Gesellschaft ohne Öl möglich?

[Rabiator der II.]

Zum Thema Energiepreise und Förderung der Erneuerbaren sei mal angemerkt, daß auf der Einsparseite bei den vielen Leuten noch einiges rauszuholen ist.

Stichwort Glühbirnen zum Beispiel, in den letzten Jahren sind die LEDs so gut geworden daß der Umstieg auch ohne "Nachhilfe" von der EU leicht fallen sollte. Ein Rechenbeispiel:
-Eine 100 W Glühbirne brennt 1000 Stunden im Jahr (das ist etwas unter 3 Stunden an Tag), das macht 100 kWh.
-Eine LED bringt vergleichbar viel Licht mit 15W, das macht bei gleicher Brenndauer 15kWh. Sie kostet derzeit noch 10-15 Euro und hält üblicherweise mehrere Jahre.
-Die Einsparung liegt bei 85 kWh, macht bei optimistischen 25 Cent/kWh etwa 21 Euro Einsparung im Jahr. Das ist mehr als die LED kostet => Amortisierung im 1. Jahr, ab dem zweiten Jahr echte Einsparungen

Auch beim Kühlschrank geht noch einiges rauszuholen. In meiner alten Mietwohnung (ausgezogen Anfang 2014) war noch ein Stromfresser mit ca. 500 kWh/Jahr drin. Mein neu gekaufter in der neuen Wohnung kommt laut Herstellerangabe mit knapp der Hälfte aus. Macht analog zu obiger Milchmädchenrechnung 62,50 Euro Ersparnis im Jahr. Nur mal so grob über den Daumen gepeilt.

[arragon0815]

Dann machen wir mal ein Rechenbeispiel ohne die Einschränkungen die unter Duldung der Politik von den Herstellern kommt :

Eine Glühbirne kostet fast nichts, die eigenbrötlerisch von der Industrie festegelete Brenndauer von 1000 Stunden wird den tatsächlichen Gegebenheiten angepasst, also > 5000 Stunden....

...und schon rechnet sich der ganze Energiequatsch wieder anders...

[Boro Pi]

Abgesehen davon, dass die ganze Diskussion um Glühbirnen klimapolitisch ziemlich heiße Luft ist. Weniger als 4% des Stromverbrauchs eines Haushalt fallen für die Beleuchtung an. Ja, Energiesparlampen sind gut, ja, LEDs sind besser, aber wir lösen unsere Energieprobleme nicht, indem wir an diesen 2-4% unseres Verbrauchs herumdoktern.
Die von Rabiator angesprochenen Kühlschränke und andere Großgeräte, nicht zuletzt aber all unsere Computer, darüber muss man reden.

Boro Pi

[arragon0815]

Toll, gerade ist mein neues Big-Tower-Gehäuse eingetroffen

Ich sehe aber auch nicht ein das wieder mal nur die kleinen an der Energie sparen sollen und die großen sich mit "unsauberen" Energien dumm und dämlich verdienen.
Globale Lösungen mit erneuerbaren Energien will ja keiner weil dann das Verdienen wegfällt und nur Dumm und Dämlich übrig bleibt.

[X2-Illuminatus]

Man kann mit erneuerbaren Energien super Geld verdienen, gerade in Deutschland. Deswegen hat E.ON auch erst kürzlich angekündigt, sich fortan auf das Geschäft mit "Ökostrom" zu konzentrieren.

Das Problem beim Strom/Energie einsparen sind eher die Wirtschaftslobbyisten der großen Unternehmen und Wirtschaftsverbände, die unserer Regierung wann immer möglich erklären, wie schlecht es ihnen doch gehen würde, wenn sie normale Strompreise zahlen müssten. Dadurch kommen dann z.B. solche lustigen Dinge zustande: Mehr zahlen trotz Strom sparen.

Auch eher schädlich für das Ziel Energie einzusparen, ist, dass die seit Jahren eigentlich groß angelegte und schon mehrfach angekündigte Förderung zur privaten Gebäudesanierung bisher nicht zustande gekommen ist.

[Rabiator der II.]

Abgesehen davon, dass die ganze Diskussion um Glühbirnen klimapolitisch ziemlich heiße Luft ist. Weniger als 4% des Stromverbrauchs eines Haushalt fallen für die Beleuchtung an. Ja, Energiesparlampen sind gut, ja, LEDs sind besser, aber wir lösen unsere Energieprobleme nicht, indem wir an diesen 2-4% unseres Verbrauchs herumdoktern.
Die von Rabiator angesprochenen Kühlschränke und andere Großgeräte, nicht zuletzt aber all unsere Computer, darüber muss man reden.

Boro Pi

In meiner alten (Single)Bude war der Gesamtverbrauch knappe 1000 kWh/Jahr. Gut die Hälfte davon allein der Kühlschrank.

An zweiter Stelle war vermutlich tatsächlich der PC, obwohl ich da schon beim Einkauf auf sparsame Komponenten geachtet habe. Im Desktop-Surfbetrieb ohne Spiele knappe 80 W, plus Monitor vielleicht etwas über 100W.

Hier komme ich wieder auf die Glühbirnen zurück:
Die Teile sind sehr viel preiswerter auszutauschen als der PC. Und hätte ich noch Glühbirnen gehabt, wäre deren Verbrauch allein höher gewesen als der des PCs. Ich setze da mal 2 Birnen zu je 60W an, das war in meiner Deckenlampe vom Hersteller maximal vorgesehen und weniger wäre mir zu duster gewesen. Tatsächlich hatte ich zwei Energiesparlampen von insgesamt 33W eingebaut.

Rechenbeispiel zweiter Teil, wieder für die alte Wohnung:

• Verbrauch (tatsächlich gemessen per Stromzähler) etwa 1000 kWh/Jahr
• Mit Annahme von 1000 Stunden Beleuchtungsdauer:
  Verbrauch Energiesparlampen 33 kWh/Jahr, macht 3,3% vom Gesamtverbrauch
• Mit (hypothetisch) 120W Glühbirnenbeleuchtung:
  Verbrauch Glühbirnen 120 kWh/Jahr, Gesamtverbrauch hypothetisch auf 1087kWh/Jahr hochgesetzt.
  Macht etwa 11% des Gesamtverbrauchs für die hypothetischen Glühbirnen.

In diesem Beispiel wurde allerdings nicht mit Strom geheizt, für einen Haushalt mit Heizlüftern würde es wohl anders aussehen.