor.
„ERBÄRMLICHE UTAKI!!!!!!!!!“, fauchte Sadhirc aus und feuerte; auf nichts anderes mehr achtend, die Sohnenschiffe in Grund und Boden. Hinter ihm bildete sich eine Formation von 5 Geschwadern und fiel in sein Heck, als sich die nächsten Energiestrahlen auf das Großkampfschiff zu bewegten. Der hintere Schildquadrant erlosch unter dem stetigen Beschuss der Verfolger, Sadhirc machte sich bereit, Fonarodus in Kürze zu folgen: Plötzlich hielten die kleinen Schiffe inne. Eine Breitbandnachricht überlagerte den Funk, drang sowohl zur Tekona als auch zu Sadhircs Bloodfang durch.
„Ihr habt ehrenhaft gekämpft, Wesen das sich Kilrathi nennt! Doch die Zeit des Kämpfens soll vorbei sein, wenn Ihr in Frieden abzieht.“, sagte eine mechanische Stimme. Vielmehr viele mechanische, die sich gegenseitig zu überlagern schienen. Die Sprache wurde in kilrathi mit den feinsten Nuancen ausgesprochen, Sadhirc stutzte. Er brauchte einen Moment, um seine Wut und Trauer über den Verlust Fonarodus zu überwinden, dann öffnete er einen Kanal.
„Ihr stellt die Energie der Tore wieder her? Warum habt ihr uns überhaupt angegriffen?!“, knurrte er hasserfüllt und legte die Ohren an.
„Ihr gehört hier nicht her und wir sind die Bewahrer des Gleichgewichts. Deshalb müsst Ihr entfernt werden. Die Möglichkeiten dies mit einem Kampf zu erzielen lagen bei siebenundneunzig Komma neun, vier, zwei Prozent. Wir werden hier keine Kilrathi dulden.“, antworteten die Stimmen.
„Ich bin nicht mit Absicht hier und würde nur zu gerne wieder zurückkehren!“, knurrte Sadhirc verärgert. Als ob es seine Schuld wär, dass er hier ist!
„Ihr wollt unsere Welten nicht erobern? Dann ergeben Eure widersprüchlichen Daten der Reise einen Sinn. Noch einmal fordern wir Euch auf, sofort dieses Universum zu verlassen!“, ertönten die Stimmen.
„Ich kann nicht zurückkehren – das war alles ein Unfall. Wenn ihr mir nicht helfen könnt, setzen wir den Kampf besser fort!“, fauchte Sadhirc und wendete seinen Jäger. Er hatte die Nase voll und vermutete, dass sie nur Zeit schinden wollten, um ihre Schilde zu laden.
„Haltet ein!“, forderten die Stimmen erneut, Sadhirc zögerte kurz. „Wir sind bereit, Euch zu helfen, wenn Ihr mit allen infizierten Lebensformen dieses Universum verlasst! Seid Ihr einverstanden?“, die Stimmen hatten etwas flehendes an sich. Anscheinend stellten diese großen Schiffe weit mehr dar, als nur bloße Maschinen.
„Wenn Ihr mir helfen könnt, bin ich einverstanden.“, antwortete Sadhirc und schöpfte Hoffnung. Noch immer verärgert fügte er hinzu: „Dies hättet Ihr auch gleich tun können, ohne diesen Kampf. Ich habe einen ehrenvollen Krieger verloren!“ Sadhirc fauchte wütend.
„Die Angelegenheit liegt in unserem Verschulden. Auch für uns waren die Kämpfe mit großen Verlusten verbunden. Ihr Kilrathi seid eine kriegerische Spezies – es lag daher außerhalb der berechenbaren Parameter für eine friedliche Einigung. Wir werden in zwei Eurer Stunden am Südtor eine neue Verbindung anlegen, die Euch zu Eurem vorherbestimmten Zielort bringen wird. Kehrt Ihr jemals zurück, werden wir Euch vernichten!“, verkündeten die Stimmen und verstummten. Die kleinen Schiffe lösten sich von ihrer Position und umkreisten das große Schiff, welches kurz vor der Vernichtung schien. Langsam wendete das Schiff und flog in Richtung des Südtores weg.
Sadhirc landete auf der Tekona und stieg rasch aus. Er streckte sich; Saron rannte auf ihn zu. „Mein Herr, dass ist unglaublich! Ich meine – unfassbar! Ihr kommt zurück und wir lernen Eure Welt kennen! Ich bin fasziniert, schon nur vom Gedanken alleine!“, sagte er in freudigem Ton. Sadhirc hob seine Vorderpfote abwehrend. „Ich versteh schon. Zügel Dich ein wenig. Natürlich freut es mich, doch der Verlust war schmerzlich. Wir reden später weiter, jetzt lasst mir meine Ruhe!“, knurrte er und ging in sein Gemach.
Rasch entledigte er sich des sperrigen Anzugs und knüpfte seinen blutroten Umhang wieder an die Schulterbeschläge der Rüstung. Als er die Brücke betrat, herrschte dort zwiespältige Stimmung. Saron sprang sofort aus dem Sessel und kniete sich vor ihm auf den Boden. „Mein Lord. Ich bin für die Entwicklung sehr dankbar und erwarte Eure Befehle. Auch wenn ich den Verlust unseres Hrai Fonarodus zutiefst betrauere, so hat er doch ehrenhaft gekämpft.“
Sadhirc sah zu ihm hinunter und legte die Ohren verärgert an. „Er hat ehrenhaft gekämpft, dass ist richtig! Aber sein Tod war sinnlos – es hätte nicht dazu kommen müssen!“, fauchte er verärgert. „Diese Wesen verdienen für diese Handlung normalerweise den zehnfachen Tod!“, knurrte er hinzufügend, dann gab er sich einen innerlichen Ruck.
„Doch ich will seine Taten nicht herunterspielen. Ein ehrenvoller Krieger ist zu Sivar aufgestiegen, wir sollten uns seiner erfreuen – wenngleich der Verlust auch schmerzlich ist.“ Er spürte, wie die Blicke der Argonen auf ihm ruhten, seiner Ansprache lauschten.
„Er war einer der ersten, die mich auf meinem Weg begleiteten. Ein Teladi,“ – er wandte sich Selek zu und sprach zu ihm: „Hrai Selek, beschreibe die Teladi in ihrer üblichen Form wie ihr Argonen sie kennt.“
Selek erhob sich langsam und drehte sich zur Besatzung. Er aktivierte den Interkom, sodass das ganze Schiff die Worte vernehmen konnte. „Nun – wir kennen sie alle – die Teladi. Kaufechsen. Handeln, Profit erwirtschaften, Leute übers Ohr hauen. Doch wenn eine Auseinandersetzung droht, sind sie die ersten, die mit den Frauen und Kindern gemeinsam fliehen – vielleicht sogar noch vor diesen selbst.“, sagte er und musste schwach lächeln. Einige der Besatzung lachten leise – Sadhirc ließ sie mit einem strengen Blick und durch das Anlegen seiner Ohren verstummen. Er ergriff das Wort wieder.
„So in etwa lernte ich auch Fonarodus kennen. Bis ich ihm sein Innerstes zeigte; seinen eigenen Wunsch ans Licht förderte. Und nicht länger war dieser Teladi einer dieser verachtenswerten Beutetiere. Er hat sich als Chakta erwiesen – ein wahrer Krieger, der wie ein Kilrathi kämpft – aber keiner ist. Mit seinem Opfer bewies er, was in seiner Spezies steckt. Wir werden ihn ehren und nie vergessen. Es liegt nun an Euch, seinem Beispiel zu folgen und Chaktas zu werden.“
Er machte eine kleine Pause und schritt zur Mitte der Brücke. Die Augen der Menschen ruhten noch immer auf ihm. „Schon bald werden wir meine Heimat erreichen. Ich mache Euch nichts vor – ihr werdet dort auf viele Feinde treffen. Doch ich gebe Euch eine Chance, die noch kein Ja’lhra vor Euch bekommen hat. Jeder einzelne kann sich an Chakta Hrai Aran Selek wenden und ihm einen Lehnseid schwören. Ihr gebt von Stund an Euer Leben in seine Pfoten. Seiner Pflicht obliegt für Euch Sorge zu tragen und Euch nicht in einen sinnlosen Tod zu schicken. Auch werdet Ihr den Schutz des Clans der Kiranka besitzen. Wer lieber Sklave bleiben möchte, kann dies ebenfalls tun – diejenigen werden dann auf eine Kolonie verbracht wo sie uns weiter dienen können. Der Schwur kann nur einzeln geleistet werden, daher entscheidet Euch rasch. Sind wir in meiner Heimat, wird es zu spät sein.“
Er ließ sich langsam nieder und deaktivierte das Interkom. Überall auf dem Schiff begannen die Argonen miteinander zu diskutieren. Dadurch, dass auch sie die Forderungen der Sohnen mitbekommen hatten, wussten sie, dass es keinen Ausweg gab und sie nicht bleiben konnten.
Sadhirc überblickte von seinem Platz aus die Brücke, dann bedeutete er mit einer Geste den noch immer erstaunt blickenden Selek, zu ihm zu kommen.
„Ihr wünscht?“, fragte er und verneigte sich tief vor dem Kilrathi. „Hrai Selek – Du hast meine Worte vernommen. Wisse, dass es nun in Deinem Ermessen liegt, wessen Schwur Du annimmst und welchen nicht. Wisse auch, dass ein Versagen oder Verrat eines dieser Hrai Deinem eigenen gleichkommt. Demnach entscheide, wen du für würdig erachtest. Teil der Besatzung mit, dass sie Dich im Frachtraum antreffen werden. In zwei Stunden brechen wir auf – sei bis dahin fertig.“, sprach Sadhirc ihm knurrend zu.
Selek nickte, verneigte sich abschließend und war bereits im Gehen, als er noch ein paar knurrende Laute vernahm: „Ach ja, Hrai – der Forscher, Val Saron – diesen nicht. Ich werde ihn persönlich zuweisen, wenn die Zeit gekommen ist.“
„Wie Ihr wünscht, mein Lord.“, bestätigte Selek die Anweisung und ging hinaus.

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So - heute mal ein eher kurzer Abschnitt. Ging nicht anders. Morgen kommt das nächste dann. ;)

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Episode VI
Teil 5

Langsam und unaufhaltsam bewegte sich der große Transporter durch den unbekannten Sektor neben Mahlstrom. Sadhirc hatte die Geschwindigkeit auf ein Minimum reduziert, um vor dem Tor nicht ewig warten zu müssen. Außerdem schien ihm auf diese Weise der Abschied leichter – so viele Dinge die er erst hier gelernt hatte und die ihn wohl bis zu seinem Lebensende beeinflussen würden.
Fast eineinhalb Stunden war die Tekona jetzt schon auf dem Weg zum Südtor.
Zweitausend Meter vor ihr tauchte das Wrack der Keteira auf. Obwohl zerstört, war der Rumpf noch immer doppelt so groß wie der der Tekona. Sadhirc starrte über den im Sonnenlicht schwach silbrig erglänzenden Rumpf. Noch einmal bedauerte er die Vernichtung dieses Schiffes – in seiner Heimat hätte er damit wenigstens ein bisschen was ausrichten können. Doch die Tekona mit ihrer Ausstattung wäre selbst mit einer leichten Korvette überfordert; auch mit den neumodifizierten Waffen.
Ja. Es wird nicht leicht werden. Aber langsam schließt sich der Kreis. Habt Dank für die Erfahrungen, die ich hier machen durfte, Sivar.
Von dem großen Kilrathi abgesehen, war die Brücke leer. Die hellen Lichtstrahlen der Sonne fielen durch das backbordseitige Fenster, die Schatten der Konsolen schienen lang und gespenstisch. Auf dem Hauptdisplay war das Südtor zu sehen, vor dem das riesige Schiff der Sohnen schon vor einer ganzen Weile zum Stehen gekommen war. Die meisten der kleineren Schiffe hatten darauf angedockt; einige waren ins benachbarte System zurückgekehrt.
Nur fünfundzwanzig der Jäger befanden sich außerhalb des Schiffs. Die Schiffe waren kreisförmig auf den Ring des Tores ausgerichtet und feuerten schon eine ganze Weile lang Energiestrahlen auf denselben. Aller zwei Mizuras schoss aus dem Bug des Großkampfschiffes ein weit gefächerter Energieimpuls zur Mitte des Tores – Sadhirc sah einen Moment lang fasziniert zu.
Seine Ohren schnellten nach hinten, als sie die Schritte von Ja’lra vernahmen. Die automatische Tür öffnete sich und die Brückenbesatzung wandte sich ihren Stationen zu; Aran Selek war jedoch noch nicht unter ihnen. Die Menschen hatten jetzt einen stolzeren Ausdruck – so kam es Sadhirc vor.
„Wo ist Hrai Aran Selek?“, sprach er den nächststehenden an. Der schwarzhaarige Mensch hatte buschigeres Fell als seine Artgenossen über den Augen und unter seiner Nase auch noch eine behaarte Stelle. „Er ist noch mit den Lehnseiden beschäftigt, mein Lord. Es wird jedoch nicht mehr lange dauern.“, antwortete der Affe in beschwingten Ton. Der Kilrathi drehte sich um und ging zum Kommandosessel, als sich die Eingangstür zur Brücke erneut öffnete und der vollbärtige Selek hindurch schritt – Sadhirc ließ sich nieder und blickte ihm entgegen.
Selek verneigte sich tief, als er vor dem Kilrathi stand. „Einhundertachtundvierzig der Besatzung haben die Ehre des Eides erhalten, mein Lord. Den Rest habe ich mit einigen Vorräten arretieren lassen, bis wir eine Verwendung für sie haben.“, sprach er in festen Militärton. Sadhirc blickte ihn an und ließ seine Ohren belustigt zucken. Arretieren – wie gut das er mitzudenken scheint. Sie könnten immerhin für einigen Ärger sorgen.
„Gut gemacht, Hrai Aran Selek. Wir werden...“, er blickte auf, als er erstaunte Ausrufe der Besatzung vernahm. Sie blickten gebannt auf den großen Monitor, einige traten vor das vordere Außenfenster. Das große Sohnenschiff feuerte jetzt in synchroner Abstimmung mit den kleinen Jägern auf das Tor. Blitze zuckten von den Rändern und trafen sich in der Mitte des Tores. Schließlich blitzte ein helles Licht auf und hinterließ ein wiederhergestelltes Energiefeld im Tor. Die Tekona war nun nur noch wenige tausend Meter entfernt – die Sohnenschiffe bewegten sich langsam vom Tor weg.
Erneut überlagerte eine Breitbandmeldung den Funk erzwang sich Zugang. „KILRATHIWESEN, WIR HABEN UNSEREN TEIL DER ABMACHUNG ERFÜLLT. NUN ERFÜLLT IHR DEN EUREN! EIN LANGES UND EHRENVOLLES LEBEN. UND DENKT DARAN - KEHRT NIEMALS HIERHER ZURÜCK!“, erklang wieder dieses monotone Stimmgewirr in kilrathi. Dann riss die Übertragung ab.
In einem Hochgefühl erhob sich Sadhirc und warf noch einmal ein paar Blicke durch die umliegenden Fenster nach draußen. „Erhöht die Geschwindigkeit und durchfliegt das Tor.“, befahl er schließlich. Sein Herz schlug ihm vor Freude bis zum Hals hinauf, seine Schwanzspitze schlug aufgeregt hin und her.
Das schwache Glimmen der Triebwerke wandelte sich in einen kräftigen gelben Ton, als der Schub erhöht wurde. Innerhalb weniger Sekunden hatte die Tekona die restliche Strecke zum Tor bewältigt – der Bug drang sacht ins Innere des Torfeldes.
Ein Blitz zuckte auf, die Tekona wurde katapultartig durch das Energiefeld gestoßen und war von einer auf die andere Sekunde verschwunden. Vom großen Sohnenschiff starteten zahlreiche Jäger, die auf das Osttor zujagten, das große Schiff bewegte sich wieder zum nahe gelegenen Südtor zu. Ein paar der kleinen Jäger flog zum Wrack der Keteira.

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„Und hier ist wieder Janit Jeram mit einer aktuellen Sonderausgabe der Argon Today“, meldete sich die akkurat zurechtgemachte Argonin auf allen Übertragungsbildschirmen in Reichweite der Argonensektoren. „Uns erreichte vor einer Stazura eine erfreuliche Nachricht, der zufolge die Blockade des Systems Mahlstrom und der angrenzenden Systeme aufgehoben wurde. Die Tore funktionieren wieder – die Sektoren sind so leer wie eh und je.“, berichtete sie freudig. Als über ihrer rechten Schulter ein Video eingeblendet wurde, verschwand das Lächeln aus ihrem Gesicht. „Was Sie auf der Aufzeichnung sehen, ist als Wrack der AM Keteira identifiziert worden. Die Überreste wurden im angrenzenden unbekannten Sektor von Mahlstrom gefunden, der Flugschreiber konnte ebenfalls geborgen werden. Er enthielt die Daten, wie die AM Keteira in einer heldenhaften Schlacht die flüchtige Tekona bis zum Südtor verfolgen konnte und sie dort schließlich vernichtete. Leider war zu dieser Zeit die Beschädigung der Keteira ebenfalls kritisch, sodass bei ihr kurz darauf die Lebenserhaltungssysteme versagten.“
Ihr Blick gab die Tragik der Situation wieder. „Captain Aran Selek und seine gesamte Crew erlitten hierbei leider den tragischen Tod. Doch vergessen wir nicht, dass sie ihr Leben gaben, um uns zu schützen – die Bedrohung durch die fremde Spezies die sich Kilrathi nennt, ist damit beendet. Möge unser Schicksal geben, dass wir ihnen niemals wieder begegnen.“
Die Argonin zeigte nun wieder ein leichtes Lächeln und fügte abschließend hinzu: „Das war Janit Jeram für Argon Today. Einen angenehmen Tazura.“ Sie wandte ihren Blick von der Kamera herunter zu ihrem Computerbildschirm – dann verschwand sie von den Übertragungsmonitoren.

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- Fortsetzung folgt -
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Thrak`Ranu
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Epilog

In einem gleißenden Lichtblitz erschien die Tekona. Sieben Stunden war sie im Innern des weißen Sprungtunnels gefangen gewesen – die Besatzung atmete auf als sie das unendliche Schwarz des Alls empfing. Eine glutrote Sonne erhellte das System, verschmolz mit der hellen Beleuchtung auf der Brücke der Tekona zu einem schauerlichen Rotorange. In einer Entfernung von knapp fünfzigtausend Kilometern zog ein wüstenartiger Planet seine Bahn; Sadhirc blickte ihn freudig an. Das musste die abgelegene Forscherkolonie sein, die sein eigentliches Ziel war! Ein erfreutes Mauzen entfuhr seiner Kehle, einige der Menschen drehten sich zu ihm um – so ein Geräusch hatte er bisher noch nie von sich gegeben!
Dessen unbeeindruckt, wies er Selek an, Kurs zum Planetenorbit einzuschlagen. Aufgeregt und völlig unkontrolliert zuckte sein Schwanz hinter der Sessellehne hin und her. Seine Krallen fuhren aus den Scheiden der Pranken und klickten auf das Metall unter dem zerkratzten Leder der Armlehnen. Klack, klick, klack. Klack, klick, klack. Klick, klack, klack. – Sadhirc erschienen die Minuten jetzt wie Stunden, als sich plötzlich etwas auf dem Scanner tat.
„Zwei Unbekannte Schiffe auf Abfangkurs, mein Lord! Sie kommen rasch näher; oh mein Gott – die sind ja riesig!“, rief der ehemalige Argone an der Sensorkonsole erstaunt aus. Ohne Vergrößerung des Hauptmonitors konnte man die beiden Punkte bereits durch das Bugfenster der Brücke erblicken. Rasch wurden sie größer und gewannen an Formen. Sadhirc erkannte sie sofort, auch wenn er es im ersten Moment kaum glauben wollte. Ein großer Träger der Fralthi II-Klasse und eine Korvette jagten auf sie zu. Schwärme von leichten Darketjägern lösten sich aus der Formation und zwangen die kleine Tekona in einer Krallenformation zum stehen.
„Ruft das größere Schiff!“, befahl Sadhirc rasch und strich sich die Mähne glatt. Er stellte sich auf, damit er einen entsprechenden Eindruck auf sein Gegenüber machen konnte.
Auf dem Hauptbildschirm erschien ein Kilrathi Offizier mit braunweiß gesprenkeltem Fell. Zur großen Überraschung Sadhircs, prangte ein großes Banner der Kiranka stolz auf der Brust seiner Kampfrüstung.
In knurrend kehligen Geräuschen hob er in kilrathi an: „Fremdes Affenschiff! Ihr seid unrechtmäßig in unser Gebiet eingedrungen. Ergebt euch auf der Stelle, oder meine Krieger werden euch zerfetzen!“, knurrte er und blickte erst jetzt auf den Bildschirm. Sadhirc stellte sich das Fell, als er die knurrenden Laute hörte, sein Innerstes war zutiefst gerührt – hatte er doch angenommen, nie wieder solch herrliche Laute an seine Ohren zu bekommen.
Er war in der Situation gefangen und nicht zu einer Antwort fähig; die allerdings nicht mehr nötig zu sein schien.
Der Kilrathioffizier legte ungläubig seine Ohren zur Seite, seine Schwanzspitze zuckte nervös von seinem Rücken hervor. „Thrakhath?“, die Ohrenspitzen begannen zu zucken, er riss vor Erstaunen seine Augen noch weiter auf und begab sich ergeben auf ein Knie herunter. „Prinz Thrakhath! Mein Lord! Aber ... wie ist das möglich?“, schnell wandte er den Kopf um und herrschte die Besatzung an. Die bedrohlich vor der Tekona schwebenden Darketrudel lösten sich vom Bug der Tekona und bezogen an ihrer Flanke Stellung.
Endlich fing sich Sadhirc wieder. „Ich bin Sadhirc nar Kiranka – der einzige Sohn meines getöteten Vaters, Prinz Thrakhath.“, gab er schnurrend zur Kenntnis. Der Kilrathi auf dem Bildschirm nickte verstehend. „Verzeiht mein aggressives Handeln, mein Prinz. Ich bin Kanthar Prik’htra nar Kiranka – meine Flotte steht zu Eurer Verfügung.“, knurrte er in ergebenen tief schnurrenden Tönen.
Sadhirc nickte ihm leicht zu. „Ich nehme Euer Angebot an, Kanthar. Macht eine Landebucht frei – ich werde mich sofort an Bord begeben.“, sagte Sadhirc und ließ den Kanal trennen. „Hrai Selek – Du übernimmst das Kommando der Tekona. Die Darketrudel werden euch begleiten bis Ihr ins Planetenorbit vorgedrungen seid. Dort werden wir über das weitere Vorgehen beraten. Jak-Jak’ta Ga.“
„Jak-ta Ga, mein Prinz.“, antwortete Selek, der bereits einen großen Teil der Kilrathiworte verstand. Sadhirc verließ tief schnurrend die Brücke und eilte zum Flugdeck. Nur wenig später startete die Bloodfang vom Flugdeck; Sadhirc hoffte insgeheim nie wieder auf dieser Flugkiste landen zu müssen. Val Saron saß auf dem Notsitz und war ein wenig beunruhigt, dass er bald nur noch Kilrathi um sich haben würde – doch Sadhirc hatte auf seine Begleitung bestanden.
Vergnügt jagte Sadhirc einige Male um den großen Träger und konnte sich nicht satt sehen. Als er endlich zur Landung ansetzte, entschlüpfte ihm ein weiteres zartes Maunzen – Saron warf ihm einen erstaunten Blick zu.

Sadhirc musste sich extrem zusammenreißen um die notwendige Haltung zu bewahren, als er auf dem Flugdeck von Prik’htra und seinen höchsten Offizieren empfangen wurde. Das Junge in ihm hätte sich am liebsten auf ihn gestürzt und sich mit den Pheromonen seiner Kopfdrüsen markieren lassen.
Sivar, was tu ich nur, ich werde mich nicht lange beherrschen können!
Im Hintergrund auf dem Flugdeck war die ganze Besatzung angetreten; Saron schielte vorsichtig hinter dem breiten Rücken von Sadhirc auf die vielen Katzen.
„Mein Prinz, Eure Ankunft hier erweist mir und meinen Hrai größte Ehre. Willkommen auf der KIS Jrhanok. Darf ich Euch ins Kontrollzentrum geleiten?“, knurrte Kanthar Prik’htra und senkte seinen Kopf ehrfürchtig. Sadhirc witterte den Moschusgeruch, der vom Kanthar ausging. Er hielt seinen Kopf leicht schräg und antwortete: „Ich würde es vorziehen, zunächst meine Gemächer zu besichtigen. Mit einigen Konkubinen. Ihr werdet verstehen, warum – wenn ich Euch anschließend einen Teil meiner Erlebnisse schildere.“. Er sah, wie die Schnurrhaare von Prik’hrta leicht zuckten, seine Lefzen hoben sich etwas. „Natürlich, mein Prinz. Meine anmutigsten drei Konkubinen werden sich augenblicklich um Eure Bedürfnisse kümmern.“ Sadhirc lächelte erfreut und ließ sich in die Gemächer geleiten, wo bereits die besagten Weibchen auf ihn warteten und aufreizend über das große Felllager krabbelten. Sadhirc wackelte mit seinen Ohren, der Schwanz ging hin und her.
„Verzeiht, mein Prinz – aber was sollen wir mit diesem Ja’lhra tun?“, erklang Kanthar Prik’htras Stimme hinter ihm. Er musterte den weißbemantelten Affen zu seiner Rechten geringschätzig. Um den Abzug der störenden Männchen in seinem Rücken zu beschleunigen, knurrte Sadhirc schnell: „Verfeinert sein kilrathi, er beherrscht es noch nicht gut genug. Und behandelt ihn wie einen Chakta – er ist ein sehr fähiger Gelehrter und wird sich für uns noch sehr nützlich erweisen. Gebt ihm was er benötigt aber jetzt zieht Euch zurück.“ Sadhirc drehte sich noch einmal zu den Kilrathi um und nickte ihnen ehrerbietig zu.
„Wie Ihr wünscht, mein Prinz.“, antwortete der Kanthar und verneigte sich – konnte jedoch ein leichtes Grinsen nicht vermeiden, als er die Aufregung in Sadhircs Mimik ablas.
Bei Sivar – der Prinz kann es nicht erwarten. Er wirkt noch ein wenig wie ein Junges. Egal – auf jeden Fall sollten wir uns schleunigst zurückziehen, bevor er auch noch über uns herfällt.
Sadhirc ignorierte das Grinsen – es war zu verstehen das es dem Kanthar merkwürdig vorkam. Zufrieden wandte er sich ab, als sich die Tür hinter Kanthar Prik’htra und dessen Gefolge schloß. Seine Ohren und die restlichen Sinne waren schon bald nur noch mit den Weibchen beschäftigt – und diese mit ihm.

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Nachdem Sadhirc erstmal die vielen einsamen Monate nachgeholt hatte, erzählte er dem Kanthar seine Geschichte. Er war bestürzt, zu erfahren das in seiner Welt schon beinahe zwei Jahre vergangen waren, die Kämpfe aufgehört hatten und die kriegerischen Caxki mit ihrer Überzahl an Kolonien die Macht an sich gerissen hatten – allerdings ohne eine Flotte, die ja durch den Vertrag mit den Menschen verboten war. Die meisten der übrigen Kiranka wurden durch Kanthar Prik’htras Einsatz zur verborgenen Kolonie gerettet. Selbst ein großer Teil der Flotte aus dem Krieg konnte gesichert und war schon ausgebessert worden.
Nach intensiver Ausbildung wurde Selek mit dem Rest seiner Gefolgschaft in einem erbeuteten terranischen Träger Richtung Konföderation geschickt, um diese geschickt zu infiltrieren. Zunächst musste Kiranka jedoch ihre frühere Stellung erreichen – doch Sadhirc tat weit mehr als nur dies. Indem er die höchsten Thrak’hras der anderen Clans soweit brachte, ihm den Lehnseid zu schwören, vereinte der alle Clans zu nur noch einem einzigen. Nie zuvor hatte es so etwas gegeben. Es galt nun, mit Hilfe von Selek die Menschen ebenso zu unterwerfen um sich schließlich gegen die immer näher rückenden Mantu zur Wehr zu setzen...

Sadhirc hatte sein Erbe angetreten –
das Erbe der Kilrathi.

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- Ende -

So, ich hoffe dass Euch die Geschichte so gefallen hat, wie es mir Freude bereitet hat, sie zu schreiben. Eine neue Geschichte hierzu wurde zwar von mir angedacht, aber aus Lizenzgründen sowie der doch etwas unausgegorenen Kilrathi wieder fallen gelassen. Wer das gerne fortsetzen möchte, möge das also tun – ich hab nichts dagegen. Aber nutzt dann bitte einen anderen Thread.

Ich werde mich in nächster Zeit einer anderen Story widmen, in der ich die mir vorschwebende Spezies noch passender ausfeilen werde und auch an keinerlei Lizenzen gebunden bin. =^.,^=

Hierbei wäre mir konstruktive Kritik sehr lieb, also hoffe ich mal, dass in nächster Zeit ein paar mehr Kommentare von meinen eifrigen Lesern kommen. ;)

Maunz,
Ranu.
Last edited by Thrak`Ranu on Sun, 12. Aug 07, 19:57, edited 1 time in total.
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Tactical_Huns
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Post by Tactical_Huns »

:( Ohhhh, Schon vorbei. Schade
:thumb_up: :star: :star: :star: :star: :star:
Also an Negativer Kritik fällt mir nicht ein. ich fand die Geschichten sehr gut und um einiges besser was ich so geschrieben habe. Auch danke: für das sehr regelmässige schreiben. Es gibt kaum jemand der seine geschichte im 1-2 Tagetakt in diesen forum rausgebracht hat.
[ external image ]***und stolz drauf***
Alexander-JJ
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Post by Alexander-JJ »

Wirklich negativ ist eigentlich nichts. Wenn du so weiterschreibst, und dich dabei auch erzählerisch weiterentwickelst, wird deine nächste Geschichte garantiert ein Knaller.

Also: Immer weiter so. Das war wirklich gut.


:)
XT-Fan-Story von mir:

- DRACHENLAND (fertig)

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