Chronik eines einsamen Helden - Nva t'laar

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Deleted User

Chronik eines einsamen Helden - Nva t'laar

Post by Deleted User » Sat, 18. Dec 04, 13:28

Chronik eines Helden – Nva t’laar


Kapitel 1 – Ein zeichnender Auftrag

Er lag flach auf dem Boden. Der Schatten der nahen Bäume gab ihm ausreichende Deckung. Aber selbst ohne ihn wäre er kaum aufgefallen, denn seine schwarze Rüstung reflektierte das schwache Licht des Mondes kaum, es absorbierte es viel mehr. Ein leises Rascheln neben ihm durchbrach die schier unendliche Stille, welche ihn umgab, neben ihm tauchte eine weitere Person auf. Sie trug eine etwas kleinere abgespecktere Rüstung, nicht annähernd so dunkel wie seine, und anstatt roten Streifen zierten kleinere gelbe den Helm. Er blickte nur einen Moment zur Seite, wobei er die Hände kurz entspannte, blickte dann allerdings wieder angespannt durch sein Zielfernrohr. Schon seit einigen Stazuras wartete er hier, zusammen mit einigen anderen Kriegern, den Auserwählten für diesen Auftrag. Seine Hand stricht noch einmal über das digitale Interface seiner Waffe, welches kurz darauf ansprang. Seine Waffe, ein etwas älteres Scharfschützengeschütz, war perfekt für seine Auftrag. Er vergaß. Ihren. Mit über zwei Meter Länge war das Gerät zwar nicht das kürzeste und der recht große Aufbau war nicht der leichteste, doch der teilweise noch Automatisch betriebene Mechanismus wurde von den wenigstens Störgeräten beeinflusst und die große Projektilauswahl tat ihr übriges zu der Effizienz. Er hatte sein „Schätzchen“ vor einiger Zeit bei einem etwas älteren Raumhändler gekauft. Für einen Schnapspreis von gerade einmal 5000 Credits. Nach einer etwas aufwändigeren Reparatur und Umgestaltung hatte er genau das Gerät geschaffen, welches er nun in seinen Händen hielt. Es war eben so schwarz eingefärbt wie seine Rüstung, auf seinen Seiten stand Nachtschatten geschrieben, dort, wo früher einmal eine argonische Typbezeichnung war.
Ein schwaches Aufblitzen am Horizont rief ihn aus seiner kleinen Erinnerungsreise zurück in die bittere Realität. War sie überhaupt so bitter wie man sagte? Er legte die Schulterstütze auf seiner Schulter ab, überprüfte erneut die Verankerung der Fronthalterung im Boden und legte dann seinen Helm an die vorgesehene Einbuchtung an. Ein Blick durch das Zielfernrohr genügte um erkennen zu lassen, was am Horizont aufgeblitzt hatte. Ein dunkles Gefährt, vermutlich eine Art schwebender gepanzerter Wagen fuhr auf das Anwesen zu, welches er und seine Truppe umstellt hatten. Die geöffnete Tür, welche nach oben herausgefahren wurde reflektierte das Mondlicht und brach es in viele kleine Strahlen auf. Er folgte der Person die Ausstieg mit seinem Zielfernrohr, ein kleiner blauer Punkt , der auf einem, in seinem Visier projizierten, Display erschien, zeigte ihm, dass er mit einem direkten Schuss ohne weiteres hätte treffen können. Wer die Person war, der er gerade folgte wusste er nicht, er wusste nicht warum ausgerechnet der Inhaber dieses Anwesens sterben musste, er wusste nur, dass es seinen Lebensabend sicher könnte, wenn er Erfolg hatte. Sein Auftrag würde ihm bei Vollendung eine Million Credits einbringen, die Hälfte war schon überwiesen worden, als Anzahlung. Für Schäden an seiner Ausrüstung und an ihm selbst würde er noch Zusatzzahlungen bekommen, aber auf die war er definitiv nicht aus. Er konzentrierte sich wieder auf die Szenerie die er von seinem sicheren Stützpunkt aus beobachtete. Der Kommunikationskanal seines Teams war angefüllt von erregten Stimmen, die immer und immer wieder die Position des Beobachteten bestätigten. Er folgte seinem Ziel bis vor das Tor. Sie hatten bereits herausgefunden, dass es durch mehrere Selbstschussanlagen gesichert war, wäre es das nicht, hätten sie es schon längst gestürmt. Die Person, welche die Hälfte seines Team beobachtete, wartete einige Sezuras vor dem großen Gatter bevor sich dieses langsam öffnete. Dann trat die Person wieder zurück, drehte sich herum und ging wieder zu ihrem Wagen, mit welchem sie auf das Gelände fuhr. Nach einigen Sezuras wurde das Fahrzeug von einem kleinen Erdwall verdeckt, welcher etwa die Hälfte des Geländes umsäumte und nach seinen Erkenntnissen wahrscheinlich mit ultrafeinen Sensoren gespickt war.
Ein unruhiges Gefühl überkam ihn. Er hatte schon lange nicht mehr daran gedacht, aber nun meldete es sich zurück. Keiner konnte wissenschaftlich erklären woher seine „Fähigkeit“ stammte. Nur die Alten aus seinem Dorf wollten es erklären, doch nur noch wenige schenkten ihren alten Geschichten vertrauen. Aber vielleicht lag es auch daran, dass ihr Dorf auf einem falschen Planeten war, an einem ganz falschen Tazura in einem noch schlimmeren Zeitraum. Sein Dorf war auf einem verbotenen Planeten, ähnlich wie Nif Nakh, nur dass hier nicht die Familie Chin lebte, sondern ein Trainingscamp für Piloten war. Wahrscheinlich hatte ihn die Technik in zu jungem Alter von den Geschichten weggelockt. Und so wusste er nur sein, nämlich dass er einst mächtige Vorfahren hatte. Vorfahren die ihr Dorf vor Unheil beschützt hatten, welche aber verflucht waren. Er war der letzte Nachkomme seiner ewig scheinenden Generation, und seine Kräfte waren nunmehr schwach und untrainiert. Er konnte sie nicht kontrollieren, aber sie warnten ihn. Ein ungutes Gefühl konnte nur schlechtes Bedeuten. Und es war so stark wie noch nie.
Seine Konzentration war nur wenige Sezuras nicht auf seine Mission gerichtet, doch was er sah als er sich wieder auf das Tor blickte irritierte ihn. Erst Sezuras später nahm er auch wieder die Funksprüche seines Team war. „Ziel bewegt sich auf Tor zu. Position 3:3:5!“ „Alle in Deckung, Ziel ist schwer bewaffnet!“ „Ziel hat uns entdeckt, treten Rückzug an!“ „Split nicht geben auf. Split wird dich vernichten....!“ Ein dumpfer Knall schallte zu ihm herauf. Eine kleine blaue Stichflamme schoss aus dem Boden heraus, ein Knistern durchzog den Teamfunk. Darauf folgte ein Rauschen. Es würde wohl das letzte Rauschen des Teamfunks sein. Er blickte angestrengt durch sein Zielfernrohr. Welchen Feind sie wohl gemeint hatten? Sezuras darauf sah er ein großes schwarzes Gefährt aus dem Wall umsäumten Gebiet kommen. Wie ein Schlag ins Gesicht traf es ihn. Das Gefährt war ihr eigentliches Ziel. Dieses Gefährt musste zerstört werden. Schnell kontrollierte er erneut die Einstellungen seiner Waffe und änderte die Durchschlagskraft. Ein winziger roter Punkt tauchte neben dem blauen auf. Mit unendlicher Langsamkeit änderte der Punkt seine Farbe und veränderte sich zu einem dunklen Grün. Blitzartig drückte er ab, ein lauter Donner füllte die Stille um ihn herum aus, aus dem Lauf seiner Waffe schein flüssiges Feuer zu fließen, welches sich mit einer kaum wahrnehmbaren Bewegung von seiner Waffe fortbewegte. Er blickte noch eine Sezura hinter seinem Selbstgeschaffenen Projektil nach bevor er seine Waffe deaktivierte und die verstärkten Stützen aus dem Boden riss. Während er sich, liegend, umdrehte und von der kleinen Anhöhe herunterrobbte zog er sich die Schulterstütze herunter, klappte sie ein und verringerte damit die Länge seines Kleingeschützes auf etwa zwei Meter. Kaum war er außer Sichtweite sprang er auf und spurtete mit vollem Kampfgewicht durch den nun vor ihm liegenden Wald. Er hatte sich tagsüber einige Markierungen gesetzt, anhand derer er sich nun recht schnell zurechtfand. Noch bevor er jedoch komplett aufgestanden war flammte es hinter der Bergkuppe hinter ihm hell auf, einige Sekunden später schwoll eine Druck und eine Geräuschwelle über ihm heran. Sie schien ihn zu Boden zu pressen, doch Gnadenlos rauschte sie weiter. Er musste sich beeilen, bevor der Luftleere Raum hinter ihm wieder zuviel Luft ansaugte. Mit einigen Sprüngen erreichte er einen markierten Weg und lief ihn entlang. Die Bäume, große schwarze Schatten flogen nahezu an ihm vorbei. Doch er blieb nicht lange bei dieser Geschwindigkeit. Nach einigen Metern machte ihn sein Gewicht um einiges langsamer. Sichtlich erschöpft aber noch immer mit großen Schritten erreichte er eine kleine, gut 5 Kilometer entfernte, Lichtung. Ihr Boden war halbwegs eben, Fußabdrücke von vielen verschiedenen Anzügen und unterschiedlicher Größe zierten die Lichtung und zeugte von vielen Personen, die diesen Ort schon gesehen hatten. Inmitten der Lichtung standen drei große Landeschiffe. An ihren Unterseiten waren jeweils mehrere große Stelzen angebrachte, welche sie einige Meter über dem Boden hielten. Sie wahren länglich geformt, geziert von vielen kleinen Bullaugen und Stabilisatoren. An den Seiten der hoch aufgerichteten Landungsschiffe waren mehrere Antriebe angebracht. Jeder Antrieb hatte mehrere eigene Kraftstofftanks innerhalb des Schiffes, welche nur bei Starts und kurz vor dem Aufsetzen gebraucht wurden. Die Landungsschiffe liefen oben in einer mehrere Meter messenden runden Plattform aus, welche in ihrem Kern zu einer geodätischen Kuppel anstieg. Bei einem Start wurde diese Kuppel mit einem Schutzschild abgedeckt, welches größere Zerstörungen verhindern sollte. Doch anstatt zu einem der drei großen Landungsschiffe zu laufen zielte er auf einen etwas kleineren Kasten in Waldnähe ab. An seinen Ecken waren riesige Antriebe angebracht aus deren Inneren es fahl leuchtete und deren Umgebung von einem schwachen Summen erfüllt wurde. Er betrat den übergroßen Container durch eine automatische Tür, welche sich hinter ihm wieder schloss. In dem Container befand sich sein eigentliches Schiff. Er blickte zufrieden auf seine Mamba, während er mit seinen Händen nach einem Commadpanel suchte. Mit einigen Handgriffen schaltete er ein rötliches Dämmerlicht innerhalb des Containers ein, während außerhalb des Containers das Summen förmlich zu einem Rauschen anschwoll. Während das kleine Landungsschiff schwankend abhob tastete er sich zu seiner Mamba vor. Nachdem er sich unter einigen Anstrengungen in das Innere gezwungen hatte (der Einsteig war in Kampfmontur recht schwer) galt sein erster Handgriff der Cockpitbeleuchtung. Nachdem er seine Kampfmontur abgelegt hatte und gegen seinen gelben Kampfanzug ausgewechselt hatte ließ er sich auf dem Pilotensitz nieder. Von hinten fuhr automatisch eine Navigationskarte nach vorne, welche ihm seine momentane Position auf de Planeten und seine Höhe anzeigte. Er steig auf, zum Glück, denn trotz des lauten Summens, welches von außen hereindrang, konnte er von der Planetenoberfläche donnernde Explosionen hören, deren Ursprung kurz darauf auf seiner Karte angezeigt wurden. Seine Mission war erfolgreich. Das komplette Anwesen war zerstört und brannte ab, die Generatoren in der Nähe vernichtet. Und damit leider auch seine ganze Truppe, die er sich von seinem Auftraggeber hatte schicken lassen. Immer schneller stieg er empor, der Atmosphäre entgegen, dem Ende des Landungsschiffes, da es dort zerschellen würde und ihn in seiner Mamba freigeben würde.
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Post by AP Hunter [ABK] » Sat, 18. Dec 04, 15:25

weiter schiessen, sehr gute Story genau das was ich schon immer lesen wollte, die Geschcihte eines Attentäters!
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Post by Deleted User » Sat, 18. Dec 04, 23:40

Das ungute Gefühl breitete sich in ihm aus, ihm wurde schlecht, seine Hände wurden zittrig. Er musste sich eingestehen, dass er, obwohl er nie zuvor hätte sagen können und es auch später nicht mehr sagen könnte ob es so war, ein Gefühl verspürte, dass in ihm eine Kraft freigab, der er sich nicht bemächtigen konnte. So stellte er es sich vor, wenn ein Argone sagte, er habe Angst. Der Höhenmesser seiner Navigationskarte begann bläulich zu blinken. Der Landungscontainer würde bald die Position erreichen, die er benötigte um sich ohne Schäden von diesem Planeten zu verabschieden. Mit peinlicher Sorgfalt ging er nochmals das Startprotokoll durch und kontrollierte die Vorgänge. Als er die bereits durchgeführten Operationen kontrolliert hatte startete er den Bordcomputer der Mamba. Er hatte ihn während des Planetenaufenthalts deaktiviert, da er zuviel Energie verbrauchen würde, welche er später teuer hätte nachkaufen müssen. Zusammen mit dem Bordcomputer aktivierte er auch automatisch den Energiegenerator seiner Mamba. Der Generator auf Raumfliegenbasis war zwar bei den meisten Völkern unbeliebt und drohte illegalisiert zu werden, jedoch war er sparsam, kostengünstig und effektiv. Mit einem kleinen Summen schaltete sich der Generator vollends ein, die Antriebe begannen auf Standflamme zu glühen. Zugleich wechselte die Höhenanzeige der Navigationskarte erneut die Farbe in ein helles grün. Der Moment war gekommen. Unter lautem Kreischen und Krachen begann sich der Container von Innen her aufzublähen, erste Risse entstanden in den Seitenwänden. Derweil die Antriebe der Seiten beständig weiterliefen und den Container immer höher aus der Atmosphäre herausbrachten. Mit einem lauten Knall brach die Box dann an der Oberseite komplett auf, ein Splitbreiter Riss entstand. Beständig verbreiterte er sich, seine Anfänge erreichten die Seitenwände. Kabelenden sprangen aus der Containerdecke und schlugen Funkensprühend wild durch den freien Raum. Unter Ohrenbetäubendem Lärm der sogar bis zu ihm in die Kapsel drang spaltete sich die Kapsel nun vollends auf. Bedächtig begann er den Schubregler seiner Mamba nach vorne zu schieben. Langsam hob die Mamba vom noch unbeschädigten Untergrund des Containers ab, doch je weiter sie sich von ihm entfernte desto schneller wuchs die Distanz zwischen den beiden. Als er kurz vor dem Austritt aus der Atmosphäre und dem Eintritt in den nahezu Luftleeren Raum stand blickte er noch einmal durch eine, von ihm nachträglich eingebaute, Luke zu seinen Füßen zum Container herab, welcher schon in viele kleine Stücke zerbrochen war. Die noch unbeschädigten Antriebe flogen wilde Kreise ziehend umher, einer nach dem anderen ausfallend oder zurück zum Boden stürzend. Was dabei mit den kostbaren Raumfliegen geschah vermochte er nicht zu sagen, jedoch vermutete er, dass sie alle kläglich verbrennen würden, wenn die Antriebe zusammen mit dem anderen Schrott zurück auf den Boden fallen würden. Er hätte gerne einen der Antriebe mitgenommen, er wäre sicher eine gute Ergänzung zu seinem bereits aufgerüsteten Antrieb gewesen, dem leider bei andauernder Benutzung schnell die Energie ausging. Kurz nach dem Verlassen der Atmosphäre wechselte das Bild der Navigationskarte automatisch auf die Sektoransicht. Im oberen Teil der Karte wurde in kleinen Buchstaben der offizielle Sektorname eingeblendet. „Schwarze Sonne“ las er noch einmal, wobei ihm wieder einmal die Gerüchte um die heimliche Militärbasis hinter dem Planeten von dem er gerade startete ins Gedächtnis gerufen wurden. Er war sich nicht ganz sicher ob es sie gab, aber er war sicher, dass dieser Sektor mehr Geheimnisse barg als er wissen wollte. Der weißliche Nebel aus verschiedensten Gasen, der sich um den Planeten zog, gab seinen Gedanken noch einen kräftigen Schub. Vorsichtig schob er die Navigationskarte zurück in die Warteposition an der Rückseite der Sitzlehne. Mit einem leicht aufgemunterten Blick schaute er auf die blickenden Lämpchen und Informationspaneele vor sich herab. Jedes einzelne der Lämpchen hatte eine Bedeutung, jedes Display barg Unmengen an Informationen. Was für die meisten Betrachter jedoch erst auf den zweiten Blick deutlich wurde waren eine Reihe an verdeckten Schaltern an der Unterseite der Bedienfront des Cockpits. Jeder Schalter sah anders aus, blinkten sie doch alle in einem dunklen Rot. Dem Rot, dass sein Leben gekennzeichnet hatte. In dem Rot, dass ihn veranlasst hatte zu dem zu werden, was er war. Ein Bounty Hunter, ein Auftragskiller, ein Meuchelmörder. Doch so unrühmlich diese Tätigkeit war und so verrufen Personen wie er auch im Universum waren, so zufrieden war er. Kaum jemand der sein Schiff von außen sah wagte es ihn anzufunken oder gar ihn anzugreifen. Manchmal hatte er den Eindruck , dass selbst die Xenon Respekt vor ihm hatten, wenn er einen ihrer Sektoren durchquerte. Vielleicht hatte dies auch einen Grund, denn sein Schiff zeichnete ein großes schwarz-blaues Wappen aus, welches dem Betrachter den Tod versprach, seine schwarze Mamba war von einem fürchterlichen Aussehen. Verglichen mit anderen Mambas war sie nur noch grob als solche zu erkennen. Die Antriebssektion war verdoppelt worden, dicke Leitungen führten außerhalb des ersten Antriebs zum Zweiten und von diesem zum Generator. Anstatt eines Radarempfänger aus der Oberseite des Schiffes waren dort zwei eigentümlich anmutende Geschütze angebracht, welche direkt an den Generator angeschlossen waren. Die Flügel waren gekennzeichnet von vielen kleinen Ausbesserungen, aber auch kleinen Anbauten, welche er getätigt hatte. Sein ganzer Stolz befand sich jedoch an der Unterseite des Schiffes, unterhalb des dort angebrachten Radarempfängers waren mehrere Radarstörgeräte für alle Frequenzen angebracht und ein kleiner Generator, welcher unterschiedliche Eigenschaften des Schiffes verstärken konnte. Unter großem Energieaufwand, weshalb er sich vorgenommen hatte als nächstes den Raumfliegengenerator aufzustocken und seine Kapazität zu verdoppeln. Vielleicht würde es ihm gelingen den Sprungantrieb in einen Energiesammler umzuwandeln, welcher den Sprungtoren Energie absog und in Speicherzellen speicherte, doch das lag in weiter Ferne. Erst einmal wollte er aus diesem Sektor heraus, fort aus diesem Nebel, der mittlerweile sein ganzes Schiff umhüllte. Noch während er seinen Kurs auf das Westtor setze meldete sich die Kommunikationsanlage zu Wort. „Willkommen im Sektor Schwarze Sonne. Das Sektor-Flugleitsystem hat Ihre ID registriert und wird Sie nun auf schnellstem Wege zu ihrem Ziel führen. Neue Sektornachrichten: Handelsstation Schwarze Sonne sucht mutige Piloten für Eskort-Aufträge durch das Xenongebiet. Globale Argonische Nachrichten: Argon Prime beschließt erneute Grenzsicherung in Trantor gegen Piratensektoren. Explosion im Sektor schwarze Sonne. Der Grund der Explosion auf dem im Sektor Schwarze Sonne befindlichen kaum besiedelten Planeten ist bisher ungeklärt. Bei der Explosion wurden mehrere Fabrikationsgebäude der Argonischen Föderation vollends vernichtet.“ Ein gehässiges Grinsen durchzog sein Gesicht als er diese Nachricht hörte. Er hatte seinen Auftrag erledigt und dabei sogar noch mehr als nur das Ziel vernichtet. Das würde sein Konto gut genug aufbessern um endlich mit der Erweiterung seines Schiffes fortfahren zu können. Ein Piepsen in seiner Navigationskarte ließ ihn aus seinen Träumen hochschrecken. Ein plötzlicher Adrenalinstoß beförderte ihn in die Realität zurück. Mit einem klicken fuhr die Navigationskarte wieder nach vorne. Was er sah gefiel ihm überhaupt nicht. Um ihn herum begann es auf der Navigationskarte wild zu blinken. Von überall her kamen kleine Punkte auf ihn zugeschossen, etwas langsamer näherte sich ein großer Punkt seinem Schiff. Von vorne. Aufgescheucht und mit Adrenalin angefüllt blickte er nach vorne aus dem Cockpit heraus. Das war nicht geplant gewesen und das gehörte auch nicht zu seinem Auftrag. Das Ende des Nebelringes schien nicht näherkommen zu wollen, näher kam dafür der Punkt auf der Navigationskarte. Von einer Sezura auf die andere wechselte dieser zu einer roten Farbe. Mit einem Schlag war das ungute Gefühl, welches bislang in seiner Magengegend herrschte vorbei. Es verschwand nahezu im gleichen Moment wie sich die Farben auf der Navigationskarte änderten. Er wusste, dass dies ein Kampf werden würde, ein Kampf auf Leben und Tod.
Mit sicherer Hand führte er einige Modifikationen an seinem Schiff aus. Auch dies war eine Eigenheit seines Schiffes. Alle Schiffe konnten mit einer vorgegeben Waffenspezifikation geliefert werden. Diese konnte in Maßen geändert werden. Seine Mamba im Gegensatz dazu war jedoch fähig jedwede Waffe zu tragen die er dabei hatte, jede Waffe die im Slotterminal vor sich hin ruhte, jede Waffe die er bei Bedarf einsetzen können wollte. Nun tauschte er seine Standartbewaffnung in Form von EMP-Waffen gegen zwei Schockwellengeneratoren auf jeweils beiden Flügelseiten sowie zwei Projektilkanonen mit Upgrade auf dem Cockpit. Wie auch alles andere hatte er auch seine Waffen modifiziert. Die Schockwellengeneratoren waren so modifiziert, dass sei keine Kugel projizierten sondern stattdessen eine mehrere Einheiten dicke Wand aus Antimaterie , welche beim durchfliegen jegliche Materie zersetzen würde. Die Projektilkanone feuerte in seinem Schiff doppelt so große und schnellere Projektile ab. Das Leben im Raum war hart für jemanden für ihn, und solche Veränderungen machten es erträglicher. Mit halber Geschwindigkeit flog er direkt auf den Feind zu. Um die anderen Schiffe brauchte er sich keine Sorge machen. Deren Gravidar wurde vollkommen gestört und durch seinen Generator sogar soweit verändert, dass die Schiffe ihr eigenes Mutterschiff als Feind erkennen mussten. Das würde dieses Gefecht hoffentlich etwas einfacher machen, denn die neuen Raumschiffe der Argonischen Föderation waren nicht zum Sichtflug tauglich. Vor ihm tauchte ein riesiger Schatten im Nebel auf. So etwas großes hatte er noch nie gesehen. Zehn große Antriebe spuckten verbrauchte Ionen wie Feuer aus, ein Cockpit war auf der Oberseite des riesigen Zerstörers angebracht, eines an der Frontseite, direkt über mehreren geöffneten Frachtschleusen, durch welche immer und immer wieder neue Schiffsstaffeln ausgeworfen wurden. Ein mulmiges Gefühl beschlich ihn, dieser Kampf könnte nicht gut ausgehen. Kaum war das Schiff in Reichweite eröffnete es Kommentarlos das Feuer. Mehrere Geschütze spieen blaue Energiepartikel aus, welche alle durch den Luftleeren Raum auf sein Schiff zuglitten. Kurz darauf eröffnete auch er das Feuer. Seine Schockwellengeneratoren feuerten im Dauerfeuer, brauten eine Antimateriewand nach der anderen auf, zeigten ihre Vernichtende Wirkung. Der entgegenkommende Zerstörer würde sie alle durchfliegen müssen und sich damit selber in größte Gefahr begeben. Zwar würden die Schilde einiges abfangen können, doch würden sie erst mal angekratzt sein, so würde es bald um den Zerstörer geschehen sein. Rings um den Zerstörer blitzte es wild auf. Funken sprangen aus einer imaginären Hülle um den Zerstörer als er in die erste Wand eindrang. Flimmernd begann sie in sich zusammenzubrechen, nicht genug Antimaterie um sich anzusammeln, aber doch genug um den Schild des Opfers zu attackieren. Während der Zerstörer die nächsten Wände durchflog, ihm blieb gar nichts anderes übrig, schlängelte er sich durch das Feuer der Zerstörergeschütze hindurch. Mehrere neue Lafetten an der gigantischen Seitenwand des Zerstörers eröffneten nun das Feuer, mühsam gelang es ihm sich durch dieses hindurch zu fädeln, ohne allzu viele Treffer ertragen zu müssen. Jeder Treffer der in sein eigenes Schutzschild einschlug ließ das Schiff bitter erzittern. Er war längst nicht so gut ausgestattet wie der Zerstörer vor ihm. Doch während er versucht nicht getroffen zu werden taten ganz andere die eigentliche Arbeit. Mehrere gestartete Jägerstaffeln des Zerstörers griffen nun versammelt den eigenen Stützpunkt an. Ein Gewitter aus Licht und Energie erhellte den Nebel, der Schauplatz dieses Angriffs wurde. Belustigt blickte er zurück zu seinem Feind, der nun langsam begann beizudrehen und in eine neue geschickte Angriffsposition zu kommen versuchte. Er konnte sich leibhaftig vorstellen, was im Kommunikationsrelais des Feindschiffes nun vorgehen mochte. Er konnte sich ein schäbiges Grinsen nicht verkneifen, als er an das Chaos in den beiden Brücken des Schiffes dachte. Aber das würde seine Chance darstellen. Bevor es zu einem großen Gefecht käme würde er zuschlagen müssen und das Schiff außer Gefecht setzen müssen. Er ließ sofort den Bordcomputer nach den Schwachstellen des Schiffes suchen. Sezuras später erhielt er den gesprochenen Statusbericht. „Feindschiff Phaetonium. Klasse: Schwerer Zerstörer. Hangar: Dreihundert Schiffe. Maximale Geschwindigkeit: Unbekannt.“ „Überspringen“ befahl er dem Bordcomputer. Die einzelnen Daten konnte er später noch nachlesen. „Schwachstellenbericht!“ Eine kurze Pause entstand, dann begann der Bordcomputer wieder. „Schwachstellenbericht: Klasse A; Cockpitmodul 1, Zerstörungsfolgen: Kommunikationsausfall, Hangarausfall. Klasse B; Antriebsgondeln 1 bis 10, Zerstörungsfolgen: Bewegungsunfähigkeit, mögliche Generatorvernichtung. Klasse C; Geschützkanzeln, Zerstörungsfolgen: Verteidigungsausfall.“ Das hörte sich gut an, zumindest für seine Lage, entschied er. Mit einem gekonnten Überzieher drehte er seine Mamba um etwa 180° herum und aktivierte seine aufgebesserten Projektilkanonen. Als er nah genug am Feindschiff war begann er mit seinem Dauerfeuer. Mehrere Sezuras lang feuerte er stur auf das Cockpit des riesigen Schiffes. Er konnte zwar nicht viel erkennen, aber er vermutete, dass er Erfolg gehabt haben musste, denn nach einiger Zeit schoss aus der Stelle wo einmal das Cockpit war eine helle blaue Stichflamme. Als er die Flamme sah drehte er augenblicklich befriedigt ab. Das wäre geschafft. Der Zerstörer würde nur trotz Verlust dieser Einrichtung nicht aufhören ihn bis zu seinem bitteren Ende zu jagen. Somit würde er den Zerstörer noch ein wenig weiter bearbeiten müssen. Was er jedoch sah, als er sich umschaute gefiel ihm gar nicht. Die Schockwellengeneratoren waren ausgefallen durch den starken Beschuss, die Projektilkanonen waren leicht beschädigt, schlimmer jedoch war der Verlust des Großteils seiner Munition. Um ihn herum wütete derweil ein heftiger Raumkampf. Schiffe der Argonischen Föderation beschossen sich gegenseitig und gingen in Flammen auf, andere flogen eine Angriffswelle nach der anderen auf den Zerstörer, ohne zu wissen, was sie taten. Mittlerweile hatte der Zerstörer sie wohl selbst als Feinde eingestuft, denn die Geschütze des Zerstörers feuerten nun auch auf sie. Während er besorgt die Schadensdaten seines Schiffes überprüfte steuerte der Bordcomputer weiter auf das Schiffsheck zu. Dort waren vier der zehn Antriebe angebracht. Alle vier Antriebe liefen X-Förmig in der Mitte zu einem Verbundstück zusammen. Dieses würde er nun angreifen müssen, wenn er eine Chance haben wollte. Kaum in Reichweite gekommen feuerte er die Salven seiner Projektilkanone ab. Die erste Salve verfehlte das Ziel um Meter und schlug in einer etwas stärker gepanzerten Stelle ein, die zweite traf eine der Gondeln, welche Funkensprühend in Flammen aufging. Die folgenden Salven trafen alle in das Verbundstück, welche nach etwa zwanzig Salven zu reißen begann. Sezuras später brach es an mehreren Stellen groß auf. Ein weißes Gas begann aus der Bruchstelle auszuströmen. Er mochte es nicht, wenn er zu nah an einer großen Explosion war, doch was dann geschah würde ihn für alle Lebzeiten zeichnen. Das ausströmende Gas vermischte sich nahezu sofort mit den Gasen aus dem Nebel. Der Bordcomputer der Mamba meldete, wie vermutlich alle anderen Bordcomputer in der Nähe ein Hochexplosives Gemisch, welches sich überall um das Schiff herum zu bilden begann, denn das Heck war nicht die einzigste Stelle, an welcher die Hülle bereits aufgerissen war. In einer Panischen Reaktionen gab er Vollschub. Der Generator seiner Mamba heulte auf, während die Antriebe zusätzliche Leistung durch den Generator bekamen. Er war nun laut Anzeige mit etwa 500 Metern pro Sezura unterwegs. Doch der Nebel wollte ihn nicht loslassen.
Kaum war er aus der größten Gefahrenzone heraus, begann das explosive Gemisch zu brennen und in einer riesigen Explosion zu detonieren. Die dabei entstandene Druckwelle fegte den Nebel um den Explosionsort hinweg und riss alles mit sich, was ihr im Weg stand. Auch die modifizierte Mamba. Durch den Druck zersprangen Teile der Ausrüstung, mehrere Sensoren zerplatzten unter der Überbelastung. Ein Ächzen durchzog den Körper des Schiffes, welches jede Sezura auseinander zu brechen schien. Es wurde von der Druckwelle mitgerissen. Hinein in das Sektorinnere, den ersten Handelsstationen immer näher kommend. Als die Druck welle sie erreichte schwächte sie sich ein wenig ab, bevor sie bald ganz abflaute, einen Weg der Vernichtung hinterlassend. Zerstörte und Beschädigte Fabriken, Schiffe und Drohnen. Und inmitten des Chaos eine stark ramponierte Split Mamba, eine Split Mamba, die führerlos durch das All gondelte. Nachdem der Pilot nicht nach 10 Mizuras reagierte setzte es automatisch Kurs auf den Heimatsektor des Piloten, Familienstolz. Derweil der Pilot benommen in seinem Cockpit saß, von der Cockpitdecke hingen zerrissene Kabelenden herab, den Raum in Blitzlicht tauchend. Die Navigationsdisplays fast komplett ausgefallen, di meisten Leuchtdioden auf Rot stehend. Und inmitten der Zerstörung die Reste eines Piloten. Die zerfetzte Rüstung zeigte deutliche Blutspuren, der linke Teil des Kopfes blutete stark. Der restliche Anzug war zerrissen und übersäht von Einstichen. Stöhnend versuchte er den Kopf zu heben, doch ließen seine Wunden dies nicht zu. Zweifellos hätte man alle Wunden schnell verarzten können, hätte die Möglichkeit dazu bestanden. Doch stattdessen fiel er in einen teifen Schlaf, aus dem er erst eine geraume Zeit später erwachen sollte.

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AP Hunter [ABK]
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Post by AP Hunter [ABK] » Sun, 19. Dec 04, 00:41

Sehr gut!
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Grace of Death
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Post by Grace of Death » Sun, 19. Dec 04, 17:50

ja super storry bis jetzt :thumb_up:

(und das obwohl ich zur zeit doch ein wenig von 4of25 s brutalität gezeichnet bin :D

am anfang erschwehren zwar ein paar rechtschreibfehler das lesen aber
ansonsten gefällts mir gut.

ist das die storry zu der die gewinner die fortsetzung bekommen?
Wer anderen ein Glashaus gräbt, fällt selbst hinein.

Wer mit Gruben wirft, der sollte nicht in Steinen sitzen.

:gruebel:

Deleted User

Post by Deleted User » Sun, 19. Dec 04, 18:18

Jau ists...

Rechtschreibfehler? Hmmm... Wohl eher falsche Wörter, denn Rechtschreibfehler wären mir aufgefallen. BZW Grammatikfehler könnens noch sein...

Grace of Death
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Post by Grace of Death » Mon, 20. Dec 04, 17:26

hmm hast recht sind eher ein paar gramatik fehler

(hab doch einen gefunden glaub ich: es heißt doch nicht projizierten oder?)das aber nur nebenbei. es ist auf jeden fall verständlich :D
Wer anderen ein Glashaus gräbt, fällt selbst hinein.

Wer mit Gruben wirft, der sollte nicht in Steinen sitzen.

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Post by -Tacitus- [KBG] » Tue, 21. Dec 04, 16:57

sehr gut, aber vielleicht kanst du das Ganze optisch durch ein paar mehr Absätze auflockern? Das wirkt bnämlich sehr massig und lässt sich schwer lesen :) .

Guest

Post by Guest » Tue, 21. Dec 04, 19:09

Ich find´s gut. :D
Einzig frage ich mich, warum man die Startkapsel vom Planeten nicht wiederverwertbar gestaltet hat, so ein Ding ist doch sauteuer?
Hätte sich ja einfach aufklappen und zusammenfalten können...

Deleted User

Post by Deleted User » Tue, 21. Dec 04, 19:36

Dank :)

Zu den Absätzen:
Das ist schon nen Fortschritt, sonst mache ich nämlich NIE Absätze ;)

Zu der Kapsel:
Na ja, und wohin dann? Die sind ja im geheimen damit gelandet, im Raum kann sie schlecht bleiben, und auf den Planeten soll sie ja auch nicht unbedingt zurückfliegen, damit Verfolger oder andere sie finden und benutzen bzw durchsuchen können.

Guest

Post by Guest » Tue, 21. Dec 04, 19:38

InVaDeR[ESS] wrote:Na ja, und wohin dann? Die sind ja im geheimen damit gelandet, im Raum kann sie schlecht bleiben, und auf den Planeten soll sie ja auch nicht unbedingt zurückfliegen, damit Verfolger oder andere sie finden und benutzen bzw durchsuchen können.
Mit einem Bändchen an´s Heck binden. :D

Deleted User

Post by Deleted User » Tue, 21. Dec 04, 19:44

Löl, klar, und am besten noch nen Schleifchen drum an dem ein Schild hängt, auf dem dann drauf steht: "Nehmt mich meinem Besitzer ab, ich habe wertvolle Infos" :p

Guest

Post by Guest » Tue, 21. Dec 04, 19:46

InVaDeR[ESS] wrote:Löl, klar, und am besten noch nen Schleifchen drum an dem ein Schild hängt, auf dem dann drauf steht: "Nehmt mich meinem Besitzer ab, ich habe wertvolle Infos" :p
Die Idee könnte von mir sein.
[ external image ]

Deleted User

Post by Deleted User » Mon, 27. Dec 04, 18:13

Leise surrend schwebte die stark beschädigte Mamba durch den Raum. In ihrem Innern schwebte eine Person umher, blutig, bewusstlos. Langsam glitt die Mamba durch Sektoren, durch Raumtore, durch andere Sektoren. Unauffällig wie ein Schatten in der Nacht glitt sie zwischen Stationen hindurch, versteckte sich in Nebelschwaden und schwebte an riesigen Schiffskomplexen wie eine unsichtbare Feder vorbei. Niemand nahm Notiz von ihr, keiner nahm sie war, nur manchmal, wenn die Generatoren wie kurze Zeit aussetzten erschien sie als kleiner Fleck auf dem Radar der Großkampfschiffe. Tazuras später erreichte sie ihren Heimatsektor. Einen dunklen, nahezu leeren Sektor mitten in der bekannten Welt. Vor einigen Jazuras hatte ein größeres Gefecht den Sektor Dannas Chance vernichtet. Zurückgeblieben waren einige Stationstrümmer, ein abgewirtschafteter Planet und einige geheime Basen in den vielen Ruinen. Noch immer besuchten Schiffe zweier großer Organisationen diesen Sektor.

Kapitel 2 – Ein Intermezzo der Wut

Zum einen gab es dort die Familie t’Rjgq, welche eine eher unbedeutende Gesellschaft zur Raumfliegenzucht und Forschung besaß. Wenige Mazuras vor dem Gefecht in Dannas Chance hatte sie allerdings einen großen Erfolg gefeiert. Ihr war es gelungen, mithilfe von Test an boronischen und argonischen Sklaven, einen von Raumfliegen direkt betriebenen Antriebsmechanismus zu konstruieren, welcher in der Lage war, dass Schiff des Anwenders um die dreifache Geschwindigkeit zu beschleunigen. Die Tests erfolgten an mehreren Modellen der paranidischen Pegasus, welche in großen Teilen im Nichts des Universums verschwanden. Diese Technik sollte zu einem unerhörten Preis an die Schiffswerften der regierenden Familie der Split, der Familie Rhonkar, verkauft werden. Doch der Antrieb kam nie in der Fabrik an. Laut des Spionagedienstes der Gesellschaft wurde sie von einem argonischen Söldner in einem unbekannten Flugobjekt entwendet.
Zum anderen gab es die Reschner-Company, welche einen gut gestellten Verband der argonischen Föderation der alten Sektoren darstellte. Sie war im alten wie im neuen Universum für ihre Hochleistungsprodukte im Bereich der Cockpit-Technik bekannt. Ihre letzte Erfindung, ein Zielerweiterungsgerät für verschiedenste Waffen war von der argonischen Militärpresse im kompletten Universum bekannt gemacht worden und von allen Völkern sehr begehrt. Mit ihr ließen sich viele Waffen in ihrer Effizienz um ein vielfaches steigern, besonders im Hinblick auf die Reichweite und den Energieverbrauch. Die Reschner-Company bekam Aufträge aus höchster Position des argonischen Militärs, welches kurz vor einer Neuordnung seiner Strukturen stand. Doch noch in der Fabrik, welche das neue Zielerweiterungsgerät herstellen sollte, verschwanden sämtliche Prototypen. Der argonische Geheimdienst übernahm die Untersuchungen sofort, konnte jedoch nicht feststellen, wohin die Teile verschwunden waren. Bis heute hat sich die Firma nicht von diesem Schlag erholt.
Beide Firmen vermuteten einen Anschlag auf ihre Technik, konnten jedoch keinen Feind finden, nur die Split setzten die Argonen auf ihre Abschussliste. Und so kam es nach einiger Zeit der Industriespionage zu einem Gefecht, welches der Sektor Dannas Chance noch nie gesehen hatte, und wohl auch nie wieder sehen wird. Nachdem die Familie t’Rjgq den Reschner-Company den Krieg erklärt hatte kam es zum Aufmarsch beider Parteien. Auf der einen Seite die Argonen mit ihrem schweren Kriegsgerät, welches durch die vielen Kompanieeigenen Updates um einiges effizienter war, als jede andere, bekannte, Völkertechnologie. Auf der anderen Seite die Familie t’Rjgq mit mehreren Staffeln der bewehrten Mamba und einigen Zerstörern, welche sie von der Familie Rhonkar „geliehen“ hatten. Das Gefecht dauerte mehrere Tazuras an. Allmählich wurde der Sektor immer mehr verwüstet. Transporter der Piraten holten die Kolonisten vom Planeten ab und brachten sie in ihre Station, da auch auf dem Planet ein heftiger Kampf herrschte. Lange Zeit sah es aus, als würde es kein Ende in diesem Krieg geben, doch binnen wenigen Stazuras änderte sich alles. Zunächst sah alles wie gewohnt aus, die Argonen flogen wieder bis auf einige Kilometer an die Split heran, gaben ein paar Salven ab, welche zwischen den wendigen Jägern im Nichts verschwanden, die Jäger der Split ihrerseits folgten den Argonen bis auf die andere Seite des Sektors, wo sie von der Übermacht der Zerstörer wieder vertrieben wurden. Doch anstatt sich dieses Mal auf die Jagd der angreifenden Zerstörer und Korvetten zu beschränken griffen die Split ihrerseits aggressiv an. Ein riesiger Pulk frischer Mambas, es wurde von bis zu 200 Schiffen gesprochen, glitt mit mehr als doppelter Geschwindigkeit der anderen Schiffe über die Zerstörer und Korvetten hinweg. Kurze Zeit später trafen sie bereits bei der argonischen Restflotte ein, welche sich hilflos ausgeliefert sah. Die meisten Schiffe waren noch auf dem Rückweg von ihrem Angriff und konnten sie nicht schützen. So kam es zu einer einseitigen aber dennoch fatalen Schlacht, wenn man dieses Wort überhaupt gebrauchen möchte. Denn eigentlich handelte es sich dabei nur um ein Abschlachten der argonischen Schiffe. Noch Tazuras nachdem die argonische Flotte der Reschner-Company zerschlagen wurde kamen Piraten in den Sektor um die Überbleibsel der Schiffe abzuholen und sich bei den Split, welche als Wache noch ein wenig warteten, Sklaven besorgten. Mit der Zeit wurde es ruhig um diesen Konflikt, vor allem, da die Reschner-Company zerschlagen wurde. Teile ihrer Fabriken wurden an die Terra-Corp verkauft, Forschungslabors von der argonischen Föderation übernommen. Die restlichen Fabriken wurden entweder von Intriganten Besitzern übernommen oder still gelegt. Viele der ehemals reichen Fabriken vergammelten nun im Raum und brachen mit der Zeit langsam auseinander. Die Familie t’Rjgq hingegen erlangte hohen Ruhm in den Splitsektoren und einen hohen Absatzmarkt für ihre Triebwerkserweiterungen, welche auf mysteriös Weise mitten in einer Schlacht aufgetaucht waren.
Ein leises Piepen hallte durch das stille Cockpit der Mamba. Ein kleines flimmerndes Lämpchen blinkte auf und ging wieder aus, an anderer Stelle begann ein anderes Lämpchen schwach zu leuchten. In einem großen Bogen flog die Mamba mit abnehmender Geschwindigkeit auf einem dunkelblauen Nebel zu, welcher auf dem dunklen Hintergrund des Universums mystisch wirkte. Die roten Antriebsstrahlen der Mamba wurden bald von den ersten Ausläufern des Nebels verschluckt, bald verschwand sie komplett in dieser dunklen Masse aus seltenen Gasen. In einem entgegengesetzten Bogen umflog die Mamba einen kleinen Asteroiden, der plötzlich aus dem dunklen Nebel erschien. Langsam schalteten sich die Triebwerke der Mamba aus, bis sie schließlich, mit Hilfe der noch intakten Bremstriebwerke zum stehen kam. Mizuras stand sie dort nun. Ruhig und ohne jedwede Bewegung, ohne auch nur ein Signal an andere Radarsysteme abzugeben. Dann sprangen mehrere Lämpchen im Cockpit an, einige grün, andere rot, an der Zusatzleiste, welche vom Besitzer nachträglich angebracht worden war, sprang ein kleine beschädigtes Display an, versagte jedoch bald den Dienst. Ein kleines flimmern erleuchtete das Cockpit des Schiffes. Ihm folgte ein heller Blitz, diesem noch ein hellerer. Nachdem die elektrischen Impuls vor dem Schiff abgeklungen waren begann eine Station langsam im Nebel zu erscheinen. Erst nur Schemenhaft, dann immer deutlicher wurden die Konturen sichtbar, Positionsleuchten begannen zu blinken, eine Frachtschleuse wurde sichtbar. Mit einem langgezogenen Knirschen öffnete sich die Frachtschleuse, ein Greifer fuhr heraus und zog die Mamba behutsam in das innere der Station. Hinter der Mamba schlossen sich die riesigen Stahltore wieder, was dem Innenraum der Station den letzten Lichteinfall nahm. In der völligen Dunkelheit glimmten nur ein paar grüne Lichter im Cockpit auf, ein kaputter Strahler am Flügel der Mamba sorgte weniger für Licht, denn für Schatten. Mit einem Ruck kam der Greifer zum stehen, die metallische Stimme des beschädigten Bordcomputers bestätigte mehrere Landeprotokolle und wies auf die automatischen Reparaturmechanismen der Landebucht hin. Nur langsam näherte sich dem Schiff ein dicker Rüssel, welcher an der Ausstiegsluke der Mamba festmachte und sich mit Atemluft füllte. Im gleichen Tempo glimmten überall im Landebereich schwache Strahler auf, welche von Sezura zu Sezura an Strahlkraft gewannen und den gesamten Bereich in ein klares Licht tauchten.
Nur langsam kam er wieder zu Bewusstsein. Er schmeckte Blut in seinem Mund. Vorsichtig tastete er den Mundraum ab, doch fand er keine Hinweise für Verletzungen. Erst dann spürte er die Schmerzen an seinem ganzen Körper. Unter großer Anstrengung richtete er seinen Kopf auf und blickte an sich herab. Seine gesamte Fluguniform war blutüberströmt. Dunkle Flecken des eingetrocknete Blutes zeigten, wo sich die Wunden befanden, welch ihn so schmerzten. Nur unter größter Anstrengung konnte er sich aus seinem Sitz heben, fiel jedoch in einem Schwächanfall sofort nach vorne über auf den Boden. Mit starken Schmerzen zog er sich zu der Ausstiegsluke der Mamba und ließ sich hindurchfallen. Die Schmerzen machten ihn fast Wahnsinnig, doch er musste etwas dagegen tun. Am andere Ende des Rüssels rutschte er dank künstlicher Gravitation auf den warmen Boden eines dunklen Ganges. In der Ferne hörte er bereits wohlbekannte Geräusche, welche sich langsam näherten. Einige Zeit später konnte er sich mit Mühe auf einen kleinen Wagen heben, mit dem er sonst neue Ausrüstungen durch die Station transportierte. In einem neuen Anflug eines Schwächeanfalls gab er als Ziel die umgebaute Krankenstation an, fiel jedoch nahezu sofort wieder in Ohnmacht.
Last edited by Deleted User on Sun, 5. Jun 05, 00:31, edited 1 time in total.

Grace of Death
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Post by Grace of Death » Tue, 28. Dec 04, 12:11

sauber! kannst wirklich gut schreiben :thumb_up:

(PS: hab die 1. version bekommen hatte nur keine zeit mehr was zurück zu schreiben. immoernoch dieser weihnachtliche stress. man das dauert bis man alle verwandte besucht hat :roll: )
Wer anderen ein Glashaus gräbt, fällt selbst hinein.

Wer mit Gruben wirft, der sollte nicht in Steinen sitzen.

:gruebel:

Deleted User

Post by Deleted User » Tue, 28. Dec 04, 12:19

Kein Problem mit der Antwort. Ich wollte gestern eigentlich noch um einiges weiterschreiben, hatte dann aber keine Zeit mehr, weil ich noch ne Menge anderer Dinge zu erledigen habe.
sauber! kannst wirklich gut schreiben
Danke :oops:

Deleted User

Post by Deleted User » Fri, 3. Jun 05, 20:47

Langsam fuhr der kleine Wagen durch die dunklen Gänge der Station. Dann und wann blinkte es an den Wänden kurz auf. Mehrere Minuten ging es an endlosen Korridoren, von Türen gesäumt, vorbei, bis er vor einer größer gehaltenen Tür halt machte. Zischend fuhr das Schott nach oben und gab den Durchgang zu einem riesigen Raum wieder. Die schwach beleuchtete Decke schien nach oben ins unendliche führend, die dunkelbläuliche Beleuchtung gab dem Raum noch ein größeres Erscheinungsbild. Mit einem rattern fuhr der kleine Wagen wieder an und durchquerte das Schott, welches sich kurz danach wieder senkte. Sezuras später schaltete sich auch der Wagen aus und eine gespenstige Ruhe kehrte in den Raum ein. Die komplette Station lag still dar, wie verlassen, so wie auch viele der anderen Stationen im Sektor. Nur war sie mehr als funktionstüchtig, was sich in ihrer Tarnfähigkeit bewies. Nicht mehr lange würde diese Ruhe in der Station anhalten, schon jetzt dröhnte es im Dock, in dem die Mamba wieder instand gesetzt wurde.

Langsam klärten sich seine Gedanken wieder. Er fiel zurück aus seiner Ohnmacht. Er fiel und fiel, es schien kein Ende zu nehmen. Eisig fühlte sich die Luft um ihn herum an, er zitterte. Und dann prallte er mit einem Mal in der Realität auf. Mit einem Ruck öffnete er seine Augen und blickte an die schwarze, weit entfernte Decke seiner Krankenstation. Mit Mühe raffte er sich auf die Knie und blickte sich um. Es waren nur wenige Meter zum Krankenbett und er fühlte sich fähig genug sie zu gehen. So schleppte er sich Mühsam an das Krankenbett und zog sich mit schon wieder erschlaffenden Muskeln an ihm hoch. Mit einem müden Seufzer ließ er sich nieder und versank in der Auflage, die sich seinem Körper sofort anpasste. Mit suchenden Blicken durchwühlte er ein kleines Schränkchen auf der anderen Seite des Bettes. Dann zog er eine kleine Spritze aus einem Fach heraus, zog die Schutzkappe ab und stach mit der langen Nadel durch seinen Raumanzug hindurch. Er spürte den Stich kaum, er empfand es eher wie ein kleines angenehmes Kribbeln in der breiten Schulter. Langsam klärten sich seine Gedanken wieder, seine Erinnerung kehrte, zunächst sporadisch, später immer deutlicher zurück und auch seine Erschöpfung legte sich wieder. Und obwohl er sich mittlerweile wieder stark genug fühlte um aufzustehen blieb er, aus reiner Vorsicht, doch liegen. Recht bald kehrte sein Geist auch wieder in das Reich der Träume und Visionen zurück, aus dem Nva t’laar ihn erst vor ein paar Mizuras gerissen hatte. Erst weitaus später kehrte Nva t’laars Geist wieder in die Realität zurück. Schon um einiges besser ausgeruht setzt er sich nun vorsichtig auf und blickte an sich herab. Der Großteil seiner Wunden war bereits stark verkrustet, einige kleine Schnittwunden waren bereits wieder am heilen. Vorsichtig tastete er erneut in einigen Schubladen herum, bis er einen weichen, stoffähnlichen Verband gefunden hatte. Er rollte ein wenig des Verbandes ab und wickelte sich an den schlimmsten Wunden ein. Mit einer kleinen Nadel befestigte er die Verbände und statt kurz darauf auf. Langsam setzte er einen Fuß vor den anderen, sich der Türöffnung des Raumes nähernd. Kaum hatte er diese erreicht kam ihm auch schon einer seiner kleinen Gehilfen entgegen. Sich selbst für diese geniale Erfindung dankend stieg er auf den kleinen Transportroboter und gab als Ziel die Stationszentrale ein. Leise surrend hob der Roboter vom Boden der Station ab, und begann mit zunehmender Geschwindigkeit durch die finsteren Gänge des riesigen Stationskomplexes zu fliegen. Nach einigen Mizuras näherte er sich einer riesigen Luke die sich über einen Großteil des Ganges erstreckte. Als er sie erreicht hatte sprang Nva t’laar von seinem Droiden ab und bewegte sich noch immer vorsichtig gehend auf die Öffnungsautomatik zu. Dieses kleine Instrument, was an jeder Schleuse zu zentralen Bestandteilen dieser Station angebracht wurde, war die einzige wirkliche Sicherheitsvorkehrung auf dieser Station. Schwankend legte Nva t’laar seine verletzte Hand auf den Scanner, blickte mit einem Auge in eine kleine Kamera und diktierte dem Gerät zur gleichen zeit einige Zahlen. Nur Sezuras später begann sich das riesige Portal vor ihm zischend zu bewegen. Ein Großteil der Schleuse fuhr zur Seite hinweg, ein Teil wurde in die Gangdecke eingezogen. Hinter der Schleuse erstreckte sich ein riesiger Raum, der, entgegen der restlichen Station, in hellstem Licht erstrahlte. Geblendet von diesem plötzlichen Schein verdeckte er die Augen mit der Hand und trat zugleich ein.
Überall in der Kommandozentrale der Station begann es zu piepsen, in mehreren reihen begannen Hologramm-Bildschirme zu flackern und an der gegenüberlegenden Seite dunkelte das Licht ein wenig ab, wodurch ein riesiges Panoramafenster sichtbar wurde, von dem aus der gesamte Bereich zwischen den Sprungtoren des Sektors zu sehen war. Mittlerweile doch mit der Erschöpfung kämpfend ließ sich Nva t’laar auf einem riesigen Sessel nahe der Schleuse nieder, die bereits wieder geschlossen war. Mit einem beiläufigen Knopfdruck aktivierte er das Hauptleitsystem der Rechenzentrale, worauf alle Informationen und Signale an seine Hologrammprojektion weitergeleitet wurden. Prüfend blickte er kurz aus dem Panoramafenster hinaus, erblickte jedoch nichts von Interesse und wendete sich so seinen Systemen zu. Vertieft in die vielen verschiedenen Anzeigen bemerkte er gar nicht, wie sich eine Nachrichtendrohne seiner Station näherte. Eigentlich näherte sie sich nicht der Station, sonder vielmehr einer vorgelagerten kleinen Navigationsboje, die sie durch Umprogrammierung auffing und deren Inhalt automatisch an das System der Mutterstation weitergab. Erst viele Mizuras später, Nva t’laar spürte bereits wieder, dass die Macht der Müdigkeit an ihm zog, bemerkte er auch die Nachricht. Mit wenig Interesse ging er den Inhalt durch, sie war, wie immer nicht an ihn gerichtet, sondern an irgendeinen reichen Teladi, und hatte auch keinen interessanten Inhalt. Es ging lediglich um einige Geschäftsideen, die ein Argone seinem Partner vorschlug. Erst am Ende der Drohne fiel ihm ein Satz ins Auge: „Ich habe bereits einige Staffeln besorgt um die Ware zu dir zu bringen, der Transport sollte ohne Probleme verlaufen“. Aufgeschreckt las er den Satz erneut, wieder und wieder. In ihm bildete sich bereits ein neuer Entschluss, was er als nächstes machen würde. Doch zum Gelingen des Plans müsste noch einiges erledigt werden. Zu diesem Zwecke lies er die Nachricht auf die Drohne wieder übertragen und lies sie an den Ursprungszielort weiterfliegen. Das Ziel lag weit im Osten, im PTNI-Hauptquartier, der Absender in Ringomond. Es würde ihm einige Zeit kosten die Position dieser ominösen Ware ausfindig zu machen, aber er wollte wissen, worum es sich handelte, und bei diesem Aufwand würde er sicher einen guten Gewinn machen können. Und so schickte er Drohnen aus an zwei alte Freunde aus seiner Jugendzeit, die ihm treu geblieben waren, oder dem, was sie dachten, was er sei. Nämlich ein einfacher Bürger und Makler auf Argon Prime. Er würde sie um Informationen zu diesen beiden Personen bitten und einige andere Daten erfragen, leichtgläubig wie sie waren, würden sie genug Hilfe sein. Als er alle Vorbereitungen abgeschlossen hatte leitete er den Zentralrechner auf sein Schlafgemach um und bewegte sich auch, wieder mit seiner genialen Erfindung, dort hin. Die Nacht die er verbrachte war unruhig. Sie war durchzogen von Gedanken an die Ereignisse im Sektor schwarze Sonne, und zur gleichen Zeit begannen seine Wunden zu brennen. Am nächsten Morgen (ausgehend von der Uhrzeit auf Argon Prime) wachte er verschwitzt auf. Nach der morgendlichen Reinigung ließ er sich unverzüglich zum Hangar bringen, während der etwas längeren Fahrt rief er die neuen Nachrichten ab. Unter ihnen auch die Antworten seiner „Freunde“. Der Teladi den er suchte hieß Golnduis Tomomos Hussujdruis VII und war ein sehr geschäftiger und weit bekannter Teladi. Der gesuchte Argone war eher unbekannt, nachdem Nva t’laar die üblichen Grüße zurückgeschickt hatte kümmerte er sich um diesen Teladi. Er setzt die Hälfte seiner Systeme auf die Informationssuche an, die ihm Aufklärung bringen sollte. Derweil begab er sich in den Hangar, wo er seinen neuen Raumanzug fand, den er bereits vor einiger Zeit gekauft hatte.
Vorsichtig löste er den alten, zerfetzten von seiner Haut ab, auf die er durch die starken Blutungen schon nahezu festgewachsen war. Unachtsam ließ er die Fetzen des Anzuges auf den Boden fallen, sie würden bald automatisch entfernt werden, und nahm den neuen Anzug zur Hand. Dieser war aber nicht mehr annähernd mehr mit einem normalen Raumanzug zu vergleichen, vor allem nicht mit denen der Argonen und Boronen, die auf immer kleinere Anzüge setzten. Sein Anzug war von überwältigender Größe und in tiefem schwarz gehalten. Er war eine Sonderproduktion einiger kleiner Firmen, nur für ihn allein. Der Raumanzug war nämlich nicht nur ein einfacher Raumanzug, wie die meisten Piloten ihn nutzten, nein, es war ein Kampfanzug der Extraklasse. Die Arm, Schulter, Rücken und Beinpanzerungen waren extra verstärkt worden, die Verbundstücke an den beweglichen Elementen waren aus einem Nvidiumüberzug gefertigt, der ihnen besondere Stabilität aber auch Elastizität verlieh. An beiden Armen waren gewichtige Zusatzhalterungen angebracht, die aber noch unbestückt waren, jedoch lagen bereits verschiedene Waffensysteme bereit. Ein ausfahrbares Kampfmesser aus Ghoksäure-festem Stahl, ein gedämpfter Plasmaemitter für kurze Distanzen und noch einiges andere. Auf den Schultern waren zudem noch kleine Halterungen für ein kleines Tarnnetz, sowie einen Gravitationsgenerator angebracht, die auch bereits montiert waren. Dieser Kampfanzug würde ihn nahezu unbesiegbar machen, er hatte die Möglichkeit ihn umzurüsten, wie er es beliebte und wann es ihm danach beliebte. Auch sein Erscheinungsbild veränderte sich drastisch. Aus einem Einzelkämpfer in einer Standartuniform der Armee der Split wurde ein Einzelkämpfer, dem man seine Überlegenheit ansehen würde, denn seine Montur würde Schrecken verbreiten wohin er auch käme. Mit einem stöhnen kam er aus der Selbstbetrachtung seiner Zukunft zurück. Beim Versuch den Helm aufzusetzen rutschte dieser unnatürlich schnell herunter und prallte auf die frischen und angeschwollenen Wunden. Mit einem weiteren Stöhnen fiel er unsanft auf die Knie, mühsam zog er den Helm vom Kopf. Er würde einige Veränderungen vornehmen müssen und so machte er sich unverzüglich, trotz aller schmerzen, an die Arbeit an seinem Helm. Er wollte und würde ihn zu dem machen, was er brauchte. Während er intensiv mit allen Mitteln die er besaß, und das waren viele, schließlich viel so einiges bei seinen Beutezügen ab, bearbeitete er den neuen Helm, als sein Slavechip auf einmal neue Nachrichten über den Teladi einspielte. Was er vor seinem inneren Auge las ließ ihn nur noch rascher arbeiten. Denn der Teladi war schon vor einiger Zeit zu einem Treffpunkt weit entfernt aufgebrochen. Es musste einfach ein Treffpunkt sein, denn außer verwirrenden Nebeln war in seinem Zielsektor noch nicht viel zu finden. Sofort ließ er alle bekannten Sektoren nach größeren Schiffstaffeln der Argonen checken und wendete sich derweil wieder seiner Arbeit zu.
Erst einige Stazuras später war er fertig geworden. Voll Stolz betrachtete er seinen Helm, welcher auf der einen Seite komplett geschlossen und aus Metall war. Ausschließlich im Bereich der Augen war ein kleiner Spalt offen, der von einem kleinen Glas mit einem HUD bedeckt wurde. Die andere Seite seines Helmes war offen gestaltet, wobei er bei Bedarf per Knopfdruck einen Sichtschutz ausfahren lassen konnte, der den Helm komplett schloss und Nva t’laar so zu einem großen, schwarzen Monster werden ließ. Mit vor Müdigkeit verzerrtem Gesicht setzte er sich den Helm erneut auf, er passte diesmal wie angegossen, und testete alle neuen Funktionen durch. Denn neben der äußeren Umgestaltung hatte Nva t’laar eine kleine Variante eines Slavechips eingebaut, die ihn auch ohne Benutzung seines eigenen mit allen Informationen versorgte. Zufrieden begab Nva t’laar sich nun in den eigentlichen Hangarbereich wo seine Mamba mittlerweile über einige Transportkräne abgestellt wurde, sodass er problemlos an ihr arbeiten konnte. Voll von Genugtuung stieg er die kleine Treppe zum offenen Cockpit hinauf und ließ sich im kleinen Aufenthaltsraum hinter dem eigentlichen Cockpit auf einer Liege nieder. Eigentlich Jede Mamba verfügte über eine kleine Liege im hinteren Bereich, wo sich der Pilot, auch wenn er als Kampfpilot ausgebildet war, niederlegen konnte, während das Schiff per Autopilot flog. Von der Liege aus konnte er bequem alle Anzeigen ablesen und zur Not mit wenig Mühe eingreifen. Nva t’laar hatte zudem einen kleinen Stauraum im Deckenbereich eingefügt indem er einige Nahrungskonserven aufbewahrte. Mit einem ausgedehnten seufzen ließ er sich auf der Liege nieder, den Kampfanzug behielt er an, das würde er nun für immer, auch wenn er sich ausruhte. Bevor er sich für eine kleine Ausruhpause niederließ nahm er jedoch schnell die Zusatzhalterungen an Armen und Schultern ab. Dann legte er sich hin und fiel auch nahezu sofort in einen Schlafzustand.

In der Zwischenzeit arbeitete die Station ruhig weiter, fing einige Nachrichtendrohnen ab und leitete sie nach Untersuchung automatisch weiter, nahm einige Flottenbewegungen der Argonen im Sektor auf und begann mit der Reparatur der Hüllenschäden der Mamba. Für die Feinheiten würde Nva t’laar noch mal das Werkzeug ergreifen, doch das würde ihm wenig Schwierigkeiten machen. Sogar die beschädigten Waffen, welche den Großteil des Inventars der Mamba ausmachten, wurden automatisch durch die Stationssoftware ausgetauscht. Erst einige Stazuras später wachte Nva t’laar wieder auf. Voller neuer Kraft und mit dem Ziel vor Augen einen großen Plan eines dummen Argonen und eines dümmeren Teladi platzen zu lassen. Mit dem nötigen Material begab er sich aus dem Cockpit heraus und öffnete die Schleuse zum Generator der Mamba. Der gesamte Raum war erfüllt von leisem Summen und Surren aus einigen Käfigen um den Generator herum. Aus einigen Käfigen lugten tote Raumfliegenköpfe oder Flügel heraus. Er würde auf seinem Flug noch ein paar Raumfliegen fangen und einsetzen müssen. Dann begab er sich zu seinen Spezialerweiterungen und begann die beschädigten Vorrichtungen wieder in Stand zusetzen und im Anschluss auch noch ein neues Zusatzgeneratormodul anzubringen, welches er sich schon lange gewünscht hatte. Er wurde mächtiger, viel mächtiger, aber auch einsamer. Doch was ist schon Einsamkeit gegen das Wissen ganze Völker gegeneinander ausspielen zu können, zumindest begrenzt.

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Arget
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Post by Arget » Sat, 4. Jun 05, 00:30

Hydra: Sehr schön, Chef, gefällt mir. Bin gespannt, wie's weitergeht! :)

omti
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Genial

Post by omti » Sat, 4. Jun 05, 15:20

Genial, mach umbedingt weiter ich kannns schon gar nicht mehr erwarten :!: :!:
Ohne Neugier wäre die Menschheit immer noch in der Steinzeit oder nicht einmal dort!


Money implies poverty - Ian Banks: The State of the Art

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Post by Deleted User » Sun, 5. Jun 05, 00:27

Kapitel 3 – Das Licht, dass Hoffnung gibt

Es dauerte entgegen seiner Hoffnungen einige Tazuras bis seine Mamba wieder in einem Zustand war, den er als befriedigend empfand. Zufrieden konnte er erst sein, wenn er seinen finalen Plan erfolgreich durchgeführte hatte, nämlich den Einbau und die vollkommene Inbetriebnahme des Sprungtor-Energieabsorbers. Mittlerweile waren nahezu alle Wunden wieder verheilt, immerhin waren schon mehrere Wozuras seit der Katastrophe im Sektor „Schwarze Sonne“ vergangen, nur eine letzte riesige Wunde im Gesicht war noch zu sehen. Doch auch sie wuchs mittlerweile zu, und in einigen weiteren Wozuras würde man nur noch eine breite Narbe sehen, vorausgesetzt, er nahm einmal unter mehreren Leuten den Helm ab. Zufrieden mit seiner Arbeit und dem Fortschritt an den Umbauten seiner Mamba ging er ein letztes Mal durch die Hauptbereiche seiner Station. In seiner nun wieder etwas längeren Abwesenheit würde die Station problemlos ohne ihn klar kommen, sie war darauf programmiert worden. Nachdem er seinen recht kurz ausgefallenen Kontrollgang beendet hatte bestieg er seine Mamba und bestätigte sämtliche Startprotokolle über seinen implantierten Slavechip. Ohne Verzögerung wurde seine Mamba von einem seitlich in den Hangarraum eingeklappten Greifarm einige Meter über den Boden angehoben und dort festgehalten. Sofort wurden die Gravitationsfelder im Hangarbereich deaktiviert, einige kleinere Gegenstände begannen vom Boden abzuheben und durch den Raum zu schwirren, wurden jedoch von kleineren Greifarmen eingesammelt und verstaut. Als der Hangar vollkommen Gravitationsfrei war wurden einige Luken zum Sauerstoffsystem der Station geöffnet, durch sie wurde der komplette Sauerstoff aus dem Hangarraum abgepumpt, jede Bewegung würde nun ohne Raumanzug unmöglich und tödlich werden. Nachdem auch dieser Vorgang abgeschlossen war lockerte sich der Greifarm, der die Mamba bisher in Position gehalten hatte langsam und fuhr in die Wand zurück. Am anderen Ende des Hangars öffnete sich eine riesige Schleuse, hinter welcher ein langer dunkler Korridor erschein, der nur spärlich durch einige Markierungen beleuchtet wurde. Über der Schleuse begann eine grüne Lampe zu leuchten. Zufrieden mit dem problemlosen Startprozess schaltete Nva t’laar die Generatoren seiner Mamba ein, nachdem diese leise summend auf Betriebsgeschwindigkeit hochgefahren waren schaltete er ihnen noch seinen neuen Zusatzgenerator zu, welcher die Zusatzsysteme seiner Mamba betreiben sollte. Als auch dieser mit einem lauten Brummen angefahren war betätigte er die Sicherung für den Schubregler. Nachdem dieser entriegelt worden war schob er ihn langsam nach vorne, sofort begann auch die Mamba an Geschwindigkeit zuzulegen. Mit einem zu einem grinsen verzogenen Mund und einem herausfordernden Blick gen Korridor schob Nva t’laar den Schubregler an das obere, erlaubte, Limit, das in seiner Station bei einem vielfachen jeder normalen Station lag. Laut aufjohlend legte die Mamba an Geschwindigkeit zu und nur mit wilden Verrenkungen konnte Nva t’laar das Schiff unbeschadet durch den Gang lenken, der immer wieder scharfe Kurven machte und dafür umso überraschender in einem riesigen Dock endete.
Mit einem zischen Schlossen sich hinter ihm die Schleusentüren, die er passiert hatte, als er in den Dockraum einflog. Unbemerkt hatte sich auch die Geschwindigkeit des Raumschiffes wieder drastisch verlangsamt, welches nun zum stehen kam. Gleichzeitig fuhr ein weiterer Greifarm einer seltsam anmutenden Apparatur aus einer der Wände des Docks heraus und zog die Mamba in die Halterungen der Konstruktion.
Diese war auf einer langen Schiene angebracht, die vollkommen geradlinig auf eine weitere Schleuse zuführte, die sich öffnete, während sich der Greifarm mitsamt Beladung der Mamba näherte. Ein leises rumsen verriet Nva t’laar, dass sein Jagdschiff nun durch einige künstliche Schwerkraftgeneratoren an der Apparatur unter ihm festgehalten wurde und der Greifer, der ihn zuvor hielt nun abgedockt wurde. Wenige Sezuras später schoss die ganze Konstruktion aus dem Dockraum hinaus. Mit Atemraubender Geschwindigkeit donnerte sie mitsamt der Mamba durch den absolut geraden Gang vor ihr und beschleunigte die ganze zeit über immer weiter. Dunkelheit umfing das Gebilde in dem gang den es durchschoss, denn hier waren keinerlei Navigationsleuchten angebracht, erst als sich das Gefährt in eine sanfte Kurve legte kam ein Ende des Tunnels in Sicht. Kaum war dieses Ende wenige Sezuras später erreicht durchfuhr ein harter Ruck das Schiff von Nva t’laar. Von einer Sezura auf die andere war er mitten im weiten Weltraum gelandet. Vor ihm die Nebelschwaden in denen er sich versteckte, langsam aktivierten sich seine Schiffssysteme selbstständig, das Gravidar begann zu glimmen und zeigte schließlich die Sektorumgebung an. In einem kurzen Anfall von Sorge blickte er zurück, doch von seiner Station war keine Spur mehr zu sehen, sie hatte sich bereits wieder getarnt und war in den automatischen Selbstverwaltungsmodus gegangen.
Erst nachdem sich sein Schiff bereits einige hundert Meter vom Startpunkt entfernt hatte schaltete Nva t’laar die Triebwerke der Mamba wieder ein. Mit einem Befehl seines Slavechips schaltete er den Triebwerken einen Großteil der Nutzenergie zu, wodurch auch die anmontierten Zusatzaggregate zur Beschleunigung mitgenutzt werden konnten. Er liebte es eigentlich von Hand zu fliegen, doch jetzt war es wichtig einen Systemcheck zu vollziehen, um seine Sicherheit zu gewährleisten. Er ließ sämtliche, ihm zu Verfügung stehenden Waffen aktivieren und probeweise ausfahren und eine Salve abfeuern. Er leidete noch immer an Munitionsarmut, da ein Großteil dieser im Sektor „Schwarze Sonne“ vernichtet wurde. Er müsste einen Auftrag an eine befreundete Waffenschmiede in seinem Heimatgebiet der Split geben müssen um die passende Munition zu bekommen, doch das konnte warten, er war nicht wirklich darauf angewiesen. Testweise ließ er auch einmal den Tarngenerator anlaufen, der nach wie vor nicht wie gewünscht funktionierte. Anstatt ihn zu tarnen und ihm die visuelle Oberfläche eines gewünschten Schiffes zu geben und eine entsprechende ID zu versenden machte er ihn entweder komplett unsichtbar oder tarnte ihn in Form eines Xenons mit der ID eines Paraniden. Irgendwann würde er sich den Piraten vorköpfen, der ihm dieses Gerät angedreht hatte. Zum Ende seines Tests startete er noch kurz seine elektronischen Gegenmaßnahmen und ließ, nur aus Spaß, ein M5 der Boronen gegen ein etwas größeres Trümmerteil der vergangenen Schlachten fliegen. Ein höhnisches Lachen erfüllte das kleine Jägercockpit, als er auf dem kleinen Monitor vor sich die Explosion des Aufklärers durch eine Kameradrohne aufgenommen sah und dabei zuschaute, wie die kleine Rettungskapsel verzweifelt versuchte den Sektor zu verlassen. Er wusste, dass der Sauerstoff-Vorrat unmöglich bis zur nächsten freundlichen Station reichen würde, und im Nachbarsektor waren zudem eine Menge Piraten, die nur auf Geiseln warteten. Aber das war der Tod dieser kleinen Nervensäge wert. Er machte sich keine Gedanken um eine Familie des Piloten, ob er Verwandte besaß, oder Freunde die ihn vermissen würden. Er fühlte sich nur unheimlich mächtig und stark.
In lautem Gelächter ausbrechend setzt er den Bordcomputer seiner Mamba auf den neuen Kurs nach Familie Whi. Dank seiner Zusatzgeneratoren würde er die Strecke in kurze Zeit überwinden und könnte zwischendurch noch ein paar Raumfliegen als Ersatz für die bereits verbrauchten besorgen. Er wusste, dass die Flotte des kleinen Argonen bereits vor einiger Zeit abgeflogen war, da es sich dabei allerdings um eine etwas größere Staffel handelte, die einen einfacheren Transporter eskortierte würde sie etwas langsamer als normal vorankommen. Seinen letzten Informationen nach war sie im Sektor „Ceos Buckzoid“ angekommen, wo die Piloten eine etwas längere Rast machen würden und sich mit den etwas illegaleren teladianischen Angeboten anfreunden könnten. Nur einen Tazura später hatte er den Zielsektor erreicht. Ein eingehender Sektorscan zeigte deutlich an, dass die Flotte noch nicht eingetroffen war, und so widmete er sich voll und ganz dem Schiffsverkehr. „Familie Whi“ war der Anschlusssektor zum teladianischen Handelsimperium und den Folgesektoren der Boronen und Argonen und somit herrschte ein beständiger Strom an Händlern zwischen den Sektoren und den Fabriken. Schiffe aus dem ganzen Universum durchquerten diese Engstelle im Netz der Sektoren. Die nächste Durchquerungsmöglichkeiten waren weit entfernt und lagen nur auf der Route der Piloten, die zwischen den paranidischen Sektoren pendelten oder durch die Piratensektoren flogen, und somit auf kaum einer Route eines Handelspiloten. Neugierig rief Nva t’laar die Sektornachrichten ab. „Handelsnachrichten: Die Chelt-Aufzuchtstation verkauft heute zu Sonderpreisen, aufgrund eines Firmenjubiläums gibt es Rabatte auf große Einkaufsmengen! Die Sattelitenproduktion in unserem Heimatsektor erhielt heute einen erneuten Großauftrag für Spezialsatteliten für das Splitmilitär, die Besitzerfamilie verkündete, dass die Arbeitsplätze der Firma vorerst gesichert seien.“ Leicht gelangweilt blickte Nva t’laar aus dem Cockpit, was interessierten ihn Handelsnachrichten? „Sektorwarnung: In einigen Mizuras wird eine größere argonische Flotte den Sektor durch das Westtor betreten, alle anfliegenden Schiffe werden gebeten bis zum eintreffen der Flotte Abstand zu halten. Jeder Pilot wird aufgerufen den Kontakt zu den argonischen Piloten zu meiden.“ Sein Blick hellte sich auf. Wie war das? In ein paar Mizuras würde sein Ziel hier auftauchen, eine wunderbare Neuigkeit! Sein Plan nahm Gestalt an. Er war sich sicher, dass die Flotte über das Osttor nach „Stahlkammer“ fliegen würde und genau hier würde er eingreifen. Er beschleunigte das Schiff ein wenig und ließ es tarnen, komplett unsichtbar flog er langsam auf einen Kurs zwischen Ost-, und Westtor. Angespannt blickte er auf das kleine Display vor ihm, welches ihm die Ansicht der Kameradrohne zeigte, die beständig um das Westtor kreiste. Und dann war es soweit. Die Markierungen des Tores begannen rot zu leuchten und aus dem Innenraum zwischen den beiden Torgondeln begannen die Funken elektrostatischer Ladungen zu springen. Mit einem unhörbaren Donnern begann sich die Verbindung zwischen den Toren aufzubauen. Ein Schauspiel der Farben umgab das Tor, welches mehr Schiffe als gewöhnlich leiten musste und somit mehr Energie benötigte. Dann war es soweit. Grelle Lichtblitze blendeten die Kamera für einige Sekunden und als sie wieder funktionierte war die komplette Flotte im Sektor. Überrascht von der Größe zählte Nva t’laar die Schiffe. Er kam auf etwa 30 Novas und das zu eskortierende Handelsschiff, einen etwas älter aussehenden Merkur, sowie auf einige Schiffe der Teladi, die den riesigen Konvoi begleiteten. Das würde ein schönes Schauspiel geben dachte er sich und begann seinen vorprogrammierten Abfangkurs zu starten. Sein Schiff leitete eine lange Schleife ein um, im getarnten Modus, direkt unter dem Handelsschiff, an einer ungeschützten Stelle, wieder aufzutauchen. Es würde herrlich werden und er könnte erneut seine Macht beweisen..

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