Kapitel 4: Endlich da?
11 von 12 Warpsprüngen hatte man reibungslos hinter sich bringen können, und der Mars war mittlerweile schon ohne Sichtverbesserung im Cockpit sichtbar.
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„Wie siehts mit dem Kurs aus?“, fragte Creshal. „Has du meine Bob Marley-Schallplatte gesehn? Was? Der Kurs? Moment...“ Belisarius schwebte in den Pilotensitz zurück und ließ sich den Kurs vom Computer projezieren. „So gut wie auf Kurs, ich mache eine Grobkorrektur.“ Creshal schnallte sich von seinem Sitz los und schwebte in Richtung der Aufenthaltsräume. „Gut... ich brauch erstmal nen Kaffee.“ Creshal schwebte in Richtung Kombüse davon.
In der Kombüse angekommen schlug ihm zuerst der Geruch von frischem Chili con Carne entgegen und er musste husten. „Uah.... Mobius, kannst du eigendlich noch irgendwas anderes kochen außer Chili con Carne?“ - „Ja, Chili con Cane zum Beispiel...“ - „Uaaaaah... nein danke. Weswegen ich eigendlich hier bin... hasten Kaffee da?“ Mobius reichte Cresh wortlos eine Dose mit Kaffee. „Ah, danke... diese ganzen Warpsprünge gehen mir irgendwie an die Nieren... egal.“ Er leerte die Dose mit kaltem Kaffee in einem Zug und gab sie Mobius zurück. „Nächste bitte.“ Mobius gab Creshal eine kleine Palette mit 5 Dosen und Creshal schwebte ins Cockpit zurück. „Und? Wie siehts mit der Kurskorrektur aus?“ Belisarius winkte mit einer Schallplatte. „Sind wieder auf Kurs, und die Schallplatte hab ich auch wiedergefunden.“ Creshal trank die letzte Dose Kaffee leer und warf sie in den magnetischen Müllbehälter, in dem die Dosen haften blieben. „Gut. Ich schau dann nochmal bei Hydra vorbei, dann geht’s los.“
Auf dem Weg zur Krankenstation kam ihm Arget entgegengeschwebt... Nackt. „Oh, hallo Cresh... hihi“, sagte Arget, während sie beide an einander vorbeischwebten. „Oh Hydra, da bist du ja... ich brauch ein gutes Aufputschmittel... und was gegen Nasenbluten.“
Die X bereitete sich auf den letzten Warpsprung vor. Wieder wurden alle Energieverbraucher, die nicht lebenswichtig waren, abgeschaltet und die Energie des M/AM-Reaktors wurde fast komplett in die Warpspulen geleitet.
„Feldstärke beträgt 300 Tesla... 500... 600... 900... 1300... das gibt’s doch nicht, Feldstärke auf 2000 Tesla gestiegen! Wo bleibt der Hyperraumspalt?!“, brüllte Creshal vom Maschienenraum aus und bearbeitete den Bildschirm mit den Fäusten. „Feldintegrität fluktuiert stark, abbrechen! Abbrechen!“, schrie DSE zurück. Creshal schaltete den Warpantrieb ab und die Energie wurde auf die übrigen Schiffssysteme zurückgeleitet. „Verdammt, was ist da los? Die Warpspulen achtern sind fast komplett ausgefallen...“
Creshal schnappte sich seinen Alu-Koffer mit Diagnosegeräten und eine Ersatzwarpspule (fehlende Ersatzteile gibt’s nur in B-Movies, nicht in ernsthafter SciFi

), dann schwebte er durch ein Sicherheitsschott in die Wartungskorridore, die zu den Warpspulen führten. Es knackte in den Lautsprechern, die auch hier in regelmäßigem Abstand angebracht waren. „Nur so zur Erinnerung, wir sind hier immernoch tief im Weltraum und das Magnetfeld des Mars wirkt hier draußen noch nicht... wär schön, wenn du dich etwas beeilen könntest, die Strahlung hier draußen ist alles andere als angenehm über längere Zeiträume... außerdem kanns temporäre Sterilität verursachen...“ Creshal schwebte zum Mikrofon. „Ich weiß, ich beeil mich ja schon. Aber besser nen Strahlenkater als mit einem schlampig reparierten Warpantrieb irgendwo im nirgendwo landen.“ Er schwebte weiter zu den Warpspulen und checkte alle der Reihe nach durch. 2 Spulen waren durch die kurz hintereinander folgenden Sprünge zu heiß geworden und hatten ihre Supraleitung verloren. Er ließ die betreffenden Spulen von Belisarius mit Reaktorkühlmittel wieder auf unter 39K gekühlt, worauf die Supraleitung wieder einsetze.
„So, zweiter Versuch... Feldstärke beträgt 150 Tesla, steigend. 200 Tesla... 500 Tesla... 700... 1100... 1400... 1600... Abfall auf neunhun...“
Die X hatte den Sprung durch den zusammenbrechenden Hyperraumspalt geschafft.
„Urgh... sch****, was war das?“, fragte DSE, als er wieder zu sich kam. „Cresh?“ Keine Antwort. „Belisarius?“ Belisarius schwebte ohnmächtig durchs Cockpit, offenbar hatte er reflexhaft die Anschnallgurte geöffnet. „Dann nicht. Mobius?“ - „Mierda, das ist vielleicht eine sch**** hier... das Chili ist auf einmal explodiert... das Labor sieht vielleicht aus... Ansonsten geht’s.“ - „Hydra, bist du da?“ Schweigen. „Dann nicht... Mobius, könntest du vielleicht mal nach Hydra und Arget schauen? Ich guck mal, was Cresh wieder angestellt hat...“ DSE schwebte den Wartungsschacht entlang und fand Creshal fluchend im Maschienenraum. Er war zwischen zwei Ersatzwarpspulen festgeklemmt und konnte sich nicht befreien. DSE half ihm. „Ah, danke. Wie siehts mit den andern aus? Holy shit, was war das überhaupt für ein Warpsprung?“ DSE zuckte mit den Schultern. „Du bist der Physiker hier... Mobius geht’s gut, Belisarius ist k.o. Und was mit Hydra und Arget ist weiß ich noch nicht, ich hab mal Mobius hingeschickt.“ Die Comleitung knackte, und Mobisu meldete sich. „Dreimal dürft ihr raten, was Hydra und Arget grad machen. Sind noch ohnmächtig. Mann, das ist mal ein Bild... ich hoffe, die Überwachungskameras laufen...“
„So, dann schaun wa mal...“, sagte Creshal und schwebte ins Cockpit, DSE folgte ihm. „Ehm... sollten wir nicht eigendlich dicht vorm Mars sein?“, fragte Belisarius, der wieder aufgewacht war. „Eigendlich schon... vielleicht hat sich das Schiff nur gedreht.“, sagte DSE und checkte die Sensoranzeigen. „Njet, nichts im Umkreis von 2 Lichtminuten, was nur annähernd an einen Planeten erinnert. ****, wo sind wir?“
Creshal schwebte zur Notfallkonsole und ließ sich die Logdatei des Navcomputers anzeigen.
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LOGFILE XME-1
2027-07-22
15:22:01: BEGIN WARPJUMP(number: 13|length:null|speed:null) //number is logfile only, not neccessary for jump
15:22:02: ERROR #404: ARGUMENT 'null' IS NOT VALID
2027-08-28
19:18:49: END WARPJUMP
19:18:49: WARNING #509: FUSION REACTOR FUEL LOW. ESTIMATED RUNTIME: 19d.
„Nicht gut... wir sind jetzt irgendwo am A**** von Alpha Centauri...“