So, Teil 3 und hoffe es gefällt euch wie bisher. Das Special ist ein wenig länger.
Was bisher geschah bei Battlestar Galactica - Path of the Gods
"Chief, gut das sie kommen! Bringen sie mir das Pilotenbuch und lassen sie die Aufnahmen der Kamera auswerten. Im Bordcomputer sind wichtige Daten enthalten. Ich brauche sie sofort!!"
"Es tut mir leid, Sir! Meine Pilotenbücher sind auf der Galactica und ich habe seit Monaten keines mehr von ihnen!"
"Kara, du warst 6 Monate weg - 6 Monate!!"
"Du kannst es dir noch mal überlegen. Noch ist alles verpackt!"
"Ich stehe zu meinem Wort, Laura..."
"Dee, schicken sie den Offizier vom Wachdienst samt Marines zum Hangardeck - sofort!!"
"Glauben sie an Wunder?"
"Nein..."
"Gehen sie von dem Ding weg, Major!!"
"Was soll das, Hudson? Das ist Captain Thrace!!"
"Wer sind sie?"
"ICH BIN KARA THRACE!!!!!"
Serienspecial ( Teil 3 )
Battlestar Galactica
CHRONOS
Battlestar Galactica
Standort: US 7769
Auftrag: Schutz der Flotte
Wie ein Häufchen Elend saß Kara am Boden ihrer Zelle. Ihr Kopf schmerzte und die Erinnerung kam nur langsam zurück. Doch eines in ihrem Kopf hämmerte wie ein Hammer auf ihr Herz ein. Sie hörte die Stimme ihres Sohnes. Sie hörte wie er nach ihr schrie, sah vor Augen verschwommen wie Soldaten ihren Jungen von ihr wegzerrten und anschließend überkam sie die Dunkelheit.
In Starbuck kamen Gefühle des Hasses hoch. Sie fühlte sich von allen Menschen, die sie einst so sehr liebte und respektierte, betrogen. Sie haben ihren Sohn gestohlen, sie bezichtigten etwas zu sein was Kara all die Jahre mit jeder Sehne ihres Körpers bekämpfte und diese Flotte davor verteidigte.
Rache - das war momentan ihr einziger Gedanke. Sie sollten sie nun am Besten stets sehr gut bewachen und ihre Fesseln immer kontrollieren. Sollte Starbuck auch nur einen Moment lang die Gelegenheit bekommen zu fliehen, so würde sie sofort ihren Sohn holen und jeden auf ihrem Weg umbringen, der sie daran hindern wollte. Anschließend würden sie und ihr Sohn sich auf den Weg zur Erde machen - der Planet, der Kara immer wieder rief und sie diesem Ruf nicht widerstehen konnte.
Die Tür zum Zellenraum ging auf. Kara blickte neugierig nach draußen. Es war Präsidentin Roslin die die Zelle betrat. In ihrer Hand hielt sie ein Stück Papier und sie hatte diesen gewissen Ausdruck in ihrem Gesicht. Und dieser Ausdruck gefiel Kara nicht. Sie behielt die Präsidentin im Auge, folgte jedem Schritt den sie tat. Aber auch Laura sah sie stets an. Sie hatte so einen gemischten Blick, aus Trauer und Verachtung. Doch welches dieser Gefühle dominierte sie wohl.
Der Marine, der Kara bewachte, stellte Roslin einen Stuhl hin. Sie nahm daraufhin Platz und starrte in die Zelle hinein. Zunächst sahen sich beide Frauen nur einfach so an. Sie versuchten in den Anderen hineinzusehen, seine Gedanken zu erraten.
Schließlich warf Laura das Papier hinein und wartete ab was Starbuck tun würde.
Sie nahm das Papier und entfaltete es. Die Überschrift besagte schon alles - der berühmte Cylonentest. Doktor Cottle vermerkte das er den Durchlauf wiederholte, nur um sicher zu sein. Aber das Ergebnis war immer dasselbe. Kara Thrace war ein Cylon.
Doch so recht wollte Cpt. Thrace dies nicht glauben, zerknüllte das Papier und warf es durch die Gitterstäbe in die Nachbarzelle. Aber immer noch in griffweite.
"Der Trick ist gut. Sie fälschen einen Bericht und stempeln mich als Toaster ab. Sie können es nicht ertragen das ich den Standort der Erde weiß und sie nicht, Frau Präsident!!"
"Ich gebe zu das ich in der Politik das ein oder andere mal eine Lüge benutze, um das Gemeinwohl aller zu wahren. Aber, das hier ist nicht die Politik und in Bezug auf mögliche, wie auch erkannte, Cylonen mache ich keine Scherze. Ich erfinde mir keinen Cylonen, nur weil es mir in den Kram passt, hier gibt es nur die kalte Wahrheit.
Und die kalte Wahrheit in diesem Fall ist das Kara Thrace im Wirbel starb. Und ihr Tod wirft doch nun einige Fragen auf, finden sie nicht?"
Wenn Blicke die Fähigkeit besäßen jemanden zu töten oder schwere Schmerzen zuzufügen, so hätte dieser Blick von Kara die Präsidentin schmerzhaft in den Tod befördert. Solch eine Verachtung war nicht gespielt, nicht erfunden - sie war real. In ihren Gedanken hörte Kara noch die Stimme von Laura, wie sie über den Pfeil des Apollo sprachen, der auf Caprica im Museum war. Sie erinnerte sich wie sie für diese Frau einen cylonischen Raider entwendete und damit nach Caprica sprang um diesen Pfeil zu besorgen, der den Kolonisten auf Kobol den Weg zur Erde verraten sollte. Sie hatte für Roslin ihr Leben und Karriere aufs Spiel gesetzt, weil sie an die Dinge glauben wollte, die Laura vertrat und lebte.
Kara wollte ihr so vieles an den Kopf werfen, aber sie zog es vor zu schweigen. Roslin spürte das und für sie war das ein eindeutiges Schuldeingeständnis. Der Cylon wurde ertappt und seine eigene Lügen halfen ihm nicht mehr raus, auch wenn sie noch so sehr daran glaubte.
"Der Angriff der Cylonen im Wirbel war kein Zufall! Von Athena wissen wir das die Final 5 keine Kopien haben und keine Kopien von Menschen sind. Aber diese Theorie würden sie verwerfen!
Kara Thrace stirbt und 6 Monate später kommen sie zurück und glaubten ehrlich daran das wir ihnen blind folgen würden? Haben sie die Menschen für so blöd gehalten?
Ihre Erde ist eine Falle. Sie wollten den Herold des Todes spielen und unseren Untergang besiegeln. Und auch den Untergang des Adamahybriden. Sie hätten ihren Sohn getötet!
Wenn sie tatsächlich Muttergefühle hätten, was ich stark bezweifle, hätten sie "ihren" Sohn niemals einer solchen Gefahr ausgesetzt.
Ich werde ihnen noch mal die Gelegenheit geben das zu sagen was wir hören wollen. Wer sind sie und was wollen sie hier?"
Noch mehr Wut staute sich in Kara. Sie verspürte die Lust einfach aufzustehen, die Zellentür aufzusprengen und das Leben aus der Präsidentin herauszuquetschen. Aber sie zog es vor sie stattdessen schweigend mit ihrem hasserfüllten Blick anzusehen. Sie wollte mit Laura kein weiteres Worte wechseln. Sie war fertig mit ihr und der Flotte.
"Ihr Schweigen sagt mehr als tausend Worte. Es ist ihre Entscheidung."
Die Präsidentin stand auf und konnte sich gewiss sein das Starbuck sie nicht aus den Augen ließ. Auf dem Weg zur Tür drehte sich Laura erneut um und konnte nochmals in diese blauen Augen voller Hass blicken. Aber ihre letzte Worte sollte diese Cylonin im inneren treffen, wenn sie tatsächlich glaubte Kara Thrace zu sein.
"Sie werden ihn nie wieder sehen!" sagte sie zum Schluss und verließ die Zelle.
Jede Mutter wäre nun aufgesprungen und hätte die Zelleneinrichtung zerstört und Flüche ausgestoßen. Nicht Kara. Sie blieb sitzen und blieb beherrscht. Aber die letzten Worte zerrissen ihr das Herz und hatten den gewünschten Effekt erfüllt. Mit der Wut im Bauch kroch Kara zur anderen Zellseite und griff durch die Gitterstäbe. Dabei versuchte sie nicht vor Wut zu weinen, da diese Sehnsucht nach ihrem Sohn sie umbringen mochte. Aber sie musste stark bleiben, für ihren kleinen Zak kämpfen. Was hätte er davon wenn sie in dieser Zelle draufging?
Mit dem zerknüllten Zettel in der Hand setzte sie sich wieder in ihre Ecke und blickte erneut hinein. Sie las die Zeilen wieder und wieder. Und je öfter sie sie las, umso mehr starb sie innerlich. Umso mehr Fragen kamen in ihr auf. Wer war sie wenn nicht Kara Thrace? Es konnte doch nicht sein, das Kara eine Mutter und Vater hatte. Ihre Mutter hatte sie großgezogen und immer wieder ihr eingebläut das sie etwas Besonderes war!
Nun überkam es Kara wie die Nacht den Tag verhüllte. Sie war etwas Besonderes. War es vielleicht dies was ihre Mutter ihr immer sagen wollte? War sie etwas Besonderes weil Socrata Thrace einen Cylonen großzog? Müsste Kara dann nicht auch ein Hybride sein und kein vollwertiger Cylon? All diese Fragen und aufkommende Ängste ließen sie von innen heraus sterben. Und sie wusste das Laura, wie auch Cottle in dieser Hinsicht keine Lügen verbreiteten, da die Lage zu Ernst war um mit ihr spielerisch umzugehen.
Kara Thrace war einer der Final 5 - sie war ein Cylon, so sehr sie es verachtete. Sie war das, was sie all die Jahre bekämpfte und ließ nun all ihre Taten in einem zweifelhaften Licht erscheinen.
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Battlestar Chronos
Standort: Unbekannt
Seit einigen Stunden herrschte auf der Chronos Hochbetrieb. Viper starteten und landeten auf dem Titanen. Überall, innerhalb wie außerhalb, wurde geschweißt, Leitungen verlegt und Systeme neu konfiguriert. Die Tatsache das da draußen ca. 32.938 Menschen waren, die den Angriff der Cylonen überlebten, die Tatsache das eine lebende Legende sich den Cylonen immer wieder widersetzte und sie anführte, ließ neues Leben auf dem Titanen erblühen, das bereits am verwelken schien.
Mit dem Raptor, angeführt von Captain Agathon, kam auch ein Flattop, voll gepackt mit Ersatzteilen, Personal, Leitungen und was sonst noch benötigt wurde. Athena, als Cylon nun bekannt, machte sich unter Bewachung auf die Systeme gegen den Virus zu immunisieren. Commander Hamilton traute ihr aber nicht wirklich weit, auch wenn sie in einer kolonialen Uniform steckte und einen Offizier der Galactica geehelicht hatte. Sie war nicht Lt. Sharon Agathon - sie war nur ein elender Toaster. Aber diesen Gedanken wollte Hamilton nicht vor ihr oder Karl offen kund tun. Das brauchte er auch nicht wirklich, da sie es durch sein Verhalten zu spüren bekam.
Im Hangarbereich beschäftigte sich Chief Tyrol mit der Viper Mk II von Kara Thrace. Sie bereitete ihm Kopfzerbrechen. Er hatte ihren Speicher, Navigationscomputer und andere Systeme überprüft. Doch fand er weder etwas über die Erde, noch einen Anhaltspunkt wo diese Maschine war. Schlimmer noch, diese Mk II war nagelneu. Sie hatte die Flossennummer, Karas Name stand drauf - alles stimmte. Doch diese Viper hatte nie ein Gefecht gesehen. Sie hatte, soweit er es beurteilen konnte, ihre Originalbauteile im Erstsatz. Diese Viper sah aus als hätte sie eben erst die Werft verlassen und wäre nur zu einem Testflug draußen gewesen. Und genau dies machte Tyrol sprachlos. So stieg er wieder auf die Leiter um ins Cockpit zu gelangen, um erneut einen Blick auf die Systeme zu nehmen. Das er was finden würde stellte er mal weit von sich. An dieser Maschine war nichts zu finden.
Als er in seine Gedanken versank und Überlegungen anstellte, wurde er durch eine weitere Person erschrocken. Es war Stone, Karas Freundin aus alten Tagen. Sie hielt die Hand hoch und bat darum nicht zu erschrecken. Sie kam vorbei um etwas Wichtiges zu erfahren.
"Chief, ich würde gerne etwas von ihnen bestätigt oder als Gerücht widerlegt haben - ginge das?" fragte sie unsicher nach.
Abbey wusste nicht wirklich ob sie es wissen wollte oder nicht.
"Selbst auf der Chronos macht das Gerücht seine Runde, was?"
"Chief, bitte!" flehte Abbey.
Tyrol sah sich um und anschließend zur ihr. Abbey war es ernst, auch wenn sie unsicher war. Sie war solange mit Kara zusammen, hatte mit ihr und Boomer so viele Dinge gedreht und Spaß gehabt. Boomer war ein Cylon, das war ein Schock genug für sie. Aber Kara?
"Es ist wahr. Sharon hat es bestätigt. Und sie muss es dann wissen, oder?"
Lt. Rodriguez nickte nur kurz und stieg schwer verletzt in der Seele hinunter. Der Chief konnte das beginnende Schluchzen vernehmen und stieg aus dem Cockpit. Er konnte ihr nachfühlen wie es war so was zu erfahren. Es war grausam, aber die Realität scheute sich nicht um die Gefühle derer, die es betraf.
Weinend setzte sich Abbey in ein dunkles Eck und ließ den Tränen der Trauer und Wut ihren Lauf.
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Im CIC der Chronos herrschte Hochbetrieb. Meldungen gingen ein und aus. Der Commander des Titanen konnte sich vor Papierkram und mündlichen Meldungen kaum retten. Es hakte an der ein oder anderen Stelle, doch ging die Arbeit voran. Seine Leute und die Verstärkung aus der Flotte arbeiteten unermüdlich und so schnell wie möglich um den Titanen wieder zum Laufen zu bekommen.
So stand Hamilton am Lagetisch des CIC's, was sogar kleiner war als das der Galactica, trotz der enormen Ausmaße der Chronos. Er beobachtete immer wieder den Cylonen, der an der Taktikkonsole seines Schiffes stand und Eingaben machte. Er traute ihr nicht und stellte daher 5 Marines ab, die sie bewachten. Und sein Computerspezialist schaute ihr ebenfalls über die Schulter, damit sie keine Hintertür einbaute, die die Cylonen für einen Angriff nutzen konnte.
Er würde nämlich nach der Wiederherstellung nicht zulassen das sie die Systeme vernetzte, das hatte die Chronoscrew selbst herausgefunden, wie die Cylonen es schafften die Schiffe außer Gefecht zu setzen.
Captain Agathon kam mit einem Klemmbrett bewaffnet und seinem Chief im Schlepptau ins CIC und an den Lagetisch des Commanders. Er breitete darauf aus was gerade im Gange und wie der Status war. Hamilton seinerseits tauschte mit Agathon die Papierinformationen, um auf einen einheitlichen Stand zu kommen.
"Was haben sie mit der Pilotin besprochen, Chief?" wollte Karl erfahren, bevor sie zum eigentlichen Thema kamen.
"Gar nichts, Sir! Wir haben wohl andere Probleme und sollten uns darauf konzentrieren." erwiderte Tyrol und wagte es nicht einmal Cpt. Agathon ins Gesicht zu sehen.
"Da gebe ich ihrem Chief recht, Captain. Mein Problem steht gerade an der Taktikkonsole!!"
Mit einem gewissen Unterton ausgesprochen zeigte Hamilton mit einer Kopfbewegung auf Athena. Sie war natürlich nicht dumm oder unaufmerksam, bemerkte die Anspielung des Commanders der Chronos.
"Sie ist ihr geringstes Problem, Sir. Ich vertraue ihr, der Admiral vertraut ihr. Sie ist eine von uns, Sir!!" bekräftigte Helo sein Vertrauen in seine Frau und Mutter seiner Tochter.
"Nur weil der Admiral ihr vertraut heißt es noch lange nicht das wir ihr auch unser Vertrauen aussprechen. Sie ist und bleibt ein Cylon. Ich weiß nicht wie ihr Admiral da nachts ruhig schlafen kann. Aber das sie damit schlafen können weiß ich bereits!"
Helo musste sich in Zaum halten. Wie oft musste er es sich noch anhören. Wie oft würde man das Vertrauen in seiner Frau weiterhin mit Füßen treten? Wann würde man es endlich akzeptieren das Athena zu ihnen gehörte, sie ihre Entscheidung vor langer Zeit traf und zu dieser stand. Sie tötete ihre Brüder und Schwestern, entfernte sich immer mehr vom Cylonenkult und wurde Teil einer neuen Gemeinschaft - einer neuen Familie.
"Athena ist einer der Gründe warum die Flotte noch am Leben ist. Wenn sie nicht wäre, wären einige nicht mehr da, Sir!!" schaltete sich der Chief unerwartet ein.
Er hielt nebenbei einige Meldungen in der Hand und reichte sie dem Commander, nur um endlich von diesem Thema abzulenken. Er machte damit Helo und Athena einen riesigen Gefallen. Sharon war nicht nur Helos Frau, sie wurde auch zu einer Verbindung zwischen dem Chief und Karl Agathon.
"Wenn sie das sagen, Chief Tyrol. Wie geht es voran?"
Commander Hamilton spielte mit. Er wusste selbst das die Chronos mehr seiner kostbaren Aufmerksamkeit forderte und diese sollte sie auch haben.
"Die sekundäre Schadenskontrolle operiert zu 100 %. Sie hat, was auch immer auf sie gefeuert wurde, nichts abbekommen. Die Hülle, vermute ich mal aus dem Bauch heraus, hat das Meiste aufgefangen und absorbiert. Dennoch sind vor allem die Primärleitungen schwer beschädigt oder zerstört. Die Sekundärleitungen haben ebenfalls was abbekommen. Den FTL dürften wir heute noch online für einen Testlauf bekommen. Die Maschinen, und danken sie den Göttern bei jedem Gebet, sind reparabel.
Die Waffensysteme und Navigation dürften wir im Laufe des Abends in den Griff bekommen und damit online gehen. Kommunikation innerhalb läuft 100 %, die Sendeleistung dürften die Fernmelder hinbekommen und somit könnte ihr begrenzter Radius mit der Jägerkommunikation bald Geschichte sein.
Wir werden jedoch beim Wechseln der Primärleitungen die Systeme abschnittsweise deaktivieren. Und bitte, fragen sie nicht nach der Zeit. Die Chronos ist erstaunlicherweise im guten Zustande, wenn ich es so formulieren darf, Sir!"
Helo hatte zu den Ausführungen des Chiefs nichts mehr hinzuzufügen. Hamilton nickte nur und war mit allem einverstanden. Es bräuchte Zeit bis sein Schiff voll operationsfähig war, aber primär ging es erst einmal darum die Chronos auf die andere Seite zu bekommen. Sie musst soweit funktionieren das sie den Sektor verlassen konnten und zur Flotte stießen.
"Das hört sich gut an, Chief Tyrol. Der FTL, die Navigation, Waffensystem und Kommunikation müssen wir soweit zum Laufen bringen, das wir zur Galactica stoßen können. Unsere Viper wären in der Lage die Chronos und die Flotte zu schützen, solange wir nicht voll operationsfähig sind.
Das Warmwasser und Sprudelbäder können wir immer noch reparieren wenn mein Schiff läuft. Vorher muss man eben auf Annehmlichkeiten verzichten.
Halten sie mich auf dem Laufenden!" befahl Hamilton und gab die nächsten Reparaturbefehle raus.
Helo und der Chief verließen den Lagetisch und wollten nicht mehr Worte mit Hamilton wechseln als nötig. Während Tyrol mit dem Chief der Chronos zur nächsten Baustelle ging, blieb der Captain für einen Moment stehen. Ein kleines Mädchen stand bei Athena und starrte sie an. Er schätzte sie auf ca. 8 -10 Jahre, schwarze Haare, eine kleine Anfertigung einer Tagesuniform trug sie und trug diesen Rucksack mit kleinen roten Drachen.
Athena machte ihre letzten Eingaben, der Elektronikoffizier auf der anderen Seite schloss die Konsole und zeigte mit dem Daumen nach oben, als Sharon das Mädchen sah. Sie sah Athena an, als würde sie einen Geist sehen.
"Du erkennst mich nicht, oder?" fragte sie.
Sharon sah sich um und dachte die Kleine würde jemand anderes ansprechen. Aber sie zog an Athenas Ärmel und meinte schon sie.
"Die blonde Frau hieß Starbuck und du bist Boomer! Ich bin Yuki Tanaka!"
"Yuki!!"
Noch bevor Athena was sagen konnte, kam auch schon Cpt. Steve Paye. Er sah besorgt aus und schien das kleine Mädchen gesucht zu haben.
"Yuki, du solltest doch zu Hause sein. Was suchst du hier?"
"Steve, das ist Boomer. Ich kenne sie noch! Ich habe sie im Raptor gesehen, aber da war mir nicht eingefallen wie sie heißt. Jetzt weiß ich es wieder!!"
Paye nahm sie auf und sah sie mit einem verachtenden Blick an. Er zog das Mädchen sofort von ihr weg und verließ mit ihr das CIC. Yuki winkte mit einem Lächeln bevor sie außer Sichtweite war.
Sharon tat das sehr weh und das bemerkte ihr Mann. So ging Helo unter den argwöhnischen Augen der Crew zu ihr und nahm sie an seine Seite.
"Alles klar, Sharon?"
"Ich vermisse unsere Hera. Ob es ihr gut geht?"
Helo versicherte ihr das es der kleinen Hera gut ginge, obwohl er nicht genau wusste wieso Sharon jetzt auf Hera kam. Aber die Zärtlichkeit, die Karl mit seiner Sharon austauschte, erregte die Aufmerksamkeit der CIC Crew. Sie hörten teilweise auf zu arbeiten und starrten sie so an, als wären sie Aussätzige mit schlimmsten körperlichen Missbildungen. Für Athena ein alltäglicher Blick, für ihren Mann aber herabwürdigend.
"Was glotzt ihr so? Habt ihr ein Problem!!" brüllte Sharons Mann.
Helo baute sich vor seiner Frau auf und ließ es auf eine Konfrontation ankommen. Hamilton hingegen wollte keine Auseinandersetzung in seinem CIC und befahl seiner Crew sofort die Arbeit fortzusetzen.
Demonstrativ nahm Helo seine Frau an der Hand und nahm sie mit aus dem CIC. Doch die Blicke der Crew blieben trotzdem und sie bohrten sich tief in die Agathons hinein.
"Sir, FTL online. Kapazität der Maschinen bei 60%, aktuelle Höchstlast!!"
Sein Kommunikationsoffizier entschärfte ungewollt diesen herablassenden Augenblick mit einer ersten Erfolgsmeldung. Die beiden Chiefs hatten den FTL online gebracht und die Maschinen bis 60% hochgefahren und sie wieder abgeschaltet.
"Gut! Lassen sie das Testprogramm durchlaufen. Wollen wir hoffen das die anderen System auch wieder online gehen. Weiter so, Männer!!" sagte Hamilton stolz und ging seinem Tagesgeschäft mit voller Konzentration nach, nachdem der "Feind" von seiner Brücke verschwand.
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Mit Wut im Bauch eilte Sharon durch die Gänge, ohne ein wirkliches Ziel zu haben Sie konnte die Gesichter der Menschen im CIC nicht vergessen, wie das kleine Mädchen sie als Boomer ansprach. War das wirklich so schwer? Für was kämpfte sie all die Zeit dagegen mit Boomer in einer Schublade gesteckt zu werden? Sah man nicht wie sehr sie darunter litt?
Sharon stand kurz davor sich innerlich aufzulösen, so schwer machte ihr all das zu schaffen.
Karl eilte ihr nach, musste teilweise rennen um an seiner Frau dranzubleiben. Er fühlte sich beinahe wie auf Caprica, wo Sharon durch die Abwassertunnel ohne aufkommende Müdigkeit vor ihm lief.
"Sharon, warte!!" forderte er von seiner Frau.
An einer Ecke blieb sie stehen. Ihr Mann kam zu ihr und wollte nach ihr sehen. Aber Sharon sah ihn nicht einmal an.
"Rede mit mir!" bat Helo sie und blickte mit Sorge zu ihr.
"Reden, reden und nichts weiter als reden! Hast du das eben nicht mitbekommen? Hast du gesehen wie sie mich anstarrten und dann auch noch Boomer nennen!!"
Seine Frau wurde aufbrausend, was er auch verstehen konnte. Aber wie oft hatten sie dieses Thema schon durchgekaut. Wie viele Jahre wusste Sharon das sie es einfach nicht beachten sollte. Sie hatten doch einander und mehr zählte doch nicht.
"Sharon, das sind Idioten. Lass uns einfach unsere Arbeit tun und dann wieder auf die Galactica zurückkehren. Es wird wieder, versprochen!"
"Ja, klar - es wird wieder! Diesen Spruch kann ich nicht mehr hören. Du siehst einfach nur zu wie sie mich und deiner Tochter fertig machen, und unternimmst nichts!"
"WAS SOLL ICH DEINER MEINUNG NACH TUN, SHARON??"" brüllte Helo los, "Soll ich etwa meine Waffe ziehen und jeden Einzelnen erschießen? Verlangst du das etwa? Mache ich nicht genug? Verbiege ich mich nicht jeden Tag genug für uns? Soll ich sie alle töten damit du deine Ruhe hast - häh!!!"
"JA - damit du endlich mal was für uns tust!!" antwortete Sharon patzig und verschwand mit laufenden Tränen im Gesicht.
Helo rannte erst nicht nach. Er wollte seiner Frau Zeit geben. Er wusste das ihre Anspielung aus ihrer Hilflosigkeit entstand und nicht ernst gemeint war. Sie wusste das ihr Mann jeden Tag für seine Familie kämpfte und viele Entbehrungen durchleben musste, was ihm auch schwer fiel und für machen Streit im Hause Agathon sorgte.
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Battlestar Galactica
Standort: US 7769
Auftrag: Schutz der Flotte
Vorsichtig klopfte Dee an die Tür von Lee Adama. Nachdem sie mehrmals anklopfte ohne eine Antwort zu erhalten, wagte sie sich ohne ein Herein in das Quartier von ihm. Sie streckte sachte ihren Kopf hinein und sah sich um. Apollo saß vor dem Ehebett und starrte das Kind vor ihm an. Zak spielte unschuldig mit seinen Spielsachen und verdrückte, wie von seiner Mutter gewohnt, einen Keks. Der kleine Mann hatte die Trennung von seiner Mutter immer noch nicht verkraftet und hatte deshalb einen kleinen braunen Teddybär an seiner Seite, den er von Kara immer bekam wenn sie ihn ins Bett brachte.
Dualla schloss die Tür und bewegte sich langsam auf die beiden Männer zu. Lee achtete kaum auf sie, wusste aber um ihre Präsenz im Quartier. Zak winkte wie immer mit einem Strahlen wenn er Dee sah, die fast so was wie seine Mutter sein konnte, so sehr kümmerte sie sich stets um ihn.
Sie setzte sich neben ihn und sah ihn an. Lee Adama versuchte sein Leben zu ordnen, und wo er den kleinen Zak einordnen sollte. Sein gesamter Fokus war einzig allein auf seinen Spross gerichtet, obwohl es ihm schwer fiel Zak als seinen Sohn anzuerkennen. Aber das war er nun mal, daran gab es keinen Zweifel. Zumindest hier gab es keinen Zweifel daran das etwas im Leben von Lee und Kara eine Lüge gewesen war.
"Wie kann ich mir sicher sein, Dee?" fragte er Anastasia in seiner Trauer.
"Meinst du mit Zak?"
"Mit allem! Die Frau, die ich liebte, war ein Cylon. Zak ist auch einer von ihnen. Aber was davon ist gelogen, was davon ist wahr?"
Zaghaft reichte Dee ihm ihre Hand und hielt sie fest. Sie wusste ungefähr was er durchmachte. Die Trennung von einem geliebten Menschen, der sich in seinem Fall als der Feind herausstellte, die Liebe zu seinem Sohn, der Streit mit seinem Vater der ihn in seinen Augen verriet.
Nur der kleine Zak verstand nichts von alldem. Für ihn war nur die heile Welt von Bedeutung, zusammen mit seinem Vater und seiner Mutter. Er wusste nichts über Cylonen, das er ein Hybride war, über den Krieg mit den Maschinen, den Krieg im Herzen seines Vaters.
"Lee, er braucht seinen Vater. Egal was Kara auch immer war, er kann nichts dafür. Er ist ein Teil von dir und braucht dich jetzt mehr als jemals zuvor."
Für Lee Adama hörten sich diese Worte irgendwie einstudiert an. Und das sie aus Dees Mund kamen? Schließlich war sie einer der Cylonenhasser an Bord der Galactica. Sie verabscheute Athena bis aufs Mark und für Zak stellte sie eine Ausnahmeregel auf?
"Man muss sich doch sicher sein, oder?"
"Du musst doch von deinem Vater wissen das man sich nie mit etwas sicher sein kann. Lee, er wird dein Sohn bleiben, egal was passiert! Egal wie du dich auch entscheiden magst.
Ich steh dir bei, so wie ich es vorher auch immer tat. Weil, sieh ihn dir doch an, da steckt soviel von dir drin."
Mit einem Kuss auf die Wange sicherte sie ihm auch in diesen dunklen Zeiten beizustehen. Sie hatte Zak schon zu sehr ins Herz geschlossen und wollte nicht darüber nachdenken was Zak Adama war. Er war und wird ihr kleiner Zak bleiben - was anderes sollte nicht von Bedeutung sein.
Little Starbuck stand auf und bewegte sich nur zögerlich auf Lee zu. Obwohl er noch zu jung war um zu begreifen was um ihn herum geschah, so bemerkte er aber das etwas mit seinem Vater nicht stimmte. Einen Moment zuvor hatte er seinen Keks noch im Mund gehabt, und ein wenig angesabbert, was ihm nicht davon abhielt ihm seinen Vater zu reichen. Es war seine Art ihm zu zeigen das er Lee brauchte. Aber damit zwang er Apollo in eine Ecke wo er nicht genau wusste wie er reagieren sollte.
Dee drückte seine Hand und gab ihm schlussendlich die Kraft das vermeintliche Geschenk seines Sohnes anzunehmen. Nun traute sich der kleine Mann näher heran und streckte die kleinen Ärmchen nach ihm aus um die väterliche Nähe spüren zu können.
Zögerlich, aber gewollt, nahm Lee seinen Sohn an sich und drückte ihn an seine Brust.
Im Quartier seines Vaters begann er einen Weg, denn er nun zu Ende schreiten sollte. Und Zak war sicherlich ein Teil dieses schweren Weges, der einen Sprung über den eigenen Schatten beanspruchte.
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Admiral Adama und sein XO durchliefen seit dem Beginn des neuen Tages ein Routineprogramm, um die letzten Ereignisse zunächst verdrängen zu können. Beide, jeweils auf individuelle Weise, hatte seine persönliche Probleme mit Kara. Der XO achtete im Stillen Starbuck, als Soldatin und Pilotin. Nach außen hin versuchte er ihr das Leben so schwer wie möglich zu machen. Neu Caprica hatte sie zusammengeschweißt. Sie teilten ähnliche Erfahrungen unter der Terrorherrschaft der Cylonen. Der XO im Gefängnis, Kara als persönliche Sklavin vom Cylonen Leoben. So wurde es für Starbuck erträglicher den XO zu ertragen mit seiner Laune. Neu Caprica würde sie auf ewig verbinden.
Aber für Adama war das Los noch härter. Kara war so was wie eine Tochter, so wie es Boomer für ihn einst war. Der Verlust Boomers veranlasste den alten Mann dazu stärker an Starbuck festzuhalten. Trotz, oder gerade wegen, ihrer Fehler. Als sie noch schwanger wurde, später Lee auf Neu Caprica auch noch heiratete, war für ihn das persönliche Glück vollkommen perfekt. Dieses Glück wurde innerhalb von 6 Monaten völlig zerstört. Kara war ein Cylon, sein Enkel ein Hybride und sein Sohn sagte sich von ihm nun endgültig los. Noch viel schlimmer konnte es Bill Adama nicht mehr treffen.
"Sir, CAP 516 ist zurück und meldet keine Vorkommnisse!" meldete sein LSO Cpt. Kelly.
Automatisch übertrug sein Colonel die Rückkehr der CAP auf die Einsatztafel in der Nähe des Lagetisches, um ständig auf dem Laufenden zu sein.
Adama zeigt anschließend auf seine Uhr. Sein XO verstand ohne nachhaken zu müssen.
Es war wieder Zeit die Einsatzmuster zu ändern. Es sollte feindlichen Aufklärern erschweren die Arbeitsweise der Patrouillen zu erkennen um dann im geeigneten Augenblick anzugreifen.
Und es erhöhte so den Schutz der Flotte vor cylonischen Übergriffen. Denn mit den geänderten Einsatzmustern wurden auch die Sprungpläne geändert, in welchem Abstand die Flotte sprang.
"Sir, die Präsidentin!" machte Tigh aufmerksam, als er begann die Befehle zu übermitteln.
Laura kam mit Cottle herein. Sie zeigte zu einem abgelegenen Bereich im CIC. Etwas sollte der Rest nicht mitbekommen. So übergab er seinem XO für den Moment seiner Abwesenheit die Befehlsgewalt. William folgte Laura und dem Doc.
Natürlich erregte dies die Aufmerksamkeit der Crew und des XO's dennoch.
Oberhalb des CIC's überreichte Laura dem Admiral eine weitere Kopie des Cylonentests, den William weigerte erneut anzusehen. Aber Laura bat ihn darum. So warf er einen Blick darauf und blieb bei einer der unteren Zeilen stehen.
"Ich war heute bei ihr, Admiral. Ich habe ihr auch eine Kopie gegeben, damit sie sieht das ich hier keine Scherze mache. Aber den letzten Abschnitt habe ich ihr vorenthalten, da Cottle es noch mal prüfen sollte." sagte Laura zu Beginn.
"Doc?"
"Sir, es besteht kein Zweifel daran das es sich um einen Cylonen handelt. Im Gegensatz zu den anderen ist dieser körperlich um einiges stärker. Was aber im Widerspruch zum Befund liegt. Wir haben es erneut geprüft und es passt zu ihrer Krankengeschichte. Sie hat Krebs, Admiral. Noch im Anfangsstadium, aber es ist Brustkrebs!"
Nun war Adama verwirrt. Er hatte sich lange mit Athena über Cylonen unterhalten und sie sagte ihm schon mehrmals, das Cylonen für Krebs und andere Krankheiten nicht anfällig waren. Ausnahmen waren Krankheiten, wo der Mensch seit Jahrtausenden immun war.
Er las es erneut und Cottle bestätigte erneut. Dieser Cylon hatte die Merkmale von Kara Thrace. Es war eine genetisch bedingte Krebserkrankung, die sie von ihrer Mutter haben musste, da Socrata Thrace schon am Krebs starb.
"Doktor Cottle, ich bin verwirrt. Cylonen können keine Erbkrankheiten bekommen. Denn dann wäre sie kein Cylon, oder irre ich mich da?"
Cottle fühlte sich auf irgendeine Weise schon gekränkt. Für wen hielt ihn Adama? Cottle war in solchen Sachen stets gewissenhaft, obwohl ihn die cylonische Physiologie mehr als einmal einen Schrecken einjagte.
"Sagen sie mir ins Gesicht wenn sie mich für unfähig halten, Sir. Aber ihr Cylon ist die Kara Thrace, die ich vor Monaten bereits untersuchte. Ich kann es nicht erklären, das fällt in den Bereich der Religionsspinner - nichts für ungut, Frau Präsident. In ihren Händen halten sie Fakten, kein Wunderbericht!
Wenn sie mich nun entschuldigen würden!"
Angefressen verließ der Arzt das CIC, zurück zu seinen Patienten. Laura blieb beim Admiral, der sich noch mal den Bericht des Arztes durchlas.
"Bill, mir wird das ein wenig unheimlich. Ich als Religionsspinner würde, wenn man die Schriften interpretieren würde, den Cylonen in der Zelle für den sterbenden Anführer halten.
Aber der Gedanke ist mir wie gesagt sehr unheimlich."
"Mit allem Respekt, Frau Präsident - die Erde ist momentan mein geringstes Problem."
Durch seinen Kopf schossen tausende von Gedanken, alles was er über Cylonen wusste, konnte in Frage gestellt werden. Ein Cylon, der an Krebs erkrankte?
Cottle war für sich bestätigt das er diese Frau schon mal untersuchte, was aber ebenso unmöglich war - denn Kara starb im Wirbel. Das wusste er, das wusste sein Sohn, Laura und ebenfalls alle in der Flotte.
"Über was denken sie nach, Admiral?"
"Lee sagte immer wieder das es Kara wäre, die er mitbrachte.
Ich habe schon vor Monaten gewusst das Kara an Krebs erkrankte, der Doc kam zu mir. Ich habe es weder Lee noch dir gesagt. Starbuck wollte es ihm selbst sagen, wenn sie den passenden Augenblick fand.
Das würde alles in den Schatten stellen, an was der Mensch - oder sogar der Cylon - glaubt. Athena versicherte mir, das Modelle nur unter Missionsbedingungen Krankheiten erhielten, aber nicht wirklich daran erkrankten. Ein Arzt kann das feststellen.
Doch dies hier? Sollte Lee recht gehabt haben?"
Admiral Adama sah Laura an und verlangte tatsächlich eine Antwort darauf. Aber Laura sah darin eine Verspottung der göttlichen Ordnung. So was würden die Götter nicht zulassen.
"Verlange keine Antwort von mir, Admiral. Dieses Ding ist ein Cylon und wir sollten bei diesem Fakt zumindest bleiben. Alles andere wäre Spekulation, die du dir nicht antun sollest, alleine wegen dem Schutz der Flotte.
Wie oft haben uns die Cylonen getäuscht - deine Worte, Admiral!!"
"Ich weiß!!" antwortete Adama darauf und steckte das Papier dennoch ein.
Er ging und ließ Laura stehen, obwohl sie noch nicht fertig war mit diesem Thema, aber Adama schon. Er kehrte zu seinem XO zurück und tat das, wo er genau jede Grenze der Möglichkeit kannte.
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Captain Steve Paye
Rufname: Stingray
Viper 1049
Standort: Unbekannter Sektor
Auftrag: Schutz der Battlestar Chronos
Steve drehte seine mittlerweile 3 Runde und die Ablösung hatte sich angemeldet. Er drehte seine Viper Mk VII in die Schlussrunde und überflog die Chronos, auf der beim Tiefflug sogar vereinzelte Techniker in Raumanzügen zu sehen waren, die kleinere Panzerschäden versiegelten. Sein DRADIS zeigte außer eigenen Kräften nichts an und alles war zum Glück sehr ruhig. Ein kurzer Blick nach oben, links und rechts versicherten ihm das seine 4 Begleitjäger nicht in dieser Suppe verloren gingen. In der Zwischenzeit hatten die Jagdpiloten gelernt mit dem Nebel umzugehen und wussten wo die Asteroiden, wo das DRADIS versagte, die Schrottteile, die ebenfalls hier im Nebel lagen und die Chronos hingeschleppt werden sollte.
Aufgrund der begrenzten Kommunikationsfähigkeit der Chronos flog ein Raptor als Verbindungsstück zwischen Kampfstern und den Jägern. Der Raptor konnte die Viperpiloten ab einer bestimmten Reichweite mit der Chronos in Verbindung halten und somit für einen geregelten Befehlsablauf sorgen.
"Viper 1 von 4, kommen!" ertönte über Stingrays Helmfunk.
"Was gibt es Stone?"
"Sir, was halten sie von der Tatsache das die Cylonen wie wir aussehen? Ich meine, wir haben ihnen nichts von Leo erzählt. Ich habe sein Foto gesehen!"
Stingray wusste worum es Abbey ging. Leo war ebenfalls ein Mitglied der Crew, und ein Cylon. Er war eine Nummer Zwei und bei der Galactica als Leoben Conoy bekannt.
Jedoch verstarb Leo vor einigen Monaten, als er versuchte die Maschinen zu reparieren - oder zu manipulieren? Jedenfalls erschlug ihn ein Träger, der sich aus seiner Halterung gelöst hatte. So lautete jedenfalls der offizielle Unfallbericht des leitenden Wachoffiziers der Chronos.
"Der Schlitzauge war mal ihre Freundin?" fragte er zurück, um ihrer Frage auszuweichen.
"Ja, Sir - sie war es!! Sie ist ein verdammter Toaster und ich werde eines Tages das tun, wozu wir ausgebildet wurden. Stellen sie sich vor, die halten die Toaster wie Haustiere und machen Babys mit ihnen!!"
Die Abscheu in ihrer Stimme war zu hören, und wahrscheinlich auch im CIC der Chronos. Aber das Stingray so was von egal. Denn er stimmte ihr in gewisser Weise zu. Die Galactica brauchte die Chronos dringender als sie ahnten. Die Cylonen unterwanderten die letzten Überlebenden und sie merkten nicht einmal welches falsche Spiel mit ihnen getrieben wurde.
"Viper 1 von 3, Sir - 16 Klicks, schwaches Signal. IFF unbekannt, haben sie es auch gesehen?"
Steve kontrollierte sein DRADIS bevor er Meldung an die Chronos machen wollte. Zuerst war nichts zu erkennen, aber dann zeigte auch sein DRADIS ein Schiff an. Es bewegte sich schnell auf die Chronos zu.
"Ich habe es auch, Viper 3. Chronos, hier Stingray CAP 332 - wir haben ein unbekanntes Ziel bei 595 Karom 111, 13 Klicks und näher kommend!" meldete er an die Chronos weiter.
Automatisch drehte er seine Viper auf Abfangkurs und wusste genau das die weiteren CAP's in der Nähe zur Unterstützung eilten.
"Viper 1, hier Chronos - Raptor 4 bestätigt cylonischen Kontakt!! Wiederhole - Kontakt cylonisch!!"
"Cylonisch?" fragte Abbey nach, um ganz sicher zu gehen das sie sich nicht verhörte.
"Schnauze Stone, wir haben einen Auftrag!!"
Die Gruppe von 4 Vipern beschleunigte und ging auf Abfangkurs, so das sie den Kontakt abfangen konnten. Über Funkt hörten sie bereits von einer anderen Gruppe das es sogar mehrere Kontakte waren. Einen Raider Mk II und einen Schweren Raider hatten sie bereits erledigt und befanden sich nun im Raumkampf. Auch der Kontakt auf Steves DRADIS entpuppte sich als cylonisch und vor allem nicht als alleine.
"TOASTER!!" brüllte einer seiner Piloten.
Im Nebel erkannten sie nun die Umrisse der Raider. Ca. 4 Mk II Raider begleiteten 2 schwere Raider zu Chronos und ließen sich sogar von den Abfangjägern nicht ablenken.
"Ok, Rot erledigt die Eskorte. Blau erledigt die Schweren Raider!!"
Im Anflug auf das Ziel teilten sich die 4 Viper auf. Paye nahm einen Heavy Raider ins Visier und flog in dichter Formation mit seinen Flügelmann auf die Gruppe Cylonen zu. Paye wurde nervös und begann auch ein wenig zu schwitzen. Wie konnten sie die Cylonen hier finden?
Sein Zielcomputer gab grünes Licht und die mit seiner Gruppe begann er zu feuern. Rote 30mm Geschosse der Thraxon Drillingskanonen fegten durch den Nebel. Ein Mk II Raider wurde schwer getroffen und scherte aus der Formation aus. Abbey versenkte ihr Ziel und nahm die Verfolgung des Ausscherers auf.
Steve traf sein Ziel am Kopf und auf der Oberseite. Jedoch steckte der Schwere Raider die Treffer weg, drehte sich um und begann mit seiner 40mm Vierlingskanone auf die gegnerische Mk VII zu schießen.
Steve vernahm nur für einen kurzen Augenblick einen hellen Feuerball neben sich und er ahnte bereits das der Raider seinen Flügelmann getötet hatte. An Steve zischten bläuliche Geschosse vorbei und einige trafen seine Heckflosse.
Er musste ausbrechen um nicht das selbige Schicksal zu erleiden. Während der Schwere Raider seinen Weg fortsetzte, hefteten sich 2 Mk II Raider an ihn dran.
Sofort beschleunigte der CAG der Chronos seine Viper um seine Gegner abzuschütteln.
Die beiden Jäger blieben jedoch hartnäckig. Sie feuerte ihre 40mm Kanonen ab und zwangen Steve nicht auszubrechen. Er versuchte Haken zu schlagen, änderte seine Richtung abrupt.
Die Mk II hinter ließen ihm keine Chance eines Ausbruches. So stürmte er nervös und mit Panikattacken durch den Nebel. Sie fanden ihn jedes Mal, wussten wie er flog. Weitere Treffer erschütterten seine Viper und der Computer zeigte Schäden in der Steuerung an. Sie mussten sein Höhenruder erwischt haben. Denn die Viper flog nun unruhiger, wackelte nervös hin und her. Sie ließ sich nur noch schwer steuern, was seine Gegner nicht aufhielt weiter auf ihn zu feuern.
Weitere Einschläge konnte er hören und der Computer meldete ein Versagen der Kommunikation.
Die Nervosität stieg weiter an. Die Panik ließ ihn kaum richtig denken. Er flog nur noch instinktiv, so wie er damals in der Ausbildung lernte.
Sekunden der Verfolgung vergingen wie Stunden und er konnte sie immer noch in seinem Nacken spüren.
Doch plötzlich sah er helle Blitze vor sich und ahnte was es war.
"Ach du heilige Sch…!" stieß er aus.
Für einen kurzen Moment konnte er einen klaren Gedanken fassen und riss seine Nase nach links unten weg. Über sich erfassten auf einmal Feuerbälle die Angreifer und zerschmetterten sie in mehrere Einzelteile. Steve blickte nach oben und sah dieses wunderschöne Schauspiel im Nebel. Wie das rot-gelbliche Feuer sich in den Nebel einfügte und ein atemberaubendes Farbenschauspiel darbot - was ebenso tödlich für die Cylonen war.
So wie es aussah hatten die Techniker die Waffen reaktivieren können - leider zu Ungunsten der Cylonen.
Doch dies konnte nicht rechtzeitiger geschehen, sofern der Besuch der Cylonen kein Zufall war…..
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