Feedback ist ausdrücklich gewünscht.

Überlebende
„Das war’s, wir sind erledigt!“ durchbricht ein Ausruf das schockierte Schweigen und niemand von den Anwesenden fühlt sich bemüßigt dem irgend etwas hinzuzufügen. Noch immer liefert der alte geostationäre Satellit seine Daten und zeigt weiterhin was sich auf der Oberfläche abspielt. „Und wir wollten das verdammte Ding eigentlich schon letzten Monat herunterholen. Wir hatten ja die neue Transferstation und der Satellit war uns so nützlich wie eine Handkurbel am Generator. Nun ist die Station weg und alles andere ebenfalls. Was für eine Ironie das nun diese veraltete Stück Weltraumschrott die letzte Verbindung nach draussen ist.“ „Jenkins und Deveraux, stellen sie ein Team zusammen, wir müssen uns selbst ein Bild davon machen, wie es oben aussieht.“
Die Rückkehr an die Oberfläche gestaltet sich weit aus schwieriger als zunächst angenommen. Die oberen Aufzugschächte sind einfach weg und die Nottunnel müssen erst mit Bergbaugerät freigemacht werden. Endlich gelingt es einem Team von Bergleuten und Ingenieuren sich einen Weg zu Bahnen. Das Wetter oben ist fast zu schön um wahr zu sein. Dieses Gebiet befindet sich momentan an der Grenze der Tageszone und würde innerhalb des nächsten Standardtages in die Nachtzone wechseln Die ganze Umgebung ist in ein rotgoldenes Licht getaucht, die der ansonsten trockenen Felslandschaft eine bemerkenswerte Schönheit verleihen. „Innerlich rechnet man Flammen am Horizont, Rauchsäulen, irgend etwas was zeigt, welche Tragödie hier gerade stattgefunden hat. Aber nichts dergleichen. Nur Stille. Nicht einmal die üblichen Stürme die hier in der Dämmerzone normal sind, regen sich.“ Diese Gedanken gingen dem Administrator durch den Kopf, während er seinem Team die Anweisungen erteilt.
„Herr Administrator, die Zerstörungen sind so umfassend wie wir erwartet haben. Wir haben sämtliche EM-Kanäle abgehört. Keinerlei Kommunikation. Hier oben lebt niemand mehr!“ „Halten wir uns noch mit Bewertungen zurück. Zunächst gilt es den Start und Landeschacht freizumachen. Schick danach die Fähre los, sie soll sich zu den Alpha- und Gamma-Einrichtungen aufmachen. Vielleicht hatten sie ebenfalls Glück.“ „Verstanden!“
Es dauert fast eine Woche den Schacht freizulegen und ein Such- und Rettungsteam loszuschicken. Die ganze Basis wartet gespannt auf Nachrichten, irgendwelche positiven Nachrichten, seit vor einer Woche der Schrecken begann.
„Gute Nachrichten, die Fähre meldet sich zurück. Sowohl die Alpha-Einrichtung, als auch die noch im Bau befindliche Gamma-Anlage sind soweit intakt. Unsere Leute haben überlebt.“ Gedämpfter Jubel in der Kommandozentrale die ersten guten Nachrichten seit über einer Woche. Das macht wieviel, 2500-3000 Überlebende in einer Kolonie die einmal 25000 Köpfe zählte.
Zum Jubeln war ihm kaum zumute. Nachdenklich betrachtet der Administrator noch einmal die Aufzeichnungen. Das riesige kastenförmige Schiff, wie es m System auftaucht, sämtliche Kommunkikationsbefehle ignoriert und nicht einmal auf den Notfall-Deaktivierungsbefehl reagiert. Zunächst war man eher erstaunt und verwirrt, was der Koloss nach dieser langen Zeit im System suchte. Ein Erstaunen das in Entsetzen umschlug, als das Schiff Nanobots in der Atmosphäre ausschleuste, die alles auflösten und weder vor Gebäuden noch vor Menschen haltmachten. Alles war in Rohmaterial für eine neue gründliche Terraformung der Oberfläche verwendet worden. Als Techniker von der Transferstation sich daran machten, sich Zugang zu dieser Naniten abwerfenden Killermaschine zu verschaffen, hatten die Verteidigungslaser des Schiffs sie mit samt der Station verdampft. Dann, als die Nanobots ihr Werk abgeschlossen hatten, verließ das Schiff das System wieder durch das Alpha-Tor.
„Gäbe es nur irgendeine Möglichkeit die anderen zu warnen. Taurus oder die Erde zu erreichen. Davor zu warnen daß die Geister die sie gerufen haben sich nun gegen sie wenden. Die Terraformer sind zurückgekehrt und ihre Mission ist nicht mehr friedlich."