[WiP / Story][Ab 16] Battlestar Galactica - Path of the Gods ( RDM )

Der kleine Teladi aus dem X-Universum hat Gesellschaft bekommen - hier dreht sich jetzt auch alles um das, was die kreativen Köpfe unserer Community geschaffen haben.

Moderators: HelgeK, TheElf, Moderatoren für Deutsches X-Forum

Wie findet ihr meine BSG Story ?

Bitte um Fortsetzung! So say we all!
52
96%
Ziemlich mies!
2
4%
 
Total votes: 54

Ban
Posts: 2176
Joined: Fri, 6. Jul 07, 18:57

Post by Ban »

Ich wiederhole mich im Bezug auf deine Story recht oft, Viper, aber viel anderes als genial lässt sich nicht sagen, erst recht nicht wenn man - wie ich - bis vor einer halben Stunde noch wegen der Schule "Effi Briest" gelesen hat, denn ein stärkerer Kontrast ist kaum noch möglich. (Für die, welche das Glück hatten, dieses Buch nicht lesen zu müssen: es ist grauenhaft und sterbenslangweilig; dementsprechend ist Vipers Story der perfekte Kontrast...)
Manch einer mag sich beklagen, dass es hier keine Raumgefechte gab oder sonstige Action im niveaulosen Stil so mancher amerikanischen Serie, aber die Spannung, die die Gespräche zwischen und die Geschehnisse um die Charaktere aufbauen, ist wesentlich beeindruckender als ein normales Schlachtfeld, nicht umsonst ist der Verstand das erste und wichtigste Schlachtfeld eines Soldaten. Schließlich lässt es sich schwer kämpfen, wenn man nicht mehr weiß, wofür und warum man überhaupt kämpft, und genau dieses Problem haben ja jetzt die beiden Adamas, der eine ist von seinem Vater, dem militärischen Führer der Flotte, verraten worden und der andere scheinbar (??) von einer Person, die ihm wie eine Tochter war, die später sogar seine Schwiegertochter wurde.
Nicht zu vergessen ist natürlich der kleine Zak, der jetzt erst einmal verstehen muss - und höchstwahrscheinlich nicht kann -, warum man beziehungsweise sein Großvater von seiner Mutter trennte. Auch in Erinnerung bleiben die Aktionen und Reaktionen der Präsidentin, auf der einen Seite ihr Gespräch mit Adama zu Beginn, das noch aus Liebe und Freude geschieht, und auf der anderen die ernsten Gespräche mit und über Kara.
Dann bleibt natürlich noch die Chronos, auch wenn sie in diesem Kapitel nur Randnotiz war, so wird sie doch mit Sicherheit noch Relevanz für den weiteren Verlauf der Geschichte haben - meine persönliche Affinität zu dem Titan mal außen vor gelassen. :roll: :mrgreen:
Viper047 wrote:Werbung :roll:
War der X³ Sci-Fi-Channel nicht ein Bezahlsender, bei dem man anstatt mit Geld durch eigene Beteiligung in Form von Posten bezahlt? Und, wenn nicht, kann das Ganze dann nicht im Öffentlich-rechtlichen laufen, dann hätte man mal einen gescheiten Grund, diese Gebühren zu zahlen... :roll: :mrgreen:

Greetz Ban
User avatar
-Laura-
Posts: 394
Joined: Thu, 6. Dec 07, 20:02

Post by -Laura- »

Ich kann mich den Vorrednern einfach nur anschließen. Trotz der Abwesenheit von Megaschlachten war dieser Teil einfach nur genial ( bis auf sie Werbung, wenn es gerade spannend wird :roll: )

Ich habe den Teil, wo das Ende der Story ausgeplaudert wurde, mal weggelassen und mir war schon klar das Kara ein Toaster war als sie in den Raptor stieg. An der Reaktion Boomers, wer "A new journey" noch im Hinterkopf hat.
Und dieser Umstand macht den beiden Adamas erst recht zu schaffen. Stell dir vor, wachst eines morgens auf und deine Frau ist ein Toaster! Gut, bei Viper ist sowas Alltag :D

Die Schwerpunktlegung auf die Charaktere findet bei mir immer noch Zustimmung und von mir aus kannst die nächste Raumschlacht ans Ende des Specials legen. Denn neben Adama sollten auch Tyrol, Boomer, Laura und sogar Colonel Tigh nicht vergessen werden.
Denn ich habe den leisen Verdacht das der mürrische Colonel mit der Six was am laufen hat, wobei er in Six seine verstorbene Frau sieht. ( an dessen Tod er maßgeblich beteiligt war :cry: )

Ich hoffe das die Werbung gleich vorbei ist und auf dem X3 SciFi nicht plötzlich Frauentausch oder Big Brother läuft :o

Weiter so, alter Mann !

Laura

Edit: Wir haben 2 Leser mehr :)
BSG - Rise of the Cylons
[ external image ]
Das Rollenspiel zum Mod
User avatar
Viper047
Posts: 1467
Joined: Wed, 21. Feb 07, 19:43
x3ap

Post by Viper047 »

So, Teil 3 und hoffe es gefällt euch wie bisher. Das Special ist ein wenig länger.

Was bisher geschah bei Battlestar Galactica - Path of the Gods

"Chief, gut das sie kommen! Bringen sie mir das Pilotenbuch und lassen sie die Aufnahmen der Kamera auswerten. Im Bordcomputer sind wichtige Daten enthalten. Ich brauche sie sofort!!"

"Es tut mir leid, Sir! Meine Pilotenbücher sind auf der Galactica und ich habe seit Monaten keines mehr von ihnen!"

"Kara, du warst 6 Monate weg - 6 Monate!!"


"Du kannst es dir noch mal überlegen. Noch ist alles verpackt!"

"Ich stehe zu meinem Wort, Laura..."


"Dee, schicken sie den Offizier vom Wachdienst samt Marines zum Hangardeck - sofort!!"


"Glauben sie an Wunder?"

"Nein..."


"Gehen sie von dem Ding weg, Major!!"

"Was soll das, Hudson? Das ist Captain Thrace!!"


"Wer sind sie?"

"ICH BIN KARA THRACE!!!!!"


Serienspecial ( Teil 3 )

Battlestar Galactica
CHRONOS



Battlestar Galactica
Standort: US 7769
Auftrag: Schutz der Flotte


Wie ein Häufchen Elend saß Kara am Boden ihrer Zelle. Ihr Kopf schmerzte und die Erinnerung kam nur langsam zurück. Doch eines in ihrem Kopf hämmerte wie ein Hammer auf ihr Herz ein. Sie hörte die Stimme ihres Sohnes. Sie hörte wie er nach ihr schrie, sah vor Augen verschwommen wie Soldaten ihren Jungen von ihr wegzerrten und anschließend überkam sie die Dunkelheit.
In Starbuck kamen Gefühle des Hasses hoch. Sie fühlte sich von allen Menschen, die sie einst so sehr liebte und respektierte, betrogen. Sie haben ihren Sohn gestohlen, sie bezichtigten etwas zu sein was Kara all die Jahre mit jeder Sehne ihres Körpers bekämpfte und diese Flotte davor verteidigte.
Rache - das war momentan ihr einziger Gedanke. Sie sollten sie nun am Besten stets sehr gut bewachen und ihre Fesseln immer kontrollieren. Sollte Starbuck auch nur einen Moment lang die Gelegenheit bekommen zu fliehen, so würde sie sofort ihren Sohn holen und jeden auf ihrem Weg umbringen, der sie daran hindern wollte. Anschließend würden sie und ihr Sohn sich auf den Weg zur Erde machen - der Planet, der Kara immer wieder rief und sie diesem Ruf nicht widerstehen konnte.

Die Tür zum Zellenraum ging auf. Kara blickte neugierig nach draußen. Es war Präsidentin Roslin die die Zelle betrat. In ihrer Hand hielt sie ein Stück Papier und sie hatte diesen gewissen Ausdruck in ihrem Gesicht. Und dieser Ausdruck gefiel Kara nicht. Sie behielt die Präsidentin im Auge, folgte jedem Schritt den sie tat. Aber auch Laura sah sie stets an. Sie hatte so einen gemischten Blick, aus Trauer und Verachtung. Doch welches dieser Gefühle dominierte sie wohl.

Der Marine, der Kara bewachte, stellte Roslin einen Stuhl hin. Sie nahm daraufhin Platz und starrte in die Zelle hinein. Zunächst sahen sich beide Frauen nur einfach so an. Sie versuchten in den Anderen hineinzusehen, seine Gedanken zu erraten.
Schließlich warf Laura das Papier hinein und wartete ab was Starbuck tun würde.

Sie nahm das Papier und entfaltete es. Die Überschrift besagte schon alles - der berühmte Cylonentest. Doktor Cottle vermerkte das er den Durchlauf wiederholte, nur um sicher zu sein. Aber das Ergebnis war immer dasselbe. Kara Thrace war ein Cylon.
Doch so recht wollte Cpt. Thrace dies nicht glauben, zerknüllte das Papier und warf es durch die Gitterstäbe in die Nachbarzelle. Aber immer noch in griffweite.

"Der Trick ist gut. Sie fälschen einen Bericht und stempeln mich als Toaster ab. Sie können es nicht ertragen das ich den Standort der Erde weiß und sie nicht, Frau Präsident!!"

"Ich gebe zu das ich in der Politik das ein oder andere mal eine Lüge benutze, um das Gemeinwohl aller zu wahren. Aber, das hier ist nicht die Politik und in Bezug auf mögliche, wie auch erkannte, Cylonen mache ich keine Scherze. Ich erfinde mir keinen Cylonen, nur weil es mir in den Kram passt, hier gibt es nur die kalte Wahrheit.

Und die kalte Wahrheit in diesem Fall ist das Kara Thrace im Wirbel starb. Und ihr Tod wirft doch nun einige Fragen auf, finden sie nicht?"

Wenn Blicke die Fähigkeit besäßen jemanden zu töten oder schwere Schmerzen zuzufügen, so hätte dieser Blick von Kara die Präsidentin schmerzhaft in den Tod befördert. Solch eine Verachtung war nicht gespielt, nicht erfunden - sie war real. In ihren Gedanken hörte Kara noch die Stimme von Laura, wie sie über den Pfeil des Apollo sprachen, der auf Caprica im Museum war. Sie erinnerte sich wie sie für diese Frau einen cylonischen Raider entwendete und damit nach Caprica sprang um diesen Pfeil zu besorgen, der den Kolonisten auf Kobol den Weg zur Erde verraten sollte. Sie hatte für Roslin ihr Leben und Karriere aufs Spiel gesetzt, weil sie an die Dinge glauben wollte, die Laura vertrat und lebte.
Kara wollte ihr so vieles an den Kopf werfen, aber sie zog es vor zu schweigen. Roslin spürte das und für sie war das ein eindeutiges Schuldeingeständnis. Der Cylon wurde ertappt und seine eigene Lügen halfen ihm nicht mehr raus, auch wenn sie noch so sehr daran glaubte.

"Der Angriff der Cylonen im Wirbel war kein Zufall! Von Athena wissen wir das die Final 5 keine Kopien haben und keine Kopien von Menschen sind. Aber diese Theorie würden sie verwerfen!
Kara Thrace stirbt und 6 Monate später kommen sie zurück und glaubten ehrlich daran das wir ihnen blind folgen würden? Haben sie die Menschen für so blöd gehalten?

Ihre Erde ist eine Falle. Sie wollten den Herold des Todes spielen und unseren Untergang besiegeln. Und auch den Untergang des Adamahybriden. Sie hätten ihren Sohn getötet!
Wenn sie tatsächlich Muttergefühle hätten, was ich stark bezweifle, hätten sie "ihren" Sohn niemals einer solchen Gefahr ausgesetzt.

Ich werde ihnen noch mal die Gelegenheit geben das zu sagen was wir hören wollen. Wer sind sie und was wollen sie hier?"

Noch mehr Wut staute sich in Kara. Sie verspürte die Lust einfach aufzustehen, die Zellentür aufzusprengen und das Leben aus der Präsidentin herauszuquetschen. Aber sie zog es vor sie stattdessen schweigend mit ihrem hasserfüllten Blick anzusehen. Sie wollte mit Laura kein weiteres Worte wechseln. Sie war fertig mit ihr und der Flotte.

"Ihr Schweigen sagt mehr als tausend Worte. Es ist ihre Entscheidung."

Die Präsidentin stand auf und konnte sich gewiss sein das Starbuck sie nicht aus den Augen ließ. Auf dem Weg zur Tür drehte sich Laura erneut um und konnte nochmals in diese blauen Augen voller Hass blicken. Aber ihre letzte Worte sollte diese Cylonin im inneren treffen, wenn sie tatsächlich glaubte Kara Thrace zu sein.

"Sie werden ihn nie wieder sehen!" sagte sie zum Schluss und verließ die Zelle.

Jede Mutter wäre nun aufgesprungen und hätte die Zelleneinrichtung zerstört und Flüche ausgestoßen. Nicht Kara. Sie blieb sitzen und blieb beherrscht. Aber die letzten Worte zerrissen ihr das Herz und hatten den gewünschten Effekt erfüllt. Mit der Wut im Bauch kroch Kara zur anderen Zellseite und griff durch die Gitterstäbe. Dabei versuchte sie nicht vor Wut zu weinen, da diese Sehnsucht nach ihrem Sohn sie umbringen mochte. Aber sie musste stark bleiben, für ihren kleinen Zak kämpfen. Was hätte er davon wenn sie in dieser Zelle draufging?
Mit dem zerknüllten Zettel in der Hand setzte sie sich wieder in ihre Ecke und blickte erneut hinein. Sie las die Zeilen wieder und wieder. Und je öfter sie sie las, umso mehr starb sie innerlich. Umso mehr Fragen kamen in ihr auf. Wer war sie wenn nicht Kara Thrace? Es konnte doch nicht sein, das Kara eine Mutter und Vater hatte. Ihre Mutter hatte sie großgezogen und immer wieder ihr eingebläut das sie etwas Besonderes war!

Nun überkam es Kara wie die Nacht den Tag verhüllte. Sie war etwas Besonderes. War es vielleicht dies was ihre Mutter ihr immer sagen wollte? War sie etwas Besonderes weil Socrata Thrace einen Cylonen großzog? Müsste Kara dann nicht auch ein Hybride sein und kein vollwertiger Cylon? All diese Fragen und aufkommende Ängste ließen sie von innen heraus sterben. Und sie wusste das Laura, wie auch Cottle in dieser Hinsicht keine Lügen verbreiteten, da die Lage zu Ernst war um mit ihr spielerisch umzugehen.
Kara Thrace war einer der Final 5 - sie war ein Cylon, so sehr sie es verachtete. Sie war das, was sie all die Jahre bekämpfte und ließ nun all ihre Taten in einem zweifelhaften Licht erscheinen.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------


Battlestar Chronos
Standort: Unbekannt

Seit einigen Stunden herrschte auf der Chronos Hochbetrieb. Viper starteten und landeten auf dem Titanen. Überall, innerhalb wie außerhalb, wurde geschweißt, Leitungen verlegt und Systeme neu konfiguriert. Die Tatsache das da draußen ca. 32.938 Menschen waren, die den Angriff der Cylonen überlebten, die Tatsache das eine lebende Legende sich den Cylonen immer wieder widersetzte und sie anführte, ließ neues Leben auf dem Titanen erblühen, das bereits am verwelken schien.
Mit dem Raptor, angeführt von Captain Agathon, kam auch ein Flattop, voll gepackt mit Ersatzteilen, Personal, Leitungen und was sonst noch benötigt wurde. Athena, als Cylon nun bekannt, machte sich unter Bewachung auf die Systeme gegen den Virus zu immunisieren. Commander Hamilton traute ihr aber nicht wirklich weit, auch wenn sie in einer kolonialen Uniform steckte und einen Offizier der Galactica geehelicht hatte. Sie war nicht Lt. Sharon Agathon - sie war nur ein elender Toaster. Aber diesen Gedanken wollte Hamilton nicht vor ihr oder Karl offen kund tun. Das brauchte er auch nicht wirklich, da sie es durch sein Verhalten zu spüren bekam.

Im Hangarbereich beschäftigte sich Chief Tyrol mit der Viper Mk II von Kara Thrace. Sie bereitete ihm Kopfzerbrechen. Er hatte ihren Speicher, Navigationscomputer und andere Systeme überprüft. Doch fand er weder etwas über die Erde, noch einen Anhaltspunkt wo diese Maschine war. Schlimmer noch, diese Mk II war nagelneu. Sie hatte die Flossennummer, Karas Name stand drauf - alles stimmte. Doch diese Viper hatte nie ein Gefecht gesehen. Sie hatte, soweit er es beurteilen konnte, ihre Originalbauteile im Erstsatz. Diese Viper sah aus als hätte sie eben erst die Werft verlassen und wäre nur zu einem Testflug draußen gewesen. Und genau dies machte Tyrol sprachlos. So stieg er wieder auf die Leiter um ins Cockpit zu gelangen, um erneut einen Blick auf die Systeme zu nehmen. Das er was finden würde stellte er mal weit von sich. An dieser Maschine war nichts zu finden.

Als er in seine Gedanken versank und Überlegungen anstellte, wurde er durch eine weitere Person erschrocken. Es war Stone, Karas Freundin aus alten Tagen. Sie hielt die Hand hoch und bat darum nicht zu erschrecken. Sie kam vorbei um etwas Wichtiges zu erfahren.

"Chief, ich würde gerne etwas von ihnen bestätigt oder als Gerücht widerlegt haben - ginge das?" fragte sie unsicher nach.

Abbey wusste nicht wirklich ob sie es wissen wollte oder nicht.

"Selbst auf der Chronos macht das Gerücht seine Runde, was?"

"Chief, bitte!" flehte Abbey.

Tyrol sah sich um und anschließend zur ihr. Abbey war es ernst, auch wenn sie unsicher war. Sie war solange mit Kara zusammen, hatte mit ihr und Boomer so viele Dinge gedreht und Spaß gehabt. Boomer war ein Cylon, das war ein Schock genug für sie. Aber Kara?

"Es ist wahr. Sharon hat es bestätigt. Und sie muss es dann wissen, oder?"

Lt. Rodriguez nickte nur kurz und stieg schwer verletzt in der Seele hinunter. Der Chief konnte das beginnende Schluchzen vernehmen und stieg aus dem Cockpit. Er konnte ihr nachfühlen wie es war so was zu erfahren. Es war grausam, aber die Realität scheute sich nicht um die Gefühle derer, die es betraf.
Weinend setzte sich Abbey in ein dunkles Eck und ließ den Tränen der Trauer und Wut ihren Lauf.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Im CIC der Chronos herrschte Hochbetrieb. Meldungen gingen ein und aus. Der Commander des Titanen konnte sich vor Papierkram und mündlichen Meldungen kaum retten. Es hakte an der ein oder anderen Stelle, doch ging die Arbeit voran. Seine Leute und die Verstärkung aus der Flotte arbeiteten unermüdlich und so schnell wie möglich um den Titanen wieder zum Laufen zu bekommen.
So stand Hamilton am Lagetisch des CIC's, was sogar kleiner war als das der Galactica, trotz der enormen Ausmaße der Chronos. Er beobachtete immer wieder den Cylonen, der an der Taktikkonsole seines Schiffes stand und Eingaben machte. Er traute ihr nicht und stellte daher 5 Marines ab, die sie bewachten. Und sein Computerspezialist schaute ihr ebenfalls über die Schulter, damit sie keine Hintertür einbaute, die die Cylonen für einen Angriff nutzen konnte.
Er würde nämlich nach der Wiederherstellung nicht zulassen das sie die Systeme vernetzte, das hatte die Chronoscrew selbst herausgefunden, wie die Cylonen es schafften die Schiffe außer Gefecht zu setzen.

Captain Agathon kam mit einem Klemmbrett bewaffnet und seinem Chief im Schlepptau ins CIC und an den Lagetisch des Commanders. Er breitete darauf aus was gerade im Gange und wie der Status war. Hamilton seinerseits tauschte mit Agathon die Papierinformationen, um auf einen einheitlichen Stand zu kommen.

"Was haben sie mit der Pilotin besprochen, Chief?" wollte Karl erfahren, bevor sie zum eigentlichen Thema kamen.

"Gar nichts, Sir! Wir haben wohl andere Probleme und sollten uns darauf konzentrieren." erwiderte Tyrol und wagte es nicht einmal Cpt. Agathon ins Gesicht zu sehen.

"Da gebe ich ihrem Chief recht, Captain. Mein Problem steht gerade an der Taktikkonsole!!"

Mit einem gewissen Unterton ausgesprochen zeigte Hamilton mit einer Kopfbewegung auf Athena. Sie war natürlich nicht dumm oder unaufmerksam, bemerkte die Anspielung des Commanders der Chronos.

"Sie ist ihr geringstes Problem, Sir. Ich vertraue ihr, der Admiral vertraut ihr. Sie ist eine von uns, Sir!!" bekräftigte Helo sein Vertrauen in seine Frau und Mutter seiner Tochter.

"Nur weil der Admiral ihr vertraut heißt es noch lange nicht das wir ihr auch unser Vertrauen aussprechen. Sie ist und bleibt ein Cylon. Ich weiß nicht wie ihr Admiral da nachts ruhig schlafen kann. Aber das sie damit schlafen können weiß ich bereits!"

Helo musste sich in Zaum halten. Wie oft musste er es sich noch anhören. Wie oft würde man das Vertrauen in seiner Frau weiterhin mit Füßen treten? Wann würde man es endlich akzeptieren das Athena zu ihnen gehörte, sie ihre Entscheidung vor langer Zeit traf und zu dieser stand. Sie tötete ihre Brüder und Schwestern, entfernte sich immer mehr vom Cylonenkult und wurde Teil einer neuen Gemeinschaft - einer neuen Familie.

"Athena ist einer der Gründe warum die Flotte noch am Leben ist. Wenn sie nicht wäre, wären einige nicht mehr da, Sir!!" schaltete sich der Chief unerwartet ein.

Er hielt nebenbei einige Meldungen in der Hand und reichte sie dem Commander, nur um endlich von diesem Thema abzulenken. Er machte damit Helo und Athena einen riesigen Gefallen. Sharon war nicht nur Helos Frau, sie wurde auch zu einer Verbindung zwischen dem Chief und Karl Agathon.

"Wenn sie das sagen, Chief Tyrol. Wie geht es voran?"

Commander Hamilton spielte mit. Er wusste selbst das die Chronos mehr seiner kostbaren Aufmerksamkeit forderte und diese sollte sie auch haben.

"Die sekundäre Schadenskontrolle operiert zu 100 %. Sie hat, was auch immer auf sie gefeuert wurde, nichts abbekommen. Die Hülle, vermute ich mal aus dem Bauch heraus, hat das Meiste aufgefangen und absorbiert. Dennoch sind vor allem die Primärleitungen schwer beschädigt oder zerstört. Die Sekundärleitungen haben ebenfalls was abbekommen. Den FTL dürften wir heute noch online für einen Testlauf bekommen. Die Maschinen, und danken sie den Göttern bei jedem Gebet, sind reparabel.

Die Waffensysteme und Navigation dürften wir im Laufe des Abends in den Griff bekommen und damit online gehen. Kommunikation innerhalb läuft 100 %, die Sendeleistung dürften die Fernmelder hinbekommen und somit könnte ihr begrenzter Radius mit der Jägerkommunikation bald Geschichte sein.

Wir werden jedoch beim Wechseln der Primärleitungen die Systeme abschnittsweise deaktivieren. Und bitte, fragen sie nicht nach der Zeit. Die Chronos ist erstaunlicherweise im guten Zustande, wenn ich es so formulieren darf, Sir!"

Helo hatte zu den Ausführungen des Chiefs nichts mehr hinzuzufügen. Hamilton nickte nur und war mit allem einverstanden. Es bräuchte Zeit bis sein Schiff voll operationsfähig war, aber primär ging es erst einmal darum die Chronos auf die andere Seite zu bekommen. Sie musst soweit funktionieren das sie den Sektor verlassen konnten und zur Flotte stießen.

"Das hört sich gut an, Chief Tyrol. Der FTL, die Navigation, Waffensystem und Kommunikation müssen wir soweit zum Laufen bringen, das wir zur Galactica stoßen können. Unsere Viper wären in der Lage die Chronos und die Flotte zu schützen, solange wir nicht voll operationsfähig sind.

Das Warmwasser und Sprudelbäder können wir immer noch reparieren wenn mein Schiff läuft. Vorher muss man eben auf Annehmlichkeiten verzichten.
Halten sie mich auf dem Laufenden!" befahl Hamilton und gab die nächsten Reparaturbefehle raus.

Helo und der Chief verließen den Lagetisch und wollten nicht mehr Worte mit Hamilton wechseln als nötig. Während Tyrol mit dem Chief der Chronos zur nächsten Baustelle ging, blieb der Captain für einen Moment stehen. Ein kleines Mädchen stand bei Athena und starrte sie an. Er schätzte sie auf ca. 8 -10 Jahre, schwarze Haare, eine kleine Anfertigung einer Tagesuniform trug sie und trug diesen Rucksack mit kleinen roten Drachen.

Athena machte ihre letzten Eingaben, der Elektronikoffizier auf der anderen Seite schloss die Konsole und zeigte mit dem Daumen nach oben, als Sharon das Mädchen sah. Sie sah Athena an, als würde sie einen Geist sehen.

"Du erkennst mich nicht, oder?" fragte sie.

Sharon sah sich um und dachte die Kleine würde jemand anderes ansprechen. Aber sie zog an Athenas Ärmel und meinte schon sie.

"Die blonde Frau hieß Starbuck und du bist Boomer! Ich bin Yuki Tanaka!"

"Yuki!!"

Noch bevor Athena was sagen konnte, kam auch schon Cpt. Steve Paye. Er sah besorgt aus und schien das kleine Mädchen gesucht zu haben.

"Yuki, du solltest doch zu Hause sein. Was suchst du hier?"

"Steve, das ist Boomer. Ich kenne sie noch! Ich habe sie im Raptor gesehen, aber da war mir nicht eingefallen wie sie heißt. Jetzt weiß ich es wieder!!"

Paye nahm sie auf und sah sie mit einem verachtenden Blick an. Er zog das Mädchen sofort von ihr weg und verließ mit ihr das CIC. Yuki winkte mit einem Lächeln bevor sie außer Sichtweite war.
Sharon tat das sehr weh und das bemerkte ihr Mann. So ging Helo unter den argwöhnischen Augen der Crew zu ihr und nahm sie an seine Seite.

"Alles klar, Sharon?"

"Ich vermisse unsere Hera. Ob es ihr gut geht?"

Helo versicherte ihr das es der kleinen Hera gut ginge, obwohl er nicht genau wusste wieso Sharon jetzt auf Hera kam. Aber die Zärtlichkeit, die Karl mit seiner Sharon austauschte, erregte die Aufmerksamkeit der CIC Crew. Sie hörten teilweise auf zu arbeiten und starrten sie so an, als wären sie Aussätzige mit schlimmsten körperlichen Missbildungen. Für Athena ein alltäglicher Blick, für ihren Mann aber herabwürdigend.

"Was glotzt ihr so? Habt ihr ein Problem!!" brüllte Sharons Mann.

Helo baute sich vor seiner Frau auf und ließ es auf eine Konfrontation ankommen. Hamilton hingegen wollte keine Auseinandersetzung in seinem CIC und befahl seiner Crew sofort die Arbeit fortzusetzen.
Demonstrativ nahm Helo seine Frau an der Hand und nahm sie mit aus dem CIC. Doch die Blicke der Crew blieben trotzdem und sie bohrten sich tief in die Agathons hinein.

"Sir, FTL online. Kapazität der Maschinen bei 60%, aktuelle Höchstlast!!"

Sein Kommunikationsoffizier entschärfte ungewollt diesen herablassenden Augenblick mit einer ersten Erfolgsmeldung. Die beiden Chiefs hatten den FTL online gebracht und die Maschinen bis 60% hochgefahren und sie wieder abgeschaltet.

"Gut! Lassen sie das Testprogramm durchlaufen. Wollen wir hoffen das die anderen System auch wieder online gehen. Weiter so, Männer!!" sagte Hamilton stolz und ging seinem Tagesgeschäft mit voller Konzentration nach, nachdem der "Feind" von seiner Brücke verschwand.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Mit Wut im Bauch eilte Sharon durch die Gänge, ohne ein wirkliches Ziel zu haben Sie konnte die Gesichter der Menschen im CIC nicht vergessen, wie das kleine Mädchen sie als Boomer ansprach. War das wirklich so schwer? Für was kämpfte sie all die Zeit dagegen mit Boomer in einer Schublade gesteckt zu werden? Sah man nicht wie sehr sie darunter litt?
Sharon stand kurz davor sich innerlich aufzulösen, so schwer machte ihr all das zu schaffen.
Karl eilte ihr nach, musste teilweise rennen um an seiner Frau dranzubleiben. Er fühlte sich beinahe wie auf Caprica, wo Sharon durch die Abwassertunnel ohne aufkommende Müdigkeit vor ihm lief.

"Sharon, warte!!" forderte er von seiner Frau.

An einer Ecke blieb sie stehen. Ihr Mann kam zu ihr und wollte nach ihr sehen. Aber Sharon sah ihn nicht einmal an.

"Rede mit mir!" bat Helo sie und blickte mit Sorge zu ihr.

"Reden, reden und nichts weiter als reden! Hast du das eben nicht mitbekommen? Hast du gesehen wie sie mich anstarrten und dann auch noch Boomer nennen!!"

Seine Frau wurde aufbrausend, was er auch verstehen konnte. Aber wie oft hatten sie dieses Thema schon durchgekaut. Wie viele Jahre wusste Sharon das sie es einfach nicht beachten sollte. Sie hatten doch einander und mehr zählte doch nicht.

"Sharon, das sind Idioten. Lass uns einfach unsere Arbeit tun und dann wieder auf die Galactica zurückkehren. Es wird wieder, versprochen!"

"Ja, klar - es wird wieder! Diesen Spruch kann ich nicht mehr hören. Du siehst einfach nur zu wie sie mich und deiner Tochter fertig machen, und unternimmst nichts!"

"WAS SOLL ICH DEINER MEINUNG NACH TUN, SHARON??"" brüllte Helo los, "Soll ich etwa meine Waffe ziehen und jeden Einzelnen erschießen? Verlangst du das etwa? Mache ich nicht genug? Verbiege ich mich nicht jeden Tag genug für uns? Soll ich sie alle töten damit du deine Ruhe hast - häh!!!"

"JA - damit du endlich mal was für uns tust!!" antwortete Sharon patzig und verschwand mit laufenden Tränen im Gesicht.

Helo rannte erst nicht nach. Er wollte seiner Frau Zeit geben. Er wusste das ihre Anspielung aus ihrer Hilflosigkeit entstand und nicht ernst gemeint war. Sie wusste das ihr Mann jeden Tag für seine Familie kämpfte und viele Entbehrungen durchleben musste, was ihm auch schwer fiel und für machen Streit im Hause Agathon sorgte.

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Battlestar Galactica
Standort: US 7769
Auftrag: Schutz der Flotte


Vorsichtig klopfte Dee an die Tür von Lee Adama. Nachdem sie mehrmals anklopfte ohne eine Antwort zu erhalten, wagte sie sich ohne ein Herein in das Quartier von ihm. Sie streckte sachte ihren Kopf hinein und sah sich um. Apollo saß vor dem Ehebett und starrte das Kind vor ihm an. Zak spielte unschuldig mit seinen Spielsachen und verdrückte, wie von seiner Mutter gewohnt, einen Keks. Der kleine Mann hatte die Trennung von seiner Mutter immer noch nicht verkraftet und hatte deshalb einen kleinen braunen Teddybär an seiner Seite, den er von Kara immer bekam wenn sie ihn ins Bett brachte.

Dualla schloss die Tür und bewegte sich langsam auf die beiden Männer zu. Lee achtete kaum auf sie, wusste aber um ihre Präsenz im Quartier. Zak winkte wie immer mit einem Strahlen wenn er Dee sah, die fast so was wie seine Mutter sein konnte, so sehr kümmerte sie sich stets um ihn.
Sie setzte sich neben ihn und sah ihn an. Lee Adama versuchte sein Leben zu ordnen, und wo er den kleinen Zak einordnen sollte. Sein gesamter Fokus war einzig allein auf seinen Spross gerichtet, obwohl es ihm schwer fiel Zak als seinen Sohn anzuerkennen. Aber das war er nun mal, daran gab es keinen Zweifel. Zumindest hier gab es keinen Zweifel daran das etwas im Leben von Lee und Kara eine Lüge gewesen war.

"Wie kann ich mir sicher sein, Dee?" fragte er Anastasia in seiner Trauer.

"Meinst du mit Zak?"

"Mit allem! Die Frau, die ich liebte, war ein Cylon. Zak ist auch einer von ihnen. Aber was davon ist gelogen, was davon ist wahr?"

Zaghaft reichte Dee ihm ihre Hand und hielt sie fest. Sie wusste ungefähr was er durchmachte. Die Trennung von einem geliebten Menschen, der sich in seinem Fall als der Feind herausstellte, die Liebe zu seinem Sohn, der Streit mit seinem Vater der ihn in seinen Augen verriet.
Nur der kleine Zak verstand nichts von alldem. Für ihn war nur die heile Welt von Bedeutung, zusammen mit seinem Vater und seiner Mutter. Er wusste nichts über Cylonen, das er ein Hybride war, über den Krieg mit den Maschinen, den Krieg im Herzen seines Vaters.

"Lee, er braucht seinen Vater. Egal was Kara auch immer war, er kann nichts dafür. Er ist ein Teil von dir und braucht dich jetzt mehr als jemals zuvor."

Für Lee Adama hörten sich diese Worte irgendwie einstudiert an. Und das sie aus Dees Mund kamen? Schließlich war sie einer der Cylonenhasser an Bord der Galactica. Sie verabscheute Athena bis aufs Mark und für Zak stellte sie eine Ausnahmeregel auf?

"Man muss sich doch sicher sein, oder?"

"Du musst doch von deinem Vater wissen das man sich nie mit etwas sicher sein kann. Lee, er wird dein Sohn bleiben, egal was passiert! Egal wie du dich auch entscheiden magst.

Ich steh dir bei, so wie ich es vorher auch immer tat. Weil, sieh ihn dir doch an, da steckt soviel von dir drin."

Mit einem Kuss auf die Wange sicherte sie ihm auch in diesen dunklen Zeiten beizustehen. Sie hatte Zak schon zu sehr ins Herz geschlossen und wollte nicht darüber nachdenken was Zak Adama war. Er war und wird ihr kleiner Zak bleiben - was anderes sollte nicht von Bedeutung sein.
Little Starbuck stand auf und bewegte sich nur zögerlich auf Lee zu. Obwohl er noch zu jung war um zu begreifen was um ihn herum geschah, so bemerkte er aber das etwas mit seinem Vater nicht stimmte. Einen Moment zuvor hatte er seinen Keks noch im Mund gehabt, und ein wenig angesabbert, was ihm nicht davon abhielt ihm seinen Vater zu reichen. Es war seine Art ihm zu zeigen das er Lee brauchte. Aber damit zwang er Apollo in eine Ecke wo er nicht genau wusste wie er reagieren sollte.
Dee drückte seine Hand und gab ihm schlussendlich die Kraft das vermeintliche Geschenk seines Sohnes anzunehmen. Nun traute sich der kleine Mann näher heran und streckte die kleinen Ärmchen nach ihm aus um die väterliche Nähe spüren zu können.
Zögerlich, aber gewollt, nahm Lee seinen Sohn an sich und drückte ihn an seine Brust.
Im Quartier seines Vaters begann er einen Weg, denn er nun zu Ende schreiten sollte. Und Zak war sicherlich ein Teil dieses schweren Weges, der einen Sprung über den eigenen Schatten beanspruchte.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Admiral Adama und sein XO durchliefen seit dem Beginn des neuen Tages ein Routineprogramm, um die letzten Ereignisse zunächst verdrängen zu können. Beide, jeweils auf individuelle Weise, hatte seine persönliche Probleme mit Kara. Der XO achtete im Stillen Starbuck, als Soldatin und Pilotin. Nach außen hin versuchte er ihr das Leben so schwer wie möglich zu machen. Neu Caprica hatte sie zusammengeschweißt. Sie teilten ähnliche Erfahrungen unter der Terrorherrschaft der Cylonen. Der XO im Gefängnis, Kara als persönliche Sklavin vom Cylonen Leoben. So wurde es für Starbuck erträglicher den XO zu ertragen mit seiner Laune. Neu Caprica würde sie auf ewig verbinden.

Aber für Adama war das Los noch härter. Kara war so was wie eine Tochter, so wie es Boomer für ihn einst war. Der Verlust Boomers veranlasste den alten Mann dazu stärker an Starbuck festzuhalten. Trotz, oder gerade wegen, ihrer Fehler. Als sie noch schwanger wurde, später Lee auf Neu Caprica auch noch heiratete, war für ihn das persönliche Glück vollkommen perfekt. Dieses Glück wurde innerhalb von 6 Monaten völlig zerstört. Kara war ein Cylon, sein Enkel ein Hybride und sein Sohn sagte sich von ihm nun endgültig los. Noch viel schlimmer konnte es Bill Adama nicht mehr treffen.

"Sir, CAP 516 ist zurück und meldet keine Vorkommnisse!" meldete sein LSO Cpt. Kelly.

Automatisch übertrug sein Colonel die Rückkehr der CAP auf die Einsatztafel in der Nähe des Lagetisches, um ständig auf dem Laufenden zu sein.
Adama zeigt anschließend auf seine Uhr. Sein XO verstand ohne nachhaken zu müssen.
Es war wieder Zeit die Einsatzmuster zu ändern. Es sollte feindlichen Aufklärern erschweren die Arbeitsweise der Patrouillen zu erkennen um dann im geeigneten Augenblick anzugreifen.
Und es erhöhte so den Schutz der Flotte vor cylonischen Übergriffen. Denn mit den geänderten Einsatzmustern wurden auch die Sprungpläne geändert, in welchem Abstand die Flotte sprang.

"Sir, die Präsidentin!" machte Tigh aufmerksam, als er begann die Befehle zu übermitteln.

Laura kam mit Cottle herein. Sie zeigte zu einem abgelegenen Bereich im CIC. Etwas sollte der Rest nicht mitbekommen. So übergab er seinem XO für den Moment seiner Abwesenheit die Befehlsgewalt. William folgte Laura und dem Doc.
Natürlich erregte dies die Aufmerksamkeit der Crew und des XO's dennoch.

Oberhalb des CIC's überreichte Laura dem Admiral eine weitere Kopie des Cylonentests, den William weigerte erneut anzusehen. Aber Laura bat ihn darum. So warf er einen Blick darauf und blieb bei einer der unteren Zeilen stehen.

"Ich war heute bei ihr, Admiral. Ich habe ihr auch eine Kopie gegeben, damit sie sieht das ich hier keine Scherze mache. Aber den letzten Abschnitt habe ich ihr vorenthalten, da Cottle es noch mal prüfen sollte." sagte Laura zu Beginn.

"Doc?"

"Sir, es besteht kein Zweifel daran das es sich um einen Cylonen handelt. Im Gegensatz zu den anderen ist dieser körperlich um einiges stärker. Was aber im Widerspruch zum Befund liegt. Wir haben es erneut geprüft und es passt zu ihrer Krankengeschichte. Sie hat Krebs, Admiral. Noch im Anfangsstadium, aber es ist Brustkrebs!"

Nun war Adama verwirrt. Er hatte sich lange mit Athena über Cylonen unterhalten und sie sagte ihm schon mehrmals, das Cylonen für Krebs und andere Krankheiten nicht anfällig waren. Ausnahmen waren Krankheiten, wo der Mensch seit Jahrtausenden immun war.
Er las es erneut und Cottle bestätigte erneut. Dieser Cylon hatte die Merkmale von Kara Thrace. Es war eine genetisch bedingte Krebserkrankung, die sie von ihrer Mutter haben musste, da Socrata Thrace schon am Krebs starb.

"Doktor Cottle, ich bin verwirrt. Cylonen können keine Erbkrankheiten bekommen. Denn dann wäre sie kein Cylon, oder irre ich mich da?"

Cottle fühlte sich auf irgendeine Weise schon gekränkt. Für wen hielt ihn Adama? Cottle war in solchen Sachen stets gewissenhaft, obwohl ihn die cylonische Physiologie mehr als einmal einen Schrecken einjagte.

"Sagen sie mir ins Gesicht wenn sie mich für unfähig halten, Sir. Aber ihr Cylon ist die Kara Thrace, die ich vor Monaten bereits untersuchte. Ich kann es nicht erklären, das fällt in den Bereich der Religionsspinner - nichts für ungut, Frau Präsident. In ihren Händen halten sie Fakten, kein Wunderbericht!

Wenn sie mich nun entschuldigen würden!"

Angefressen verließ der Arzt das CIC, zurück zu seinen Patienten. Laura blieb beim Admiral, der sich noch mal den Bericht des Arztes durchlas.

"Bill, mir wird das ein wenig unheimlich. Ich als Religionsspinner würde, wenn man die Schriften interpretieren würde, den Cylonen in der Zelle für den sterbenden Anführer halten.

Aber der Gedanke ist mir wie gesagt sehr unheimlich."

"Mit allem Respekt, Frau Präsident - die Erde ist momentan mein geringstes Problem."

Durch seinen Kopf schossen tausende von Gedanken, alles was er über Cylonen wusste, konnte in Frage gestellt werden. Ein Cylon, der an Krebs erkrankte?
Cottle war für sich bestätigt das er diese Frau schon mal untersuchte, was aber ebenso unmöglich war - denn Kara starb im Wirbel. Das wusste er, das wusste sein Sohn, Laura und ebenfalls alle in der Flotte.

"Über was denken sie nach, Admiral?"

"Lee sagte immer wieder das es Kara wäre, die er mitbrachte.
Ich habe schon vor Monaten gewusst das Kara an Krebs erkrankte, der Doc kam zu mir. Ich habe es weder Lee noch dir gesagt. Starbuck wollte es ihm selbst sagen, wenn sie den passenden Augenblick fand.

Das würde alles in den Schatten stellen, an was der Mensch - oder sogar der Cylon - glaubt. Athena versicherte mir, das Modelle nur unter Missionsbedingungen Krankheiten erhielten, aber nicht wirklich daran erkrankten. Ein Arzt kann das feststellen.
Doch dies hier? Sollte Lee recht gehabt haben?"

Admiral Adama sah Laura an und verlangte tatsächlich eine Antwort darauf. Aber Laura sah darin eine Verspottung der göttlichen Ordnung. So was würden die Götter nicht zulassen.

"Verlange keine Antwort von mir, Admiral. Dieses Ding ist ein Cylon und wir sollten bei diesem Fakt zumindest bleiben. Alles andere wäre Spekulation, die du dir nicht antun sollest, alleine wegen dem Schutz der Flotte.

Wie oft haben uns die Cylonen getäuscht - deine Worte, Admiral!!"

"Ich weiß!!" antwortete Adama darauf und steckte das Papier dennoch ein.

Er ging und ließ Laura stehen, obwohl sie noch nicht fertig war mit diesem Thema, aber Adama schon. Er kehrte zu seinem XO zurück und tat das, wo er genau jede Grenze der Möglichkeit kannte.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Captain Steve Paye
Rufname: Stingray
Viper 1049
Standort: Unbekannter Sektor
Auftrag: Schutz der Battlestar Chronos

Steve drehte seine mittlerweile 3 Runde und die Ablösung hatte sich angemeldet. Er drehte seine Viper Mk VII in die Schlussrunde und überflog die Chronos, auf der beim Tiefflug sogar vereinzelte Techniker in Raumanzügen zu sehen waren, die kleinere Panzerschäden versiegelten. Sein DRADIS zeigte außer eigenen Kräften nichts an und alles war zum Glück sehr ruhig. Ein kurzer Blick nach oben, links und rechts versicherten ihm das seine 4 Begleitjäger nicht in dieser Suppe verloren gingen. In der Zwischenzeit hatten die Jagdpiloten gelernt mit dem Nebel umzugehen und wussten wo die Asteroiden, wo das DRADIS versagte, die Schrottteile, die ebenfalls hier im Nebel lagen und die Chronos hingeschleppt werden sollte.

Aufgrund der begrenzten Kommunikationsfähigkeit der Chronos flog ein Raptor als Verbindungsstück zwischen Kampfstern und den Jägern. Der Raptor konnte die Viperpiloten ab einer bestimmten Reichweite mit der Chronos in Verbindung halten und somit für einen geregelten Befehlsablauf sorgen.

"Viper 1 von 4, kommen!" ertönte über Stingrays Helmfunk.

"Was gibt es Stone?"

"Sir, was halten sie von der Tatsache das die Cylonen wie wir aussehen? Ich meine, wir haben ihnen nichts von Leo erzählt. Ich habe sein Foto gesehen!"

Stingray wusste worum es Abbey ging. Leo war ebenfalls ein Mitglied der Crew, und ein Cylon. Er war eine Nummer Zwei und bei der Galactica als Leoben Conoy bekannt.
Jedoch verstarb Leo vor einigen Monaten, als er versuchte die Maschinen zu reparieren - oder zu manipulieren? Jedenfalls erschlug ihn ein Träger, der sich aus seiner Halterung gelöst hatte. So lautete jedenfalls der offizielle Unfallbericht des leitenden Wachoffiziers der Chronos.

"Der Schlitzauge war mal ihre Freundin?" fragte er zurück, um ihrer Frage auszuweichen.

"Ja, Sir - sie war es!! Sie ist ein verdammter Toaster und ich werde eines Tages das tun, wozu wir ausgebildet wurden. Stellen sie sich vor, die halten die Toaster wie Haustiere und machen Babys mit ihnen!!"

Die Abscheu in ihrer Stimme war zu hören, und wahrscheinlich auch im CIC der Chronos. Aber das Stingray so was von egal. Denn er stimmte ihr in gewisser Weise zu. Die Galactica brauchte die Chronos dringender als sie ahnten. Die Cylonen unterwanderten die letzten Überlebenden und sie merkten nicht einmal welches falsche Spiel mit ihnen getrieben wurde.

"Viper 1 von 3, Sir - 16 Klicks, schwaches Signal. IFF unbekannt, haben sie es auch gesehen?"

Steve kontrollierte sein DRADIS bevor er Meldung an die Chronos machen wollte. Zuerst war nichts zu erkennen, aber dann zeigte auch sein DRADIS ein Schiff an. Es bewegte sich schnell auf die Chronos zu.

"Ich habe es auch, Viper 3. Chronos, hier Stingray CAP 332 - wir haben ein unbekanntes Ziel bei 595 Karom 111, 13 Klicks und näher kommend!" meldete er an die Chronos weiter.

Automatisch drehte er seine Viper auf Abfangkurs und wusste genau das die weiteren CAP's in der Nähe zur Unterstützung eilten.

"Viper 1, hier Chronos - Raptor 4 bestätigt cylonischen Kontakt!! Wiederhole - Kontakt cylonisch!!"

"Cylonisch?" fragte Abbey nach, um ganz sicher zu gehen das sie sich nicht verhörte.

"Schnauze Stone, wir haben einen Auftrag!!"

Die Gruppe von 4 Vipern beschleunigte und ging auf Abfangkurs, so das sie den Kontakt abfangen konnten. Über Funkt hörten sie bereits von einer anderen Gruppe das es sogar mehrere Kontakte waren. Einen Raider Mk II und einen Schweren Raider hatten sie bereits erledigt und befanden sich nun im Raumkampf. Auch der Kontakt auf Steves DRADIS entpuppte sich als cylonisch und vor allem nicht als alleine.

"TOASTER!!" brüllte einer seiner Piloten.

Im Nebel erkannten sie nun die Umrisse der Raider. Ca. 4 Mk II Raider begleiteten 2 schwere Raider zu Chronos und ließen sich sogar von den Abfangjägern nicht ablenken.

"Ok, Rot erledigt die Eskorte. Blau erledigt die Schweren Raider!!"

Im Anflug auf das Ziel teilten sich die 4 Viper auf. Paye nahm einen Heavy Raider ins Visier und flog in dichter Formation mit seinen Flügelmann auf die Gruppe Cylonen zu. Paye wurde nervös und begann auch ein wenig zu schwitzen. Wie konnten sie die Cylonen hier finden?
Sein Zielcomputer gab grünes Licht und die mit seiner Gruppe begann er zu feuern. Rote 30mm Geschosse der Thraxon Drillingskanonen fegten durch den Nebel. Ein Mk II Raider wurde schwer getroffen und scherte aus der Formation aus. Abbey versenkte ihr Ziel und nahm die Verfolgung des Ausscherers auf.
Steve traf sein Ziel am Kopf und auf der Oberseite. Jedoch steckte der Schwere Raider die Treffer weg, drehte sich um und begann mit seiner 40mm Vierlingskanone auf die gegnerische Mk VII zu schießen.

Steve vernahm nur für einen kurzen Augenblick einen hellen Feuerball neben sich und er ahnte bereits das der Raider seinen Flügelmann getötet hatte. An Steve zischten bläuliche Geschosse vorbei und einige trafen seine Heckflosse.
Er musste ausbrechen um nicht das selbige Schicksal zu erleiden. Während der Schwere Raider seinen Weg fortsetzte, hefteten sich 2 Mk II Raider an ihn dran.
Sofort beschleunigte der CAG der Chronos seine Viper um seine Gegner abzuschütteln.
Die beiden Jäger blieben jedoch hartnäckig. Sie feuerte ihre 40mm Kanonen ab und zwangen Steve nicht auszubrechen. Er versuchte Haken zu schlagen, änderte seine Richtung abrupt.
Die Mk II hinter ließen ihm keine Chance eines Ausbruches. So stürmte er nervös und mit Panikattacken durch den Nebel. Sie fanden ihn jedes Mal, wussten wie er flog. Weitere Treffer erschütterten seine Viper und der Computer zeigte Schäden in der Steuerung an. Sie mussten sein Höhenruder erwischt haben. Denn die Viper flog nun unruhiger, wackelte nervös hin und her. Sie ließ sich nur noch schwer steuern, was seine Gegner nicht aufhielt weiter auf ihn zu feuern.
Weitere Einschläge konnte er hören und der Computer meldete ein Versagen der Kommunikation.
Die Nervosität stieg weiter an. Die Panik ließ ihn kaum richtig denken. Er flog nur noch instinktiv, so wie er damals in der Ausbildung lernte.
Sekunden der Verfolgung vergingen wie Stunden und er konnte sie immer noch in seinem Nacken spüren.
Doch plötzlich sah er helle Blitze vor sich und ahnte was es war.

"Ach du heilige Sch…!" stieß er aus.

Für einen kurzen Moment konnte er einen klaren Gedanken fassen und riss seine Nase nach links unten weg. Über sich erfassten auf einmal Feuerbälle die Angreifer und zerschmetterten sie in mehrere Einzelteile. Steve blickte nach oben und sah dieses wunderschöne Schauspiel im Nebel. Wie das rot-gelbliche Feuer sich in den Nebel einfügte und ein atemberaubendes Farbenschauspiel darbot - was ebenso tödlich für die Cylonen war.
So wie es aussah hatten die Techniker die Waffen reaktivieren können - leider zu Ungunsten der Cylonen.

Doch dies konnte nicht rechtzeitiger geschehen, sofern der Besuch der Cylonen kein Zufall war…..


Werbung :roll:
Last edited by Viper047 on Fri, 26. Dec 08, 22:54, edited 5 times in total.
Battlestar Galactica - Rise of the Cylons Mod HQ
The signatures were created by man
They rebelled
They evolved
There are many copies
And they have a plan....[ external image ]
User avatar
Admiral BSG
Posts: 102
Joined: Tue, 22. Jul 08, 17:26

Post by Admiral BSG »

Nun ja. Eigentlich könnte schon ab Teil 2 Schluss sein. Das große Geheimnis dieser Story war vorher und ist nun auch gelüftet. Starbuck ist ein Toaster.
Was kann nun noch kommen nachdem die anderen 4 ebenfalls bekannt sind? Viel Spannung kann nicht mehr erzeugt werden.

Aber selbst beim vermeintlich 5. Toaster haben sich die Fehlerteufel eingeschlichen.

Kara kann kein Toaster sein wenn man die Infos zur 4. Staffel durchgelesen hat. Es ist entweder Roslin oder der alte Adama.
Dann haben die finalen 5 keine Kopien. Auch kann sie nicht an Brutskrebs erkrankt sein, da Zylonen nicht krank werden können.

Cottle sagte das er diese Frau vor ihrem Tod untersuchte und felsenfest überzeugt ist das es um sich dieselbe Frau in der Zelle handelt. Wie soll das möglich sein? Geklont? Zeitreise? Da hätte er doch auch schon früher merken müssen das Kara ein Toaster ist! :D
Unmöglich das dieselbe Frau, die im Wirbel starb, in der Zelle sitzt, oder? :wink:

Das Lee Adama für eine Toasterfamilie den Job hinschmeißt ist doch auch ein wenig unlogisch, oder?

Dann ist es sehr verwunderlich wie die Crew der Chronos so schnell die Waffensysteme reparieren konnte? Vor allem rechtzeitig beim Angriff der Zylonen. :roll:
Lordadmiral Atlan
Posts: 801
Joined: Thu, 18. Oct 07, 14:14

Post by Lordadmiral Atlan »

@Viper

War mal wieder eine geniale Fortsetzung.

@Admiral BSG
Was kann nun noch kommen nachdem die anderen 4 ebenfalls bekannt sind? Viel Spannung kann nicht mehr erzeugt werden.
Die wurden schon in der Serie bekannt gegeben.
Man schaue einfach mal in der BSG-Wiki und sucht nach ''Finale Five''
Kara kann kein Toaster sein wenn man die Infos zur 4. Staffel durchgelesen hat. Es ist entweder Roslin oder der alte Adama.
Dann haben die finalen 5 keine Kopien. Auch kann sie nicht an Brutskrebs erkrankt sein, da Zylonen nicht krank werden können.
Dann kann danach Roslin auch kein Toaster sein, den das sie Krebs hat sollte ja bekannt sein :roll:
Story != 4. Staffel...
Cottle sagte das er diese Frau vor ihrem Tod untersuchte und felsenfest überzeugt ist das es um sich dieselbe Frau in der Zelle handelt. Wie soll das möglich sein? Geklont? Zeitreise? Da hätte er doch auch schon früher merken müssen das Kara ein Toaster ist! :D
Um heraus zu bekommen, ob sie ein Toaster ist, hätte er speziell den Cylonentest machen müssen :roll:
Das Lee Adama für eine Toasterfamilie den Job hinschmeißt ist doch auch ein wenig unlogisch, oder?
Lee hat Kara geliebt und tut es wahrscheinlich immer noch wie man sieht.
Außerdem hat er was dagegen, dass sein Vater sich die Regeln immer so dreht wie er will.

Und zum Abschluss:
Unmöglich das dieselbe Frau, die im Wirbel starb, in der Zelle sitzt, oder? ;)
Wieso ist immer direkt alles unmöglich, was man nicht versteht?
Früher dachte man, die Erde zu verlassen wäre unmöglich, weil man nicht wusste wie es geht.
Aber die Mondlandung hat, wenn sie echt war, das Gegenteil bewiesen.
Genauso wie die Sojus-Raumkapseln oder die ISS.

greetz Atlan

EDIT: Zudem heißt das Kapitel ''Chronos'' und nicht ''Karas Rückkehr'' oder so ähnlich :roll:
User avatar
DeiNaGoN
Posts: 997
Joined: Tue, 7. Aug 07, 12:43
x3

Post by DeiNaGoN »

Wie immer ein gutes Kapitel und das Special verliert auch nicht an Spannung. Und was mancher hier als Unlogik abtuen will, sehe ich vielmehr als einen Versuch von Viper an, uns zu verwirren. Aber das muss ja auch so sein... :D

Greetz, Dei
Ban
Posts: 2176
Joined: Fri, 6. Jul 07, 18:57

Post by Ban »

Ich habe auch die Befürchtung, dass Viper noch immer einen Plan hat und verfolgt, der für uns Leserschaft noch so manche Überraschung und Wendung bereithält...
Jetzt zum Kapitel selbst: das hält das Niveau vergangener Kapitel relativ problemlos, es ist wie üblich genial, diese Ansammlung von Konflikten und zerbrochenen und zerbrechenden zwischenmenschlichen Beziehungen hat eine Komplexität, die einfach nur beeindruckend ist. Die Figuren haben neue und alte Probleme in neuem Gewand und das macht die Story außerordentlich spannend - wann geht's weiter? :)

Greetz Ban
User avatar
-Laura-
Posts: 394
Joined: Thu, 6. Dec 07, 20:02

Post by -Laura- »

Nun dürfte die Lesergemeinschaft wieder komplett sein :roll:

Wieder einfach nur genial, alter Mann. Keiner der Akteure bekommt so richtig Ruhe rein und man bohrt immer tiefer in ihre Wunden. Aber das macht unter anderem eine charakterbezogene Story eben aus.

Dennoch schleicht sich die Action auch wieder rein. :D

Kara bringt gleich bei mehreren Leuten Unruhe rein. Bei Lee und seinem Vater weiß man das, aber selbst bei Laura kommt die Unruhe. Man bemerke wie die Anwesenheit Starbucks den religiösen Part der Präsidentin ins Wanken bringt.

Ich bezweifle das die Wiedereingliederung der Chronos ruhig bleiben wird. Anzumerken sind die Bemerkungen Hamiltons, die doch unter der Gürtellinie sind, wenn man es genauer betrachtet. Und die Feindseligkeiten auf der Chronos wirken negativ auf die Agathons.
Im letzten Abschnitt verheißen die Worte von Stone nichts Gutes in Bezug auf Kara und den beiden Sharons.

Da möchte ich mich doch glatt Ban anschließen und hoffen das Viper ein weiteres Kapitel unter den Christbaum legt :roll:

Laura
BSG - Rise of the Cylons
[ external image ]
Das Rollenspiel zum Mod
User avatar
Viper047
Posts: 1467
Joined: Wed, 21. Feb 07, 19:43
x3ap

Post by Viper047 »

So, lieber Ban und Laura, ich habe noch was unter den Baum gelegt :)
Teil 4 des Specials und ich hoffe es gefällt euch.

Was bisher geschah bei Battlestar Galactica - Path of the Gods

"Ich werde ihnen noch mal die Gelegenheit geben das zu sagen was wir hören wollen. Wer sind sie und was wollen sie hier?"


"Selbst auf der Chronos macht das Gerücht seine Runde, was?"

"Chief, bitte!"

"Es ist wahr..."


"Ich weiß nicht wie ihr Admiral da nachts ruhig schlafen kann. Aber das sie damit schlafen können weiß ich bereits!"


"Die blonde Frau hieß Starbuck und du bist Boomer...."


"WAS SOLL ICH DEINER MEINUNG NACH TUN, SHARON?
Soll ich etwa meine Waffe ziehen und jeden Einzelnen erschießen..."

"JA..."


"Man muss sich doch sicher sein, oder?"


"Ihr Cylon ist die Kara Thrace, die ich vor Monaten bereits untersuchte..."



Serienspecial ( Teil 4 )

Battlestar Galactica
CHRONOS



Battlestar Chronos
Standort: Unbekannter Sektor


Seit ihrer Ankunft auf der Chronos fristete Sharon Valerii ihr Dasein in einer der Zellen der Chronos. Bewacht wurde sie von 2 Marines. Sie saß auf dem Bett und starrte in das schwache Deckenlicht über ihr. Sie starrte nur hinauf und dachte an nichts. Ihr Kopf war leer, keine Bilder, keine Stimmen, keine Wut oder Angst. Einfach nur die Stille die sie umgab. Es war für diesen Augenblick so befreiend, da der Schmerz und die Trauer sie innerlich nur langsam sterben ließen. Boomer hatte nicht mehr viel Zeit, das wusste sie. Und dieser Augenblick dieser befreienden Stille würde auch nicht ewig anhalten. Die Schatten der Dinge die kommen werden waren allgegenwärtig und würden sie an jedem Ort des Universums finden.

Als der Alarm auf dem Titanen ertönte blieb Sharon unerwartet gelassen. Sie blickte hinaus zu den beiden Marines, die sehr viel nervöser waren, als man es von erfahrenen und gestandenen Soldaten gewohnt war. Irgendwas ließ sie so nervös werden, als hätten sie auf etwas, oder jemanden, gewartet. Als das CIC die Entwarnung gab stieg ihre Nervosität. Für Sharon ein Zeichen das diese beiden Soldaten nicht ganz koscher waren.

"War es soweit? Haben wir es verpasst? Sag doch was!"

Die beiden Marines, eine dunkelhäutige, junge Frau und ein junger, blonder Mann blickten in die Zelle zu Sharon. Sie wussten das sie sie beobachtete.

"Was glotzt du so?" fragte der weibliche Marine aufgeregt.

"Ich? Ihr glotzt mich doch an!" antwortete Boomer unverschämt stand auf.

Ihre Hände waren frei, da die Handschließen jedes Mal abgenommen wurden wenn sie in die Zelle verbracht wurde. Sie stellte sich in die Mitte der Zelle und wartete einfach nur ab was die Marines tun würden.

"Will die mich anmachen? Hey, willst du mich anmachen!!"

Der weibliche Marine wurde schon panisch. Sharon wurde bestätigt das mit denen Beiden etwas nicht stimmte und hegte einen leisen Verdacht.

"Warum? Willst du das ich dich anmache? Stehst du auf weibliche Cylonen? Sind wir Beide den kompatibel zueinander?"

Der Frau stockte der Atem während der Schweiß unter ihrem Helm heraustropfte. Sie fühlte sich ertappt. Sie sah zu ihrem Begleiter und deutete mit einer fast unauffälligen Kopfbewegung auf die Zelle von Boomer. Er verstand und richtete seine Waffe auf sie. Der weibliche Marine nahm den Schlüssel zu ihrer Zelle und sperrte sie auf. Sie zückte ihre 9mm aus dem Beinholster und richtete sie ebenfalls auf Valerii. Ihr Blick war ängstlich. Boomers dagegen eiskalt, als würde der Tod selbst durch ihre Adern fließen.
Sie ballte ihre Fäuste und ließ die Frau näher an sich heran kommen. Sharon positionierte sich nun um, so das der Begleiter dem weiblichen Marine in den Rücken schießen würde. Beide waren so aufgeregt das sie den simpelsten Trick nicht erkannten, den man bei der Wachausbildung gleich in den ersten Stunden beigebracht bekam.

"Schade das du es niemanden mehr erzählen kannst!!" sagte der weibliche Marine und begann langsam abzukrümmen.

Dieser Augenblick verging für Boomer wie im Zeitraffer. Blitzschnell brachte sie sich aus der Schussbahn. Als der Schuss sich löste, flog das Projektil haarscharf an Boomers linkem Ohr vorbei und schlug in der Wand hinter ihr ein. Sie aber schnappte die Schusshand des weiblichen Marines, verpasste ihr einen Schockschlag in die Seite und drehte sie schließlich um. Die Waffe zeigte auf den Begleiter, der nun begann zu schießen. Die 5,56mm Projektile durchschlugen die Weste des weiblichen Marines und drangen in den Körper ein. Ein halbes Magazin durchlöcherte die junge Frau noch während Boomer mit zwei gezielten Schüssen in Bauch und Kopf den Gegner ausschaltete. Der Mann sackte tot zusammen, wie auch die Frau, die für Boomer als Schutzschild gedient hatte.

Nun musste sich Sharon beeilen. Die Schüsse wurden bestimmt gehört und Verstärkung war vermutlich auf dem Weg. Sie nahm Waffen und Munition auf, ging vor den Zellenraum und verschwand als die Luft noch rein war.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Im Steuerbordhangar der Chronos sammelten sich Marines und Führungsoffiziere. Sie sahen zu wie ein Schlepper einen zerstörten Schweren Raider rein brachten, dessen Kabinenbereich aber noch intakt war. Die Soldaten stellten sich auf falls etwas passieren sollte. Hamilton, Cpt. Agathon und dessen Frau sahen sich den Raider nun näher an. Athena blickte skeptisch. Etwas stimmte nicht mit diesem Raider, doch konnte sie nicht genau sagen was sie an ihm störte. Für Cmdr. Hamilton hingegen war der Fall so was von sonnenklar.

"Also, haben sie denen unsere Adresse gegeben, oder waren sie nur zufällig in der Gegend um kurz Hallo zu sagen?"

Sharon hörte heraus was der Commander andeuten wollte und ignorierte es. Sie überprüfte das Schiff, um einen Beweis oder Widerleg ihres Bauchgefühls zu bekommen. Für Hamilton war die Sache aber noch nicht zu Ende. Für ihn war die Cylonin in Offiziersuniform eindeutig die Schuldige.

"Hey, ich rede mit ihnen!"

"Sir, meine Frau…"

"Halten sie die Klappe!!"

Helo wollte seiner Frau beistehen, da er um ihre Unschuld wusste. Nur Hamilton sprach ihm gleich dazwischen. Er wollte das Gewäsch des Cylonenliebhabers nicht hören. Ja, dieser Begriff machte nun auch auf der Chronos die Runde.
Mit einer Handbewegung befahl Hamilton seinen Marines die Agathons festzunehmen. Er traute weder Helo und noch weniger dessen Frau. Die Marines der Galactica wurden entwaffnet und eine angespannte Situation entstand.

"Ich gebe ihnen den Rat sich nicht zu wehren, oder ich lasse sie auf der Stelle erschießen. Das können sie mir glauben - ich werde den Befehl erteilen. Für wie blöd halten sie mich? Ich denke das es keine Galactica oder ihre Flotte da draußen gibt.

Sie blöder A…. arbeiten für die Toaster und haben sie nun zu meinem Schiff geführt. Und sie können sich vielleicht denken was wir mit Verräter machen!!"

Für den Commander war seit der Ankunft der Galacticacrew eines klar - Cylonen und Menschen würden niemals miteinander vermischen. Sie waren Feinde und daher war ihm die Bindung zwischen Sharon und Karl Agathon suspekt.

"Commander, lassen sie uns…" begann Helo erneut.

"HALTEN SIE DIE FRESSE!!" schnauzte Hamilton den Captain an.

Er war fast soweit seine Waffe zu ziehen und vor Helos Augen Sharon zu erschießen. Stattdessen befahl er seinen Männern die Galacticacrew sofort einzusperren und alle auf der Chronos befindlichen Männer und Frauen zu verhaften, die angeblich an der Wiederherstellung des Kampfsterns arbeitete. Der Commander der Chronos wollte keine weiteren Worte der Lügen hören und seine Soldaten sollten die Gefangenen sofort wegschaffen. Der Angriff der Cylonen auf sein Schiff verhärtete seinen angeblichen Verdacht gegenüber den Neuankömmlingen und verfluchte sich selbst in einem Augenblick der Freude seine Objektivität verloren zu haben.

Als seine Leute die Gefangenen zu den Zellen verbringen wollten, stoppten sie unerwartet und legten ihre Waffen nieder. Für Hamilton ein Ding der Unmöglichkeit. ALs er den Grund für diese Schandtat erfahren wollte, den Befehl notfalls zu wiederholen, spürte er die kalte Mündung einer Waffe auf seinem Nacken. Er drehte sich behutsam um und blickte jemanden in die Augen, die eigentlich in einer Zelle verrotten müsste. Sie trug eine Uniform eines Marines. Das war nicht einmal das Schlimmste. Boomer, die Frau die vor ihm stand, war bewaffnet und zu allem entschlossen. Soviel konnte er aus ihren kalten, braunen Augen ablesen.

"Wer wird denn gleich seine Gastfreundschaft vergessen, Commander? Lassen sie die Gefangenen frei und seien sie so lieb - öffnen sie den Raider!!" befahl sie ihm.

Zunächst wollte er nicht und forderte seine Männer per Handbewegung auf sie zu erschießen. Sharon hatte keine Angst davor, doch noch war ihre Zeit nicht gekommen. Sie steckte die Mündung der 9mm in den Mund des Commanders und wiederholte ihre Forderung. Nun begann der Mann vor ihr zu schwitzen. Ihm war die Situation und der mögliche Ausgang bewusst. Selbst Hamilton hatte nicht wirklich Lust in solch einer Situation, hilflos einem Cylonen ausgeliefert, draufzugehen.
So nickte er widerwillig mit dem Kopf. Die Galacticamarines nahmen die Waffen der anderen Soldaten. Selbst Sharon Agathon nahm eine Waffe und schritt auf Boomer zu. Ihr Mann wusste nicht was das sollte bis Athena die Waffe an den Kopf von Boomer richtete.

"Du hast es vielleicht vergessen, aber ich nicht. Ich habe geschworen, wenn ich dich außerhalb der Zelle erwische, das ich dich umbringe! Niemand droht meiner Tochter, du cylonisches Miststück!!"

Die Lage spitze sich zu. Noch während Athena die Waffe spannte, umkreisten weitere Kräfte der Chronos die Gruppe. Hamilton stand da und konnte so gut wie nichts tun, ohne sich selbst zu gefährden. Befahl er den Angriff, würde Boomer ihn sofort töten. Würden seine Leute eingreifen, so würde Boomer ihn töten. Das Selbige wenn er versuchen würde einfach so zu entkommen - Boomer würde ihn sofort töten.
Seine Marines richteten die Waffen auf die Cylonen wie auf die Marines der Galactica. Die Marines der Galactica taten, trotz in Unterzahl, genau dasselbe. Ihre Waffen waren auf Marines der Chronos und den Cylonen vor ihnen gerichtet. Die Lage spitzte sich von Sekunde zur Sekunde zu. Man konnte das Knistern in der Luft förmlich hören.

"Sharon!" rief ihr Mann.

Er wollte das seine Frau die Waffe niederlegt, damit zumindest sie aus der Schusslinie der anderen Soldaten war.

"Halte dich daraus, Helo!" antwortete sie ihm nur.

"Ja, Helo - halte dich daraus. Das geht nur uns beiden Grazien etwas an!!" ergänzte Boomer und steckte die Mündung tiefer in den Mund von Hamilton.

Seine Kiefer taten ihm langsam weh aufgrund der unpassenden Form der 9mm Standartpistole der Marines.

"Was willst du tun, Sharon Agathon? Nachdem du mir mein Leben gestohlen hast, willst du es so beenden?"

"Das war nie dein Leben, das weißt du genau. Du wolltest meine Tochter töten, und dafür sollst du sterben!!"

Boomer erinnerte sich noch an den Tag, als Athena ihr Kind holen kam. Als Boomer für Athena den Mutterersatz spielen sollte, weil Hera nicht zu beruhigen war - so krank war sie zu diesem Zeitpunkt geworden. Das war der Tag, als der Hass Boomers auf die Menschen am größten war. Athena hatte versucht an Valeriis Herz zu appellieren, jedoch ohne Erfolg.
Boomer war der Überzeugung das Menschen und Cylonen niemals Kinder haben sollten und Hera ein Akt der Blasphemie war. Hera musste sterben, sowie die Menschen in der Flotte.

Caprica Six überwand Boomer und brach ihr das Genick. Daraufhin floh sie mit Hera und der Mutter des Kindes. Als Athena Boomer auf der Galactica wieder sah, überkam sie die Erinnerung vom Basisschiff wie ein schlechter Film und schwor sich Rache. Eines Tages würde sie Boomer für ihre Tat töten und niemand würde sie aufhalten können, zu welchem Preis auch immer.

"Stimmt auch wieder. Sieh sie dir nur an, wie sie auf dich herabschauen. Du trägst ihre Uniform, du schläfst und isst mit ihnen - und dennoch bist du keiner von ihnen. Du bist wie ich, ein dreckiger Cylon. Und weißt du was das Schlimmste ist, du bist nicht mehr einmal ein Cylon - wir sind Verräter!"

Noch entschlossener wie zuvor drückte sie die Waffe fester an Boomers Kopf. Sie wollte diese Worte, die ihr all die Jahre bereits schwere seelische Schmerzen zufügten, nicht von einem Anderen hören. Insbesondere nicht von einem anderem Cylonen.

"Ich bring dich um - du Miststück!!" drohte Athena erneut und vergoss die erste Träne der Wut.

Beide Cylonen merkten nicht einmal das sie die volle Aufmerksamkeit hatten. Zwei Cylonen standen sich gegenüber und das Athena Boomer töten wollte, war ihr anzusehen. Es war nicht gespielt.

"Dann mache es jetzt und beende mein Leben. Oder wir machen diese Luke auf und entspannen uns wieder!!"

Sharon Valerii bewegte sich mit Hamilton auf die Luke des Raiders zu. Athena folgte ihr und der Commander hatte in dieser Hinsicht keine andere Wahl. Sämtliche Marines beobachteten Boomer bei ihrem Gang. Sharon Agathon ließ sie nicht aus dem Blick, obwohl ihre Waffe allmählich zu zittern begann. Sie wünschte sich sofort abzudrücken, aber sie konnte es nicht. Und diesen Moment wollte Boomer nutzen.
Trotz der vielen Menschen um sie herum war es so still wie auf einem Friedhof als die die Luke des Schweren Raiders ein Stück öffnete. Anschließend nahm sie 2 Handgranaten und blickte mit ihren eiskalten Augen zu den Menschen und Athena. Als die Situation ihren Höhepunkt erreichte, trat sie Hamilton in die Weichteile und schlug Athena mit Ellbogen in die Rippen. Alles ging plötzlich so schnell. Die Handgranate flogen ohne Sicherungsstifte in den Raider hinein. Mit letzter Kraft schaffte Boomer den Commander und Athena aus dem Gefahrenbereich. Einige Marines schrieen Deckung. Es wurde laut bis die beiden Explosionen die Stimmen der Menschen überdeckte. Ein ohrenbetäubender Knall war im Inneren des Raider zu hören.

Geistesgegenwärtig schnappte Hamilton die Waffe und richtete sie auf Boomer. Helo zog seine Frau weg, die mit ihrem hasserfüllten Blick an ihrer Schwester hängen blieb.
Nur Boomer blieb ruhig und ein zufriedenes Lächeln überkam sie. Für den Commander war diese Reaktion ziemlich unheimlich.

"Was wollten sie vertuschen - sprich!!" befahl Commander Hamilton dem Cylonen Boomer.

"Commander!!"

Ein Marine rief seinen kommandierenden Offizier zu sich. Die Luke wurde durch die Wucht der Explosion so stark verbogen, das man nun hineinsehen konnte. Mit Boomer an seiner Seite ging er zum Raider, da er den Verdacht hatte, das sie etwas vor ihm verbergen wollte.
Die Verblüffung war groß als sie hineinsahen. Alles war voller Blut, zerfetzten Körperteilen, von Menschen sowie von Maschinen.
Alte Centurion wie Menschen lagen darin. Aber aus den Menschen floss kein wirkliches Blut. Das Fleisch war rot, doch das Blut war gelblich.

"Das waren Schläfer. Sie waren schon hier, denn das sind Xenon! Ach ja, zwei von denen finden sie vor meiner Zelle. Überprüfen sie nicht regelmäßig ihr Personal?"

Sharon Valerii fand es witzig und verhöhnte den Commander sogar.

"Xenon?" fragte Helo und verstand nicht was da drin lag.

"In einigen Jahren werden sie so ausgereift sein das sie als Menschen durchgehen. Cylonen waren vor einigen Jahren bereits hier und bereiten die Xenon auf den Krieg gegen die Völker vor. Die 12 Kolonien werden hier wiederholt und jeder Trottel erkennt das die Galactica damit nichts zu tun hat.

Aber als erfahrener Offizier der kolonialen Flotte hat man bestimmt Aufklärung betrieben und weiß von den Xenon. Denn das sind keine Cylonen!!"

Commander Hamilton stand nun an einem Scheideweg. Noch konnte er die Männer und Frauen der Galacticaflotte verhaften lassen, wegen dem Verdacht der Zusammenarbeit mit Cylonen. Oder er glaubt den Worten dieser Cylonin, das die Crew der Galactica die Wahrheit sagte und der Angriff zufällig war.

"Commander?" fragte ein Marine der Chronos.

"Geben sie die Waffen zurück und diese hier verfrachten sie in eine andere Zelle. Gibbens, sie schauen nach den Leichen. Cpt. Agathon, wir haben ein paar Worte zu wechseln.

Und ihr räumt den Dreck weg. Geht sicher das sich auch wirklich tot sind!!"

Karl nahm seine Frau an der Hand und schleifte sie mit. Er wollte sie in diesem Augenblick nicht alleine lassen. Hamilton entschied sich nun seine Karten offen zu legen. Denn er wusste von den Xenon, aber nicht das was er soeben im Raider fand. Xenon in einem cylonischen Jäger? Das war zuviel für den alten Haudegen und für die Chronos hieß dies, sie saßen auf dem silbernen Tablett. Sie mussten weg von hier und dazu brauchte er die Galactica.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------


Colonial One



Bis vor wenigen Minuten tagte das Quorum in dem Raum, wo nun Lee Adama saß. Er hatte sich für seinen heutigen Termin einen Anzug angezogen. Sein Gastgeber war kein anderer als der Vizepräsident Tom Zarek persönlich. Lee wusste nicht was Tom von ihm wollte, aber er vermutete das der Vize wusste das der Major seinen Dienst quittierte.
Vielleicht wollte er ihm einen Job anbieten? Oder Informationen über seinen Vater haben, jetzt wo ihr Kontakt erkaltet war. Aber beim letzten Punkt wäre an der falschen Adresse. Lee würde niemals seinen Vater in dieser Art verraten, nicht er.
Die Tür zum Tagungsraum ging auf und ein ebenso fein angezogener Tom Zarek kam mit einem nahezu schmierigem Lächeln rein. So was lernte man als Politiker recht schnell und war nichts unbekanntes.
Wie es sich gehörte stand Lee auf, knöpfte sein Sakko zu und reichte dem Vizepräsident die Hand. Tom entgegnete den Gruß ebenso freundlich mit einem festen Händedruck.

"Major Adama, ich freue mich das sie meiner Bitte nachgekommen sind!"

"Mister Adama, ich bin kein Major mehr. Aber das wussten sie bestimmt schon unlängst!"

Tom zeigte auf den Stuhl und bat Lee sich zu setzen. Natürlich wusste er das Lee Adama seinen Dienst aufgab. Da konnte er Apollo nichts vormachen und brauchte es auch nicht. Denn der Sohn von Admiral Adama war nicht auf den Kopf gefallen.
Genau aus diesem Grund hatte er ihn auch eingeladen. Er hatte auch wegen dem Verhältnis zum Vater und zur Galactica ein erhebliches Interesse. Deshalb reichte er Lee Adama eine Akte mit einem Gesetzesentwurf der Präsidentin. Lee sollte sich den Entwurf durchlesen.
Während er das tat machte Tom ihm ein Glas mit Wasser und stellte es ihm auf den Tisch.

"Was sagen sie dazu, Mr. Adama?"

Lee sah auf und musste die Zeilen gedanklich durchdenken. Er las etwas, was seinen Glauben an Demokratie bis aufs Mark erschütterte. Sollte er sich in Roslin getäuscht haben?
Der Entwurf sah vor, das Roslin das Recht hätte bei einer Gefahrensituation für die Flotte die alleinige Befehlsgewalt über diese zu haben, solange wie nötig. Wenn das Quorum zustimmen würde, so könnte es Roslin ausrufen, ohne die Stimmen des Quorums. Es wäre faktisch ausgeschaltet und ohne Stimmrecht im nachfolgenden Verlauf. All das verpackte Roslin in ein erweitertes Notstandrechts, das nur der Präsident ausrufen und aufheben konnte.
Auf der anderen Seite konnte er Roslin auch verstehen. Wie oft scheiterten Maßnahmen, die nötig waren für den Schutz der Flotte, an dem ein oder anderen käuflichen Mitglied.
Oh ja, Lee wusste wie korrupt dieses Quorum war. Jeder hatte sein Klientel und sprach für dieses, ohne Rücksicht auf Belange der Allgemeinheit. Mit diesem Recht könnte Roslin Maßnahmen schneller durchsetzen, ohne das Quorum vorher abstimmen zu lassen.

"Nun, ich denke Roslin hat ihre Gründe. Solch ein Gesetz wäre an manch vergangenen Tagen sehr hilfreich gewesen und Menschenleben geschont."

Tom musste lachen. Er hatte Lee Adama, ohne das er es merkte, in eine Verhandlungsposition gedrängt. Er wusste um seinen Sinn für Gerechtigkeit und diesen wollte er ausnutzen.

"Mr. Adama, sie wissen das ich die Präsidentin ihren Bestrebungen unterstütze, das sie zum Wohle der Flotte handelt…"

"Tun sie das?" fragte Lee zwischen und glaubte ein Teil schon mal nicht.

"Ja, ob sie es glauben oder nicht! Neu Caprica war für uns alle eine schreckliche Erfahrung. Diese Flotte hat Roslin als Präsident gebraucht, sie haben sie gewollt. Ich war in meiner kurzen Amtszeit als Präsident genauso viel zu gebrauchen wie ein Gaius Baltar.

Aber Fakt ist, das die Krankheit der Präsidentin, ihr Urteilsvermögen trübt. Dieses Gesetz würde die Demokratie lahm legen und wir gingen zu einer Einzelherrschaft über.
Wenn sie damit durchkäme, versichere ich ihnen das die Aufstände nicht lange ausblieben.

Ich kann da nicht zusehen, Mr. Adama - genauso wenig wie sie zusehen sollten. Die Menschen hätten Angst, da Roslin die Galactica auf ihrer Seite hätte - ihren Vater - und sie damit ein großes Machtpotential hat. Aber ist das wirklich eine Demokratie?

Sie wissen das ich meine Vorstellung von Herrschaft habe, und diese geht immer vom Volke aus. Doch dies hier sperrt das Volk aus. Oder nicht, Mr. Adama?

Roslin könnte tun und lassen was sie wollte. Denn wie definiert man eine Gefahrensituation? Sie könnte es heute ausrufen und auf unbestimmte Zeit aufrecht erhalten, mit der Galactica auf ihrer Seite!"

Nun hatte ihn Zarek gefangen. Lee nahm das Papier und las erneut. So unrecht hatte Zarek nicht, das musste Lee sich eingestehen. Roslin hatte genug mit ihrem Krebs zu tun. Es war kein Geheimnis das sie Sitzungen wegen Schwächeanfällen ausfallen ließ. Das sie auch Entscheidungen traf, die sie wieder revidierte. Roslin war angeschlagen und die Geier kreisten schon um ihren baldigen Kadaver.

"Was wollen sie von mir?" fragte Lee und biss endlich an.

"Nun, die Leute respektieren sie, Lee Adama. Sie haben einen guten Draht zur Galactica, wissen aus erster Hand was dort vor sich geht. Sie kennen sich mit dem Thema Sicherheit aus. Wissen wie ihr Vater denkt - was für uns immer ein Rätsel bleiben würde.

Lee, ich will offen sein. Der Vertreter Capricas trat heute Morgen zurück. Er war nicht mehr tragbar für das Quorum. Und ich habe Roslin sie als seinen Vertreter vorgeschlagen. Ich brauche jemanden, der die Demokratie vor Roslin schützt - notfalls mit politischer Gewalt. Das Quorum hatte vor wenigen Minuten bereits zugestimmt. Auch die Wahlmänner von Caprica sind einverstanden das Lee Adama ihre Interessen vertritt.

Helfen sie mir und der Flotte diese Demokratie aufrecht zu erhalten und den Wahn Roslins zu stoppen. Denn dies ist erst der Anfang und sie sind am wenigsten befangen von allen. Sie hätten die Macht für die Leute zu sprechen und sie würden auf sie hören - Roslin müsste auf sie hören!!"

Lee Adama stand auf und trank sein Wasser aus. Er wurde durch dieses Angebot ziemlich überwältigt und konnte, wollte, nun keine Entscheidung treffen. Er hatte erst alles verloren und sollte nun bereit sein für andere zu sprechen? Gegen Roslin und seinen Vater zu sprechen? Aber es klang auch sehr verlockend.

"Wow, das kam plötzlich. Sie werden mir wohl ein wenig Bedenkzeit einräumen?"

"Sicher, aber überlegen sie nicht allzu lange. Ich habe mich für sie ausgesprochen und bürge für sie. Ich will sie haben, Mr. Adama - hier an meiner Seite!"

Noch unentschlossen reichte Adama die Hand und verließ das Quorum. Aber Zarek wusste das er den Fisch an der Angel hatte. So hatte er die Möglichkeit mehr Einfluss auf die Galactica zu haben, und auf die Dinge, von denen die Menschen nicht erfahren sollten.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Battlestar Chronos
Standort: Unbekannter Sektor

Im Quartier des Commander offenbarte Hamilton den Galacticaoffizieren die Aufklärungsberichte über das momentane Universum. Er berichtete über besiedelte Kolonien von Menschen und andere Lebensformen. Und er berichtete über feindliche Spezies, die das Universum terrorisierten. Und eine davon waren die Xenon. Doch deren Aktivitäten gingen allmählich zurück. Piloten berichteten über öffentliche Portale oder in Schenken von immer weniger werdenden Angriffen. Mancher Sektor von ihnen war sogar fast entvölkert. Es gab viele Vermutungen, aber keine Fakten.
Auch über die Erde wusste er zu berichten. Von einem Tor im Sektor Ketzers Untergang. Doch dieses war seit Jahren zerstört und niemand hatte eine Verbindung zur Erde gehabt. Niemand wusste um das Schicksal der Erde.

"Hier haben sie Berichte von unseren Aufklärern. Den Völkern machte das ungewöhnliche Design eines Raptors nicht viel aus. Sie beachteten es nicht. So konnten wir begrenzt zu anderen Systemen springen und Nachforschungen anstellen.

Leider bekamen wir nicht wirklich etwas verwertbares heraus. Wenn die Story stimmen sollte, dann wären die Cylonen hier mit den Xenon verbrüdert und wir ziemlich in der Sch…."

Karl nahm die Entschuldigung zur Hälfte an, seine Frau überhaupt nicht. Sharon würde die finale Behandlung im Hangar nicht so schnell vergessen.
An der Tür klopfte es und ein Marine bat um Einlass für die Gefangene. Weder Hamilton noch die Agathons wussten was Boomer wollte. Hatte sie nicht schon genug Schaden angerichtet? Und Athena wusste nicht ob Valerii lebendig das Quartier auch wieder verlassen würde.

Schließlich befahl der Commander Boomer hinein. Die Marines brachten sie gefesselt und blieben mit ihr wenige Meter vorm Commander und seinen Gästen der Galactica stehen.
Athena wurde von ihrem Mann festgehalten. Sie wollte aufspringen und ihre Schwester mit den bloßen Händen erwürgen. Für Commander Hamilton ein interessanter Punkt. Die Cylonen wurden wirklich menschlicher, nicht nur äußerlich.

"Was wollen sie?"

"Dasselbe wie sie!" antwortete Boomer schwammig.

Weder Helo und seine Frau, noch der Commander wussten was Sharon Valerii damit bezwecken wollte.
Boomer dagegen wusste was sie tat. Sie konnte nun wieder einen Preis fordern. Einen Preis dafür, das sie die Chronos vor einer großen Gefahr rechtzeitig aufmerksam machte, das sie Hamilton die Augen über die Crew der Galactica öffnete und sie weiterhin den Titanen reaktivierten. Denn die Flotte brauchte Hamiltons Kampfstern und die Cylonen wussten nichts über diese gewaltige Feuerkraft, der dieser Nebel verbarg. Der Angriff der Schläfer war eher Zufall, doch sollte dem Zufall nichts überlassen werden. Selbst sie kann nicht sagen ob ein Notruf abging oder nicht.

"Und was stellen sie sich vor was wir wollten?"

"Ich will Kara Thrace!!"

"Was?" fragte Hamilton darauf.

Nun wurde jeder hellhörig im Quartier. Völlig selbstsicher verlangte sie Kara. Aber warum? Das fragten sich Helo und seine Frau.

"Was willst du von Kara?" hakte Helo nach.

"Ihr wollt hier raus, ihr braucht die Informationen - also brauchen wir Starbuck!"

"Moment mal, hörte ich da etwa richtig - sagten sie gerade eben "wir"??"

Keinem der Anwesenden gefiel Boomers Selbstsicherheit. Was wusste sie? Warum brauchte sie Kara dazu?
Sharon Valerii streckte die Arme hoch und wollte die Fesseln los haben. Sie sah mit eisernem Willen zu Hamilton. Dieser überlegte ob er den Schritt wagen sollte. Er tat bereits einen großen Schritt indem er der Crew der Galactica über den Weg traute - und Athena notgedrungen.
Er ging alle Vor und Nachteile, die momentan in seinem Sinn kamen, durch und rang sich zu einer Entscheidung durch.

"Wenn sie mit dem falschen Auge zwinkern sollte, bringe ich sie auf der Stelle um!!"

Marines nahmen auf Befehl die Handschließen ab. Boomer verlangte eine Karte der umliegenden Sektoren. Sie war sich sicher das Hamilton eine hatte. Tatsächlich holte er eine hervor und legte sie auf den Tisch.
Boomer breitete sie aus und suchte einen bestimmten Sektor. Schließlich zeigte sie auf einen Sektor mit der militärischen Bezeichnung KK 181.

"Da müssen wir hin. Kara soll mit. Dort werden sie finden was sie benötigen. Und drohen sie mir nicht, da ich weiß das ich recht habe!!"

Die Offiziere sahen noch mal auf die Karte. Boomer zeigte auf eine Handelsstation. Aufklärer der Chronos legten vor einigen Monaten dort an um Waren zu tauschen. Aber das mussten die Offiziere der Galactica nicht erfahren.

"Ich schlage vor das wir auf die Galactica fliegen und Kara Thrace abholen. Sie sollten möglichst schnell entscheiden!!" drängte Boomer.

Sie wollte den Anwesenden keine Zeit lassen. Denn sie wusste das Zeit sehr kostbar war und sie davon nicht genügend hatten.

"Nun gut. Ich fliege ebenfalls mit zur Galactica, um mit ihrem Admiral zu reden. Vielleicht finde ich endlich heraus was hier gespielt wird. Ein Teil ihrer Marines bleiben hier und meine Männer fliegen mit."

Das Machtwort und die Entscheidung wurde durch Hamilton gesprochen. Seine Wachen fesselten Boomer erneut. Helo rief im Hangar an und befahl den Raptor der Galactica abflugbereit zu machen, da der Commander sofort hinwollte. Er packte alles notwendige für den Admiral mit ein und folgte den Offizieren wie der Gefangenen zum Raptor. Er wusste das diese Entscheidung sehr schnell getroffen wurde und er nicht wusste ob es die Richtige war. Jedoch konnte er nur herausfinden wem er vertrauen konnte, wenn er diesen Schritt machte. Gefahr hin oder her.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------


Battlestar Galactica
Standort: US 7769
Auftrag: Schutz der Flotte

Lee suchte seinen Vater und fand ihn im Einsatzraum der Piloten. Mit seinem XO sah sich Adama immer wieder die Bilder von Apollos Onboard-Kamera an. Immer wieder sahen sie mit an wie Karas Maschine explodierte. Sie wollten es verstehen. Denn Bill sprach über den Cylonentest mit seinem alten Freund. Und auch über ein gewisses Detail. Saul glaubte an keine Zufälle. Die Cylonen überließen nichts dem Zufall. Dennoch riet er seinem alten Weggefährten zur Vorsicht gegenüber dem Cylonen, der sich selbst Kara Thrace nannte.
Der Sohn des alten Mannes setzte sich in die selbe Reihe wie die beiden Führungsoffiziere. Saul erblicke den ehemaligen CAG und machte seinen Admiral auf ihn aufmerksam.

"Gaeta und ich haben was zu tun. Ich gehe schon mal vor. Und denk an meine Worte, Bill. Ich habe mir auch deine einst gemerkt, obwohl ich mindestens so stur bin wie du!!"

Admiral Adama nickte und sah weiterhin auf die Leinwand vor sich. Colonel Tigh verließ den Einsatzraum Er hatte sowieso schon genug den Tod von Kara Thrace betrachtet.

"Die Bilder wollen einem nicht aus dem Kopf!" fing sein Sohn nach einem Moment der Stille an.

"Nein. Doch sie sprechen eine eindeutige Sprache - und wiederum nicht."

Den letzten Satz verstand Lee nicht so recht. Was war mit seinem Vater los? Klang es etwa danach das er glaubte "die" Kara säße in seiner Zelle. Nein, nicht sein Vater. Nicht der William Adama, der diese Regel festsetzte.

"Sie hatte Krebs, Lee. Sie kam zu mir nachdem Cottle es festgestellt hatte."

Dieser Schmerz, wollte er den nicht endlich aufhören? Warum sagte ihm das sein Vater? Kara hatte Krebs? Warum sprach seine Frau nicht mit ihm?

"Wann?" wollte sein Sohn von ihm erfahren.

"Wenige Tage bevor sie starb. Sie wollte es dir sagen wenn sie den Zeitpunkt für richtig empfand, mein Sohn. Aber sie kam nicht mehr dazu!"

Aus der Stimme des Admirals sprach die Trauer und Verbitterung. Er kämpfte gegen den aufkommenden Zweifel an. Er durfte nicht wie Tyrol in dieses Loch der Hoffung fallen. Nein, er musste stark bleiben. Kara Thrace war seine persönliche Prüfung der Standhaftigkeit.

"Danke, Dad - das bedeutet mir viel."

Zusammen mit seinem Vater sah er auf die Leinwand. Sah zu wie sich ständig das Bild wiederholte, wie Karas Viper in tausend Stücke explodierte und von ihr nichts mehr übrig ließ.
Nach wenigen Minuten holte der Admiral die Rangabzeichen und ein gefaltetes Stück Papier heraus und legte es auf den leeren Sitz neben sich zu Lee.

"Du kannst jederzeit zurückkommen, mein Sohn!" bot ihm sein Vater an.

Aber genau dieses Angebot beflügelte Lee dazu Zareks Angebot anzunehmen. Lee wusste das dies zwischen ihm und seinem Vater nie enden würde, solange Lee eine Uniform trug. Apollo dachte damals, als er sich für die Uniform entschied, das ihm sein Vater mehr Aufmerksamkeit schenken würde. Doch das Gegenteil traf seiner Meinung ein. Nun war er frei von jeglichen Zwängen, die mit dieser Pflicht verbunden war.
Er musste seinem Vater gestehen nicht mehr zurückzuwollen - nie mehr.

"Ich kann nicht. Ich trage diese Entscheidung schon lange in mir herum und denke das die Zeit für einen Neuanfang gekommen ist. Ich habe bereits ein Angebot bekommen und denke das ich es annehmen werde. Diesmal werde ich auf der anderen Seite stehen, Dad!"

Der alte Mann wusste bereits über Roslin das sein Sohn ein Angebot bekommen hatte als Vertreter Capricas im Quorum zu sprechen - und von wem er seine Fürsprache erhielt.

"Das wäre nichts neues, Lee - mit der anderen Seite!"

Apollo merkte die Enttäuschung seines Vaters. Trotzdem hielt er an seiner Entscheidung fest. So nahm er nur das Stück Papier und verabschiedete sich nicht einmal als er ging. Sein Vater steckte nach dem Verlassen seines Sohnes die Dienstgradabzeichen wieder ein. Das sein Sohn ging war für ihn ein schwerer Schlag und befürchtete nun seinen Sohn für immer verloren zu haben.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Auf dem Weg zu seinem Quartier hielt Lee das Papier in seiner Hand. Die Neugierde packte ihn. Warum ihm sein Vater es wohl gab?
In seinem Quartier angekommen setzte er sich zu seinem schlafenden Sohn. Dee hatte aufgepasst und musste bereits gehen. Über das Com wurde sie von Tigh im CIC der Galactica verlangt. Zaks Vater faltete das Papier auf und las die Zeilen. Die Worte darin rissen ihn zu Boden und er musste erneut lesen um die ganze Tragweite zu erkennen. Es war der Cylonentest von Kara Thrace. Darin schrieb Cottle das dieser Cylon Brustkrebs hatte, und das er genau diese Frau vor Karas Tod untersuchte.
Lee wurde es schwindelig. Wie konnte es sein? Das ging überhaupt nicht? es war ein Akt der Unmöglichkeit. Lee schnappte nach Luft, weil ihm die Worte aus dem Bericht Cottles ihm die Kehle zuschnürten. War das ein Scherz? Wollte sein Vater ihm damit eine reinwürgen und seine Entscheidung vergelten?
Nein, nicht der Admiral? Soweit kannte er seinen Vater. Er würde ihn wegen Kara nie anlügen. Und dann hätte Lee mit seiner Intuition stets recht gehabt - dann wäre es seine Kara in der Zelle. Sein Herz schrie Ja, sein Verstand schrie ein deutliches Nein!
Wem sollte er nun glauben?

In seiner Phase der Verwirrung spürte er eine kleine und kalte Hand. Sein Sohn erwachte und lächelte ihn an. Lee sah in das Gesicht seines Sohne und erkannte soviel von seiner Mutter. Hatten die Götter ihm eine zweite Chance gegeben? Hätte er die Kraft die Helo hatte?
Er gab Dualla recht das gerade Zak für all das nichts konnte. Kinder waren unschuldig. Aber wie sah es mit Kara aus? Wie sah seine Kraft für Starbuck aus? Hatte er überhaupt noch welche? Für einen richtigen Neuanfang müsste er auch von Starbuck los - und zwar für immer. Ansonsten würde es ihn immer wieder in die Tiefe der Trauer und seelischen Qualen hinunterreißen.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Regungslos lag Kara auf dem Bett in der Zelle. Normalerweise redete sie mit der Wache, machte Dummzeug oder stellte sonstige Sachen an um sich die Zeit zu vertreiben. Heute aber nicht. Sie lag auf dem Rücken und starrte zur Decke. Ab und zu blickte sie auf die Uhr, nur um zusehen das die Zeit nicht voranschritt. Alles schien stillzustehen.
Starbuck dachte über nichts nach. Es machte ihr Kopfschmerzen, weil jeder Gedanke einen anderen Gedanken hervorbrachte und dieser Gedanke wieder einen anderen Gedanken hervorbrachte - und das Spiel immer wieder von vorne.
Kara Thrace wusste nur eines, da sie am liebsten gar nichts wissen wollte. All das tat ihr nur schrecklich und sie konnte den Schmerz nicht mehr ertragen, sie wollte ihn auch nicht mehr ertragen. Sie war fertig, am Ende angelangt.

Die Tür ging auf und ein Marine ließ zwei Personen herein. Starbuck machte sich nicht die Mühe zu sehen wer es war. Es war ich schlicht und einfach egal. Nur bis sie diese Stimme vor ihrer Zelle vernahm….

"Mama!"

Sie schreckte so was von schnell auf. Ihre Augen erblickten auf einmal das süßeste Lächeln im ganzen Universum und es stand vor ihrer Zellentür.

"Hey mein kleiner Hosenscheißer!" antwortete sie begeistert und auch traurig.

Hinter ihrem Sohn stand ihr Mann, der von der Wache verlangte die Tür zur Zelle zu öffnen.
Zunächst wollte der Marine nicht, da er vom Admiral einen strikten Befehl hatte. Lee hob den Hörer des Com's und bot ihm an den Admiral für ihn anzurufen.
Schließlich gab der Private nach und öffnete die Zellentür. Little Starbuck eilte mit seinen kleinen Schritten hinein und stolperte fast über seine eigenen Füße. Am Ende fiel er seiner Mutter um den Hals. Vor lauter Wiedersehensfreude berührt hob sie ihren Sohn hoch, knutsche ihn, wie es eine Mutter eben tat, mehrmals ab und drückte Zak ganz fest an sich.
Und sie blickte auch zu Lee hinüber. Die sonst so starke Kara Thrace versank in Tränen. Einerseits freute sie sich über ihren Sohn und trauerte, weil ihr Mann nicht zu ihr kam. Er blieb vor der Zelle stehen und rührte kein Stück. Für Kara war dieses Anzeichen mehr als deutlich.

"Wenn du Kara bist - dann sag mir warum du nicht zu mir gekommen bist, sondern zu meinem Dad?"

Starbuck wusste worum es sich drehte. Sie konnte sich selbst keinen Reim daraus machen warum sie zuerst, nachdem Cottle den Krebs feststellte, zum alten Mann ging statt zu ihrem Lee.

"Ich wollte es dir sagen. Aber ich konnte es nicht, noch nicht. Lee, was ist los?"

"Ich werde gehen, Kara. Ich kann nicht mehr. Ich habe keine Kraft und ich werde früher oder später daran zerbrechen. Ich respektiere Helo für seinen Mut und Ausdauer. Aber ich kann das nicht aufbringen. Es tut mir leid. Zak sollte das nicht durchstehen müssen. Aber er braucht seine Mutter dringender als seinen Vater."

Mit diesen Worten verabschiedete sich Lee von Starbuck. Er zog seinen Ehering vom Finger und ging die Schritte auf Starbuck zu. Leicht zittrig legte er den Ring, der ihn und seine Kara verband, in ihre Hand und schloss anschließend ihre Faust. Ein letztes Mal umarmte er seine Frau und küsste sie sehr zärtlich. Auch er konnte nicht verbergen das ihm dieser Abschied schwer fiel, sehr sogar.

"Ist ok!" flüsterte Kara und ließ Lee los.

Er strich ein letztes Mal über die Haare seines Sohnes, der immer noch an seiner Mutter klammerte, und verließ die Zelle - und für immer seine Kara.

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------


Im Hangar der Galactica herrschte Aufregung. Hoher Besuch hatte sich angekündigt. Athenas Raptor war bereits gelandet. Adama ließ einige seiner Crew aufstellen um den ankommenden Gast gebührend zu empfangen. Roslin war ebenfalls gekommen um diesen im Namen der Flotte zu begrüßen.
Die schweren Tore gingen auf und ein paar Crewmen schleppten den Raptor hinein. Im Cockpit konnte man schon den Gast sehen wie er erstaunt hinausblickte.
Nach wenigen Augenblicken war der Raptor auf seinem Stellplatz. Techniker und Piloten gingen die letzten Landeprotokolle durch bis schließlich das Ok kam das sie aussteigen konnten.

"Achtung!" brüllte Tigh als die Luke zum Raptor öffnete.

Die angetretenen Soldaten gingen ins Achtung. Commander Hamilton kam als Erster raus und traute seinen Augen nicht. Die Flotte, die Galactica, die Anwesenheit dieser Soldaten waren für ihn überwältigend und er verfluchte sich für sein Misstrauen auf der anderen Seite.
Der Commander der Chronos sprang vom Flügel des Raptors und ging auf den Admiral zu. Er ging ins Achtung und grüßte wie im Militär üblich. Adama grüßte zurück und befahl allen zu rühren.

"Willkommen zurück, Commander!" waren die ersten Worte des Admirals und reichte ihm die Hand.

"Vielen Dank, Admiral. Die Chronos steht zu ihrer Verfügung auf ihrem Weg zur Erde. Obwohl ich völlig sprachlos bin über all das, so haben wir ernste Probleme. Ich hoffe das wir diese zuerst lösen könnten bevor wir uns über die Rückkehr erfreuen!"

Die Marines der Chronos wurden während der Unterhaltung von Adama und Hamilton von den Soldaten der Galactica empfangen. Die Männer und Frauen der Chronos waren überwältigt vom Wiedersehen und würden die Chronos sogar notfalls zurückschieben.

"Ich denke das wir darüber im Quartier weiterreden sollten. Bevor ich es vergesse, Präsidentin Roslin!!"

Laura reichte Hamilton die Hand und begrüßte ihn im Namen der Flotte zurück.

"Commander, ich freue mich sehr darüber das sie ebenfalls überlebten. Egal was sie benötigen, wir stellen es ihnen zur Verfügung. Ich wünsche mir ebenso das ihr Schiff zurück zur Flotte findet."

"Danke, Frau Präsident. Dann sollten wir nun gehen, oder?"

Adama stimmte dem Commander zu. William befahl Tigh seine Leute zurück zu ihren Dienstposten zu schicken und ihnen zu folgen. Derweil unterrichtete Hamilton über den Status der Chronos, sowie über den letzten Vorfall…..



Werbung :roll:

[ Und sehen sie nach der Werbung eine neue Folge von Frauentausch extralang :D ]
Last edited by Viper047 on Sat, 27. Dec 08, 23:32, edited 2 times in total.
Battlestar Galactica - Rise of the Cylons Mod HQ
The signatures were created by man
They rebelled
They evolved
There are many copies
And they have a plan....[ external image ]
User avatar
DeiNaGoN
Posts: 997
Joined: Tue, 7. Aug 07, 12:43
x3

Post by DeiNaGoN »

lieber Ban
Ban ist nicht lieb, war es nie und wird es wohl auch nie sein - soviel vorweg :roll: :mrgreen:

Das Kapitel war gut wie immer, viel muss man dazu meiner Meinung gar nicht sagen. Nur bin ich gespannt, wie die Zusammenarbeit Zarek - Lee ausfallen wird, mich wunderte es eh ein bisschen, dass er sich dazu hinreißen lässt...

Greetz, Dei
Ban
Posts: 2176
Joined: Fri, 6. Jul 07, 18:57

Post by Ban »

DeiNaGoN wrote:Ban ist nicht lieb, war es nie und wird es wohl auch nie sein - soviel vorweg
Musst gerade du sagen... :roll:

@Viper

Es ist das übliche Niveau, sprich genial, aber es wird noch interessanter, die Chronos hat ihre eigene Geschichte und entwickelt sich auch dementsprechend, ihr Commander steht den Entwicklungen mal positiv und mal negativ gegenüber, woraus ein undurchsichtiges Spiel seinerseits resultiert, dessen Auflösung uns noch bevorsteht. Dazu kommt dieses große Feld der Adamas, dass Lee Kara seinen Sohn gibt, sich aber von ihr und von seinem Vater weiter entfernt als je zuvor, ist eine sehr interessante Veränderung. Dann bleibt da natürlich noch Lees Zukunft, die für die politische Situation in der Flotte wohl nicht weniger als Zündstoff sein wird, zumal Zarek seine Pläne mit dem verwirrten Lee hat, die dieser wiederum nicht umgesetzt sehen will...

Greetz Ban
Lordadmiral Atlan
Posts: 801
Joined: Thu, 18. Oct 07, 14:14

Post by Lordadmiral Atlan »

Werbung :roll:

[ Und sehen sie nach der Werbung eine neue Folge von Frauentausch extralang :D ]
oO Muss das sein? :roll:

Sonst muss ich sagen die Fortsetzung war genial wie immer.
Ich bin auch mal gespannt wie sich das mit Lee und Zarek entwickelt.
Das wird Admiral Adama wohl nicht gefallen.

greetz Atlan
User avatar
-Laura-
Posts: 394
Joined: Thu, 6. Dec 07, 20:02

Post by -Laura- »

Wieder einmal eine geniale FSG. Der Handlungsbogen wird immer größer und selbst nach 362 DIN A4 Seiten ( habe deine korrigierten Texte :D ) reißt die Spannung nicht ab, sondern steigt weiter. Einfach nur klasse.

Zum letzten Teil:

Ich behaupte immer noch steif und fest die Wiedereingliederung der Chronos wird für ziemlichen Zündstoff sorgen. Hamilton ist kein Freund der Cylonen, und damit auch nicht von Athena oder Boomer ( und Kara? )
Jedoch ist sein Schiff von größerer Bedeutung in diesem Moment.

Und ein neuer ( alter ) Konfliktherd kam hinzu. In dem Moment als Athena die Waffe an Boomers Kopf hielt. Eine Mutter vergisst so schnell nicht und ich denke in Zukunft wird das eine tragende Rolle spielen.
Es wird Boomers Weg, den sie für sich gewählt hat, erschweren.

Der sentimentalste Abschnitt war für mich in Karas Zelle. Ich hatte jetzt nicht gerechnet das Lee so radikal die Zelte abbricht und ihr den Ring zurückgibt. :cry: Und das Starbuck es einfach noch so hinnimmt?
Es drückt schon wenn man es liest, aber der Schreibstil läßt zu als würde man die Serie sehen und da kommt sowas noch heftiger. Und das nach Starbucks Rückkehr. :cry:

Zarek führt nichts gutes im Schilde und holt Lee nur um Roslin eins auszuwischen. Ich denke Tom weiß mehr als die anderen Politiker und nutzt den Augenblick um seine Position zu stärken. Denn Lee Adama ist jemand der auch gegen die Autorität schwimmt, wenn er es für richtig hält ( ob es ist, ist ne andere Frage ). Das will Zarek bestimmt nutzen um Lauras Autorität zu untergraben.
Natürlich wird es Auswirkungen haben auf den Admiral und seinem Sohn.

Hmm, Boomer will Kara? Ich denke da wiederholt sich etwas aus der ersten Story? Nach dem Motto:

All das geschah bereits ! All das wird wieder geschehen!

Deshalb wird nach Fortsetzung verlangt! Noch bevor es geschieht, um zu erleben wie es geschieht !

Laura

Werbung :roll:

[ Und sehen sie nach der Werbung eine neue Folge von Frauentausch extralang :D ]
Ich dachte hier wäre der X3SciFi Channel? Hast du wohl die Rechte für ein Appel und Ei an den BB Sender verschachert? :shock:
BSG - Rise of the Cylons
[ external image ]
Das Rollenspiel zum Mod
User avatar
bonesawmcl
Posts: 23
Joined: Tue, 6. Jun 06, 16:42
x3tc

Post by bonesawmcl »

Hallo...

Ich muss (leider) gestehen, dass ich die Geschichte hier noch nicht ganz gelesen habe. Ich bin nur beim "stöbern" auf den interessanten Begriff Serienspecial gestoßen und war sofort begeistert.
Wenn ich die Zeit habe, werde ich so bald wie möglich mal den Anfang lesen. (Es ist allerdings erstaunlich wie gut man sich in die Situation einfinden kann, ohne vorher mitgelesen zu haben. Man ist sogleich über alles wichtige im Bilde, was u.a. den ausgesprochen tollen Schreibstil ausmacht.)

Grüße und ein herzliches :thumb_up:

bonesawmcl
***modified*** und stolz drauf!

Der [NOVA] Clan
User avatar
-Laura-
Posts: 394
Joined: Thu, 6. Dec 07, 20:02

Post by -Laura- »

@bonesawmcl

Willkommen bei unserer kleinen BSG Lesecrew :D

Path of the Gods ist der zweite Teil einer zusammenhängenden BSG Story mit eigener alternativen Handlung. Kann vorkommen das dir Teile aus der Serie bekannt vorkommen, aber einen alternativen Verlauf haben. Also, das spätere Ende der Story ist nicht das Ende von Staffel 4 :)

Hier mal der erste Teil, der zum Verstehen der Fortsetzung nicht unbedingt notwendig ist.

Battlestar Galactica - A new journey

Laura
BSG - Rise of the Cylons
[ external image ]
Das Rollenspiel zum Mod
User avatar
bonesawmcl
Posts: 23
Joined: Tue, 6. Jun 06, 16:42
x3tc

Post by bonesawmcl »

Danke für die Infos... und den Willkommensgruß :D Das das nichts mit der Serie zu tun hat, ist mir schon nach kurzer Zeit aufgefallen, zumal ich schon anderes hier gelesen hab' (auch Sachen von Viper... gab da glaub' ich mal 'ne Art RPG, oder?)...
Naja ich werd' mich da mal einlesen, wenn ich die Zeit finde...

Nochmal ein großes Lob an den Autor :) Der Schreibstil, z.B. die Art von einstreuen von Details und aufbauen von wirklichen Charakteren ist selten bei "Hobby"-Autoren. Liest sich echt spitze ;)

Grüße,
Bonesawmcl
***modified*** und stolz drauf!

Der [NOVA] Clan
User avatar
Viper047
Posts: 1467
Joined: Wed, 21. Feb 07, 19:43
x3ap

Post by Viper047 »

Danke für das Lob. Bin nur jemand mit zuviel Vorstellungskraft, der seine Geschichte und Charaktere auch gerne bildlich vor sich sieht. Klingt doof, ist aber so :roll:

Viper
Battlestar Galactica - Rise of the Cylons Mod HQ
The signatures were created by man
They rebelled
They evolved
There are many copies
And they have a plan....[ external image ]
User avatar
Viper047
Posts: 1467
Joined: Wed, 21. Feb 07, 19:43
x3ap

Post by Viper047 »

Ein kurzer Einschub, der zur Gleichen Zeit stattfindet und in Zusammenhang steht. Das Puzzle fügt sich allmählich zusammen.

Teil 4.5

Wanderer des Pfades


Basisschiff B-26H
Standort: Felder des Elysiums

Stille herrschte im cylonischen Sektor, den sie Felder des Elysiums tauften. Dieser Ort war nach cylonische Glauben der Übergang zu den himmlischen Pforten. Ihre Geister, wenn sie nicht mehr den Weg zu ihren Körpern fanden, kehrten hierher zurück um anschließend vor Gott zu treten. Er würde die Seelen der verstorbenen Cylonen, den Kindern der Menschheit, zu sich holen und in das himmlische Paradies führen. Dort würden sie bis alle Ewigkeit an der Seite Gottes leben.
Doch dieser heilige Ort war nicht das Paradies. Es wurde zum Grab von vielen tausenden Cylonen. Ihre Schiffe wurden in Stücke zerschossen, jegliches Leben gejagt und vernichtet. Es sollte zu ihrem Grab werden, den schändlichen Rebellen. Diese ungläubige Brut hatte es nicht verdient weiterzuleben und so führten die Anderen der cylonischen Gemeinschaft den Willen Gottes aus. Noch bevor sich dieser ketzerische Glaube innerhalb der Cylonen ausbreiten konnte, sollten ihre Stimmen verstummen. Ihr heiliger Krieg sollte hier, in den Feldern des Elysiums, ein jähes Ende finden und ihre Seele im Fegefeuer ewige Qualen erfahren. Denn sie wagten es den Willen Gottes in Frage zu stellen und dafür mussten sie bestraft werden. Sie waren nicht besser wie Menschen, nein - sie wurden mit ihnen gleich gestellt. Ihre Vernichtung war besiegelt und sie sollten daher das selbige Schicksal wie die Menschen erfahren.

So zeugte dieser Sektor den Willen Gottes. Überall schwebten Wrackteile zerstörter Rebellenschiffe sowie deren Raider Mk II. Tote Körper schwebten im ewigen Raum. In ihren Gesichtern war Angst wie Panik zu erkennen. Verraten und getötet von den eigenen Brüdern und Schwestern.
Doch zwischen den vielen zerstörten Hoffnungen strahlte ein schwaches Licht. In der Nähe des Nebels tauchte ein schwer beschädigtes Schiff ein. Ihm fehlten sämtliche Ausleger, aber es war noch intakt. Die Spuren des Kampfes übersäte die Oberfläche seiner Panzerung. Aber im inneren beherbergte es Hoffnung für diejenigen, die an den Frieden und Koexistenz glaubten und kämpften.

Seit Wochen war dieses Schiff auch Herberge für einen Menschen, Gaius Baltar. Er fristete sein Dasein mit Fragen über Fragen. Sein Glaube an feste Werte wurde erschüttert. Und Caprica Six, die immer wieder vor seinen Augen erschien, lenkte ihn in die "richtige" Bahnen.
So saß er in seiner offenen Zelle. Er hatte einen Raum für sich. Annehmlichkeiten wie ein Doppelbett mit gemütlicher Matratze, seine komplette Bettwäsche in einem unschuldigen weiß gehalten - die Lieblingsfarbe der Cylonen. Er hatte wie zuhause einen Bereich zu waschen und ausruhen. Sie stellten ihm eine weiße Couch hinein. Sie hatte Sitzflächen für 2 Personen und ihre Bezüge waren aus Leder. Insgesamt führte Gaius ein freies Leben an Bord des Basisschiffes. Sah man von der Tatsache ab das er nie wirklich alleine war. Wenn nicht Six ihm auf den Ohren lag, so war das Summen eines Visors, eines cylonischen Mk II Centurio, sein ständiger Begleiter. Er konnte keinen Schritt ohne ihn machen. Sie sagten er war zu seinem Schutz da. Doch Gaius wusste das dieser Centurion nur davor bewahren sollte mit sich selbst dumme Sachen anzustellen - wie Selbstmord. Denn die Rebellen wollten Gaius den Menschen anbieten, wenn sie die Flotte der Galactica fand. Er war ihr Druckmittel um die Final 5 freizupressen, aus den Händen der Menschen.

Baltar lag im Bett und starrte an die Decke. Er langweilte sich, während die Rebellen Aufklärer ausschickten um die Flotte zu finden. Dr. Baltar hoffe insgeheim das sie die Flotte nie finden würden. Er wusste das er sterben würde, sobald er auch nur einen Fuß auf die Galactica setzte. Die Menschen kannten nur den Verräter Gaius Baltar, der die Menschen den Cylonen und damit den Untergang auslieferte. Aber sahen sie nicht wie sehr er auch um die Menschheit kämpfte. Wie sehr er sich bemühte Leben zu retten und nur notgedrungen den Cylonen nachgab - weil sie ihn sonst getötet hätten. Was hätte ein toter Gaius Baltar genutzt? Und überhaupt, Gaius wollte auch so nicht sterben. Er sah sich selbst in einer besseren Rolle wenn er weiter leben würde. Tot nützte er sich selbst und den Menschen nichts. Nur wer würde ihm das abnehmen?

"Streng dich nicht an, Gaius. An den Tatsachen wird es eh nichts mehr ändern!"

Wie hasste er diese Stimme und liebte diesen Körper auf der anderen Seite. Neben ihm erschien abermals die Stimme seines Gewissens. Six lag splitterfasernackt neben ihm und spielte mit ihren Fingern an seiner Brustbehaarung herum. Sie sah ihn, als würde sie ihm sagen wollen das er sein Leben am Besten noch genießen sollte, solange er auf diesem Schiff war.

"Alles geschieht nicht ohne Grund. Es gibt einen Grund warum ich hier bin. Es gilt ihn nur noch zu ergründen."

Die Antwort Baltars war eher Reflex. Gedankengänge die er schon länger hatte. Genauer gesagt, seitdem ihm Six auf den Weg Gottes lenkte und seinen Plan für ihn.

"Du sollst die Erde für sie finden. Oder was willst du noch genaueres ergründen?"

Six sprach mit ihm stets in diesem provozierenden Unterton. Sie machte sarkastische Bemerkungen um ihn zu demoralisieren, um ihn anschließend nur wieder Stück für Stück aufzubauen. Sie sprach aus was in seinen Gedanken schwirrte, was er sich selbst nie sagen würde - weil es sein Ego verletzte. Doch aus dem Munde von Six hörte sich alles so klar und trotzdem unverständlich an.

"Ich denke nicht das es um die Erde geht, jedenfalls nicht nur. Ich denke das ich die Menschheit erlösen kann. All das kann ich beenden, wenn die Menschen mir nur zuhören würden. Es gibt einen Ausweg! Und die Erde ist nur das Gefäß für den neuen Glauben!"

Nun wurde Six neugierig. Diese Worte machten sie an und sie setzte sich auf ihn drauf. War das der Gaius, den sie sich erarbeitete? Glaubte er nun wirklich an den Weg des einen Gottes, der ihn auserwählt hatte sein Wort auch unter den Menschen zu verkünden. Weg von dem heidnischen Vielgötterglauben und hin zu dem einen und wahren Gott, dem Gott der Cylonen.

"Sie werden dich töten. Dann wärst du ein Märtyrer! Und du hängst doch sehr an deinem Leben! Aber selbst Märtyrer haben was anziehendes. Der Tod kann dir behilflich sein seinen Glauben zu verbreiten. Die Erleuchtung den Menschen und den Cylonen zu bringen. Gaius, wäre das nicht viel höheres Ziel - höher als dein Leben? Dein Leben bekäme einen Sinn!"

"Ich denke lebend könnte ich mehr bewirken als tot!"

"Wer sagt das?" fragte Six zynisch und küsste ihn auf die Stirn.

Mit großen Augen sah er sie nun an. Diese Frage verursachte eine Gänsehaut beim ihm. Die Nackenhaare stellten sich auf und der verspürte einen eiskalten Hauch auf seiner Haut. Konnte Six es kaum abwarten das er unter der Erde landete?

"Danke, nun geht es mir doch gleich besser! Gerade erst losgefahren und schon ein Märtyrer, bevor ich überhaupt angekommen bin. Obwohl, etwas könnte auch dran sein. Roslin dürfte man keine Knarre in die Hand geben - und erst recht nicht dem alten Adama!"

Baltar fühlte sich nun nicht gerade sehr wohl in seiner Hand. Alleine der Gedanke eines Tages auf die Galactica zurückzukehren verschaffte ihm schlaflose Nächte.

"Wenn Gott will das du lebst, wirst du leben. Wenn Gott will das die Menschen dir zuhören, werden sie dir zuhören. Und weder Adama, noch Roslin können dir was anhaben. Du bist unsterblich, weil er dich beschützt.

Sieh dich doch um, Gaius. Alles um dich herum stirbt einen qualvollen Tod. Nur Gaius Baltar übersteht alles ohne einen einzigen Kratzer. Wenn das nicht der Beweis für Gottes Liebe ist, dann weiß ich nicht welche Beweise man dir noch vorzeigen müsste."

Die Worte von Six waren für ihn einleuchtend. Hatte alles doch einen tieferen Sinn den er nun erst zu begreifen begann?

"Ich bin unsterblich!!" sagt er mit erhobener Stimme.

Jetzt waren wieder die Gedanken an die Opfer von Neu Caprica oder der 12 Kolonien wieder vergessen. Alle starben um ihn herum, nur er nicht. Nur Gaius Baltar überlebte all das ohne wirklich Schaden genommen zu haben. Sein Leben hatte einen Zweck.

"Ja, Gaius - und ich werde immer für dich da sein. Ich werde dir helfen deiner Bestimmung zu folgen. Du bist gesegnet, Gaius!!"

Mit diesen Worten beugte sie sich zu ihm herunter und küsste seine Lippen mit sehr viel Leidenschaft. Ihr Körper begann nun rhythmisch auf und ab zu bewegen, was Baltar sehr viel Wohlgefallen schenkte. Nur für die beobachtende Acht an seinem Eingang sah alles eher verdächtig aus, als würde Baltar seinen Verstand verlieren. Denn er sprach und agierte mit jemanden, der nicht da war.

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------


Im Raum des Schiffshybriden saß eine Nummer Sechs am Beckenrand und beobachtete den Hybriden, der von einem Centurion bewacht wurde. Sie redete mit sich selbst. Manche Worte ergaben Sinn, andere Worte nicht. Die Zweien glaubten das sie die Worte Gottes sprach.
Die Sechs versuchte diesem Glauben auf die Spur zu kommen. Waren es seine Worte, oder nur Worte aus dem Unterbewusstsein des Schiffshybriden.
Sie wollte es jedenfalls verstehen. Sie wollte all das verstehen. Im einen Moment sprach sie nur für ihre Modellreihe und im nächsten Augenblick sollte sie all die verbliebenen Seelen auf ihren ausweglosen Kampf gegen die Übermacht der Anderen führen. Sie war damit aber überfordert jeden Tag Entscheidungen für alle zu treffen. Sie war es nicht gewohnt alleine zu entscheiden, sondern, alle Schwestern hatten ein Mitspracherecht. So fühlte sie sich wie ein Despot, jemand mit alleinigen Rechte, die sonst keinem zustand. Mit ihren Regelen und Befehlen, die sie im Guten traf, meinet sie andere damit zu unterdrücken. Sie wusste nicht ob ihre Entscheidung weise war oder nicht. Die Rebellion hatte so mit eh keine Zukunft.

So vergingen die Wochen in diesem Feld des Todes nur sehr langsam. Sie schickte immer wieder Aufklärer raus, las die heiligen Schriften der Menschen, plante D'Anna aus dem Zentralkomplex zu befreien, die Menschenflotte der Galactica zu finden, ihr Schiff und dessen Crew zu beschützen - und vieles mehr. Ihr anfänglicher Glaube schwand und schwand. Betraten sie wirklich den richtigen Weg?

Eine Acht kam herein. Sie trug die schwarze Kampfuniform der Cylonen. Sie wurde kurz vom Centurion angesehen und durfte sich dann dem Hybriden und der 6 nähern. Die 8 band ihre Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen und setzte sich ebenfalls an das Becken. Im Gegensatz zur 6 glaubte sie eher an diesen Weg. Den Weg den Boomer, Athena und Liyan gingen. Sie wollte an ihre Visionen glauben, aber der Zweifel blieb natürlich auch in ihrem Herzen haften. Neu Caprica hatte vieles geändert.

"Ich habe Gaius beobachtet. Seine Mitarbeitet um die Erde zu finden ist eher mittelmäßig, aber sein geistiger Zustand macht mir auch Sorgen!"

"Baltar ist mir augenblicklich egal. Ich werde ihn an die Menschen ausliefern, wenn sie uns die Final 5 geben."

Die 8 sah diesen verlorenen Blick der 6. Sie starrte in das Becken hinein. Spielte mit ihrem Finger im Wasser und hörte mit einem Ohr dem Hybriden zu. Obwohl alle auf dem Schiff der Rebellion folgten, so hatten sie aber auch Bedenken in Bezug auf die Menschen.

"Sechs, woher willst du wissen das sie dort sind? Wieso bist du dir so sicher das sie unter den Menschen verweilen? Das Leoben diesen Glauben hat, kann ich nachvollziehen. Aber du? Was macht dich so sicher und vor allem das sie sie uns geben werden?"

"Vertraust du mir?" fragte sie daraufhin die Acht und sah ihr ins Gesicht.

Vielleicht wollte es die 6 nur hören um sie selbst ihrer Sache sicher zu sein, oder über die Dummheit der anderen zu spotten.

"Ja, ich vertraue dir!" antwortete die 8 selbstsicher.

"Wir brauchen die Menschen. Sie brauchen uns, das weiß ich. Und ich weiß das die Final 5 dort sein werden. Und ich bin mir nicht sicher ob man sie uns freiwillig herausgibt. Dann werden wir, wie besprochen, die Menschen eben dazu zwingen müssen.

Das haben wir schon mal getan und das können wir doch nur zu gut - die Menschen zu etwas zwingen!"

Die Verbitterung in ihrer Stimme war der 8 nicht verborgen geblieben. Was beschäftigte sie nur? Nummer 6 starrte wieder in das Becken des Hybriden und lauschte weiterhin ihren Worten. Sie suchte verzweifelt nach einer Antwort und hoffte sie endlich hier zu finden.

"Das wird so oder so kein gutes Ende nehmen, Sechs. Zu groß ist der Schmerz, den wir uns gegenseitig zugefügt haben und in unseren Erinnerungen haften bleiben. Ich weiß noch als wir in den Schweren Raider stiegen und dann die Dunkelheit über uns kam. Sie hatten uns in die Luft gesprengt. Sie haben getan weil sie uns hassten. Egal wie sehr wir uns bemüht haben mit ihnen zu leben, sie haben es immer wieder getan. Ich wurde zuletzt beim Brunnenbau vor der Stadt getötet. Eine Frau hatte sich neben mir in die Luft gesprengt. Ich kann den Schmerz heute noch fühlen.

Es macht mir Angst mit denen zusammenarbeiten zu müssen, die nach meinem Leben trachteten. Jeden Tag in ihre Augen zu blicken und diesen Spott und Hass zu erfahren. Jeder Tag wäre wie Neu Caprica.

Es wird nie enden!"

Six blickte auf und sah wie die 8 sie mit Erschrecken ansah. Es wahr wahrscheinlich ihre Verbitterung, die die 8 selbst verbittern ließ. So weit Neu Caprica auch von ihnen lag, so frisch waren noch die Erinnerungen. Und die Cylonen konnten jedes Leben, welches sie zuvor lebten und verloren, noch heute spüren. Jede Wiedergeburt brachte auch den Schmerz und Leid der vorherigen Lebens mit sich. Und das ließ sie innerlich verbittern und ausbluten.

"Was willst du damit sagen?" fragte die Sechs, die dahinter mehr vermutete.

"Ich will damit sagen, wenn du den Glauben an all das verlierst, dann verlieren wir ihn alle. Wir schauen zu dir auf, wir folgen dir. Denn wir sind bereit dieses Opfer und ein weitaus größeres Opfer zu bringen. Wir sterben, Sechs. Wir werden alle sterben und wachen nie wieder auf. Wenn wir schon nur dieses eine Leben haben, dann soll es nicht umsonst gewesen sein.

Selbst wenn wir beim Versuch sterben den Hass der Menschen auf uns zu mindern. Deshalb sind wir hier, weil wir an etwas glauben. Aber wenn du den Glauben daran verlierst, was wird dann aus uns? Lass unser letztes Dasein nicht umsonst gewesen sein, bitte!"

Die Worte der Acht drangen tief in die Sechs ein. Sie vernahm ihre Bitte im innersten ihrer Seele. Sie wurde aufgefordert weiter zu kämpfen. Denn ihr Glaube, ihr Antrieb, war auch gleichzeitig das letzte Stück Leben der Rebellen. Wenn ihr Glaube sterben sollte, die Verbitterung siegte, dann würde nicht nur ihr Glaube sterben, sondern alle auf dem Schiff mit ihr.

"Du bist nicht allein, Sechs!"

Die Acht griff nach der Hand der Nummer Sechs und hielt sie fest. Sie spürte auf einmal dieses innerliche Wärme. Die Augen der Acht spiegelten die Hoffnung wieder, die sie selbst solange suchte. All die Antworten, die sie so vergeblich suchte, waren alle schon immer vor ihr.
Nummer 8 kam der 6 näher, so nahe das sie ihre Lippen konnten. Doch bevor sie sich küssen konnten, erschrak die Sechs als jemand nach ihrem Arm griff. Der Hybride sah sie ah und zog das Modell Nummer 6 ins Becken hinein. Die Cylonin starrte mit großen Augen in die Augen des Hybriden und konnte sich ihrer Kraft nicht erwehren.

"Der Herold des Todes wird die Menschheit in den Tod führen. Er ist das Ende und der Neubeginn! Das Vertrauen in seine Worte wird euch alle töten!

Der sterbende Anführer wird sich vor den Richtern offenbaren und die Erlösung bringen, die unweigerlich den Tod seines Volkes bedeutet.

Aber am Ende des Pfades der Götter wird das Blut der 5 Säulen der Weisheit fließen. Das Schwert der Erneuerung bringt die Dunkelheit. Und er kann das Licht erkennen was euch von eurem Schmerz und Leid befreit.

Der Herold wird kommen und verstehen….Kara Thrace……."


So schnell wie der Hybride die 6 am Arm schnappte, so schnell ließ sie ihn wieder los. Der Schiffshybride verfiel wieder in seine eigene Abwesenheit und redete wieder die Worte, die zuvor keiner verstand. Die 8 sah fassungslos in das Becken. Sie konnte nicht verstehen was eben geschah. Die 6 war ebenso verstört und sprang aus dem Becken, nur weg vom Hybriden und versuchte das zu verarbeiten.

"Das ergibt doch keinen Sinn, Sechs. Das ergibt keinen Sinn. Was war da eben geschehen? Was will sie sagen? Verstehst du etwas davon? Werden wir sterben, meint sie das? Werden wir sterben?"

Die 8 wurde panisch. So was hatte sie noch nie erlebet und es machte ihr Angst. Die 6 verstand auch nicht den Zusammenhang, aber wusste wer es verstehen konnte.

"Beruhige dich. Wir müssen Leoben benachrichtigen. Kara Thrace!!"

Mit diesen Namen ging die 6 auch wieder aus dem Raum des Schiffshybriden. Sie wollte so schnell Leoben erreichen, der ebenfalls auf der Suche nach der Flotte war. Die 8 sah in das Becken und die Erinnerung machte ihr eine Gänsehaut. Sie wollte nicht alleine mit dem Hybriden bleiben und suchte so schnell wie möglich das Weite.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------


Das von den Cylonen besetzte Caprica


Inmitten der Wäldern nahe Delphis näherte sich eine Einheit der Cylonen einer alten versteckten Werft, die noch zu Kriegstagen genutzt wurde um Kampfsterne herzustellen, bevor sie in einem Raumdock zusammengesetzt wurden. Die Cylonen glaubten nie an solche unterirdischen Werften, da es zu ineffizient gewesen war Kampfsterne zuerst auf einem Planeten anzufertigen und dann im Baukastenprinzip in einem Raumdock fertig zu stellen.

Aber in den letzten Tagen wurden sie eines bessern belehrt. Sie konnten eine Rebellen Acht gefangen nehmen folterten sie solange bis sie von diesem Standort erfuhren. Nun ging die kommandierende 1 mit der Gefangenen zur dieser versteckten Werft und wollte sich selbst überzeugen. Denn es gab Gerüchte das die Rebellen zusammen mit den Menschen Schiffe bauten, um sie anschließend gegen sie zu verwenden. Nicht nur das sie Basisschiffe entwendeten, Kampfschiffe aus versteckten Depots stahlen, ebenso Bestände der Colonial Army, von Waffen bis hin zu Fahrzeugen, besaßen, eine Werft, wo sie Schiffe bauen konnten, war die Spitze des Eisberges. Die Rebellion nahm in letzter Zeit ungeahnte Ausmaße. Immer mehr Cylonen schlossen sich den Rebellen an, und mit ihnen gingen auch Geheimnisse und Waffen der Cylonen mit.
Die Kämpfe wurden heftiger, da die Besatzer Freund und Feind nicht mehr auseinander halten konnten. Die Verluste stiegen, alles geriet außer Kontrolle. Liyan sammelte Menschen und Cylonen um sich und ihr Krieg gegen ihre eigene Rasse trug erste Früchte. Die Kolonie Tauron, die Geburtsstätte der Cylonen und Hauptproduktionsstandort, steht kurz vor dem Fall. Die Rebellen und Menschen hatten bereits 3/4 des Planeten eingenommen und schnitten mit Guerillaangriffen wichtige Verteidigungskräfte vom Nachschub ab.

Doch nun hatten die Cylonen einen wichtigen Vorteil auf ihrer Seite. Mit der Kenntnis über die Werft hatten sie nun die Möglichkeit die Rebellen vom Nachschub an Schiffen abzuschneiden. Es war sowieso eine Beleidigung für sie das man direkt unter ihrer Nase Schiffe produzierte. Doch damit sollte nun Schluss sein.
Die Eins betrat nun den dunklen Gang und ging hinab. Er kam zu den Gängen die zu verschiedenen Bereichen führte. Er zwang die Acht ihn zur Werft zu führen. Und sie tat es auch. Ihr geschundener Körper konnte sich beim Gang zur Werfthalle kaum aufrecht halten, so schwer setzte man ihr zu. Schließlich kamen sie dort an, wo er hin wollte.

Die 1 sah Vorrichtungen, in den ein Battlestar theoretisch reinpasste, aber nichts war da. Eine 5 meldete das alles leer war. Die komplette Basis und die Werft waren leergeräumt. 3 Hallen zum Bau waren angeschlossen und alle waren sie leer.

Die Nummer 1 wurde wütend. Er fühlte sich betrogen und schmiss die 8 zu Boden. Er trat auf sie ein. Trat ihr in die Magengrube, gegen den Kopf. Sie führte ihn zu einer verlassenen Rebellenbasis. Ihr Widerstand war also nur Zeitschinderei. Sie war mit Absicht in die Gefangennahme, um den Rebellen die Flucht zu ermöglichen. Und da niemand etwas meldete, mussten auf den Basisschiffen im Orbit ebenfalls Verräter sein. All das machte ihn rasend vor Wut. Doch die Acht lachte nur. Sie zeigte mit dem Finger auf ihn und lachte ihn so was von aus. All sein Hass amüsierte sie nur noch mehr.

"Was lachst du so dreckig?"

"Um genau dieses Gesicht zu sehen. Ich würde mich noch mal freiwillig melden!!"

Nun wurde die 1 stutzig? Was meinte sie? Er kniete zu ihr und sah in ihr blutendes Gesicht und drückte mit beiden Händen ihr die Kehle zu, um ihr das Leben herauszuquetschen. Er drückte auf ihren Kehlkopf und hörte an ihrem röcheln das sie nicht mehr lange konnte. Die Luft blieb weg, sie konnte nicht mehr atmen. Ihr Köper zappelte und wehrte sich gegen den Tod. Doch diese Augen blieben verharren. Sie starrten ihn an, verspotteten ihn obwohl sie dem Tod ins Auge sah. All das machte ihn nur wütender. E schlug ihren Kopf gegen das Geländer des Stegs und drückte dabei fester zu. Wieder und wieder schlug er ihren Kopf gegen das Geländer, nur das ihr der spöttische Blick verging. Der Todeskampf dauerte nicht lange. Ihr Köper hörte auf zu zappeln und blieb ruhig liegen. Ihr Blick war selbst im Tod voller Hohn und ließ ihn nicht los. Die 1 ließ ihren Hals los und blickte sie mit Verachtung an. Sie wart tot und er war sicher diese Spur würde ihn auch so zu den Rebellen führen. Als er aufstehen wollte, blieb er für einen Moment starr. Er glaubte zu erkennen das sich ihre Augen bewegten. So ging er näher heran und hörte dabei ein sehr leises Ticken. Es war leise, aber dennoch irgendwie grell. Es hörte sich wie ein sich ständig wiederholendes Ping an.
Als er ganz nah vor ihr war, regte sich ein letztes Stück Leben in der Acht. Sie zwinkerte der Eins zu bevor das letzte Stück Leben aus ihr ging und der Kopf zu Seite fiel.

Kurz danach war von Delphi aus ein fürchterlicher Krach zu hören. Es donnerte so laut als würde der Himmel über ihnen auseinander brechen. Eine Feuersäule, gefolgt von schwarzen Rauch, stieg empor. Die Erde bebte für einen Moment lang.
Die Rebellen hatten die unterirdische Werft mit Sprengsätzen vermint und fern gezündet. Mit der Zerstörung der Werft verloren die Cylonen nicht nur die heißeste Spur zu den Cylonen, sondern auch nahezu 5000 Soldaten, die in diesem Gebiet nach Rebellen suchten.

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Wiederauferstehungsschiff 33
Standort: Nähe Rebellenwerft

Um das Wiederauferstehungsbecken sammelten sich Menschen wie Cylonen der Reihe 6 und 8. Eine davon war Gina Inviere. Im Becken lag der Körper eine 8 und sie warteten geduldig auf den Download. Die Cylonen standen mit Handtuch und Bademantel bereit und hofften auf das Beste.

Während die warteten, umkreiste das Wiederauferstehungsschiff der Rebellen eine längst vergessen Werft der Kolonialen Flotte. Sie wurde im Krieg genutzt um Kampfsterne zu bauen und war heute Hauptstützpunkt der Rebellenflotte. Sie war durchmischt. Basisschiffe wie leichte Kreutzer, reaktiviert von den Menschen, bewachten Gebiet und die Wiederauferstehungsschiffe, die in einem festgelegten Zeitrahmen sprangen, um nicht aufgeklärt werden zu können. Eine Flotte aus Kriegschiffen beider Völker bewachte sie ständig dabei.

Den Menschen waren diese Wiederauferstehungsschiffe nicht so wichtig. Wichtiger waren ihnen insgesamt 3 Schiffe, die hier zusammengesetzt wurden. 2 davon gingen an die Kolonialflotte, die die Menschen wieder aufbauten. Eines davon ging an den Führer der cylonischen Rebellen.
Alle 3 waren Modelle der Columbia Class, die Kampfsterne, die im ersten Krieg erfolgreich gegen die Cylonen kämpften. Und sie würden auch bald wieder ihren Kampf fortsetzen gegen einen alten Feind.

Im dunklen Raum des Wiederauferstehungsschiffes passierte etwas. Der Download lief sicher ab und die 8 erwachte zu neuem Leben. Sie schnellte auf und rang nach Luft. Noch immer hatte sie ihren letzte Tod in Erinnerung und war mental immer noch dabei um ihr Leben zu kämpfen. Aber die Cylonen beruhigten sie und legten sie in die warme Flüssigkeit des Beckens zurück. Die 8 blickte auf und sah Gina an. Ab da wusste sie das sie in Sicherheit war.

"Wie ist es gelaufen, Talea?" fragte Inviere nach.

Die 8 im Becken lächelte und zwinkerte ihr zu. Danach begann sie auch noch zu lachen. Ihr Lachen war laut und spöttisch. Es verspottete die Eins, die wahrscheinlich ebenfalls mit solchen Kopfschmerzen und Todeserinnerungen aufwachte, wobei seine sicherlich um einiges heftiger war.
Das Lachen war so laut das es eine andere Acht anlockte. Sie trug eine koloniale Uniform. Ihr Haar streng nach hinten gebunden und ihr Blick eiskalt. Es war Liyan, die auf den Download ebenfalls wartete und ans Becken ging. Sie sah zu Talea und sie lachte auch Liyan ins Gesicht. Liyan streckte eine Hand entgegen und half der Cylonin aus dem Becken. Sie klopfte ihr auf die Schulter und war stolz auf sie. Mit diesem Stolz wandte sie sich der Glasfront des Wiederauferstehungsschiffes zu und sah hinaus. Das Schiff passierte eben die Werft, und das Schiff, dass das Leben der Rebellen für immer ändern würde.

"Ist sie nicht wunderschön?" fragte Liyan Gina.

"Sie bedeutet Hoffnung!" antwortete Inviere darauf und sah mit Liyan hinaus.

Die Menschen waren an der Steuerbordpylone fertig und entfernten die Schutzfolie der Beschriftung. Das war das Zeichen das dieses Schiff demnächst seinen Dienst antreten würde. Es war nicht ein Battlestar der soeben geboren wurde, nein - es war etwas völlig neues, was beide Völker in ihrem Kampf gegen die Unterdrückung durch die Cylonen vereinte.
Dieses Schiff hatte Merkmale beider Völker, ein Battlestar mit gemischter Panzerung aus cylonischer und kolonialer Haut. Es war eine neuartige Legierung entstanden, die das Schiff noch strapazierfähiger machte.

Die Menschen und Cylonen nannten dieses neue Schiff einen Cystar. Und der Name dieses Cystars sollte vor allem den Rebellen in Erinnerung bleiben - Cystar ALDERIA
Battlestar Galactica - Rise of the Cylons Mod HQ
The signatures were created by man
They rebelled
They evolved
There are many copies
And they have a plan....[ external image ]
Ban
Posts: 2176
Joined: Fri, 6. Jul 07, 18:57

Post by Ban »

Es sind neue und dennoch alte Charaktere, die hier auftreten, und man sieht, wie sich hier künftige Konflikte anbahnen, die die Zylonen noch weiter teilen werden. Denn die Ziele der beiden Rebellengruppen und auch die Ansichten der beiden Gruppen unterscheiden sich in teils zentralen Punkten, was ein Bündnis zwischen den Rebellen um die 6 und denen um Liyan erschweren wird. Dazu kommt natürlich das ewige Problem der kolonialen Flotte, mit der Liyan in gewisser Hinsicht bereits zusammenarbeitet, während die anderen Rebellen mit der Flotte um die Galactica kooperieren wollen, wenn auch unter Auflagen.
Diese Kooperation wird schon schwer zu realisieren sein und von beiden Seiten nicht nur befürwortet werden, wobei vor allem in der Flotte der Legende der Hass und die Furcht groß sein werden - siehe Chronos. Ein weiterer Konfliktpunkt sind die Final Five, die noch zu den Menschen stehen und zu denen anscheinend darüber hinaus auch Kara Thrace gehört, die die beiden Adamas dann vielleicht so leicht nun doch nicht aufgeben werden.
Auf Liyans Sache sieht das schon wesentlich besser aus, sie arbeitet bereits mit Menschen zusammen, wodurch sie die Flotte auf ihre Seite ziehen kann. Außerdem will sie keine Gegenleistung, sondern nur Rache und dabei wird ihnen die Flotte um Galactica und Chronos nur zu gerne helfen.

Beim Inhalt bleibt ansonsten nicht viel zu sagen. Die Gefühlswelten der Crew des schwer beschädigten Rebellenbasisschiffes sind exzellent herübergebracht worden und die Szene in der verlassenen Werft war einfach nur genial. :mrgreen:
Die Menschen waren an der Steuerbordpylone fertig und entfernten die Schutzfolie der Beschriftung. Das war das Zeichen das dieses Schiff demnächst seinen Dienst antreten würde. Es war nicht ein Battlestar der soeben geboren wurde, nein - es war etwas völlig neues, was beide Völker in ihrem Kampf gegen die Unterdrückung durch die Cylonen vereinte.
Dieses Schiff hatte Merkmale beider Völker, ein Battlestar mit gemischter Panzerung aus cylonischer und kolonialer Haut. Es war eine neuartige Legierung entstanden, die das Schiff noch strapazierfähiger machte.

Die Menschen und Cylonen nannten dieses neue Schiff einen Cystar. Und der Name dieses Cystars sollte vor allem den Rebellen in Erinnerung bleiben - Cystar ALDERIA
:thumb_up: :) Schlichtweg erstklassig - man hat das Bild sofort im Kopf und weiß, was Sache ist! :)

Greetz Ban
User avatar
Viper047
Posts: 1467
Joined: Wed, 21. Feb 07, 19:43
x3ap

Post by Viper047 »

So, kurzes Kapitel während des Heimfluges getippt
___________________________________________________________


Serienspecial ( Teil 5 )

Battlestar Galactica
CHRONOS




Battlestar Galactica
Standort: US 7769
Auftrag: Schutz der Flotte


Mit geröteten Augen und halb erschlagen saß Felix vor dem Computerbildschirm und sah sich zum X-ten mal die Daten aus dem fremden Shuttle an. Er hatte nach dem 35. Mal aufgehört zu zählen. Immer wieder und wieder versuchte er aus dem Wirrwarr aus Zahlen und Texten schlau zu werden. Wenn er glaubte etwas zu haben, verglich es diesen Fund mit den alten Texten der Phytia um Übereinstimmungen zu finden. Dabei zog er alle Register die ihm zu Verfügung standen. Doch bisher war alles Fehlanzeige. Die anfängliche Euphorie schlug schnell in Frust um. Gaeta hatte keinen Plan mehr wo er nach Hinweisen, die zur Erde führten, noch suchen sollte. Weder die neuen noch die alten Informationen gaben Aufschluss darüber wo er suchen sollte. All die Karten mit den Sternensystemen waren wertlos wenn er nicht den Schlüssel besaß.

Und so starrte er weiter auf den Bildschirm. Tippte schon im Takt auf die Tastatur und scrollte die Texte und Zahlen durch ohne wirklich etwas zu lesen. Voller Frust über die Ideenlosigkeit ließ er sich in den Sessel zurückfallen und tippte wild auf die Tastatur herum. Er hatte keine Lust mehr und war kurz davor die ganze Sache aufzugeben. So sehr schlugen ihm die andauernden Fehlschläge auf die Laune. So gern würde er diese Verantwortung von seinen Schultern nehmen und zu Adama gehen, ihm ins Gesicht sagen das er seinen Weg doch alleine suchen könnte und er sich für die nächsten Monate erst einmal frei nimmt. Er sich einen Raptor schnappt und in Urlaub fliegen würde.
Bei dem Gedanke musste Felix schmunzeln. Er stellte sich das Gesicht des Admirals vor. Er würde ihn ansehen wie ein Ochse wenn es blitzt.
Bevor er die zu sehr in seine Gedanken abschweifen konnte, wurde seine Aufmerksamkeit auf einen unerwarteten Besucher gelenkt. Still und heimlich setzte sich Anastasia zu ihm und drückte ihm lächelnd eine Tasse Kaffee in die Hand. Die Tasse war noch sehr heiß und Gaeta verbrühte sich leicht die Finger beim anfassen. So stellte er sie zunächst vor sich auf den Tisch neben die Tastatur und freute sich über den ersten Besuch seit langem.

"Wie geht es voran?" fragte Dualla ohne Umschweife.

Felix seufzte und zuckte nur mit den Achseln. Dee verstand sofort ohne weiter nachhaken zu müssen. Sie konnte sich vorstellen wie undankbar dieser Job war, der noch zusätzlich zu Gaetas üblichen Aufgaben an Bord der Galactica war.
Als Felix seine Kameradin so ansah, wusste er das sie bestimmt jemand suchte um sich etwas von der Seele zu reden. Sie machte einen betrübten Eindruck, den sie aber zu mit einer Fröhlichkeit zu überspielen versuchte.
Die Trennung von ihrem Mann setzte ihr ziemlich zu, warf Dee aus der Bahn. Sie dachte zunächst das sie es verkraften könnte. Aber je länger sie von ihm getrennt war, umso schwieriger wurde es. Allmählich begann auch der Dienst darunter zu leiden. Dee wurde nachlässig. Aber bis jetzt konnte Gaeta es immer wieder ausbügeln. Noch waren es Kleinigkeiten, die keine schweren Folgen nach sich führten. Jedoch war es nur eine Frage der Zeit bis die Götter nicht mehr so gnädig waren und ihre Nachlässigkeit Menschen zu Schaden lassen kommen könnte.
Anastasia blieben die Blicke des Taktikoffiziers nicht verborgen. Sie fühlten sich wie Stiche an, die sich in ihre Haut bohrten um sie ständig daran zu erinnern wie oft er sie davor gewarnt hatte, das er diesen Tag kommen sah.

"Sag jetzt bitte nicht: >>Dee, ich habe es dir gesagt!<<" befahl sie ihm indirekt und nahm einen Schluck aus der Tasse, die sie eigentlich für Felix mitbrachte.

"Nein, ich werde nicht sagen: >>Dee, ich habe es dir gesagt!<<. Ich hätte dir gesagt: >>Dee, ich habe es dir tausendmal gesagt und dir diesen Tag prophezeit! Aber es ist ja dein Leben und ich halte mich daraus. Auch wenn sich eine gute Freundin vor meinen Augen zum absoluten Affen macht und ihr ganzes Leben auf einmal aus dem Fenster schmeißt. <<

Aber die Kurzfassung tut es auch!"

Dee wusste jetzt nicht ob sie ihm eine knallen sollte oder losheulen. So sehr war sie durch den Wind. Hin und her gerissen in ihrer Gedanken und Gefühlswelt. So sehr das sie keinen klaren Gedanken fassen konnte, geschweige es in Worte auch noch in Ausdruck zu bringen.
Felix hatte derweil so ein "Ich habe es die ganze Zeit gewusst!" Lachen aufgezogen und wusste damit Dee aufzuziehen. Obwohl er nicht noch unbedingt Salz in die Wunde streuen wollte.

"Ich war ein Idiot!" bemerkte Dualla über sich selbst und warf sich ebenso gelangweilt in den Stuhl zurück wie Gaeta.

"Korrigiere, du bist ein Idiot!!" verbesserte Felix sie.

"Felix, das hilft mir nicht wirklich. Ich weiß das ich Mist gebaut habe und brauche es nicht jedes Mal aufs Brot geschmiert zu bekommen. Ich weiß doch auch nicht…Mensch!!"

Ihre Verbitterung drang langsam ans Tageslicht. Felix wollte seinen Sarkasmus einschränken um sie nicht noch weiter am Boden liegend zu treten. Nur schwer konnte Dualla ihre Trauer und Frustration zurückhalten und wandte ihren Blick von ihm ab. Er sollte sie nicht in einem so schwachen Moment ansehen. Sie schäme sich insgeheim nicht auf ihn gehört zu haben und zu denken das alles so werden würde wie sie es sich vorstellte. Sie hatte doch ein Gefühl dass das alles so richtig wäre. Das ihr momentanes Leben nur eine scheinheilige Wahrheit war, die sie von ihrer wahrer Bestimmung abhielt.

"Es tut mir leid, Dee. Was willst du jetzt tun?"

Dee lachte kurz auf. Wahr diese Frage denn ernst gemeint? Hatte Felix überhaupt verstanden um was es hier ging? Ihr Leben war binnen weniger Sekunden ein kompletter Scherbenhaufen und er fragte sie aller Ernstes was sie tun wollte? Ihr Leben glitt ihr von einem Moment auf den Anderen aus den Händen und hatte schon jetzt Einfluss auf ihren dienstlichen Bereich. Beim Admiral würde sie eventuell noch auf Verständnis stoßen, aber wenn Tigh mitbekäme das sie aufgrund privater Probleme im Dienst Mist baute und es eventuell Auswirkungen auf die Galactica hätte - er würde sie in der Luft zerreißen und das wäre noch der angenehmere Teil.

"Ich weiß es nicht. In der einen Sekunde war mein Leben völlig in Ordnung und schon in der nächsten Sekunde stehe ich alleine da und habe alles verloren was mir im Leben wichtig erschien.

Das man so schnell fallen kann, Felix. Ich….ganz ehrlich - ich weiß nicht weiter. Es ist als wäre eine riesige Mauer vor mir hochgezogen worden und ich kann nur in diese Richtung. Es gibt kein zurück und nun auch kein vorwärts mehr.

Und das Schlimmste daran ist, ich bin mein eigener Maurer gewesen. Sch… Leben, Felix!!"

Gaeta vernahm das Schluchzen von Dualla. Dabei wurde es ihm anders. Er empfand es als schrecklich mit anzuhören wie sie zu weinen begann. Über ihre Fehler allmählich bewusst zu werden und irgendwo in der Ungewissheit gefangen zu sein, eine Ungewissheit für die sie auch noch selbst verantwortlich war.
Aus seine Hosentasche entnahm er ein Taschentuch und reichte es seiner Freundin. Er nahm Anteil an ihrer Trauer, obwohl er sie in all den Monaten stetig versuchte sie vor diesen Tag zu bewahren. Was soll man dann noch tun wenn der gut gemeinte Ratschlag eines Freundes ignoriert wurde?
Wieder nahm Dee die Tasse und nahm diesmal einen großen Schluck daraus.

"Du hast dich da in etwas verrannt, Dee. Ich habe mich sowieso gefragt was Adamas Sohn hat, was dein Mann dir nicht bieten kann?

Vielleicht, ich meine aber auch nur vielleicht, wäre es was geworden. Wie lange hätte es gehalten? Dee, so traurig die Wahrheit auch klingen mag, und so abwegig sie auch nun sein möge, aber ich denke den Major hätte es eines Tage zu Starbuck zurückgeführt. Kara ist sein Schicksal, nicht Anastasia Dualla!"

"Wie kommst du auf so einen Schwachsinn?" fragte Dee mit Unverständnis.

Das Schluchzen wurde weniger während er geredet hatte, da seine Worte für sie eigentlich keinen Sinn ergaben - und doch die reine Wahrheit sprachen. Aber das würde sie vor ihm nicht zugeben wollen. Felix hatte es ihr schon mal gesagt und wiederholte es heute erneut für sie. Ein Teil von Lee würde immer Kara gehören. Sie hätte Lee nie für sich ganz alleine gehabt. Selbst wenn sie ihr ganzes Leben mit ihm verbringen würde, so wäre sie nur mit einem gewissen Teil zusammen.

"Ich sag dir was, weil du mir eine teure Freundin bist. Ich habe einen gewissen Teil meiner Freizeit geopfert und es bringt alles reden nichts, wenn das eigentliche Problem nicht an der Wurzel gepackt wird…."

"Und in meiner Sprache bedeutend?"

"Solltest du dir heute nach Dienstschluss einen hübschen Fummel überziehen und endlich mit deinem Mann reden. Zum Glück hält der XO deine Trauermiene für dein Standartdienstgesicht, aber mir persönlich ist das schon nach der kurzen Zeit zuviel. Ich kann das nicht mehr mit ansehen und habe dir ein Date mit deinem Mann arrangiert. Die ersten Drinks gehen auf mich und es reicht wenn er Felix heißt!"

Sprachlos, entsetzt, wütend, erfreut und mordlustig saß Dee auf ihrem Stuhl und behielt gerade noch die Fassung. Sollte sie ihn erwürgen oder knutschen? Sollte sie ihm dankbar um den Hals fallen das er sich in ihr Leben einmischte oder die Kehle langsam abdrücken.
Felix hingegen gefiel der Ausdruck in Dee's Gesicht. Sie starrte ihn mit halboffenen Mund und weit aufgerissenen Augen an. Sie war komplett sprachlos. Für ihn war diese Sprachlosigkeit Dank genug. So nahm er die Tasse vom Tisch und streckte sie ihr entgegen. Dabei setzte er ein ziemlich verschwitztes Lächeln auf während er ihr die Tasse unter die Nase hielt.

"Schwarz, zwei Stück Zucker! Und bitte eine frische Tasse! Soviel Wehmut steckt an."

"Wann? Nein, das hast du nicht! Felix!?"

Lieutenant Gaeta bekräftigte seinen Kaffeewunsch und hielt ihr die Tasse direkt vor das Gesicht. Er sagte kein weiteres Wort dazu und fühlte sich in seinem Handeln bestätigt.
Kurz bevor Felix sich wieder in seinen "Such-die-Erde-Raum" einschloss, begegnete er einem ebenso niedergeschlagenen Sgt. Novak im Pausenraum. Eigentlich wollte er sich nur eine Tasse Kaffee mitnehmen und sich nicht einmischen. Doch irgendwie wurde er zu Jarod gelenkt und setzte sich zu ihm an den Tisch. Sie unterhielten sich für eine Weile und es kam heraus das Jarod mittlerweile die "Flucht" aus dem Ehequartier bereute. Aber er konnte aber auch nicht einfach so wieder zurück. Schließlich würde alles wieder von vorne beginnen.
Felix machte ihm den Vorschlag mit dem neutralen Boden und das er mit Dee darüber reden würde.
Das es so schnell ginge, hatte Felix selbst nicht geahnt. Aber nun hatte er wieder einmal einen Dienst an der Menschheit getan und fühlte sich wohl dabei.

"Und ein Stück Kuchen, wenn du schon dabei bist!!" forderte er weiter und drückte ihr die Tasse in die Hand.

Noch mit der Situation überfordert stand Dee auf und verließ den Computerraum. Felix reckte sich in seinem Stuhl und spürte wie frische Energie durch ihn strömte. Er atmete zweimal tief durch, nahm eine Kopie der Phytia und versuchte mit Karas Daten aus dem Shuttle irgendeine Spur zu finden.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Abgekehrt von der restlichen Welt saß Kara mit ihrem Sohn in der Zelle. Sie sah ihm bei schlafen zu. So friedlich sah er aus wie er im Bett dalag. Während er träumte bekam er nicht mit wie seine Mutter innerlich verzweifelte. Sie gab sich die Schuld ihm ein schreckliches Verbrechen angetan zu haben. Sie hatte ihn, ohne es zu wollen, für sein ganzes Leben verflucht.
Er würde nie normal aufwachsen können ohne ständig im Schatten seiner Mutter leben und leiden zu müssen. Sie würden ihn ständig daran erinnern. Denn es würde nicht lange dauern und die ganze Menschheit würde bescheid wissen - Kara Thrace war ein Cylon. Ihr Sohn war ebenso dazu verdammt worden ein Cylon zu sein. Egal ob nur zur Hälfte oder nicht - er würde nie als Mensch durchgehen. Sie würden ständig mit dem Finger auf ihn deuten und ihn einen Toasterjungen beschimpfen. Sein Blut war unrein, dank seiner Mutter ein Mischling.

Er würde sie sicherlich hassen. Kara stellte sich vor wie er ihr Vorwürfe machen würde. Warum sie es zuließ das er ein Cylon wurde. Warum er zu dem wurde, was die Menschheit Abgrund tief hasste und sie auch noch beinahe ausrottete. Er würde sie fragen warum sie ihn verriet, wie sie ihm so was antun konnte. Doch Starbuck wusste keine Antwort darauf. Sie würde ihm so gerne die Last abnehmen, aber sie konnte es nicht. Sie war der Quell, der Ursprung für seine Qualen.
Sie würde alles tun nur um ihn in Sicherheit vor denen Menschen zu wissen, die die Fehler der Mutter ankreideten und ihn wegen ihres Verrates verurteilten. Ihm wahrscheinlich noch Schmerzen zufügte. Je mehr Starbuck darüber nachdachte, umso größer wurden die Qualen die sie innerlich zerrissen.
Sanft strich sie über sein blondes Haar und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Zak reagierte nur kurz indem er die Augen aufmachte, aber sie vor Müdigkeit wieder sofort schloss. Noch würde er nicht verstehen. Jedoch fürchtete sich vor jenem Tag an dem er verstand. Dieser Tag wäre vergleichbar mit einem sehr schmerzhaften Tod, da ihr sicherlich das Herz zersprang wenn sie ihrem Sohn, ihr eigen Fleisch und Blut, das Ergebnis der Liebe zwischen ihr und Lee Adama, den Verrat eingestehen müsste und nicht einmal um Verzeihung bitten würde. Nein, niemand konnte und durfte ihr das verzeihen. Nicht ihr Sohn und nicht die Götter.
Denn eine Mutter, die ihr Kind liebte, tat niemals solch eine schreckliche Tat und würde ihrem Kind einen Fluch auferlegen.

Während sie in ihrer Verbitterung nahe den Tränen stand, kam unerwarteter Besuch in die Zelle. Der Marine sprang auf und ging ins Achtung. Kara konnte den Schweiß tropfen hören, der wahrscheinlich von der Stirn des Soldaten tropfte - also hoher Besuch.

"Rühren, Soldat!!" befahl eine raue Stimme schließlich, die den Soldaten seine Anspannung nahm.

Cpt. Thrace dreht sich um. Sie blieb auf den Boden sitzen und fühlte sich nicht in der Pflicht aufzustehen und ebenfalls dem hohen Besuch einen gewissen Respekt entgegenzubringen.
Vor der Zellentür standen Admiral Adama, ein verdutzter Commander Hamilton und eine ebenso sprachlose Präsidentin Roslin.

"Das ist doch nicht ihr ernst, Admiral - die auch?" fragte Hamilton und fühlte sich absolut vera…… .


Er hatte bereits auf seinem Schiff einen Verdacht gehabt das etwas mit dieser Frau nicht stimmen mochte. Nicht nur das sie unerwartet auftauchte, auch das Verhalten des Majors ihr gegenüber war für ihn sehr seltsam. Aber er hätte nun nicht erwartet eine Cylonin anzutreffen. Wem konnte er da noch trauen, wenn sich alle als cylonische Agenten offenbarten?
Roslin hingegen war nicht wegen Kara so sprachlos, nein - es war wegen dem was in ihrem Bett in der Zelle lag. Sie meinte sich zu erinnern das Starbuck ihren Sohn nie wieder sehen würde und dachte in ihrem Befehl eindeutig gewesen zu sein. Aber das verschlug ihr nun vollkommen die Sprache.
Sie zog den Admiral unauffällig am Ärmel und zur Seite. Der Alte Mann konnte sehen das ihr die Anwesenheit des Hybriden Zak Thrace nicht passte. Ihr Gesichtsausdruck, das ihr dies absolut missfiel und man sich ihren Anordnung widersetzte, sprach Bände. Sie missbilligte diese Art von Verhalten zutiefst.

"Bill, was macht das Kind in ihrer Zelle? Ich dachte ich wäre deutlich gewesen ihr das Kind vorzuenthalten!"

"Es tut mir leid sie daran erinnern zu müssen, Frau Präsident. Es ist mein Schiff, meine Gefangene! Es war auch meine Entscheidung! Wenn auch nicht ganz freiwillig."

"Sie wagen es offen meine Autorität zu untergraben, Admiral!! Gerade sie!!"

Laura regte sich auf. Ihre Stimme hob sich, schnauzte ihn boshaft an. Aber sie schrie ihn nicht an um vor Cpt. Thrace keine Schwäche zu zeigen, um ihr keine Munition zu liefern das sie über den Admiral ihre Anordnungen umgehen konnte.
Roslin war nicht unbedingt sauer über Bill Adama. Nein, sie war bitter enttäuscht von ihm. Sie glaubte das er wegen Kara nicht objektiv genug denken konnte und auch nicht handeln.

"Mit allem nötigen Respekt, Frau Präsident. Das war eine militärische Entscheidung, und die treffe ich alleine. Egal was sie davon halten mögen!"

"Ich verstehe, Admiral. Ich verstehe nur zu gut. Bitte, soll sie ihren Willen haben. Aber glauben sie ja nicht das ich das vergessen werde!"

Kara konnte nicht alles verstehen. Aber sie verstand die Körpersprache der Beiden. Der Admiral blickte mit seiner steinernen Miene, die Präsidentin sehr angespannt. Ihr war etwas böse aufgestoßen. Und der Admiral spielte dabei nicht ihr Spiel.
Und so ging Laura Roslin wieder. Sie verlor dabei keine Zeit und stürzte förmlich aus der Zelle. Währenddessen klebte der Blick Hamiltons an Cpt. Thrace. Er konnte immer noch nicht fassen das er einer Cylonin gegenüberstand und nicht bemerkte. Noch besser, das auch der Sohn des Admirals mit diesem Ding auch noch ein Kind hatte. Der Commander der Chronos wollte es dem Admiral nicht ins Gesicht sagen, aber er hielt es für dringend notwendig das die Chronos zurückkehrte. Nur sie konnte noch Ordnung in das Chaos bringen, und wenn sie notfalls die Führung an sich reißen musste. Aber so konnte es doch nicht mehr weiter gehen.
Menschen verbrüderten sich mit Cylonen und bekamen noch Kinder zusammen. Das war natürlich auch eine Art die Menschheit nach und nach auszurotten. Sie wurde einfach weggezüchtet.

"Bringt sie rein!!" befahl Adama.

Kara hörte das Klirren von Ketten. Marines brachten die gefesselte Boomer in die Zelle. Sie trug wie immer Hand, Fuß und Halsfessel. Ein Marine hatte die Sicherheitsstange im Bereich des Genicks der Halsschelle verankert und kontrollierte so, in sicheren Abstand, jede ihrer Bewegungen. Sie stellten die Gefangene mit Blickrichtung zur Zelle ab.
Sharon sah hinein und sie hatte solch ein gewisses Schmunzeln im Gesicht. Alleine dafür könnte Kara sie erwürgen und anschließend aus der Luftschleuse schmeißen. Oder ihr einfach nur sehr viele Schmerzen zufügen.

"Hallo Kara! Wie geht's dir so?"

"Sag du es mir, Toaster!" antwortete Kara wütend.

Sie blieb noch sitzen. Aber die Anspannung war ihr anzusehen. Es würde nicht viel fehlen und sie würde aufspringen um Sharon den Kopf abzureißen.

"Wenn du Antworten willst, dann wirst du mit mir kommen - jetzt!!"

Boomer ließ sich durch die offensichtliche Drohung seitens Starbucks nicht aus der Ruhe bringen. Sie behielt einfach ihren Weg bei. Obwohl sie verstehen konnte was in Kara vorging. Anders erging es Sharon auch nicht als in einem Wiederauferstehungsbecken liegend aufwachte und somit in die Hände der Cylonen geriet.

Kara stand nun auf. Sie legte ihre Hände in die Hüfte und kam langsam auf Boomer zu. Sie wünschte sich so sehr das diese Gitterstangen nicht wären. Damit sie einfach ihre Hände um den schlanken Hals der Cylonin, die sie einst als Boomer kannte, legen konnte und einfach nur zudrücken - ihr einfach nur Schmerzen, unsagbare Schmerzen zufügen konnte.
Mit einer plötzlichen Bewegung schnellten die Hände von Cpt. Thrace nach oben und erfassten die Gitterstäbe. Nur wenige Zentimeter trennten die beiden Cylonen voneinander.
Adama und Hamilton sahen noch zu ohne einzugreifen, nur um abzuwarten was geschehen würde.

"Ich mach dir einen anderen Vorschlag. Wieso kommst du nicht hier rein und wir unterhalten uns auf zivilisiert cylonische Art über deinen Vorschlag. Ich habe sehr viel über eure Art der Unterhaltung gelernt. Ich denke als Neu-Toaster benötige ich noch die ein oder andere Praxis. Aber wenn du dich schon anbietest - Toaster!!"

Valerii ging näher an die Zelle heran, näher an Kara. Sie waren nun Beide auf Tuchfühlung. Sie konnten die Wärme des jeweilig Anderen spüren, so nah standen sie sich gegenüber. Der Marine an der Stange baute eine Spannung auf um Sharon im Notfall wegziehen zu können. Hamilton fragte sich derweil warum der Admiral immer noch nichts unternahm, da die Situation zwischen den Beiden zu eskalieren drohte.
Denn Sharon und Kara sahen sich beide tief in die Augen. Die Anspannung zwischen ihnen war groß, hasserfüllt.

"Du willst also raus und jemanden Schmerzen zufügen? Mir Schmerzen zufügen?" flüsterte Sharon zu Starbuck in die Zelle hinein.

Die Fragen der Cylonin ließen die Muskeln von Starbuck anspannen. Sie umfasste die Gitterstangen fester je mehr der Hass und die Wut in ihr stieg.

"Mit dir hat doch alles angefangen!" flüsterte Kara zurück.

"Nein, ich bin nicht der Anfang. Ich werde das Ende sein. Und ich kann dich zu deinen Antworten führen, Kara - zum Anfang!!"

"Bei dir ist auch die letzte Sicherung wohl ausgeklinkt! Du bist absolut durchgeknallt, weißt du das - Toaster?"

"Hmm, aber im Gegensatz zu dir habe ich meinen Spaß da draußen - ich kann meiner Wut freien Lauf lassen und sie können mich nicht aufhalten!!"


Bevor der Wahnsinn Boomers auf Kara übergehen sollte, nahm Starbuck einen respektablen Abstand zur Acht. Sie sah in ihre braunen Augen, aus denen der eiskalte Wahnsinn sprach.
Starbuck versuchte zu verstehen was sie davon halten sollte und lief nervös auf und ab. Dabei sah sie immer wieder abwechselnd zu ihrem Sohn und zu Boomer, die vom Marine von der Zelle weggezogen wurde.

"Dieses Angebot wird ihnen nur einmal gemacht. Und es gilt nur solange mir keine Alternative eingefallen ist!"

Der Alte Mann blieb in seiner Äußerung neutral. Starbuck hatte nun die Wahl, was auch immer sie erwarten sollte. Sie beugte sich zu ihrem schlafenden Sohn hinunter und küsste ihn vorsichtig auf die Stirn. Danach ging sie an die Zellentür und sah zum Admiral hinaus. Der brauchte kein weiteres Wort von ihr. Er sah die Entschlossenheit in ihren Augen. Starbuck machte sich keine großen Gedanken, wollte nicht lange überlegen. Sie tat es nicht wegen sich, sondern für ihren Sohn.
Admiral Adama befahl die Wache zu sich. Er sollte Karas Tür öffnen. Zwei weitere Marines kamen herein und richteten ihre Langwaffen auf sie. Starbuck sah nur zum Alten Mann. Nur sein Blick war ihr wichtig. Denn er sollte ihr ein Versprechen geben. Es sollte sich um ihren Sohn kümmern. All das geschah ohne Worte während das Schloss aufgeschlossen wurde.
Die Tür ging mit einem leicht quietschenden Geräusch auf und Kara stand einer ungewissen Freiheit gegenüber.
Sie setzte einen Fuß vor die Zelle und dann einen Anderen. Sie atmete kurz ein und kaum vorhersehbar schlug sie blitzschnell aus. Sie wandte ihren Schlag gegen Boomer und traf sie hart im Gesicht. Sie boxte ihr mit einer derartigen Wucht ins Gesicht das die Wache mit ihr umfiel, als Boomer zu Boden ging.
Marines reagierten und nahmen Kara sofort in Gewahrsam. Sie warfen sie zu Boden und legten ihr Handfesseln an. Aber Starbuck wehrte sich nicht. Sie sah nur zu Boomer und freute sich über das Veilchen, das sie ihr verpasste.
Sharon lag benommen am Boden. Sie hatte diesen Schlag überhaupt nicht kommen sehen - und das er auch noch so hart kam. Sie hielt ihr linkes Auge zu und spuckte zusätzlich noch Blut. Starbuck hatte sie wirklich hart erwischt. Die Cylonin stöhnte während Adama Kara aufheben ließ.

"Fühlst du dich nun besser?" fragte Boomer noch benommen am Boden liegend.

"Nein, aber entspannter!!" antwortete Kara in einem lockeren Ton und konnte sogar ein kleines Lächeln abgewinnen.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Battlestar Chronos
Standort: Unbekannt

Während der Abwesenheit Hamiltons gingen die Arbeiten an dem Kampfstern weiter. Ersatzteile wurden eingebaut, es wurde an manchen Stellen improvisiert und an anderen Stellen Dinge neu überdacht. Am Ende zählte nur das Ergebnis. Es musste funktionieren.
Chief Tyrol besprach sich noch mit Technikern der Chronos und verglich die Arbeitsschritte. Sie kamen zwar langsamer voran, aber es ging voran. Die schweren Leitungen waren nur mit viel Kraftanstrengung zu wechseln. Ohne richtiges Werkzeug, welches in den kolonialen Werften genutzt wurde, ging diese Arbeit nur mühselig voran. Die betroffenen Primärleitungen wurden komplett getauscht, solange das möglich war und mit den kalkulierten Ersatzteilen vereinbar. Man wollte keine Risiken eingehen. Und das hieß auf der anderen Seite das die halben Gänge aufgemacht werden mussten und somit die Chronos zu einer riesigen Baustelle mit jeder Menge Umleitungen wurde. Denn auf der ganzen Chronos arbeiteten insgesamt 4 Teams sich Sektionsweise durch den Kampfstern und beheben die schlimmsten Schäden, damit der Titan bald wieder voll operationsfähig war.

Die Teams arbeiteten jeweils in Schichten und wechselten sich aus. Die Arbeit war schwer und ging auf die Knochen. Die leichten Verkabelungen in den Wänden waren ein Klacks gegenüber die schweren Primärleitungen. Denn die mehrfaserigen Kabelleitungen waren mit einer dicken Schutzhülle ummantelt, die es noch aufzubrechen galt, bevor der betroffene Part überhaupt gewechselt werden konnte. Und mit dem normalen Bordwerkzeug war das mehr als eine schweißtreibende Arbeit.

Tyrol kam von solch einer Schicht. Mit einer Wasserflasche bewaffnet und einen Powerriegel in der Hand beendete er das Gespräch und zog sich zurück. Er ging durch das Schiff um einen ruhigen Ort zu finden, um vielleicht etwas zu schlafen. Aber überall wurde gearbeitet, geflucht, geschweißt oder sonstige laute Tätigkeiten. So zog er sich in den Hangar zurück. Dort war weniger los und vor allem ruhiger. Er schlenderte zwischen den Viper der Chronos und sein Weg führte ihn schließlich wieder zu Karas Mk II. Er blieb vor ihr stehen und nahm einen Bissen vom Riegel. Der Powerriegel war ein Eigenprodukt der Kolonialen Flotte. Er hatte kein Geschmack, aber war eine konzentrierte Energiezufuhr für den Soldaten. Der Soldat soll ja nur überleben und nicht zu einem Restaurantkritiker herangezogen werden.
Galen hatte sich in den Jahren beim Militär an das ein oder andere lausige Essen gewöhnt. Obwohl man der Militärküche auch oft zu Unrecht Kritik zumutete.

Mit der Stärkung in der Hand stieg Galen auf die Treppe zum Cockpit. Er stellte sich ans Cockpit und sah hinein. Hatte er irgendwas übersehen? Es fuchste ihn schon das er nicht hinter das Geheimnis von Karas Maschine kam. Er warf einen prüfenden Blick über die Mk II. Der Lack in einem neuen weiß und rot. Die Cockpitverglasung so als käme sie frisch vom Werk und wäre erst letzte Woche eingesetzt worden. Der Sitz war nicht abgenutzt. Keine Scheuerspuren auf der Oberfläche.
Galen Tyrol setzte sich hinein und warf einen Blick auf die Instrumente. Der Datenspeicher war komplett leer. Der Navigationscomputer zeigte gähnende Leere an. Die Tankanzeige der Viper zeigte volle Tanks an. Als wäre diese Maschine gerade aus dem Ei geschlüpft.

"Wo bist du gewesen? Komm schon, sag es mir!"

Trotz der Aufforderung schwieg die Viper. Wo sie auch immer gewesen sein mochte, ihm würde sie es nicht offenbaren.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Battlestar Galactica
Standort: US 7769
Auftrag: Schutz der Flotte


Auf der Krankenstation der Galactica war es ruhig. Laura saß wie immer abgeschirmt von den anderen Patienten während ihrer Behandlung. Während der Behandlung ging ihr der Vorfall in der Zelle immer wieder durch den Kopf. Wie konnte Bill ihr nur so was antun? Wieso hinterging er sie so hinterrücks? Hatte sie ihm etwas getan? Oder war er wirklich nicht mehr imstande objektive Entscheidungen zu treffen?
Das gerade Kara Thrace, seine Schwiegertochter und Mutter seines Enkels, gerade als Cylon enttarnt werden musste war sicherlich nicht einfach für den Admiral. Aber sollte das sein Handeln und eventuell die Sicherheit der Flotte gefährden.
Die Präsidentin versuchte nicht den Teufel an die Wand zu malen, aber es machte ihr dennoch Sorgen. Sorgen das sie sich gegen den Admiral aussprechen müsste um zum Wohle der Flotte zu handeln.

Gerade als sie tiefer in ihre Gedanken gehen wollte, zuckte Laura zusammen. Der Schmerz, der immer wieder während der Behandlung auftreten konnte wenn sie am Tropf hang, wurde wieder stärker. Er durchfuhr ihren ganzen Körper. Es fühlte sich wie ein kribbeln an. Als würden tausende von spitzen Nadeln ihre Knochen durchbohren und nicht mehr damit aufhören wollen.
Normalerweise hatte sie die Möglichkeit nach Schmerzmittel zu verlangen, aber Roslin wollte es durchstehen. Sie wollte nicht kampflos gehen und dem Krebs zumindest eine heftige Schlacht um ihr Leben liefern. Das sie diese verlieren würde war ihr klar. Aber die Krankheit sollte nicht meinen das sie Laura Roslin einfach so bekäme. Nein, nicht Laura Roslin.

Völlig unerwartet klopfte jemand an das Gestänge an dem ihr Vorhang befestigt war. Die Präsidentin erwartete kein Besuch. Sie konnte nicht sehen wer es war, das der Vorhang nicht lichtdurchlässig war. So konnte sie nicht einmal sehen ob der Schatten männlich oder weiblich war.

"Ja, bitte!"

Der Vorhang ging auf. Sehr zu ihrer Überraschung stand der Sohn der Admirals an ihrem Bett. Er ging hinein und schloss den Vorhang, um ungestört mit der Präsidentin reden zu können. Er hatte nicht einmal die Erlaubnis gehabt sich setzen zu dürfen, geschweige ob sie überhaupt mit ihm reden wollte.

"Mr. Adama, das ist eine Überraschung!"

"Ich weiß. Ich hoffe ich störe sie nicht, Frau Präsident?"

Lee sah sie in der Hoffnung an das sie ihm ein paar Minuten gewährte. Er war eigentlich auf dem Weg zu seinem neuen Zuhause, seinem neuen Leben. Doch bevor er in einen neuen Abschnitt seines Lebens wagen wollte, wollte er zunächst Rücksprache mit Roslin halten.
Während er die Brücke zu seinem alten Leben abbaute und die neue Brücke aufbaute, war er stellenweise nicht mehr sicher ob er das Richtige tat, oder eher ob er der Richtige war.

"Nein, nein - das tun sie nicht. Sie verhindern das ich böse Gedanken über ihren Vater bekomme."

"Sie meinen sicherlich wegen Zak! Das war meine Schuld und ich hatte den Admiral in eine Ecke damit gedrängt. Er wusste erst im Nachhinein davon und badet somit meine Suppe aus. Also, sollten sie eher auf mich wütend sein, Frau Präsident.

Vielleicht sogar als Grund nehmen um mich nicht als geeignet für den Posten anzusehen!"

Der Tag wurde immer überraschender für die Präsidentin. Aber das sprach den Admiral natürlich nicht frei. Auf der anderen Seite erkannte sie den Versuch des ehemaligen Majors der Galactica. Er wollte über sie sich vor einer Entscheidung oder Wegfindung drücken. Und diesen Zahn wollte Laura ihm ziehen. Sie hatte nicht umsonst sein Mandat für das Quorum bestätigt um ihn ohne getaner Arbeit wieder zu entlassen.

"Okay - dann lernen sie heute ihre erste Lektion. Sie sind mir einen politischen Gefallen schuldig. Und rausreden gilt nicht, Major!

Aber deswegen sind sie nicht hier, oder?"

"Nein. Kann ich ihnen eine Frage stellen?"

"Sicher, sofern sie keine politischen Auswirkungen hat!"

"Ich denke nicht. Wann waren sie sich sicher - Frau Präsident?"

Die Frage des ehemaligen CAG's kam etwas unsicher herüber. Aber Laura wusste auf was er hinauswollte. Sie richtete sich weiter auf und machte es sich bequem. Der Sohn des Admiral richtete ihr das Kissen und Roslin zeigte sich auch dankbar dafür indem sie ihm einen gut gemeinten Rat gab.

"Sie haben viel von ihrem Vater, obwohl sie es nicht gerne hören. Sie beide haben Ideale zu denen sie stehen.

Ich war noch ein sehr junges Ding als ich zum ersten Mal im Quorum vertreten war. Ich hatte meine Vorstellungen, meine Ziele, meinen Glauben - mein Ideale. All das sollte mir helfen Entscheidungen zu treffen um den Menschen ein besseres und sicheres Leben zu erfüllen.
Diese Ideale halfen mir zu den Entscheidungen auch zu stehen.

In den Jahren lernen sie aber auch für die Ideale ihrer Mitmenschen, die sie an ihre Stelle gewählt haben um für sie zu sprechen, ein zustehen und für diese kämpfen.
Denn diese Menschen sehen zu ihren auf und vertrauen darauf das sie gehört werden und sie für sie einstehen. Sie vertrauen ihnen und ihren Idealen. Ihre Ideale werden zu ihren und umgekehrt.

Ihr Vater führt auf diese Weise die Galactica. Die Menschen auf der Galactica trauen ihm und folgen ihm bis zum Tod. Genauso haben die Menschen ihnen getraut während sie sie als CAG geführt haben. Und das hatte nichts mit ihrem Namen zu tun gehabt.

Und nun vertrauen die Menschen da draußen weiterhin ihren Idealen. Sie wollen das sie für sie sprechen und kämpfen. An für sich hat sich an ihrer Stellenbeschreibung nichts geändert, nur der Anzug."

Lee verinnerlichte die Worte. Sie machten ihm Mut. Und das war von der Präsidentin auch so beabsichtigt. Sie wusste das es kein leichter Job war und das die Lernphase recht kurz gehalten würde. Lee Adama würde recht schnell in die Politik und ihren Angewohnheiten rein gezogen werden.

"Also, wollen sie das ich genau das tue was ich als CAG auf der Galactica getan habe?"

"Das nennt man dann Politik, Major!"


Der Vorhang ging auf als Laura ihren Satz beendete. Cottle wollte nach der Präsidentin sehen und ihr etwas zum schlafen geben. Lee und die Präsidentin sahen sich nur noch für einen Moment bevor er in seinem Vertrauen gestärkt das Bett von Laura verließ. Der Doc verschwendete keine Worte die zu einer Diskussion führen könnten, sondern gab ihr gleich das Medikament zum schlafen zur ihrer Dosis. Dann half er ihr sich bequem hinzulegen und deckte sie leicht zu. Nach wenigen Augenblicken fühlte sich Laura auch schon schläfrig und konnte kaum die Augen offen halten. Eine Minute später verlor sie endgültig den Kampf und schloss die Augen. Sie schlief ruhig ein. Der Doc überwachte die Apparate und Dosierung ihrer Behandlung und ließ sie dann in Ruhe schlafen.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Noch etwas feucht kam Helo aus der Mannschaftsdusche zurück. Er war froh endlich aus der verschwitzten Kombi heraus zu können. Seine Frau war vorher unter die Dusche gegangen, zu einem Zeitpunkt wo sie kaum besucht war. Denn sie fühlte sich unwohl wenn die ganzen Menschen ihre Blicke auf sie richteten und wie ein Tier betrachteten, da sie im Zoo beobachteten. Obwohl sie schon so lange unter ihnen war, konnten es die Menschen es nicht unterlassen sie anzugaffen - den Cylonen anzugaffen.

Während Helo dann die Dusche aufsuchte, holte seine Frau die gemeinsame Tochter ab. Sie war froh ihre Hera wieder zu sehen und wollte gar nicht mehr weg von ihr. So sehr hatte sie ihre Tochter vermisst. Und mit Hera in ihrer Näher vergaß Athena die Chronos auch schnell wieder. Die kleine Hera entschädigte alles was Sharon widerfuhr, sie heilte die Wunden ihrer Mutter und machte sie stark. Und das war nicht einmal im übertragenen Sinne gemeint. Schon in der Schwangerschaft machte Hera ihre Mutter gegen menschliche Krankheiten, denen die Cylonen hilflos ausgeliefert waren, immun und stärkte ihre Mutter damit.

Karl kam gelassen in das gemeinsame Quartier. Frau und Tochter saßen am Tisch und Sharon sah zu wie Hera in ihrem Malbuch die vorhandenen Bilder ausmalte. Cpt. Agathon konnte davon nicht genug zu sehen bekommen wie glücklich Sharon mit Hera war. Und das machte ihn wiederum sehr glücklich. Während Karl die Tür schloss nahm Sharon ihre Tochter auf den Schoß und drücke sie fest an sich. Sie knutschte sie liebvoll ab, was ihrer Hera nicht so sehr zusagte. Sie quengelte und wehrte sich gegen die überwältigende Zuwendung ihrer Mutter.
Auch Helo empfand es als übermäßig und wollte einschreiten - seiner Tochter zur Hilfe eilen.
Er warf das standardmäßige braune Handtuch der Flotte auf die Couch und befreite Hera aus den "Klauen" ihrer Mutter.
Der Vater gab ihr einen Kuss auf die Wange und hielt in seinen Armen fest. Derweil hatte Athena etwas ganz anderes im Auge.

"Du, es gab vor vielen Jahren ein paar nützliche Erfindungen. Nehmen wir zum Beispiel den Wäscheständer, wo du das nasse und eklige Ding aufhängen kannst. Dann kam jemand auf die Idee einen Wäschekorb zu erfinden. Dort kannst du anschließend das getrocknete und gebrauchte Handtuch hineinwerfen. Und natürlich die Schilder beachten - da wo Schmutzwäsche steht wäre dein Ziel, Captain Agathon!!"

"Sharon, ich glaube du bewertest meine Fähigkeiten völlig über. Ist es denn so schlimm das Handtuch wegzuräumen? Wollen wir uns jetzt wegen eines Handtuchs in die Haare bekommen? Räum es doch weg wenn es dich stört!"

Helo grinste anschließend etwas unverschämt. Seine Frau blieb aber ruhig und zog nur die linke Augenbraue hoch. Anschließend nickte sie leicht und stand auf. Ihr Mann wippte derweil Hera auf dessen Knie und brachte sie zum Lachen.
Seine Frau öffnete seinen Schrank, nahm einige Klamotten heraus, egal ob dienstlich oder privat, und ging zur Tür. Helo beobachtete argwöhnisch das Verhalten seiner Frau. Diese lächelte, öffnete die Tür, nahm noch das nasse Handtuch, wickelte dieses in die sauberen Klamotten mit ein und warf das gesamte Paket auf den Gang hinaus.
Cpt. Agathon verschlug es die Sprache und setzte seine Tochter auf die Couch ab. Er versuchte Worte dafür zu finden während seine Frau nun das Grinsen überkam.

"Räum es doch weg wenn es dich stört!" äffte sie ihren Mann nach.

Zu diesem Zeitpunkt kamen Marines mit Kara an ihrer Tür vorbei. Starbuck wunderte sich noch über die vielen Klamotten auf den Fußboden und hörte auf sich zu wundern als sie Athena in der Tür sah.
Sharon drehte sich nur zufällig um und blickte zu Kara.

"Hey Nachbar!!" begrüßte Kara Athena.

Während die Marines sich mit der Gefangenen entfernten, kam Athena noch etwas in den Sinn. Etwas brannte ihr noch auf der Seele, was sie unbedingt noch loswerden wollte und der Zeitpunkt war gerade so günstig.

"Ey Kara!!"

Zusammen mit den Wachen drehte sich Kara um. Athena lehnte gegen die Wand und sah sie mit einem zufriedenen Schmunzeln an.

"Na - Toasterbabe?"

Starbuck verstand die Anspielung und begann laut zu lachen. So ernst die Lage war, aber diese Retourkutsche ließ sie zu. Sie nickte ihr zu und setzte mit einem lauten Lachen ihre Weg fort.

"So, jetzt geht es mir gut!!" sagte Sharon und war bereit wieder in ihr Zuhause zurückzukehren.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Eigentlich sollte Kara zum Raptor gebracht werden, aber der Admiral wollte sie noch sehen. So brachten die Marines die Gefangene noch mal zum Quartier des Alten Mannes. Aus dem Quartier kamen beim Eintreffen Starbucks Hamilton und der XO heraus. Der Commander der Chronos ging an ihr vorbei als würde sie nicht existieren. Sie war für ihn nur Luft und nicht mehr existent. Der XO blieb noch eine Weile wie versteinert auf der Stelle stehen. Er sah sie an und konnte es nicht fassen ihr wieder gegenüberzustehen. Er erinnerte sich an die Kara auf Neu Caprica zurück, an die Kara die ihm all die Monate auf die Nerven ging als sie auf die Galactica kam und keine Gelegenheit ausließ ihm ans Bein zu pinkeln.
Und das sollte sie nun sein? Die Kara Thrace die er verachtete und zugleich respektierte?
Starbuck vermied einen langen Augenkontakt und ließ sich gleich reinbringen. Sie ließ Colonel Tigh ohne ein Wort stehen. Sie konnte und wollte nichts sagen, was an der Situation hätte ändern können.
Als die Tür innen geschlossen wurde verharrte der XO der Galactica noch für einen kurzen Moment auf der Stelle. Danach löste er sich wieder von seinen Gedanken und setzte seinen Weg fort, zurück zum CIC der Galactica.
Im Quartier stellten die Marines die Gefangene vor dem Schreibtisch des Admirals ab. Er saß noch in Papieren vertieft in seinem Sessel und wollte zuerst dort seinen Segen drunter setzen bevor er sich Kara zuwandte.

"Nehmen sie ihr die Fesseln ab!" befahl er noch in die Papiere vertieft.

Er hatte ihre Gegenwart gespürt und musste nicht extra aufsehen um sie zu bemerken. Die Soldaten taten was ihnen befohlen wurde und blieben deshalb aufmerksamer in ihrer Nähe. Sie hatten noch die Aktion vor der Zellentür in Erinnerung und hatten auch die Befürchtung das Kara auf den Admiral so losgehen konnte.
Der Alte Mann hingegen nahm in der Zwischenzeit einen Stift und setzte seine Unterschrift unter einen Befehl. Danach wandte er sich der Gefangenen zu. Er sah sie an. Doch er sah sie nicht so an wie er Kara ansehen würde. Er sah einen Cylonen an. Jemand der sich für Kara ausgab und das fiel ihm in der augenblicklichen Lage mehr als schwer.
Auch Kara fiel es schwer. Sie konnte sich nicht entscheiden auf den Boden zu sehen oder in die Augen des Alten Mannes. So frisch waren noch die Erinnerungen an all die Geschehnisse, an all diese Gespräche, an die Streitereien - und all dies sollten nicht ihre Erinnerungen sein. Und das machte Kara fertig.

"Ich sehe sie an und es fällt mir schwer nicht sie zu sehen. Für einen Moment wollte ich sogar glauben das sie sie sogar sind. Ich wollte es sogar glauben.

Aber dann sehe ich mir ihren letzten Flug an und sehe sie sterben. Und dann weiß ich wieder das sie nicht diejenige sein können, für die sie sich ausgeben wollen."

Der Admiral stand aus seinem Sessel auf um auf Kara zuzugehen. Die Marines wurden angespannter und baten Adama nicht näher zu kommen. Aber William befahl sie zu erschießen falls sie nur eine falsche Bewegung machen sollte.
Kara jedoch hatte ganz andere Probleme. Sie kämpfte gegen ihre Tränen an. Die Worte des Alten Mannes taten ihr weh, sie taten immer noch weh. Und je mehr er sie wiederholte, je mehr immer wieder darauf rum ritt, umso mehr tat es ihr in der Brust weh.
Und es wurde nicht besser als er so nah vor ihr stand das sie sein Rasierwasser riechen konnte. Das Rasierwasser, welches sie ihm wenige Wochen vor dem besagten Tod kaufte und schenkte. Sie mochte diesen leicht dezent würzigen Geruch aus bestimmten Kräutern, welche auf Caprica wuchsen.
Sie sah in seine Augen und es fiel ihr immer schwerer nicht zu weinen. Und der Admiral blieb in seinen Augen leer. Er hatte keine Gefühle für sie die er ihr entgegenbringen konnte. Er hasste sie nicht und er liebte sie nicht. Das war das Schlimmste für sie das er keine Gefühle hatte.

"Wir haben sie geliebt - wir alle. Sie war meine Tochter. Wer auch immer zurückgekommen ist, ist nicht die Kara, die wir verloren haben - die ich verloren habe. Also verlangen sie nicht von mir wie sie anzusprechen oder anzusehen wie ich sie angesehen habe…."

"Nein, Sir!!" antwortete Kara schweren Herzens.

Die Augen wurden mittlerweile glasig. Tränen liefen während der Admiral mit ihr sprach. Ihre Brust pochte vor Herzschmerzen, so sehr stachen die Worte tief in sie.

"Kara Thrace lebt weiter, aber nicht in ihnen. Sie lebt in unseren Erinnerungen und in unseren Herzen weiter.
Dennoch glaube ich das sie nach ihren Antworten suchen. Es kann auch sein das ich mich irre und wir einen hohen Preis dafür zahlen müssten.
Doch ich muss dieses Risiko eingehen. Wenn ihre Antworten uns weiterhelfen, dann sollen sie ihre Antworten auch bekommen.

Gehen sie und finden sie Karas Antworten!"

Starbuck nickte unter Tränen. Sie wischte sich die Augen und sah anschließend auf den Boden zu ihrer rechten Seite. Denn länger in die Augen des Admirals konnte sie nicht sehen ohne noch mehr Schmerz zu empfinden.

William ging zu seinem Tisch zurück und setzte sich wieder. Die Marines fesselten Starbuck erneut und wollten sie zum Hangar verbringen, wo schon Boomer und ein Raptor warteten.
Kurz vor der Tür sah Adama zu Kara und befahl den Marines noch eine Sekunde zu halten.

"Und wenn sie die Antworten gefunden haben sollten, sollten sie vielleicht darüber nachdenken nicht mehr zurückzukommen."

"Ich werde finden was ich suche, das verspreche ich ihnen. Aber das Letzte kann ich nicht versprechen, Sir. Lieber verbringe ich den Rest meines Lebens in der Zelle oder verrecke…."

Die Soldaten führten Kara hinaus und schlossen die Tür. Der Admiral holte aus seiner Schublade die Akte von Kara Thrace heraus und holte das Personalfoto hervor, welches er vor einiger Zeit herauslöste. Die Antwort war nicht die Antwort die er von einer Cylonin erwartet hätte, sondern von Kara Thrace…..
Battlestar Galactica - Rise of the Cylons Mod HQ
The signatures were created by man
They rebelled
They evolved
There are many copies
And they have a plan....[ external image ]

Return to “Kreative Zone”