[16+][Story] Source Wars [Eingestellt]

Der kleine Teladi aus dem X-Universum hat Gesellschaft bekommen - hier dreht sich jetzt auch alles um das, was die kreativen Köpfe unserer Community geschaffen haben.

Moderators: HelgeK, TheElf, Moderatoren für Deutsches X-Forum

Ban
Posts: 2176
Joined: Fri, 6. Jul 07, 18:57

[16+][Story] Source Wars [Eingestellt]

Post by Ban »

Nach einigem Zögern habe ich mich nun doch entschieden, meine angefangene Story hier zu veröffentlichen, es ist - wie sollte es anders sein - eine Sci-Fi-Story, die auf einem eigenen Universum basiert. Kommentare sind natürlich erwünscht. :)
Ich hoffe, es ist interessant zu lesen. :)

EDIT: Gemäß der neuen Zusatzregeln zu Fanfiction habe ich diese Story als "ab 16" gekennzeichnet, da entsprechende Inhalte enthalten sind/sein werden.


Arbeitstitel – Source Wars
Teil 1 - Cyrano



Kapitel 1 - Überraschungsmoment


7. Juli 2347, TFS Mahagony, Garidan Sektor

Langsam umkreiste die TFS Mahagony, das Flaggschiff der 3. Schwadron der 13. Flotte der terranischen Allianz, den vierten Planeten des Garidan Sektors, zusammen mit den anderen Schiffen der einhundert Schiffe zählenden Schwadron übernahm sie den Schutz des Systems. Das war keine Aufgabe für eine so geringe Anzahl an Kampfschiffen, normalerweise hätte ein ganzer Flottenverband eingesetzt werden müssen, doch hatte die Allianz nicht die Mittel für einen solchen Einsatz. Die Schwadron musste genügen, als Unterstützung dienten mehrere Minenfelder und die orbitalen und planetaren Verteidigungssystemen.
Die Tryterionvorräte des Planeten waren der Grund für die Eroberung dieses Sektors gewesen und sie würden auch der Grund für den Gegenangriff sein, nur die Schiffe der Erdenmenschen brauchten kein Tryterion für ihre Überlichttriebwerke. Alle anderen Völker und vor allem die Militärmaschinerie waren in höchstem Maße von dieser Ressource abhängig. Die Terraner jedoch waren unabhängig von dieser seltenen und in den Augen der Völker einzigartigen Ressource, dies war einer der Gründe für die Kriege gegen die Allianz und die Hawk. Andere Zivilisationen, allen voran die fortschrittlichste und das zweite Menschenimperium, fürchteten die Ausnahme, die die Erdenzivilisation darstellte und hatten entschieden, sie auszurotten.
Dabei war der tryterionfreie Überlichtantrieb keine terranische Erfindung gewesen, wie so viele andere Entwicklungen der letzten Jahrhunderte. In der Mitte des Einundzwanzigsten Jahrhunderts hatte eine Expedition der Hawk Corporation ein Schiffswrack im Atlantik entdeckt, diese Entdeckung veränderte die von Kriegen geplagte Welt für immer. Die Hawk hatte mit den Technologien dieses Schiffes einen Waffenstillstand erzwungen, die fünfeinhalb Milliarden Menschen, die zu diesem Zeitpunkt noch auf der Erde lebten, wurden so zu einem friedlichen Zusammenleben gezwungen, doch hatten es die kriegsmüden Menschen positiv aufgenommen.
In den folgenden Jahrzehnten erkundete die Hawk mit den klügsten Menschen der Welt die Geheimnisse des Schiffs, so weit dies möglich war, die Datenbanken waren das wichtigste Ziel, danach kamen die Schiffssysteme. Es gelang, viele der Daten mit einem integrierten Übersetzungsprogramm in die eigene Sprache zu übersetzen, so erfuhr die Menschheit der Erde von den Geschehnissen im All und die Hawk passte ihre Forschung dem an. Die Allianz wurde gegründet, die Hawk wuchs weiterhin und die Erde kolonisierte ihr heimisches Sonnensystem, die Menschheit wuchs, Waffensysteme wurden weiterentwickelt, Schilde entwickelt, auch die Entwicklung des Hyperraumantriebs trieb man voran. Doch führte man bis zum Anfang des zweiundzwanzigsten Jahrhundert keinen Test durch, denn die Datenbanken enthielten Informationen über einen galaktischen Pakt, der einen hundertjährigen Frieden mit Zivilisationen vorschrieb, die gerade erst überlichtfähige Antriebe entwickelt hatten.
Die Hawk zögerte diesen Tag hinaus, in dem Wissen, dass sie von Anfang an Feinde haben würden, denn die Überlichtantriebe der Erde waren inzwischen einzigartig, durch die Datenbank des außerirdischen Schiffs wussten die Menschen, dass keine andere Zivilisation über Überlichtantriebe verfügten, die kein Tryterion benötigten. Das Tryterion diente als Stabilisator der Antriebe, diese bauten bei Gebrauch gigantische Kräfte auf, die nur mit Tryterion kontrolliert werden konnten und mit einem komplexen Gemisch verschiedener Metalle und anderer Stoffe. Aber nur eine Zivilisation hatte dieses Gemisch herstellen können, diese Zivilisation war die Großmacht im All gewesen, bis sie in einem Bürgerkrieg und einem anschließenden Krieg gegen das mersonianische Imperium vernichtet wurde. Das Schiff, das auf der Erde gestrandet war, beherbergte das letzte, was vom ehemals mächtigsten Volk übrig geblieben war, und die Menschen gelangten dadurch an das Geheimnis der tryterionfreien Überlichtantriebe. Ein Glücksfall aus militärischer Sicht, man war nicht von einer Ressource abhängig, um die mehrere hoch entwickelte Völker kämpften und die Beschaffung des Tryterions wäre schwierig gewesen, denn die nächste Quelle war die Oort’schen Wolke.
Als das Sonnensystem endgültig überbevölkert war, führte die Hawk am siebten Januar des Jahres 2123 den ersten Test des Sprungantriebs und den des Hyperraumantriebs durch. Beide Namen entstammten Science-Fiction aus dem einundzwanzigsten Jahrhundert, die ursprünglichen Namen waren zu kompliziert gewesen und die Corporation hielt es für angemessen, diese Serien so zu würdigen. Die folgenden Erstkontakte verliefen friedlich, doch wussten Allianz und Hawk, dass dies nur für hundert Jahre galt, es galt also diese hundert Jahre möglichst effektiv zu nutzen, dutzende von Systemen wurden kolonisiert und eine Flotte aufgestellt. Nach Ablauf der hundert Jahre erklärte das mersonianische Imperium der Allianz den Krieg, mit dem Imperium hatte die Allianz ein seit Jahrhunderten unbesiegtes Volk gegen sich, das auch noch die am höchsten entwickelte Technologie besaß. Der Feind glaubte an einen raschen Sieg gegen die schwache und sowohl zahlenmäßig als auch technisch unterlegene Allianz, Diese hingegen entsandte am Tag der Kriegserklärung die gesamte Armada der Hawk, zehn taktische Flotten, um den feindlichen Heimatplaneten einzunehmen, der Todesstoß für die zentralistische Regierung, die sich komplett auf der Heimatwelt befand, genau wie ihr militärisches Oberkommando. Das Hauptsystem der Imperialen wurde von planetaren Verteidigungsanlagen und drei taktischen Flotten mit Schlachtschiffunterstützung geschützt, die Schiffe und Anlagen waren den Menschen technisch um mehr als ein Jahrhundert voraus und genau daher hatte das Imperium nicht mit diesem Angriff gerechnet. Das Überraschungsmoment und gelungene Strategien begünstigten den terranischen Sieg. Die Schlacht kostete die Crews von fünf Flotten, fünftausend Schiffen, und hunderte Landetruppen das Leben, doch sorgte sie für einen hundertjährigen Waffenstillstand zwischen den Parteien und für Reparationszahlungen des Imperiums an die Allianz.
Aber diese glorreichen Zeiten waren vorbei, die Allianz und die Hawk zählten zwar inzwischen dreihundertzweiundvierzig Systeme und dreißig taktische Flotten mit je tausend Schiffen, dazu kamen noch Landetruppen, Landungsschiffe, Träger und stationäre Verteidigungsanlagen. Dennoch befanden sie sich nun seit fünfundvierzig Jahren im Kriegszustand, damals hatte die Republik von Cingea, ebenfalls Menschen, der Allianz den Krieg erklärt. Einundzwanzig Jahre später, 2323, forderte das Imperium Vergeltung für die schmachvolle Niederlage hundert Jahre zuvor und erklärte daher der Allianz erneut den Krieg. Zu diesem Zeitpunkt waren die Republik und das Imperium schon seit Jahren Feinde, so dass der Krieg von diesem Zeitpunkt an alle drei Völker betraf und jede Schlacht an zwei Fronten Auswirkungen hatte.
Die Mahagony passierte einen weiteren Wegpunkt, die Crew auf der Brücke bestand aus der Nachtwache, gelangweilt beobachteten sie die Bildschirme und unterhielten sich über die verschiedensten Themen. Ohne das Zutun der Brückencrew folgte die schwere Fregatte dem Kurs, der Autopilot war zu einfachen Manövern fähig und mehr war diese Patrouille nicht. Dennoch war selbst die Nachtwache verhältnismäßig groß, was aber auch nicht weiter verwunderlich war. Die Mahagony gehörte zum einen der Horner-II-Klasse an und war somit bereits siebenunddreißig Jahre alt, ob dieses Alters fehlten viele Technologien, die die Sollstärke reduzierten. Zum anderen war sie das Flaggschiff einer Schwadron, selbst bei Routinemissionen fielen daher einige Koordinations- und Planungsaufgaben an.
Doch trotz ihres Alters gehörte die Mahagony noch immer zum Besten, was die Hawk und damit auch die Allianz aufbieten konnten, wie viele andere ihrer Schiffsklassen hatte auch die Horner-II eine Modulbauweise. Diese erlaubte es, verschiedene Komponenten relativ einfach auszutauschen, darunter jedes wichtigere System, was sich am deutlichsten bei den Waffensystemen zeigte, die bereits neunmal eine Aufrüstung erfuhren. Außerdem legte eine Crew, die alte Schiffe zugeteilt bekam, großen Wert darauf, sie zu erhalten, diese Schiffe waren wie eine Trophäe, denn nur die besseren Crews wurden solchen Schiffen zugeteilt. Dies hatte mehrere Gründe, zum einen waren erfahrenere Crews meist auch älter und kamen daher besser mit älteren Schiffen zurecht als ihre jungen Kameraden. Zum anderen glich die Crew durch ihre Fähigkeiten die Schwächen des Schiffs aus, die durch das hohe Alter entstanden. Einer der wichtigsten Gründe war aber, dass die Flotte es sich nicht leisten konnte, diese Schiffe auszumustern und sie daher so effektiv wie möglich nutzen wollte und musste.
Schiffe dieser Klasse hatten eine Länge von circa sechshundert Metern, eine Breite von circa zweihundert Metern und eine Höhe von circa einhundertfünfzig Metern. Sie bestanden aus einem vierhundert Meter langen Hals, der in der zweihundert Meter langen Antriebssektion endete. Die Antriebssektion war wesentlich breiter als der Hals und hatte beinahe die dreifache Breite, die Reaktoren, die Antriebe und die Hälfte der Schildgeneratoren waren hier installiert. In Form eines Kreuzes mit gleichlangen Balken waren die Sublichttriebwerke an das Schiff angeschlossen, die Antriebskonfiguration stellte gleichzeitig das Heck des Schiffes dar. Zwischen den vier Pylonen befanden sich insgesamt vier Ausbuchtungen, die je einen Zwillingsturm der Hauptlaser dieser Schiffsklasse sowie je einen Schildgenerator beherbergte. Weitere Geschütze und Generatoren waren im Hals zusammen mit den Crewquartieren untergebracht, sämtliche Materie-/Antimateriereaktoren, die Energieversorgung des Schiffs, befanden sich in der Antriebssektion.
„Anscheinend können die von der Hawk sich doch irren, hieß es nicht, ein Angriff stünde kurz bevor“, gähnte Lieutenant Hakuda, er gehörte zu den Veteranen der Flotte und hatte es in drei Jahrzehnten Dienst nie erlebt, dass die Hawk mit ihren Informationen falsch lag.
„Ich wünschte, es wäre so, aber das ist unwahrscheinlich, unsere Verteidigung ist ein Scherz und dieser Sektor bietet viel zu viele Ressourcen, als wenn wir standhalten könnten, wenn die angreifen…“
Noch leicht übermüdet und mehrere Stunden vor Schichtbeginn betrat in diesem Moment Captain Kathy Pearson die Brücke ihres Schiffes, ihr erster Blick fiel auf die Lagekarte im hinteren Bereich der Brücke. Die hundert Signale der Schwadron und die Symbole der Orbitalverteidigung waren alles, was sich in diesem verwüsteten System befand. Würde die Anzeige einen Überblick über den Sektor anzeigen, hätte sie auch all die Wracks dargestellt, die diesen Sektor seit dem Angriff der 3. Flotte der Hawk vor einer Woche bevölkerten, denn keiner hatte die Zeit gehabt, sich dieser vollständig anzunehmen. Nur die noch halbwegs intakten Schiffe der Allianz und der Republik waren geborgen und in die sicheren Zentralsysteme der Hawk gebracht worden, der Rest war nutzlos für die Militärs und verblieb daher im System, mit der Zeit würde er sich verteilen und verschwinden.
„Ensign, Ihren Pessimismus möchte ich nicht haben, wir sind kein Kanonenfutter, die Orbitalverteidigung verschafft uns eine Chance, es ist an uns, diese zu nutzen. Außerdem kann es gut sein, dass wir im Falle eines Angriffs Verstärkung erhalten, davon abgesehen haben wir nun einmal zu wenig Schiffe, das sollten Sie auch wissen.“
Als die Crew die bekannte Stimme vernahm, sprangen sie auf und salutierten, Kathy erwiderte den militärischen Gruß und setzte sich dann auf den Stuhl des Captains, die Crew tat es ihr gleich und setzte sich wieder auf ihre Positionen.
Die Diskussion war schlagartig beendet und Ensign Bahnsen tat, als sei er mit seinen Anzeigen beschäftigt, er war ein jüngerer Offizier und von seinen Eltern erzogen worden, der Hawk zu misstrauen. Die Schwadron alleine im Garidan-Sektor zu lassen, war eine Order des Unternehmens gewesen, das vermutlich mehr Macht hatte als die Allianz, er fühlte sich im Stich gelassen und wollte, dass alle wie er dachten und fühlten. Jedoch vertrat Pearson diese Meinung nicht, sie diente mit ihren dreiunddreißig Jahren bereits fünfzehn Jahre bei der Flotte und mehrmals hatten Schiffe der Hawk ihr und ihren Kameraden das Leben gerettet. Sie hatten keinen Grund, der Firma nicht zu trauen, auch wenn die Macht der Hawk ihr manchmal unheimlich war, schließlich hatte sie im Geschichtsunterricht gelernt, dass die Hawk das Ende der Megakonzerne durchsetzte. Dabei hatte sie sich selbst übersehen und war weiter gewachsen, hatte es letztlich sogar geschafft, die Allianz zu übertrumpfen. Aber das war nicht ihr Problem, sie war ein Offizier und das Militär der Hawk war der verlässlichste, wichtigste und einzige Partner der Allianz, umgekehrt galt dies auch, die Parteien brauchten einander.
„Gibt es irgendetwas Neues?“
„Nein, Captain, es ist nichts passiert, keine feindlichen Flottenbewegungen in der Nähe und auch sonst nichts, außer einer Meldung der stationären Verteidigungsanlagen, sowohl der automatisierten als auch der wenigen bemannten, die besagt, dass sie einsatzbereit sind.“
„Gut, hoffentlich bleibt es dabei, Status unserer Schiffe?“
„Die Gomera hat noch immer Probleme mit ihrem Sublichtantrieb, die anderen Schiffe sind im selben Zustand wie immer.“
„Das scheint anzudauern, die Gomera soll sich zur nächsten Werft zurückziehen.“
„Aye, Ma’am.“

Die Mahagony flog zwei weitere Kontrollpunkte ab, während die restlichen Schiffe der Flotte ihr in geringem Abstand folgten, zwischenzeitlich erhellte ein Sprungblitz die Kampfeinheit, als die Gomera ihre neuen Befehle befolgte. Eine weitere Stunde verging, eine weitere Stunde, in der nichts geschah, Kathy war mit dieser Situation zufrieden und machte sich auf einen Rundgang durch ihr Schiff, als der Alarm ertönte. Es dauerte keine Minute, bis sie wieder auf der Brücke stand und nach einem Statusbericht verlangte, zwei taktische Flotten der Republik waren erschienen und nahmen Kurs auf die Schwadron und die orbitale Verteidigung.
„Aktiviert die Minenfelder, wenn der Feind sie passiert, die Planetarverteidigung dürfte für den Feind nicht erkennbar sein, solange sie ihre Systeme nicht hochfährt, die sollen auf den entsprechenden Befehl warten.
Alle Schiffe formieren sich um uns, wir ziehen uns weiter zur Verteidigung zurück und verwickeln sie dort in einen Kampf, Alles bereit zum Gefecht!“
Die erste Schicht löste während des Wendemanövers die Nachtschicht ab, während Befehle gegeben und bestätigt wurden, Kathy verfolgte dies nur beiläufig, ihre Aufmerksamkeit galt dem Feind. Die neunundneunzig Schiffe der Schwadron formierten sich inzwischen und nutzten dabei die Mahagony als Bezugspunkt, sie sollte das Zentrum der Formation sein.
Kathy persönlich übernahm die Kontrolle über die Minenfelder, als der Feind diesen und damit auch ihren Stellungen näher kam. Auf der Konsole neben ihrem Stuhl wurden die Positionen der Minenfelder mit dem Icon zur Aktivierung derselben eingeblendet, die feindlichen Einheiten näherten sich unaufhörlich, doch wie so oft bemerkten sie die Minen nicht. Sie ließ die feindlichen Verbände in die Minenfelder einfliegen, ohne die Minen zu aktivieren, erst als sich die Flotten mit Kurs auf die Verteidiger komplett in den Minenfeldern befanden, betätigte sie den ersten Zünder. Mehrere hundert Minen leuchteten für den Bruchteil einer Sekunde auf den Anzeigen der terranischen Schiffe auf und beschleunigten dann mit ihren Triebwerken auf das nächste Ziel zu.
Die Schilde dutzender republikanischer Schiffe leuchteten auf, als die Minen detonierten, jetzt zahlte sich die ausladende Formation der republikanischen Flotten für die Allianz aus. Die Schiffe waren nicht nah genug beieinander, um die Minen auf eine große Anzahl Schiffe zu verteilen, daher konzentrierten sich die Sprengkörper auf eine verhältnismäßig geringe Anzahl von Schiffen und vernichtete diese als Ausgleich vollständig. Die Explosionen erhellten das All und der erste Punkt ging an Pearsons Verband, jedoch passierten die Republikaner nun die erste Verteidigungslinie und standen damit direkt ihren Schiffen und der Orbitalverteidigung gegenüber.
Als die ersten Einheiten der Republikaner das Feuer eröffneten, schossen zuerst die Raketenbatterien der Orbitalverteidigung zurück. Wie immer versuchten die Laser der Schiffe der Republik so viele Raketen wie möglich abzufangen und wie immer gelang das nur bedingt.
Es gab keine effektive Abwehr gegen Jäger und Raketen, dennoch nutzte keine Rasse Jäger im Raumkampf und nur die Terraner nutzten noch Raketen. Jäger konnten wegen mangelnder Bewaffnung nichts gegen die Schilde von Großkampfschiffen ausrichten, während Raketen zu viele Ressourcen für zu wenig Leistung verbrauchten. Die Hawk und die Allianz sahen dies anders, ihre Lasertechnologie war noch nicht fortgeschritten genug, um wesentlicher schlagkräftiger zu sein als Raketen. Außerdem erwiesen sich diese Waffen immer wieder als effektiv, da die Gegner eine große Zahl von Raketen nie auch nur annähernd komplett abwehren konnten. Aus diesem Grund hatten die Menschen entschieden, dass der Ressourcenverbrauch von der Leistung ausgeglichen wurde, obwohl ihre Waffenplattformen wesentlich effektiver und dementsprechend häufiger anzutreffen waren.
Weitere Zerstörer, Kreuzer und sogar zwei Fregatten vergingen im Raketenbeschuss, die Flotten der Republik hatten sich kaum erholt, als Pearsons Schwadron und die Orbital- sowie die vom Feind bisher nicht entdeckte Planetarverteidigung das Feuer eröffneten. Aber die Republikaner ließen sich keinesfalls abschlachten, die dezimierten Flotten begannen einen Gegenangriff und feuerten ihre Laser auf die terranischen Schiffe und die stationären Verteidigungsanlagen ab.
Auch die Mahagony wurde zum Ziel des Angriffs, das gegnerische Flaggschiff, ein Schlachtschiff der Republik, persönlich hatte sich der Fregatte angenommen. Kathy forderte zwei weitere Fregatten als Verstärkung an und begann mit diesen die Attacke auf das feindliche Schlachtschiff. Das waren die Verhältnisse, die Allianz und die Hawk besaßen keine Schlachtschiffe, ihre stärkste Schiffsklasse waren die schweren Fregatten und ein Schlachtschiff konnte es nun einmal mit mindestens drei solcher Schiffe gleichzeitig aufnehmen.
Recht schnell zeichnete sich für Kathy die bevorstehende Niederlage ab, trotz des Minenfeldes, der stationären Verteidigung und der Raketen konnten sie nicht gegen eine solche Übermacht bestehen, zweitausend Schiffe waren zu viel. Sie forderte Verstärkung aus allen umliegenden Sektoren an, obwohl sie wusste, dass es in ihrer Nähe keine Schiffe gab, ein Sieg war unmöglich und für einen Rückzug war es zu früh.

7. Juli 2347, CRMS Vigilant, Garidan-Sektor

Admiral Josef Keene konnte dem Anfang dieser Schlacht nicht viel abgewinnen, er wusste um die technische und zahlenmäßige Unterlegenheit des Feindes, hatte dies aber nicht ausnutzen können. Stattdessen war es diesen Terranern gelungen, ihn eiskalt zu erwischen und seine Flotte zu dezimieren, von den ehemals zweitausend Schiffen waren nur noch siebzehnhundert übrig. Er hatte sie auf die feindliche Verteidigung angesetzt und war dabei in eine Falle der Allianz geraten, die Minenfelder hatten ihn hundert Schiffe gekostet und weitere beschädigt. Dabei hatte er diese gefächerte Formation gewählt, um die Effizienz von Minenfeldern zu reduzieren, aber das Minenfeld war ebenfalls auf einen großen Raumbereich verteilt gewesen und hatte seinen Plan so vereitelt. Die Minen hatten einen beachtlichen Teil seiner ersten Schlachtreihe ohne Gegenwehr zerstört oder beschädigt. In der darauf folgenden Neuformierung hatten die feindlichen Raketensalven weitere Opfer gefordert und jegliche Bemühungen, eine Schlachtordnung aufrecht zu erhalten, für kurze Zeit zum Scheitern verurteilt.
Erst nach diesen vernichtenden Schlägen, die etwas mehr als zweihundert seiner Schiffe vernichtet und weitere beschädigt oder ihrer Schilde beraubt hatten, konnte Josef den Gegenschlag initiieren. Dieser zeigte bei den Kampfschiffen der Allianz allerdings noch wenig Erfolg, die schnellen Schiffe wichen den Lasern aus, während die größeren die Treffer wegsteckten, aber das würde nicht so bleiben. Zumal die Orbitalverteidigung nicht ausweichen konnte und nahezu jeder Schuss traf, erste Waffenplattformen explodierten, während andere ihre volle Feuerkraft entfalteten, um der Übermacht Paroli zu bieten.
Aber das kam nicht in Frage, zu oft hatte die Allianz ihnen dazwischen gefunkt, zu oft ihre Pläne gestört, abgesehen davon brauchten sie die Rohstoffe dieses Systems. Keene würde das niemals zulassen, er war den Menschen der Erde schon viele Male gegenüber getreten und hatte genau so oft gesiegt wie verloren. Trotz seines geringen Alters von vierzig Jahren kannte er den Feind besser als die meisten, dazu kamen seine außergewöhnlichen taktischen Fähigkeiten, zusammen hatte ihm dies seinen Rang eingebracht. Nur war er auf diesen nicht stolz, er war für ihn ein Mittel die Allianz und die Hawk zu vernichten und das möglichst vernichtend und hier würde er dies einmal mehr tun. Auch wenn ihn der Anfang der Schlacht an eine längst vergangene Mission erinnerte, bei der ihm eine kleine Anzahl von Schiffen der Hawk eine Niederlage nach der anderen beibrachte. Am Ende wurde diese Einheit dann doch vernichtet, aber er hatte hohe Verluste erlitten und gelernt, wie die Terraner kämpften, erbittert, verwegen, listig und strategisch, ein mächtiger Gegner also, dennoch stand ihm und den seinen der Sieg dazu. Daran gab es keinen Zweifel.
„Die 11. Flotte soll sie in die Zange nehmen, damit sie nicht ausbrechen können und wir ihre Verteidigung aus allen Richtungen überlasten können. Unsere 3. soll derweil versuchen, durch ihre Verteidigung zu brechen, um ihr Flaggschiff auszuschalten und diese verdammte planetare Verteidigung außer Gefecht zu setzen, die wird ansonsten zu gefährlich.“
„Wird übermittelt.“
„Kurs auf das vermutliche Flaggschiff des Feindes gesetzt, Kennung: TFS Mahagony, Klassifizierung: Schwere Fregatte des Horner-Typs, die haben keine Chance gegen uns.“
„Unterschätzen Sie niemals ein Schiff der Allianz, es gibt Gerüchte, dass es einem Zerstörer der Hawk gelang, die Makari zu vernichten.“
„Das ist ein Schlachtschiff… unmöglich, Admiral!“
„Ich bin mir da nicht so sicher, Lieutenant, diese Typen sind nicht zu unterschätzen, ansonsten hätten wir längst gesiegt.“
„Die sind uns technisch weit unterlegen, undenkbar.“
„Sie sind neu auf diesem Schiff, wo wurden Sie eingesetzt? In einer sicheren Zone oder gegen das Imperium?“
„Gegen Mersonia und diese Terraner sind wesentlich schwächer, also ist es undenkbar.“
„Schwächer? Sie haben eine geringere technische Entwicklung und meist eher kleine Flotten, aber man darf sie nicht unterschätzen, das haben Sie doch wohl gerade gesehen. Bevor wir einen Schuss abgaben, vernichteten sie zwei Schwadronen, technisch mögen sie unterlegen sein, aber das gleichen sie immer wieder durch ihre Strategien aus.
Also bleiben Sie wachsam und vernichten Sie die Mahagony.“
„Wie Sie meinen, Sir, Wir sind in Feuerreichweite, beginne Angriff.“
Das drei Kilometer lange Schiff setzte seinen Anflug fort und lud die Buggeschütze, die sich an den Flanken sowie an Ober- und Unterseite des dreieckig – gewissermaßen sogar wie die Spitze einer Pyramide – geformten Schiffs befanden. Der Bug der Vigilant richtete sich auf die Verbindung zwischen Hals und Antriebsbereich der Mahagony aus, damit zeigte das Schlachtschiff der terranischen Fregatte seine gesamte Breite. Denn die Schlachtschiffe der Republik bestanden aus zwei Bereichen, dem in Grundzügen dreieckigem Hauptbereich und dem trapezförmigen. sich zum Heck hin verjüngendem Antriebsbereich. Diese zweidimensionalen Strukturen verhielten sich in der Höhe wie in Länge und Breite, zum Übergang von Haupt- zu Antriebsbereich hin nahm die Schiffshöhe zu und zu Bug und Heck hin ab.
Dadurch zeigte Keenes Schiff der terranischen Fregatte seine gesamte Höhe und Breite, Crews, die noch nie ein Schlachtschiff oder überhaupt ein Schiff dieser Größe gesehen hatte, konnte dies so beeindrucken und erschrecken, dass sie vor Angst ihr Schiff geradezu opferten. Doch dies geschah hier nicht, Pearson und ihre Crew waren erfahren, hatten bereits gegen ein imperiales Schlachtschiff gekämpft, hatten es zusammen mit drei anderen Fregatten vernichtet. Ein republikanisches Schlachtschiff machte sie zwar ein wenig neidisch, aber es lähmte sie nicht, trieb sie stattdessen zu einem verbissenen Kampf.
Als die Mahagony direkten Kurs auf die Vigilant setzte, feuerte diese ihre Hauptgeschütze ab und versuchte die Horner-Fregatte auf diese Weise schnell außer Gefecht zu setzen.

7. Juli 2347, TFS Mahagony, Garidan Sektor

Die alte Fregatte hielt direkt auf das Flagg- und Schlachtschiff des Feindes zu, als dieses seine Geschütze entlud, auf Kathys Befehl flog der Navigationsoffizier ein Ausweichmanöver und schaffte es so, die Hälfte der Laser ihr Ziel verfehlen zu lassen. Die beiden angeforderten Fregatten waren noch auf dem Weg, daher hatte die Mahagony eine wirklich schlechte Ausgangsposition, aus der sie jedoch auch nicht entkommen konnte. Sie standen sozusagen mit dem Rücken zur Wand, in einer solchen Situation konnten sie auch kämpfen und das taten sie nun auch. Die gesamte Geschützbatterie der schweren Fregatte erwiderte das Feuer auf das wesentlich größere Ziel, 120 cm Projektilgeschütze, Raketenwerfer und die Schiffslaser spieen ihre Ladungen auf die Vigilant.
Die Schilde des Schlachtschiffs verkrafteten diese Attacke aber ohne allzu große Schildverluste, während der erste Angriff mit den Buggeschützen des Schlachtschiffs die der Mahagony um zwanzig Prozent gesenkt hatte. Der überlegene Gegner begann seinen nächsten Schlag und feuerte weite Teile seiner Laserbatterien auf die Fregatte ab, das Schiff wich erneut aus und überlastete dabei die Triebwerke kurzzeitig. Diese jedoch hielten dies aus, eine solche Überlastung war bei der Konstruktion eingeplant gewesen und viele Crews verdankten diesem Umstand ihr Leben, darunter auch Pearsons.
Dennoch trafen auch diesmal mehrere Schüsse auf das Schild von Pearsons Schiff, diese sanken dadurch auf dreiundfünfzig Prozent, als Antwort feuerten alle vier Hauptgeschütze der Mahagony auf die Vigilant. Jeder Schuss traf und die Schilde des Schlachtschiffes sanken auf achtzig Prozent, weitere Raketen wurden abgefeuert und lenkten so für kurze Zeit die Laser des Schlachtschiffes ab. Die Crew der Fregatte nutzte diese Zeit für eine volle Salve mit allen Lasern, gleichzeitig gingen die Projektilgeschütze auf Dauerbeschuss über. Mit Erfolg, die Schilde des Feindes sanken weiter auf dreiundsiebzig Prozent. Unglücklicherweise war die kurz zuvor abgefeuerte Raketensalve inzwischen abgefangen worden oder eingeschlagen und die Vigilant schoss zurück.
Es war zu spät für ein wirkliches Ausweichmanöver, fünf Laserschüsse schlugen gleichzeitig in die Schiffschilde ein, während die Mahagony auf Distanz ging, dabei sanken ihre Schilde weiter. Pearson verfluchte das schlechte Timing und ließ ihr Schiff eine Wende fliegen, denn die beiden angeforderten Fregatten, ebenfalls Horner-Typ, waren eingetroffen. Die Mahagony ging in Formation mit den anderen beiden Schiffen und die Crews hofften auf einen erfolgreichen Angriff.
„Wir greifen das Schiff zuerst frontal an, dann teilen wir uns auf, ein Schiff am Bug vorbei, das andere Heck, die Mahagony wird das Schiff überfliegen, das muss schnell gehen, bevor die uns den Bug zuwenden. Ausführen!“
„Aye, Ma’am, bestätigten die beiden anderen Kapitäne und gaben ihre Befehle weiter, keiner von ihnen wollte sich geschlagen geben und, wenn man schon sterben musste, dann wollten sie so viele Feinde wie möglich mitnehmen.
Die Mündungen der Hauptgeschütze der drei schweren Fregatten leuchteten auf und einen Augenblick später schossen die Energiepfeile aus ihnen heraus, nur um in die Schilde des Schlachtschiffs einzuschlagen. Doch auch dies war vergebens, die Schilde der Vigilant waren noch immer über fünfzig Prozent und Keene erahnte das Vorgehen seiner Kontrahenten. Unbemerkt von den drei Fregatten leuchteten die Mündungen der Buggeschütze des Schlachtschiffs auf und warteten auf ihr Ziel.
Die Fregatte, die den Bug passieren sollte, um sich dann wieder mit den anderen Schiffen zu formieren, beschleunigte, um dem Feind keine Zeit für eine Reaktion zu lassen. Aber das genügte nicht, Keenes taktischer Offizier folgte den Anweisungen seines Admirals und feuerte sämtliche Bugrohre instinktiv ab. Nur Sekunden später erweiterte die Vigilant den Angriff mit den Backbordbatterien und einem Teil der oberen Geschütze, der Großteil der Schüsse traf und schaltete die Schilde der Fregatte aus. Die letzten Schüsse schlugen in die Antriebssektion ein, trennten eine Antriebsgondel ab, zerstörten eines der Hauptgeschütze und beschädigten die Verbindung zwischen Antriebssektion und Hals.
Die Mahagony und die dritte Fregatte versuchten ihren beschädigten Alliierten zu schützen, aber sie kamen zu spät. die Vigilant wandte ihre Oberseite dem beschädigten Ziel zu und feuerte den geladenen Teil der dort befindlichen Batterien ab. Die bereits beschädigte Fregatte hatte dem nichts entgegen zu setzen, wegen des ausgefallenen Triebwerks konnten sie nicht schnell genug ausweichen. Die Laser schossen auf einen eingegrenzten Bereich des Halses und zerrissen diesen, das Schiff zerbrach somit in zwei Teile, die durch weiteren Beschuss zur Explosion gebracht wurden.
Die Mahagony und ihr Begleiter konnten kaum noch etwas ausrichten und drehten ab, die Vigilant verfolgte sie jedoch und nahmen die beiden Fregatten unter Beschuss. Keene wollte das Flaggschiff ausschalten und das würde er jetzt auch tun, die beiden Fregatten waren unterlegen, ihre Zeit ging zu Ende. Sie hatten keine Wahl, Pearson erkannte das schnell und ließ die beiden Schiffe wenden, die Hauptgeschütze fuhren wieder aus den Ausbuchtungen heraus und schossen auf das Schlachtschiff. Dieses konnte wie gewöhnlich ob seiner Größe nicht ausweichen und die Schilde leuchteten bläulich auf, als die Energiepfeile der acht Zwillingslaser auftrafen, die Schilde des kolossalen Schiffs sanken dabei auf unter fünfzig Prozent.
„Status der Verteidigungsanlagen, der Schwadron und des Feindes“, erkundigte sich Kathy mit Blick auf ihre Lage, der Feind gab weitere Schüsse aus seinen Lasern ab, einige verfehlten, andere trafen. Sie sah auf den Hauptmonitor der momentan das Schiff in einer Draufsicht anzeigte, drei Schüsse jagten an Steuerbord vorbei, bevor zwei weitere in die geschwächten Schilde einschlugen.
„Die Planetarverteidigung ist noch vollständig intakt, die orbitale hat dreißig Prozent ihrer Schlagkraft verloren, die Raketenbatterien sind zu fünfundsiebzig Prozent entladen. Wir haben bisher zwölf Schiffe verloren, aber mehr als zwanzig melden moderate bis schwere Schäden, die Zahl wird aufgrund der Verluste bei der Orbitalverteidigung aber bald steigen. Die feindlichen Einheiten haben immerhin nur noch eine Stärke von sechzehnhundert Schiffen, aber sie versuchen, uns mit einer Flotte einzukreisen und mit der anderen Flotte durchzubrechen, um die Planetarverteidigung zu vernichten.“
„Das ist nicht gut, die Schwadron soll sich weiter in die Orbitalverteidigung zurückziehen, die Planetarverteidigung soll ihre Kadenz erhöhen, ansonsten sind wir bald am Ende.“
Die Befehle wurden übermittelt und die verbliebenen Schiffe zogen sich zurück, dabei wurden einzelne Einheiten eingekesselt und vernichtet, aber jedes dieser Manöver bot der Orbitalverteidigung mehrere Feindschiffe als perfektes Ziel dar. Weitere Stationen der auf einen Teil des Orbits begrenzten Orbitalverteidigung fielen unter dem Feuer der beiden republikanischen Flotten und erleuchteten dabei immer wieder das All, wenn ihre Munitionsdepots und Reaktoren getroffen wurden.
Es wurde immer offensichtlicher, sie würden dem Feind verhältnismäßig schwere Verluste zufügen, aber dennoch verlieren und die Mahagony war auch bald an der Reihe, denn das feindliche Flaggschiff ließ sie nicht entkommen.
Last edited by Ban on Sun, 20. Dec 09, 18:36, edited 8 times in total.
User avatar
DeiNaGoN
Posts: 997
Joined: Tue, 7. Aug 07, 12:43
x3

Post by DeiNaGoN »

Fangen wir doch mal mit dem Setting an. Die Idee, die Menschheit in einen politischen Machtfaktor, die Allianz, zu einen, die aber eher durch die Schattenwirkung eines Gigantkonzerns entstanden ist, finde ich schon mal sehr reizvoll. Genauso wie die Abhängigkeit der Völker von Tryterion, mit Ausnahme der Erde, was diesen einen permanenten Kriegsgrund gegen die Hawk und Allianz liefert. Dass die Hawk von diesem hundertjährigen Schutzvertrag wusste, mag Glück für die Menschen gewesen sein, sonst hätten sie wohl anständig auf den Deckel bekommen. Auch den Hinweis, dass die Menschen über überlegene Taktiken verfügen, fand ich sehr passend, schließlich übt sich unsere Rasse schon eine ganze Weile darin :roll: :D
Den augenzwinkernden Hinweis, dass die Antriebe nach SciFi Serien unseres Jahrhunderts benannt sind, fand ich sehr unterhaltsam :D .
Das Design der Horner Fregatte erinnert mich zudem sehr an die Schiffe aus Starship Troopers, während die republikanischen Schlachtschiffe etwas wie SSDs anmuten.
Die Schlacht gleich zu Beginn ist eine durchaus passende Einleitung und auch gut geschrieben, auch wenn ich finde, dass man da noch mehr Dramatik reinstopfen könnte, indem man gewisse Details noch ausführlicher beschreibt.
Der Wechsel zwischen der Schlacht aus der Sicht der Republik und der Allianz ist meiner Meinung nach gut gemacht, und sorgt zusätzlich für Spannung.
Alles in allem ein sehr gelungener Auftakt, fortsetzen! :D

Greetz, Dei
AP Nova
Posts: 1011
Joined: Tue, 1. Aug 06, 09:47
x3

Post by AP Nova »

Ich sag jetzt mal nichts zur generellen Handlung, aber zu "Ungereimtheiten" in den Details:

1. Wieso trennst du andauernd Wörter mittendrin mit "-"? Vor Allem trennst du manchmal ein Wort, in der nächsten Zeile allerdings nicht mehr.

2. Wieso sollten genau 1000 Schiffe eingesetzt werden (dachte erst das wäre ein grober Wert, als dann jedoch das eine Schiff raus sprang und es nur noch 999 waren fiel mir auf das wirklich exakt 1000 gemeint sind)

3. 1000 Fregatten wäre eine Menge Metall, wenn man mal bedenkt, dass die Menschheit eigentlich so schwach ist

4. Wie soll man einem Laser ausweichen? Wenn man in einer Reichweite ist, in der man mit Raketen kämpfen kann (sagen wir mal maximal 500km), braucht Licht einen viel zu geringen Zeitraum, damit man ausweichen könnte.

5. Du sagtest die größten Schiffe wären Fregatten, irgendwo stand dann jedoch, dass ein Schlachtschiff der Republik von einem Zerstörer zerstört wurde, in der Regel sind Zerstörer jedoch größer als Fregatten.

6. An einer Stelle sagtest du nach meiner Erinnerung, dass die Geschütze des Schlachtschiffs entladen wurden, wieso sollte man seine Geschütze wieder entladen, vor Allem wenn diese Laser sind und somit keine Munition brauchen?

7. Die feindliche Flotte wird von 2000 Schiffe zunächst durch die Minen auf 1900 reduziert, am Ende sind es noch 1600. Und da hat eine nur halb so starke und technisch unterlegene Erdflotte bei 300 vernichteten Feindschiffen gerade mal 12 Schiffe verloren und 20 wurden beschädigt?
Ban
Posts: 2176
Joined: Fri, 6. Jul 07, 18:57

Post by Ban »

@AP Nova

1. Fehler bei der Textübertragung, wurde gefixt...

2. Weil das die Definition für Kampfflotten ist, das heißt, eine Flotte hat 1000 Schiffe aufgeteilt zu zehn Schwadronen mit jeweils 100 Schiffen und im Normalfall werden nach Möglichkeit komplette Kampfgruppen eingesetzt.

3. Die Republik hat 1000 Schiffe in die Schlacht geschickt, selbst da sind es aber keine tausend Fregatten, die Allianz hat momentan, wie du im Folgenden selbst erwähntest, nur 100 Schiffe in der Schlacht. Außerdem ist die terranische Menschheit vor allem technologisch schwach, die Ressourcenversorgung ist bei knapp vierhundert Sektoren nicht wirklich schlecht, dazu kommt, dass es natürlich auch bei der Allianz nicht nur Fregatten gibt, nicht annähernd.

4. Laser ist zwar die Bezeichnung, aber wie auch bei den Überlichttriebwerken ist das mehr ein vereinfachter Ausdruck für das eigentliche System, auch wenn im System noch Laser enthalten sind, sind es nicht die Lasersysteme, die den Schaden verursachen. (Davon abgesehen kannst du dieses Argument bei so ziemlich jeder Science-Fiction-Serie anführen, das soll keine Entschuldigung sein, sondern eine Feststellung. Denn auch bei mir ist der wesentliche Grund für die Möglichkeit von Ausweichmanövern, dass das mehr Spannung verspricht als eine Waffe, die immer trifft, es ist eben SciFi.)

5. Die größten Schiffe der Allianz sind Fregatten, das schrieb ich, die Republik jedoch ist nicht die Allianz.
In der Regel schon, nur ist es in meinem Universum anders, Zerstörer bezeichnen den kleinsten noch genutzten Großkampfschifftyp, dann kommen Kreuzer, gefolgt von Fregatten und eben Schlachtschiffen.

6. Weil auch die Lasergeschütze nachgeladen werden müssen, auch wenn man nicht direkt Munition verschießt, ergo werden sie entladen, wenn sie feuern.

7. Wie auch im Text stehen sollte, nutzt die verteidigende terranische Flotte neben ihren Schiffen und deren Raketen auch orbitale und planetare Verteidigungsstellungen, die ebenfalls an der Vernichtung der Angreifer teilhaben. Dazu kommt, dass 100 republikanische durch die Minen vernichtet wurden, das heißt nicht, dass keine weiteren beschädigt wurden.

@DeiNaGoN

Danke für das Lob und die Anmerkungen, ich fand es nicht gerade realistisch, dass sich die Menschheit von selbst eint, darum muss es da erst einen Krieg geben und eine Organisation, die diese Einigung erzwingt, das später andere Faktoren für die Einigung sprachen, war Glück für die Menschheit...
Das die Designs der Schiffe an heutige Science-Fiction-Serien erinnern, ist natürlich genau so wenig Zufall wie die Benennung der Überlichtsysteme, SciFi aus unserem Jahrhundert hat bei der Hawk noch immer großen Einfluss. :mrgreen:
Das mit der Dramatik muss ich wohl noch üben, man wird sehen. :)

Greetz Ban
Highlanderhgn732
Posts: 12
Joined: Wed, 16. May 07, 11:48

Post by Highlanderhgn732 »

Gute Story, weiter so. Bin schon gespannt, wie es ausgeht :)
sic semper tyrannis
Ban
Posts: 2176
Joined: Fri, 6. Jul 07, 18:57

Post by Ban »

@Highlanderhgn732
Danke, doch ist das Ende, sofern ich die nötige Zeit und Inspiration haben, noch eine Weile hin. :mrgreen:

Bei der Gelegenheit setze ich direkt mal fort, viel Spaß beim Lesen. :)


7. Juli 2347, TFS Mahagony, Garidan Sektor

Die vier Hauptgeschütze der Mahagony drehten sich zusammen mit den vier Pendants der anderen Fregatte nach hinten und feuerten auf das Schlachtschiff. Auch diesmal gelang dem Schlachtschiff kein Ausweichmanöver, aber die Schilde hielten stand, sanken dabei erneut um mehrere Prozent. Kathy hoffte, dass die Treffer die Vigilant zum Abdrehen bewegen würde, jedoch war dem nicht so, das Schlachtschiff ließ von seiner Beute nicht mehr ab. Aber es mussten nicht alle bei dieser Jagd sterben, es war ein schwerer Entschluss, doch Kathy musste es tun, um wenigstens einen Teil ihrer und die gesamte Crew der anderen Fregatte zu retten. Auf ihren Befehl wandte sich der Bug der Mahagony, die Spitze des Halses, ein dreißig Meter langes Dreieck, dessen Grundseite zehn Meter breiter war als der Durchmesser des Halses, dem feindlichen Schlachtschiff zu.
Die Rettungskapseln, die vier Landefähren und die zwei Kurzstreckenshuttles der schweren Fregatte dockten ab und hielten auf die andere Fregatte zu, welche sich vom Flaggschiff der Schwadron entfernte. Die Kapseln, Fähren und Shuttles beschleunigten mit Höchstwerten und setzten zur Bruchlandung im Hangar der anderen Fregatte an, diese öffnete ihre Hangarschotten und bereitete den Hangar auf den Einschlag vor.
Die Fähren und Shuttles brachten noch eine passable Landung fertig, ließen sich dann aber bis an die Wände des Hangars schleudern, dabei zerkratzten sie den Boden und verbeulten die Wände. Nur ihrer Panzerung verdankten sie, dass diese Landungen den Insassen nicht geschadet hatten, trotz der enormen Geschwindigkeiten. Nun landeten auch die Rettungskapseln, wenn man das als Landung bezeichnen wollte, sie schlugen in den Hangar ein und schlitterten auf dem Boden bis zu den Wänden oder der Panzerung der Shuttles. Die Crew der Mahagony verließ ihre Fluchtmaschinen und ließ sich im Hangar nieder, auf diesem Schiff hatten sie nichts zu tun, außer auf die Vernichtung ihres Schiffs zu warten.
Ein Teil der Crew, eine Minimalbesatzung von fünfzig Personen, war zurück geblieben, um ihrem Schiff einen würdigen Abschied zu ermöglichen, das Kommando über die Schwadron ging an das stellvertretende Flaggschiff. Kathy selbst hatte die Navigation übernommen, wenn dieses Schiff schon vernichtet werden sollte, würde sie es in den Tod fliegen, das war für sie selbstverständlich. Sie hielt direkt auf das wesentlich größere Schlachtschiff zu und richtete alle Waffen auf das Ziel aus, wenn Garidan schon verloren gehen sollte, würden so viele Republikaner wie möglich mit ihnen sterben.
Die Waffen der Mahagony schossen ohne Unterlass auf das Schlachtschiff, doch dessen Schilde fielen nicht, die bevorstehende Kollision würde trotzdem beide Schiffe vernichten.
„Es war mir eine Ehre, mit Ihnen und auf diesem Schiff zu dienen.“

7. Juli 2347, CRMS Vigilant, Garidan-Sektor

Der Feind kapitulierte förmlich vor ihnen, immer weiter drängten die beiden Flotten die Verteidiger zurück, immer mehr Waffenplattformen fielen und immer weniger Gegenwehr mussten sie erleiden. Keenes 3. Flotte hatte ihren Angriff ebenfalls erfolgreich durchgeführt, eine Schneise zog sich durch den Verteidigungsgürtel, in dieser stand die 3. Flotte und lieferte sich einen erbitterten Stellungskrieg mit der Orbital- und Planetarverteidigung. Jetzt lief die Schlacht nach Plan, sie zerrissen die feindlichen Stellungen, na gut, ihre Verluste waren viel höher als erwartet, aber mit so einer Verteidigung hatten sie nicht gerechnet. Außerdem war der gegnerische Kommandeur durchaus talentiert, das musste er anerkennen, ansonsten hätte sie es nicht geschafft, mit einer Horner so lange gegen sein Schlachtschiff anzukommen.
Dennoch neigte sich das Leben der Mahagony seinem Ende zu, leider hatte der gegnerische Kommandeur auch das gewusst und seine Crew auf die andere Fregatte, die die Vigilant attackierte, evakuiert. Diese zog sich nun zurück, würde sie halt mit dem Rest fallen, jetzt war erst einmal das Flaggschiff an der Reihe, der feindliche Captain machte es ihnen einfach und wendete sein Schiff. Er hielt direkt auf sie zu, so dumm konnte man doch nicht sein, glaubten die im Ernst, das Schlachtschiff in einem Anflug vernichten zu können? Oder hatten sie etwas Anderes vor?
Es waren Terraner, natürlich hatten die etwas vor, aber was? Waren sie wirklich so lebensmüde, war es das? Er dachte nach, es gab eigentlich keine Alternative, diese Irren, selbst damit konnten sie keinen Erfolg mehr haben.
„Feuer auf diese Fregatte mit allen verfügbaren Geschützen!“
Eine Vibration ging durch das gesamte Schiff, als dreizehn schwere und fünfzehn mittelschwere Laser der Vigilant zugleich feuerten, das Leuchten der Waffen war auf den Monitoren der Brücke problemlos zu erkennen. Keine terranische Fregatte konnte dem standhalten und auf die Distanz konnte man auch nicht mehr ausweichen, zumindest war dies noch nie geschehen.
Nur hatten sie es diesmal mit einer verzweifelten Crew zu tun und einem Navigator, der Alles versuchte, Kathy sah die Strahlen auf ihr Schiff zuschießen und zog unter Überlastung sämtlicher Kompensatoren zur Seite weg. Die Alarmlampen der Ingenieursstation auf der Brücke und die im Hauptmaschinenraum leuchteten auf, die Schiffsstruktur ächzte an so mancher Stelle ob der ungewohnt hohen Belastung. Die Erschütterungen zogen sich durch weite Teile des Schiffs und rissen Mitglieder der zurückgebliebenen Crew von den Beinen, doch dies war nur der Auftakt. Es waren zu viele Schüsse gewesen, nicht allen konnten sie ausweichen, vier Energiepfeile trafen auf die Schilde und ließen diese ein letztes Mal aufflackern. Die Schildblase brach zusammen und ließ das Schiff nahezu schutzlos, weitere Schüsse waren noch immer in der Flugbahn der Mahagony und würden die Panzerung mühelos durchschlagen.
„Wie war das noch, Lieutenant, die sind keine Gegner, uns unterlegen? Sagten Sie das nicht? Da haben Sie ihre ach so unterlegenen Feinde, haben Sie schon mal ein Schiff gesehen, dass auf diese Distanz so vielen Schüssen ausweichen konnte?“
„Das war nur Glück, noch sind sie nicht allen Schüssen ausgewichen, der Rest wird sie vernichten.“
„Bereiten Sie lieber die nächste Salve vor, das glaube ich weniger.“
„Admiral, bei allem Respekt, Sie trauen diesen Witzfiguren zu viel zu.“
„Mäßigen Sie sich und warten Sie ab, bevor Sie solche Aussagen treffen.“

Nein, so durfte es nicht enden. Das konnte nicht sein, dieses Schiff und seine Crew hatten Besseres verdient. Kathy versuchte es erneut, mehrere Laserstrahlen zogen an ihrem Schiff vorbei, der Rest war Glückssache. Sie versuchte ein weiteres Manöver, doch dafür war es zu spät, sie hielt sich an der Konsole fest und hoffte auf das Beste.
Ein Schuss schlug in die Verbindung zwischen Schiffsrumpf und oberem Triebwerk ein, die Verstrebung konnte der Energie des Treffers nicht standhalten und brach auseinander, durch die Vorwärtsbewegung der Mahagony fiel die Gondel hinter dem Schiff zurück. Dann traf ein weiterer Schuss den Steuerbordantrieb des Schiffes und durchquerte das Innere des Antriebs, wodurch auch dieser ausfiel. Das Schiff drehte wegen des nun auf das untere und das Backbordtriebwerk begrenzten Schubs nach Steuerbord und Richtung Kiel weg, auf dem Ozean nannte man dies Schlagseite, ein treffender Begriff. Zwei weitere Energiepfeile erreichten die Mahagony, doch sie konnten nicht den vom Feind erhofften Schaden anrichten, einer traf erneut die Antriebssektion. Der Großteil seiner Energie wurde von der Panzerung abgewehrt, die der Taktikoffizier geistesgegenwärtig herausgefahren hatte, anstatt das ansonsten direkt dem Schuss ausgesetzte Hauptgeschütz zu opfern. Doch der Strahl durchdrang die Panzerung und traf mit seinem letzten Rest Energie auf das Hauptgeschütz, der rechte Lauf des Geschützes wurde getroffen und teilweise zerrissen. Der vierte Treffer stammte aus einem der schweren Geschütze und schlitzte fünfzig Meter der Steuerbordseite des Halses auf, bevor seine Energie aufgebraucht war.
Die alte Fregatte störte dies wenig, weiter hielt sie auf das Schlachtschiff zu, welches noch immer seine Waffen auflud, die Manövriertriebwerke korrigierten die Kursabweichung, die durch den Ausfall der beiden Triebwerke auftrat. Um dies zu ermöglichen, hatte das Schiff noch dazu seine Geschwindigkeit weiter verringern müssen, aber die verbliebene Zeit könnte genügen.

„Das kann nicht sein, das ist unmöglich.“
Keene blieb ruhig, damit hatte er gerechnet, die Waffen würden schnell genug geladen sein, um die Kollision zu vermeiden, dazu hatte er seinen Navigationsoffizier eines Besseren belehrt und die Schlacht verlief zu seinen Gunsten.

Explosionen auf beiden Seiten erhellten den Raum, auf der einen Seite explodierten Schiffe, auf der anderen Waffenplattformen, die Reste der Schwadron zogen sich immer weiter in ihre Verteidigungsstellungen zurück. Die mächtigen planetaren Verteidigungsanlagen feuerten in regelmäßigen Abschnitten ihre Laser in den Orbit ab, auf diese Distanz gelangen Ausweichmanöver zwar immer wieder. Doch die Anlagen waren mit mehreren Lasern ausgestattet, die den gesamten Bereich abdeckten, in dem sich das Schiff befand, bei geschicktem Einsatz traf zumindest einer der Strahlen das Ziel.
Es erinnerte bereits an eine Art letztes Aufbäumen, die Waffenplattformen und die verbliebenen Schiffe feuerten sämtliche noch verbliebenen Raketen ab in einem Versuch, Zeit zu gewinnen und dem Feind zu schaden. Explosionen erhellten das All, als die Raketen an den Schilden der Angreifer detonierten, einige Schilde leuchteten während des Beschusses zum letzten Mal auf und fielen dann aus. Die automatisierten Plattformen der Allianz bemerkten dies und feuerten insbesondere auf diese Ziele, mehr als fünfzig Explosionen erhellten das All und tauchten die Flotte in das Licht der Vernichtung. Doch all dies war vergebens, die Plattformen fielen schneller, als sie Schiffe ausschalten konnten, die Schwadron kam kaum zum Feuern, bevor sie erneut weichen musste.
Nun geriet auch die Planetarverteidigung ins Visier der Republik, die Laser der überlebenden Schiffe der republikanischen dritten Flotte schossen auf die ungefähren Standorte der Geschütze zu und ließen auch deren Schilde aufleuchten.
Schildsysteme basierten auf dem gleichen Prinzip wie der Hyperraumantrieb, sie erzeugten eine Verzerrung, die sich um das Schiff aufbaute und errichteten so eine Blase. Die Verzerrung zur Schilderzeugung hatte ein wesentlich geringeres Niveau als die Verzerrung, die der Hyperraumantrieb benötigte, aber das war auch logisch und nötig. Andernfalls würde die Verzerrung das Objekt, das sie verursachte in den Hyperraum versetzen, die schwächere Verzerrung hatte dafür andere Effekte, sie bildete eine Blase um ihren Generator und hielt nahezu alle Teilchen davon ab, sie zu durchdringen. Denn die Raumverzerrung bildete eine Art Mauer, hervorgerufen durch die physikalischen Gesetze des Sub- beziehungsweise Hyperraums, da die Verzerrung nicht in den Normalraum integriert werden konnte. Sie störte diesen und somit auch alle Teilchen, die zu ihm gehörten, allerdings verursachte der Kontakt mit solchen Teilchen eine Störung in der Verzerrung. Wenn diese Störungen zunahmen, wie es bei Beschuss geschah, nahm die Stärke und Stabilität der Verzerrung ab und der gewährleistete Schutz ab. Die Generatoren konnten zwar einen gewissen Grad an Störungen sofort wieder ausgleichen, sobald dieser jedoch überschritten war, verlor das Schild an Leistung, bis zum Ausfall garantierte es dennoch die Sicherheit des Schiffs oder des geschützten Objekts. Die Stärke des Schildes in Prozent gab somit an, wie stabil die Verzerrung noch war, und war somit ein Indikator, um einzuschätzen, wie lange das Schild noch bestehen würde.
Das war auch der Grund, warum planetare Schilde wesentlich effektiver waren, wenn man sie direkt um den ganzen Planeten spannte, denn dann waren die Störungen durch die Atmosphäre nicht mehr gegeben. Jedoch brauchte dies enorm viel Energie und lohnte sich daher nur, wenn die Welt dicht besiedelt war, nicht aber wenn man nur einen kleinen Teil als Verteidigungsstellung nutzte. Dies war dennoch hier der Fall und jedes Planetargeschütz baute sein eigenes Schild auf, welches von vorneherein von Teilchen umgeben war, die es immer wieder berührten. Zwar war es gelungen, die Schilde für normale Photonen durchgängig zu machen, manuell konnte man diese Funktion ausschalten, außerdem war das Schild trotzdem undurchlässig gegenüber photonischen Lasern. Da die hierfür benötigten Lichtteilchen gebündelt waren und eine auffällige Signatur besaßen, die die Verzerrung nicht passieren ließ, auch wenn ohnehin nur wenige Völker solche Laser nutzten. Unglücklicherweise konnte man diese Entwicklung nicht auf andere Teilchen ausweiten, ein weiterer Nachteil planetarer Schilde. Die Schilde in Atmosphären ließen auch die Bestandteile der Luft nicht passieren, diesen enormen Nachteil hatte man ausgeglichen, indem man die Kuppel, die das Schild hier bildete, ständig ein Loch generieren ließ, welches immer wieder seine Position änderte.
Die Energiepfeile eines Großteils der Überreste der 3. republikanischen Flotte schossen auf die Planetarverteidigung, doch zu Beginn traf nicht die Hälfte der abgefeuerten Waffen, allerdings genügte der Rest, um die Schilde der Anlagen empfindlich zu schwächen. Keene beobachtete dies auf einem kleineren Bildschirm der Brücke, endlich lief die Schlacht, wie sie laufen sollte, die Allianz verlor. Doch hatten sie noch nicht gewonnen und die wahnsinnige Restcrew der Mahagony war noch immer auf Kollisionskurs, aber das würde sich bald ändern.

7. Juli 2347, HCS Cyrano, Keljoran-Nebel

Am Rande des Keljoran-Nebels, knapp zweihundertfünfzig Lichtjahre vom Garidan-Sektor entfernt, wartete die 3. Flotte der Hawk Corporation unter Führung der HCS Cyrano auf ihren Einsatz. Bereits seit drei Tagen hielt die Flotte ihre Position im Nebel beziehungsweise am Rand desselben, sie erwarteten den Angriff auf Garidan und waren als Verstärkung für die dortigen Verbände eingeplant. Über Hyperraumkommunikation und Langstreckensensoren beobachtete die Führungscrew des Führungsschiffs, allen voran dessen Kommandeur Julian Simosin, den Verlauf der Schlacht, um den richtigen Moment abzuwarten. Die Schlacht verlief besser als erwartet und die Verteidiger konnten den Angreifern schwere Verluste zufügen, aber bereits seit Beginn lief es auf eine Niederlage hinaus und Julian sah den Zeitpunkt für ein Eingreifen gekommen.
„Wer kommandiert diese Schwadron eigentlich“, fragte er, denn die Verteidigung schlug sich beachtlich, der kommandierende Offizier hatte ohne Frage eine Begabung, auch wenn auch Verzweiflung und Todesgewissheit eine Rolle spielen würden.
„Einen Moment… Flaggschiff ist die Mahagony, dann ist der Kommandeur Captain Kathy Pearson“, erwiderte Commander Matthias Mueller, taktischer Offizier der Cyrano. „Wieso fragen Sie?“
„Weil deren Kommandeur Talent hat, aber das ist jetzt Nebensache, nach unseren Informationen bekämpfen sich momentan die beiden Flaggschiffe und unseres droht zu verlieren, bringen Sie die Flotte an die vorgegebenen Koordinaten und uns so nah wie möglich an die Schlachtschiffe.“
„Und Sprung…“
Eintausend Sprungblitze, die Lichteffekte der nur für Sekundenbruchteile erschaffenen Wurmlöcher, erhellten den Rand des grünlichen Nebels, der Langstreckensensoren behinderte, was auch der Grund gewesen war, die Flotte hier warten zu lassen. Die 3. Flotte hatte lange genug gewartet, bereits seit Beginn der Schlacht waren sie gefechtsbereit und es schien, als konnten sie den Kampfeinsatz nicht erwarten.
Auf der Brücke seines Schiffes ging alles seinen gewohnten Gang, wie es sich gehörte, Julian stand auf und stellte sich vor den Kommandostuhl, die Monitore im Blick und alle wichtigen Informationen im Ohr. Alle Stationen waren besetzt und so war er wesentlich beweglicher, konnte schneller reagieren und aus der erhöhten Position, er war einhundertzweiundneunzig Zentimeter groß, die Brücke besser überblicken. Dennoch saßen die meisten Kommandeure aus Gründen der eigenen Sicherheit während eines Gefechts in ihrem Stuhl, davon hielt Simosin jedoch wenig, er lehnte es sogar entschieden ab. Wie in längst vergangenen Zeiten wollte er dem Feind ins Auge blicken und standhaft bleiben, er kam sich lächerlich vor, wenn er das im Sitzen tat. Sein Augenpaar blickte in die Mitte des Hauptmonitors in der Front der Brücke, dieser zeigte momentan noch eine Heckansicht des Schiffs, für eine Sekunde wurde er dann dunkel, das Bild rekalibrierte sich. Einer der Brückenoffiziere schaltete die Ansicht während des Prozesses, dadurch schaltete das Bild in der Dauer eines Augenblicks noch einmal um.
Eine Frontansicht erschien und zeigte den Bug der Cyrano und vor ihr einen drei Kilometer langen Stahlkoloss, der im Groben einem Dreieck mit angeschlossenem Parallelogramm ähnelte. Das war ihr Gegner, ein feindliches Schlachtschiff, eigentlich wäre es der Cyrano weit überlegen, doch waren seine Schilde bereits angeschlagen und die Aufmerksamkeit seiner Crew lastete nicht auf ihnen. Julian würde den Überraschungseffekt nutzen, er gab ein paar Befehle und die Geschütze seines Schiffes richteten sich mit diesem aus, während die schwere Fregatte der Achilles-Klasse beschleunigte.
Die Achilles-Klasse hatte ein anderes Design als ihr Vorgänger, die Horner-II-Klasse, mit einer Länge von siebenhundert Metern, einer Breite von dreihundert Metern und einer Höhe von zweihundert Metern war sie darüber hinaus auch deutlich größer. Es bestand nur aus einer Sektion, dem Rumpf, welcher sich nach vorne verjüngte, während er zum Heck hin leicht breiter wurde, denn dort befanden sich die Triebwerke des schwersten terranischen Schiffs.
Je eine Einbuchtung über einhundert Meter Länge, die ihren Mittelpunkt in der Schiffsmitte hatte, unterbrach die ansonsten recht gradlinige Struktur des Schiffs. Die Einbuchtungen beherbergten die Raketenbatterien der schweren Fregatte und stellten gleichzeitig den Standort von insgesamt sechs Schildgeneratoren dar. Von der Seite betrachtet sah es ähnlich aus, das Schiff zog sich sowohl Richtung Ober- als auch Richtung Unterseite zusammen, bis die Mindestbreite von einhundert Metern erreicht war. Das Heck war markiert durch die massiven Triebwerke des Schiffs. Vier große, zwei an den Außenseiten und zwei nebeneinander an den beiden Seiten der Längsachse, welche die beiden Triebwerke genau trennte, und zwei kleine, zwischen den Triebwerken der Außen- und denen der Innenseite, stellten den Sublichtantrieb des Schiffs dar.
Die Raketenbatterien begannen den Angriff und entfesselten ihre Feuerkraft mit insgesamt achtzig Raketen, direkt darauf folgten die Hauptgeschütze und, ohne auf das Ergebnis zu warten, die Sekundärwaffen, Projektilwaffen und schwächere Laser.

7. Juli 2347, CRMS Vigilant, Garidan-Sektor

Ein Alarmsignal leuchtete auf und verkündete den Einschlag von Raketen auf dem Schild, Sensoren und Anzeigen waren die einzige Methode, um Störungen der Raumverzerrung, die der Schild darstellte, festzustellen. Denn das Schildgitter verhinderte, dass Teile der an ihm freigesetzten Energie oder auf es aufschlagenden Materialien ins Innere gerierten, das hatte zur Folge, dass Schildtreffer nicht über die Sinne der Crew bemerkt werden konnten. Der Offizier winkte ab, von den paar Raketen, die die Mahagony noch hatte, ging keine Gefahr aus, er wandte sich wieder dem Bild der Mahagony und bemerkte erst jetzt seinen Fehler. Die Mahagony hatte keine Raketen abgefeuert, er wirbelte mit dem Stuhl herum, zurück zu seiner Konsole, doch es war zu spät. Die Raketen schlugen in das Schild ein und schwächten dieses um einige Prozent, doch es war noch nicht gefallen.
Die viel wesentlichere Frage war aber, wer auf sie geschossen hatte. In Folge der Explosionen an ihrem Schild waren die Kurzstreckensensoren gestört, der Taktikoffizier starrte wie gebannt auf den Bildschirm seiner Station, der ein Sensorbild zeigte. Wie erwartet war es gestört, diese Störung beeinträchtigte jedoch nicht den Hauptbildschirm, der mit Kameras arbeitete, die an der Außenhülle befestigt waren, aber in ihren Sichtwinkeln gab es keine Explosionen. Viel zeigte ihm das Sensorbild nicht, dass das Schiff und die Umgebung desselben zeigte, der Radius des kugelförmigen Sensorbilds betrug dabei zwanzig Kilometer. Jedoch konnte er den Ursprung ausmachen, ein Schiff zehn Kilometer über der Vigilant, durch die Störungen konnte er aber nicht spezifizieren, um was für ein Schiff es sich handelte. Trotzdem verrieten ihm die Sensoren mehr, auf der gestörten Darstellung erkannte er mehrere Energiesignaturen, nur war es bereits zu spät.
Die Energiepfeile der Hauptlaser trafen auf die Schilde und schwächten sie enorm, das gesamte Schildgitter leuchtete beim Aufprall auf, ein klares Zeichen für eine Überlastung des Systems. Doch die Schilde blieben aktiv, nur war die Verzerrung inzwischen hochgradig instabil, bevor das System auch nur versuchen konnte, sie zu stabilisieren, schlug die dritte Angriffswelle auf. Die Energiepfeile der Sekundärlaser und die 200cm Projektile der Projektilwaffen überlasteten die Generatoren, die Raumverzerrung kollabierte, das letzte Aufleuchten des Schildes verkündete dies sowohl der Mahagony als auch der Cyrano. Doch damit war es nicht getan, abgeschwächte Schüsse aus den Lasern und übrig gebliebene Explosiv- und Hartkerngeschosse rasten noch immer auf das Schiff zu, nur gab es keinen Schild mehr, um sie abzufangen. Ihre Ziele waren die auf der Oberseite montierten Waffen des Schlachtschiffes, die Geschütze, die momentan in Teilen auf die Mahagony zielten und bereits zu großen Teilen geladen waren.
Die Geschosse und Energiepfeile schlugen mit voller Wucht in die Oberseite der Vigilant ein und drückten durch die Energie, die ihr Aufprall freisetzte, das Schiff nach unten, nahezu die gesamte obere Geschützbatterie wurde getroffen. Die Waffen entluden sich in einer Explosion, ausgelöst vom Feuer der Cyrano, und drückten noch einmal auf die Struktur des Schlachtschiffs. Die Kompensatoren wurden durch die vorherrschenden Kräfte überlastet und nicht mehr in der Lage, die besagten Kräfte auszugleichen, die Crew wurde deshalb zu Boden oder in ihre Sitze gedrückt. Die Außenhülle der Oberseite musste schwere Schäden hinnehmen und nicht nur an einer Stelle wurde auch die Panzerung durchschlagen und der Innenraum getroffen.
Dazu fiel nahezu die gesamte obere Batterie aus, nur zwei Geschütze waren intakt geblieben und in der Lage, die Mahagony endlich zu vernichten, ohne auf einen Befehl seines Vorgesetzten zu warten, löste der Taktikoffizier den Feuerbefehl aus. Die beiden Geschütze schossen ihre Ladungen ab, welche auf die Mahagony zuhielten, mit einem siegesgewissen Lächeln sah der Taktikoffizier auf den Hauptschirm, die Mahagony überlebte also trotzdem nicht. Durch die kurzzeitige Überlastung der Kompensatoren war sein Kopf auf seine Konsole gepresst worden, Blut lief über seine Stirn seinen Kopf hinunter und sammelte sich auf der Konsole, um von dort auf den Boden zu tropfen. Es war nur eine Platzwunde, der Kampf stand an erster Stelle, er genoss den Anblick der auf die schutzlose Mahagony zufliegenden Energiepfeile, das war seine Rache für diese Wunde und die Schäden an der Vigilant.
Nein! Das durfte nicht wahr sein! Diese Missgeburten konnten das nicht tun, wieso und mit welcher Berechtigung konnten die es wagen, alles zu vermasseln? Ein Schrei der Verzweiflung entkam seiner Kehle, dann wurde ihm schwarz vor Augen. Es war doch nicht nur eine Platzwunde gewesen, er sackte zusammen, während die Cyrano vor der Mahagony Position bezog und das Feuer auf sich zog. „Nein!“, rief er noch ein letztes Mal, bevor er das Bewusstsein verlor, auch er hatte noch nie gegen die Allianz gekämpft, selbst gegen das Imperium hatte er noch kein solches Gefecht erlebt. Die Vigilant hatte wesentlich mächtigere Schiffe, imperiale Schlachtschiffe, besiegt und nun verlor sie gegen vier terranische Fregatten, das konnte und durfte einfach nicht wahr sein.
Auch Josef hatte seine Probleme mit diesem Umstand, sie hatten das Ziel auf dem Silbertablett und es war entwicht, aber damit nicht genug, dieses verfluchte Schiff hatte sie auch noch ihrer Schilde beraubt und ihnen beachtliche Schäden zugefügt. Dieses Schiff, er erkannte es sofort, es war eine Fregatte der Achilles-Klasse, wie viele andere auch, doch der Angriff, das Manöver, das Auftauchen, es gab nur ein Schiff oder eher eine Crew, dem man solche Fähigkeiten nachsagte. Kurz darauf bestätigten es die Sensoren, die HCS Cyrano war ihr neuer Gegner und nicht nur das, sie brachte eine Flotte mit. Keene hatte sich längst wieder aufgerappelt, auch er hatte gestanden, als die Kompensatoren versagt hatten, doch er hatte schnell genug reagiert und war ungefährlich gefallen.
„Übermitteln Sie folgenden Befehl an die Flotte: Rückzug, sofortiger Sprung nach Anida.“
„Wir sind noch immer zahlenmäßig überlegen, wir können gewinnen, das kann nicht Ihr Ernst sein!“
„Wir können nicht mehr gewinnen, bringen Sie uns hier raus.“
„Aber…“
„Das war ein Befehl, führen Sie ihn aus, augenblicklich!“
Der Befehl wurde weitergegeben, auch die anderen Kommandeure leisteten nur widerwillig Folge, aber Keene war nun einmal ihr Kommandeur. Die verbliebenen dreizehnhundertvierunddreißig Schiffe der beiden republikanischen Flotten bereiteten sich auf den Sprung vor, während die 3. Flotte der Hawk zum Angriff überging. Diese Schlacht war zum Fiasko geworden, noch immer existierte ungefähr die halbe Orbitalverteidigung, drei Viertel der Planetarverteidigung waren ebenfalls noch intakt und von der ursprünglichen Schwadron der Verteidiger waren auch noch sechsundfünfzig Schiffe existent. Die Republikaner standen zwischen zwei Fronten, den Verteidigern und deren Verstärkung, dazu kam, dass Keenes Flotte zwar die Planetarverteidigung attackierte, dabei aber nicht effektiv genug vorgehen konnte und zwischen den Verteidigungsanlagen eingekesselt wurde.
Sie mussten hier verschwinden, doch nicht einmal das war ihnen vergönnt, der Sprungantrieb konnte nicht aktiviert werden, beim Hyperraumantrieb geschah dasselbe. Beide Systeme zeigten eine Fehlfunktion an, das Tryterion wurde gestört und konnte die Systeme nicht stabilisieren, es gab nur eine bekannte Technologie, die das vermochte und diese besaßen die Menschen nicht. Nur eine einzige Fraktion besaß sie, die der Piraten, zwei Piratenclans waren im Besitz der so genannten Miranda-Störschiffe. Diese Schiffe waren im Großen und Ganzen eine Kugel mit einem Radius von zweihundert Metern, auf Höhe des Äquators befand sich auf einer Seite der Kugel auf einem Bereich von neunzig Grad der Triebwerksbereich. Ansonsten gab es nicht viel über diese Schiffe zu sagen, außer dass sie eine unzureichende Bewaffnung von insgesamt acht mittelschweren Lasern hatten, ihre Schilde denen eines leichten Kreuzers entsprachen und damit ebenfalls zu schwach waren. Das einzig Bedeutende war, dass diese Schiffe einen Generator besaßen, der das Tryterion störte und somit jede Möglichkeit der überlichtschnellen Fortbewegung, auch die eigene. Nur gab es eine Ausnahme, die das System nicht in den Griff bekam, die vom Tryterion unabhängigen Terraner, als einzige konnten sie das System ohne Probleme einsetzen, aber sie besaßen es nicht.
„Woher kommt diese Störung?“
„Aus der feindlichen Flotte, einen Moment, ich habe es, ein Miranda-Störschiff, die müssen es gekapert haben.“
„Das darf doch nicht wahr sein“, Keene sah auf den Schirm, die Cyrano hielt noch immer ihre Position und lud ihre Waffen, sein Schiff tat dasselbe, dann blendete ein Lichtblitz die Anzeige und die Mahagony verschwand. Die Projektilgeschütze der Cyrano feuerten unablässig auf das cingeanische Schlachtschiff und verhinderten eine Reaktivierung der Schilde, denn sobald diese auf niedrigem Niveau wieder aktiviert wurden, destabilisierten die Einschläge der 200cm Munition sie wieder. Keene wusste um die Demütigung durch sein Gegenüber, die Vigilant war nicht einmal mehr Gegner genug, um Raketen gegen sie einzusetzen. Dagegen ausrichten konnte er nichts, das wusste er genauso, gleich in zwei Fallen waren seine Schiffe gefangen,
„Sammeln Sie alle unsere Schiffe und greifen Sie das Störschiff an, alle Verbände sollen geordnet und in Keilformation auf die Position der Miranda zusteuern. Sobald sie für die Spitze des Verbands in Reichweite ist, rücken die anderen Schiffe nach und zwingen das Störschiff aus dem System, dann fliehen alle Schiffe nach Anida.“
„Aye, Sir.“
„Alle Energie der Überlichtsysteme auf die Schilde, die Energie, die normalerweise für die nun beschädigten oder zerstörten Geschütze aufgewendet werden müsste, ebenfalls, bringen Sie uns zur Flotte.“
Die Schilde fuhren wieder hoch, zwar blieben sie auf einem niedrigen Niveau, waren aber wenigstens wieder aktiv und verhinderten damit weitere Treffer an der Panzerung und den noch aktiven Geschützen. Allerdings stellte das nur eine Übergangslösung dar, die Hauptgeschütze der Cyrano würden bald geladen sein, noch dazu hatte sich diese in einen toten Winkel der Vigilant manövriert. Das Flaggschiff der 3. Flotte der Republik versuchte, dies zu ändern, doch Ihr Gegner war wendiger.
Dennoch gab es noch Hoffnung auf Rettung, zwei Kreuzer und eine schwere Fregatte der Republik hatten die Misere ihres Flaggschiffs mitbekommen und griffen jetzt ein. Mit hohen Geschwindigkeiten näherten sie sich der Cyrano und der Vigilant, in ihrer Eile bemerkten sie nicht, dass die Cyrano nicht darauf reagierte. Sie sahen das als Fehler des Kommandeurs der schweren Fregatte und wollten diesen ausnutzen, ihre Waffen richteten sich auf das feindliche Flaggschiff aus. Nur noch ein paar Sekunden trennten sie von der Feuerreichweite, von der Vernichtung der Cyrano.
Last edited by Ban on Sun, 14. Dec 08, 14:12, edited 2 times in total.
User avatar
DeiNaGoN
Posts: 997
Joined: Tue, 7. Aug 07, 12:43
x3

Post by DeiNaGoN »

Ohh, böser Cliffhanger, wie man Neudeutsch so (un)schön sagt, am Ende. Jetzt will ich aber wissen, ob es die Cyrano schafft, oder ob der Verbund aus Hawk und Allianz dieses Schiff zerstört.
Allgemein ne interessante Wendung, die diese Schlacht hier genommen hat. Mich würde nur nur interessieren, welche Lyph-Werte diese Schiffe sonst erreichen, wenn sie keine Wurmlöcher nutzen. Aber ich bin mir fast sicher, dass diese Antwort noch kommt. :D
Es waren Terraner, natürlich hatten die etwas vor, aber was.
Abgesehen davon, dass ich diesen Satz wegen seinen sakastischen Inhalts und der prophetischen Wirkung, die er auf die ganze Story hat, am Liebsten einrahmen möchte, fehlt da ein Fragezeichen. :D
Außerdem würd' ich Strahlen von Laserwaffen nicht als "Energiepfeile" bezeichnen. Das passt meiner Meinung nach nicht so recht auf so mächtige Geschütze, denn bei einem Pfeil, egal ob aus Energie oder Holz, habe ich etwas vor Augen, dessen durchschnittliche Dicke einen Zentimeter nicht überschreitet. :P
Man merkt zudem auch, dass die HC keine ganz normale Firma ist, denn für einen (Rüstungs-)Konzern dieser Größe wäre es ganz rentabel, wenn die Allianz ein "paar" mehr Schiffe verliert, schließlich müssten die dann ja für teuer Geld irgendwo nachgekauft werden.

Aber insgesamt ganz großes Tennis, der Leser weiß fast nicht, für wen er denn nun mitfiebern soll, denn irgendwie sympathisiert man für beide Seiten und Besatzungen. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass du die Vigilant entkommen lässt, um sie danach auf einen persönlichen Rachefeldzug gegen die Mahagony zu führen, allerdings kenne ich dich auch gut genug, um zu wissen, dass das alles hier noch in einem gewaltigen Blutbad enden könnte.
:lol:

Nuja, was soll ich noch sagen? Her mit dem nächsten Teil/Kapitel. :)

Greetz, DeiNaGoN
Last edited by DeiNaGoN on Sun, 30. Nov 08, 01:33, edited 1 time in total.
Ban
Posts: 2176
Joined: Fri, 6. Jul 07, 18:57

Post by Ban »

@DeiNaGoN
Allgemein ne interessante Wendung, die diese Schlacht hier genommen hat. Mich würde nur nur interessieren, welche Lyph-Werte diese Schiffe sonst erreichen, wenn sie keine Wurmlöcher nutzen. Aber ich bin mir fast sicher, dass diese Antwort noch kommt.
So einfach konnte die Schlacht doch nicht laufen, das hätte mir ja nun gar nicht gepasst. :roll: :mrgreen:
Sagen wir es so, die Schiffe nutzten nicht umsonst den Sprungantrieb, aber ja, die Antwort kommt noch.
Es waren Terraner, natürlich hatten die etwas vor, aber was.
Abgesehen davon, dass ich diesen Satz wegen seinen sarkastischen Inhalts und der prophetischen Wirkung, die er auf die ganze Story hat, am Liebsten einrahmen möchte, fehlt da ein Fragezeichen.
Mir gefiel er auch, schön, dass das bei dir auch der Fall ist. ^^ (Fixed btw, Danke für die Korrektur. :) )
Außerdem würd' ich Strahlen von Laserwaffen nicht als "Energiepfeile" bezeichnen. Das passt meiner Meinung nach nicht so recht auf so mächtige Geschütze, denn bei einem Pfeil, egal ob aus Energie oder Holz, habe ich etwas vor Augen, dessen durchschnittliche Dicke einen Zentimeter nicht überschreitet.
Die Beschreibung habe ich einem gewissen Romanzyklus zu verdanken, der mit zu dem besten gehört, das ich jemals gelesen habe, andererseits hast du da wohl nicht ganz Unrecht, denn das von dir beschriebene Bild passt nun wirklich nicht zu Strahlen, die wesentlich dicker sind. :mrgreen:
Man merkt zudem auch, dass die HC keine ganz normale Firma ist, denn für einen (Rüstungs-)Konzern dieser Größe wäre es ganz rentabel, wenn die Allianz ein "paar" mehr Schiffe verliert, schließlich müssten die dann ja für teuer Geld irgendwo nachgekauft werden.
Im Sinne des Kapitalismus wäre dies sicherlich die bessere Vorgehensweise gewesen, aber du hast es ja schon erwähnt, die Hawk ist ein normaler Konzern, deren Interessen und Denkweisen liegen auf einem Niveau, das dem der gewinnorientierten Marktwirtschaft nicht unbedingt entspricht, aber mehr wird in der Story verraten und nicht in einem Kommentar.
Aber insgesamt ganz großes Tennis, der Leser weiß fast nicht, für wen er denn nun mitfiebern soll, denn irgendwie sympathisiert man für beide Seiten und Besatzungen. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass du die Vigilant entkommen lässt, um sie danach auf einen persönlichen Rachefeldzug gegen die Mahagony zu führen, allerdings kenne ich dich auch gut genug, um zu wissen, dass das alles hier noch in einem gewaltigen Bludbad enden könnte.
Wer weiß, wer weiß... :roll: :mrgreen: Ich habe meine Pläne und ich freue mich schon darauf zu sehen/lesen, wie darauf reagiert werden wird.
Her mit dem nächsten Teil/Kapitel. :)
Mal sehen, momentan habe ich noch weniger Zeit als sonst, dennoch werde ich hoffentlich in nächster Zeit mal wieder zum Schreiben kommen, aber eins sei gesagt, das erste Kapitel ist noch nicht zu Ende....

Greetz Ban
Ban
Posts: 2176
Joined: Fri, 6. Jul 07, 18:57

Post by Ban »

Trotz der geringen Anzahl an Kommentaren :( , setze ich mal fort, viel Spaß beim Lesen. :)


Keene beobachtete die näher kommenden Verbände und das Verhalten seines Gegners, dass dieser nicht reagierte, konnte kein Zufall sein. Aber er brauchte zu lange, um zu begreifen, was der Grund war, der feindliche Kommandeur hatte nichts dem Zufall überlassen, das war eine Falle.
„Melden Sie unserer Verstärkung, die sollen anhalten!“
Die Schiffe stoppten fast augenblicklich, jedoch waren sie schon zu nah, die Minen, die Simosin zur Sicherheit abgeworfen hatte, reagierten auf die feindlichen Kennungen und aktivierten ihre Triebwerke. Mit geringer Geschwindigkeit hielten sie auf die beiden Kreuzer zu, da sich die Fregatte hinter den Kreuzern positioniert hatte und somit nicht das nächste Ziel für die Minen war. Während die Kapitäne der drei Schiffe rätselten, warum sie halten sollte, feuerte die Cyrano ihre Hauptgeschütze auf die Vigilant ab und riss den Rumpf des Schlachtschiffs an mehreren Stellen auf. Damit war es nicht getan, die Minen erreichen ihr Ziel und ließen die Kreuzer erzittern, die Schilde konnten den Materie-/ Antimateriereaktionen der Minen kaum etwas entgegen setzen und brachen zusammen. Die verbliebenen Minen schlugen in die Panzerung der Kreuzer ein und rissen zuerst diese und dann die Schiffe selbst auseinander.
„Hier spricht Admiral Keene von der Vigilant an die CRMS Sourier, meine Crew und ich werden mit den Transportern auf ihr Schiff evakuieren, ziehen Sie sich dann zurück.“
Die Transporter waren eine kaum verbreitete Technologie, nur ein paar Völker konnten sie bauen und die meisten von ihnen wie auch die Republik hatten sie gestohlen und adaptiert. Das System basierte wie viele andere auf dem Subraum, die Transporter erschufen eine leichte Verzerrung des Subraums, noch wesentlich schwächer als die von den Schilden erschaffenen. Diese ging von einem vordefinierten Punkt zu einem anderen, wobei der Transporter selbst keiner dieser Punkte sein musste, die Punkte mussten nur in einer bestimmten Entfernung zum System sein, denn die Einsatzreichweite war begrenzt. Dann kreierte der Transporter eine Schutzblase aus Energie am Ausgangspunkt, in dem die zu transportierenden Objekte oder Wesen eingeschlossen wurden. Diese Blase schob der Transporter dann durch den Subraumtunnel, also die Verzerrung zwischen Start- und Endpunkt, zum Zielpunkt und entließ das Transportierte dort aus der Schutzblase. Der gesamte Prozess ereignete sich maximal in einigen, wenigen Sekunden, das galt aber nur, wenn die volle Reichweite ausgenutzt wurde, ansonsten ging es schneller. Darüber hinaus war zu erwähnen, dass der Transport nur entdeckt werden konnte, wenn man speziell nach so schwachen Subraumverzerrungen suchte, was allerdings sehr selten war.
„Bestätigt, Admiral“, antwortete der Captain der Fregatte und der Transport begann, durch die von der Cyrano und der Mahagony verursachten Schäden hatte es auf der Vigilant bereits hohe Verluste gegeben. Von den ursprünglich zweitausendsechshundertdreizehn Besatzungsmitgliedern lebten noch ungefähr siebzehnhundert, diese konnten aber immerhin noch evakuiert werden, bevor die Sekundärgeschütze der Cyrano das Schlachtschiff erneut beschossen. Keene ging als Letzter und konnte noch auf dem Hauptbildschirm verfolgen, wie die Geschütze der feindlichen Fregatte den Rumpf seines Schiffes aufrissen, dann aktivierte er den Transporter und verließ sein Schiff.
Energiepfeile der sekundären Lasersysteme und 200cm Hartkern- und Explosivgeschosse der Cyrano schlugen in die angeschlagene Panzerung der Oberseite ein und durchdrangen sie. Die darunter liegenden Sektionen hatten dem Feuer der Achilles-Fregatte nichts entgegen zu setzen und wurden der Reihe nach durchschlagen, bis auch einer der Reaktoren von den Geschossen getroffen wurde. Er explodierte in einer gleißenden, strahlend weißen Explosion und nahm das gesamte Schiff mit sich, dadurch explodierten auch die anderen Reaktoren und heller als jeder Stern erstrahlte die Vigilant ein letztes Mal. Damit endete die Geschichte des Flaggschiffs der 3. Flotte der Republik, nicht aber die seiner Crew, auf der Brücke der Sourier beobachtete Keene den Untergang seines Schiffs und läutete dabei bereits den Angriff seiner Verbände ein. Wenn sie dieses Störschiff nicht ausschalten konnten, wäre das ihr Ende.
Die dreizehnhundert verbliebenen Schiffe seiner Flotte formierten sich zum Angriff, das letzte verbliebene Schlachtschiff übernahm die Führung, die Sourier folgte diesem. Es ging um ihr aller Überlebenden und ihre Chancen waren nicht gerade groß, denn der Feind nahm sie nun von mehreren Seiten unter Feuer.

Die TFS Avignon, ein schwerer Zerstörer des Sirius-Typs, feuerte ihre Hauptbatterie, vier Zwillingsgeschütze mit Typ 5 Lasern, auf einen näher kommenden feindlichen leichten Kreuzer ab. Die Schilde des Feindes brachen unter dem Feuer der Avignon bereits zusammen, das bläuliche Aufflackern der Schilde verkündete mehr als deutlich davon. Ein weiteres Aufflackern der Schildblase klärte die Brückencrew der Avignon jedoch genauso deutlich über die Wiederherstellung der Schilde auch, wenn auch auf niedrigem Niveau. Weitere Waffen standen dem Zerstörer nicht zur Verfügung, einer der Gründe, Zerstörer in kleineren Verbänden einzusetzen.
Auf dem Kreuzer frohlockte die Crew, sie konnten doch noch entkommen, der Annäherungsalarm des Sensoroffiziers kam dadurch zu spät. Die Misawa, ein weiterer Zerstörer des Sirius-Typs, zog an der Avignon vorbei und feuerte ihre Hauptlaser auf das feindliche Schiff ab. Die Panzerung hatte dem nicht viel entgegen zu setzen, zuerst verzog sie sich nur, doch der Laser drückte weiter auf sie ein und brach sie letztlich auf. Die Hülle wurde mit der Panzerung aufgerissen und gab die Crew und den Innenraum dem Weltall preis, aber dazu kam es nicht mehr. Die Laser verbrannten die Menschen mit ihrem Schiff und leckten nach den Generatoren im Schiffsbauch, der Navigator versuchte ein Ausweichmanöver und lenkte die Strahlen dadurch direkt in die Generatoren.
Zwar bemerkte er seinen Fehler, doch bevor er ihn beheben konnte, explodierte die Antimaterie in den Reaktoren und zerriss das Schiff. Die Explosion traf nicht nur das Schiff, die Antimaterieexplosion breitete sich um das Schiff aus, erreichte aber kein anderes Schiff mehr, die Entfernung war zu groß. Dennoch blendete die gleißend weiße Explosion sowohl die Avignon als auch die Misawa, auch die Sensoren wurden durch die extrem großen Energieausstöße beeinträchtigt. Eine Fregatte der Republik nutzte den Moment aus und feuerte ihre Geschütze auf die beiden Zerstörer ab.
Der Navigator der Misawa bekam nicht einmal mit, was über ihnen geschah, dementsprechend gab es von seiner Seite keine Reaktion. Die Schilde des sechzig Meter langen Schiffs konnten selbst den wenigen Schüssen der weitaus mächtigeren Fregatte nicht standhalten und kollabierten. Dadurch wurde der Navigator wachgerüttelt, nur um sein Schiff zu opfern, in seiner Panik zog er nach oben weg. Erst nach dem Manöver realisierte er, dass dort der Feind war, denn einer der Energiepfeile füllte nun den Hauptbildschirm aus, welcher eine Frontansicht zeigte.
Sein Blick blieb an diesem grün leuchtenden Energiebündel in Strahlenform haften. Die Brückencrew konnte nur zusehen, sie waren völlig machtlos und ihr Tod war Gewissheit, in Panik suchten sie nach Fluchtmöglichkeiten. Aber es war längst zu spät, der Strahl war einfach zu nah, die Crew rannte davon, sie flohen von der Brücke, auch wenn es noch so sinnlos war, das hatten sie in ihrer Furcht vergessen. Der Navigator blieb weiter sitzen und starrte stumm auf den Strahl, das Verderben, das er selbst heraufbeschworen hatte, hinter ihm saß auch der Captain noch auf seinem Stuhl.
Der weibliche Kommandeur stand auf und salutierte vor ihrem Schiff, warum sollte sie kopflos fliehen, wenn es kein Entrinnen gab? Da konnte sie es auch mit Würde zu Ende bringen, sie bat für ihre Crew um Gnade und, falls es ein Leben nach dem Tod gab, dafür, dass sie ein würdiges Leben dort haben würden. Dann riss der Laser den Rumpf auf und arbeitete sich in einem Augenblick bis zur Brücke vor, die Körper der beiden Brückenoffiziere wurden bei lebendigem Leib verbrannt. Davon bekamen diese jedoch nichts mit, denn es geschah noch im selben Augenblick, nur Staub blieb von ihnen übrig.
Das ein wenig an eine Rakete erinnernde Schiff wurde der Länge nach aufgeschlitzt, die Reaktoren wurden dabei ebenfalls getroffen, ihre Abschirmung hielt vorerst stand. Während dies geschah, erhöhten die Reaktoren ihre Leistung und aktivierten die Wandler, die dazu dienten, die von den Bussard-Kollektoren gesammelten Wasserstoff-Atome in Antimaterie umzuwandeln. Diese Reaktion wurde umgekehrt, um die Antimaterie wieder in ungefährliche Materie umzuwandeln, dies diente der Sicherheit der Crew und dem Schutz eventuell in der Nähe befindlicher Schiffe. Jedoch brauchte dieser Prozess seine Zeit, die Dauer war abhängig von der Größe und Effizienz der Wandler und der vorhandenen Reserven an Antimaterie.
Da der Zerstörer kleine Wandler besaß, die Antimaterievorräte aber noch groß waren, dazu nur sehr wenig Zeit zur Verfügung stand, konnte die Antimaterie nicht mehr umgewandelt werden. Die Reaktorabschirmung versagte, wodurch die ungeschützten Reaktoren samt der angeschlossenen Lager schutzlos waren und sofort explodierten. Das Schiff wurde von der Explosion zerrissen und die Wrackteile wurden in Schlacke verwandelt, die man bereits in wenigen Minuten nicht mehr erkennen würde.
Die Avignon hatte mehr Glück, es gelang ein Ausweichmanöver, welches die meisten Strahlen ins Leere gehen ließ, die Streifschüsse senkten jedoch die Schilde. Die Fregatte wendete sich dem schwächeren und kleineren Schiff zu, welches sofort seine Waffen lud und ein Ausweichmanöver initiierte. Eine Fregatte gegen einen Zerstörer war eigentlich Irrsinn, doch hatte die Republik gelernt, die Sirius-Zerstörer nicht zu unterschätzen, weil diese in Verbänden mehr als nur tödlich waren.
Die Sirius-Zerstörer hatten als Grundform einen Zylinder mit sechzig Metern Länge, dieser war jedoch abgeflacht worden, so dass er weniger Höhe, dafür aber mehr Breite, aufwies. Die Maximalhöhe betrug zehn Meter, sie wurde von der Antriebssektion und dem noch immer zylindrischen Hals erreicht. Dadurch hatte das Schiff nur drei Decks, obwohl das äußere Deck durch die Waffenbuchten, alle Waffen waren einfahrbar, und die Panzerung stark begrenzt wurde.
Die zylindrische Ursprungsform hatte man ab einer Länge von vierzig Metern durch tragflächenähnliche Ausläufer verändert, diese Tragflächen schlossen an den zylindrischen Rumpf an und erweitern die Breite des Schiffs von fünfzehn auf dreißig Meter. Jede Tragfläche hat eine Breite von siebeneinhalb Metern, wobei sie zum äußeren Rand hin flacher und zum Heck hin breiter wurden. Die gesamte Rückseite dieser Tragflächen und die von ihnen eingeschlossene Fläche des Hecks des Zylinders beherbergten den Antrieb des Schiffs, wenn er aktiviert war, glaubte man, das Schiff habe nur einen Sublichtantrieb. Schaltete man den Antrieb hingegen ab, erkannte man, dass er sich aus mehreren Antrieben zusammensetzte, man diese Teile aber sehr dicht aneinander gebaut hatte.
Auch am Bug wird die zylindrische Form, die durch die Tragflächen und diesen Einschnitt nur noch eine Länge von fünfzehn Metern hatte, unterbrochen, hier von der Brückensektion. Diese war geformt wie ein abgerundetes Dreieck, wobei es dreidimensional betrachtet zum Hals hin höher und breiter wurde.
Die feindliche Fregatte feuerte weitere Laser auf den kleineren Gegner ab, dieser wich aus und beschleunigte, alleine konnten sie nicht bestehen. Sie mussten nur Unterstützung finden, doch waren von den ursprünglich fünf Zerstörern der Avignon-Gruppe lediglich noch zwei über und der andere stand ebenfalls unter Beschuss. Der Navigator brachte die enorm leistungsfähigen Kompensatoren des auf Blitzangriffe ausgelegten Schiffs an ihre Leistungsgrenzen, was jedoch kaum von Interesse war, wenn es ums Überleben ging. Auf der Suche nach Verbündeten zog sich die Avignon unter dem feindlichen Feuer weiter zurück. Die Fregatte feuerte unablässig und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie auch treffen und den Zerstörer zerreißen würde.
Die Avignon versuchte währenddessen, ihre Schilde wieder aufzubauen, nur war die Schildblase ein leichteres Ziel, welches immer wieder getroffen wurde. Das Schildsystem konnte einem Dauerbeschuss mit der nötigen Waffenstärke nichts entgegen setzen, denn die Subraumverzerrung, die das Schild darstellte, musste aufrechterhalten werden. Denn ansonsten destabilisierte sich die Verzerrung von selbst und das Schild fiel aus, um dies zu verhindern, mussten die Schildgeneratoren permanent arbeiten, wenn das Schild aktiv war. Wenn man nun auf die Schilde schoss, sie also belastete, wurde die Verzerrung instabiler und die Generatoren konnten in so einem Fall nur bis zu einem gewissen Punkt gegensteuern.
Dieser wurde in jeder größeren Schlacht übertroffen, wenn dies geschah, wurden die Verzerrungen schwächer und gingen auf ein niedrigeres Niveau. Dies war die Abschwächung des Schildes, unterschritt das Verzerrungsniveau und damit die Schildstärke einen bestimmten Wert, so fiel es aus und musste neu aufgebaut werden. Jedoch benötigte der Erstaufbau des Schildes wesentlich mehr Energie als die Erhaltung desselben, folglich konnten die Schildgeneratoren das Schild nicht sofort wieder auf seine Ursprungsstärke bringen. Zwar war es nach einem Abschalten des Schildes in wenigen Sekunden möglich, es auf einem niedrigen Niveau zu reaktivieren, das entstehende Schild war natürlich dementsprechend schwach.
Es brauchte je nach Schiffs- und Generatortyp bei gewöhnlicher Energieversorgung zwischen einer Viertel- und einer Dreiviertelstunde, um in den Schildgeneratoren die nötige Energie zum Schildaufbau zu sammeln. Diese Zeitspanne konnte man drastisch verkürzen, wenn man den Generatoren mehr Energie zur Verfügung stellte, dies war jedoch nur möglich, indem man diese Energie von einem anderen Ort abzog. Genau dies konnte man in einem Kampf logischerweise nicht machen, denn bei Schildversagen war man umso mehr auf die eigenen Waffen und den Antrieb angewiesen.
Der Schildaufbau gelang nicht, dafür konnten aber Schäden am Schiff über einen längeren Zeitraum hinweg vermieden werden, außerdem hatte man eine Fregatte in Reichweite ausfindig machen können und Kurs auf sie genommen. Die Fregatte der Allianz setzte einen Abfangkurs auf die republikanische Fregatte, um sie abzuwehren. Die Avignon wurde durch diesen neuen Umstand als Ziel aberkannt, während sich die Fregatte ihrem terranischen Pendant entgegenstellte. Doch die Avignon war noch nicht am Ende, als die beiden Fregatten aufeinander losgingen, die Typ 5 Geschütze feuerten erneut und schwächten die Schilde des Republikaners. Im selben Moment entfesselte die Horner-Fregatte ihr Arsenal und feuerte aus allen Rohren sowie mit mehreren Raketenbatterien.
Auf der angeschlagenen republikanischen Fregatte leuchteten mehrere Warnlampen auf, als die Geschosse, Laserstrahlen und Raketen auf das Schild trafen. Jetzt rächte sich das Alter des Schiffs und die zu lange zurückliegende letzte Wartungsphase, die Schildgeneratoren kollabierten ob der Überlastung und machten das Schiff zum Zielobjekt. Sofort versuchte man den Start des Hyperraumantriebs, doch dieser fuhr angesichts des Störschiffs nicht hoch, das Tryterion war zu instabil, um seine Aufgabe erfüllen zu können. Aber der Navigator aktivierte das System trotz der Warnungen, ein Hyperraumfenster baute sich vor dem Schiff auf und der Antrieb steuerte sie hinein.
Kaum hatte das Schiff das Hyperraumfenster passiert, schaltete sich das zweite Sicherungssystem ein und versuchte, den Hyperraumantrieb zu deaktivieren, diesmal war es der Captain, der dies blockierte. Damit gab er sein Schiff und seine Crew dem Untergang preis, die Subraumverzerrung destabilisierte sich, da der Antrieb ohne das Tryterion nicht in der Lage war, eine solche Verzerrung stabil zu halten. Für ein Verlassen des Subraums war es ebenfalls zu spät, die Verzerrung brach zusammen und zerdrückte dabei das Schiff, damit löste sich die Verzerrung endgültig auf und die Überreste des Schiffs fielen in den Normalraum zurück. Von einer knapp achthundert Meter langen Fregatte waren nur noch kleinste Überreste mit maximal einem Meter Länge geblieben, außer dem sich öffnenden und wieder schließenden Subraumfenster konnte man auf den beiden Schiffen der Allianz keine Überreste der Fregatte erkennen.

Kathy hetzte durch die Gänge ihres Schiffs oder eher an verbrannten und abgesprengten Wand- und Deckenverkleidungen vorbei in Richtung Maschinenraum. Kurz vor dem Sprung hatte es dort eine Explosion gegeben, seitdem hatte man von den wenigen zurückgebliebenen Techniken nichts mehr gehört. Sämtliche Überwachungssysteme auf der Brücke waren ausgefallen und die internen Sensoren hatten bereits seit einiger Zeit keine Energie mehr. Sie hatten zwar das Gefecht überlebt und die Mahagony war im glanzvollen und sicheren Hafen von Hawk Prime angekommen, doch all dies wäre nutzlos, wenn jetzt ein Brand die Reaktoren erreichen würde.
Denn die schützenden Energieschilde der Reaktoren waren höchstwahrscheinlich nicht mehr in Betrieb, schließlich schützten Energieschilde momentan die aufgerissene Flanke des Schiffs vor einer weiteren Dekompression. Diese Aufgabe konnten zwar auch die Schotts übernehmen, jedoch hatte man im Gefecht ein Schild vorgezogen, bot es wenigstens noch geringen Schutz vor feindlichem Beschuss. Jetzt konnten sie es zwar abschalten, da aber keine Verbindung zum Maschinenraum bestand, konnten sie dort selbst dann kein Schild um die Reaktoren aufbauen. Doch damit war es noch nicht getan, selbst die Notabschaltung der Reaktoren konnte nicht aktiviert werden, die Wahrscheinlichkeit für eine solche Fehlfunktion war außerordentlich gering, aber wenn man die Schäden des Schiffs betrachtete, wirkte es nicht mehr so unrealistisch.
Obwohl sie durchaus Wert auf ihre Fitness legte und eine gute Kondition hatte, war sie außer Atem, als sie den durch das Sicherheitsschott versiegelten Haupteingang des Maschinenraums erreichte. Das Problem war weniger die Entfernung als ihr Tempo, sie war die ganze Strecke gerannt und das mit einem Gewehr und einem Rucksack mit Werkzeugen auf dem Rücken. Das Gewehr war im Gefechtsfall Pflicht, da es bei Schildausfall zu einer Enteroperation durch die Feinde kommen konnte, die Werkzeuge hatte sie mitgenommen, um direkt etwas unternehmen zu können, falls es nur Fehlfunktionen waren.
Kathy ging zur Schaltkonsole des Schotts und gab dem Schott den Befehl, sich zu öffnen, dies tat es jedoch nicht. Also gab sie ihren Sicherheitscode ein und gab denselben Befehl noch einmal, diesmal gehorchte das Terminal und das viergliedrige Schott öffnete sich, wobei sich seine Bestandteile in die Wände, die Decke und den Boden einfuhren. Noch bevor es vollständig offen war, trat sie hindurch und nahm das Gewehr in Anschlag, denn irgendetwas an der Situation störte sie. Eigentlich hatte bereits die Notwendigkeit des Sicherheitscodes sie stutzig gemacht und die ganze Atmosphäre sowie ihr Gefühl bestätigten dies nun.
Sie drückte sich an die Wand und hörte in den Raum, mehrere Personen führten dort eine Unterhaltung, sie bekam nur Wortfetzen mit, aber selbst diese genügten ihr, um zu wissen, dass es nicht die Techniker waren, die dort redeten. Auch gab es keinen Brand im Maschinenraum, obwohl sie in der Nähe der Stimmen Brandspuren sehen konnte, außerdem war der gesamte Raum leicht vernebelt, vermutlich von einer Rauchbombe.
Der Maschinenraum beherbergte zwei M/AM-Reaktoren und war insgesamt kreisförmig, wenn man von den vier Zugängen absah, die von den Gängen des Schiffs zu den Reaktoren führten. Denn diese waren länglich und beinhalteten an ihren Wänden mehrere Terminals für die Ingenieure, die meisten Terminals befanden sich jedoch im kreisförmigen Reaktorraum. Hier waren nebeneinander die zylindrischen Reaktoren aufgestellt, die sich mit einer Höhe von zwölf Metern über fünf Decks erstreckten, der Durchmesser betrug jeweils vier Meter. Diese Form hatte sich als besonders effektiv erwiesen, außerdem ähnelte sie den Warpkernen aus Star Trek, was die verantwortlichen Ingenieure der Hawk in ihrer Entscheidung weiter bestärkt hatte.
Zwischen den beiden Reaktoren verlief auf jedem der fünf Decks eine sechs Meter breite Plattform, auf der mehrere Kontrollstationen eingerichtete waren. Der Maschinenraum an sich bestand somit nur aus den Reaktoren, den eben erwähnten Plattformen und den Gängen oder Stegen, die ringförmig um die Reaktoren angeordnet waren. Die Zugänge zum Maschinenraum mündeten in diese Stege, welche ebenfalls auf jedem Deck des Maschinenraums existierten und mit den Plattformen zwischen den Reaktoren auf ihrem jeweiligen Deck verbunden waren. Lifte neben dem Verbindungsstück zwischen den Plattformen und den Stegen oder Ringgängen verbanden die Decks miteinander.
Kathy befand sich momentan auf dem dritten Deck, welches das Hauptdeck des Maschinenraums darstellte, hier hatten sich die Ingenieure aufgehalten, die geblieben waren, und hier waren nur die fremden Personen. Sie lud ihr Gewehr leise durch und richtete es auf die Gruppe, die auf der Plattform debattierte, es waren fünf Personen, erst befürchtete sie weitere Feinde. Dann fiel ihr aber ein, dass es auch nur sechs Ingenieure gewesen waren, und, dass der Feind kaum Zeit hatte, Einheiten an Bord zu beamen.
Alles oder nichts...
Lordadmiral Atlan
Posts: 801
Joined: Thu, 18. Oct 07, 14:14

Post by Lordadmiral Atlan »

Mir gefällt die Story bisher sehr gut.
Die Schlacht zwischen der Republik und der Allianz war spannend geschreiben.

Fortsetzung wäre natürlich sehr gut, aber mir ist ja bekannt das zu zum schreiben nicht sonderlich viel Zeit hast - Real Life geht ja bekanntlich vor.
Wer weiß, wer weiß... :roll: :mrgreen: Ich habe meine Pläne und ich freue mich schon darauf zu sehen/lesen, wie darauf reagiert werden wird.
Wer hat die nicht? :roll: :mrgreen:
Ban
Posts: 2176
Joined: Fri, 6. Jul 07, 18:57

Post by Ban »

Atlan wrote:Mir gefällt die Story bisher sehr gut.
Die Schlacht zwischen der Republik und der Allianz war spannend geschreiben.

Fortsetzung wäre natürlich sehr gut, aber mir ist ja bekannt das zu zum schreiben nicht sonderlich viel Zeit hast - Real Life geht ja bekanntlich vor.
Erstmal bedanke ich mich für das Lob :) , dann sei erwähnt, dass ich lieber schreiben würde, als mich mit Hausaufgaben, Hausarbeit und derlei Aspekten zu befassen, aber das geht eben nicht.
Wer hat die nicht? :roll: :D
Öhm...errr...jemand, der keine Stories schreibt? :roll: :mrgreen:

Greetz Ban
User avatar
DeiNaGoN
Posts: 997
Joined: Tue, 7. Aug 07, 12:43
x3

Post by DeiNaGoN »

Trotz der geringen Anzahl an Kommentaren :(
Och, das wird schon. :)

Ich helf ja sofort mit, diesen Umstand zu ändern!

Die Schlacht geht ja schon mal verlustreich weiter, für beide Seiten. Immer noch besteht ja das Problem mit dem Tryterionblocker für die Republik, das bald mal beseitigt werden sollte. Interessant find ich ja, dass du praktisch einen Mittelweg zwischen meinen im letzten Post vorgeschlagenen Möglichkeiten zum weiteren Handlungsfortgang bei der Vigilant eingeschlagen hast: Du zerstörst das Schiff und lässt die Crew überleben. Bei den Transporten hätt ich irgendwann noch mal Hintergrundinfos zu den Erbauern/Erfindern.
Also Zerstörung und Möglichkeit zur Rache in einem, nett :D
Was den Einsatz leichter Kreuzer angeht, vertreten wir wohl unterschiedliche Philosophien; sind wohl Kanonenfutter, wenn sie nicht gerade im Rudel auftreten.
Diese Form hatte sich als besonders effektiv erwiesen, außerdem ähnelte sie den Warpkernen aus Star Trek, was die verantwortlichen Ingenieure der Hawk in ihrer Entscheidung weiter bestärkt hatte.
Diese SciFi-Freaks bei der Hawk. :D

Am Ende wird mal wieder ein schönes - oder unschönes, für den Leser zumindest - spannendes Moment eingebaut. Bin mal gespannt auf die Fortsetzung. :mrgreen:

Greetz, Dei
Ban
Posts: 2176
Joined: Fri, 6. Jul 07, 18:57

Post by Ban »

DeiNaGoN
Die Schlacht geht ja schon mal verlustreich weiter, für beide Seiten. Immer noch besteht ja das Problem mit dem Tryterionblocker für die Republik, das bald mal beseitigt werden sollte. Interessant find ich ja, dass du praktisch einen Mittelweg zwischen meinen im letzten Post vorgeschlagenen Möglichkeiten zum weiteren Handlungsfortgang bei der Vigilant eingeschlagen hast: Du zerstörst das Schiff und lässt die Crew überleben. Bei den Transporten hätt ich irgendwann noch mal Hintergrundinfos zu den Erbauern/Erfindern.
Zu den Transportern, vielleicht ergibt sich das noch mal, aber in der nächsten Zeit ist es nicht vorgesehen.
Ansonsten gilt, du wirst es lesen, was die Vigilant betrifft, nun, das Schiff ist hinüber, die Crew nicht, die wird sich noch weiter in den Krieg einmischen, aber das wirst du ja lesen. :mrgreen:
Diese SciFi-Freaks bei der Hawk.
Und der Autor erst... :roll: :mrgreen:
Bin mal gespannt auf die Fortsetzung.
Bitteschön. :)

Zuvor noch ein Glossar der Schiffskennungen, man wies mich auf ein Fehlen derselben hin:
- TFS == Terran Fleet Ship, logischerweise die Bezeichnung der Schiffe der Terranischen Allianz.
- HCS == Hawk Corporation Ship, Bezeichnung für die Schiffe, die der Hawk angehören.
- CRMS == Cingean Republic Military Ship, Kennung des republikanischen Militärs.


Pearson nahm den ersten Republikaner ins Visier und drückte ab. Der Laser durchdrang seinen Kopf und verbrannte den Kopf, der Körper zuckte noch und stürzte dann über das Geländer aufs unterste Decks des Maschinenraums. Die anderen vier nahmen ihre Waffen nun in Anschlag und drehten sich in die Richtung, aus der der Schuss gekommen war. Sie lagen zwar richtig, waren jedoch zu langsam, Kathy schoss erneut und jagte einem weiteren Feind mehrere Energiepfeile durch den Körper. Die Wunden bluteten nicht, denn die Laser hatten das Gewebe verbrannt und auf diese Weise verschlossen. Dass die getroffene Stelle zerkocht war und das ehemals dort befindliche Gewebe einfach fehlte, war aber auch so schlimm genug, hatte sie doch sein Herz getroffen.
Der Geruch von verbranntem Fleisch und verbrannten Muskeln stieg den Kameraden des Gefallenen in die Nase und die drei Gesichter verzogen sich fast gleichzeitig. Einer von ihnen sah sich nach dem Gefallenen um und machte damit den größtmöglichen Fehler. Er konnte nicht einmal mehr reagieren, als zwei Schüsse durch seinen Körper fuhren und seinen Oberkörper durchlschlugen. Die verbliebenen zwei Republikaner schossen nun endlich zurück, dafür war es aber bereits zu spät, Kathy hatte die Zeit genutzt, sich eine andere Deckung zu suchen, aus Sicht der Feinde stand sie nun hinter einem der beiden Reaktoren. Sie holte tief Luft und wartete ab, die beiden sprachen kurz miteinander, danach herrschte Schweigen, sie hielt das Gewehr fest und horchte nach einem Geräusch. Kurz darauf hörte sie das Geräusch von Schritten auf der Plattform, die beiden wollten sie anscheinend in die Zange nehmen.
Aber das konnte auch nach hinten losgehen, sie wartete ein paar Augenblicke, stieß sich dann vom Boden ab, somit in Richtung eines der beiden Feinde und weg von dem anderen. Als sie ihn erkennen konnte, legte er erst sein Gewehr an, der Republikaner hatte also nicht mit ihr gerechnet, sein Pech. Sie feuerte ihr Gewehr mehrmals ab und ließ sich dann fallen, der Republikaner wich mit ein paar schnellen Schritten zur Seite aus und stieß mit seinem Rücken ans Geländer. Kathy reagierte zuerst und schoss ihrem Feind in den Bauch, als er sich vor Schmerzen krümmte und die Wunde hielt, feuerte sie erneut und tötete ihn. Das Bodenkampftraining zu Beginn ihrer Militärkarriere zusammen mit ihrer außergewöhnlichen Reaktionszeit und ihrer körperlichen Fitness zahlten sich jetzt wirklich aus.
Das letzte noch lebende Mitglied des Enterkommandos hatte die Schüsse natürlich nicht überhört und war die letzten Meter gerannt, doch bei seiner Ankunft war es vorbei. Sein Kamerad hing tot über dem Geländer und von seinem Gegner keine Spur. Kathy hatte sich in letzter Sekunde hinter einem Terminal in Deckung gebracht und wartete nun auf den richtigen Moment zum Angriff. Sie spähte kurz an dem Terminal vorbei auf den Feind, welcher sich umsah, diesmal war sie nicht schnell genug. Der Soldat konnte ihr Gewehr noch erkennen, bevor sie vollständig in Deckung war und schoss auf das Terminal. Pearson schluckte und entschied, noch einmal alles auf eine Karte zu setzen, sie wartete die nächste Salve ihres Gegenübers ab. Währenddessen drehte sie sich vorsichtig um, blieb dabei immer hinter der Deckung und legte das Gewehr so gut wie möglich an. Eine weitere Garbe Energiepfeile peitschte auf die Konsole und den Boden neben ihr ein, dann stand sie auf und legte endgültig an.
Ihr Gegenüber reagierte schnell und gab zwei Schüsse ab, welche zum Glück recht unpräzise waren, einer verfehlte sein Ziel völlig und schlug in die Wand ein, der andere streifte ihre linke Schulter. Doch sie widerstand dem Impuls, sich an die Wunde zu fassen und erwiderte trotz der Schmerzen in der Schulter das Feuer. Sie hielt den Abzug gedrückt und gab mehrere Schüsse in Richtung des Feindes ab. Da Kathy kaum gezielt hatte und ihr linker Arm wegen der Verletzung zitterte, verfehlten die meisten Schüsse das Ziel. Dennoch trafen zwei Schüsse ihren Gegner in Brust und Magen, er schrie vor Schmerzen auf, bevor Kathy ihn mit einem gezielten Schuss in den Kopf zum Schweigen brachte.
Sie ließ das Gewehr los, welches über einen Tragegurt verfügte, der auf ihrer rechten Schulter ruhte, wodurch das Gewehr an ihrer linken Seite zur Ruhe kam. Ihre rechte Hand fuhr an die Wunde, während sie mit der linken ihr Headset aktivierte, um einen Arzt und Unterstützung von den Hawk-Verbänden anzufordern beziehungsweise anfordern zu lassen.
„Pearson hier, schafft mir einen Arzt her, falls wir noch einen an Bord haben, außerdem sollen die von der Hawk uns endlich in eine Werft schaffen.“
„Was ist passiert, Ma’am?“
„Die Ingenieure wurden von fünf Eindringlingen der Republik getötet, besagtes Enterpersonal habe ich ausgeschaltet, dabei wurde ich jedoch verletzt. Im Übrigen gab es auch keinen Brand, das war vermutlich eine Rauchbombe, andernfalls wurde er gelöscht, jedenfalls ist der Maschinenraum sicher, mehr oder weniger.“
„Tut mir Leid, Captain, aber einen Arzt haben wir nicht mehr an Bord, das medizinische Personal ging mit den Verletzten, ich lasse einen von der Hawk kommen.“
Die Mahagony hatte inzwischen Landeerlaubnis auf einer der Hawk-Werften im System bekommen, mit den beiden verbliebenen Triebwerken und der damit verbundenen niedrigen Geschwindigkeit näherten sie sich dem sicheren Hafen. Nur wenige Offizier, Bürger, Politiker und Diplomaten der Allianz erhielten jemals die Chance, diesen Sektor zu betreten, selbst den hochrangigsten Militärs war es erst vor Kurzem wieder versagt worden. Ein Treffen der beiden militärischen Oberkommandos war angesetzt worden und das Kommando der Allianz verlangte ein Treffen im Raum der Hawk, diese lehnte ab und sorgte dafür, dass das Treffen wie immer auf der Erde abgehalten wurde.
Dass die Mahagony nun Zutritt erhielt, war dementsprechend ungewöhnlich, folgte aber den Zugangsregeln der Hawk. Denn diese besagten, dass ein hochrangiger Offizier oder Diplomat der Hawk jederzeit Personen Zutritt zum Hauptsektor gewähren durfte, wenn dieser die fragliche Person dessen würdig befand. Es war Simosin selbst gewiesen, der entschieden hatte, dass die Mahagony und ihre Crew den Zugang verdient hatten, also hatte er ihnen die Koordinaten mitgeteilt und ein Erkennungssignal. Dieses musste jedes Schiff, das nicht der Hawk angehörte, senden, wenn es den Heimatsektor der Firma betrat, denn er identifizierte das Schiff als eines mit Zugangsberechtigung. Die Identität wurde dennoch überprüft und auch die Zugangserlaubnis musste gezeigt werden, da die Sicherheit des Sektors absoluten Vorrang hatte.
Das hatte mehr als nur einen Grund, der Sektor war nicht nur das politische Machtzentrum der Hawk Corporation. Auch ihre größte Werftanlage, ein auf die Orbits der Planeten des Systems verteilter Komplex, der Firma stand hier, ihre Kapazität betrug maximal zweihundert Schiffe pro Jahr. Damit produzierte der Hauptsektor bereits ein Fünftel der Schiffe, die in den Sektoren der Corporation jährlich gebaut wurden, dazu kamen die vierhundert Schiffe, die die Werften der Hawk in den Sektoren der Allianz konstruierten. Eine Bevölkerung von sieben Milliarden und die höchste industrielle Leistung einer menschlichen Welt komplettierten das Bild.
Die Orbital- und Planetarverteidigung des Firmenzentrums übertraf sogar die des Sol-Systems, obwohl die Allianz diesem mit Unterstützung der Hawk das massivste stationäre Defensivsystem verschafft hatte, das im bekannten All existierte. Selbst die Republik oder das Imperium hatten keine so gewaltigen Verteidigungsanlagen, das lag aber auch an ihrer Militärphilosophie, sie zogen mobile Verbände den stationären Anlagen vor. Die Hawk und mit ihr die Allianz verfolgten hier eine andere Vorgehensweise, eine gesunde Mischung aus beiden Systemen, dadurch besaßen die Zentral- und allen voran die Heimatsysteme gigantische Verteidigungsanlagen.
Hawk Prime war der Gipfel dieser Entwicklung, jeder Planet war von einer Sphäre von Orbitalverteidigungsplattformen umgeben, die größtenteils automatisiert waren. Mehrere Stationen verschiedener Größe waren in dieser Sphäre enthalten und ebenfalls dazu in der Lage, die Plattformen zu kontrollieren, obwohl dies nicht die Hauptaufgabe dieser Anlagen war. Sie waren vielmehr Festungen inmitten der Verteidigungsanlagen, ihre Feuerkraft übertraf die einer schweren Fregatte bei weitem, ihre Schildstärke spiegelte das ebenfalls wider. Dafür waren die Festungen auch in ihrer Größe einer Fregatte weit überlegen, teilweise maßen sie an ihren breitesten Stellen mehrere Kilometer, dann beherbergten sie auch Anlegestellen und interne Docks für Großkampfschiffe.
Der nächste Schritt war die planetare Verteidigung, welche von hunderten Kasernen und Geschützstellungen gebildet wurde. In beiden Fällen waren es größere Geschütztürme, die gleich mehrere Typ 6 PSEs beherbergten. Die Anzahl dieser war nie gleich und richtete sich nach der Größe der Anlage, welche wiederum von ihrer Relevanz bestimmt wurde. Das hatte zur Folge, dass jede Planetarverteidigungsanlage in Hawk Prime mindestens sechzehn Typ 6 PSEs besaß, dazu kamen kleinere Geschütze und Bodenverteidigungspersonal, um mögliche Bodenangriffe zu überstehen.
Aber auch dies genügte den zuständigen Strategen nicht, Minenfelder durchzogen den gesamten Sektor, im Normalfall waren sie inaktiv und daher nur sehr schwer zu entdecken, doch konnten mehrere Stationen der Verteidigungsanlagen sie problemlos aktivieren. Der letzte Schritt waren mehrere Verteidigungsgürtel, bestehend aus Waffenplattformen, die das System an einigen Stellen durchzogen. Die ständige Anwesenheit einer taktischen Flotte komplettierte das Bild der uneinnehmbaren Festung, so wie es sein sollte und bisher auch war.
Ein Schleppschiff der Hawk näherte sich der schwer beschädigten Fregatte und feuerte seine Schleppseile auf diese ab, diese krallten sich in die Panzerung der Mahagony. Daraufhin leuchteten die Triebwerke des Schleppschiffs auf, ein Ruck ging durch die Mahagony, als die Antriebe des Schleppers auf Maximalleistung hochfuhren. Zwei Fregatten der Achilles-Klasse und vier schwere Kreuzer schlossen zur Mahagony auf und eskortierten sie zu der Werft, die man ihr zugewiesen hatte. Obwohl die Formulierung an und für sich unpassend war, eine Hawk-Werft war grundsätzlich leistungsfähiger als eine der Allianz und die hiesigen Werften waren für ihre Effizienz bekannt. Dazu kam, dass die Mahagony wegen einer Subraumnachricht von der Cyrano einen Platz im Hauptkomplex der Werft bekam.
Nachdem Kathy sich versichert hatte, dass kein anderer Eindringling im Maschinenraum war, und eines der Begleitschiffe nach einem Scan der Mahagony bestätigt hatte, dass nur die Crew an Bord war, kehrte diese auf die Brücke zurück. Sie war kaum angekommen, als der Schlepper ihrem Schiff die Anweisung gab, eine Kurve zu unterstützen, der Navigationsoffizier ließ dies von Pearson bestätigen und befolgte die Anweisung dann. Erst jetzt erkannten die Brückenoffiziere, wo sie anlegen sollten, die massive Werft, die das Zentrum des gigantischen Werftkomplexes darstellte, war bisher bis auf wenige, ausgewählte Ausnahmen der Hawk vorbehalten gewesen.
Ein kolossales Gebilde, aufgebaut aus verschiedenen Gerüsten, die beschädigte und im Bau befindliche Schiffe umschlossen, baute sich vor ihnen auf. Die einzelnen Docks waren durch Produktions- und Verarbeitungsanlagen, Lager und Crewquartiere voneinander getrennt. Die Zentralwerft war darüber hinaus in alle Richtungen gewachsen, drei Werftbereiche mit jeweils zwölf Liegeplätzen waren übereinander gebaut worden. Auf der Ober- und Unterseite befanden sich die beiden Verwaltungszentren zusammen mit der Feuerleitzentrale für die Verteidigungsgeschütze der Werft und die Waffenplattformen, die die Werft umschlossen. Auch wenn diese in drei Reihen angeordnet waren, um den Schiffen einen problemlosen Durchflug gewährleisten zu können.
Jeweils zwei Docks schlossen sich längsseits aneinander an, so dass auf beiden Seiten die Schiffe mit dem Bug zuerst andockten oder konstruiert wurden und sich eben diesen dann auch zuwandten. Die Breite der Werft war dadurch definiert, dass sechs Werftliegeplätze nebeneinander lagen, welche darüber hinaus durch zuvor genannte Bereiche voneinander getrennt wurden. Dazu kamen mehrere Anlagen an den Flanken der Werft, die weitere Produktionsanlagen, Waffensysteme und Quartiere beherbergten.
Eine Fregatte verließ ihren Liegeplatz und beschleunigte nach Verlassen des Docks, das Schiff hielt auf die Verteidigungsstellungen der hiesigen Raumverbände zu und sollte diese anscheinend unterstützen. Die kurze Zeit genügte Kathy bereits, um festzustellen, dass dieses Schiff frisch aus der Werft kam, ein leichter metallischer Glanz spiegelte sich im Licht der Sonne des Systems. Keine Kratzer, Risse, Krater oder Furchen zeichneten sich in der Panzerung ab, sie war makellos glatt, kein Schiff, welches auch nur etwas länger im Dienst war, konnte so aussehen.
Der Schlepper löste nun die Verankerung der Schleppseile und ließ die Mahagony in die Werft treiben, die Flugkontrolle der Werft gab der schweren Fregatte weitere Anweisungen zum Andockmanöver. Die Bremstriebwerke leuchteten auf, die Steuertriebwerke brachten das Schiff in die richtige Position, nach kurzer Zeit kam Pearsons Schiff in der Liegestelle zum Stillstand. Greifarme fixierten die Fregatte und mehrere Luftschleusen fuhren aus dem Werftkörper aus, um sich mit der Fregatte zu verbinden. Nachdem dies geschehen war, betraten Techniker und ein Arzt das Schiff, während die Techniker sich auf dem gesamten Schiff verteilten, ging der Arzt zusammen mit dem Kommandeur des Werftpersonals zur Brücke.
Der Kommandeur des Personals trug den Rang eines Captains, als er eintrat, salutierte die verbliebene Crew, die sich inzwischen auf der Brücke versammelt hatte, sofort, auch Kathy wollte salutieren. Doch war sie Linkshänderin, aus Reflex zog sie die linke Hand in Richtung Stirn, als der Schmerz in der Schulter den Arm wieder in die Ruheposition zwang. Die rechte Hand fuhr noch im selben Reflex Richtung Schulter, dies verhinderte sie entschieden und salutierte mit dem rechten Arm. Der Arzt konnte durch die zerrissene Uniform bereits erkennen, wen er behandeln sollte und ging zum Führungsoffizier des Schiffs, derweil wandte sich der Captain an sie.
„Captain Pearson, Ihnen sollte klar sein, dass nur sehr wenige Personen, die nicht zur Hawk gehören hier Zutritt erhalten. Jedoch haben Sie eine Erlaubnis, wie ich Sie noch nie gesehen habe, Sie und Ihre Einheit haben als erste Lebewesen überhaupt von Admiral Simosin die Genehmigung erhalten, diesen Sektor anzufliegen.“
„Meine Einheit?“
„Ja, Captain, den Überlebenden der 3. Schwadron der 13. Flotte wurde die Erlaubnis gegeben, diesen Sektor zu betreten und hier Reparaturen durchführen zu lassen.“
Während der Arzt scheinbar eine Salbe auf die Wunde auftrug, eigentlich handelte es sich hierbei jedoch um eines der wichtigsten Medikamente der Menschen. Es war eine mit Nanobots versetzte Nährstofflösung, die auf eine Wunde gestrichen wurde, sofern diese nicht tief ging und nur das Hautgewebe oder direkt angelagerte Zellen betraf. Die Nanobots setzen das Gewebe dann wieder in Stand und verbrauchten dabei die Nährlösung, zuletzt zersetzten sich die Nanobots dabei selbst. Sie bestanden zu diesem Zweck aus Stoffen, die der Körper abbauen und verwenden konnte.
Kathy bedankte sich kurz bei dem Arzt, das hätte sie auch selbst machen können, aber gut, sie war kein Fachmann, es hätte auch schlimmer sein können, na ja, es war ein Streifschuss, so viel schlimmer nun auch wieder nicht. Dann wandte sie sich wieder dem Captain der Hawk zu und lächelte, dass man ihren Verband im Hauptsystem der Hawk reparieren ließ, war für sie ein großes Lob, von den Vorteilen für die ihr unterstellten Soldaten gar nicht zu reden.
„Ich danke Ihnen, aber wie viele Schiffe werden das sein?“
„Kann ich nicht sagen, tut mir Leid, Ma’am, aber wir sind nicht besser informiert als Sie.“

Garidan würde ihr Grab werden, ohne Zweifel, es gab kein Entkommen mehr für den schweren Kreuzer, der im Moment neben einer Fregatte der Republik trieb, die Waffen, der Antrieb, die Schilde waren ausgefallen. Die Fregatte zog ohne Widerstand vorbei und feuerte dabei ihre Waffen ab, mehrere Strahlen durchbohrten den Rumpf des kleineren Schiffs und rissen es in Stücke. Die Fregatte entfernte sich von dem vernichteten Feind und hielt auf das nächste Schiff zu, einen Zerstörer der Sirius-Klasse.
Auf der Avignon blieb der nahende Feind nicht unbemerkt und der schwere Zerstörer flog einen ersten Angriff, bei dem er seine Frontbatterie auf die Fregatte entlud. Die Schilde der Fregatte leuchteten kurz an den Aufschlagspunkten auf, kaum beeindruckt von der feindlichen Feuerkraft näherte sich die Fregatte und erwiderte nun das Feuer. Bereits der erste Schuss setzte das angeschlagene Schild wieder außer Funktion und zwang den Zerstörer zum Handeln, nachdem seine neue Kampfgruppe komplett in ein Gefecht verwickelt worden war.
Die Landefähre startete, Rettungskapseln lösten sich vom Rumpf der Avignon, ihr Kommandeur hatte entschieden, das Schiff nahm wieder Fahrt auf und hielt auf die Fregatte zu. Nur noch fünf Personen waren an Bord, während die Rettungskapseln und die Fähre sich entfernten, nach einem letzen Beschleunigen schalteten sich ihre Maschinen jedoch aus und sie trieben aus dem Gefahrenbereich. Eigentlich hätten sie sich mit einem Sprung retten können, doch war der Sprungantrieb bereits vor Minuten ausgefallen, also blieb ihnen nur noch ein Ende mit Schrecken. Die Fregatte der Republik zog zur Seite weg und richtete ihre Waffen aus, mehrere Laser feuerten auf den schnellen Zerstörer. Treffen konnten sie ihn nicht, Schuss für Schuss verfehlte das kleine Schiff und dann war es zu spät.
Die Avignon fuhr ihr Schild ein letztes Mal hoch und passierte mit diesem als Schutz das auf dem gleichen Niveau aufbauende Schild des Feindes. Dann stieß der Bug der Avignon an die Panzerung der wesentlich größeren Fregatte, die freiwerdende kinetische Energie wirkte sofort auf die Panzerung und zerbrach diese. Die Schiffsstruktur splitterte nach innen und außen, Teile schlugen auf die Panzerung der Avignon ein und hinterließen Kratzer, Risse und Krater, andere Splitter schlugen nach innen. Sie rissen die Räume und Gänge auf und töteten mehrere Menschen in einem Augenblick.
Dann schob sich die Avignon weiter in den Rumpf ihres Feindes, der Bug des Schiffes zersplitterte und je tiefer sich das Schiff in den Rumpf schob, desto mehr von ihm wurde zerstört. Irgendwann hatte sich der Zerstörer so weit in den Rumpf gebohrt, dass die Reaktoren der Avignon beschädigt wurden, ihre Abschirmung versagte und setzte die Antimaterie frei. Ein gleißend heller Blitz besiegelte das Schicksal der beiden Schiffe, als die Explosion nachließ, war von den Schiffen nichts mehr zu erkennen.
Dieses Schlachtfeld passierte nun die HCS Ambassador, die Fregatte befolgte die Befehle, die für sie und die anderen Schwadronen von Simosins Flotte galten. Die Feindformation musste gestört werden, ihr Gegenangriff war zu unterbinden, die Miranda durfte nicht erreicht werden, davon war der Sieg letztlich abhängig. Mehrere Kreuzer und Zerstörer formierten sich zusammen mit zwei leichten Fregatten hinter der Ambassador und folgten ihr in die Feindformation, aus dieser scherten als Antwort mehrere Schiffe aus, die Hawk-Truppen aufzuhalten.
Die Laser beider Verbände feuerten aufeinander und die Schilde flackerten auf, Raketen starteten aus den Batterien der Hawk-Schiffe. Das Führungsschiff der republikanischen Einheit feuerte seine Laser auf die Raketen ab und wehrte auf diese Art die meisten von ihnen ab, auf der Ambassador hatte man nichts anderes erwartet. Die terranische Fregatte beschleunigte und zog durch den Feindverband, der sie gestellt hatte, unter schwerem Feuer durchkreuzte sie ihn und ließ dabei Minen und Waffenplattformen zurück. Die Minen hielten direkt auf ihre Ziele zu und schlugen auf den Schilden ein, dann aktivierten sich die Plattformen und schossen mit ihren Lasern und Raketen auf die Schilde des Verbands.
Die Republikaner wehrten sich verbissen und feuerten auf die Schiffe des terranischen Verbands und die Waffenplattformen, welche sich zwischen ihnen befanden. Die Schüsse trafen die eigenen Schiffe und senkten die Schilde weiterhin, gleichzeitig wurden auch die leichteren Hawk-Schiffe unter schweres Feuer genommen, während die Ambassador ihr gewagtes Manöver mit ihren Schilden bezahlen musste. Sofort begann der nächste Angriff der Schiffe um die Ambassador, die Geschütze leuchteten auf, die Laser brannten sich für Sekunden ins All, um ihren Gegnern Verderben zu bringen.
In beiden Verbänden kam es zu Verlusten, Laserschüsse spalteten Schiffe in zwei Teile, großkalibrige Munition riss tiefe Löcher in die angeschlagenen Panzerungen. Die entstehenden Trümmer trieben steuerlos über das Schlachtfeld und kreuzten unter anderem die Flugbahnen der verbliebenen Schiffe. Eine Fregatte der Republik wurde von den Trümmern eines terranischen Kreuzers durchbohrt und explodierte. Genügend Deckung für die Ambassador, welche in unmittelbarer Nähe zur Explosion eine Wende vollführte, um die verbliebenen Republikaner anzugreifen. Doch diesmal gelang ihr Plan nicht, als sie durch die zurückweichende Explosion flogen, übersahen sie einen Kreuzer, dessen Energieversorgung nahezu kollabiert war. Bei jedem anderen Schiff hätte nun das Schild reagiert, bei der Ambassador, deren Schild ebenfalls außer Gefecht war, konnte dies nicht geschehen. Stattdessen kollidierten die beiden Schiffe miteinander, der Rumpf des Kreuzers traf direkt auf den Bug der Horner-Fregatte.
Der Bug zerbarst infolge der Kollision, danach durchbohrte der Hals der Fregatte den Rumpf des Kreuzers und zerschlug dabei die M/AM-Reaktoren, welche von den Wandlern bereits geleert wurden. Nichts geschah und der Hals rammte sich weiter in den Rumpf, bis die Triebwerke die Fregatte zum Stillstand gebracht hatten. Die Reaktoren schalteten ab, nachdem auch ihre Antimaterie wieder umgewandelt worden war, und nur die Fusionsgeneratoren, zuständig für die Notenergie, liefen noch. Triebwerke und Waffen erloschen, nur die Notbeleuchtung und die Lebenserhaltungssysteme sowie die elementaren Kontrollsysteme blieben aktiv.
Die Schotts des Lagers für Waffenplattformen wurde über die manuelle Steuerung geöffnet, schließen konnte man es danach nicht mehr, aber das spielte auch keine Rolle. Denn sie brauchten die Plattformen zur Verteidigung des Schiffs und zum Fortsetzen des Angriffs. Die verbliebenen Plattformen trieben ins All ab, bis sie ihre Positionen den einprogrammierten entsprachen. Die Waffenplattformen aktivierten sich und fuhren ihre Lasersysteme hoch, kurz darauf durchzogen die Strahlen der Laserwaffen das All um die Ambassador wie ein Spinnenweben. Schuss für Schuss suchte sein Ziel und unterstütze dabei die angreifende terranische Einheit. Diese schien nur darauf gewartet zu haben und entfesselte ihre Raketenbatterien, dutzende Triebwerksstreifen zogen von den terranischen zu den republikanischen Schiffen. Dort trafen die Sprengköpfe auf die Schilde und explodierten an diesen, gut die Hälfte der Schilde brach in Folge dieses Angriffs zusammen, die Geschütze der Hawk-Schiffe beendeten das Gefecht.
Während die Ambassador kampfunfähig zurückblieb, übernahm die verbliebene Fregatte die Führung der Einheit, die die nächste republikanische Einheit anvisierte.

7. Juli 2347, TFS Akagi, Mahagony-Sektor

Im Orbit patrouillierte wie seit Jahrzehnten die 8. Flotte der Allianz, auch ihr Auftrag seit Jahrzehnten derselbe, der Schutz des Systems. Doch dieser Tag sollte alles verändern, die Flotte manövrierte vor den Verteidigungsstellungen, als plötzlich zweitausend Sprungblitze den Sektor erhellten.
„Was geht hier vor?“
„Zweitausend Schiffe, keine von uns… Republikanische Kennungen!“
„Angriffsformation! In die Verteidigungsstellungen zurückziehen, Plattformen und Festungen als Bezugspunkte verwenden. Wie viele Schlachtschiffe?“
„Sieben Schlachtschiffe in der Formation ausgemacht…“
„Fordern Sie Unterstützung an. Alle Schiffe aus den Werften starten, die auch nur ansatzweise kämpfen können. Alle Raketenbatterien haben Feuerfreigabe.
Meldung an die planetare Verteidigung, Feuern nach eigenem Ermessen, auf Invasion vorbereiten.“
Die Schiffe begannen den Angriff, auf die Raketen der Flotte folgten die Laser der planetaren und orbitalen Verteidigungsanlagen. Eigentlich hätten Minenfelder die erste Verteidigung bilden sollen, doch waren diese bei einem Angriff vor vier Tagen größtenteils detoniert, jedoch war es nicht gelungen, Ersatz herbeizuschaffen, so dass es keine Sicherung des Sektors durch Minen gab. Dadurch konnten die republikanischen Schiffe mit moderaten Schäden und Verlusten zu den Formationen und Stellungen der Allianz vordringen und diese unter Beschuss nehmen.
Während die Schilde der republikanischen Flotten zumeist längere Zeit durchhielten, konnte man das von den Plattformen und den leichten Schiffen der 8. Flotte, die darüber hinaus eher aus leichten Schiffen bestand, nicht sagen. Bereits beim ersten Angriff explodierten hunderte Plattformen und Schiffe unter dem Feuer der Republik, in Keilform brach die erste der beiden republikanischen Flotten durch die Verteidiger. Sie riss deren Formationen und Stellungen auseinander und ließ sich von der Flotte der Allianz einkesseln, sofort wurden sie von den Terranern attackiert. Damit gingen sie dem feindlichen Admiral in die Falle, welcher nun seine zweite Flotte einsetzte, um die Allianz von zwei Seiten angreifen zu können.
Die Verteidiger konnten schon zu Beginn nur noch zusehen, wie die feindlichen Laser auf die beiden kolonisierten und stark bevölkerten Welten feuerten. Jede Großstadt geriet unter Feuer und lange hielten die Planetenschilde nicht, schnell fielen sie und mit ihnen die Städte und ihre Bevölkerung. Ihre Wut entlud sich gegen die republikanischen Schiffe, doch damit hatte der republikanische Admiral gerechnet. Sollte sich ihre Wut doch entladen, sollten sie doch eine seiner Flotten vernichten, solange er am Ende gewinnen würde und das würde er. Es war eine einfache Rechnung, die feindliche Verteidigung mit all ihren Schiffen und Plattformen sowie Stationen kam auf einen Gegenwert von circa eintausendsechshundert Schiffen.
Die Republikaner jedoch hatten zweitausend und die waren technisch überlegen, wenn man jetzt noch den Terranern ihr taktisches Denken und Vorgehen austreiben konnte, hatte er gewonnen. Und genau das tat er, indem er die Bevölkerung der beiden Planeten auslöschte, die Werften vernichtete, ein Exempel an diesem System statuierte, würde er einen guten Teil der Crews so wütend machen, dass sie unbedacht handeln würden. Exakt das geschah nun auch, die 8. Allianz-Flotte warf sich in die Schlacht, ließ sich von der eigenen Defensive isolieren und zwischen den beiden Flotten der Republik einkesseln. Damit nicht genug, die aus den Werften gestarteten Schiffe waren größtenteils nicht im Mindesten einsatzfähig, nur zehn der fünfundsechzig Schiffe konnten überhaupt halbwegs passabel kämpfen. Das hieß auch nicht mehr, als dass Schilde, Waffen und Antriebe zumindest teilweise funktionierten, eine Fregatte der Horner-II-Klasse übernahm die Führung des Werft-Verbands.
Doch auch das brachte nichts mehr, die Republik pflügte die Schiffe aus dem All, vernichtete Verteidigungsstellungen auf der Oberfläche und im Orbit und zwang die Allianz zum Rückzug. Nur sah der Flottenführer ein solches Manöver nicht ein und befahl den Rückzug in den Asteroidengürtel des Sektors, um später zurückzukehren. Damit gab er die Planeten dem Feind Preis, in der Hoffnung, dass dieser nur einmarschieren würde, das hatte die Republik auch vor. Aber zu diesem Zeitpunkt sollte kein Widerstand mehr existieren, die halbe Flotte verfolgte die flüchtenden Schiffe der Allianz, die restlichen Schiffe griffen die Planeten an und zerstörten in diesem Prozess sämtliche stationären Verteidigungsanlagen.
Von den zurückweichenden Schiffen blieben nach einigen Minuten nur noch wenig mehr als zweihundert übrig, zwar hatten sie dem Feind ein heftiges Rückzugsgefecht geliefert, aber das half nicht. Tatsächlich hatten sie eine der angreifenden Flotten vernichten können, jedoch blieben damit immer noch eintausend Feindschiffe auf dem Schlachtfeld und die Hälfte davon jagte die Flüchtenden. Bis in die Nähe des Asteroidengürtels schafften es nur knapp einhundert terranische Schiffe, immer noch verfolgt von den Republikanern. Die namenlose Fregatte aus der Werft übernahm die Führung, ihr Kommandeur befahl, die verbliebenen Minen auszuwerfen und die Schiffe sich selbst beschädigen zu lassen. Sinn des Ganzen war es, dem Gegner eine Selbstvernichtung vorzutäuschen, um im Schutze der Explosion in den Asteroidengürtel fliehen zu können. Letztlich wirkte die Operation wie eine Selbstzerstörung und kleinere Wrackteile garnierten den durch die Antimaterieexplosionen leer gefegten Raum. Die übrigen siebenundneunzig Schiffe entkamen in das Asteroidenfeld und zogen sich langsam immer weiter zurück.

Alarmsirenen ertönten, die Stimmen dutzender, nein, hunderter Offiziere schrieen durcheinander, kaum ein Wort war zu verstehen. Angriff, Vernichtung, Niederlage, Gefechtsbereitschaft, Besetzen der Positionen, das konnte man immer wieder heraushören. Andrew Barrett, Lieutenant zweiten Grades und Staffelführer im 47. Geschwader der Planetarverteidigung des vierten Planeten des Systems Mahagony, war längst durch das Schrillen des Alarms geweckt worden. Er hatte versucht, bei seinen Nachbarn oder vorbei eilenden Offizieren Informationen zu bekommen, doch waren diese bestenfalls lückenhaft. Jedenfalls wusste er schon durch den Alarm, dass sie angegriffen wurden, eine Durchsage hatte zwischenzeitlich bekannt gegeben, dass mit einer Invasion, mir Landetruppen gerechnet werden musste. Aus diesem Grund wurde momentan die gesamte Militäreinrichtung geweckt und ihre Kampfeinheiten gestartet.
In der Hauptstadt war es eigentlich tiefe Nacht, doch die Stadt war taghell erleuchtet, sämtliche Beleuchtungsmittel der Stadt waren aktiviert. Das schloss nicht nur die regulären, sondern auch die so genannte militärischen Beleuchtungsmittel mit ein. Letztere bestanden aus mehreren hundert Scheinwerfern und Beleuchtungsdioden, die über ganze Straßenzüge verteilt waren und eben diese problemlos erleuchten konnten. Bisher hatte man dies auf dem Planeten nie benötigt, dennoch wusste die Bevölkerung, was dies hieß, die Durchsagen bestätigten diese Vermutungen. Panik ergriff die Menschen und trieb sie in Richtung der rettenden Bunker, es spielte für die Militärführung bereits jetzt keine Rolle mehr, ob dabei Menschen überrannt wurden, denn im Führungsbunker tief unter dem Regierungssitz hatte man ob der Entwicklung im All längst begriffen, wie das ausgehen würde.
Sie hatten keine Zeit, auf jeden Rücksicht zu nehmen und die Menschen geordnet fliehen zu lassen, sie mussten dafür sorgen, dass wenigstens ein Teil der Population überlebte. Denn die Situation war katastrophal, das Planetenschild war inzwischen kollabiert, da es noch immer zu wenige Generatoren besessen hatte, die nächste Ebene der Verteidigung war aber bereits aktiv. Die Großstädte und die militärischen Anlagen verfügten ebenfalls über Schilde zum Eigenschutz, jedoch halfen auch diese gegen einen solch massiven Angriff nur begrenzt.
Andrew zog sich seine Pilotenuniform an, holte Pistole, Gewehr, Munition und Helm und verließ die Kaserne, in der er untergebracht war. Auf dem Flugdeck herrschte dasselbe Chaos, derselbe Lärm, dieselbe Hektik wie im Gebäude, Piloten rannten zu ihren Maschinen, die beiden hier stationierten Träger erbaten Starterlaubnis, die Bodentruppen sammelten sich, um in der Stadt Stellung zu beziehen.
„Geschwader 29 bis 34 haben Startfreigabe; Woronesch und Kara, Startfreigabe; 12. Division, Ausrücken zum Regierungsgebäude.“
Die Triebwerke der Träger leuchteten auf, der zwanzigjährige Lieutenant sah zu den das Stimmengewirr übertönenden Trägern hinüber und blieb kurz stehen. Die Träger starteten senkrecht und aktivierten dann ihre Haupttriebwerke, sie beschleunigten Richtung Orbit, um dort ihre Jäger zu starten und den Planeten vor Landungsschiffen zu schützen.
Die Materie-/Antimaterie-Sublichtsysteme der Schiffe basierten auf einem einfachen Prinzip, man stieß eine verschwindend geringe Menge Antimaterie aus und ließ diese mit einer ebenfalls geringen Menge Materie, vorzugsweise Wasserstoff, kollidieren. Die Explosion richtete sich aufgrund verschiedener Energieschilde in die Gegenrichtung der erwünschten Bewegungsrichtung und löste dadurch einen Impuls aus, der das Schiff in die erwünschte Richtung drückte. Diese Reaktion lief so schnell und oft hintereinander ab, dass das charakteristische weiße Glühen der Triebwerke entstand, die sichtbare Folge der Explosionen. Dieses weiße Glühen war sogar hell genug, die Scheinwerfer und Beleuchtung des Flugplatzes teilweise zu überdecken, das allerdings lag mehr an der Tatsache, dass das bei den Explosionen entstehende Licht ein geradezu stechend helles Weiß erzeugte.
Plötzlich leuchtete das gesamte Schild auf und eine Explosion heller als die Sonne blendete die Einrichtung, Andrew und das restliche Personal kniffen sofort die Augen zu.
Last edited by Ban on Thu, 11. Dec 08, 15:36, edited 1 time in total.
AP Nova
Posts: 1011
Joined: Tue, 1. Aug 06, 09:47
x3

Post by AP Nova »

Wenn ich bei DeiNaGoN schreibe muss ich wohl hier auch schreiben, gutes Kapitel und das Ende hört sich ziemlich nach Atomsprengkopf an, denke allerdings dass es sich hier eher um M/AM handeln wird...
Lordadmiral Atlan
Posts: 801
Joined: Thu, 18. Oct 07, 14:14

Post by Lordadmiral Atlan »

Die fsg ist gut, wie bisher immer.
Das System der Hawk war, finde ich, gut beschrieben :thumb_up: - Natürlich würde ich gerne wissen ob zwischen dem Mahagony-Sektor und der TFS Mahagony einen Zusammenhang gibt.

@AP Nova Ich glaube nicht, dass, wenn man M/AM Sprengköpfe verwenden kann, noch Nukes benutzt.

greetz Atlan
Ban
Posts: 2176
Joined: Fri, 6. Jul 07, 18:57

Post by Ban »

AP Nova wrote:Wenn ich bei DeiNaGoN schreibe muss ich wohl hier auch schreiben
Zu gütig... :roll: :mrgreen: :)
gutes Kapitel und das Ende hört sich ziemlich nach Atomsprengkopf an, denke allerdings dass es sich hier eher um M/AM handeln wird...
Erst einmal danke :) und dann sei gesagt, dass ich Atlan zustimme, wer Antimateriewaffen haben kann, braucht keine Nuklearwaffen mehr, die sind viel zu schwach...
Atlan wrote:Die fsg ist gut, wie bisher immer.
Das System der Hawk war, finde ich, gut beschrieben - Natürlich würde ich gerne wissen ob zwischen dem Mahagony-Sektor und der TFS Mahagony einen Zusammenhang gibt.
Auch hier bedanke ich mich zuerst einmal für das Lob :) und deine Frage wird beantwortet werden. ;)

Greetz Ban
AP Nova
Posts: 1011
Joined: Tue, 1. Aug 06, 09:47
x3

Post by AP Nova »

Lordadmiral Atlan wrote:Die fsg ist gut, wie bisher immer.
Das System der Hawk war, finde ich, gut beschrieben :thumb_up: - Natürlich würde ich gerne wissen ob zwischen dem Mahagony-Sektor und der TFS Mahagony einen Zusammenhang gibt.

@AP Nova Ich glaube nicht, dass, wenn man M/AM Sprengköpfe verwenden kann, noch Nukes benutzt.

greetz Atlan
Ich sagte ja bereits, dass es sich wohl eher um M/AM handeln wird...
User avatar
DeiNaGoN
Posts: 997
Joined: Tue, 7. Aug 07, 12:43
x3

Post by DeiNaGoN »

So, nun kommt meiner einer auch einmal zum Kommentieren :D

Wie immer waren gelungene Beschreibungen der Situation, in der sich Hawk und Allianz befinden, dabei. Besonders stachen dabei meiner Meinung nach die gewaltigen Verteidigungsanlagen von Hawk Prime heraus. Man konnte sich die richtig gut vorstellen.
Auch die verschiedenen Rammmanöver die vorkamen, waren gut beschrieben. Manchmal hab ich direkt an Star Trek: Nemesis dabei denken müssen. :P
Am herausstechensten fand ich jedoch den Angriff auf den Mahagony-Sektor, wo wieder einmal die Anspielung auf die taktische Überlegenheit der Menschen kam, obwohl ich mich auch manchmal frage, wieso die Republikaner nicht ebenso taktisch klug agieren, schließlich sind sie auch Menschen.
Allerdings ist mir eine Formulierungen seltsam vorgekommen, "gleißend weiß", denn eigentlich kann ja nur Licht gleißen, also müsste es doch "gleißend hell" sein, oder irre ich mich da?

Greetz, Dei
Last edited by DeiNaGoN on Thu, 11. Dec 08, 01:57, edited 1 time in total.
Ban
Posts: 2176
Joined: Fri, 6. Jul 07, 18:57

Post by Ban »

Wie immer waren gelungene Beschreibungen der Situation, in der sich Hawk und Allianz befinden, dabei. Besonders stachen dabei meiner Meinung nach die gewaltigen Verteidigungsanlagen von Hawk Prime heraus. Man konnte sich die richtig gut vorstellen.
Danke. :)
Auch die verschiedenen Rammmanöver die vorkamen, waren gut beschrieben. Manchmal hab ich direkt an Star Trek: Nemesis dabei denken müssen. :P
Was denn jetzt? Gut oder schlecht, erst schreibst du, dass sie gut beschrieben waren, dann nennst du Nemesis; entscheide dich mal, ob es jetzt gut oder schlecht war... :roll:
Am herausstechensten fand ich jedoch den Angriff auf den Mahagony-Sektor, wo wieder einmal die Anspielung auf die taktische Überlegenheit der Menschen kam, obwohl ich mich auch manchmal frage, wieso die Republikaner nicht ebenso taktisch klug agieren, schließlich sind sie auch Menschen.
Es ist weniger eine Sache der Abstammung als vielmehr eine der Geschichte, die Terraner und die Cingeaner sind zwar beides Menschen, doch haben sie sich über einen Zeitraum von Jahrtausenden anders entwickelt, die Terraner hatten in dieser Zeit viel mehr Kriege auf ihrer Welt als die Cingeaner auf der ihren, dadurch haben die Terraner ein größeres taktisches/strategisches Können.
Allerdings ist mir eine Formulierungen seltsam vorgekommen, zum einen "gleißend weiß", denn eigentlich kann ja nur Licht gleißen, also müsste es doch "gleißend hell" sein, oder irre ich mich da?
Das weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. :S

Greetz Ban
User avatar
DeiNaGoN
Posts: 997
Joined: Tue, 7. Aug 07, 12:43
x3

Post by DeiNaGoN »

Was denn jetzt? Gut oder schlecht, erst schreibst du, dass sie gut beschrieben waren, dann nennst du Nemesis; entscheide dich mal, ob es jetzt gut oder schlecht war...
Das war als Kompliment gedacht. ;) Star Trek: Nemesis mag zwar von der Story her strittig sein, aber rein handwerklich gibt es da nichts auszusetzen.
Da ich mir aber schon gedacht habe, dass du es andersrum verstehen würdest, hab ich den " :P"-Smilie hinzugefügt. :mrgreen:
Es ist weniger eine Sache der Abstammung als vielmehr eine der Geschichte, die Terraner und die Cingeaner sind zwar beides Menschen, doch haben sie sich über einen Zeitraum von Jahrtausenden anders entwickelt, die Terraner hatten in dieser Zeit viel mehr Kriege auf ihrer Welt als die Cingeaner auf der ihren, dadurch haben die Terraner ein größeres taktisches/strategisches Können.
:gruebel: Menschen, die nicht ihren Fokus darauf gelegt haben, ihre Feunde und Feinde zu übertrumpfen und nach Möglichkeit zur Gänze zu vernichten? Sowas gibt's? :roll: :mrgreen:
Das weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. :S
Na ja, ich bin mir schon ziemlich sicher, dass es "gleißend hell" sein sollte, schließlich heißt gleißend ja, dass etwas enorm hell ist. "Gleißend weiß" hört sich jedenfalls für mich schief an.

Greetz, DeiNaGoN

P.S.: Beitrag Nummer Sechshundert :D

Return to “Kreative Zone”