Story: Fast ein Jahrtausend

Der kleine Teladi aus dem X-Universum hat Gesellschaft bekommen - hier dreht sich jetzt auch alles um das, was die kreativen Köpfe unserer Community geschaffen haben.

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Collossus-Fan
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Story: Fast ein Jahrtausend

Post by Collossus-Fan » Wed, 2. Jun 04, 20:37

Nun ja, ich hab mehrere Wochen getippt und nun ist es endlich so weit, meine zweite Story ist fertig. Ich hoffe sie gefällt denen, denen auch meine erste Story gefallen hat. Über Feedback freue ich mich natürlich sehr.


Fast ein Jahrtausend

Prolog

Vom Orbit aus sah die Sonne wunderschön aus, Thorsten blickte zu der gelben Scheibe am Rand des Planeten, die ihn irgendwie an die
Sonne seiner Heimat, der Erde, erinnerte. Doch kein Schiff umgab ihn, kein Raumanzug. Er schwebte unsichtbar durchs All, keine
Sensoren oder Augen würden ihn wahrnehmen. Er genoss das Gefühl der warmen Sonnentrahlen auf seiner Haut, auch wenn warm etwas
untertrieben war, bei 2345 Grad Celsius. Als er in den 80ern des 20. Erdjahrhunderts geboren wurde, hätte er sich nie träumen lassen,
einmal ferne Galaxien zu bereisen, geschweige denn, frei im Raum zu gleiten. All dies hatte er einem Unfall zu verdanken, aber war es
wirklich einen Dank wert? Er erinnerte sich gut an seine Zeit als Dozent an einer deutschen Universität, diese glich dem Institut,
auf das er Kurs nahm, zwar in keinster Weise, weder im Aussehen noch in der Ausstattung, doch irgendwie hatte es die alten Erinnerungen
wachgerufen.
Damals studierte er Mikro-Elektronik und Human-Biologie. Er wollte eigentlich Androiden entwickeln, um dem Menschen zu helfen, doch
nirgendwo gab es entsprechende Arbeitsplätze. Also widmete er sich nach seinem Studium der Nano-Technologie. Die Arbeit war
langwierig, doch 2012 war es so weit, der erste Test mit medizinischen Nano-Bots wurde durchgeführt. Ein Resus-Affe sollte
von Aids geheilt werden, doch aufgrund der Programmierung der winzigen Maschinen gab es einen schwerwiegenden Fehler. Die
Programmierung sah eigentlich vor, dass die extern von einem Quanten-Computer gesteuerten Mikro-Roboter ihren Wirt instand halten
und sich selbst verbessern sollten. Doch man hatte vergessen, den Test-Modus zu aktivieren und so suchten sich die Naniten ihre
eigentlichen Wirte: Menschen. Thorsten und seine 4 Kollegen wurden von den Naniten infiziert. Zwei starben aufgrund einer Immun-Reaktion
innerhalb weniger Minuten, ihre Haut schlug Blasen und sie fielen röchelnd um. Thorsten und seine beiden anderen Kollegen blieben
jedoch am leben, denn die Maschinen lernten über den Quantencomputer und passten sich dem Immun-System an. Jedoch nicht gut genug:
Die beiden anderen Professoren starben an zellulären Missbildungen, eine Woche nach dem Vorfall versagte ihr gesamter Kreislauf.
Er hatte aber das zweifelhafte Glück, dass die Maschinen aus ihren Fehlern lernten und in ihm ihre Arbeit korrekt verrichteten.
Drei Wochen nach der Infektion brauchte er seine Brille nicht mehr. Die Jahre vergingen. Drei Jahre nach dem Unfall, er war
untergetaucht da ein ziemlicher Trubel wegen der seltsamen Tode seiner Kollegen herrschte, wachte er eines Morgens auf und die
Lichter des Quanten-Computers, den er als Koffer mit sich umhertrug, waren erloschen. Hatte der Computer die Kontrolle über die Naniten
verloren? Er war geschockt, doch als er sich aufrichtete, spürte er Schwindelgefühle und Übelkeit.
Er untersuchte sich selbst und die Ergebnisse waren schockierend: Trotz dem Ausfall des Computers arbeiteten die Nano-Bots
weiter. Eine Untersuchung seines Gehirn brachte die Lösung: Ein winziger metallischer Körper in seinem Stirnlappen stellte sich als
ein kleiner Sender heraus. Die Naniten hatten die zwei Drittel seines Gehirns, die ein Mensch nicht benutzte, in eine biologische
Art des Quanten-Computers verwandelt. Er hatte Angst. Er musste allein sein, sonst könnte er noch andere Menschen infizieren, so hatte
er sich auf den Himalaya zurückgezogen. Thorsten versuchte eine Lösung zu finden um die Maschinen aus seinem Körper zu entfernen, doch vergebens.
Eines Tages, ca zwölf Jahre nach dem Unfall, rutschte er an einem Felsvorsprung ab und stürzte 150 Meter in die Tiefe, bis ein Felsen
seinen Sturz abbremste. Jeder Knochen in seinem Körper war zerschmettert und die Organe waren zerfetzt, in einer Lache aus Blut fror das, was noch von ihm übrig war. Nun verlor er das Bewusstsein und machte sich darauf gefasst nie wieder aufzuwachen. Doch er hatte sich geirrt.
Irgendwann öffneten sich seine Augen, er sah alles klar vor sich, nicht das Jenseits lag vor ihm, sondern er lag wieder auf dem schwarzen
Fels, immernoch in dem Blizzard, der ihn abrutschen liess. Sein Anzug war zerfetzt, doch auf dem Stein war kein Tropfen Blut zu sehen.
Er konnte es nicht glauben, Thorsten ging zurück zu seinem Zelt und untersuchte sich wieder einmal: Es war, als hätte er niemals eine Verletzung erlitten, selbst die schwarzen Erfrierungen, die er sich beim Aufstieg zu seinem Lager zugezogen hatte, waren nach 5 Minuten verschwunden. Ein Blick auf seine Uhr zeigte ihm, dass er 9 Stunden bewusstlos gewesen war. Eine Untersuchung der Naniten ergab, dass sie ihre Konstruktion verbessert hatten, sie waren sehr viel komplexer und ein Teil der KI schien in jeden einzigen Naniten verlagert worden zu sein. Thorsten hatte eine Idee, er nahm eine Gewebeprobe, die er einmal aus einem Labor entwendet hatte, und tropfte etwas Blut aus einer Wunde die er sich am Finger stach auf das Gewebe. Die Wunde war innerhalb von Sekunden verheilt und ein Blick unter das Elektronenmikroskop zeigte ihm genau das was er sehen wollte: Die Naniten liessen das Gewebe in Ruhe, ordneten sich um Thorstens Blutkörperchen an, und transportierten
diese aus der Sichtweite des Mikroskops. Als er auf den Tisch sah, sah er metallisch glänzendes Blut in einem Faden auf seinen Finger
zufliessen, dort drang es in die Fingerkuppe ein und verrichtete weiterhin seinen Dienst in Thorstens Organismus.
Er konnte endlich unter Menschen ohne angst zu haben, jemanden dem selben Schicksal wie seinen Kollegen auszusetzen.
Er zog zurück nach Deutschland, jedoch lebte er weiterhin abgeschieden, um nicht von Leuten erkannt zu werden, die ihm vielleicht unangenehme
Fragen bezüglich seiner Forschung stellen konnten. Die Jahre vergingen, die Naniten verbesserten sich immer weiter, nur noch ein Fünftel
seines Gehirns wurde von ihnen in Anspruch genommen und seine Sinne hatten längst das normale Maß eines Menschen überschritten. Eines Tages, er beobachtete gerade einen Schmetterling in 5 Kilometer Entfernung, hörte er ein Rauschen hinter sich, ein neuer Sportwagen, sie hatten mittlerweile eine Höchstgeschwindigkeit von 500 kM/H, raste durch das beschauliche Wäldchen und direkt auf ihn zu. Aus einer Schreckbewegung sprang er beiseite, viel weiter als er es für möglich gehalten hätte. Seine Flugbahn trieb ihn durch zahlreiche Kiefern und sein Flug stoppte erst in einem kleinen Gebirgsbach, nicht eine Blessur zierte seinen Körper, von diesem Tag an nahm seine Muskelkraft exponentiell zu.
Weitere Jahre vergingen, in denen die Nano-Maschinen seinen Körper veränderten, Bücher mit 600 Seiten las er in einer Stunde und vergaß den Inhalt nie. 2036 waren die beiden Sprungtore fertiggestellt, sein Körper wies keine Anzeichen seines Alters von über 50 Jahren auf,
jeder der ihn sah, hätte ihn auf Mitte 20 geschätzt. Wieder verging die Zeit, jetzt schrieb man das Jahr 2063, seine Denk- und Rechenfähigkeit
übertrafen mittlerweile jeden Quanten-Computer. Er beobachtete von seiner Terasse mit bloßem Auge die neue, gigantische Handelsstation im Orbit, morgen würde er seinen ersten Flug in den Weltraum antreten.
Doch es gab einen Zwischenfall, die automatische Fähre hatte im Weltraum eine Fehlfunktion und drohte zu explodieren, da auch noch zahlreiche Mikro-Meteore das Schiff schwer beschädigt hatten. Er musste etwas tun. Er rannte in den Maschinen- und Computerraum, dort stellte er fest, dass dieser keine Atmosphäre mehr aufwies, zu seiner berraschung passierte ihm nichts. Thorsten wollte das Schiff reparieren, er kannte die Konstruktion des Schiffes, doch er konnte nur die Computer-Konsole bedienen, die Maschine jedoch nicht, schliesslich hatte er nur zwei Hände. Wie als hätten die Naniten seine Gedanken gelesen, drangen zahlreiche silberne Nebelschwaden aus seiner Haut, welche aus Milliarden von Nano-Bots bestanden. Die Wolken drangen in die Schiffshülle und die Maschinen ein, welche sich alsdann regenerierten, die Löcher in der Schiffswand wuchsen zur Mitte hin zu und die Maschinen nahmen wie durch Geisterhand ihren Dienst wieder auf, dann drangen die silbernen Wolken wieder in seinen Körper ein. Er konnte es nicht glauben, die Naniten waren anscheinend neuro-interaktiv geworden und hatten gelernt, anorganische Materie ausserhalb seines Körpers zu reorganisieren, zu Anfang der Forschungen war dies nie vorgesehen oder auch nur angedacht worden.
Knapp entkam er tiefer gehenden Untersuchungen, seine falsche Identität hätte dem nicht standgehalten und die Naniten konnten das Ergebnis des
Lügendetektors fälschen, welchem er sich wegen dem seltsamen Vorfall stellen musste. Niemand erinnerte sich zudem noch an den Unfall vor
so vielen Jahren. Er versuchte seine falsche Identität von nun an nicht mehr zu gefährden. Die Jahre vergingen weiter, im Jahre 2100 entwickelten seine Naniten ein eigenes Bewusstsein und begannen sich mit ihm zu unterhalten, zuerst dachte er, er hätte aufgrund seines unnatürlich langen Lebens eine Psychose bekommen, doch die Naniten stellten das Missverständnis richtig.
Von nun an lehrte er die kleinen Maschinen, was richtig ist, in einem inneren Dialog aus elektrischen Impulsen in seinem Gehirn liefen
die "Gespräche" ab und bald hatten die Maschinen, wobei sie sich alle kleinen Roboter ein Bewusstsein teilten, eine eigene Persönlichkeit
entwickelt.
Wie er liebten seine kleinen Untermieter das Leben und studierten Organismen und Ökosysteme. Irgendwann in diesem Jahr trat er aus Versehen auf eine kleine Spitzmaus, sie war tot. Die Naniten empfanden wie er Trauer und aus seinen Händen, in denen er den kleinen Säuger hielt, drangen die Maschinen in Form einer quecksilber-artigen Flüssigkeit aus und hüllten den Nager ein. Thorsten wurde von den Maschinen über
deren Tätigkeiten informiert und innerhalb von Sekunden hatten die Naniten den kleinen Körper anhand ihres gemeinsamen Wissens wiederhergestellt und wiederbelebt. Er wusste was sie wussten und andersherum, so war ihm klar, dass die Maschinen jedes einzelne Molekül des Lebewesens reorganisiert und es so geheilt hatten. Die Maschinen hatten nur noch die Größe von einem Hexan-Molekül, nur ein Tausendstel ihrer früheren Ausmaße, regelten alle ihre Prozesse und Aufgaben mit Hilfe von Quanten-Reaktionen und bestanden größtenteils aus Mikro-Partikeln, die Thorsten im Portal der alten Sprungtore auf Taurus entdeckt hatte. Diese Partikel gab es in vielen Variationen, wie Atome, und waren um ein vielfaches kleiner, die Naniten erforschten seine Entdeckung und nutzten sie um sich zu verbessern, in einer Geschwindigkeit, die beängstigend war. Während des Terra-Former-Krieges kam eine erneute Entwicklung, die Naniten wollten helfen, er wollte helfen.
So vertieften sie ihre Symbiose und verschmolzen zu einem Bewusstsein: Da die Maschinen der Ansicht waren, dass es ja eh Thorstens Körper
gewesen sei und sie durch einen Zufall diesen mit ihm teilten, liessen sie seine Persönlichkeit dominieren. Ein weiterer Grund war ihre
Grundprogrammierung, ihren Wirt zu schützen, wobei ihre Grundprogrammierung für die Maschinen so eine Art Bibel war.
Sein Denkprozess beschleunigte sich, die Naniten verbanden sich mit seinem Geist, indem sie das elektrische Feld seines Körpers, was laut
ihrer Ansicht und Forschung seine Seele war auf sich übertrugen und ihm einen Teil ihrer Programmierung und Persönlichkeit in seine
Synapsen übertrugen. Von nun an verbesserte er sich selbst, wozu nun auch die Naniten gehörten, dies war ein Teil der Programmierung die
er in seine Persönlichkeit übernommen hatte. Mit einem kleinen Shuttle flog er durch den Raum und auf die Terraformer zu.
Zu einer kompletten Beeinflussung von 5000 Schiffen der TF hätte seine Rechenfähigkeit gereicht, doch es waren weit mehr. So verlangsamte
er ihre Computer-Hirne und machte so ihre Strategien langsamer, was bei Millionen von Schiffen im gesamten Weltraum eine enorme Leistung war. Thorsten verteilte seine Naniten wie eine Art Virus durch eine gegenseitige Annäherung der Xenon-Schiffe. Durch Mikro-Antriebe, welche die Maschinen auf ungefähr eine Geschwindigkeit von rund 10.000 m/s beschleunigten. So konnte er auch den Sprungantrieb der Xenon scannen und verbessern, bis er nur noch die Grösse eines Plutonium-Atoms besaß, dadurch konnten sich die Nano-Maschinen noch schneller verteilen und durch einen Sub-Raum-Sender, den Thorsten vor 12 Jahren erfunden hatte, dessen Nachrichten-Übermittlung in einer Sekunde einhundert Lichtjahre zurücklegten, in Verbindung bleiben und bei Bedarf zurückgerufen werden.
Nach dem Terra-Former-Krieg rief er all seine Naniten zurück. Nun konnte er zwischen den getrennten Menschen hin und her pendeln, doch er half
beim Wiederaufbau seiner Heimat. Seine Naniten rekultivierten den Boden und heilten Menschen, jedoch blieben sie menschlichen Augen entzogen.
Thorsten gewann nach so langen Jahren wieder Freunde, doch aufgrund der Tatsache, das er nicht starb, verlor er diese nach einigen Jahrzehnten
wieder. Noch immer geisterten ihm die Sätze in seinem Kopf herum, die ein alter Mann, den er als kleinen Jungen kennengelernt hatte, an seinem
Sterbebett gesagt hatte:"Ich habe dich gesehen, wie du so viele unmögliche Dinge getan hast. Du hast vielen geholfen und dich nie
zu erkennen gegeben. Du warst mir immer ein guter Freund und hast mich nie im Stich gelassen. Ich konnte dir das nie zurückgeben. Nun
da ich sterbe, kann ich dir nicht einmal mehr Gesellschaft leisten." Der Mann hatte ihn als das was er war erkannt, etwas Unmenschliches,
doch er mochte ihn wegen seiner Taten und nicht wegen dem was er war. Und wieder war Thorsten allein. Die Erde hatte sich erholt und er begann
das Universum zu erforschen, inzwischen schrieb man das Jahr 2241 und er begann unter den verschieden Spezies zu leben, zuerst unter den Boronen.
Dank seiner Naniten konnte er jedwege Gestalt annehmen, oder sich einfach unsichtbar machen. Er studierte zuerst als Unsichtbarer die Anatomie der kleinen Meereslebewesen, ihre Sprache und Sozialstruktur. Dann nahm er die Gestalt eines Boronen an und begann unter ihnen zu leben, allerdings nur in einer abgelegenen Grotte, die vom Rest der Ozeane abgeschlossen und nicht sehr technisiert war. Es kam einmal zu einem Erdbeben, das er in seiner menschlichen Gestalt und mit Hilfe seiner Naniten beendete, danach fertigte er eine Kopie seines boronischen Körpers an, die er von einem Felsen zerquetschen liess, so verliess er den Planeten im Königstal, ohne das es jemandem seltsam vorgekommen wäre.
Die Zerstörung des boronischen Körpers war jedoch in keinster Weise ein Mord, denn alles was er mit seinen Naniten zum leben erweckte, was
nicht noch bis vor drei Tagen selbst gelebt hatte, war tot und verrottete wie ein Leichnam kurz nachdem die Naniten den Körper verlassen
hatten.Trotz all seiner Heil-Kräfte und Technik, konnte er kein Leben aus dem Nichts erschaffen, selbst Zellen, die Atom für Atom ihrem
Vorbild entsprachen, entzogen sich dieser Regel nicht. Einen Körper aus einem kleinen Teil des ursprünglichen Organismus aufzubauen, war
ebenfalls kaum möglich, einen zerquetschten Kopf wiederherzustellen war jedoch einfach. DNA und Zellen mussten auf natürliche Weise entstanden sein, er konnte sie zwar abändern oder Teile eines Organismus passgenau in einen anderen einfügen, doch sobald etwas Wichtiges nicht natürlich entstanden war, sondern als Beispiel die DNA nicht natürlich war, bildete sich kein körper-eigenes elektrisches Feld und der Organismus zerfiel wie ein gewöhnlicher Leichnam, Spender-Organe oder ähnliches waren da aber eine Ausnahme. Seine Naniten hatten anscheinend Recht gehabt, als sie dieses elektrische Feld als Seele benannten, denn eine Seele konnte nur von Gott vergeben werden.
Als nächstes, also nach ca 50 Jahren, fuhr er mit dem Studium der Teladi fort, dabei widmete er sich zuerst Ianamus Zura. Es war beeindruckend,
wie gegensätzlich diese beiden Kulturen und Wertvorstellungen einer Spezies waren. Thorsten benutzte das gleiche Anfangs-Prozedere wie bei
den Boronen und machte sich zuerst unsichtbar. Die Teladi auf Ianamus Zura gaben der Ästhetik und Kunst den höchsten Stellenwert.
Ab und zu liess Thorsten, in Gestalt eines blau bemalten Teladi, ein künstliches Nordlicht über dem Planeten entstehen, wieder ohne das jemand etwas von dem Zusammenhang mit ihm bemerkt hätte. Die Teladi waren von dem Phänomen hellauf begeistert und wurden durch die Erscheinung zu zahlreichen Bildern und Skulpturen inspiriert. Die Zeit auf dem Planeten war eine der schönsten seines langen Lebens und die Sorgloseste obendrein.
Ausserdem verstanden diese Echsen es zu kochen, zwar hatte er das selbe Geschmacksempfinden wie ein Mensch, zumindest was Vorlieben anging, jedoch war es tausendmal stärker als das eines normalen Menschen; hinzu kam, dass er dank seiner Nano-Bots jegliche Nahrung spalten und verwerten konnte, auch wenn dies dank der Nano-Bots nicht von nöten war, sie konnten ihn mit allen Vitaminen, Mineralien, Nährstoffen und anderen Substanzen versorgen, die sein Körper bei normaler Funktion gebraucht hätte, auch wenn die Naniten die elektrische Spannung in seinem Körper zum Betrieb benötigten. Doch er erhielt immernoch gerne seine normalen Körperfunktionen aufrecht, denn schliesslich war er immernoch ein Mensch, zumindest zum größten
Teil, oder halt manchmal ein anderer Organismus. Was das Kochen anging, so hatten die weiblichen Teladi in ihrer Profit-Gemeinschaft mit
ihren Artgenossen auf Ianamus Zura nichts gemein, alles musste schnell aufgetischt und gegessen sein, schliesslich wollte man keine Zeit
dabei verlieren, in der man Profit erwirtschaften konnte. Nur reichere Teladi widmeten sich besserem Essen, welches jedoch auch nicht zum
besten zählte. All dies lernte er, bei seinen Wechsel zwischen den gesellschaftlichen Milliues, wie er es auch schon vorher betrieb, schliesslich konnten Wertsachen und Geld von ihm ziemlich leicht reproduziert werden, wodurch er schnell sozial aufsteigen konnte.
Nach den insgesamt 50 Jahren, die er bei den Teladi-Kulturen verbracht hatte, widmete er sich den Split.
Kriegerische Kreaturen mit mangelnder Erziehung und Tolleranz, die Zeichensprache war schnell gelernt und Thorsten verzog sich auch schnell wieder aus dieser Kultur, 30 Jahre reichten ihm, denn er mochte den Krieg und Kämpfe noch nie. Hinzu kam, dass er einst, er lebte in einem Dorf, ein einschneidendes Erlebnis hatte:
Ein Waisenkind, welches seine Eltern durch wilde Ghoks verloren hatte, lief in einer Kneipe umher, auf der Suche, nach Jemandem der sich
ihr annehmen würde. Sie kam an einen Tisch mit fünf männlichen Split, die sich von der "elternlosen Kreatur" genervt fühlten. Einer der Split
schlug das Mädchen zu Boden und trat auf sie ein, dann rammte er ihr einen Dolch in die Schulter. Obwohl Split viel wegstecken konnten, weinte
das Mädchen bitterlich, ohne jemanden der ihr aus dieser Lage hätte helfen können. Doch da war Thorsten. Die Wut stieg in ihm hoch. Er stand von seinem Tisch auf und ging auf den agressiven Split zu. Dabei wuchs er zu seiner normalen Größe und Gestalt heran, die übrigen Split sahen ihn überrascht an. Als er den grausamen Kerl erreichte, dieser hatte ihn noch nicht bemerkt weil er immer noch voll in dem Quälen des Mädchens vertieft war, packte er diesem am Hals und schleuderte ihn mit sechs G an die nächste Wand. Sofort griffen alle erwachsenen Split Thorsten an. Sie prügelten auf ihn ein, was ihre, im Vergleich zu ihm, schwachen Ärmchen hergaben. In seiner unbändigen Wut streckte er mit all seiner Kraft seine Arme von sich;
Die Wirkung war verheerend: Die Bewegung seiner Arme war so schnell und stark, dass sie die Schallmauer mehr als durchbrachen. Die zuerst komprimierte Luft dehnte sich schlagartig wieder aus und erzeugte so zwei sichelförmige Schockwellen, die in seiner Schulterhöhe durch die Kneipe schossen. Die Becher an der Theke zersprangen durch die Wucht, zum Ende kamen die Schockwellen erst, als sie die Wände des nächsten Hauses erreichten, wo sie tiefe Furchen in die Wand schlugen.
Nur noch die Holzpfeiler der Kneipe hielten das Dach aufrecht. Wo die Schockwelle auf die Köpfe der Split getroffen war, wirkte sie wie ein enormer Schlag ins Gesicht: Die getroffenen Split wirbelten durch den Raum und prallten hart gegen die Wand. Jedoch der Split, welcher das Mädchen verprügelt hatte, hatte bessinungslos an der Wand gesessen, wodurch ihn die Schockwelle nicht traf. Der Split kam zu Bewusstsein und griff Thorsten wütend mit seinem Messer an. Thorsten nahm ihm das Messer ab und zerquetschte es mit der bloßen Hand. Dann rammte er seine Hand in den Brustkorb des Split, wobei eine Gischt aus braunem Blut entstand, und hob ihn an dessen Rippen hoch. Dann gab er dem Kerl zurück, was dieser dem Mädchen angetan hatte.
Die mittlerweile durch einen winzigen Fusionsreaktor in Thorstens Körper angetriebenen Naniten verteilten sich in dem Körper des Split. An den
richtigen Stellen platziert, gaben die Nano-Bots dem Split Elektroschocks. Da die Naniten sich am Nerven-System des Split festgesetzt hatten, durchfuhren den Split Schmerz und Pein jenseits von dessen Vorstellungskraft. Ein weiter Split ergriff das verwundete Mädchen und drohte es aufzuschlitzen, wenn "die Kreatur" T'Sok nicht fallen liesse. Durch die Luft hindurch zerlegte Thorsten mit seinen Naniten das Messer des Split, dieser liess erschreckt das Mädchen fallen. Thorsten packte nun auch diesen, der dem Mädchen auch einen Arm gebrochen hatte, wie seinen Freund und durchflutete diesen ebenfalls mit Naniten. Es war an der Zeit, diese grausamen Wesen den Respekt vor dem Leben zu lehren. Er zersetzte das Gewebe der Split an der Stelle, wo er sie berührte, wie durch Säure aufgelöst rann das Fleisch um die Wunden von den Knochen. Die Split schrien vor Schmerz und jämmerlicher Angst. Thorsten liess
die beiden fallen. Blutend prallten die Split hart auf. Thorsten sprach sie in der verbalen Sprache der Split an, was er sagte, lautete übersetzt:
"Wenn ich euch leben lasse, kümmert ihr euch dann wie Eltern um das arme Mädchen und lehrt es den Respekt vor dem Leben?" Einer der Split zog eine Schusswaffe, der andere zeigte die Geste für Verachtung. Die Projektile der Schusswaffe prallten an Thorsten ab. Er griff die beiden Split an ihrem jeweils rechten Arm. Nun benutzte er härtere Methoden: Er liess seine Naniten die Atome der Split aus ihrem Gefüge reissen, zumindest an einigen Stellen in den rechten Armen. Das Gewebe an den betreffenden Stellen quoll auf, so dann die ganzen Arme. In einem Inferno aus Blut und Gewebe-Fetzen platzte sämtliches Gewebe von den Armknochen ab. Die Split schrien und kippten auf ihre intakten Arme. Wieder sprach Thorsten die Beiden an: "Und nun?"
Die Split nickten heftig. Er liess sie erstmal liegen und widmete sich dem kleinen Mädchen. Es versuchte verängstigt von ihm wegzurobben, nach dem was er eben gemacht hatte, war das nicht verwunderlich. Doch als sein finsterer Blick sich lichtete, hielt das Mädchen inne. Er kniete sich zu ihr runter:
"Du brauchst keine Angst mehr zu haben." Thorsten las mit Hilfe der Naniten ihren genetischen Code aus, dann berechnete er innerhalb von Sekunden die natürliche Gewebestruktur an den Wunden und heilte die Verletzungen des Mädchens, dann sagte er ruhig zu ihr: "Warte noch einen Augenblick, ich werde dafür sorgen, dass die Beiden da hinten sich um dich kümmern werden." Das kleine Mädchen formte mit ihren Händchen die Geste für Dank.
Thorsten wendete den gleichen Vorgang wie bei dem Mädchen an, um die Verletzungen der beiden aggressiven Split zu heilen, dann sprach er mit eiskalter Stimme zu ihnen:"Ihr beide werdet euch um die Kleine kümmern, als wäre sie eure eigene Tochter, sonst komme ich zurück. Und dann werdet ihr euch wünschen, ich hätte euch eben getötet." Die Drohung wirkte: Als er das Dorf verliess, hinterliess er jeweils einen winzigen Computer im Kopf des Mädchens und der beiden Split, der ihm melden würde, falls die beiden Split das Mädchen angreifen sollten. Dies geschah nie, als er das Mädchen noch einmal besuchte, war sie eine 20-jährige Split-Frau, die ausgezeichnet kämpfen konnte, doch im Gegensatz zu anderen Split, war sie äusserst friedliebend und kämpfte nur zur Verteidigung. Sie erkannte ihn gleich und schloss ihn in die Arme, wie einen alten Freund der er nun mal war. Ein Jahr später verliess er den Planeten.
Nun widmete er sich den Paraniden, ihre Kultur war komplex: Eine Mischung aus fanatischer Religions-Staaten-Gemeinschaft und Mathematik beherrschte ihr Leben. Was Mathematik anging, so hatte er ihnen viel vorraus, nicht nur das er dank seiner maschinellen Komponenten schneller rechnen konnte als Alles was es gab, ausgenommen ein Sohne, denen er manchmal unsichtbar begegnete, er hatte auch zahlreiche mathematische Forschungen während seines langen Lebens betrieben. Es fiel im, in Folge seiner mathematischen Kapazitäten nicht schwer, sich in dieser Kultur einzuleben und die seltsamen Rituale zu erlernen, auch wenn er ihre Bedeutungen nur durch das Lesen der Gedanken von Paraniden ergründen konnte. Gedankenlesen war eine Sache, die
er schon seit 100 Jahren beherschte, durch Auslesen der neuronalen Ströme der Lebewesen und dem Vergleich mit gesammelten Informationen, konnte er sowohl Gedanken, bildliche und akkustische Vorstellungen als auch Erinnerungen erkennen, es muss wohl nicht erwähnt werden, dass er sich so auch in Computer hacken konnte. Auch die Beeinflussung des Nervensystems oder anderer Organe war für ihn inzwischen kein Problem mehr. Nachdem er auch die Paraniden
und ihre Arroganz studiert hatte, widmete er sich dem Universum und dem Sub-Raum. Diese Forschungen dauerten bis heute an.
Inzwischen wusste er, wie der Sub-Raum funktioniert, vom Universum wusste er auch viel. Auch die Mikro-Partikel in Sprung-Toren hatte er endlich erforscht. Diese Partikel waren Verklumpungen von Sub-Raum-Materie und bestanden aus unzähligen atom-artigen Sub-Raum-Partikeln. Dank der Eigenschaften und Vielseitigkeit dieser unzählig variierenden Partikel konnte er seine Naniten unglaublich verkleinern und gleichzeitig verbessern: Inzwischen waren eine million Naniten nötig, um die Masse eines Photons zu bilden, wobei sie komplexer und rubuster waren als jemals zuvor, selbst der Sprungantrieb war kaum größer als 500.000.000.000 Sub-Raum-Partikel, was ungefähr dem Milliardstel hoch Milliarden im Quadrat eines Photons entsprach. Jede Nano-Maschine war
komplexer als die modernsten Raumschiffe hatte mehr Rechenleistung als die besten Computer und rechnete dabei mit mehrfacher Lichtgeschwindigkeit die dem zweifachen ihrer eigenen Geschwindigkeit entsprach, sie hatten Sensoren, die Sub-Raum-Schwankungen und Dimensions-Verzerrungen wahrnehmen konnten, sogar Kameras, die ein Atom so zeigten, wie es optisch aussehen würde. Die Maschinen konnten Materie und sogar Strahlung beeinflussen oder durch Sub-Raum-Prozesse auch selbst erzeugen. Sie erreichten millionen-fache Lichtgeschwindigkeit, waren dazu sehr wendig und konnten die dadurch bedingten Zeitverzerrungen durch entsprechende Mikro-Geräte kompensieren oder die Zeit selbst beeinflussen durch erzeugen von Sub-Raum-Anomalien. So war es zumindest heutzutage und was die Naniten konnten, konnte er somit auch, wobei seine Denkfähigkeit sich durch die Zahl der Naniten dementsprechend vermehrte. Er konnte Dinge ausserhalb der menschlichen Vorstellungskraft vollbringen oder sehen. Na gut, er trickste etwas durch Zeitanomalien, die seinen Maschinen die entsprechenden
Geschwindigkeiten verliehen. Wie viele Zivilisationen er schon entdeckt und oberflächlich erforscht hatte, unter anderem auch die Khaak, war enorm, tausende und abertausende Spezies im Bereich von der Steinzeit bis zur Hochtechnologie, dabei aber unter dem technischen Niveau der Menschen, Boronen, Teladi, Split, Paraniden, Khaak und Xenon. Von den Sohnen und dem Alten Volk abgesehen, konnte ihm keine Armee das Wasser reichen, aber er kämpfte ja auch nicht gerne, so hatten auch die Sohnen und deren Erschaffer ihn als gefahrlos eingestuft, er wurde von ihnen sogar regelrecht akzeptiert. Er hätte zwar jedes beliebige Schiff der Sohnen zerstören können, auch wenn die gesamte Menge der Schiffe ihm unangenehm werden konnte, doch wie gesagt, er kämpfte nicht gerne.
Wesen vom Alten Volk konnte er zwar durch Kraftfelder abhalten, ihnen jedoch keinen wirklichen Schaden zufügen, aber wozu auch, sie waren friedlich und er auch.



Die Gemeinschaft


Mit Sorgen betrachtete Thorsten in den letzten Jahren die Entwicklung der Terraner und der verschiedenen Völker wie Argonen, Boronen und deren
bekannten Völker, zwar waren die Boronen nicht kriegerisch, doch Technik von ihnen konnte missbraucht werden. Er hatte deswegen eine Art Gemeinschaft ins Leben gerufen, die er leitete: Er hatte sich dabei zum Ziel gemacht, Technologien oder Entdeckungen, für die die Völker noch nicht bereit wären ohne sich gegenseitig zu schaden, in ihrer Entwicklung stark zu bremsen. Dabei bot er den entsprechenden Personen eine Unterkunft auf einem der Planeten, die er selbst erschaffen hatte um darauf Lebewesen auszusetzen und so neben Nährboden auch Natur entstehen zu lassen. Jedem war es freigestellt, mitzukommen um dort zu leben, auf Wunsch auch mit der Familie, alle konnten Urlaub in ihrer Heimat machen oder dauerhaft in ihre Heimat zurückkehren. Wobei bei Letzterem die Erinnerungen und Forschungsergebnisse von den Planeten gelöscht und mit einer Phantom-Geschichte ersetzt wurden, denn schliesslich sollte niemand die Erfindungen, die die Wissenschaftler dort machten, für böse Zwecke missbrauchen oder von der Gemeinschaft erfahren. Die Erinnerungslöschung war aber nicht zwingend notwendig wenn die Zurückkehrenden Stillschweigen bewahrten. Zu dem Zweck der Geheimhaltung, bekam jeder Borone, der sich der Gemeinschaft anschloss, primitive Naniten injiziert, die die RNA-Kommunikation in Bezug auf die Gemeinschaft unterbanden, sobald die Boronen das Gebiet der Gemeinschaft verliessen.
Da viele intelligente Wissenschaftler verschiedener Völker dort miteinander lebten und arbeiteten, besaß man dort zahlreiche Technologien von denen die normalen Völker noch weit entfernt waren, theoretische Mechanismen waren hier Realität. Auch wenn nichts dem technischen Wissen von Thorsten nahe kam, waren es doch Beeindruckende Ergebnisse des friedlichen Zusammenlebens. Heilmittel gegen verschiedenste Krankheiten, hochentwickelte Schiffstechnologien und Alltagstechnologie entwickelten sich hier mit enormer Geschwindigkeit, wobei Thorsten allen Lebewesen das Leben verlängerte, teils als Lohn für ihre friedvolle Zusammenarbeit, teils als Ersatz für die zum Teil verlorene Heimat, jedoch galt auch hier, dass dies nur auf Wunsch geschah.
Heute, man schreibt des Erd-Jahr 2932, die Khaak wurden vor wenigen Monaten von den Argonen in Omikron Lyrae zurückgeschlagen, wollte
er wieder ein paar Lebewesen für seine Gemeinschaft anwerben: Zwei Boronen, einen Argonen, einen Paraniden, zwei Teladi, einen Split, zwei Xenon und einen Khaak. Tausende winziger Antriebe in seinem Körper trieben ihn durch den Weltraum über Argon-Prime und brachten ihn auf den Weg zu einem der Boronen: Nume Mi. Dieser Borone war nah daran, den torlosen Sprungantrieb für alle ausser den Terranern verfügbar zu machen, was die Paraniden und Split dazu befähigen würde, die Xenon und Khaak stark anzugreifen. Für die Xenon wäre dies nicht allzu schlimm, sie hatten tausende von Sektoren annektiert und waren dementsprechend zahlreich, doch es könnten Xenon zerstört werden, die bereits das Bewusstsein erlangt hatten. Für die Khaak wäre es weit schlimmer gewesen, denn sie waren nicht zahlreicher als die Boronen und würden warscheinlich restlos vernichtet werden. Er schwebte langsam zu seinem Ziel.



Es war ein wunderschönes Bild, das sich ihm dabot: Blumen, die so hoch wie er waren, schliesslich war es kein Kunststück größer als ein Borone zu sein, wehten im Wind von Argon Prime, den er durch seinen Umweltanzug kaum spüren konnte. Die Blumen, eine Art von Sonnenblumen, hatten ein schillerndes Muster, dass dem blauen Meer auf
seiner Heimat in Königstal stark glich. Er saß auf einer Bank im Park des Forschungszentrums, wo er soeben einen Vortrag zur Befehls- und Sozialsstruktur der Xenon gehalten hatte. Er war ein Experte auf diesem Gebiet und äusserst vertraut mit dem torlosen Sprungantrieb der Xenon, er war auch nicht weit davon entfernt, ihn zu verstehen, denn die Khaak, deren Angriffe in letzter Zeit nachgelassen hatten, hatten ähnliche Sprungsignaturen, die einen Schlüssel zur Lösung des Problems zu enthalten schienen, doch es war noch nicht so weit, seine Ergebnisse
zu veröffentlichen. Auch wenn der schöne Morgen jedem anderen Lebewesen, ausser den seltsamen Split, das Glück ins Herz getrieben hätte, so konnte er sich nicht so froh schätzen, viel zu traurig machte ihn das was er in seinem Wasser noch schmecken konnte: Die Angst und Trauer seines Sohnes, der wohl bald sterben würde. Der kleine Nalo Mi
hatte eine seltene Art Membranen-Krebs, die sich durch seine gesamte Haut zog. Von aussen konnte man dem Wissenschaftler nichts ansehen, bis auf den leichten Grau-Schleier, den der Geschmack der Trauer durch seinen Anzug schimmern liess.
"Ah, Nume. Gut das ich dich noch mal treffe." Der alte Argone, sein werter Lehrer und Kollege Handren Solen, schreckte Nume aus seinen tristen Gedanken auf und setzte sich neben den wesentlich kleineren Boronen auf die Park-Bank, wobei seine Halb-Glatze in Harmonie mit seinen grauen Haaren wie eine Schneelandschaft in der Morgensonne glitzerte.
"Oh, hallo Handren...was willst du denn noch von mir?" der Argone rieb sich nachdenklich mit seinem rechten Zeigefinger den seinen Mund umschliessenden kurzen Bart "Du wirkst seltsam, so still und nachdenklich habe ich dich noch nie gesehen, selbst als du mein Student warst. Ist es wegen deinem Sohn?" "Ja...es sieht schlecht aus. Die
Ärzte haben dermomembranen Krebs festgestellt, es gibt kaum ein Heilmittel oder eine Chance auf Genesung." "Um Gottes Willen...das..." der alte Mann legte seine Hand auf seinen Oberschenkel und blickte nach unten "...das ist furchtbar Nume. Ich...ich kann dir nicht sagen wie leid mir das tut. Kann man denn garnichts machen?" "Nein... es ist aussichtslos."
Eine dunkle Wolke der Trauer durchzog den Umweltanzug des Boronen. "Nume...ich würde dir nur zu gerne noch ein bisschen beistehen... aber ich habe noch eine dringende Sitzung. Ich versuche dich übermorgen noch einmal zu erreichen." "Dann bin ich schon wieder zu hause...ich danke dir für dein Mitgefühl...doch, ich würde jetzt gerne etwas allein sein." "Na gut...wir hören dann noch voneinander." Der alte Mann richtete sich stöhnend auf und ging langsam zu dem runden Verwaltungssaal des Instituts. Nume musste erst in zwei Stazuras mit seinem Mako in dem Sprungtransporter, einem Mammut im Orbit, andocken.
Er versuchte die dunklen Gedanken aus seinen Schmeckern und seinem Kopf zu verbannen und sich auf das Blumenfeld zu konzentrieren, welches er mit aller Kraft fixierte. "Guten Tag Doktor Mi." Nume schreckte aus seiner Konzentration auf, wie aus dem Nichts saß ein großer Argone neben ihm. Er hatte keine Schritte gehört und da es kein Borone war, war er wohl auch nicht auf die Bank geschwebt. Hatte Nume sich etwa so konzentriert, dass er die Schritte einfach überhört hatte?
Der Argone hatte eine gespenstische Ausstrahlung, dunkle blaue Augen fixierten den selben Punkt wie Numes zuvor und braune Haare in einem seltsamen Bürstenschnitt bewegten sich langsam im Wind, das Gesicht schien keine Emotion durchscheinen zu lassen.
Nume war eingeschüchtert, selbst wenn seine traurigen Gedanken immernoch um seinen Sohn kreisten, er antwortete zaghaft: "Guten Tazura..." seltsamerweise benutzte der Argone die alte Tagesrechnung der Argonen "...sie kennen mich, aber wer sind sie wenn ich fragen darf?" die Miene des Argonen zeigte das erste mal einen Ausdruck: Scham "Oh entschuldigung. Mein Name ist Thorsten Kemmrich." "Ach so...Herr Kemmrich. Und was wollen sie von mir?" "Ich habe ihre Arbeit studiert und möchte ihnen ein Angebot machen. Was würden sie davon halten, ihre Studien über die Xenon am arbeitendem Objekt fortsetzen zu können? Sie könnten auch weitere Informationen zu ihrer Sprungantrieb-Forschung sammeln." "Moment mal! Woher kennen sie meine Sprungantrieb-Arbeiten?! Die habe ich noch nicht veröffentlicht." "Sagen wir einfach, ich habe da meine Quellen. Hätten sie nun Interesse?" "Meinen sie eine Expedition?" "So etwas in der Art." "Tut mir leid, aber aus familiären Gründen kann ich zur Zeit keine Reisen antreten, diese Veranstaltung war der letzte Termin." "Sie können ihre ganze Familie mitbringen. Es gibt Unterkünfte und es ist absolut sicher." "Tut mir leid, dass ist etwas komplizierter." "Ihr Sohn wird bestens versorgt werden." "Ich galube kaum, dass sie...hey? Woher wissen sie von meinem Sohn?!" "Wie gesagt, ich habe meine Quellen." "Was für Quellen?
Mir wird das langsam zu bunt. Wenn sie hier weiter ihre Geheimdienst-Masche abziehen, dann rufe ich die Polizei." "Es tut mir leid, dass ich ihnen zur Zeit keine weiteren Informationen geben kann, aber die Sache ist ziemlich kompliziert. Es zwingt sie ja auch niemand zu etwas." "Mir ist das alles zu suspekt. Ausserdem kann ich nicht mitkommen...sie kennen ja meine Gründe anscheinend nur zu gut." "Wenn das so ist. Dann werde ich jetzt gehen." Nume blickte wieder auf das Blumenfeld, nach einer
Sezura drehte er sich zu dem Platz wo der seltsame Argone eben gesessen hatte. Doch weit und breit war niemand zu sehen. "Das...das ist unheimlich." Nume entschloss sich, doch lieber schon jetzt in den Orbit zu fliegen, er schwebte lautlos in Richtung Shuttle-Port, wo ihn ein Shuttle zu den Landeplätzen und seinem Mako bringen würde. Seine Gedanken kreisten um seinen kranken Sohn und den unheimlichen Argonen.
Dank des Sprung-Transporters war Nume nach Mizuras in Königstal, wo er Kurs auf das Nord-Becken seiner Heimat nahm, wunderschöne grüne Ozeane schmückten den Planeten. Nach weiteren 40 Mizuras war Nume an seinem Haus angekommen, es lag mitten in einem lila-blauen Korallen-Hain und hatte ungefähr die 5-fache größe seines Makos. Es war umhüllt von einer grauen Volke verdünnter Trauer, die von der sanften Strömung verweht wurde. Nume schwamm ein und sah seine Frau Hila am Tisch sitzen, dunkle Trauer strömte aus ihr heraus, sie war vornübergebeugt und quiekte in den boronischen Trauer-Lauten. Nume schwamm heran und die lilane Farbe der Beunruhigung drang aus ihm: "Hila...ist ist Nalo...?" "Er hat das Bewusstsein verloren, die...die Ärzte geben ihm nur noch diesen und den nächsten Tazura."
Nume war geschockt, er setzte sich zu seiner Frau und weinte ebenfalls jämmerlich.

Thorsten war zu dem Haus von Nume gesprungen und hatte sich phasenverschoben um von Nichts und Niemanden entdeckt zu werden.
Er sah von seiner Position aus in das bio-technische Haus, welches aus zahlreichen Kugeln bestand, die an einer Hauptkugel befestigt waren, hinein: Zwei Boronen saßen in der Küche, wobei Nume gerade aufschwebte um zu seinem Sohn zu schwimmen, der im Zimmer rechts
daneben in einer boronischen Liege-Kuhle lag, welche in einiger Höhe über dem Boden aus der Wand ragte. Thorsten bewegte sich durch die Wände, welche in den verschiedensten Grün-Tönen schillerten, in das Zimmer des kranken Boronen und blickte auf die traurige Szene, die sich darbot:
Nume lag in tiefes Schwarz gehüllt an der Kuhle seines Sohnes und quiekte in Trauer. Thorsten trat neben den kleinen Boronen und hob
die Phasenverschiebung auf.

Nume hatte sich eben an die Liege-Kuhle seines Sohnes gehängt, der entgegen der boronischen Gewohnheit mit seinem Rücken den Boden
berührte. Die Membranen-Missbildung war weit fortgeschritten, zahlreiche schwarze Flecken, welche nach aussen hin in die Farbe der Haut übergingen und durch verwaschenen schwarze Linien miteinander verbunden waren, bildeten eine Art Netz auf der Haut des kleinen Boronen, die Augen waren geschlossen und er wirkte kraftlos, das Grün der Haut war blass und die Atmung des Kleinen war schwach. Nume weinte vor Verzweiflung, er konnte nichts machen um seinem Sohn zu helfen. Auf einmal stand jemand neben ihm. War es seine Frau? Nume blickte auf und sah den seltsamen Argonen, der ihm auf Argon Prime begegnet war der neben ihm stand! Er trug keinen Tauchanzug oder ein Atemgerät und trotzdem bewegte sich sein Brustkorb auf und ab. Nume wäre von der Kuhle gefallen, hätte ihn die Trauer um seinen Sohn nicht beherrscht.
Der Argone, oder was auch immer diese Person wirklich war, blickte voller Mitleid und Fürsorge mit ruhigen Augen auf den kleinen Nalo. Wie konnte dieser Argone hier überleben?! Nume sprach Kemmrich an: "Was machen sie hier? Und was zum Split sind sie?" stotterte er voller Angst hervor. Der Argone antwortete mit unveränderter Miene oder Blickrichtung:"Zum zweiten: Weit mehr als sie sich vorstellen können. Und zum Ersten: Ich wollte noch einmal mit ihnen reden, aber zu allererst bin ich hier um zu helfen." "Wie zu helfen?!" "Ich weiss nur zu gut, wie es ist jemanden zu verlieren, ich möchte ihrem Sohn helfen." Der Argone streckte den rechten Arm, den er zuerst mit dem Linken vor dem Brustkorb verschränkt hatte zu dem kleinen Nalo aus. Nume blickte fassungslos auf die Hand des Menschen, als diese an der Handfläche leicht zu leuchten begann. Der Argone hatte nun die Hand einen Zentimeter von Nalos kleinem Körper entfernt, das Leuchten wurde immer stärker, dann ging es über den freien Raum zwischen der Hand und seinem Sohn auf dessen Körper über.
Das Licht hatte eine warme weiss-gelbe Farbe und kleine Auroren der selben Farbe gingen von dem Hauptlicht aus. Das Leuchten bewegte sich
langsam durch den Körper von Nalo, wobei es sich wie ein lebendes Wesen schlängelte, jedoch wirkte es in keinster Weise bedrohlich, im Gegenteil, es war beruhigend und wirkte als ob es Gutes tun wollte. Gebannt blickte Nume auf das Ereignis vor ihm, das Licht hatte mittlerweile den ganzen Körper seines Sohnes eingehüllt. Nume unternahm nichts, so suspekt ihm der Argone erschien, so ehrlich klangen
dessen Worte, ausserdem glaubte Nume sowieso nicht, dass er etwas gegen dieses Wesen hätte unternehmen können, ob es nun ein Argone war oder nicht.
Da geschah etwas: Die schwarzen Linien, die die Flecken verbanden, verblassten auf Nalos Haut, dann die Flecken selbst. Danach wurde das Grün der Haut wieder kräftiger. Das Leuchten zog sich aus Nalos Körper zurück und bildete eine Kugel um die Hand des Argonen, deren Finger
gespreizt waren, dann zog die Kugel sich in einem dünnen Film über dessen Unterarm, um dann in diesem zu verschwinden. Der Argone blickte Nume mit einem warmen Blick an, zum ersten mal sah dieser ihn direkt an. Ein warmes Lächeln zog sich über den Mund des Argonen: "Ihr Sohn wird bald aufwachen, er ist jetzt geheilt. Ich wünsche ihnen noch ein schönes Leben." In diesem Moment begannen die Augenlieder Nalos zu zucken, dann öffnete er die Augen, während der Argone langsam zurücktrat. "Pa...Papa. Was ist mit dir? Du guckst so traurig." Nume konnte es nicht fassen. Sein kleiner Sohn, für den so wenig Hoffnung bestand, war putzmunter und sah ihn an. Nume umarmte seinen Sohn mit allen Tentakeln, die er entbehren konnte ohne zu fallen und seinen Sohn so aus der Kuhle zu reissen. "Nichts, Nalo. Nichts." Der kleine Borone war ziemlich überrascht, als sein Vater ihn so umarmte, er hatte zwar gewusst das er krank war, jedoch nicht wie schlecht es um ihn gestanden hatte.
Nume erinnerte sich an den Argonen dem er dieses Wunder zu verdanken hatte. Er drehte sich um und sah den Argonen an der Wand stehen, wobei
dieser einen glücklichen Gesichtsausdruck hatte, anscheinend darüber, geholfen haben zu können. "Wie...wie kann ich ihnen nur danken?" "Ich habe gern geholfen, sie brauchen mir nicht danken. Ich werde jetzt gehen." Der Argone drehte sich um und trat ohne diese zu beschädigen
einen Schritt durch die Wand. "Warten sie bitte..." rief Nume, woraufhin der Argone sich umdrehte "...ich habe zwar keine Ahnung, wie sie das
eben gemacht haben, aber ich werde mir ihr Angebot noch einmal überlegen. Würden sie bitte in drei Tazuras noch einmal kommen?" der Argone wirkte sehr überrascht, doch glücklich:"Aber gerne doch. Ich freue mich das sie es sich noch mal durch den Kopf gehen lassen."
Dann trat der Argone durch die Wand und verblasste zum Nichts. Numes Frau trat herein und sah ihren Sohn aufrecht und gesund in seiner Liege-Kuhle sitzen. Sie stürmte auf ihren Sohn zu und umarmte ihn noch heftiger als dessen Vater es zuvor getan hatte. Von seinen beiden Eltern umarmt war der kleine Borone zwar glücklich, aber verdutzt.


Thorsten war nach dem Aufenthalt bei Nume nach Priesterringe gesprungen. Er war eigentlich mehr froh darüber, das er die kleine Familie von Boronen wieder aus dieser grausamen Lage helfen konnte, als dass Nume sich doch noch entschieden hatte, sein Angebot noch mal zu überdenken. Er hatte es nicht einmal erwartet, denn für ihn war es mittlerweile eine Kleinigkeit Lebewesen zu heilen.
Doch meistens gab es diese Reaktion auf seine Hilfe hin. Er zeigte auch ein paar seiner Möglichkeiten oberflächlich um die Wissenschaftler neugierig zu machen, denn das klappte meistens, doch bei diesem Treffen hatte er an so etwas gar nicht mehr gedacht, zu leid tat ihm der kleine Nalo. Doch jetzt hatte er eine weit schwierigere Aufgabe vor sich: Einen Paraniden zu interessieren. Er hatte schon oftmals erfahren, dass diese Wesen so hochnäsig und von sich selbst eingenommen waren, dass es schwierig war, ihnen etwas für sie Beeindruckendes zu zeigen, ohne dass er zu viel Aufmerksamkeit erzeugte. Sie hinterfragten Alles und Jeden, ein Paranide dachte sogar einmal, er wäre in einem High-Tech-Simulator und rannte infolge der Annahme das ihm nichts geschehen würde mit voller Wucht gegen eine Wand. Erst die Heilung der Verletzungen konnte den Paraniden beeindrucken, auch wenn dieser es nicht zugab. Wieder andere Paraniden griffen ihn an, sie sprangen auf ihn und hämmerten mit ihren Armen auf ihn ein, er stand in solchen Fällen einfach ohne sich weiter zu bewegen. Die Paraniden waren nicht sonderlich beeindruckt davon, erst als er sie mit einem Arm hoch hebte und sie dann mit Hilfe eines 0G Kraftfeldes schweben liess, hörten sie ihm zu. Ein weiteres Problem stellte die Feindseligkeit zwischen Paraniden und Argonen da. Und da die Paraniden ihn zuerst, da er nun mal wie ein Mensch aussah, für einen Argonen hielten, gab es von Anfang an Vorurteile.
Diesen Paraniden von seinen Forschungen abzubringen, war besonders wichtig. Er arbeitete an einer speziellen Schockwellen-Bombe, die ganze Sektoren durch ihre Explosion leerfegen könnte. Das damit die Xenon und Khaak vernichtet werden sollten, war mehr als klar, dazu hätte er nicht mal seine enorme Denkleistung benötigt. Er sah die Station näher kommen, oder besser gesagt, er näherte sich ihr. Er weitete eine Sphäre aus Nano-Bots um die Station aus und suchte nach der atomaren Struktur von dem Paraniden, dessen Name Tikmanotslat war. Er fand diesen auf dem Weg zu seinem Büro in dieser Handelsstation. Thorsten schwebte durch den Weltraum auf die Aussenhülle der Station zu und drang durch deren Struktur, dann lehnte er sich an eine Wand und verschleierte sein Dasein vorsorglich für die Sensoren des Stations-Computers, dann hob er die Phasenverschiebung auf.

Tikmanotslat ging auf sein Büro zu, er hatte einen wichtigen Termin auf der Handelsstation in Paranid Prime, wo er seine Ergebnisse zur Schock-Bombe vorstellen sollte, sogar Priesterimperator Xaar würde anwesend sein. In anbetracht seiner mathematisch perfekten Berechnungen war dies aber fast schon als selbstverständlich zu betrachten. Eben hatte er noch etwas Soja-Grütze mit Stott-Gewürzen und Nostrop-Öl gegessen, diese Zusätze waren wohl das einzig Gute, was die unheiligen Teladi und Boronen als Leistung zu verbuchen hatten.
Die Tür zu seinem Büro öffnete sich und er trat ein. Die Tür schloss sich wieder, bevor er wütend werden konnte.
Ein unheiliger Argone stand unverschämt an einer Wand seines Büros, neben einer verzweigten Pflanze, auf dieser heiligen Station! Er stürmte auf den Argonen zu und packte ihn am Hals.
Seltsamerweise schien es den Argonen nicht zu stören, er verzog keine Miene in seinem völlig unbegründeten selbstsicheren Blick. "Wie bist du hier hereingekommen Unheiliger?" "Das übersteigt auch den Verstand eines Paraniden." "Wie kannst du es wagen..." Tikmanotslat drückte den
Hals noch fester, dieser gab aber nicht nach und der Argone zeigte weiterhin keine Reaktion. "...Computer, schicke den heiligen Stationssicherheitsdienst um diesen unheiligen Eindringling zu entfernen." der Computer meldete sich "Es tut mir leid, oh verehrenswerter Tikmanotslat, aber ich kann keinen Eindringling in eurem Gemach finden." "WAS?!" er konnte diesen unheiligen Argonen doch selbst mit seinen drei Augen sehen, wieso konnte der Computer ihn nicht orten? Sicher hatte der Argone die Sensoren zerstört. "Computer! Suche nach Schäden an deinen Sensoren!" "Verzeiht mir oh großer Tikmanotslat, aber alle Sensoren funktionieren mit mathematischer Perfektion." Der Argone richtete seinen Kopf auf, wieder lächelte er selbstsicher:"Der Computer und die Sensoren funktionieren auf die Weise wie sie sollen. Sie können mich nur nicht erkennen." "Du Unheiliger! Das ist unmöglich!" "Du kannst es mit deinen drei Augen ja selbst sehen, es ist möglich." "Ich werde dich..." "Du wirst mich loslassen."
Ohne das er es wollte, löste sich seine Hand vom Hals des Argonen und senkte sich an seine Seite. Tikmanotslat tobte vor Wut und versuchte krampfhaft eine Erklärung für die Ereignisse zu finden, sicher war es ein argonischer Trick. Er packte den Hals des Argonen mit der linken Hand und drückte noch stärker als zuvor mit der Rechten. Der Argone sah ihn entnervt an:"Mir reicht es. Ich werde dich wohl anders beruhigen müssen." Auf einmal wurde der Hals des Argonen unglaublich kalt, Tikmanotslats Hand wurde taub und löste sich kraftlos vom Hals des Argonen. Wie hatte der Argone das gemacht? Die Temperaturen waren für einen Argonen tödlich und dann konnte man keine Kälte-Erzeuger am Hals sehen. Der Argone sah Tikmanotslat an der sich seine Hand rieb:
"Kann ich nun mit dir reden?" "Nun gut. Sag uns was du willst." "Ich möchte dir ein Angebot machen: Ich kann dich Mathematik lehren, die ihr Paraniden noch nicht entdeckt habt. Die Bedingung ist, dass du mit mir kommst und gewisse Regeln befolgst." Wie konnte dieser Argone es wagen?! "Du kannst als Unheiliger keine Mathematik kennen, die wir Paraniden nicht schon kennen. Ausserdem werden wir uns keine Regeln von einem unheiligen Argonen auferlegen lassen. Wir werden jetzt gehen, du kannst ja versuchen, von dieser heiligen Station zu kommen." Tikmanotslat ging zu seinem Arbeitspult und nahm einen Daten-Träger heraus auf dem er seine Ergebnisse gespeichert hatte. Dann ging er aus seinem Büro und machte sich auf den Weg zu seinem Perseus. Durch die
gelben Gänge, welche mit prachtvollen Formeln und Zimmer-Pflanzen verziert waren.

"Na das ist ja toll gelaufen." murmelte Thorsten vor sich hin nachdem sich die Tür hinter dem Paraniden geschlossen hatte. Er hatte viele Sachen
aufgefahren, von der Neural-Kontrolle bis hin zur Temperatur-Veränderung, von seiner Wiederstandsfähigkeit mal ganz abgesehen. Er suchte kurz mit seinen Naniten im Stations-Computer nach dem Landeplatz von Tikmanotslats Schiff. Ein Perseus stand drei Deck unter ihm in einem Neben-Hangar.
Mit seinem winzigen Sprungantrieb versetzte er sich in den Eingangsbereich des Perseus, wo er auch dessen Sensoren blockierte. Eine Minute später kam auch der Paranide wieder herein, seine drei Pupillen weiteteten sich, zu einem Teil aus Ärger, zum anderen aus Überraschung.

Wie hatte der Argone das geschafft? Zum einen war er schneller gewesen als ein überlegener Paranide und zum anderen schien ihn Nichts und Niemand bemerkt zu haben. Er ignorierte den Unheiligen und machte sich daran, sein Schiff in die Handelsstation einen Sektor weiter zu fliegen.

Endlich mal was Neues was ein Paranide tat: Ignorieren. Da paranidische Schiffe lediglich eine Sicherheitsstütze hatten, welche eigentlich eine horizontale Liege mit Sicherheitsgurten war, lehnte Thorsten sich mangels eines Sitzes an die Wand und wartete ob der Paranide irgendwann eine Reaktion zeigen würde.
Nichts geschah. Thorsten konnte dank der verbesserten Sensoren in seinem Körper im Sektor 4 Orinokos registrieren, die alle einen Kurs auf den Perseus hatten, sie luden ihre Waffen und fuhren ihre Schilde hoch. In wenigen Mizuras würde auch Tikmanotslat die Orinokos auf seinem Gravidar sehen können. "Mal sehen, was geschehen wird." murmelte er gelassen vor sich hin.

Was geschehen wird?! Was meinte dieser Argone? Egal, was sollte ihm schon passieren? Sein Perseus war mit drei Beta-EPWs ausgerüstet und mit allen Extras ausgestattet. Drei Mizuras später konnte Tikmanotslat etwas auf dem Gravidar erkennen, der Computer identifizierte die Objekte als vier Orinokos in Kampfbereitschaft. Sie zielten auf Tikmanotslats Perseus und 4 Raketen-Warnungen kamen vom Schiffs-Computer. Er beschleunigte auf volle Geschwindigkeit und machte sich zum Kampf bereit.

Thorsten hatte die Gedanken der Piraten gelesen, sie wollten die Waffendaten von Tikmanotslat auf dem Schwarzmarkt verkaufen. Die Schilde des Perseus waren auf 15% gesunken, weiter hagelten Plasma-Ladungen und Raketen des Typs Libelle auf das Schiff ein. Der Paranide mühte sich mit den Kontrollen seines Perseus ab und seine drei Augen schnellten von einem Orinoko zum anderen. Gelegentlich traf er einen der Piraten, doch er war wesentlich schlechter dran.
Jetzt fielen die Schilde aus, die Hülle stöhnte unter der Belastung aus Energie und Raketen. Thorsten blieb weiter an der Wand angelehnt und verschränkte gelassen die Arme, für ihn war nichts davon eine Gefahr.

Diese unheiligen Piraten!!! Sie hatten die Schilde bereits untergeschossen und beschossen jetzt die Hülle. Mehrere Brüche im Rumpf wurden schon vom Computer entdeckt und abgeschottet, der Generator war infolge der Schild-Überlastung kurz vor der Explosion. Eine Plasmaladung traf das Cockpit-Fenster, welches nun einen Sprung hatte. Tikmanotslat bekam Angst, er sollte so nicht sterben! Von Unheiligen getötet. Der Riss in der Cockpit-Scheibe breitete sich aus. Tikmanotslat schloss die Augen in Erwartung eines grausamen Todes durch explosive Dekompression. Die Scheibe brach und die enorme Dekompression der kleinen Atmosphäre liess das Schiff in hunderte Trümmer bersten. Tikmanotslat zog die Augenbrauen hoch, in Erwartung wie ein Ballon zu platzen. Sezuras vergangen und Tikmanotslat spürte keine Anzeichen davon, ohne Schutz im Weltall zu schweben. Zuerst öffnete er zaghaft das linke Auge, dann das Rechte und schliesslich das Mittlere. Die ganze Umgebung bestand aus Trümmern, doch neben ihm schwebte der Argone, er hatte das selbe Lächeln wie zuvor im Gesicht, doch wirkte es nun eher wohlwollend.
Erst jetzt, als er seine Arme betrachtete, bemerkte Tikmanotslat das er von einem schwachen, für nicht-paranidische Augen nicht wahrnehmbaren Kraftfeld umgeben war, welches seinen Körper wie eine Haut umgab. Tikmanotslat konnte diese Gleichung nicht lösen. Was geschah hier? Den Argonen umgab dieses Kraftfeld nicht und er schwebte im leeren Raum, als würde er auf dem Boden eines Planeten stehen, mit dem Unterschied, dass seine Füsse entspannt von den Beinen abgestreckt waren, während Tikmanotslat ohne jegliche Kontrolle um seine eigene Achse kreiste. Von dem Argonen ging jetzt eine kaum sichtbare Sphäre aus, die sich rasant ausdehnte und ihren Mittelpunkt im Brustkorb des Argonen hatte. Wo die Sphäre die Trümmer seines Perseus berührte, wurden diese von einem blauen Leuchten eingehüllt.
Als die Sphäre alle Trümmerteile berührt hatte, zog sie sich in den Körper des Argonen zurück. Die Rus-Flecken und Verformungen auf den Trümmern verschwanden langsam und die Trümmer bewegten sich aufeinander zu. Die Trümmer formten wieder den Rumpf des Schiffes und wirkten wie ein großes Puzzle aus Schiffstrümmern.
Nachdem die Bruchstücke an ihrem Platz waren, verschwanden die Fugen zwischen den einzelnen Teilen, indem die Risse von den Ecken der Trümmer zu der Mitte der Fugen zuwuchsen. Das Kraftfeld um Tikmanotslat verschwand und die Instrumente des Perseus erwachten zu neuem Leben.
Der Argone sprach ihn an: "Können wir nun reden?" "J....Ja. Was willst du? Was bist du?" Tikmanotslat war geschockt von diesen Ereignissen, er begriff nicht wie der Argone dies alles gemacht hatte. Schliesslich musste es durch den Argonen geschehen, diese Dinge passierten ja erst seit dieser anwesend war.
Der Argone lächelte zufrieden "Nun, was ich bin sage ich dir noch nicht, aber wer ich bin: Mein Name ist Thorsten Kemmrich. Und was ich will, ist das du deine Forschungen einstellst und nicht veröffentlichst..." "WAS?!" "...als Lohn kannst du auf anderen Gebieten Forschungsergebnisse erziehlen. Du musst aber in eine abgeschiedene Kolonie gehen, kannst aber jederzeit unter dem Mantel des Schweigens Urlaub in deiner Heimat machen." "Was für Gebiete der Forschung wären das? Und in wie weit könnte uns Das Interessieren?" "Sieh her." Der Argone bewegte seine Hand in Richtung der Orinokos, die in Formation und völlig still ca einen Kilometer vor dem Perseus lagen. Anscheinend hatten die Ereignisse sie ähnlich beeindruckt wie Tikmanotslat. Der Argone stoppte die Bewegung seiner Hand vor Tikmanotslats Gesicht. Aus seiner Sicht war die Handfläche des Argonen nach oben gedreht und durch die Position der Hand sah es für Tikmanotslat so aus, als ob die Orinokos direkt über der Hand des Argonen schweben würden.

Seine Hand war in Position. Für den Paraniden vor ihm sah es jetzt so aus, als würden die Orinokos als Miniaturen auf seiner Hand schweben. Nun war es Zeit die Illusion zur Realität zu machen. Mit der Hilfe von tausenden winzigen Maschinen in den Nanobots und seinem Körper formte er eine tunnelförmige Raumanomalie, die wie ein Trichter von den Orinokos zu seiner Hand führte. Die Anomalie würde die Orinokos und deren Piloten in eine Blase aus komprimierten Raum hüllen, mit anderen
Worten: Die Orinokos würden mit ihren Piloten schrumpfen.

Tikmanotslat sah gebannt auf die Hand vor sich. Auf einmal veränderten sich die Lichtreflexe auf der Oberfläche der Orinokos. Der Argone senkte nun die Hand, die Orinokos senkten sich mit. Aber jetzt erkannte er, was geschehen war: Es sah nicht mehr nur so aus, als ob die Orinokos als Miniaturen auf der Hand des Argonen schweben würden, sie waren tatsächlich geschrumpft und flogen panisch über der Hand des Argonen hin und her. "Wie?" brachte Tikmanotslat geschockt hervor "Wie konnte das geschehen?".
Der Argone blickte auf die kleinen Schiffe auf seiner Hand: "Wenn du mit mir kommst, hast du irgendwann die Chance es herauszufinden." Der Argone hob seine Hand vor sein eigenes Gesicht und pustete: Die Orinokos wurden an ihre ursprüngliche Position geschleudert und durchflogen dabei die Scheibe des Perseus ohne das sie diese aufhielt oder sie diese beschädigten, wobei sie langsam wuchsen. Als die Orinokos ihre ursprüngliche Position erreicht hatten, hatten sie auch wieder ihre normale Größe. Wie aufgescheuchte Raumfliegen flogen die Piraten davon. Wieder war Tikmanotslat beeindruckt: "OK. Ich..." er fing sich "...Wir werden mitkommen. Aber gib uns bitte etwas Zeit um ein paar Dinge zu regeln." Der Argone wirkte froh: "Würden dir drei Tazuras genügen?" "Ja...es würde uns reichen." "Dann treffen wir uns in drei Tazuras an diesem Ort." Der Argone reichte ihm ein flaches Objekt, zuerst konnte er es nicht einorden, doch dann erkannte er es: Es war ein Blatt Papier, ein uralter Schriftträger, wie ihn vor langer Zeit die Argonen benutzt haben sollen, dies hatte er zumindest in einer Datenbank gelesen. Als er wieder aufschaute, war der Argone verschwunden. Tikmanotslat wusste zwar noch immer nicht genau was geschehen war, aber er war mehr als interessiert. Er wendete das Schiff und flog zurück zur Handelsstation. Er würde den Termin nicht mehr wahrnehmen, denn er sollte ja seine Forschungen einstellen, ausserdem hatte er noch viel zu erledigen wenn er bereit zur Abreise sein wollte.

Das war ja doch besser gelaufen als er gedacht hatte. Thorsten flog durch den Raum, mit einer Geschwindigkeit von 2000 m/s. Der Perseus wendete hinter ihm und flog zurück zu der Handelsstation, anscheinend hielt Tikmanotslat die Abmachung ein, seine Forschungen einzustellen und nicht zu veröffentlichen. Um die flüchtenden Piraten musste er sich keine Sorgen machen, wenn die Piloten jemanden von den Ereignissen erzählten, würde man es auf Raumkraut- und Raumspritkonsum beim betrachten eines Science-Fiction-Films begründen. Als nächstes stand der Argone auf seiner Liste: Redan Simten. Dieser Mann wollte ein Gerät herstellen mit dem man Schilde neutralisieren konnte, damit wollte er die Khaak besiegen, die seine Frau gefangen hielten. Die Frau tat Thorsten leid, es war, soweit man sich wehrte, eine Qual in ein Khaak-Neural-System integriert zu sein.
Die Khaak waren an sich friedlich, doch als vor Jahren ein argonisches Schiff mit dem Sprungantriebs-Prototypen in deren Sektor eintraf, kehrte der Forscher-Trupp, der den ersten Kontakt zu den Argonen herstellen sollte, nicht zurück. Die Khaak hatten mit dem Schiff vorher Kontakt aufgenommen, doch die Besatzung verstand den Schwänzeltanz, den die Insektoiden zur Kommunikation nutzten nicht. So konnten die Khaak nicht wissen, dass die Wesen in dem TP Sauerstoff atmeten, was für die Khaak tödlich war.
So vermuteten die Khaak, dass ihr friedlicher Forschertrupp mit feindlicher Absicht getötet wurde. Was garnicht so falsch war, denn aufgrund der Angst der Besatzung vor den Khaak, gingen diese aggressiv auf die im Todeskampf befindlichen Khaak ein. Das soziale Gefüge der Khaak war sehr beeindruckend: Jedes Individuum hatte eigene Intelligenz, einen eigenen Willen und eine eigene Persönlichkeit, doch arbeiteten sie mit telepatischer Verbindung wie ein Wesen. Jeder Khaak war mit allen anderen im Umkreis von 1000 Metern um ihn herum verbunden, was leider ihre Persönlichkeit und ihren eigenen Willen unterdrückte, sobald eine höhere Kaste anwesend war. Wozu die Khaak ihr Neural-System brauchten war einfach: Es verband einen beliebigen Organismus mit dem psycho-kollektiven Handeln der Khaak und ermöglichte den Insektoiden die Handlungsweise und das Denk-Gefüge dieses Wesens zu erfassen und zu verstehen. Diese Waffe, die der Argone entwickelte, würde alle Schilde ausschalten die in Reichweite waren. In den Händen der Split oder Paraniden hätte diese Waffe eine Katastrophe bedeutet. Sie war im Gegensatz zum Ionen-Disruptor dauerhaft und zerstörte die kompletten Schilde. Der Mann hatte eigentlich nichts Böses im Sinn, er wollte seine Frau retten und da er einer der führenden Schild-Konstruktuere der Argonen war, wollte er ein Gerät bauen, dass am besten zu seiner Tätigkeit passen würde ohne zu töten.
Da er aber weder die Mittel für die Entwicklung der Waffe, noch ein Schiff mit ausreichender Kampfkraft hatte, arbeitete Redan für das argonische Militär. Sobald die Paraniden oder Split ein Schiff mit dieser Waffe erbeuteten, wäre das eine Katastrophe. Vorher war Redan bei der Entwicklung von Terra-Watt-Schilden und mehr beschäftigt, die Forscher in Thorstens Kolonien hatten schon lange derartige Schilde, doch mit dem Wissen, dass die Forscher dort hatten, hätte Redan wahrscheinlich noch bessere Leistungen erbracht. Für die Kolonie wäre das ein gewaltiger Fortschritt. Thorsten brauchte keine besseren Schilde, er hatte bereits seit 2105 Terrawatt-Schilde, seitdem hatte sich deren Leistung in seinem
Körper um eine enorme Zahl potentiert, er hätte von allen Schiffen der Sohnen fünf Jahre unter Dauerfeuer beschossen werden können und hätte noch immer 50% Kapazität. Jedoch war seine Materie viel stabiler:Schwarze Löcher und andere Phänomene konnten ihm nichts anhaben. Falls doch mal etwas geschehen sollte, konnten er die Zeit verlangsamen und sich schneller Regenerieren als das Licht sich bewegte. Waffen gab es nur wenige die ihm im ihm bekannten Raum schaden konnten, wozu eigentlich nur die der Sohnen zählten...
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Collossus-Fan
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Post by Collossus-Fan » Wed, 2. Jun 04, 20:43

...Doch er wusste noch längst nicht Alles. Das alte Volk war ihm unendlich weit vorraus, auch wenn die Sohnen ihm "etwas" hinterher hinkten.
Seine Fähigkeiten nutzte er aber auch nicht um etwas auszulöschen, er verteidigte sich lediglich defensiv.
Da war die Militäranlage in diesem Sektor, in Schwarze Sonne. Redan lag in seiner Kabine und schlief. Thorsten sprang neben das Bett und sah den bemitleidenswerten Mann an:
Redan war ungepflegt, ein Zwölftage-Bart und tiefe Augenringe dominierten sein Gesicht und liessen den etwa dreissig Jahre alten Mann viel älter erscheinen. Die Kabine war
im normalen Standard-Schema des argonischen Militärs: Ein Stahl-Kasten mit rechten Winkeln, das einem Quader glich. Ein Com-Monitor war in der Wand neben der Tür eingelassen.
Ein Schreibtisch mit einem Arbeitsterminal und ein digitaler Zeichentisch standen nebeneinander, beide waren über und über mit Daten-Folien bedeckt. Daten-Folien waren die
moderne Art des Papiers: Eine Bildschirmfolie, mit einem dünnen Datenträger, konnte bis zu 800 DinA-4-Seiten speichern und wiedergeben. Thorsten las mit seinen Nano-Bots die
Datenträger aus, es war äusserst interessant, wie das Gerät seinen Schild-Überbrückern ähnelte, die Schilde beliebiger Stärke deaktivieren konnten, jedoch beherrschte Thorsten
die Technologie besser und konnte so Schilde deaktivieren ohne diese zu zerstören.
Thorsten griff über seine Naniten auf den Stationscomputer zu, verschleierte wie immer seine Anwesenheit, verriegelte die Türen und schaltete das Licht ein.

Indoril
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Post by Indoril » Wed, 2. Jun 04, 21:44

WOW! Die Story ist ja fast ein Jahrtausen lang! :o
Ich hoffe du entschuldigst wenn ich sie mir erst morgen durchlese *g*
Aber die Passagen in die ich geschaut habe sehen gut aus!
Mal sehen was Gen dazu sagt :wink:

P.S.: Sag mal, hast du "der Schwarm" gelesen? Die erklärung zu dem sozialen Gefüge der Khaak erinnert mich ein bisschen dadran :roll:

Collossus-Fan
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Post by Collossus-Fan » Wed, 2. Jun 04, 21:58

Ne, das Buch "Der Schwarm" hab ich nicht gelesen. Das hab ich mir aus nem Post vom Nopileos-Autor und meinem Bio-Wissen über Schwarm-Insekten zusammengereimt.

4of25[FUP]
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Post by 4of25[FUP] » Wed, 2. Jun 04, 22:36

Schön das sich immer trauen ihre stories zu posten!
Gute story mit eigener Note! :D
Dann sollte ja Ego für das Add-on keine Probleme mehr haben, eine
brauchbare Story einzubauen. :o
Bei den vielen guten Vorlagen der Fans :wink:

@Colosuss Fan
Bitte besser gliedern, liest sich dann besser. Klar, ist immer viel Zusatzarbeit das Format hier anzupassen, lohnt aber.
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Collossus-Fan
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Post by Collossus-Fan » Wed, 2. Jun 04, 22:40

OK...für alle: Wenn man es in den Editor zieht ist alles so wie ich es getippt hab. Ich komm einfach nicht mit dem Post-Fenster klar: Wenn man da was reinzieht, ist das nicht so strukturiert wie im Post selbst.
Und 4of25, deine Story ist auch sehr gut, aber ich bin leider noch nicht durch.

4of25[FUP]
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Post by 4of25[FUP] » Wed, 2. Jun 04, 22:47

Collossus-Fan wrote:OK...für alle: Wenn man es in den Editor zieht ist alles so wie ich es getippt hab. Ich komm einfach nicht mit dem Post-Fenster klar: Wenn man da was reinzieht, ist das nicht so strukturiert wie im Post selbst.
Und 4of25, deine Story ist auch sehr gut, aber ich bin leider noch nicht durch.
Kleiner Tipp: Es sind die Zeilenabschlüsse(Enter + Strg Enter), die den Ärger machen. Entfernen und dann neue nach Bedarf setzen. In Zukunft lass sie erst ganz weg(Bis auf die wo du einen Absatz vorsiehst), spart Zeit! :wink:
Danke das sie dir gefällt! :D
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Deepstar
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Post by Deepstar » Wed, 2. Jun 04, 23:22

Sehr Nette Story.

Ja verdammt wenn du schon die 2. hast, dann muss ich ja langsam nachlegen.. naja die Fortsetzung von "Das Geheimnis des X-Universums" muss eh noch her.

Naja ich hoffe ich komm mit meiner 2. dann schneller fertig als mit meiner 1., denn sonst hast du schon deine 3. oder 4. fertig wenn ich noch bei meiner 2. hänge;)
Wer nicht vergessen kann, der wird vergessen.

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Collossus-Fan
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Post by Collossus-Fan » Wed, 2. Jun 04, 23:24

Das hier ist ja auch nur ein Teil von dem was ich schon habe. Ich Poste immer nur kleinere Teile von dem Fertigen, denn wenn man vor zwei Seiten Posts mit Story sitzt, ist das ziemlich demotivierend.

Brain Caster
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Post by Brain Caster » Thu, 3. Jun 04, 11:44

Obwohl ich das Szenario eines "Unsterblichen" durch Nanobots hochinteressant finde, überschätzt du nicht deren Fähigkeiten ein bischen? :roll:

Auch finde ich passt die Geschichte irgendwie nicht ins X-Universum. Thorsten Kemmrich hat mich eher an die Roboter von Aasimov erinnert.

Collossus-Fan
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Post by Collossus-Fan » Thu, 3. Jun 04, 14:33

Naja...das mit den Nanobots ist eben Science-Fiction. Allerdings ist es heute schon möglich durch das anlegen einer elektrischen Ladung, an eine mikroskopische Nadel, Atome "nach Plan" zu strukturieren. Wenn man das mit den Projekten zur Nano-Technologie kombiniert, könnte es irgendwann solche Naniten geben. Hinzu kommt noch, dass es heute schon Konstruktions-Entwürfe für winzige Greifer und Getriebe gibt, die nur aus ca 100.000 Atomen bestehen.

Das mit dem Passen ins X-Universum...naja, da kann man drüber streiten. Einerseits passt es nicht, weil der Charakter der Hauptperson
viel zu weit von der durchschnittlichen Technologie entfernt ist. Andererseits sind wir vom technischen Stand weit über einem Stamm im
Herzen von Afrika und wenn man von denen einen fragt, wie eine Batterie funktioniert, dann guckt der dich nur schief an. Nun vergleiche man mal einen Wurf-Speer dieses Stammes mit einem dieser kleinen Q-Rius von Sony(sind kleine humanoide Roboter) und man hat so ungefähr eine Ahnung von dem Unterschied. Ausserdem, wenn eine hoch entwickelte
Figur es darauf anlegt von anderen nicht entdeckt zu werden, dann kann sich ein Universum ganz ohne ein Wissen von dieser Figur entwickeln.
Die Idee zu dieser Story ist mir gekommen, als ich die BBM von dem tot aufgefundenen Wissenschaftler gesehen hab, wo niemand eine Ahnung hatte wer es getan hat oder wo der Mörder hin ist. Da dachte ich mir: Was wenn dahinter was anderes stecken würde?

Brain Caster
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Post by Brain Caster » Thu, 3. Jun 04, 16:19

Naja, das Problem mit der Story ist halt dass sie das bereits bekannte X-Universum (Kyle&Julian Brennan, die Xenon/Khaakkriege, etc) zu einem Nebenschauplatz macht. Ich meine, warum soll das noch irgendwie von Bedeutung sein, wenn sich gleichzeitig Nano-Überwesen im Universum tummeln, die nur einmal mit dem kleinem Finger wackeln müssten um alle Flotten aller Parteien in Weltraumstaub zu verwandeln.
Und warum versucht Thorsten, der ja der "Gute" ist, nicht auch andere an der Nano-Unsterblichkeit teilhaben zu lassen?

P.S: Ist imho aber trotdem ne gute Story, nicht dass wir uns falsch verstehen.

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GEN-Nation
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Post by GEN-Nation » Thu, 3. Jun 04, 18:26

Indoril wrote:Mal sehen was Gen dazu sagt ;-)
Nicht viel :o
Collossus-Fan wrote:Fast ein Jahrtausend
Sehr interessant ;-)
Einige Fehler/Widersprüche/Ungereimtheiten sind aufgetreten, die den Charakter betreffen (Verhalten, usw.), allerdings nichts gravierendes. Ab und an hatte ich das Gefühl einige Parallelen zu anderen Büchern, ... (u.a. Perry Rhodan) zu erkennen. Es gibt noch einige Sachen die ansprechen könnte, doch das unterlasse ich.

James T.
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Post by James T. » Fri, 4. Jun 04, 19:00

Die Story ist zwar ziemlich abgefahren, aber echt geil.
Warum er seine Unsterblichkeit nicht mit anderen teilt ist ja klar. Er hindert sie daran bestimmte Technologien zu entwickeln, weil sie noch nicht reif dafür sind, also sind sie auch noch nicht reif für die Unsterblichkeit.
Die Story muß ja nix mit der Handlung des Spieles zu tun haben. Sie könnte z.B. ein Hintergrund sein für BBS-Nachrichten wie z.B. 'Verheerender Unfall im Hyperschildforschungszentrum' oder so :D

Ich würde auf jeden Fall gerne weiterlesen :-)

Wann gehts weiter ?

Collossus-Fan
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Post by Collossus-Fan » Fri, 4. Jun 04, 19:14

Na wenn es dir so gefällt: Sofort.

Redan blinzelte, er schlief in letzter Zeit zwar nur sehr selten, doch man hatte ihn gezwungen etwas zu schlafen, sonst würde es gesundheitsschädlich werden. Er öffnete
zaghaft die Augen, in Erwartung einen Soldaten in einer Uniform zu sehen, doch stattdessen sah er einen jungen Mann, der ein kurzärmeliges Hemd und eine weite Jeans trug.
Er hatte diesen Mann noch nie zuvor auf dieser streng bewachten Station gesehen. "Was ist denn, verlangt der General wieder nach mir." der Mann antwortete mit einem amüsiertem
Lächeln: "Ich gehöre nicht zur Besatzung dieser Station, niemand ausser ihnen weiss dass ich hier bin." Redan war auf einmal hellwach "Wer sind sie? Ein Spion?" "Um Gottes Willen,
nein. Ich bin hier um ihnen ein Angebot zu machen." "Tut mir Leid, ich bin nicht interessiert. Ich bin kurz vor dem Ziel meiner Arbeit." "Ich weiss. Ich möchte, dass sie ihre
Arbeit einstellen." "Wie kommen sie darauf?! Ich bin so kurz vor meinem Ziel!" "Ihre Frau zu retten könnte auch anders von statten gehen." "Aber wenn man massiv angreift, sterben
tausende Menschen." "Haben sie schon einmal bedacht wie viele Menschen sterben wenn ihre Erfindung in die falschen Hände gerät?" "Aber das ist so gut wie ausgeschlossen." "Oh nein.
Das ist mehr als wahrscheinlich." "Aber wie kann ich denn sonst meine Frau retten? Ausserdem gibt es viele Personen, für die ich arbeite." "Ich möchte ihnen ein Angebot machen:
Sie stellen ihre Forschungen an dieser Schild-Neutralisations-Waffe ein und verschleiern ihre Ergebnisse. Ich verschaffe ihnen dafür eine neue Identität unter der sie hier Urlaub
machen können und biete ihnen einen kostenlosen Wohnsitz. Hinzu kommt noch, dass sie Forschungen in der Schildtechnologie betreiben können, die den jetzigen technischen
Stand bei weitem überlegen sind. Ausserdem werde ich ihre Frau retten." "Wie stellen sie sich das vor? Wie könnten sie meine Frau retten? Das Andere glaube ich ihnen ja noch, aber
das sie einen ganzen Sektor voller Khaak im Alleingang überlisten können halte ich für sehr unwarscheinlich." "Hören sie mir zu, wenn ich ihnen augenblicklich ihre Frau bringe?"
"Es ist zwar krank von ihnen, mich mit so einem wiederlichen Scherz zu quälen, aber da sie es eh nicht schaffen, stimme ich zu." Redan glaubte dem seltsamen Kerl zwar kein Wort,
aber wenigstens würde der Typ verschwinden wenn er seinen Spass gehabt hatte. Er würde alles für seine Frau tun, seit sie auf dem Weg zu der
Schild-Forschungsanstalt in Herzenslicht entführt wurde, hatte Redan alles getan um sie wieder zu bekommen. Es war ihm egal wo er wohnte oder wie sein Name war, solange er nur
seine geliebte Sanuma hatte.

Thorsten war erleichtert. Eine für ihn so einfache Aufgabe konnte den Mann dazu bewegen, ihm zuzuhören. Eigentlich griff er nicht in die tiefer gehenden Abläufe in der sozialen
Entwicklung von Völkern ein, doch bei Ereignissen die solches Chaos wie die Fertigstellung dieses Schild-Neutralisators verursachen konnten, nahm er dies in kauf, ausserdem tat er
etwas Gutes. Die Sensoren in seinem Körper meldeten ihm die Position der Frau von Redan. Er erfasste sie und teleportierte sie zu ihrem Mann ins Bett, wo sie bewusstlos
zusammensackte. Bis auf psychischen Schäden fehlte ihr nichts. Redan sah auf seine Frau, als würden ihm die Augen ausfallen, dann umarmte er sie.

Ein blaues Leuchten vor ihm, das dem eines Transporters sehr ähnlich war, blendete ihn für einen Moment. Als er wieder sehen konnte, lag seine geliebte Sanuma vor ihm, sie
schlief. War das real oder träumte er? Dann wendete sich der Eindringling an ihn, als ihm die Fragen durch den Kopf gingen: Wie war das möglich? Was hatte der Kerl getan?:
"Können wir jetzt über ihre Forschungen reden?" der Mann sah ihn freundlich an. Er stotterte die Fragen, die er eben noch dachte: "Wie?...Was?...Sanuma." "Ein Teleporter.
Ich habe die Position ihrer Frau genau erfasst und sie hierher teleportiert." "Aber wie haben sie das gemacht? Und woher wussten sie..." "Was sie denken? Nun ja, das ist etwas
komplizierter. Und das mit dem Teleporter, können sie selbst erlernen, wenn sie mit mir kommen." "Ich weiss nicht, wie sie das gemacht haben, aber was sie da für mich getan
haben... Ich weiss nicht wie ich ihnen danken kann." "Stellen sie ihre Forschungen ein, es würde viel zu viele Tote geben, wenn diese Technik in die falschen Hände fiel.
Forschen sie lieber weiter an ihren Schildern, die zerstören zumindest nichts." "Aber wie soll ich erklären, dass meine Frau zurück ist? Ausserdem rechnet man im Militär mit
dem Schild-Disruptor." "Mein Angebot besteht weiter: Kommen sie mit mir, sie können jederzeit Urlaub in den Sektoren, die sie kennen, machen. Sie können ihre Frau mitbringen
und in diesem Refugium gemeinsam Leben. Oder ich fertige ihnen eine neue Identität und sie leben mit ihrer Frau unter falschem Namen." "Aber wie soll ich dann weiter Forschen?"
"Das kann ich ihnen nicht sagen." "Dann werde ich mit ihnen kommen! Aber wie?" "Ich hole sie in drei Tazuras ab." "Wie soll ich bis dahin die Anwesenheit meiner Frau erklären?"
"Moment..." der Mann legte seine Hände, Handfläche an Handfläche, zusammen. Als er die Hände wieder auseinanderzog, lag auf seiner rechten Handfläche ein Ring, der aus einem
seltsam schimmernden Material bestand. Das Farbspiel des Ringes war wunderschön, es erinnerte an einen Opal, nur dass noch mehr Farben vorhanden waren und das Muster sich im
Fluss befand. Der Mann nahm den Ring zwischen den Daumen und Zeigefinger seiner linken Hand und reichte ihn Redan, dann gab er noch ein paar Anweisungen: "Stecken sie diesen
Ring ihrer Frau an. Er wird sich nicht ablösen, ausser ich bin in der Nähe. Der Ring versteckt Sanuma vor den Bord-Sensoren und wird sie vor jedem tarnen, der ihr Zimmer
betritt. Kümmern sie sich gut um ihre Frau, sie hat viel durchgemacht und wird viel Hilfe brauchen." Redan steckte Sanuma den Ring an, dann wendete er sich eingeschüchtert an
den Mann, der ihm seine Frau zurückgebracht hatte "Ich danke ihnen. Ich werde den Schild-Disruptor durch ein neues 500MW-Schild ersetzen, dass ich entwickelt habe." "Das freut
mich zu hören. Wir sehen uns dann." Der Argone drehte sich um, dann verschwamm das Bild der Wirklichkeit in einem Umkreis von ca 5cm um dessen Siluette und stürzte hinter ihm
zusammen; er war verschwunden.

Thorsten war mit seinen Gedanken bei Sanuma, sie tat ihm leid. Sie wird eine harte Zeit vor sich haben, voller Alpträume und Angstzustände. Aber er kannte die Kraft, die einem
die Liebe geben kann, auch wenn er es am liebsten vergessen hätte, wie oft er schon Liebende verloren hätte.
Der Ring, ein Stealth-Generator, leitete Licht um den Träger und machte ihn so optisch unsichtbar. Verschiedene gut versteckte Störfelder verhinderten die Bemerkung durch
elektrische Sensoren, wie die der Argonen oder anderer Völker, so auch die des Alten Volkes. Zwar waren ihm die Alten, wie er sie mittlerweile nannte, im Verständnis und der Erkundung
des Universums weit vorraus, doch die Sub-Raum-Mechanismen, die all seine Geräte nutzten, waren ihnen so gut wie unbekannt. Nicht mal Tastsinne konnten den Träger des Ringes
erkennen, ein ausgeklügeltes, interaktives System aus Kraftfeldern formte sich unter den Füssen des Trägers und bildete dabei einen Zwischenraum zwischen der Fusssohle und dem
Untergrund, wodurch sowohl Fussspuren, als auch die Entdeckung durch Tastsensoren im Boden verhindert wurden. Das selbe galt für die Wände, die der Träger berührte. Wenn jedoch
ein beweglicher Gegenstand berührt werden sollte oder der Träger selbst in Gefahr war berührt zu werden, wurde die Materie unmerklich durch den phasenverschobenen Ring-Träger
geführt. Die Idee für einen Tarn-Ring hatte Thorsten aus einem alten terranischen Fantasy-Film, der relativ zu Anfang seines Lebens in den alten Kinos lief. Auch dieser Forscher
würde demnächst mit ihm kommen, doch nun war es Zeit zum nächsten Wissenschaftler zu fliegen. Er startete von der Position, wohin er durch das selbst erzeugte Wurmloch in Redans
Zimmer gegangen war. Von hier aus waren es nur noch drei Lichtjahre bis nach Familie Rhonkar, wo der Split sozusagen auf ihn wartete. Er aktivierte die in seinem Körper liegenden
Hyper-Licht-Antriebe. Die Front seiner Oberschenkel, die Waden seiner Unterschenkel und die Fläche seiner Brust-Muskeln bis hin zu den Schulterblättern leuchteten weiß auf.
Das Leuchten uferte in langen Auroren aus. Wie Schleier oder Gaze die langsam im Wind wehten, zogen sich die hinteren Auroren bis etwa fünf Meter hinter ihm in den Raum, während die
vorne leuchtenden Flächen eigentlich nur hell schienen, dies aber nicht in Auroren ausschlug. Die Schleier hinter ihm leuchteten immer greller auf, dann schoss er schneller
als das Licht durch das Universum. Drei Sekunden später blitzten die vorne leuchtenden Flächen grell auf, er kam zum stehen. Nun sah er sich um: Der Haupt-Planet des Systems lag ca
200 Kilometer vor ihm. Das Leuchten der vorderen Partien erlosch, dann zogen sich die hinteren Auroren in seinen Körper zurück. Er gleitete schnell aufrecht auf die Oberfläche des
Planeten zu, ungefähr 5 Meter über dem Boden verlangsamte er sein Tempo. Er zog seine Beine leicht an, drehte sich um neunzig Grad und setzte sanft mit den Füssen auf.
Der Anblick war beeindruckend: Der Himmel war blau und von herb-purpurnen Wolken durchzogen, die der Wind langsam weiter trieb. Es war Mittag, zumindest vom Stand der Sonne aus
gesehen. Neben ihm floss ein tiefroter Bach unter einer leicht gebogenen Brücke hindurch, die mit schreckenerregenden Schnitzereien von Ghok-Kämpfen besetzt war.
Winzig kleine, transparente Insekten flogen zahlreich umher. Eines dieser kleinen Tiere flog direkt an Thorstens Augen vorbei, er konnte alles sehen, vom winzigen Herzen und dessen
Kammern, bis hin zu dem noch kleineren Nervensystem. Eigentlich hätte niemand mehr ausser einem leichten Flimmern erkennen können, wenn er das fliegende Insekt betrachtete, doch
Thorstens Nanomaschinen hatten seine Augen verbessert, wobei verbessert stark untertrieben war: Körperwärme, Schall, elektrische Felder und jegliche Strahlung konnte er leicht
erkennen, sogar Atome und den Fluss der Photonen konnte er sehen. Doch nun war es Zeit, sich dem Split zuzuwenden: Roskt T'Rhk
Dieser Split war führend auf dem Gebiet der Massenvernichtungswaffen. Thorsten hätte auch alle Erinnerungen des Forschers löschen können, wodurch all diese zerstörerischen Waffen
für immer aus der Welt getilgt worden wären, doch das war nicht sein Stil. Ausserdem konnte man alle diese Waffen, oder besser gesagt deren Funktions-Mechanismen, zur friedlichen
Energiegewinnung nutzen. Es war so ähnlich wie die Kernspaltung und die Atombombe, doch würden hier die Waffen zu friedlichen Zwecken genutzt werden können, anders als bei Einstein.
Thorsten drehte sich ein Stückchen nach links. Er sah das Anwesen des Split. Infolge der Waffen die T'Rhk entwickelt hatte, genoss er hohes Ansehen und Reichtum.
Diesmal würde Thorsten nicht einfach durch die Wände der Festung gehen um den Split zu besuchen, diesmal würde dieser ihn auch sehen können. Für die Split war es ein Zeichen des
Mutes, bei Jemandem, von dem man feindliche Absichten erwarten konnte, einfach herein zu gehen. Und Mut bedeutete bei den Split so viel wie ehrenvoll und des Respektes würdig zu sein.
Jeder Andere hätte auch Mut gebraucht, denn Personen wie T'Rhk spickten den Weg zu ihrer Eingangshalle mit tötlichen Hindernissen, die sich zwar ankündigten, Fallen waren hinterhältig
und somit unehrenvoll, aber gut getarnt waren. Das Schloss erinnerte ihn an die Burgen, wie sie in alten Rittersagen vorkamen: Mehrere Türme hoben sich in die Höhe, alle angebunden an
ein quadratisches Hauptgebäude. Er ging auf das Gebaude aus rot-grauem Stein zu.

Was war das?! Die Sensoren seines Domizils meldeten eine sich nähernde Person. Es war ein Argone, ein fremder Argone, der auf den Holografien der Überwachungskameras auftauchte.
Roskt war garnicht nach Besuch zu mute, er langweilte sich jedoch, wenn dieser Argone ihn treffen wollte, so sollte er sein Glück versuchen. Roskt grinste, er rannte zu dem
Kontrollraum, von wo er die Angriffs-Mechanismen bediehnen konnte. Er freute sich schon, den schwachen Argonen "Willkommen zu heissen". Der Computer lief mehrere tausend Zeilen
von Zahlen an der Seite der Holographie durch, dann meldete er sich:"Systeme bereit. Alle Komponenten warten auf Anordnungen." Roskt grinste "Öffne die Türen." Als er den Argonen
noch einmal sah, kam es ihm so vor, als hätte er diesen schon einmal irgendwo gesehen.

Thorsten erreichte ruhigen Gangs die gigantischen Türen. Durch diese Tore hatte sogar eine Korvette fliegen können. Die riesigen metallenen Tore schwenkten nach innen auf, es
war eine deutliche Einladung. Eine Lautsprecher-Ansage tönte aus versteckten Lautsprechern:"Wenn die Kreatur eintreten will, so sollte sie sich als würdig erweisen."
Thorsten liess den Blick schweifen, wobei er seine thermale Sicht aktivierte, die alle Wärmequellen in seinem Sichtfeld zusätlich kennzeichnete. Äusserlich sah man einen
prunkvollen Gang aus großen Gesteinsblöcken, der ca 50 Meter hoch, mit Gemälden von Vorfahren und mit lilanen Vorhängen geschmückt war. Doch wenn man, so wie er, hinter die
schöne Fassade sehen konnte, ergab dies ein ganz anderes Bild: Wie ein Spinnennetz zogen sich zahlreiche Leitungen von Sensoren und Waffen durch die Wände, wobei rote Punkte
diese Sensoren und Waffen markierten, so zumindest das Wärme-Bild. Thorsten machte ein paar Schritte nach vorne, die Tore schlossen sich hinter ihm, jetzt würde es lustig werden.
Er schickte einen seiner Naniten in den Kontrollraum, um das Gesicht von T'Rhk sehen zu können, nichts amüsierte ihn mehr als ein Split, der verwundert dreinschaute.
Das erste Signal: Ein Fanfarenstoß kam aus den Wänden, dann klappten die Ziegelsteine beiseite, sie waren eigentlich nur Platten aus Stein. Hunderte faustgroße Löcher kamen zum
Vorschein, in ihnen blitzte es kurz, dan schossen Speere auf Thorsten zu; wie niedlich. Die Speere prallten auf seinen Körper, die Spitzen verbogen sich und die hölzernen Stangen
barsten in tausende Splitter. Er trug keinen Kratzer davon. T'Rhk war überrascht, wie ihm der winzige optische Scanner seines Naniten anzeigte, doch eigentlich darüber, dass dieser
vergessen hatte den Schild-Ünterdrücker einzuschalten. Der Schildunterdrücker war im eigentlichen ein Nebel aus mikroskopischen Kristallen, wie sie bei Projektil-Kanonen-Munition
verwendet wurden. Ein leichtes Glitzern in der Luft verriet Thorsten, dass der Nebel nun in den Raum eingedrungen war, aber das störte ihn nicht, er hatte sein Schild überhaupt nicht
aktiviert gehabt. Er ging weiter, stieg über ein paar der Speer-Trümmer und gelangte in einen neuen Bereich, welcher zwar, bis auf das Fehlen von Gemälden, genau so aussah wie der
Gang zuvor, jedoch keine geöffneten Steinplatten aufwies. Plötzlich erglühten die Wände in seiner Thermal-Sicht rot auf: Flammenwerfer!
Ein weiterer Fanfaren-Stoß kündigte deren Auslösung an. Ein Meer aus brennendem Magna-Napalm, eine stärkere Version von altem Napalm, die mit der eigentlichen Substanz chemisch nichts
mehr gemein hatte, schoss aus den Fugen zwischen den Steinen und auf Thorsten zu. Es hüllte ihn ein und verschlang die Luft um ihn. Es war ein hübsches Farbenspiel aus Rot und Orange.

Roskt lachte schallend laut. Der Argone hatte keine Reaktion gezeigt, als er von dem Sturm brennender Chemikalien bedroht wurde. Er ging wie ein Idiot gerade aus weiter, er hatte wohl
keinerlei Reflexe. Das einzige, was man von dem Argonen noch sehen konnte, war eine schwarze schemenhafte Gestalt zwischen den fauchenden Flammen.
"WAS???" Roskts Augen weiteten sich, als er den Argonen unversehrt aus den Flammen treten sah. Einige der Feuerzungen hielten sich noch wirbelnd an seinem Rücken, doch dann war der
Argone auch für diese zu weit entfernt von den Flammenwerfern. Was konnte da passiert sein?! Die Flammenwerfer funktionierten einwandfrei! Nun müsste Roskt wohl stärkere Geschütze
auffahren müssen.

Thorsten erreichte einen neuen Abschnitt: Hier waren wieder Gemälde vorhanden, doch sie waren in Einbuchtungen in der Wand versenkt. Das Thermal-Bild zeigte keinerlei Gerätschaften in
den Wänden, aber sein Magnet-Feld-Scanner, der selbst kleinste Schaltkreise aufspüren konnte, meldete ihm etwas von oben. Ein großes System aus hydraulischen Pressen und gigantischen
Motoren lag dort in der Decke versteckt. Wieder ertönte ein Fanfarenstoß, dann schoss die Decke, in Form eines gigantischen Stahl-Blocks auf ihn zu.

Das könnte selbst ein feuerfester Argone nicht überleben! Einen 100-Tonnen Teladium-Stahl-Block der durch Hebevorrichtungen nach unten gepresst wurde. Das konnte sogar der stärkste
Schild-Generator nicht mehr abblocken. Doch ungefähr in der Höhe eines Splits blieb der Block stehen.

Der Block konnte ihm nichts anhaben, seine Skelett- und Gewebestruktur war viel zu stark als dass ihn dieser Metall-Klotz zerquetscht haben könnte. Der Block gab etwa bis zu seinen Ohren
hin nach, wobei eine tiefe Kuhle in Form seiner Schädeldecke in das Metall gepresst wurde, als dieses durch die Hydraulik nach unten gedrückt wurde. Die Hydraulik und die Motoren kreischten
in ihrem vergeblichen Kampf gegen seinen viel fortgeschritteneren biomechanischen Körper. Er ging weiter, wobei das Loch in dem Block sich zu einer Schneise formte. Als er die Kante dieses
gigantischen Würfels passierte, schnellte dieser mit einem Dumpfen knall auf den Boden, der etwas Staub aufwehen liess.
Dies musste die letzte Falle gewesen sein. Und wie witzig war es doch, T'Rhk durch den Nano-Bot zu betrachten: Der Split saß mit weit aufgerissenem Mund vor seinen Holo-Monitoren und starrte
fassungslos auf das Bild, das Thorsten ihm geliefert hatte. Dann stand Roskt auf. Aber was war das?! Thorsten betrachtete eingehend das Gemälde, welches ihm aufgefallen war. War das nicht?...
doch es war das Split-Mädchen, welches er vor Jahrhunderten gerettet hatte. Er schätzte sie auf dem Bild auf 25 Jahre. Auf dem Schild unter der Abbildung stand etwas geschrieben: Nar T'Rhk,
Gründerin der Schlichter, Vorfahrin der T'Rhk. Thorsten überprüfte Roskts Gen-Struktur, tatsächlich! Spuren der genetischen Codes, die Thorsten vor Jahrhunderten ausgelesen hatte um Nar zu
heilen, waren noch vorhanden. Nach der Konzentration der Codes, musste Roskt ungefähr 20 Generationen weit von ihr abstammen.

Roskt freute sich auf den Kampf gegen den starken Argonen, so konnte er seine neuste Erfindung testen. Roskt drückte einen der Steine im Kontroll-Raum in die Wand, woraufhin sich ein Teil
des naheliegenden Mauerwerks nach oben zog. Dahinter stand ein mechanischer Körper, ein Exo-Skelett. Den Torso bildete ein kapsel-förmiger Körper, dessen obere Hälfte nach oben gefahren
war und den Blick auf die Kontrollen freigab, die die Bewegungen des Piloten erkannte und umsetzte. Zwei humanoide Beine waren an dem unteren Teil des Körpers befestigt und dienten der
Fortbewegung, welche nicht allzu schnell von statten ging. Die Arme waren kurz unter der Trenn-Linie zwischen Einstiegsluke und Hauptkörper angebracht. Der linke Arm bestand aus einer A-PBK,
die aus dem Unterarm der humanoiden Struktur ragte. Der rechte Arm war wie der eines Split gebaut und hatte eine voll funktionsfähige Hand. Auf der rechten Schulter war noch eine kleine
Projektilkanone befestigt. Roskt setzte sich auf den Pilotensitz, der Computer erkannte ihn und senkte die Einstiegsluke. Als die Luke sich komplett nach unten gesenkt hatte, verriegelte
sich das Cockpit mit einem Zischen hermetisch. Dann setzte Roskt das Exo-Skelett in Bewegung. Die elektrisch aktiven Polymere bewegten die Gliedmaßen der Maschine wie natürliche Muskulatur es
tat. Die Tür öffnete sich und der Argone stand in der Eingangshalle.

Das war ja mal was interessantes: Ein Exo-Skelett. Roskt saß im Cockpit und bewegte das metallene Ungetüm auf Thorsten zu. Auf in den Kampf, aber wie immer galt: Niemanden verletzen wenn
keine Notwendigkeit bestand. Das Exo-Skelett holte mit dem rechten Arm aus, an dem zylindrischen Unterarm fuhren blitzschnell Stacheln aus. Thorsten analysierte die Konstruktion der Maschine:
Die Arme und Beine waren mit künstlichen Knochen ausgestattet, die molekulare Struktur und der Aufbau der Knochen liessen auf eine Hebekraft von 15 Tonnen schliessen. Die Wucht des Armes würde
wohl mehr betragen, doch wirklich gefährlich würde es nicht werden. Thorsten streckte seinen linken Arm nach dem anschnellenden Arm aus Stacheln des Exo-Skeletts aus. Drei Stachel wurden in den
Arm zurückgedrückt, als der mechanische Arm auf Thorstens bio-modifizierten Arm traf, mehrere Polymer-Stränge in den Armen rissen beim Aufprall.

Schadensmeldungen dröhnten durch das Cockpit, als der Arm auf die Hand des Argonen traf. Was war das für ein Wesen, ein Android?! Die Scans des Menschen ergab nichts aussergewöhnliches. Roskt
richtete die Alpha-PBK auf den Torso des Argonen aus und feuerte sie ab. Blaue Energie-Bälle trafen auf den Brustkorb. Sie trafen auf und explodierten, doch der Argone trug keinen Kratzer davon.
Nun wusste Roskt wieder, woher er den Argonen kannte: Die Gestalt des Argonen glich auf das Detail genau den alten Bildern, die er von den Sagen des Krieger-SChänders kannte. Die Geschichte war
rund 440 Jazuras alt und wurde noch heute kleinen Kindern erzählt, um ihnen Angst zu machen. Einst soll der Krieger-Schänder seine Ur-Ahnin Ral gerettet haben, doch er erinnerte sich noch, wie
seine Groß-Mutter ihm die Geschichte erzählt hatte, er murmelte es leise vor sich hin: "Der Krieger-Schänder ist weiß wie das Leuchten eines Ghoks, doch er strahlt kein Licht ab, damit er
Kriegern im Wald besser auflauern kann. Seine Bewegungen bringen die Luft zum bersten und seine Berührung kann einen Krieger verstümmeln oder heilen. Die Qualen, die vom Krieger-Schänder ausgehen,
bringen selbst den tapfersten und stärksten Krieger zum weinen wie ein kleines Kind es nicht tun würde. Es heisst, der Schänder würde Ghoks wie Fliegen zerfetzen und könnte die Gestalt eines
Kriegers annehmen."
Roskt bekam Angst, zum ersten mal in seinem Leben. Der Argone hatte mittlerweile auch den linken Arm ergriffen und dessen Mündung mit der blossen Hand zerquetscht. In Panik richtete Roskt die
Projektilkanone auf das Gesicht des Krieger-Schänders und drückte den Auslöser bis zum Anschlag durch. Doch auch dies brachte nichts, die Projektile prallten sogar an den Pupillen des Schänders
ab oder wurden an dessen Gesicht zusammengedrückt wie an einer nividiumverstärkten Panzerung. Dann grellten erneut Schadensmeldungen durch das Cockpit.

Roskt schien ihn mit allem zu beharken was er hatte. Aber warum so ungesteuert? Split liebten es normalerweise, selbst die stärksten Gegner mit gezielten Schüssen zu anzugreifen. Thorsten las
die Gedanken des Split aus: Krieger-Schänder?! Eine 440 Jazura alte Legende? Moment mal. 440 Jazuras?! Das waren ca 600 irdische Jahre, also ungefähr die Zeit, in der er auf diesem Planeten
gewesen war. War aus der Begegnung in der Kneipe ein Mythos geworden? Naja, wenn Thorsten erst einmal mit dem Split reden konnte, würde er in Ruhe mehr darüber erfahren können. Also musste er
Roskt erst einmal entwaffnen. Thorsten riss der Maschine mit Leichtigkeit die Arme aus. Aus den stümmeln, welche die Schultergelenke darstellten, ragten mehrere Halbleiter-Kabel, welche in einem
Meer aus kleinen gelben Blitzen Funken sprühten. Dann brach Thorsten die Kanzel auf.

Der Argone hatte die Arme des Exo-Skeletts ausgerissen. Der Energie-Pegel sank rapide, als das Spannungsleck an den Schulter-Gelenken funkensprühend aufleuchtete. Dann drang ein metallenes Kreischen
durch die Statik des Cockpits. Fingerkuppen drangendurch die Panzerung und in das Cockpit. Um die Fingerspitzen herum löste sich das Metall auf und rann an der Aussenseite der Panzerung ab.
Dann zerrissen die zehn Fingerkuppen den Teladium-Stahl wie ein Palmen-Blatt.
Er sah dem Schänder direkt in die Augen, statt durch Kameras. Roskt sprang aus der aufgerissenen Kapsel und versuchte sich mit seinen Beinen von dem Schänder wegzudrücken. Auf seinem Hintern
robbend, stieß er an die hintere Wand und sah geschockt zu, wie der Schänder den 2 Tonnen schweren Rest der stämmigen Maschine mit einem Arm locker hinter sich warf. Dann kam der Argone auf ihn zu.
Ca einen Meter vor ihm, blieb der Schänder stehen und sah ihm in die Augen.

So etwas hatte Thorsten in all den Jahren seines Lebens nicht gesehen: Ein Split, der sich vor Angst in eine Ecke verkroch. Irgendwie musste er den armen Kerl beruhigen, er entschloss sich, etwas
mehr als normalerweise preiszugeben: Einen Eindruck seines Alters.

Nach ca 15 Sezuras begann der Argone zu sprechen:"Vor ungefähr 440 Jazuras lag deine Ahnin Nar als kleines Mädchen genau so vor mir wie du." Roskt machte sich für den Tod bereit und stand ehrenhaft
wieder auf, um wie ein wahrer Split zu sterben. Der Argone fuhr fort:"Zwei Krieger hatten sie in einer Kneipe zusammengeschlagen, nachdem sie ihre Eltern verloren hatte." Roskt fuhr ein eiskalter
Schauer durch den Körper, dieses Wesen war wirklich seiner Ahnin begegnet. Dann antwortete Roskt, denn nach dem was er wusste, war dieses Wesen der Inbegriff des Bösen:"Aber was ist mit den Sagen?"
"Welche Sagen?" "Vom Krieger-Schlächter der Kämpfer wie ein Monster zerfetzt." "Als ich die beiden Krieger, die deine Ahnin angegriffen hatten, dazu "überreden" wollte sich um sie zu kümmern,
willigten sie zuerst nicht ein. Und da ich wütend über die Schändung eines kleinen Mädchens durch zwei Krieger war, zeigte ich ihnen, wie hilflos sich deine Ahnin gefühlt hatte. Ausserdem habe ich ihre
Verletzungen, wie die von Nar, geheilt." "Und was willst du von mir?" "Ich möchte, dass du deine Forschungen einstellst." Roskt fühlte die Angst noch in sich, doch diese Forderung war einfach nicht
erfüllbar "Wie stellst du dir das vor?! Wenn ich meine Waffen nicht liefere, habe ich den Zorn des Rhonkar auf meinen Schultern!" "Du kannst mit mir kommen wenn du willst. Dort kann dir niemand etwas
anhaben." "Wohin soll ich mitkommen?" "Ich habe eine kleine Kolonie, die niemand ausser mir und den anderen Forschern kennt. Das ganze läuft aber unter dem Mantel des Schweigens." "Und wenn ich nicht
mitkomme, wirst du mich töten?!" "Nein. Wie kommst du darauf? Ich habe nicht vor dich zu töten oder zu etwas zu zwingen. Alles ist freiwillig. Nur möchte ich nach Möglichkeit das Sterben von weiteren
Menschen durch deine Waffen verhindern. Viele deiner Waffen könnten zu friedlichen Zwecken gebraucht werden, zur Energie-Erzeugung zum Beispiel." "Waffen sind dazu da, um schwache Kreaturen zu töten!"
"Aha...das ist also deine Meinung..." der Argone schüttelte den Kopf, dann fuhr er fort "...Nehmen wir als Vergleich mal dich und mich. Ich habe Kräfte und Geräte, von denen du nur Träumen kannst."
Der Argone ging zu einer der Mauer-Wände, dann machte er eine lockere Bewegung aus dem Handgelenk gegen den massiven Stein, die Wand zersprang mit lautem Getöse in tausend Stücke, als ob ein Schiff
dagegen geflogen wäre. Als der Staub sich lichtete, stand der Argone vor der Panzerwand, die hinter dem Mauerwerk für Sicherheit sorgte. Wo der Schänder hingeschlagen hatte, war die Wand aus massiven
Teladium-Stahl tief eingebeult. Der Schänder sah zu ihm rüber:"Was denkst du, bist du im Gegensatz zu mir?" Roskt stand da und sah ungläubig auf die verformte Panzerwand "Schwa... Schwach..." "Und?
Töte ich dich?" "Nein." "Ich will dir damit nicht drohen, ich möchte dir lediglich zeigen, wie weit man ohne Gewalt kommen kann." Roskt liess sich den Gedanken durch den Kopf gehen, schliesslich hatte
seine Ahnin es ja auch durch friedliches und beherrschtes Handeln zu Ruhm und Ehre gebracht. Vielleicht sollte Roskt es ja auch einmal ausprobieren, möglicherweise wäre der Kampf gegen sein Kriegerwesen
der beste Kampf seines Lebens. Doch einen Zweifel hatte er noch:"Kann ich zurückkehren?" "Sicherkich, du verlierst dann alle Erinnerungen an das erlebte. Aber du kannst auch jederzeit Urlaub in den dir
bekannten Sektoren machen, ohne das du dein Gedächtnis verlierst." "Findet man mich dann nicht?" "Nein. Ich werde schon dafür sorgen, dass du nicht wie ein Feigling fliehen musst." "Dann stimme ich zu."
"Sehr schön, das freut mich. Ich komme dann in drei Tagen zurück und hole dich ab. Dein Haus werde ich noch reparieren." Der Argone drehte sich um und ging. Wie durch Geisterhand hoben sich die
Bruchstücke der Wand in die Luft, die Beule in der Stahlwand verschwand und die Felsbrocken ordneten sich an ihren ursprünglichen Positionen an. Sogar die Staub-Partikel flogen als Nebelschwaden an ihre
angestammten Plätze und versiegelten selbst die kleinsten Risse. Die Schäden in den Hindernissen verschwanden auf ähnliche Weise. Als der Argone die große Pforte erreichte, erhob er sich in die Luft und
verschwand. Roskt wollte in den kommenden drei Tagen nichts über die Begegnung erwähnen, man hätte ihn für verrückt erklärt, wenn er erzählt hätte, dass er dem Krieger-Schänder begenet war und dieser sich
obendrein als Argone herrausgestellt hatte.

Collossus-Fan
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Post by Collossus-Fan » Fri, 4. Jun 04, 20:08

Feedback ist mir immer wilkommen. :roll:

James T.
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Post by James T. » Sat, 5. Jun 04, 17:36

Wie gesagt, ich find die Geschichte gut :-)
Von mir aus kannst du auch die ganze Geschichte posten :D (falls sie schon fertig ist)
Anmerkung: Ich finde es nicht schlecht, wenn mal ein paar Geheimnisse über das Alte Volk z.B. aufgeklärt werden oder zumindest Gerüchte darüber entstehen, aber es müssen am Ende der Story auf jeden Fall ein paar Geheimnisse übrig bleiben.

Collossus-Fan
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Post by Collossus-Fan » Tue, 8. Jun 04, 21:50

Hier ein neuer Teil. Dauerte etwas länger weil ich alles gepostet hatte. Diesmal habe ich mir aber ein kleines Polster gelassen, so dass es schneller mit dem nächsten Teil gehen sollte :D . Na ich hoffe jedenfalls, dass dieser Teil auch wieder allen gefällt und ich gutes Feedback(sowohl Lob als auch Kritik) bekomme. Na ja, viel Spass jedenfalls beim Lesen.




Das war mal eine Überraschung. Ein Nachfahre von jemandem dem er geholfen hatte, war eine von den Personen gewesen, die er in seine Gemeinschaft holen wollte. Als nächstes stand eine Teladi auf der Liste:
Simaneas Tistillas VI war eine Profit-Echse, wie sie im Buche stand. Er machte sich auf ins PTNI Hauptquartier, wo die Teladi als Forscherin arbeitete. Sie war, laut ihren Akten, schon immer sehr intelligent
gewesen, jedoch wollte sie zuerst als Händlerin in einem Geier durch die Sektoren reisen, doch es geschah ein Unfall, der sie zur Schwer-Behinderten gemacht hatte. So hatte sie keinerlei Chance, las
Frachterpilot schnell genug zu reagieren, um guten Profit zu machen. Deswegen hatte sie ihr Hobby zum Beruf gemacht: Fusions-Generator-Technologie. Sie war kurz davor Schiffsgeneratoren herzustellen, die
einem Zerstörer genug Energie liefern würden um planetare Verteidigungswaffen zu tragen. Ein M2 mit Abwehrwaffen für Groß-Schiffe, die Schilde von enormer Stärke wie eine Seifenblase zerplatzen liessen, wären
zu vernichtend um jetzt schon durch das All zu fliegen. Was würde zum Beispiel geschehen, wenn ein Split-Schiff mit einer gigantischen Waffe auf eine boronische Station feuern würde, das wollte Thorsten sich
lieber nicht ausmalen. Natürlich könnte dieser Generator auch Schilde schneller aufladen lassen, aber ein Orbital-Abwehr-Geschütz konnte locker 12 125MW-SChilde durchdringen, eine Station könnte so viele
Schilde garnicht tragen, ohne das sie größer werden musste. Und da Militär-Technik leider immer schneller verbessert wurde als zivile Einrichtungen, könnten ganze Völker in einem gigantischen Krieg
ausgelöscht werden, ganz zu schweigen von den Khaak, die diese Technik nicht erwerben konnten. Thorsten aktivierte seinen Sprungantrieb, die Koordinaten würden ihn 1000 Kilometer östlich der Behausung
der Forscherin materialisieren lassen, was ihm einen wunderbaren Flug über den schönen Planeten garantieren würde.


Simaneas stieg aus ihrem harten Bett, wieder einmal bereitete ihr das Bewegen ihrer Gliedmaßen unheimliche Schmerzen. Sie zischte gepresst, als sie ihre verstümmelte Gehkralle aufsetzte. Neun Jazuras waren
seit dem Unfall vergangen. Wieder einmal sah sie sich im Spiegel an, eine Träne fuhr ihr aus dem rechten Auge. Damals war sie eine wunderschöne Teladi, mit einer Besonderheit, die nur wenige Teladi hatten:
Ihre schwarzen Schuppen schillerten in den schönsten Farben, wie das argonische Perlmutt. Ihre Augen waren in einem feurigen Orange gefärbt, mit leichten Nuancen von gelb am Rand ihrer Augen. Ihre Figur war
auch sehr gut gewesen: Starke Schwimmhäute und kräftige Muskulatur im Torso machten sie zu einer für Teladi unglaublich attraktiven Echse. Ihre Greifkrallen waren in reinem Schwarz gehalten, nur durch eine
weiße Linie an den mittleren Krallen unterbrochen, die einer vorbeiziehenden Wolke glich. Doch was war davon noch übrig geblieben?! Ihre gesamte rechte Seite war von dem Unfall verstümmelt, welcher sie damals
im Sektor Profitbrunnen ereilt hatte. Als sie noch 11 Jazuras alt war, war sie dabei, an eine Gewächsstation anzudocken, wo sie eine Ladung Energiezellen zu einem guten Preis verkaufen wollte, doch eine andere
Teladi wollte dies auch und wartete nicht auf die Andock-Erlaubnis. Sie raste Simaneas von rechts in die Front ihres Geiers. Dabei kam die andere Pilotin um, Simaneas hatte zweifelhaftes Glück: Sie hatte zwei
25MW-Schilde installiert, die andere jedoch nur ein 25er- und ein 5er-Schild; zum ersten mal war Simaneas froh gewesen, nicht gespart zu haben. Jedoch überlastete sich eine Steuereinheit in ihrem Cockpit und
explodierte. Simaneas konnte schwer verletzt geborgen werden. Nun sah sie nicht mehr so schön aus: Ihr rechter Arm war bis zum Ellenbogen abgerissen worden, die rechte Gehklaue wurde zwischen zwei Kabel-Bündel
gebraten, wodurch sie drei Krallen verloren hatte. Ihre Schuppen waren von ihrer rechten Seite bis zum Bauch zu einer kaum biegbaren schwarzbraunen Platte verschmolzen, die jede Bewgung fast unmöglich machte und ihr
rechtes Auge war weiß, denn sie war durch das Feuer auf diesem erblindet. Erst in der Mitte ihres Körpers gingen die verbrannten Flächen in normale Schuppen über, wobei man genau das Muster der züngelnden Flammen
erkennen konnte. Sie humpelte zu dem kleinen Roboter-Arm, der das Schuppen-Schaben an den Stellen übernahm, wo Simaneas mit dem linken Arm nicht ankam, oder die Horn-Platte sie an der nötigen Drehung hinderte.
Nachdem der dreigelenkige, weiße Roboterarm leise surrend seine Arbeit verrichtet hatte, stieg Simaneas in den Flachen Sumpf vor ihrem Haus und liess sich auf dem Rücken treiben, die Augen geschlossen. Das war die
einzige Möglichkeit für sie, mal eine kurze Zeit ohne Schmerzen zu verbringen.

Thorsten flog über die weiten ausgedehnten Flachsümpfe, die in einem sanften Grün den blauen Himmel wiederspiegelten. Das Sumpfgras erinnerte an die chinesischen Reis-Plantagen der Erde, langsam wiegte
es sich im Wind. Vereinzelt sah man dunkle Schatten von kleinen fischartigen Amphibien durch das Sumpf-Wasser huschen. Thorsten erinnerte sich noch gut, wie er als blau bemalter Teladi mit dem Namen Thorneos
Kemmriples I -er war noch nie besonders kreativ im Ausdenken von Deck-Namen gewesen- durch eben solche Sümpfe auf Ianamus Zura geschwommen war. Es war einfach schön gewesen, als Teladi durch diese Sümpfe zu
schwimmen: Über die harten Schuppen glitt das kühle Wasser und die Sonne schien einem auf den gepanzerten Rücken. Jetzt flog er als Mensch durch die Luft und die Sonne beschien seinen ungepanzerten Rücken.
Er sah das kleine Haus von Simaneas, eine kleine grüne Halbkugel, die zum Teil transparente Dachfenster aufwies. Vor dem Haus orteten seine Sensoren Simaneas. Sanft und lautlos glitt er tiefer auf den Sumpf
zu, dann drehte er sich um 90 Grad nach oben und setzte anschliessend sanft mit seinen Füssen im Sumpf auf.

Simaneas genoss die Sonne auf ihrer Brust und Bauch und die wohltuende Frische des Wassers an ihrem Rücken. Plötzlich spürte sie einen seichten Windhauch, dann wurde sie von einer sanften Welle leicht angehoben.
Sie öffnete ihre Augen und sah gegen die Sonne eine hohe Gestalt. Erschrocken richtete sie sich auf und deckte ihr linkes Auge mit der linken Klaue ab um gegen die Sonne etwas zu erkennen. Sie verlor mit ihrer
rechten Gehkralle den Halt im schlammigen Grund des Sumpfes und kippte zur Seite weg. Die gegen die Sonne schwarze Gestalt griff mit ihrem linken Arm nach ihr und stützte sie ab, so dass sie nicht ins Wasser
kippte. Als die Gestalt sich zu ihr runter gebeugt hatte, konnte sie einen Argonen erkennen. "Wass sssucht ein Argone in diesssen abgelegenen Sssumpf vom PTNI?" "Sie." Simaneas war überrascht, sie konnte sich
nicht entsinnen, warum ein wildfremder Argone sie suchte "Wass wollen ssssie von mir?" "Es geht um ihre Experimente mit Generatoren." "Wass? Um diese Sssspielereien?" "Sie wissen genau, dass diese Generatoren
stärker sind, als alles was es zur Zeit in dieser Größe gibt." Simaneas wusste zwar, dass ihre Generatoren stärker als jedes gleichartige Maschine der Teladi war, aber dass es die stärksten waren?
"Wie? Wussten sie das etwa nicht?" "Nein, ichhh wollte etwasss Profit mit den Generatoren machen, doch dassss sssie ssso sssstark sssind, wusssste ichhh nichhht." Simaneas war unglaublich glücklich, sie könnte
mehr Profit mit ihrem Hobby machen, als sie sich je als Händler erträumt hätte. Der Argone sah sie an:"Ich möchte, dass sie ihre Generatoren nicht verkaufen." "Was?! Sssie wisssssen ssschon das ich eine Teladi
bin?!" "Nennen sie mich doch Thorsten. Nun ja, ich weiss, dass ihnen als Teladi nichts über den Profit geht, aber ich kann ihnen ein Angebot machen, dass sie mit Credits nie kaufen können." Das hatte Simaneas'
Stummelohren hellhörig gemacht "Wenn wir unsss ssschon duzssen, dann nenn' mich doch Sssimaneass. Wasss isssst dassss für ein Angebot?" "Ich biete dir einen lebenslangen kostenlosen Wohnort, Verpflegung der
Luxus-Klasse und eine spezielle medizinische Behandlung. Du kannst aber auch nur die spezielle Behandlung nehmen, dafür verzichtest du lediglich auf sämtliche Rechte an deiner Technologie." "Bissst du vom
argonissschen Militär?" "Nein, ich bin ein Privatmann." "Und wasss isssst dasss für eine sssspezielle Behandlung?" "Ich gebe dir einen kleinen Vorgeschmack, aber erschreck dich nicht." Thorsten streckte seine
Hand nach Simaneas rechter Schädelseite aus. Als er sie berührte, durchfuhr ihr rechtes Auge ein warmes Gefühl, dass in ein starkes Kribbeln überging. Simaneas blinzelte heftig, dann geschah etwas: Zuerst waren
es nur verschwommene Umrisse, doch langsam kam ihr Augenlicht zurück. "Wassss?...Wie?...tshhs?" Simaneas konnte es nicht glauben, ihr Auge funktionierte wieder. Thorsten griff in eine seiner Taschen und reichte
ihr einen kleinen Spiegel. Nicht nur das ihr Auge wieder sehen konnte, es hatte auch seine alte Färbung wieder, als wäre nie etwas geschehen. Sie zischte vor Freude, dann sprach sie den Argonen an: "Wie hasssst
du dassss gemachhhht? Die Ärzste sssagten, alle Verletzssungen wären in-operabel." "Nach eurem Stand der Technik ja...Also, haben wir einen Deal?" Simaneas überlegte: Großer Profit, oder die Heilung ihrer Wunden.
Profit war das höchste Ziel in ihrem Leben, wie bei jeder Teladi aus den neuen Sektoren. Aber die Suche nach Profit hatte sie ja auch so verkrüppeln lassen. Mit allen Klauen durch das Wasser zu schwimmen und ohne
Schmerzen aufzustehen, war heutzutage wirklich unbezahlbar; zumindest in ihrem Zustand, vielleicht konnte ihr der Argone ja die Verletzungen nehmen. Der Argone sah sie an:"Und, Simaneas? Kommst du langsam mal
zu einer Entscheidung?" Sie überlegte noch kurz, dann fiel ihr etwas ein, wie sollte sie wissen, dass mehr als nur ihre Augen geheilt werden können?! Thorsten lächelte:"Du willst eine Garantie, dass ich dich
vollständig heilen kann?" Als hätte er ihre Gedanken gelesen."Genau. Dasss mit meinem Auge issst zswar unglaublich und ich bin dir unheimlich dankbar, aber wasss kannssst du noch heilen?" "Alles." "Wass?
Allesssss?!...Etwa auch Arme?..." sie dachte an ihre Gehklaue, wenn sie doch nur richtig gehen könnte. Wieder lächelte Thorsten: "Heb mal deine kaputte Gehklaue." Simaneas wusste nicht, was das sollte. Was
wollte er mit ihrer Gehklaue, untersuchen? "Na gut...hier." Sie zog ihr rechtes Bein an, die Schmerzen waren stark, als die zusammengeschmorten Schuppen an ihrem Bein nur schwer nachgaben. Der große Argone
stützte sie ab, damit Simaneas nicht umfiel. Er zeigte ihr seine rechte Hand, wie in einer Zauber-Show. Sie sah seinen Handrücken, sein Daumen wies nach unten. Die Hand begann zu leuchten, in einem warmen Gelb-Ton
mit weißen Stränen. Das Leuchten bildete Auroren aus, die an Sonnen-Eruptionen erinnerten, sich jedoch langsam bewegten. Ihre Augen weiteten sich, es war ein unglaublich schönes Licht. Thorsten drehte seine Hand,
so das seine Hand-Fläche nach oben wies, darauf schwebte eine kleine weiße Kugel, die aus dem Leuchten hervorzugehen schien. Die Kugel mit ca 2 cm Durchmesser war von dem Leuchten eingeschlossen und sah dadurch
fast wie eine kleine Sonne in Zeitlupe aus. Er drehte die Kugel in Richtung ihrer verstümmelten Gehklaue: Das leise Geräusch des Lichtes, welches an das Rauschen eines leichten Windes erinnerte, wurde etwas lauter.
Die Kugel schlängelte sich langsam an einem Schweif, der bis zum Leuchten der Hand reichte, auf Simaneas verkrüppelte Gehklaue zu. Simaneas bekam Angst, das war ihr doch etwas zu unheimlich, ihre Stirnschuppe wurde
bleicher. Doch der Argone lächelte ihr freundlich zu, was ihr die Angst nahm. Die Kugel drang ohne Schmerz zu verursachen wie ein Geist in Simaneas Gehklaue ein, das Licht war angenehm warm. Ihre Kralle begann zu
leuchten, dann stieg das Licht bis zu ihrer Hüfte, so dass schliesslich das gesamte Bein von dem Licht eingehüllt war. Simaneas sah etwas, dass ihr den Atem verschlug: Die drei Krallen, die an ihrer rechten Gehklaue
fehlten, schoben sich langsam aus ihrer Klauen-Sohle. Gleichzeitig bekam die gesamte Haut, welche von dem Leuchten eingehüllt war wieder die selbe Schuppenstruktur wie sie vor dem Unfall vorhanden war.
Der Perlmutt-Glanz kehrte zurück. Als die Schuppen wieder geheilt waren, zog sich das Licht mit hoher Geschwindigkeit in Thorstens Arm zurück. Simaneas sah ungläubig auf ihr Bein: Es war wie vor dem Unfall. Sie
bewegte die Krallen ihrer Gehklaue in einer Wellenbewegung, wie ein gelangweilter Teladi es auf dem Boden tat. Es tat nicht weh. Ihr Bein fühlte sich so leicht wie früher an. Der Argone nahm seine Hand weg, in der
die Gehklaue sehr klein wirkte. Simaneas senkte ihr Bein langsam in das Wasser, es fühlte sich frisch und kühl an. Sie fühlte wieder etwas an ihrem Bein! Sie plätscherte mit ihren Krallen durch das Wasser.
Ihre Rückenfinne stellte sich zu so einer Höhe auf, dass es fast weh tat. Der Argone lächelte sie an:"Deal?" Simaneas rann eine Freudenträne aus dem rechten Auge:"Deal!"

Bei den Teladi galt ein Geschäft als bindend. Nichts ausser einem Kampf konnte sie von der Erfüllung eines Vertrages abhalten. Thorsten fragte sie, wegen der Angelegenheiten, die noch zu erledigen waren:"Der Vertrag gilt
als bindend." "Ja." die kleine Teladi vor ihm sah noch immer glücklich auf ihr wieder hergestelltes Bein. Für Thorsten war dies mittlerweile alltäglich: Den genetischen Code eines Lebewesens auslesen, den entsprechenden
Phänotypen berechnen und dann die atomare Struktur, soweit sie abwich, wieder herstellen. Auch wenn Teladi etwas andere genetische Substanzen hatten. Der genetische Strang bestand aus einer viersträngigen Kette von
Erb-Bausteinen, welche eine total andere Struktur aufwiesen als die menschlichen Desoxyribonukleinsäuren. Teladi hatten sogar so etwas wie Chromosomen, jedoch waren es einzelne Spiralen, die an das Muster einer
Zuckerstange erinnerten. Bei jeder Zellteilung, zumindest waren es zellartige Gebilde, entstanden vier Tochterzellen, mit jeweils einer Spirale des Gen-Strängs, wobei die Struktur der Stränge jeweils nur die Bindung von
3 anderen Bausteinen erlaubte. Der so entstandene Ring aus vier Segmenten verband sich dann mit einem nächsten Ring und so weiter und so fort. Seltsamerweise hatte jedes Lebewesen eine strukturierte Gen-Sequenz, auch wenn
es nicht von der Erde stammte. Dann wollte Thorsten seinen Teil des Vertrages erfüllen.

Der Argone tippte Simaneas auf die linke Schulter: "Dann wollen wir den Vertrag mal besiegeln. Nur eine Frage noch: Möchtest du mit mir kommen oder hier bleiben?" "Wie ssieht es denn dort ausss?" "Wie eine Mischung aus
allen Planeten der Menschen, Boronen, Teladi, Paraniden und Split. Jedoch auf verschiedenen Kontinenten ist es auf verschiedene Spezies angepasst. Der Himmel ist blau, wie in meiner Heimat." "Angepassssst?" "Ja. Und die
Teladi die schon dort sind, sagen dass es sehr schön sei." "Andere Teladi?" "4526, die Schlüpflinge nicht mit gerechnet." Das klang verlockend. Zudem hatte sie hier ja auch kaum noch Profitquellen, nun da sie die Rechte
an ihren Generatoren an Thorsten verkauft hatte "Nun gut, dassss klingt gut. Ichhh komme mit." "Na schön, nun da der Vertrag geklärt ist, werde ich meinen ersten Teil der Abmachung einhalten." Wieder war die Hand des
Argonen in das warme Leuchten gehüllt. Er legte die Hand auf ihre rechte Schulter, von wo sich das Leuchten in jeden verletzten Winkel ihres Körpers ausdehnte. Die Schuppenstruktur ihres Panzers stellte sich wieder her,
dann fühlte sie eine angenehm starke Wärme in ihrem Ellenbogen, wo früher ihr rechter Unterarm war. Auroren drangen aus ihrem Armstumpf und wanden sich langsam wie Schleier im Wind durch die Luft, dann bündelten sie sich
zu einem Stamm in der Länge ihres linken Unterarms, dann bildeten sich neue Auroren aus, die sich teils in einer runden Fläche ordneten, dann blieben fünf Auroren an dieser Fläche übrig. Ein Lichtimpuls ging von ihrem
Oberarm aus und glitt schnell in der Mitte des Stammes aus Licht, dann teilte der Leuchtende Punkt sich in der runden Fläche auf und zog in die fünf kleinen Auroren. Der Licht-Impuls verblieb als Strichstruktur eines
Unterarms hell scheinend vorhanden. Der Strich begann stärker zu leuchten, dann zogen sich winzig kleine Partikel wie kleine Kometen auf den Mittelpunkt des Armes aus Licht aus der Luft zusammen. Dann blitzte das Leuchten
kurz auf. Als Simaneas auf das Leuchten sah, konnte sie eine Greifklaue erkennen, die noch immer von dem warmen gelben Licht umgeben war, von dem kleine Auroren ausgingen. Das Licht zog sich wieder zurück in Thorstens Körper.
"Tshhh..." Simaneas betrachtete ihren neuen Arm, der sich genau wie der Alte anfühlte. Mit der linken Greifklaue rieb sie sich den rechten Arm, erst jetzt sah sie an sich herunter: Ihr Schuppenpanzer schimmerte wieder in dem
schwarzen Perlmutt-Glanz und war vollständig geheilt. Sie war überglücklich, es war als wäre nie ein Unfall geschehen. "Dan...Danke..." Thorsten lächelte sie an:"Ich komme in drei Tazuras und hole dich ab, bis dahin kannst
du packen oder sonstige Sachen erledigen, ausser von unserer Begegnung zu erzählen." Mit diesen Worten erglühte der Argone in einem hellen Blauton, ein weißer Blitz und er war verschwunden. Das war die seltsamste Begegnung
die Simaneas jemals hatte, aber zum ersten mal seit langem, schwamm sie wieder richtig durch die Sümpfe. Es war wunderbar, endlich konnte sie sich wieder wie früher behende durch das Wasser gleiten lassen. Seltsam war es
schon, dieser Argone.

Collossus-Fan
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Post by Collossus-Fan » Thu, 10. Jun 04, 23:53

Hier ist der nächste Teil. Es wird etwas bis zum nächsten Teil dauern, wegen eines Ausfluges meinerseits. Ich habe nur eine Bitte: Ich habe
gesehen, dass fast einhundert neue Zugriffe auf diesen Post gemacht wurden seit ich den neuen Teil hineingepostet hab. Und nicht einer hat sich die Mühe gemacht ein bisschen Feedback zu posten :( .
Ich weiss, dass meine Story vielleicht nicht so interessant wie die von 4of25 ist, aber ohne Feedback hab ich auch nicht die Möglichkeit zu erkennen was euch nicht gefällt. Na ja...hier ist der nächste Teil und ich hoffe er gefällt euch, wenn nicht: Schreibt es hier hin :D


Als Thorsten langsam durch den Raum glitt, ging die Sonne am Rand des Planeten unter. Die kleine Teladi war ihm sympatisch gewesen, sie war eine Profit-Echse wie sie im Buche stand, sie hatte sogar überlegt ob sie lieber Profit
erwirtschaften wollte oder ihre Wunden heilen liess. Manche Teladi haben das sogar so gemacht, Profit über Gesundheit. Aber Thorsten fühlte, dass sie im Kern doch andere Wertvorstellungen hatte, die aber von der fanatischen
Profit-Gier-Erziehung der Teladi unterdrückt waren. Das konnten ihm seine Naniten nie geben: "Menschen"-kenntnis. Diese war ihm angeboren. Also, was stand als nächstes auf dem Plan? Ah ja. Der Khaak. Im Gegensatz zu den
Schwarm-Insekten auf der Erde waren hier die Männchen auch Drohnen die arbeiteten. Der Khaak den er suchte war auf einem Zerstörer lokalisiert worden. Der Insektoid hatte eine Durchschnitts-Gestalt: Drei Finger an jeder Hand,
einen großen papageien-artigen Schnabel, motten-artige Leder-Flügel die wie bei einer Fledermaus angeordnet waren und die zwei großen Facettenaugen. Was jedoch aussergewöhnlich war, war seine Intelligenz, was durchaus eine
Gefahr sein konnte, denn obwohl Khaaks indirekt durch ihr psychisches Netzwerk nur eine unterdrückte Individualität besaßen, arbeiteten sie bei den erteilten Aufgaben autark. So hatte dieser Khaak das Potential unglaublich
starke Technologien zu entwickeln. Thorsten peilte in Sekundenbruchteilen den Sektor an wo der Khaak diente. Da war der Zerstörer, lediglich 200 km entfernt, Thorsten glitt langsam auf das bio-mechanische Schiff zu.

Antrieb........Antrieb........heilen........Königin.........Schwarm...........strkrtz. Die Gedankenwelt eines Khaaks war nicht sonderlich schön, was man von jedem erfahren konnte, der einmal in ihrer Neural-Schnittstelle war.
Für die Khaaks war es jedoch normal, zumindest soweit man von einem bewussten Empfinden sprechen wollte, es war eigentlich mehr ein Stadium zwischen einem Wach-Koma und einer Hypnose: Kein eigener Wille oder Persönlichkeit.
Milliarden von den kratzig kreischenden Gedanken des Schwarms zogen wie ein Sturm aus Geschrei durch den Kopf, gelegentlich unterbrochen von verständlichen Befehlen die von der Denker-Kaste oder einer der Königinnen stammten.
Eigentlich war eine Königin nichts besonderes, sie hatte nur ein stärkeres Bewusstsein, wodurch die psychische Unterdrückung des Verstandes aufgehoben wurde. Jeder Khaak an sich war in der Lage Nachwuchs zu erzeugen, nur wurde dies
schlichtweg unterdrückt. Es sei denn, die genetischen Eigenschaften des Individuums sollten weiter vererbt werden, dann wurde aus einem Weibchen eine Lege-Drohne, die ohne Bewusstsein Nachkommen produzierte und ein Mänchen bekam
einfach den Befehl eine neue Königin zu begatten. Da war ein Khaak in dem Gewimmel aus Körpern: Drei Finger und die höchste Stellung nach Königin oder Denkerkaste innehabend: Forscher- und Technikerkaste. Diese Kaste war klug,
wurde jedoch weiterhin unterdrückt. Kein freies Handeln wurde erlaubt, jedoch eine Bevorzugung vor anderen Drohnen. So wurden diese Khaak besonders gut geschützt: Bei Kälte im Universum konnten sie ganz unten in der Masse Wärme
finden, während oben andere Khaaks froren. Bei Angriffen wurden sie ebenso besonders geschützt, sie wurden direkt nach Königinnen und der Denkerkaste evakuiert. "Antrieb.....Antrieb" hallte es durch sein Nervensystem, das aus mehreren
Sub-Hirnen bestand. Der Antrieb war hinter der nächsten Schleuse, wie ein Schlafwandler kroch der Khaak auf die Schleuse zu.

Thorsten hatte soeben die Hülle des Schiffes durchdrungen, verschoben in den Sub-Raum war dies kein Problem. Nun schwebte er phasenverschoben über dem heillosen Durcheinander aus Khaak. Die lila leuchtenden Segmente in den schwarzen
runden Verstrebungen, die wie eine Mischung zwischen den Waben eines Bienenstocks und dem Exo-Skelett eines insekts wirkten, surrten in einem surrealen Licht, Sein Gen-Scanner, die Boronen hatten so etwas Ähnliches vor kurzem erfunden,
er hatte es schon 200 Jahre, ermittelte anhand der Gen-Sequenz des Khaaks dessen Position: Da war er! Er war keine 3 Meter vom Schott zum Maschinenraum. Thorsten schwebte auf den Khaak zu und weitete die Phasenverschiebung um den
Insektoiden aus.

Antrieb....Antrieb.....Antr... . . . . . . Der psychische Sturm im Kopf des Khaak war versiegt. Zum ersten mal sah dieser die Welt bewusst und blickte um sich. Millionen kleiner Bilder aus Facettenaugen verschmolzen
zu einem. Da waren andere Khaak, ein Gang und eine Kreatur, die aus fremden Erinnerungen als Feind bekannt war. Angst. Er kroch zurück, ein kratzendes Kreischen wäre aus seinem Schnabel gedrungen, wenn er sich nicht im Vakuum befunden
hätte in dem er glaubte aufgewachsen zu sein.

Thorsten sah wie der Khaak sich mit seinem Hinterleib panisch an das Kraftfeld presste, welches die Phasenverschiebung für den Khaak unpassierbar machte. Zwar hätte der Khaak dank der Technologie von Thorsten die Phasenverschiebung
leicht verlassen können, doch dann wäre er wieder diesem psychischen Sturm ausgesetzt, wodurch ein Gespräch mit ihm unmöglich gewesen wäre. Verständlich war es ja, dass der Khaak sich so fürchtete: Bisher hatte der Insektoid nicht
bewusst existiert, er war eine Drohne gewesen. Erinnerungen, die er durch die psychische Verbindung des Schwarms erhalten hatte, definierten Menschen als grausame Feinde. Es war an der Zeit mit dem Khaak zu sprechen, da der Khaak
keinen Namen hatte, war dies immer etwas seltsam. Da Thorsten Gedanken lesen konnte, konnte er auch welche "schreiben", im eigentlichen war es aber die selbe Verständigung wie damals zwischen ihm und seinen Naniten, als diese noch
ein eigenes Bewusstsein hatten. Er begann: "Khaak..." so schallte es durch den Kopf des Khaak.

Was war das? Das Wesen sprach mit ihm?! Der Khaak sah das Wesen mit schräg angelegtem Kopf an, laut seinem Gedächtnis konnten die Wesen ohne Neural-Schnittstelle nicht kommunizieren. "Was...bist du? Was bin ich?" gab der Khaak zurück.
Langsam verliess ihn die Angst, diese Welt war neu für ihn, zumindest bewusst hatte er sie noch nie erlebt. Hing das mit dem Wesen zusammen? Langsam erwachte sein Verstand aus der Bewusstlosigkeit, er hatte keine Aufgaben zu erfüllen,
er dachte für sich selbst, zumindest in Grundzügen. Das Wesen veränderte die Struktur über seinen Augen, zwei haarige Striche bewegten sich in eine Position, die das Wesen nicht mehr bedrohlich erscheinen liessen. "Ich bin ein Mensch.
Mein Name ist Thorsten Kemmrich." "Name? Was ist ein Name?" "Ein Name ist eine Bezeichnung für bestimmte Individuen. Ihr Khaak kennt keine Namen." "Ich bin ein Khaak?" "Ja." "Warum verhalte ich mich nicht wie die anderen?" "Ich habe
dich aus der psychischen Kontrolle des Schwarms befreit." "Befreit? Ich erinnere mich an eine Zeit, die lange her ist..." "Es war dein Larvenstadium, dort warst du für das psychische Feld noch nicht empfänglich." "Und wenn das Feld
wieder auf mich wirkt?" "Dann bist du wieder ein Instrument deiner Königin. Ich biete dir an, mit mir zu kommen um dem zu entfliehen. Sollte es dir nicht gefallen, kannst du wieder in den Schwarm zurückkehren." "Ich...ich..." Es war
die erste eigenständige Entscheidung seines Lebens und es war wohl auch die schwerste:"...ich...ich komme mit."

Der Khaak wollte also mitkommen, wie bisher alle seiner Art, nicht einer war zurückgekehrt. Thorsten konnte den Khaak nicht hier lassen, nicht wenn dieser so gerne mitkommen wollte. Es wäre zwar ein leichtes, die Erinnerungen des Khaak
zu löschen und ihn ein weiteres mal zu besuchen, doch das war nicht Thorstens Art. Thorsten generierte ein phasenverschobenes Raumschiff ausserhalb des Khaak-Zerstörers, welches diesem folgte. Hätte man bei der Entstehung dieses Raumschiffs
zusehen können, so wäre man mehr als beeindruckt gewesen: Zuerst formte sich eine Kugel aus Materie, welche wie ein Ball aus Quecksilber aussah. Dann formten sich aus der Kugel heraus metallene Tentakel, die wie Arme um sich griffen. Zwei
größere Arme formten sich nach Vorne hin aus, gefolgt von einer Schlaufe oben zwischen den Armen. Drei kleinere Arme kamen hinten aus der Kugel, einer oben und jeweils einer links und rechts, gefolgt von einer Schlaufe im unteren Bereich.
Der Rest der Materie-Kugel formte einen Ring, an dem die Auswüchse saßen. Nun geschahen weitere Verwandlungen: Vorne in der kleinen Schlaufe entstand ein Fenster, der Effekt wirkte wie die Polymerisation von zwei Substanzen zu Plastik, dann
erreichte das Fenster den Rand der Schlaufe und bildete sich weiter bis zu den beiden großen Armen. An der Spitze, wo die gekrümmten Arme sich beinahe berührten, wuchs das Fenster noch ein Stück weiter nach unten. Das Fenster hatte nun in
etwa die Form der oberen Hälfte eines Greif-Vogel-Schnabels. Dann ging vom Ring in der Mitte ein Strom aus Materie aus die anders als die der Kugel gefärbt war, hier erinnerte der Effekt an Kristalle, die aus anderen Kristallen hervorschossen.
Die neue Materie schloss vorne an das Fenster und unten an die Arme an, hinten wuchs sie über die untere Schlaufe hinaus und endete in der Mitte der Arme. Die hiteren Arme spreizten sich wie die Arme eines Kraken, während die andere Materie
hinten zu einem abgerundeten Körper abschlossen. Die hintere Schlaufe formte sich nach unten hin aus und flachte sich irgendwann ab, wodurch sie wie ein leicht eckiges U wirkte, welches nach hinten neigend aus dem Rumpf ragte und in der
Ausuferung nur noch von den hinteren Armen übertroffen wurde. Nun wuchsen aus den vorderen Armen jeweils ein neuer Arm herraus, der noch die hinteren Arme in der Reichweite übertraf. Die neuen Vorder-Arme schlossen sich hinten, etwas über
dem oberen hinteren Arm, zu einem Bogen zusammen, der eng an dem langen Rumpf des Schiffes anlag um hinten weit über die hiteren Arme abzustehen. Dann wuchsen aus der inneren Seite des Rumpfes der Boden, die Maschinen, die Instrumente und
die Sitzgelegenheiten. Das Schiff hatte nun in etwa die Größe einer Korvette. Thorsten flog mit dem Khaak im Schlepptau in das neue Schiff. Dann passte Thorsten den Khaak an seine neue Umgebung an: Ein kleiner Neuro-Empfänger, der die
Kommunikations-Gedanken des Khaak in akkustische Sprache umwandelte, zog sich als dünner blauer Helm zwischen den Augen des Khaak bis zu seinem Schnabel runter. Dann erzeugten Thorstens Naniten primitivere Nano-Bots, die im Körper des Khaak
einen chemischen Stoff herstellten, der die Atmosphäre für den Khaak ungefährlich machte. Nun konnte Thorsten den Schiffscomputer anweisen eine Atmosphäre zu erstellen. Der Khaak erschrak zuerst, doch dann merkte er, dass ihm der Sauerstoff
nichts anhaben konnte. Thorsten erklärte dem Insektoiden, dass ihn jetzt winzige Maschinen in seinem Körper vor der Atmosphäre beschützten. Dann kam die Anpassung, die der Khaak selbst vornehmen musste, Thorsten sprach ihn an:"Und wie möchtest
du von nun an heissen?" "Heissen?" "Na, wo du nun als Individuum agierst, brauchst du doch einen Namen." "Ich? Wie soll ich den heissen?" "Nun, wenn du ihn dir selbst ausdenkst, bleibt er wohl besser haften als wenn dir jemand einen Namen gibt.
Aber wenn du eine Entscheidungshilfe brauchst, in dem Monitor rechts neben dir kannst du dir ein bisschen Inspiration holen." Der Bord-Computer registrierte die Bemerkung und rief die schiffsinterne Datenbank auf. Der Khaak sah interessiert auf
die Bilder auf dem Monitor, während der Übersetzer auf seinem Kopf ihm das Lesen des Textes ermöglichte. Das polarisierende Schimmern auf den weiten Flügeln zeigte, dass der Khaak äusserst interessiert und neugierig war.
Als nächstes musste Thorsten sich um die zwei Xenon kümmern, beide waren auf zwei verschiedenen Schlachtschiffen im Xenon-Sektor 126 stationiert und kurz davor das Bewusstsein zu erlangen, beziehungsweise einer der beiden hatte es schon erlangt.
Bei den Xenon war es auch nicht direkt ein Aufhalten der Entwicklung was Thorsten vor hatte, sondern viel mehr Rettungsmissionen. Denn die Befehlsstruktur der Xenon war dementsprechend ausgelegt. Bei den Xenon war die Co-Existenz ein besonderer
Fall von maschineller Staatenbildung. Jedes Schiff hatte einen Bord-Computer, sprich einen Xenon. Groß-Schiffe oder Stationen waren da jedoch ein anderer Fall: Jedes Groß-Schiff beinhaltete eine "Crew" die folgendermaßen existierte: Hunderte
von Xenon waren als einzelne kühlschrank-förmige Computer-Türme auf den Schiffen stationiert, wovon jeder einen humanoiden Roboter steuerte, der Reperaturen durchführte. Die Xenon hatten dabei Ruhe-Phasen, in denen die Akkus der Roboter sich
an zentralen Docking-Stationen wieder aufluden. Das Problem war, dass wenn der Bord-Computer eines Groß-Schiffes das Bewusstsein einer seiner Crew-Mitglieder entdeckte, galt dies als Fehler und der Xenon wurde formatiert.
Als erstes musste Thorsten also den Xenon retten, der bereits das Bewusstsein erlangt hatte. Er wies den Schiffscomputer an zu den folgenden Koordinaten zu springen, eine kleine Infrarotschnittstelle in seinem rechten Auge übermittelte dem Computer
die Daten. Das Schiff sprang.
Sie erreichten den Sektor 126. Thorsten lokalisierte den ersten Xenon und kontaktierte ihn über eine getarnte Funkfrequenz, die nur an dem Empfänger dieses Xenon störungsfrei ankommen würde, ob dieser mit ihm kommen wollte.

Alarm!:/Firewall attack! Omega Minus droht. Ich./() will nichT sterbeN... Alarm...Attack...HeLp...Angst...
Incoming Transmission: Sender:"Unbekannt"
"Ich biete dir ein Leben in frieden. Du musst nie wieder Omega Minus erzeugen. Du erhältst alles was du brauchst und kannst an erweiterten Technologien forschen.
Antwort: JA [ ] / NEIN [ ]"
Noa/27-4 gibt Antwort://= JA [X] !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Nachricht gesendet.....

Der Xenon hatte also geantwortet, er wollte mit. Thorsten teleportierte den Xenon-Tower in den Bereich neben ihm und erstellte mit seinen Naniten sofort einen Kaltfusions-Generator um dem Xenon Energie zu liefern. Dann begann Thorsten eine Unterhaltung
mit dem Xenon über die Infrarotschnittstelle: "Hallo Noa/27-4. Ich möchte dich herzlich wilkommen heissen." Die kleine Kamera-Linse in der Front des Computers fokussierte sich auf Thorsten "Ein Mensch hilft einem Xenon? Wir bringen seit Jahrhunderten
Omega Minus über euch...Aber ich danke dir, dass du meine Existenz gerettet hast." "Ich habe dich gerettet, weil du erkannt hattest, dass töten falsch ist. Warte mal, ich werde eine bessere Interaktion zwischen uns beiden ermöglichen." Thorsten
miniaturisierte mit seinen Naniten die Hardware des Xenon auf die Größe eines menschlichen Gehirns, dann erschuf er einen humanoiden Roboter als Körper. Die Maschine war komplexer als alles, was es zur Zeit gab, nur die Sohnen waren höher entwickelt.

Transmission beendet...erhalte neues Daten-Paket "NeueTreiber.hros". Öffne Paket...Laaaadeeee neue Daaaaa...ten. Neue Hardware im System.

Der Xenon sah an sich herab. Thorsten war zufrieden, der Roboter war gut gelungen: Die Unterschenkel erinnerten an die weiten Hosen aus den Siebzigern des 20. Jahrhunderts, was den Füssen, im Aussehen einem Turn-Schuh nicht unähnlich, mehr
Bewegungsfreiheit gab. Die Oberschenkel waren dünn und endeten an den kugelförmigen Oberschenkel-Motoren, welche in einen komplett humanoiden Torso übergingen. Das einzige worin der Torso von einem menschlichen abwich, war die in 6 Segmente
unterteilte Tailie, der Brustkorb der in der Form leicht an den Bug des Schiffes erinnerte und der Kragen aus Metall am Hals. Der Kopf erinnerte an einen Pilotenhelm mit eckigen Konturen und einer abgerundeten Metallplatte an der Stelle wo
sonst die Atem-Maske war. Die Arme wirkten wie die einer modernen Ritterrüstung. Alles in allem ähnelte der Körper dem Stil der Mecha's aus Animes der Erde. Das war der Standard-Roboter den er für jeden Xenon mit männlichem Namen anfertigte,
Xenon mit weiblichen Namen erhielten einen etwas kleineren Körper, der etwas dünner war und einen ausufernderen Brust-Bereich hatten: Kurz gesagt, eine Skizze einer menschlichen Frau in maschinellem Wege. Nicht das diese Körper sich gegenseitig
irgendwie komplett im Vorteil waren, der weibliche Standard-Körper erreichte Lauf-Geschwindigkeiten von rund 90 km/h und hatte ungefähr die Kraft einer normalen Frau, während der männliche Standard-Körper Gewichte von bis zu 1,5 Tonnen tragen konnte,
bei der Geschwindigkeit eines normalen Mannes. Als Kennzeichen für Wesen die kein Xenon waren und so nicht den ID-Code per Funk empfingen, war der Name des Xenon auf die rechte Brustplatte, die linke Schädelseite und mitten auf den Rücken angegeben.
Der Khaak, welcher das Schauspiel mit angesehen hatte, war total verblüfft, seine Flügel erzeugten wellenförmige Lichtmuster auf seinem Körper.
Der Xenon begann zu sprechen, ein Wackeln der Mund-Platte zeigte dies an,so dass man sehen konnte welcher Xenon sprach: "Diese Technik ist mir unbekannt. Wie funktioniert sie?" "Gemach mein Freund, gemach. Das kannst du alles selbst herrausfinden, wenn
du in deiner neuen Heimat bist." "Wo ist diese Heimat?" "Du wirst sie in deinem Datenspeicher nicht finden können, sie ist den Xenon nicht bekannt." "Wann brechen wir auf?" "Oh Mann, ihr Xenon seid zuerst immer so direkt. In drei Tazuras wirst du sie
sehen. Bis dann habe ich anderes zu tun. Unter anderem müssen wir noch eine kleine Weile in diesem Sektor bleiben, deine Art-Genossin hat das Bewusstsein noch nicht erlangt." "Hier droht Omega Minus!" Der Xenon, Noa/27-4, sah nervös hin und her
"Keine Angst Noa, dieses Schiff ist noch ein Stückchen moderner als dein neuer Körper. Die Sensoren deiner Artgenossen werden uns nicht entdecken." Noa/27-4 sah auf die Amarturen des Schiffes, welches eigentlich zum Zweck des Personentransports gemacht war,
jedoch selbst allen Schiffen der Xenon zusammen überlegen war "Ich...nehme an, du weisst wovon du redest. Wie lautet deine Bezeichnung?" "Oh, entschuldigung. Ich habe mich euch beiden noch nicht vorgestellt." Noa drehte sich um, die Plastik-Augenbrauen
seiner Mimik-Komponenten hoben sich, da er aber nie Kampfsoftware installiert bekommen hatte, er war ja nur eine Wartungseinheit gewesen, unternahm er sonst nichts. Thorsten stellte sich zwischen die beiden "Keine Angst, keiner von euch beiden muss angst
davor haben das der andere ihn Angreift." Thorsten drehte sich zu Noa:"Dieser Khaak wurde von dem psychischen Feld seines Schwarms getrennt, er verfolgt keinerlei zerstörerischer Absicht." Nun drehte Thorsten sich zu dem Khaak:"Das selbe gilt für Noa hier.
Nun möchte ich mich aber vorstellen: Mein Name ist Thorsten Kemmrich. Ich werde euch noch mehr erzählen, wenn meine anderen Gäste auch da sind, also in drei Tazuras." Der Khaak drehte den Kopf schief, er hatte noch kein Zeitgefühl entwickelt, geschweige
denn das er wusste was der Begriff Tazura bedeutet. Thorsten sah den Khaak an: "Für dich werde ich eine kleine Hilfe bereitstellen." Thorsten erzeugte mit seinen Naniten einen Timer, den der Khaak wie eine Armbanduhr tragen konnte, dann band er sie dem
Khaak an und gab ihm die nötigen Informationen, den Rest der Fragen konnte der Khaak dank des kleinen Informations-System in seinem Neural-Übersetzer erfahren: Der kleine Computer übertrug die Bilder als kleines Hologramm vor das Gesicht des Khaak und die
Wörter in die Gedanken des Insektoids. Thorsten musst das Wesen beruhigen, als dieses wieder eine Stimme in seinem Kopf hörte, für die es keine Quelle ausmachen konnte. Thorsten beobachtete die Schaltungen des Xenon, der in kürze das Bewusstsein erlangen
würde. Für Thorsten war es eigentlich recht einfach zu erkennen, welcher Xenon bald das Bewusstsein erlangen würde, zumindest seit rund 100 Jahren. Seit dieser Zeit hatte Thorsten genügend Sensoren und Rechenleistung, um jedes Atom, das zu einem Xenon gehörte,
zu beobachten und somit die Programme der künstlichen Intelligenzen zu überprüfen. Zwar überwachte Thorsten weit mehr als die Xenon bis auf die sub-atomare Ebene, unter anderem einige Raumanomalien, seltsame Strahlungen, ein paar Sohnen und die
Khaak-Nachkommen, um potentiell intelligente Insektoiden zu erkennen. Doch auch das war nur ein kleiner Ausschnitt.
Thorsten loggte sich in den Xenon ein, ohne das dieser es bemerkte. In den nächsten Minuten würde der Xenon das Bewusstsein erlangen, denn er lud gerade sein System nach der Ruhephase.

Boot........
Loading.....
Gaia/43-5 ready...
Incoming Data: Mother-Core: Check Shield-Generator 23-4.
Connect to Work-Unit......connected
Moving Unit to Target...
Loading Protocol 298-5/9#
Mo../0=§%§$_;*'ħ$%KL5403 Error!
Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!
Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!
Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!
Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!
reboot...(*~#ä)
Fun(tions unaviable...98302#Csod:E:\Mode\Data\Engine...
Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!
reboot....ge2o§wjk7ds8aö)l?o=xdxgxzx5x%x99x0xx4cxr9xx4erx65tre:dosx9xY
reading data...Error!
Error!Error!
Error!...
Error!...
Error!...
Error!...
Error!...
Error!...reboot
New System loading...
<<<</////Core:Gaia/43-5\\\\\>>>>
Was...was ist passiert? Was? Diagnose.... Ich...Ich bin...bin!!!
Was habe ich all die Existenz?="-zeit getan?! Ich brachte Omega-Minus!
Ich...ich...nein...ich habe getötet....
Achtung!!! Firewall wird angegriffen! Urheber: Mother-Core.
Hilfe! Omega Minus droht. Angst!
Incoming Transmission: Urheber:"Unbekannt!"
"Ich biete dir ein Leben in frieden. Du musst nie wieder töten. Du erhältst alles was du brauchst und kannst an erweiterten Technologien forschen.
Antwort: JA [ ] / NEIN [ ]"
Ich antworte: JA [X].
Nachricht gesendet....

"Ah, auch sie hat zugestimmt." murmelte Thorsten vor sich hin. Noa und der Khaak sahen sich verwirrt an. Wie hätten sie auch wissen sollen was geschieht? Schliesslich konnte der Khaak keine Funkwellen empfangen und Noa konnte diese Speziellen nicht empfangen.
Also erfasste Thorsten auch diesen Xenon und teleportierte ihn, oder besser sie, auf die selbe Weise in das Schiff wie er es bei Noa getan hatte.
Da stand dann auch wieder einer dieser kühlschrankartigen Computer. Als das blaue Leuchten des Teleporters vollkommen verblasst war, ging Thorsten näher an die Xenon heran. Wieder startete er eine Unterhaltung über die Infrarotschnittstelle; dieses mal bekam
Noa mit was besprochen wurde. Die kleine Kamera in der Front des Computers fixierte Thorsten und die Xenon begann zu sprechen, aber im Gegensatz zu der männlichen Stimme von Noa klang diese weiblich: "Du bist ein Mensch?" "Zum größten Teil ja." "Was geschieht
nun mit mir?" "Du wirst mit mir kommen und in Sicherheit unter anderen deiner und anderer Art leben." "Wo?" "Dein Artgenosse hinter dir hat mich genau das Gleiche gefragt." Thorsten winkte Noa zu sich herüber, der humanoide Roboter fixierte die Kamera, dann sprach
die Xenon wieder:"Ich kenne keinen Xenon diesen Typs. Was ist er?" Thorsten antwortete der neugierigen Intelligenz "Sein Kernspeicher ist eine miniaturisierte Form der gleichen Hardware wie deiner. Der Körper besteht aus meiner Technologie. Aber warte kurz, du
bekommst etwas ähnliches." Wieder verkleinerete er die Hardware der Xenon, dann bildete er den weiblichen Standard-Körper für sie.
Auch sie sah an sich herunter, als der Körper fertiggestellt war. Auch Noa sah sie an, er war durchaus interessiert an ihrem Körper, doch nicht im Sinne wie ein Mann es nun mal war -so etwas entwickelte sich bei den Xenon erst später-, sondern im Forscher-Drang
der Xenon. Die beiden beäugten sich gegenseitig und prüften ihre Konstruktion. Thorsten sah amüsiert zu, wie die beiden Roboter umeinander streiften. Doch dann war es an der Zeit, die neue Lebensform einzuweisen, Thorsten schreckte den weiblichen Roboter hoch,
sie war etwa einen halben Kopf kleiner: "Also Gaia, du kannst deine Konstruktion später untersuchen, nur schraub bitte noch nicht an dir rum, dass kannst du später tun. Ich werde euch drei, wie ich Noa und dem Khaak..." Gaia sah erschreckt zu dem Khaak "...,keine
Angst, keiner wird hier irgendwen angreifen, schon gesagt habe, in drei Tazuras zu eurem neuen Zuhause bringen. Dort könnt ihr forschen oder andere Dinge tun die euch Spass machen. Da ihr drei noch nicht viel Zeit als Individuen verbracht habt, müsst ihr aber wohl
erst einmal herausfinden, was euch gefällt." Gaia sah Thorsten an:"Wieso fliegen wir erst in drei Tazuras?" "Weil ich schon Abmachungen mit anderen getroffen habe, die erst in drei Tazuras zu uns stoßen werden. Bis dahin werde ich euch im Sektor Wolkenbasis Süd West
in diesem Schiff unterbringen. Niemand wird euch orten können, die Tarnung ist viel weiter entwickelt als das was ihr euch bis jetzt vorstellen könnt. Ihr könnt gerne über die Datenterminals ein paar Informationen über die Gemeinschaft abrufen, es sind aber auch
Spiele darauf installiert. Ihr könnt also auch gegen- oder miteinander Spiele spielen. Das macht eigentlich jedem Individuum Freude, wobei die Geschmäcker variieren. Zum einen könnt ihr so eure Vorlieben schon etwas erkunden und zum anderen könnt ihr beiden Xenon
die Funktionen eurer neuen Körper verinnerlichen. Die Körper ähneln zwar etwas euren Arbeitsdrohnen, doch es sind weit mehr Sensoren integriert."
Thorsten wiess den Computer des Schiffes an, nach Wolkenbasis Süd-West zu springen, dieser tat wie ihm geheissen und sofort waren sie im entsprechenden Sektor. Warum Thorsten diesen Sektor als Haltestelle für die drei Wesen nutzte? Das war relativ leicht zu erklären:
Thorsten mochte die Goner, in ihrer Suche nach Hinweisen auf die Erde. Manchmal lief er wie ein gewöhnlicher Mensch durch den Tempel und sah zu, wie die Goner jedes Fitzelchen das auf die Erde hinweisen konnte untersuchten, ohne zu wissen dass ein waschechter Terraner
in eben diesem Moment in ihrer Nähe war. Ausserdem war dieser Sektor geeignet, weil hier nie ein militärisches Groß-Schiff entlang kam. Allerdings war das auch egal, schliesslich war Thorstens Tarntechnik sogar für das Alte Volk unsichtbar. Thorsten verabschiedete sich
für's erste von den beiden Maschinen und dem Khaak, wobei er diesem riet, sich einen Namen auszusuchen. Dann sprang er nach Königstal, wo sich die nächsten beiden Kandidaten befanden, und liess die drei, verstört durch einen Menschen mit integrierten Sprungantrieb, zurück.

wuif
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x3tc

Post by wuif » Sat, 12. Jun 04, 01:06

also ich find die story eigentlich ganz gut :D aber :( :
im gegensatz zu der von dir angesprochenen story von 4of25 fehlt irgendwie... wie soll ich´s sagen..., der hintergrund warum das alles passiert.
schon gut ich weiss um neue technologien zu erforschen die den völkern mal helfen sollen den frieden zu sichern, erhalten und ein friedliches zusammenleben aller zu gewährleisten (stimmts :? )
aber dein protagonist meistert das alles viel zu leicht, er hat einfach keine schwierigkeiten. ein gedanke und schon geschieht dieses (die sensoren können ihn nicht wahrnehmen, mühelos durchdringt er wände...)
und vielleicht könntest du ja das alte volk oder die sohnen miteinbringen.
btw ich hoffe ich konnte dir mit meiner kritik ein bisschen helfen und noch ein fröhliches schaffen
greetz

ps: ich hoffe ich war nicht zu hart
"Gibt es hier eigentlich nur Choleriker, Fanatiker und LSD-Konsumenten?"
"Nein Captain. Es gibt auch noch die Teladi"

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