[Story] Freespace: Dark Abyss - Refallen

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Deepstar
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[Story] Freespace: Dark Abyss - Refallen

Post by Deepstar » Fri, 5. Oct 07, 03:14

Freespace: Dark Abyss – Refallen ist eine Neuauflauge der Geschichte Freespace: Dark Abyss aus dem Jahr 2004 welche auf das Freespace Universum aus den Computerspielen „Conflict: Freespace – The Great War“ und „Freespace 2“ basiert.

Ihr solltet zumindest „Freespace 2“ gespielt haben um die Story zu verstehen, ob die Geschichte ohne Freespace Kenntnisse überhaupt irgendeinen Sinn macht, kann ich soweit nicht versprechen.

Diese Geschichte hat mit Dark Abyss nur die Charakter- und Schiffsnamen sowie einzelne Storyfäden gemeinsam, die ursprüngliche Version muss nicht gelesen werden um alles zu verstehen. In manchen Fällen kann es sogar verwirrend sein, da die Charaktere hier teilweise ganz andere Charakterzüge aufweisen.

Diese Geschichte beginnt im Jahr 2380, also 13 Jahre nach den Ereignissen in Freespace 2.
In dieser Geschichte ist zwischen 2367 und 2380 nichts ereignisvolles passiert, wofür ihr als Leser Vorkenntnis benötigt.
Jede Ereignisse die in diesem Zeitraum vielleicht gespielt haben, werden im Laufe der Geschichten dann erklärt. Ebenso gibt es zu Anfang keine neuen Waffen und Schiffe, alle neuen Technologien werden im Laufe der Story dann eingeführt.

Die beigelegte Sternenkarte repräsentiert das GTVA Gebiet im Jahr 2380 und wurde dem Blackwater Operations Mod für Freespace 2 entliehen.
Das andere Bild zeigt die GVI Karnak die in dieser Story als vasudanische Installation und somit als Gegenstück zur GTI Arcadia verwendet wird. Das ist soweit auch die einzige „Technologie“ die in dem Freespace Universum aus der Story schon immer da gewesen ist und keine neue Errungenschaft ist.

Obwohl die Story ursprünglich gedacht war im Staffelformat mit 24 Einzelepisoden geschrieben zu werden, habe ich das Konzept mit 24 Folgen aus mehreren Gründen wieder gekippt, auf die ich nicht wirklich eingehen möchte. Das Staffelformat wird zwar beibehalten, allerdings wird eine Staffel jetzt auf wenige, dafür aber auch deutlich längere Geschichten, gestaucht die im Grunde das selbe erzählen, aber wo auf viel Leerlauf verzichtet wird. Wie viele Geschichten in einer Staffel entstehen kommt einzig und allein darauf an, wie viel verschiedene Geschichten für eine Staffel geplant sind.

Sternenkarte:
[ external image ]

GVI Karnak:
[ external image ]

Name: Freespace: Dark Abyss - Refallen
Autor: Deepstar/Novachen
Schreibdatum: September 2007 - heute
Originalsprache: Deutsch
Genre: Diverses
Alterskategorie: Mindestalter: 12. Empfohlen: 16+

Rechtliches: Die Rechte an Freespace gehören leider nicht mir, sondern Interplay und Volition Inc., ich arbeite jedoch noch immer mit Community Mitgliedern daran diese Rechte zu erwerben, damit sie Derek Smart nicht in die Hände fallen *fg*. Die Charaktere dieser Geschichte gehören jedoch mir und ich darf sie frei verwenden. Ich will mit mit dieser Story kein Geld verdienen, zumindest solange bis wir endlich die Rechte haben, daher steht diese Geschichte jedem zum Lesen zur freien Verfügung. Da diese Geschichte mein geistiges Eigentum ist, darf sie entsprechend nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung verändert oder in anderen Foren gepostet werden. Falls Ihr Interesse habt, diese Geschichte auf eurer eigenen Seite zum Download anzubieten oder in einem Forum zu schreiben, dann setzt euch bitte mit mir in Verbindung.
Diese Geschichte als seine eigene auszugeben ist natürlich strengstens untersagt. Falls Ihr es dennoch tut, solltet Ihr im Klaren darüber sein, dass ich euch deswegen sogar Anzeigen könnte, falls ich es auf irgendeiner Weise bemerke. Daher solltet Ihr euch mehr im Klaren darüber sein ob es das Wert ist oder mir doch einfach eine Private Nachricht oder E-Mail zu schicken.

Author's Notes:
Die Schiffe und Waffen in dieser Geschichte entsprechen 1:1 ihrem Spielvorbild, auch alle Großkampfschiffe weisen die selbe Ausstattung wie ihre virtuellen Vorbilder auf.
Die Physik in dieser Geschichte hat mit dem echten Weltraum nichts zu tun und bewegt sich daher auch im Spieluniversum, es ist also möglich ohne Verzögerung den Kurs und die Geschwindigkeit zu wechseln. Realistische Flugphysik gibt es nicht, was somit auch interessantere Raumkämpfe garantiert.

Legende:
XYZ - Normaler Satz
"XYZ" - Wörtliche Rede
XYZ - Namen von Schiffen, Geschwadernamen und Kampfnamen werden kursiv dargestellt.


Hauptcharaktere:
Commander Miharu Dragonfire Chen - (1x01)
(Lieutenant Commander in 1x01. Commander ab 1x01)
Lieutenant Junior Grade Nina Fairy Poltrin - (1x02- )
Lieutenant Mati Ming Chen - (1x03- )
Ensign Ivan Crazy Kresnoyzi - (1x03- )

Kapitelübersicht:
Staffel 1
1.01 - Neustart
1x01 - Neustart, Teil 1
1x02 - Neustart, Teil 2
1x03 - Zusammenstellung
1x04 - Erste Mission

1.02 - Greifende Hände
Last edited by Deepstar on Mon, 20. Oct 08, 20:50, edited 22 times in total.

Deepstar
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1x01 - Neustart, Teil 1

Post by Deepstar » Fri, 5. Oct 07, 03:14

Freespace: Dark Abyss
1x01 – Neustart, Teil 1



Wir befinden uns im Jahre 2380, dreizehn Jahre war es her, als die Shivaner Capella in eine Supernova und anschließender Gaswolke verwandelten. Dreizehn Jahre in denen die Shivaner wie schon einmal zweiunddreißig Jahre zuvor einfach verschwanden und man wie immer hoffte, dass sie auch da bleiben würden wo sie sich auch befanden und nie wieder kehrten.
Wie immer sorgte der Krieg gegen die Shivaner für tragische Verluste, der Bekannteste war mit Sicherheit der Verlust der GTVA Colossus, dem mächtigsten Schlachtschiff was je von Händen der Vasudaner und Terraner gebaut wurde. Ganze zwanzig Jahre dauerte der Bau, nur um von einer SJ Sathanas innerhalb von Minuten zerstört zu werden, ungefähr sechs Monate nach seinem ersten Einsatz war der ganze Stolz der GTVA auch schon wieder vernichtet. Nach der Zerstörung von Capella und dem Ende des Krieges war die Flotte der GTVA ziemlich geschwächt, viele Kampfverbände wurden im Nebel hinter Gamma Draconis aufgerieben und ausgelöscht, ebenso erreichten im Laufe der Evakuierung des Nebelgebietes vier Zerstörer den Sammelpunkt in Gamma Draconis nicht und galten ebenfalls als vernichtet.
Erst allmählich erholte sich die GTVA von den zahlreichen Verlusten und auch von den Folgen der NTF Rebellion. Die NTF war besiegt, trotzdem sorgten immer wieder Überlebende des Untergangs für Aufregung und die GTVA war einfach noch nicht in der Lage überall Ihre Autorität durch zu setzen. Das sorgte für einen Aufschwung von Privaten Schutz- und Transportunternehmen die damit die GTVA doch teilweise extrem entlasten konnte.
Aber wie das so ist, sorgte die GTVA auch nicht wirklich dafür, dass sie Ihre Stellung besser durchsetzen konnte, natürlich liefen die Werften auf Hochtouren und füllten die geschwächten Flotten mit bekannten Schiffstypen wieder auf, aber zur selben Zeit sorgte die Neugier dafür, dass sich das Gebiet der GTVA ausbreitete, so hatte man viele Sprungknoten gefunden die in bisher unbekannte Systeme führten und bevor man diese Systeme erkundet hatte, fand man dort bereits wieder einen neuen Sprungknoten wo man die Gegenseite sofort auch untersuchten musste.
So hatte die GTVA Karte mittlerweile zwölf neue Systeme zu bieten, wobei nur zwei davon erst richtig erkundet waren, in den anderen zehn waren die Forschungsschiffe noch immer mit der Grunderkundung beschäftigt, aber natürlich hatte man in all den Jahrzehnten nicht einmal die bisher bekannten GTVA Sektoren vollkommen erkunden können, wodurch alleine jetzt schon eine Arbeit von Jahrhunderten auf die beiden Rassen wartete, aber in jedem Jahr fand man irgendwie wieder einen neuen stabilen Sprungknoten in ein unbekanntes System, wodurch der Berg natürlich nie kleiner wurde.

Das Verhältnis zwischen Terranern und Vasudanern hatte sich in der Zwischenzeit noch mehr verbessert, aus den ehemaligen Feinden wurden jetzt wirklich sehr enge Alliierte, angefangen hatte der erneute Aufschwung der Beziehungen mit dem ersten Pilotenaustauschprogramm zwischen beiden Rassen während der zweiten Konflikts mit den Shivanern. Mittlerweile waren solche Programme alltäglich, nicht nur Piloten wurden ausgetauscht, sogar als terranischer Offizier konnte man mittlerweile auch für mehrere Wochen auf ein vasudanisches Schiff transferiert werden.
Es schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis aus dem beschränkten ein zeitlich unbeschränkter Austausch werden konnte, die Zukunft sah ganz klar vor, dass Terraner und Vasudaner dauerhaft gemeinsam auf einem Schiff arbeiten würden, vielleicht würde schon in fünfzehn Jahren die Trennung zwischen vasudanischen und terranischen Schiffen wegfallen, was eine neue Ära einleiten würde, nicht nur im Schiffsdesign.
Aber noch war es nicht soweit, noch war dies alle Zukunftsmusik, aber man gab sich Mühe den Weg in diese gemeinsame Zukunft zu bereiten.

Auf der GTD Hawaii im Sirius System war auch noch nichts von dieser Zukunft zu sehen, hier waren Menschen noch immer unter sich. So zum Beispiel auch Lieutenant Commander Miharu Chen, eine vierunddreißig jährige Kampfpilotin im Dienste der GTVA mit dem Rufzeichen Dragonfire. Miharu, mit Ihren pechschwarzen langen Haaren und Ihrem asiatischem Aussehen, kam aus einer Familie die dem Militär schon immer stark verbunden war, so nahm laut den Geschichten Ihrer Großeltern alles im späten 20. Jahrhundert den Anfang, als der erste Chen bei den damaligen chinesischen Luftstreitkräften im Einsatz war, so 1986 müsste es gewesen sein, wenn man den Erzählungen glauben konnte.
Seitdem spielte das Militär immer irgendwie eine Rolle in Ihrer Familie, natürlich gab es immer wieder schwarze Schafe, wie es so schön hieß, die nichts mit dem Militär zu tun hatten, aber mindestens einer der von 1986 folgenden Generationen war immer im Militär tätig, egal ob zu Wasser, am Boden, in der Luft oder später im Weltall, das zog sich bis heute durch die Familie. Miharu selbst war wie erwähnt Kampfpilotin auf der GTD Hawaii, sie war Teil des 54th Shark Geschwaders was auf diesem Zerstörer der Orion Klasse stationiert war. Ja, man konnte es kaum glauben, Schiffe der Orion Klasse waren noch immer im Einsatz, zwar wurden sie nicht mehr gebaut, aber sie wurden noch immer gepflegt und aufgerüstet, die GTVA konnte es sich auch gar nicht leisten diese alten Kisten auf den Müll zu werfen, wie bereits vorher erwähnt, man hatte einfach nicht genug Schiffe um die Autorität der GTVA zu gewährleisten, es wurde jedes einsetzbare Schiff gebraucht, würde man die Orion auf Seiten der Terraner und die Typhons auf Seiten der Vasudaner verschrotten, würde man sich ins eigene Bein schießen wie es so schön hieß.

Miharus Eltern waren auch im Militär tätig, Rear Admiral Lei und Commodore Jun Chen waren beide bei den Marines, während Ihr Vater Lei die 22. Marineeinheit leitete, war seine Frau, also Miharus Mutter, die Stellvertreterin. Beide waren auf der GTI Jupiter im Mirfak System stationiert, einem System hinter Epsilon Pegasi, was größtenteils in einem großen Nebel lag, der sich über viele Lichtjahre erstreckte und das Mirfak System lag eben am Rande dieser riesigen Nebelwolke, welche natürlich aufgrund seiner Größe noch immer Geheimnisse verbarg, schließlich konnte man da drin mehr als nur ein ganzes Sternsystem verstecken.
Miharu war allerdings auch kein Einzelkind, sie hatte noch einen jüngeren Bruder im Alter von 28 Jahren.
Mati, so war sein Name, war auch Kampfpilot bei der GTVA und hatte den Rang eines Lieutenants, war also einem Rang unter dem seiner Schwester. Gerade jetzt fiel Miharu auf, dass sie glatt vergessen hatte, wo Ihr Bruder eigentlich stationiert war. Natürlich hatte die Familie immer wieder Kontakt zueinander und schickten sich E-Mails, allerdings konnte sich Miharu einfach nicht mehr an dieses Detail erinnern, bei Gelegenheit würde sie einfach die letzte E-Mail vor drei Wochen noch einmal nachschlagen.
Was Miharu aber wusste war, dass Mati noch immer keine Frau fürs Leben gefunden hatte, er war noch immer auf der Suche, eine Suche die Miharu bereits vor fast einem Jahrzehnt beendet hatte, sie war auch seit sechs Jahren bereits verheiratet.
Ihr Mann war, wie konnte es fast anders sein, Kampfpilot und hatte den Rang eines Commanders.
Commander Pátrick Chen war allerdings nicht auf der GTD Hawaii, sondern er war Geschwaderführer der 68th Hammerheads auf der GTD Aquitane, die im Vega System stationiert war. Eigentlich hatte Miharu Ihren Mann das letzte mal vor rund zwei Monaten richtig gesehen, nämlich als es beide mal schafften zur selben Zeit Landurlaub zu bekommen, so hatten Sie zwei gemeinsame wunderschöne Wochen im Beta Aquilae System, Miharus Geburtsort, die wie üblich viel zu schnell vorbei gingen. Im Gegensatz zu Ihrer Familie hatte Miharu mit Ihrem Mann eigentlich regelmäßigen E-Mail Kontakt, jeden zweiten Tag fand Miharu eine Mail von Ihm in Ihrem Postfach. Ab und zu reichte es auch zu einer Bild-Übertragung wo sich beide immerhin so mal sehen und mit einander sprechen konnten, das war aber leider eher die Ausnahme als die Regel.
Eigentlich konnte man mittlerweile aufgrund der Vermischung der Menschen nicht mehr so wirklich die Wurzeln von Personen aufgrund des Namens schließen, aber sowohl in Miharus als auch in Pátricks Fall war dies noch möglich, Miharus Familie kam wie schon vorher erwähnt aus China und war auch da ziemlich Tradition gebunden, Pátricks Familie hatte seine Wurzeln im französischen Raum, in seiner Familie spielte die Tradition keine große Rolle, er hatte zum Beispiel keine große Kenntnisse von der Erde, obwohl er auch immerhin 34 Jahre alt war und im Alpha Centauri System aufwuchs, im Gegensatz zu Miharu die in Ihrer Jugend öfters mal ein Puzzle lösen musste, wo sie Länder auf einer Weltkarte zuordnen musste.
Pátrick war auch der einzige in seiner Familie der überhaupt was mit dem Militär zu tun hatte, sein Vater war Architekt im Alpha Centauri System und entwarf Gebäude für Terraner und Vasudaner, seine Mutter hingegen war vor zwölf Jahren spurlos verschwunden und niemand wusste so wirklich wo sie sich aufhielt, sie hatte Miharu auch entsprechend noch nie getroffen, aber sie war sich sicher, dass sie eine ebenso nette Person war wie Pátricks Vater.

Aktuell war Miharu allerdings auf dem Weg in den Einsatzbesprechungsraum, wo wahrscheinlich wieder einer diese langweiligen Patroullienflüge wartete, natürlich gab es noch immer Piraten und andere Störenfriede, aber Sirius war in den letzten Wochen ziemlich ruhig.

Die GTD Hawaii hatte sieben stationierte Geschwader an Bord die alle vollkommen unabhängig von einander funktionierten und jedes hatte auch einen eigenen Geschwaderführer. Allerdings waren alle Geschwaderführer auch Vice Admiral Nora Klein unterstellt die hier neben der GTD Hawaii auch die komplette neunte Flotte der GTVA leitete, die auch in diesem System stationiert war.
Ein Geschwader der GTVA bestand in der Regel aus bis zu zwanzig Piloten, oft waren es auch nur zwölf oder auch sechszehn.
Bei den Sharks hatte Miharu nichts mit der Leitung zu tun, sie war, was die Rangfolge anging, erst an dritter Stelle, neben Commander Jan Svensson war auch noch Lieutenant Commander Mick Öztli vor Ihr, sie war dafür in der Regel dann Leiterin eines Flügels die meistens aus vier Schiffen bestanden, jedoch gab es natürlich auch nur Flüge zu zweit oder zu sechst.
Als Miharu den Einsatzbesprechungsraum erreichte, war sie überrascht, dass er noch nicht sonderlich gefüllt war, neben Commander Svensson waren nur fünf andere Piloten zu finden, keiner im Rang höher als Lieutenant Junior Grade.
Commander Svensson war ein hochgewachsener Mensch mit kurzen braunen Haaren und war zwei Jahre älter außerdem wirkten seine Körpergröße von 1,85m im Vergleich zu Ihren 1,62m von riesig und sie musste wirklich zu ihm hoch schauen wenn er Ihr direkt gegenüber stand, aber natürlich grüßte er sie, als er sie erblickte.
Sie grüßte zurück und setzte sich auf den Platz den sie auch in den vergangenen Jahren einnahm, einen Platz in der zweiten Reihe.

Es dauerte noch ganze zehn Minuten bevor der ganze Rest des Geschwaders eintraf, Commander Svensson stellte sich jetzt auf sein Pult und begann die Einsatzbesprechung. Das Pult des Geschwaderkommandanten war immer am Ende des Raumes vor den ganzen Sitzreihen, vor den Sitzreihen ausgesehen befand sich hinter ihm auf größerer Höhe eine Videotafel wo die Einsatzziele aufgezeigt wurden.
„Okay Leute. Ruhe bitte, Ruhe.“, sprach er plötzlich mit lauter Stimme und das Getuschel was Miharu noch vor und hinter ihr hörte verstummte.
Der Commander schaute in den Raum und begann dann seine Einsatzbesprechung.
„In wenigen Minuten wird ein GTVA Konvoi von Regulus hier eintreffen. Wir haben den Befehl erhalten, diesen Konvoi sicher bis zum Alpha Centauri Sprungknoten zu geleiten wo er von dort weiter nach Tau Sigma fliegen wird.“, erzählte der Commander und auf der Videotafel leuchte eine Übersicht vom Sirius System auf, wo auch die Position der Flotte, wie auch die drei Sprungknoten als auch die GTI Mannheim, die Station des Typs Arcadia aufgezeigt wurde.
«Wir werden das Geschwader in vier Flügeln aufteilen. Der Flügel Alpha, bestehend aus Spirit, Hacker und Tiger, werden den Konvoi hier beim Sprungknoten empfangen. Spirit ist Flügelanführer.“, erzählte Commander Svensson und Nav Punkt Alpha leuchtete auf der Videotafel direkt am Sprungknoten nach Regulus auf. „Lion King. Du leitest Flügel Beta und wirst zusammen mit Ghost, Big Sister und Killer den Konvoi bei der GTI Mannheim empfangen, wo er kurz halt machen wird um Nachschubsgüter aufzunehmen.“, berichtete Commander Svensson weiter und Nav Punkt Beta leuchtete nun bei der GTI Mannheim auf.
„Dieser Halt wird mit Sicherheit ein paar Minuten dauern, schlaft also nicht gleich ein.“, fügte er hinzu, was zu ein paar wenigen Lachern bei den Piloten führte.
„Die nächste Etappe ist der Nav Punkt Gamma wo der Konvoi aufgrund der Entfernung von der Mannheim zum Alpha Centauri Sprungknoten Ihren Sprungantrieb aufladen muss. Entsprechend wird der Gamma Punkt vom Flügel Gamma beschützt der in dieser Mission von Hunter geleitet wird, ich stelle dir Fairy und Turbo zur Verfügung.“, sagte er weiter und der Nav Punkt Gamma leuchtete auch auf der Tafel entsprechend inmitten der Strecke von der Arcadia zum Alpha Centauri Sprungknoten auf.
„Ich danke Ihnen für das Vertrauen, Sir.“, antwortete dagegen der Lieutenant der den Rufnamen Hunter besaß und zwei Reihen hinter Miharu saß. Es war erst der vierte Einsatz wo er einen Flügel leiten durfte und er war immerhin schon knapp über ein Jahr hier.
„Nichts zu danken, du hast dir das durchaus verdient.“, antwortete der Commander ruhig und ehrlich.
„Der letzte Flügel wird den Konvoi dagegen beim Alpha Centauri Sprungknoten übernehmen und warten bis er das System verlassen hat. Der Delta Flügel wird von Goblin geleitet und Fireball und Devil werden Ihm bei dieser Aufgabe assistieren.“, der Sprungknoten nach Alpha Centauri blinkte und Nav Punkt Delta stand da entsprechend dran.
Miharu selbst war ziemlich verwirrt, Sie und sich selbst hatte der Commander bei diesem Einsatz gar nicht berücksichtigt, sie hob daher die Hand.
„Noch keine Fragen, bitte.“, sagte er sofort und sie senkte Ihre Hand wieder.
„Ihr werdet mit den Perseus fliegen und Ihr könnt eure Bewaffnung selbst bestimmen. Euer Auftrag ist einfach, wartet bis der Konvoi in eurem Bereich angekommen ist und eskortiert Ihn solange bis er wieder euer Gebiet verlässt. Falls dies geschehen ist, könnt Ihr bereits zur Hawaii zurückkehren. Fragen?“, sagte er nun. Sofort hob Miharu und auch mehrere andere sofort wieder die Hand.
„Ja?“, sagte der Commander und zeigte mit seiner Hand auf eine junge Pilotin in der dritten Reihe. Fairy.
„Von was für einem Konvoi sprechen wir hier überhaupt?“, erkundigte sie sich und sofort gingen auch ein paar andere Hände runter.
„Laut den Informationen die mir vorliegen ist dieser Konvoi teilweise voll mit Zivilisten und anderen Nachschubsgütern wie Baumaterialien, sehr wahrscheinlich um die Erschließung von Tau Sigma voran zu treiben. Der Konvoi wird von der GTC Ling Xian eskortiert, einem alten Kreuzer der Fenris Klasse. Im Falle eines Angriffes ist diese aber natürlich nicht in der Lage allein den Konvoi zu verteidigen, deswegen kommen wir ins Spiel.“, antwortete der Commander ruhig.
Die Pilotin nickte darauf und signalisierte damit es verstanden zu haben.
Goblin?“, fragte der Commander nun. Der genannte Pilot hatte nämlich auch eine Frage.
„Wieso müssen vier ganze Jäger um die Mannheim herum schwirren? Sollte man diese vier Jäger nicht auf die anderen Flügel verteilen?“, erkundigte sich der Pilot, nämlich Mick Ötzli. Damit blieb nur noch Miharus Hand in der Luft.
„Könnte man, aber unser Auftrag ist nun einmal den Konvoi durch das ganze System zu bringen, das schließt den Halt bei der Mannheim eben ein. Und die Verteidigungsjäger dort haben auch schon genug mit anderen Konvois zu tun, wir müssen sie ja nicht unbedingt zusätzlich belasten.“, antwortete der Commander ruhig und der Lieutenant Commander ließ diese Antwort mal gelten.
Dragonfire?“, fragte der Commander jetzt, wo nur noch Ihre Hand übrig blieb. Allerdings schien er fast zu wissen, was für eine Frage kommen würde.
„Sir, wieso wurde ich nicht für den Einsatz berücksichtigt?“, fragte Miharu ganz offen.
„Lieutenant Commander, wir beide haben einen anderen Einsatz zu dem ich gleich kommen werde.“, gab er die doch leicht überraschende Antwort mit der Miharu nicht wirklich rechnete.
„Ich verstehe.“, antwortete Sie daher schnell um die Einsatzbesprechung nicht weiter zu verzögern.
„Okay, wenn das alles war. Alpha Flügel startet sofort, die anderen in einem Intervall von fünf Minuten. Bis auf Dragonfire dürfen sie alle wegtreten!“, gab der Commander bekannt und nun wurde es laut im Raum und alle standen auf und verließen die Sitzreihen, auch Miharu stand auf um die Leute besser vorbei lassen zu können, es dauerte nicht einmal zwei Minuten und der Raum war bis auf die beiden Gestalten leer.
„Okay Lieutenant Commander, Vice Admiral Klein hat für mich einen besonderen Einsatz vorgesehen und ich habe mich entschlossen sie als meine Flügelpilotin auszuwählen.“, sprach der Commander etwas leiser, da er nicht an seinem Pult stand, sondern direkt vor der ersten Sitzreihe wo sie ihm also näher war als sonst.
„Ich verstehe Sir, um was für einen Einsatz geht es?“, erkundigte sie sich.
„Die Brücke hat vor einer Stunde in der Nähe des Deneb Sprungknotens merkwürdige Signale empfangen, Vice Admiral Klein möchte, dass ich mit meinem Flügelmann diese Koordinaten überprüfe.“, sagte er ruhig.
„Eine Idee was es sein könnte?“, wollte Miharu wissen.
„Wir vermuten, dass die Signale verschlüsselte Kommunikationsmeldungen sind, von Piraten. Womöglich wollen sie sich dort neu organisieren. Wir werden daher mit Lokis fliegen und diese Koordinaten überprüfen.“
„Ich verstehe. Bewaffnung?“, frage Miharu. „Standardbewaffnung, Subach HL-7 und Prometheus S, sowie Harpoon und Tempest Raketen. So sollten sie uns aufgrund unserer Bewaffnung nicht sofort als GTVA Jäger identifizieren, der ID-Transmitter wird nämlich deaktiviert.“, bekam sie als Antwort.
Nachdem auch die letzten Details besprochen waren, machten sich beide gemeinsam auf dem Weg zum Hangar.
Im Hangar angekommen sahen sie gerade, wie der Gamma Flügel gerade den Hangar verließ.
Ein Mechaniker kam auf die beiden Piloten zu.
„Commander, Ihre Lokis sind einsatzbereit. Folgen sie mir bitte.“, sagte er ohne zu zögern und führte die beiden durch den Hangar.
„Wir haben den Lokis, soweit es in dieser Zeit ging, einen neuen Anstrich gegönnt und ein paar schwere Macken rein gemacht, damit es einem beschädigten Piratenjäger am nächsten kommt.“, berichtete er auf dem Weg zu den Aufklärungsjägern.
Als die beiden Jäger in Sichtweite waren, staunte Miharu nicht schlecht, statt dem üblichen weiß-schwarzem Design hatte man das Schiff teilweise mit roter und blauer Farbe übersprüht und vor allem die Stationierung des Jägers, also das GTD Hawaii, was im Normalfall auf den Hüllen der Jäger und Bomber stand, unkenntlich gemacht.
Außerdem konnte man die zahlreichen Löcher bereits mit bloßem Auge sehen.
„Da haben Sie sich ja richtig Mühe gegeben, gute Arbeit!“, lobte Commander den Mechaniker und sein Team.
„Gern geschehen, die Schiffe sind bereit, sie können jederzeit starten.“, sprach der Mechaniker weiter.
„In Ordnung, Lieutenant Commander, sind sie bereit?“, fragte Commander Svensson nun seine Begleiterin, die darauf nur nickte.
„Dann sehen wir uns draußen.“, sagte der Commander abschließend und bewegte sich auf eines der Schiffe zu und kletterte hinein. Miharu machte es wenige Sekunden später genauso und kletterte ins Schiff.
Obwohl der Loki mit zu den ältesten Jägern gehörte, waren noch immer welche von Ihnen im GTVA Einsatz, besonders für Undercovereinsätze bei Piraten, die ohnehin nur alte Technologien nutzten, war dieser Jäger noch immer beliebt, das Alter sorgte eben auch für eine entsprechende Verbreitung. Trotzdem waren auch die alten Jäger und Schiffe aufgrund diverser technischer Verbesserungen noch immer in der Lage mit den meisten neuen Schiffen mitzuhalten, auch wenn langsam die Zeit erreicht wurde, wo der Rückstand immer größer wurde und nicht mehr alle neuen Sachen in den alten Schiffen funktionierten, aber so war er eben, der Lauf der Zeit.
Zeit war auch ein Gutes Sprichwort um auf die Zuverlässigkeit zu sprechen zu kommen, diese alten Schiffe waren noch immer erschreckend zuverlässig, natürlich hörte man jedes Jahr von immer mehr technischen Ausfällen auf alten Schiffen und Jägern die noch aus dem ersten Großen Krieg stammten, aber trotzdem war der Ausfallgrad von diesen Schiffen erschreckend gering, eine notdürftige Feldreparatur bei einer Fenris sorgte zum Beispiel dafür, dass das Triebwerk die nächsten Jahre wieder fehlerfrei funktionierte, Technik war nun einmal verrückt.
Um solche Ausfälle aber auch auf ein Minimum zu reduzieren, hatte die GTVA auch die fünf jährige technische Überprüfung angeordnet, jedes Militärschiff was älter als 30 Jahre war, musste alle fünf Jahre auf Herz und Nieren durch getestet werden, die Schiffe die jünger waren, mussten dagegen nur alle zehn Jahre so eine Prozedur durchleben.

Miharu wusste natürlich nicht wann Ihr Jäger das letzte mal überprüft wurde, aber es interessierte sie ja auch nicht, Ihre Aufgabe war es diese Schiffe zu fliegen und nicht für deren Einsatzbereitschaft zu sorgen und noch weniger interessierte es sie, als das Schiff ohne Probleme der Aktivierung der Triebwerke zustimmte und sie den Hangar des Orion Zerstörers verlassen konnte.
„Ok, Lieutenant Commander, ich übermittle Ihnen jetzt die Zielkoordinaten, wir springen wenn sie bereit sind.“, klickte es im Funk kurz nachdem Miharu die Hawaii verlassen hatte, sofort wurde auf Ihrem Monitor ein neuer Dateneingang aufgezeigt.
Miharu drückte auf den Touch-Screen durch ein paar Menüpunkte und schon war der Sprungantrieb auch mit den eingegangenen Koordinaten gefüttert.
„Ich bin bereit zum Sprung, Commander.“, sagte sie im ruhigen Ton.
„Sprungantrieb aktivieren, wir sehen uns auf der anderen Seite.“, kam sofort als Antwort und Miharu betätigte den Knopf zum aktivieren des Sprungantriebs, sofort konnte sie hinter sich das hochfahren des Sprungantriebes hören und es dauerte nicht lange bis sich der blau schimmernde Zugang zum Subraum öffnete und der Loki Jäger herein flog.

Auf der anderen Seite angekommen wusste Miharu sofort was los war, im Zielgebiet waren zahlreiche Jäger des Typs GTF Loki und GTF Hercules sowie zwei Fenris Kreuzer vertreten.
„Offenbar hatten Sie Recht, Commander. Das sieht stark nach Piraten aus!“, kommentierte dies Miharu als auch Jan Svensson wenige Augenblicke mit seinem Loki aus dem Subraum auftauchte.
„Ja, wir sollten es sofort der Hawaii melden.“, antwortete der Commander sofort.
„Command, hier spricht Commander Svensson, wir haben das Zielgebiet erreicht und bestätigen den Kontakt mit Piraten. Wir haben hier zwei Fenris die von zwei Flügeln voll mit Hercs und Lokis begleitet werden.“, berichtete er auch sofort seinem Trägerschiff.
„Hier Command, gute Arbeit. Wir schicken sofort die GTCv Pacifica und die GTC Eclypse, sie sollten in weniger als fünf Minuten bei Ihnen sein. Sie haben die Feuerfreigabe sobald die beiden Schiffe aus dem Subraum treten.“, kam die Antwort von Vice Admiral Klein die damit die Verbindung beendete.
Zwar fand Miharu das Schicken von gleich zwei Schiffen, nämlich einer Deimos Korvette und einem Aeolus Kreuzer für diese beiden klapprigen Fenris zwar etwas zuviel, aber natürlich konnte man sich in diesen ansonsten ruhigen Zeiten auch so einen Luxus im System leisten.
Die beiden GTVA Lokis ohne Kennung, näherten sich nun dem Sammelpunkt der Piraten.
„Ankommende Lokis, hier spricht die Blackbeard, bitte identifizieren sie sich!“, fragte jetzt einer der Piraten auf einen der Kreuzer.
„Ich übernehme das.“, sprach der Commander auch wieder sofort in den internen Kommunikationskanal der nur er und Miharu benutzen konnten, weil die anderen natürlich nicht die Zugangscode für die Verschlüsselung besaßen.
„Wir sind von einem Piratenkonvoi der vor drei Tagen von der GTVA aufgerieben wurde, wir konnten Sie endlich abschütteln und haben Ihr Signal empfangen, wir sind froh Sie zu sehen.“, redete der Commander äußerst überzeugend.
„Was für einen Konvoi?“, wollte der Pirat wissen.
„Der von Alpha Centauri nach Deneb!“, entgegnete der Commander sofort.
„Darüber ist mir gar nichts bekannt. Ich werde Rückfragen, bleiben Sie auf Distanz!“, lautete die Anweisung und sofort kam ein Flügel der Hercules Jäger näher.
„Oh, oh!“, stellte der Commander fest.
„Haben Sie wirklich geglaubt die würden uns sowas abnehmen?“, kommentierte die Miharu die von dieser Situation nicht so wirklich überrascht wurde, es war einfach mit Ansage.
„Ein Versuch war es ja wert, oder?“, antwortete der Commander leicht beleidigt. Während Sie diesen Satz hörte umklammerte Sie jetzt auch Ihren Steuer- und damit den Feuerknopf ein bisschen fester, damit sie jetzt jederzeit das Feuer erwidern konnte.

Was unausweichlich schien wurde hinterher auch unausweichlich, ohne weitere Ankündigung eröffneten die Hercules das Feuer auf die beiden Lokis, während der Commander davon doch überrascht wirkte, drückte Miharu sofort den Feuerknopf und die lila und grünen Geschosse verließen Ihren Aufklärungsjäger und das Schild eines Hercules blitzte hellblau auf bevor Miharu den ankommenden Jägern auswich die ebenfalls in mehreren Farbkombinationen leuchteten.
Durch das Ausweichmanöver sah es jetzt so aus, dass Miharu von einem Hercules verfolgt wurde während der Commander es gleich mit drei von Ihnen zu tun bekam.
Dragonfire, ich brauche hier Hilfe!“, rief Jan auch sofort um Hilfe.
„Einen Moment noch.“, gab Miharu schnell bekannt, sofort verringerte sie die Geschwindigkeit und schob den Steuerknüppel von ihr weg, der Hercules war ein schwerer Jäger und daher langsamer und lange nicht so wenig wie ein GTF Loki, wodurch Miharu in der Lage war Ihren Verfolger auszumanövrieren und ihn mit mehreren Salven Ihrer Geschütze auszulöschen.
Sofort nahm Sie Kurs auf Ihren Flügelpiloten der die höhere Wendig- und Geschwindigkeit ebenfalls zu seinem Vorteil nutzen konnte, trotzdem deckten Ihn die Verfolger ganz schön mit Raketen zu und ebenfalls bekam er kein klares Schussfeld.
Als sie in Feuerreichweite war, feuerte sie sofort mit einer Doppelsalve Harpoons auf einen der Hercules der auch sofort abdrehte und sich Miharu zuwand. Für ihn ein folgenschwerer Fehler, weil dies Commander Svensson ausnutzen konnte, er wendete trotz seiner beiden Verfolger und feuerte jetzt auf das Heck des abgedrehten Hercules welches durch die beiden Raketen bereits schon in Mitleidenschaft gezogen wurde, Miharu selbst deckte den schweren Jäger ebenfalls mit Geschossen zu, auch wenn der selbst auf Sie feuerte, aufgrund dieser kurzfristigen 2-gegen-1 Situation hatte der GTF Hercules nun wirklich keine große Überlebenschance und sein Ausweichmanöver kam viel zu spät.
„Lächerliche Amateure!“, freute sich der Commander der solche Ausbrüche von Gefühlen, hier die Freude über den Abschuss, selten für sich behalten konnte. Die beiden GTVA Lokis gingen nun auf Kollisionskurs.
„Sie wissen, wie es geht.“, sprach er nun zu Miharu, die darauf nur mit einem „Holen wir sie uns, Sir!“, antwortete. In Wirklichkeit hatte sie jedoch große Angst vor dem kommenden Manöver. Die beiden Lokis kamen sich immer näher und der Loki des Commander zog immer noch zwei GTF Hercules hinter sich her, die die Situation scheinbar gar nicht erfassten und trotzdem weiter feuerten, offenbar hatten Sie Ihre Raketen bereits aufgebraucht, denn mit Ihnen hätten sie den Loki bereits längst in Einzelteile verwandeln können.
„Ziel erfasst!“, gab Miharu durch, als der Harpoon Zielcomputer einen der GTF Hercules auf schaltete. „Warten sie noch!“, befahl der Commander und kam Ihrem Loki immer und immer näher.
Miharu umklammerte Ihren Steuerknüppel wieder fester und war bereit jederzeit die Raketen zu zünden und sofort auch die Laser abzufeuern.
200m
„Moment noch!“, kam wieder die Anweisung und Miharu wurde langsam nervös.
100m
„Noch nicht!“, rief der Commander wieder und Miharu verspürte immer mehr den Impuls diesem ankommenden Loki auszuweichen, Nervenstärke gehörte definitiv nicht zu Ihren Charaktereigenschaften, sie sah in ihrem inneren Auge bereits den Zusammenstoß und dann würden Sie die Amateure sein, aber noch konnte sie diesen Impuls unterdrücken.
50m
„Halten Sie sich bereit!“, gab Jan Svensson durch und Miharu versuchte sich irgendwie zu beruhigen. „Es passiert schon nichts.“, redete sie sich selbst ein und hatte damit sogar Erfolg.
„Jetzt!“, schrie der Commander und Miharu drückte die beiden Knöpfe.
Die Raketen gingen knapp an das Triebwerk der Loki vom Commander vorbei, der mit aller Kraft diesem kommenden Zusammenstoß verhindern wollte, zwar wurde sein Schiff durchaus noch von ein paar Geschossen seiner Flügelpilotin getroffen, aber die Raketen und die Geschosse erreichten auch Ihr Ziel und ein lauter Knall signalisierte eine explodierte Hercules.

Miharu bekam jetzt den Jubelsturm Ihres kommandierenden Offiziers zu hören, während Sie durch die zahlreichen Trümmer der ehemaligen Hercules flog, die zahlreiche Geräusche auf der Hülle und der Cockpitscheibe verursachten.
Wie Miharu alsdann feststellte, hatte der letzte Hercules abgedreht und kehrte zu den beiden Fenris Kreuzern zurück die diesem Spektakel aus der Entfernung nur zuschauen konnten, allerdings wollte man nicht auch noch den zweiten Flügel riskieren und womöglich auch die Lokis verlieren.
Zwar nahmen auch Miharu und der Commander die Verfolgung des letzten Hercules auf, hatten aber beschlossen nicht bereitwillig in den 1,5 Kilometer Radius der Fenris' zu begeben, wo sie dann mit den Anti-Jäger-Strahlgeschützen gefeuert hätten und wo die Überlebenschance gleich deutlich geringer war.

„Da kommt die Kavallerie!“, sprach der Commander erfreut als die GTCv Pacifica und die GTC Eclypse endlich aus dem Subraum austraten. Sie wurden von vier Flügeln GTF Hercules Mark II begleitet, die einem anderen Geschwader von der GTD Hawaii angehörten.
„Hier spricht die GTCv Pacifica, im Namen der GTVA an alle Piraten. Ergeben Sie sich! Sie haben keine Fluchtmöglichkeit. Schalten Sie Ihre Systeme ab und bereiten Sie sich auf die Enterung Ihrer Schiffe vor.“, sprach die Offizierin im Rang eines Captains, eigentlich einem recht niedrigen Rang, da er nur ein Rang über dem von Commander Svensson war.
„Das können wir nicht akzeptieren. So leicht kriegt Ihr uns nicht!“, kam als Antwort von der Blackbeard.
„Wie sie wollen. Eclypse, erfassen Sie die PC Blackbeard. Waffenkontrolle, ebenfalls bereithalten um auf die Blackbeard zu feuern!“, lautete die darauf folgende Anweisung.

Der Kreuzer, der auf den Namen Blackbeard hörte, war tatsächlich verrückt geworden und eröffnete das Feuer auf die Pacifica und war dabei zu wenden um die Deimos in den Feuerbereich des Hauptgeschützes zu bekommen.
„GTVA Jäger, halten Sie sich von der Blackbeard fern!“, gab die Captain bekannt.
Sofort konnte man das grüne Leuchten der Strahlkanonen auf den beiden GTVA Schiffen erkennen die signalisierten, dass sich die Geschosse gerade aufluden, das grüne Leuchten auf den Schiffen wurde immer größer bis es wenige Augenblicke später sich in mehrere tödliche Strahlen verwandelten die die Blackbeard ohne großen Widerstand durchbohrten und vernichteten.
„Hier die McAuliffe, wir kapitulieren! Bedingungslos!“, meldete sich sofort nach der Vernichtung des Schwesterschiffes die andere Fenris, man spürte in der Stimme wirklich, dass die Piraten sehr eingeschüchtert waren, ja sie hatten sogar Angst.
„Sehr vernünftig, halten Sie sich bereit. Ihren Leuten wird nichts geschehen.“, versicherte die Offizierin. „Commander Svensson. Wir haben die Situation hier unter Kontrolle, Sie und Ihr Flügelpilot können zur Hawaii zurückkehren!“, gab sie zudem an Jan weiter.
„Verstanden, wir kehren zurück. Lieutenant Commander, unsere Mission ist erledigt.“, redete er zufrieden, dabei hatte sein Schiff sogar was abgekriegt, aber trotzdem war die Mission erfolgreich, Miharu aktivierte daraufhin den Subraumantrieb und sie kehrte zur Hawaii zurück.

Zwei Stunden waren seit der Landung mittlerweile vergangen und Miharu tat das, was sie immer nach einer Mission tat, nämlich sich einfach in Ihrem Quartier zu entspannen.
Dort fand sie auch immer was zu tun, egal ob es das Säubern vom Quartier war, es aufzuräumen oder Ihre Mails zu überprüfen oder auch ganz einfach ein Buch zu lesen.
Aktuell machte sie jedoch was, was sie in letzter Zeit etwas versäumt hatte, nämlich mal wieder mit Ihren Eltern in Kontakt zu treten, allerdings nur in schriftlicher Form, sie erzählte aber eigentlich das selbe wie immer, wie es Ihr selbst ging und über die letzten Erlebnisse.
Sie hatte Ihren Text aber noch gar nicht fertig als die Lautsprecher im Schiff aufheulten.
„Lieutenant Commander Chen, bitte ins Büro von Vice Admiral Klein kommen. Lieutenant Commander Chen, bitte melden Sie sich im Büro des Vice Admirals.“, ertönte eine männliche Stimme die Miharu auch leicht aus den Gedanken riss.
Als sie die Durchsage hörte, war sie durchaus überrascht, denn bisher hatte sie noch nie die Ehre in das Quartier der Vice Admiral gerufen zu werden, allerdings musste sich Miharu beim zweiten Gedanken eingestehen, dass es vielleicht doch keine Ehre war, allerdings musste sie eigentlich nichts befürchten. Sie hatte sich nichts zu Schulden kommen lassen, was einen Rapport bei der Vice Admiral gerechtfertigte.

Sofort machte sich Miharu auch auf den Weg und nach mehreren Gang über mehrere Minuten stand sie vor der Tür zum Büro von Vice Admiral Nora Klein.
Sie klingelte und vom inneren kam ein dumpfes „Herein.“ und die Tür schwang auf und Miharu trat ein.
Miharu war sichtlich überrascht, als sie neben Vice Admiral Klein auch noch Commander Svensson, der vor Ihrem Schreibtisch stand, erblickte.
„Vice Admiral. Melde mich wie befohlen.“, sprach Miharu sofort salutierend und begrüßte den Commander erst dann mit einem „Sir“, als die Vice Admiral den Salut so halb erwiderte.
Nora Klein war eine 63 Jahre alte Frau die in Ihrem Leben bereits so einiges hinter sich brachte, geboren im Jahre 2317 erlebte sie somit den Krieg zwischen Terranern und Vasudanern und hatte auch beide Shivaner Angriffe hinter sich gebracht, trotz allem Erlebten griff sie sowohl im ersten, als auch im zweiten großen Krieg aktiv ins Geschehen im Kampf gegen den Shivaner ein, im ersten Konflikt noch als Brückenoffizierin auf einem Fenris Kreuzer war sie beim zweiten Angriff diesmal die kommandierende Offizierin einer Deimos Korvette, die jedoch erst nach dem Fall der NTF an die Front geschickt wurde, da sie zuvor eben genau mitten im Getümmel gegen die Neo Terranische Front verwickelt war.
„Nun Lieutenant Commander.“, sprach sie in einem wirklich harten Ton auf.
„Ich hatte eben ein langes ausführliches Gespräch mit Commander Svensson über sie.“, redete sie nach einer kurzen Pause weiter. Miharu hörte gespannt zu, fragte sich im inneren aber natürlich worüber man genau geredet hatte.
Die Vice Admiral stand jetzt sogar von Ihrem Stuhl auf und ging jetzt am Commander vorbei direkt auf Miharu zu.
„Nun Lieutenant Commander, wir beide sind äußerst zufrieden mit Ihrer Jahrelangen Arbeit hier an Bord, daher werde ich in Kraft meines Amtes Sie in den Rang eines Commanders befördern.“, sprach sie ganz ruhig und schüttelte Miharu die Hand die es gar nicht fassen konnte.
„Herzlichen Glückwunsch, Commander. Das haben Sie sich verdient!“, sagte die Vice Admiral durchaus ernst und gab ein kleines Kästchen an den Commander hinter Ihr weiter.
„Danke, Madam. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll.“, brachte Miharu dann endlich mal hervor, zu überrumpelt war sie jetzt von dieser Beförderung.
Während sich Nora Klein wieder zu Ihrem Schreibtisch zurückzog, trat jetzt Commander Svensson hervor, der das Kästchen in der Hand hielt und jetzt auch vor den Augen Miharus öffnete, der Inhalt des Kästchens waren drei zweistufige Rangabzeichen die den Rang eines Commanders signalisierten. Er übergab das Kästchen an Miharu die es freudig in Empfang nahm.
„Herzlichen Glückwunsch.“, sagte nun auch Jan Svensson erfreut und schüttelte Ihr die Hand.
Sofort steckte Miharu das Kästchen in Ihre Tasche, nur noch Leute die sich auf was einbildeten und sich für was besseres hielten steckten Ihre Orden und Rangabzeichen an die Uniform, alle anderen legten solche Sachen in die passenden Fächer des Medaillenkoffers im Quartier.
Miharu war eine dieser Leute und würde die Rangabzeichen nachher in den Koffer tun, was sie mit den alten Abzeichen machen würde, wusste sie allerdings noch nicht.
Jetzt trat auch wieder Vice Admiral Klein hervor, mit einem Aktenordner und hielt Ihn Miharu hin.
„Ihre neuen Befehle, Commander.“, sprach sie ganz dienstlich.
Sofort blätterte Miharu durch die Akten und erschrak fast. Es war ein Versetzungsbefehl.
Allerdings nicht nur irgendein Befehl, sondern Sie bekam ein eigenes Geschwader, sie wurde Geschwaderführerin.
„Ma'am, das ist ja ganz am Ende des GTVA Gebiets.“, sagte sie leise und fassungslos, als sie die ersten beiden Seiten gelesen hatte.
„Ja, Commander. Sie übernehmen die 56th Red Dragons auf der GTD Izura, dem Flaggschiff der 11.Flotte die im Luyten 726-8 Systen stationiert ist.“, wiederholte die Vice Admiral eigentlich den Text der auf den beiden Seiten stand.
„Ma'am, eigentlich hatte ich gedacht, dass ich wenn schon auf die GTD Aqui...“, begann Miharu, wurde aber unterbrochen.
„Ich kenne Ihre Familiäre Situation sehr wohl, Commander. Aber auf der Aquitane ist keine Position verfügbar die Ihren Fähigkeiten entspricht. Tut mir leid, aber Sie werden die 56th Red Dragons übernehmen, sie brauchen gute Piloten dort. Die Dragons sind ein Geschwader mit einer langen und ruhmreichen Vergangenheit, sie sollten sich geehrt fühlen, dieses Geschwader anführen zu dürfen.“, erzählte die Vice Admiral, die doch etwas mehr Enthusiasmus erwartet hatte.
„Ich verstehe.“, antwortete Miharu jetzt ziemlich ruhig.
„Es ist ein gutes Geschwader auf einem guten Schiff. Und ich kann Ihnen versichern, dass im Luyten System mehr los ist als hier. Die Randgebiete können ein übles Pflaster sein.“, erzählte Sie weiter.
„Ich habe verstanden, Vice Admiral. Ich werde meine Aufgaben mit Stolz erfüllen, egal wo sie auch auf mich warten.“, antwortete Miharu jetzt, die jetzt einen Entschluss gefasst hatte. So schlimm war diese Versetzung auch wieder nicht, immerhin bekam Sie ein eigenes Geschwader und außerdem war die Izura immerhin auch ein Schwesterschiff der Aquitane, also ein Zerstörer der Hecate Klasse. Es war also auch auf die Art der Stationierung ein kleiner Aufstieg.
„Das freut mich zu hören.“, entgegnete Nora Klein jetzt mit einem Lächeln, dass war doch eher die Antwort, die sie erwartet hatte.
„Sie werden allerdings auch nicht allein gehen. Ihre Geschwaderkollegin Lieutenant Junior Grade Nina Poltrin wird ebenfalls zur Izura versetzt und wird unter Ihrem Kommando fliegen.“, redete weiter.
„Wer?“, fragte Miharu jetzt leicht verwundert, so wirklich was mit dem Namen konnte sie auf der schnelle nichts anfangen. Natürlich hatte Sie ihn das eine oder andere mal gehört, aber so wirklich zuordnen konnte Sie sie nicht. Hatte schließlich nicht mit jedem aus Ihrem Geschwader auch persönlich zu tun und eine leitende Position hatte sie bisher natürlich auch noch nicht.

Fairy“, antwortete Jan Svensson sofort. Mit diesem Kampfnamen konnte Miharu schon wesentlich mehr Anfangen, leider empfand sie es bisher immer eine Zumutung mit Ihr zu fliegen, sie agierte viel zu instinktiv, sie war eben eine typische Draufgängerin wie es so schon hieß, eigentlich waren Leute mit Ihrem Flug- und Kampfstil am meisten gefährdet am ehesten zu sterben, aber in Wirklichkeit waren es gerade diese Leute die das Glück für bis zu Jahrzehnten pachten konnte und sie konnten hunderte von Jägern abschießen ohne auch nur einen ernsthaften Kratzer zu kassieren. Persönlich kannte Sie Miharu allerdings nicht, denn Fairy war erst seit vier Monaten an Bord.
„Ach, die.“, kommentierte Miharu die Antwort.
„Ja, ich weiß. Sie kann schwierig sein, aber in meiner bisherigen Beobachtung waren immer Sie diejenige die Fairy am ehesten kontrollieren konnte. Trotzdem muss ich zugeben, dass Ich sie beide sehr ungern verliere. Sie sind beide sehr gute Piloten.“, gab der Commander offen zu. „Aber ich will Ihrer weiteren Entwicklung nicht im Wege stehen. Ich hoffe wir sehen uns wieder!“, sprach er weiter und schüttelte erneut Miharus Hand.
„Vice Admiral.“, erzählte Jan weiter und salutierte kurz, drehte sich um und ging zur Tür hinaus.
„Commander Svensson wird Lieutenant Junior Grade Poltrin über die Versetzung informieren. In acht Stunden geht Ihr Flug nach Beta Aquilae, von wo es für sie beide an Bord eines Nachschubkonvois weiter nach Luyten geht. Ich wünsche Ihnen sehr viel Glück bei Ihrer neuen Aufgabe, Commander. Auch ich hoffe, dass wir uns irgendwann wiedersehen werden.“, sprach die Vice Admiral.
„Es war eine Ehre hier an Bord dienen zu dürfen.“, redete Miharu und salutierte.
Nora Klein nickte, erwiderte den Salut und sagte „Wegtreten, Commander.“.
Miharu drehte sich jetzt auch um und verließ jetzt auch das Quartier.

In den nächsten acht Stunden war überhaupt nicht mehr an Entspannung zu denken, nebenbei, dass Sie natürlich Ihrer Familie von diesen Nachrichten schreiben musste, räumte Sie Ihre Sachen ein und machte auch Ihr Quartier sauber, dies dauerte auch alles bereits die Hälfte Ihrer Zeit. So blieben Ihr auch noch vier Stunden übrig, die sie allerdings nicht mehr in Ihrem Quartier verbringen wollte, so nahm Sie Ihre zwei Taschen und den Rucksack und ging zur Tür hinaus. Zum letzten Mal nach vier Jahren, zwei Monaten und 21 Tagen.
Ihr Weg führte erst einmal in den Hangar wo Sie Ihr Gepäck erstmal in eine Ecke stellte, wo es auch die nächsten vier Stunden verbringen würde, Angst, dass es jemand entwendet musste sie eigentlich nicht haben. Alles wertvolle hatte sie schließlich auch bei sich.

Wie sie allerdings die restlichen 225 Minuten verbringen sollte, wusste Sie aufs erste nicht, ging jedoch in Ihren Gedanken doch mehrere Möglichkeiten durch, so fand Sie heraus, dass es doch am besten war die verbleibende Zeit einfach mit den Kollegen zu verbringen die sich um dieser Zeit sowieso meistens in den Bars aufhielten, das würde zweifellos in einer Abschlussfeier enden und Miharu hasste eigentlich all diesen Trubel der auf Partys herrschte, allerdings konnte man ja einmal eine Ausnahme machen, daher machte Sie sich einfach zu einen der Bars, welche von den zahlreichen Bars es sein würde, würde sie spontan entscheiden und demnach ließ sie den Hangar wieder hinter sich.

Mehrere Tage waren seit den letzten Stunden auf der GTD Hawaii vergangen, statt morgens in Ihrem Quartier auf dem Orion Zerstörer aufzuwachen, war Ihr Schlafplatz jetzt in einem der zahlreichen Gästequartiere auf dem Argo Transporter der sie von Beta Aquilae nach Luyten brachte. Miharu war sehr froh darüber, dass die letzte Nacht auch die letzte auf diesem Schiff war, denn man hatte das Zielsystem fast erreicht.
Wenn sie das nächste mal einschlafen würde, hätte sie also endlich wieder ein geräumiges Quartier und nicht nur ein kleinen viereckigen Raum mit Lampe und Bett.
Da man in diesen Quartieren bis auf Schlafen auch nichts machen konnte, vertrieb Sie sich die Zeit mit den anderen Leuten an Bord die auch zur GTD Izura transferiert wurden. Offenbar bekam die 11.Flotte eine ganze Menge an neuer Crew. Nicht nur, dass Nina und Miharu nicht die einzigen neuen Piloten für die Flotte waren, nein, sie kam ganz allgemein ein neues Kontingent an neuen Offizieren, von Ingenieuren über Techniker und Marines bis zum medizinischen Personal. Die meiste Zeit verbrachten Miharu und Nina allerdings gemeinsam mit den anderen Piloten die in die anderen Geschwader der Izura versetzt wurden, ein paar von Ihnen kehrten sogar nur von einem Urlaub zurück.
Mit Nina hatte sich Miharu automatisch mehr beschäftigt, vorallem die erste Zeit auf dem Flug nach Beta Aquilae wo sie als einzige Gäste auf einem Transporter untergebracht waren. Bevor es allerdings dazu kam, hatte Miharu gleich erfahren müssen, dass Nina Ihre Grenze beim Alkoholkonsum nicht kannte, sie war es schließlich die Nina noch zum Hangar begleiten musste, weil sie es einfach übertrieben hatte und nicht mehr in der Lage war alleine den Weg zu finden, wobei Ihr das wohl auch nicht geholfen hätte, alleine gehen konnte sie nämlich auch nicht mehr.
Wo Miharu nun Nina Poltrin etwas besser kannte, fand Sie zwar, dass sich Ihre erste Einschätzung bestätigte, allerdings aus ganz anderen Gründen als sie zuvor vermutete.

Nina Poltrin war 20 Jahre alt und 1,68m groß, Ihre Frisur empfand Miharu als sehr Gewöhnungsbedürftig, Sie hatte Ihre Haare rot gefärbt und diese reichten bis leicht über die Schultern. Was Miharu erfahren hatte, war zum Beispiel das Nina sogar verlobt war, mit einem Kommunikationsoffizier von der GTD Kiew die im Epsilon Pegasi System stationiert war. Allerdings war das nicht diese Art der Verlobung wie sie Miharu verstand, Nina führte nämlich eine ziemliche offene Beziehung die zum Ihrem Lebensmotto „Genieße den Augenblick, denn es ist vielleicht dein letzter.“ passte. Dieses Lebensmotto war auch Ihre Art zu fliegen, einfach alles ein bisschen spektakulärer gestalten, weil man morgen vielleicht keine Chance mehr dazu hätte.
Als Nina etwas über Ihre Familie erzählte wurde Miharu sofort klar, dass Ihre Familie ansonsten nie was mit dem Militär zu tun hatte. Ihre Eltern Dennis und Alyssa hatten nämlich Zivilberufe, Ihr Vater war Anwalt und Ihre Mutter war als Immobilienmaklerin tätig, beide wohnten im Vasuda System was Miharu durchaus ein paar Fragezeichen in den Kopf brachte, sie fragte sich nämlich wie Menschen freiwillig zwischen all den Vasudanern leben konnten, aber Nina erzählte daraufhin, dass Ihre Eltern durchaus auch mal die Herausforderung suchten.
Auch Ihr 5 Jahre älterer Bruder John hatte nur indirekt mit dem Militär zu tun, er war nämlich Finanzbuchhalter bei Triton Dynamics in Aldebaran.
Ninas Dienst bei der GTVA oder spezieller gesagt als Kampfpilotin war für Sie eine Art um Danke sagen zu können, Nina kam nämlich, wie auch Ihr Bruder, im Capella System zur Welt und Ihr Transporter zur Evakuierung gehörte zu den letzten die das System verlassen konnten bevor die Sonne zur Supernova wurde. Sie wollte Sich einfach auf diese Weise bei den Leuten bedanken die Ihr im Alter von sieben Jahren das Leben vor den Shivanern retteten indem Sie selbst eine von den Rettern wurde.
Miharu selbst hatte damals mit Ihrem Trägerschiff bereits vorzeitig das Capella System verlassen, war allerdings im Epsilon Pegasi System im Einsatz und half dabei sämtliche Shivaner die tiefer ins Territorium der GTVA eindringen wollten aufzuhalten.
Außerdem erzählte Nina davon, dass auch Ihre 17-jährige Schwester Kampfpilotin werden wollte und sich daher im Moment auf der GTA Akademie im Delta Serpentis System befand. Dennoch gab Nina zu, dass Sie dieses Schicksal nie für Ihre kleine Schwester bestimmt hatte. Nina wollte nämlich nicht, dass Ihre Schwester so wurde wie Sie selbst.
Da sich aber Ihre Schwester so entschieden hatte, wünschte Nina Ihr trotzdem alles gute.

Natürlich erzählte Miharu auch entsprechendes von sich, beide hatten sehr schnell ein Vertrauen aufgebaut, so kam natürlich auch die Frage nach dem Ursprung des Kampfnamens.
Miharu hatte den Namen Dragonfire aufgrund Ihres Interesse von alten Mythen von der Erde gewählt. Gerade die Drachengeschichten waren im fernöstlichen Raum natürlich sehr verbreitet und Miharu fand eben, dass Drachen sehr interessante Geschöpfe waren. Und da man eben an Bord eines Raumjägers auch was abfeuerte, war der Name Dragonfire geboren.
Der Name Fairy hatte dagegen überhaupt keinen großen Hintergrund. Ihre Eltern hatten Nina im Kindesalter einfach immer „kleine Fee“ genannt und so machte sie die Fee zu Ihrem Kampfnamen.

Gerade als Miharu auf dem Weg zum Versammlungsraum war, wo man sich in der Regel traf, ertönten die Lautsprecher der internen Kommunikation.
„Achtung. Wir haben den Sprungknoten nach Luyten 726-8 erreicht. Halten Sie sich für den Sprung bereit. Ankunftszeit im Luyten System: Drei Stunden und 48 Minuten. Geschätzte Ankunft bei der 11.Flotte in Vier Stunden und zwanzig Minuten.“, ertönte die weibliche Stimme der Pilotin die diesen Transporter flog. Diese fast vier Stunden im Subraum würde auch Sie zur Pause nutzen.
Als Miharu den Versammlungsraum erreichte war der Sprungantrieb mittlerweile schon aktiviert und man befand sich im Subraum auf den Weg zum Luyten System, im Versammlungsraum war es wie immer, Nina hang mit einem anderen Piloten zusammen und auch ein paar Offiziere aus anderen Bereichen hatten sich an den Tisch gesetzt.
„Hallo Commander.“, begrüßte Nina Sie als sie Miharu erkannt hatte.
„Wollen Sie auch eine Runde mitspielen?“, fragte Sie gleich im Anschluss als Miharu sich hingesetzt hatte.
„Was denn?“, wollte Miharu entsprechend Wissen, gegen ein Kartenspiel war ja nie was großes einzuwenden.
„Blackjack.“, entgegnete einer der anderen Piloten. Diese Antwort überraschte Miharu doch gleich, Blackjack war nun wirklich nicht das Spiel was man sonst immer spielte, eigentlich beschränkten sich Kartenspiele oft auch die verschiedensten Versionen des Pokers. Aber diesmal nicht, deswegen nahm Miharu auch dran teil, auch wenn es nach ein paar Spielen doch eine Pokerrunde wurde.
„Habt Ihr eigentlich davon gehört, was im Ribos System passiert ist?“, fragte einer der Mitspieler bei seinem Zug, die anderen.
„Hm?“, gab sein Nachbar, ein Marine, fragend zur Antwort.
„Na, im Ribos beziehungsweise Antares System ist wieder ein Konvoi verschwunden. Ist in Ribos vom Antares Sprungknoten weggesprungen und kam nie im Antares System an.“, erzählte der Techniker weiter als er ein paar Chips in die Mitte warf.
„Naja und?“, sagte Nina darauf nur.
„Es ist schon der zweite Vorfall in diesem Monat. Ein ganzer Konvoi, spurlos verschwunden, im Subraum zwischen beiden Systemen!“, redete er weiter.
„Worauf willst du denn hinaus?“, wollte der Marine wissen.
„Na, kennt Ihr die Geschichten nicht? Von der Gwenhyvar und der Johann?“, gab der Techniker fragend an die Runde.
„Ach, hör doch mit diesem Schauermärchen auf. So'n Quatsch.“, antwortete der Soldat darauf nur.
„Moment... Was für Geschichten?“, wollte Nina wissen. „Ich bin raus.“, gab sie kurz darauf bekannt und legte Ihr Kartenblatt weg.
„Na, die Geschichte um die GTCv Gwenhyvar und der GTCv Johann.“,
Nina blickte den Techniker fragend an. „Entschuldige, aber da klingelt bei mir nichts.“, gab sie zu.
„Gut so, ist eh nur ein Märchen.“, sagte der Soldat ruhig. „Ich erhöhe um 15.“, sagte er darauf hin und erhöhte den Einsatz mit ein paar Chips die er in der Mitte des Tisches platzierte.
„Ich kenne diese Geschichte auch.“, sagte Miharu nun, die auch Ihr Blatt auf den Tisch legte.
Nina sah sie fragend an.
„Nun, die Gwenhyvar und die Johann bildeten einen Korvettenverband die den Auftrag hatte im Nebel hinter Gamma Draconis mehrere shivanische Kreuzer zu zerstören, das letzte was man von Ihnen hörte war die Bestätigung, dass alle feindlichen Ziele vernichtet wurden. Diese Bestätigung kam allerdings schon ziemlich verstümmelt bei der Einsatzleitung an. Womöglich waren beide Schiffe in einen Teil des Nebels mit starker EMP Aktivität, trotzdem hatte man von Ihnen seitdem nichts mehr gehört, Sie kamen auch nicht zum Treffpunkt zurück. Da wenig später die Lysander und die Actium, die einen ähnlichen Auftrag hatten, auf die SD Ravana traf, wurde vom Oberkommando angenommen, dass die Gwenhyvar und die Johann von genau diesem Schiff vernichtet wurde.“, erzählte Miharu, die schon oft von diesen beiden Schiffen gehört hatte.
„Die Geschichten sagen aber, dass beide Schiffe überlebt haben und im Nebel einfach verloren gegangen sind. Angeblich haben beide Schiffe einen Sprungknoten ins so genannte Gehenna System gefunden, was noch tiefer im shivanischen Territorium liegt. Dort hat man angeblich wieder einen Sprungknoten gefunden der nach Ikeya führt. Und seitdem befinden sich beide Schiffe wieder im GTVA Gebiet und greifen Konvois an um Ihren Nachschub aufzufüllen.“, redete sie ruhig weiter.
„Wieso sollten Sie das tun? Wieso sollten Sie als GTVA unsere Konvois angreifen?“, fragte Nina dagegen neugierig, die diese Geschichte das erste mal hörte.
„Nun, darüber gibt es mehrere Versionen. Eine Version sagt, dass beide Schiffe von Shivanern übernommen wurden und mit diesen Angriffen versuchen unsere Position am Rand des GTVA Gebietes zu schwächen damit eine dritte Invasion leichter fällt. Die zweite Version dagegen lautet so, dass die Mannschaften im Nebel oder in Gehenna was schreckliches gesehen haben, wodurch Sie den Verstand verloren haben und die Crew nur noch aus menschlichen Hüllen besteht.“, berichtete Miharu soweit wie sie sich daran erinnern konnte. Sie machte dann eine kleine Pause.
„Die Crew beider Schiffe sind, der Geschichte nach, nur noch seelenlose Hüllen. Und deswegen greifen Sie alles an. Wenn du aber meine Meinung wissen willst ist das ziemlicher Blödsinn. Zwar verschwinden in der Tat erst seit 2371 Konvois auf diese Weise, aber wenn, dann hatte man auch niemanden mehr gefunden. Also kann es niemanden geben der eine solche Geschichte erzählen könnte. Außerdem hat die GTVA das Ikeya System von vorne bis hinten durchsucht und keine Hinweise auf weitere Sprungknoten gefunden. Und ich bin auch der Meinung, dass man zwei Deimos Korvetten nicht ganze neun Jahre lang verstecken kann, ohne dass diese jemals gesichtet wurden. Spätestens wenn die beiden das Ikeya System verlassen hätten, wären sie irgendwo aufgetaucht und man hätte sie gesichtet.“, gab Miharu bekannt und bemerkte, dass fast jeder Ihr im Raum zuhörte.
„Ich glaube das erst wenn ich eines der beiden Schiffe mit meinen eigenen Augen sehe. Es ist einfach nur eine Geschichte die ausgedacht wurde um irgendeinen logischen Grund für diese verschwundenen Konvois zu haben, außerdem wenn es Gehenna oder die entsprechende Verbindung nach Ikeya gäbe, wäre die dritte Invasion bereits längst eingetreten“, schloss Sie Ihre Erzählung ab.
„Interessante Geschichte. So ähnlich wie Geisterschiffe also.“, bemerkte Nina, die das doch irgendwie faszinierend fand. Aber so wirklich dran glauben konnte sie auch nicht. Wirkte doch etwas zu abgedreht mit diesen seelenlosen Hüllen und die andere Version war noch unglaubwürdiger, Shivaner waren in der Vergangenheit immer auf einen offenen Konflikt aus, so ein Versteckspiel passte gar nicht zu ihnen, und wieso sollten Shivaner auch nur normale Versorgungskonvois angreifen, der taktische Nutzen solcher Angriffe war bei dieser offenbar seltenen Anzahl von Angriffen im Monat eher gering.
Mit dieser Geschichte im Hinterkopf ging die restliche Zeit recht schnell vorbei und schon bald befand man sich im Landeanflug auf die Izura.

Mit Ihrem Gepäck bewaffnet warteten Miharu und Nina gemeinsam mit den anderen Offizieren die zur Izura mussten auf den sanften Ruck des Andockens des Transporters an den Zerstörer. Aufgrund der Größe einer Argo war es unmöglich damit im Hangar des Zerstörers zu landen, so blieb nur das Andocken an einen der zahlreichen Luftschleusen übrig. Argos konnten so richtig nur auf Stationen des Typs GVI Cairo oder GTI Arcadia andocken, nur die Colossus hatte als Schiff je den nötigen Platz geboten um auch Argos im Hangar unterzubringen, da diese aber zerstört war, blieben diese Schiffe somit nur wieder auf Raumstationen beschränkt. Immerhin konnten diese dank der Luftschleusen zumindest an jeden größeren Schiffstyp innerhalb der GTVA andocken was den Transfer von Personal und Gütern noch immer ermöglichte. Falls jedoch etwas auf den Hangar gebracht werden musste, musste man für den Transport die kleineren Transport- und Frachtschiffe des Typs Isis, Poseidon oder Elysium nutzen.
Es dauerte nicht lange und es erfolgte der erlösende Ruck. Sofort konnte man auch eine Art Zischen vernehmen, was nach wenigen Sekunden auch wieder aufhörte.
„Andockmanöver erfolgreich. Schleusentür kann jetzt geöffnet werden.“, sprach die Pilotin und Nina öffnete mit einigem Kraftaufwand die Tür und sofort blickte Miharu in einen Gang der zur GTD Izura gehörte. Nachdem Nina die Tür komplett geöffnet hatte, übertrat sie als erstes die Schwelle und durchschritt die Tür zur Hecate.
Miharu folgte Ihr gleich darauf und wurde auch sofort von mehreren Offizieren in Empfang genommen die Ihr das Gepäck abnahmen und sie darauf hinwies doch bitte zu warten.
Wie Miharu feststellte folgten Ihr nur noch 13 weitere Leute, wobei sechs davon nicht von den Offizieren aufgehalten wurden, sie gehörten also zu den Leuten die bereits zur Crew gehörten und nur von Ihrem Urlaub zurückkehrten.
Als auch der letzte Offizier aus dem Argo heraustrat liefen vier der insgesamt fünf Offiziere der Izura durch die Tür zum Transporter und kehrten wenig später mit Kisten zurück um sie dann hinzustellen um das ganze zu wiederholen.
Der zurückgebliebene kümmerte sich indes um die Neuankömmlinge.
„Herzlich Willkommen auf der GTD Izura. Wer ich bin, braucht sie zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht interessieren. Dort vorne warten drei Kollegen auf mich, die sie zu Ihren Quartieren bringen werden. Sie werden dann später aufgefordert sich beim Rear Admiral zu melden. Nutzen Sie die Zeit um sich ein bisschen frisch zu machen, ich denke der Flug war lang und eine Dusche könnte Ihnen gut tun. Nehmen Sie ihr Gepäck und folgen Sie mir bitte“, sagte der Offizier mit harter Stimme.
Die Gruppe sammelte Ihre Gepäckstücke auf und folgte dem Offizier der voraus ging, wenige Meter später wurde die Gruppe in kleine Stückchen aufgeteilt, ein Offizier führte die Piloten zu Ihren Quartieren, ein anderer die Hangarcrew zu Ihren Quartieren und so weiter. Deswegen standen Miharu und Nina nur noch mit zwei anderen Piloten da, die allerdings auch noch zu zwei verschiedenen Geschwadern gehörten.
Auf den Weg zu Ihren Quartieren gab es für Miharu und speziell für Nina sehr viel zu sehen, sie war nämlich bisher noch nie auf einem Zerstörer der Hecate Klasse und bemerkte auch schon sofort, dass alles hier an Bord einfach viel moderner aussah als auf der Hawaii in Sirius. Außerdem kam man natürlich auch an anderen Quartieren vorbei wo neben der Tür auch der Name dran stand, während Miharu gar nicht auf diese Namen achtete, schaute Nina um so genauer hin. „Vielleicht kenne ich ja den einen oder anderen.“, sagte sie als Miharu sie fragend anblickte.
56th Red Dragons!“, rief der Offizier und zeigte in einen Gang links von ihm, während er einfach daran vorbei ging. „Das bedeutet wohl, wir müssen hier hin.“, bemerkte Nina leicht geknirscht, es ärgerte sie sichtlich, dass sie nicht persönlich zu Ihrem Quartier geführt wurde, auch Miharu fand das leicht eigenartig, auf der Hawaii hatte man sich damals immerhin die Zeit genommen sie persönlich zu Ihrem Quartier zu führen, ebenso erzählte Ihr Führer noch etwas über das Schiff auf den Weg zu den Quartieren, was hier auch komplett entfiel. Aber wie hieß es auch so schön, andere Schiffe andere Sitten.
Nina fand sehr schnell Ihr Quartier wo auf dem Schild an der Seite das „Lieutenant Junior Grade Nina Poltrin - 56th Red Dragons“ dran stand.
„Wir sehen uns später.“, sagte Sie, verabschiedete sich und verschwand in Ihrem neuen Quartier.
Aber auch Miharu musste nicht lange warten, am Ende dieses Blocks von Räumen fand sie auch die Tür mit der Aufschrift „Commander Miharu Chen – Geschwaderführerin 56th Red Dragons“.
Miharu schaute sich noch einmal kurz um, öffnete die Tür und trat ein.

Als sich die Tür hinter Ihr schloss wäre sie vor Schreck fast umgefallen, dieses Quartier war einfach riesig, aber sofort wurde Ihr klar, es war einfach ein Quartier eines Geschwaderführers, der Schreibtisch war mehr als doppelt so groß als Ihr letzter, er bot also genügend Platz für all den Papierkrieg, der eben so anfiel.
Aber sie entschied sich mit der kompletten Erkundung noch zu warten, sie stellte erst einmal Ihre Taschen ab und lies sich auf das weiche Bett fallen.
Sie war in Ihrem neuen Heim angekommen.

Fortsetzung folgt...
Last edited by Deepstar on Fri, 4. Jan 08, 18:22, edited 3 times in total.

UniTrader
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Post by UniTrader » Fri, 5. Oct 07, 18:34

super geschrieben, daraus kann noch ne menge werden :) :++
if not stated otherwise everything i post is licensed under WTFPL

Ich mache keine S&M-Auftragsarbeiten, aber wenn es fragen gibt wie man etwas umsetzen kann helfe ich gerne weiter ;)

I wont do Script&Mod Request work, but if there are questions how to do something i will GLaDly help ;)

Flish
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Post by Flish » Fri, 12. Oct 07, 22:20

:thumb_up: :thumb_up: :thumb_up:

Hi, sag mal wie lange das gedauert sich die story auszudenken!
Das ist ja fantastisch du musst unbedingt weiter schreiben, als alter FS-Fan WILL ich wissen wie es weitergeht!!!!

:thumb_up: :thumb_up:
Flish

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Deepstar
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Post by Deepstar » Sun, 14. Oct 07, 00:26

Flish wrote:Hi, sag mal wie lange das gedauert sich die story auszudenken!
Nun, bisher ist von der Story eigentlich noch nicht sehr viel ausgedacht. Das Ende ist ja von der reinen Story her bereits durch das Konzept des ursprünglichen Dark Abyss festgelegt mit dem ich eigentlich schon 2001 begonnen hatte, aber so wirklich ernst zu nehmen war das Konzept erst 2003 wo ich auch erst richtig begonnen hatte diese Story zu schreiben, hat ja nicht lange gehalten.

Durch das Spielen von Weltraumspielen, dem Lesen anderer Storys, oder dem schauen von Sci-Fi Filmen und Serien fallen mir einfach mehrere Sachen ein, beurteile sie ob es möglich ist die einzubauen und wenn dann entwickel ich entsprechende Änderungen damit es auch Freespace Konform klingt.
Und aus diesen Ideen entwickelt sich dann wieder was ganz eigenes, einfach so, mir ist vorhin zum Beispiel wieder eine ganz eigenständige Untergeschichte für Dark Abyss eingefallen, ich weiß dann einfach worum es in Ihr handeln soll und arbeite das aus, vollkommen automatisch, eigentlich teilweise viel zu viel um das alles verfolgen zu können. Ich komme meinen Gedanken gar nicht hinterher, teilweise ist das so extrem, dass dadurch auch glatt die Lust am Schreiben verfliegt. Aber da muss man halt durch, deswegen setze ich mir hier auch kein zeitliches Limit, Eile mit Weile ;)

Eigentlich sind die (bisher geplanten) Hauptcharaktere in dieser Geschichte soweit ebenfalls aus der ursprünglichen Version, auch wenn es da mehrere kleinere Anpassungen gibt was Stammbaum und so angeht *g*.

Ich habe einfach die "Gabe" mich recht gut, teilweise gar perfekt in eine Situation oder Person, auch gar in einer fremden Welt, zu versetzen, was mir in diesem Fall deutlich weiterhilft. Ist teilweise aber auch zugleich etwas negativ, weil dann bei genauerer Überlegung wieder mehrere Geschichten speziell zu einem Charakter einfallen, was eben zu der oben erwähnten Problematik führt *g*.

Du wolltest eine Zeit wissen?
Eigentlich ist die Geschichte von Kapitel 1 erst beim Schreiben entstanden. Das Fairy = Nina ist wusste ich zu Beginn genauso wenig, wie das die GTVA die Gwenhyvar und die Johann vermissen wird.
Das einzige was ich wusste, war der Beginn der Story und die Einführung von Miharu und Ihren Randbedingungen auf der Hawaii und das sie halt auf die Izura kommt. Der Rest von Kapitel 1 ist einfach so aufgetaucht ;)

Weiter geschrieben habe ich auch schon ein bisschen, geht hier schon noch weiter ;)
Wer nicht vergessen kann, der wird vergessen.

06.11.2002 - 27.05.2011

Deleted User

Post by Deleted User » Sun, 14. Oct 07, 22:25

Trotz 2 Jahren Pause, 'n gutes Comeback, weiter so :thumb_up:
Spoiler
Show
Aus lauter Freude, dass die Geschichte weitergeht, habe ich mein Tastatur vollgeheult!
Musste wegen einer neuen Tastatur diesen Beitrag nochmal editieren
:heuldoch: :tuichdoch:
Jetzt mal ohne Scherz, find's gut, dass dich da wieder reingehängt hast, weiter so :wink:

Deepstar
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1x02 - Neustart, Teil 2

Post by Deepstar » Sun, 4. Nov 07, 16:19

1x02 - Neustart, Teil 2


Miharu lag noch eine ganze Weile auf dem Bett und genoss es endlich mal wieder in einem weichen Bett liegen zu dürfen. Für sie war es ein ganz anderes Gefühl, endlich wusste sie wieder, weshalb sie die letzten Jahre so gerne in ihrem Bett auf der Hawaii lag, etwas was sie die letzten Tage an Bord der Transporter glatt vergessen hatte. Auf diesen Schiffen waren die Matratzen einfach steinhart, es war überhaupt nicht bequem und man wollte den Schlaf so schnell wie möglich hinter sich bringen.
Aber das war jetzt Vergangenheit, sie war jetzt hier, in ihrem neuen Zuhause, was sie sofort an ihre neuen Pflichten hier an Bord erinnerte.
Aus genau diesem Grund richtete Miharu ihren müden Körper wieder auf, stand auf und schaute sich ihr Quartier noch genauer an.

Sofort musste sie feststellen, dass das Quartier in der Tat etwas geräumiger war als das alte, der recht große Schreibtisch, mit zahlreichen Ablagemöglichkeiten und Schubladen, war nur mit einer Tastatur und einem LCD Touch-Screen bestückt, ihr Blick schweifte weiter und sie erblickte mehrere Regale und einen großen Schrank der sich hinter einer Tür befand.
Ihr Blick kehrte wieder zur Ausgangstür zurück, wo sie neben der Tür und dem Lichtschalter auch noch zwei rote Lämpchen erblickte, Miharu wusste aufgrund ihrer vorherigen Erfahrung um was es für Lampen handelte, die eine signalisierte die Verriegelung der Tür und die andere zeigte an ob das KI System aktiv war. Das KI System hatte Zugriff auf unzählige GTVA Archive und konnte sie entsprechend vorlesen oder auch an den Computer auf dem Schreibtisch weiterleiten. Auch konnte es zahlreiche Informationen verarbeiten, die der Benutzer gab, so versuchte die KI auch Fragen entsprechend durch mehrere Analysen wahrheitsgemäß zu beantworten, wenn der Benutzer es wollte, konnte selbst die KI Vermutungen äußern.
Miharu fand, dass man diese Systeme am ehesten mit den klassischen Bordcomputern aus uralten Science Fiction Serien von der Erde vergleichen konnte, sie musste tatsächlich darüber schmunzeln, als sie darüber nachdachte, wie weit die Leute tatsächlich an die Wahrheit heran kamen.

Diese KI Systeme mit Stimme hatten sich erst weit nach dem ersten Großen Krieg entwickelt, sie waren im großen Stil, also das jeder Offizier so ein eigenes System im Quartier besaß, nur auf den neusten Schiffstypen anzutreffen. Auf den älteren Schiffen, wie eben einer Orion, hatte meist nur der Oberkommandierende Offizier der gesamten Flotte beziehungsweise Kampfgruppe so ein eigenes System. Alle anderen mussten sich damit begnügen, auf die GTVA Archive nur über ihren Computer, und somit nur in schriftlicher Form, zugreifen zu können, wobei das soweit ja auch vollkommen ausreichte, diese Variante war halt nur einfach bequemer und während man zuhörte, konnte man ja sogar noch andere Aufgaben tätigen.
Für Miharu kam so ein System in ihrer Position sowieso gelegen, damit konnte sie sogar ihre Einsatzberichte aufnehmen lassen und sparte sich somit das Tippen. Genauso auch mit ihren Mails, die sie abschicken wollte oder eben erhielt, sie war soweit nicht mehr daran gebunden an diesem dämlichen Computer zu sitzen um die E-Mails ihrer Familie lesen zu können.

Miharu drückte den Knopf über die rote Lampe für das KI System und sofort blinkte die Lampe gelb, außerdem war ein „KI System wird geladen, bitte warten“, zu vernehmen das in einer weiblichen Stimme erklang.
Während die Lampe noch immer gelb blinkte, schaute sich Miharu weiter in ihrem neuen Reich um, wie vermutet befand sich hinter der dritten Tür im Raum das Badezimmer, was soweit nur der Standardgröße entsprach die sie auch von der Hawaii her kannte, diese Größe war allerdings auch vollkommen ausreichend, man hatte mehr als genug Platz um hier alles wichtige erledigen zu können.
„Computer geladen. Herzlichen Willkommen Commander Chen. Ich bin ihr persönliches KI Assistenzsystem. Ich stehe Ihnen nun zur vollen Verfügung.“, ertönte die weibliche Stimme erneut.
„Ok. Erzähle mir etwas über die Izura. Basisinformation“, war gleich die erste Frage von Miharu, während sie sich langsam ihrer Kleidung entledigte um gleich unter die Dusche zu gehen.
„Die GTD Izura verließ das Dock erstmals im Jahr 2364 im Beta Aquilae System. Dieses Schiff ist nach der bekannten Wissenschaftlerin Professorin Carolin Izura benannt, die sich für die erste Raum-Raumrakete mit Zielfixierung verantwortlich zeichnet. Die GTD Izura ist seit ihrer Inbetriebnahme das Führungsschiff der 11. Flotte der GTVA und ist im Luyten 726-8 System stationiert. Die aktuelle Besatzungsstärke beträgt 9471 Personen. Die GTD Izura ist mit fünf GTVA Geschwadern bestückt. Der aktuelle kommandierende Offizier ist Rear Admiral Robert Fessler.“, erklärte die Stimme während Miharu sich nun langsam ins Bad begab um auch endlich mal wieder frisches Wasser auf ihrer Haut zu spüren.

Während Miharu in die Dusche stieg war eine andere Person ein paar Räume weiter bereits damit fertig, Nina Poltrin hatte die Dusche nicht lange warten lassen, sie fühlte sich einfach viel zu unwohl in ihrer Haut um damit noch länger warten zu können. Bevor sie überhaupt neugierige Blicke in ihr Quartier warf, galt ihr erster Weg sofort dem Badezimmer und ließ auf dem Weg dorthin so viel von ihrem Gepäck fallen wie möglich.
Erst jetzt nachdem das erledigt war, schaute sie sich ihr Quartier genauer an, obwohl Nina bisher noch nie ein Schiff der Hecate Klasse betreten hatte, fand sie sich hier im Quartier eigentlich sehr gut zurecht, schließlich hatte jedes Offizierquartier gewisse Standards die es erfüllen musste, das sorgte entsprechend dafür, dass jedes Quartier im gewissen Sinne gleich aussah, aber natürlich gab es kleinere Unterschiede im Design. Nina empfand das trotzdem als kleine Enttäuschung, die wenigen Minuten von der Luftschleuse zum Quartier ließen doch auf irgendeiner Weise auf etwas spektakuläreres vermuten, schließlich sah bisher alles deutlich moderner aus als auf der Hawaii und auch auf ihrer vorherigen zweijährigen Stationierung auf einer Arcadia Raumstation die vom Innenleben der Orion auch ähnlich aussah.
Auch sie fand den Knopf für das KI Assistenzsystem recht schnell und ihr erster Befehl war ein Verändern der Computerstimme, statt einer weiblichen Stimme übernahm nun eine recht junge männliche Stimme die Texte. Das KI System war in der Lage zwischen über 50 verschiedenen Sprachmustern zu wählen, die entweder von den Programmierern dieses Systems kamen oder von mehr oder minder berühmten Persönlichkeiten. Auch das hinzufügen einer eigenen Stimme war möglich, man konnte also auch die Stimme von sich selbst oder von Verwandten hören, falls man dies bevorzugte. Es war allerdings auch mit einem gewissen Aufwand verbunden so ein Sprachmuster zu erstellen, zu großer Aufwand für Nina, für die die Standardstimmen einfach ausreichend waren.
Auch Nina ließ sich vom KI System etwas über die Izura erzählen und erhielt dieselben Informationen wie Miharu wenige Augenblicke zuvor. Allerdings wollte Nina auch etwas über das Geschwader erfahren, so erfuhr sie, dass die Red Dragons ihre Wurzeln zum Anfang des 14-jährigen Krieg zwischen Terraner und Vasudanern hatten und dort in mehreren bekannteren Schlachten teilnahmen, allerdings wurde das Geschwader nach zahlreichen Verlusten im Jahr 2331 neu erstellt und wurde der damaligen 1. GTA Flotte im Sol System zugeteilt. Erst mit der Operation Thresher im Jahre 2335, also unmittelbar vor Beginn des Großen Krieges, wurden die Red Dragons auf die GTD Galatea versetzt wo sie auch bis zum Schluss, als der Zerstörer durch die SD Lucifer vernichtet wurde, blieben. Nach der Zerstörung der Galatea wurde das Geschwader abermals aufgelöst und die verbliebenen Piloten wurden auf andere Geschwader aufgeteilt. Erst mit der Indienststellung der Izura gründete man die Red Dragons neu und waren somit seitdem auf diesem Schiff stationiert. Commander Svensson hatte nicht übertrieben als er von einem ruhmreichen Geschwader sprach, als er Nina über die Versetzung informierte, dass der Ruhm aber mittlerweile unter einer dicken Staubschicht der Zeit verborgen war, hatte man ihr jedoch verheimlicht.

Aber so wirklich stören tat es Nina nicht, es gab andere Gründe die für diese Versetzung sprachen, natürlich störte es sie, nach nur vier Monaten erneut sich an ein komplett anderes Schiff mit einer komplett anderen Crew zu gewöhnen, aber diese Versetzung an den Rand der GTVA versprach vor allem eins: Mehr Kampfeinsätze.
Kampfeinsätze, genau deswegen war Nina Pilotin geworden, nein, nicht nur Pilotin, sondern Kampfpilotin, mit besonderem Vermerk auf die erste Silbe. Was war denn eine Kampfpilotin ohne Kampf? Richtig, eine Pilotin die um die Hälfte ihres Berufes beraubt wurde.
Natürlich war sich Nina im Klaren darüber, dass viele Leute den Beruf nur des Geldes wegen ausübten und am liebsten jedem Kampf aus dem Weg gingen. Bei der GTVA als Kampfpilot tätig zu sein war, besonders in Friedenszeiten, einfach leicht verdientes Geld. Deutlich attraktiver als eine Arbeit als Söldner, so gesehen die zivile Version eines Kampfpiloten, man bekam in der GTVA eben alles gratis und hatte keinen Lebensunterhalt zu bezahlen und bekam sogar noch Geld, alles nur auf Kosten eines etwas geringen Jahresurlaub und dass man entsprechend dorthin gehen musste wohin man geschickt wurde, aber das waren eben eigentlich recht geringe Nachteile, für die Leute stimmte einfach das Geld und nach mehreren Jahren konnte man mit einem recht guten finanziellen Polster aus der GTVA austreten, wobei die meisten Leute gleich dabei blieben und doch weiterhin der GTVA angehörten.
Für Nina spielte Geld allerdings überhaupt keine Rolle, natürlich war ihr Impuls Kampfpilotin zu werden ursprünglich die Dankbarkeit, dass Piloten ihren Evakuierungstransporter im Capella System vor den Shivanern schützten.
Allerdings kam in der Akademie auch dazu, dass das fliegen sie vollkommen begeisterte. Sie liebte es einfach. Sie liebte es zwischen den Sternen in ihrem kleinen Raumschiff zu fliegen, sie fühlte sich sicher und ungebunden, es war einfach schön.
Noch schöner wurde es als man die Trainingssimulatoren endlich verlassen hatte und man wirklich raus konnte, für Nina war dies einer der Momente wo ihr schlagartig klar wurde, dass ein Simulator nie in der Lage wäre den echten Weltraum zu ersetzen, ja, danach empfand sie es sogar fast eine Qual wieder in solche Simulatoren zu steigen, sie hasste diese Teile hinterher sogar, es war einfach ein ganz anderes Gefühl, es wirkte hinterher einfach zu unwirklich um sich wirklich wohl drin zu fühlen, deswegen hatte sie seit der Akademie so einen Simulator nie wieder betreten, für sie war das einfach Betrug.
Nina war also jemand die genau das tun wollte was in der Berufsbezeichnung stand. Sie wollte kämpfen, mit einem Raumjäger und auch nur wenn sie es tun konnte ging sie ihrer Meinung nach auch ihrem Beruf nach, einfach ereignislos mehrere Navigationspunkte abklappern hatte nun wirklich nichts mit kämpfen zu tun.
Gar ihre Träume waren vom Raumkampf beherrscht, allerdings in eher negativer Hinsicht, sobald sie ihre Augen schloss war sie wieder im Jahr 2367. An Bord ihres Evakuierungstransporters. Wo sie durch Zufall in dem total überfüllten Transporter zusammen mit ihrer Familie ans Fenster gedrückt wurde und somit Augenzeuge der gewaltigen Raumschlacht wurde. Im Alter von sieben Jahren musste sie mit ansehen wie ein Transporter mit einer Freundin von ihr an Bord vernichtet wurde, natürlich war sie damals noch viel zu jung um die genaue Bedeutung des Wortes Tod zu verstehen und sie erinnerte sich noch sehr gut daran wie sie später ihre Mutter fragte, wohin der Transporter zusammen mit ihrer Freundin verschwunden war.
In ihren Gedanken konnte sie sich auch noch genau erinnern wie der Transporter plötzlich anfing zu schütteln und das Licht an Bord für eine Weile ausfiel. Sie konnte sehen wie ein Kreuzer der Lilith Klasse mit seinem Strahlgeschütz das Feuer auf den hinteren Teil des Transporters eröffnete. Sie hatte mit ihrer Familie nur knapp überlebt, da eine Deimos Korvette und ein Flügel Jäger den Kreuzer gerade noch zerstören konnte, bevor er sein Werk vollenden konnte, trotzdem hatte der Transporter hinterher ein großes Loch und viele andere Flüchtlinge hatten entsprechend nicht dieses Glück diesen Angriff zu überleben.
An einen Moment auf dieser Flucht erinnerte sie sich jedoch besonders und dieser Moment jagte ihr auch heute immer wieder einen Schauer ein wenn sie sich daran erinnerte.
Dort tauchte quasi aus dem nichts ein shivanischer Jäger des Typs Mara vor dem Fenster auf, Nina konnte dieses Schiff in seiner vollen Furcht erregenden Pracht sehen, da es nur wenige Meter vom Fenster entfernt auftauchte und sich dann entfernte. Diese ebenso plötzliche Kurskorrektur hatte allerdings seine Gründe, direkt danach kam nämlich ein GTF Perseus ins Blickfeld, der den Mara vernichten wollte, so konnte Nina direkt vor dem Fenster einen Kampf zwischen beiden Schiffen beobachten, wo der Abfangjäger allerdings den kürzeren zog.
Natürlich wurde dieser Jäger dann doch noch von einem anderen GTVA Schiff zerstört, allerdings war es einfach Alptraumwürdig als dieser Jäger direkt vor ihr auftauchte und Nina ihn vollkommen betrachten konnte. Wäre sie damals in Kraft ihrer Sinne gewesen wäre sie wohl zurück geschreckt, aber so stand sie damals einfach nur da und war geschockt und viel zu überrascht von diesem auftauchen.
Auch wenn sie seitdem nie wieder einen Mara gesehen hatte, hatte dieses Schiff für Nina durchaus Respekt gewonnen, nicht weil er vielleicht sonderlich Leistungsfähig war, sondern weil er einfach Teil dieser Erinnerung war und dieses dämonische Aussehen hatte.
Ihre Eltern hatten diesen Moment damals gar nicht mitbekommen, weil sie sich gerade nach John, ihrem fünf Jahre älteren Bruder, umgesehen hatten, aber allgemein wandten sie den Blick von dem Schlachtfeld da draußen ab und Ninas drei Jahre jüngere Schwester Lynn-Julie war wirklich noch zu klein um das Spektakel da draußen zu begreifen, für sie waren es einfach viele schöne Lichter.

Als ihr die Gedanken an ihrer Familie durch den Kopf schossen, versuchte sie es so schnell wie möglich zu verdrängen. Natürlich, sie liebte ihre Eltern und auch ihre Geschwister, aber auf der anderen Seite war sie durchaus froh mittlerweile nicht mehr allzu viel mit ihnen zu tun zu haben, hatte sich das Verhältnis zwischen Nina und ihren Eltern sehr verschlechtert als sie vor fünf Jahren mitteilte auf die GTVA Akademie gehen zu wollen um Kampfpilotin zu werden.
Natürlich hatten sie, trotz der Friedenszeit, Angst um ihre Tochter, aber trotzdem wollten sie es einfach nicht akzeptieren. Auch Ninas Bruder verstand es nicht, akzeptierte es allerdings ohne irgendwelche Widerworte und Lynn? Ja, Lynn ging schon immer nach ihr. Ob sie es wollte oder nicht, sie hatte maßgeblichen Anteil an die Entwicklung ihrer Schwester, vor allem als Nina in einer E-Mail davon berichtete wie toll sie es auf der Akademie fand und wie schön das fliegen war, war es um Lynn geschehen und sie hatte den selben Entschluss gefasst. Dies hatte entsprechend die Beziehung zu ihren Eltern nicht sonderlich verbessert, vor allem dadurch nicht, weil Nina nichts dagegen unternahm, dass ihre Schwester den selben Pfad einschlug, wie konnte sie auch? Im Herzen hatte sie zwar auch Angst, dass ihrer Schwester was zustoßen könnte und hätte es auch bevorzugt, wenn sie sich in der Berufsfindung eher an John oder ihren Eltern orientiert hätte, aber sie konnte Lynn wohl kaum verbieten, dass zu tun, was sie selbst machte.
Hinterher war es aber wahrscheinlich dennoch die richtige Entscheidung, weil durch den Akademieeintritt von Lynn-Julie ihre Eltern das ganze doch akzeptierten, was die Töchter machten, auch wenn die Akzeptanz nicht ganz freiwillig war. Sie mussten die Tatsache einfach akzeptieren, dass zwei von drei Kindern sich dem Dienst in der GTVA verpflichtet hatten.

Ninas weg führte zurück ins Badezimmer wo sie erst jetzt feststellte, dass ihre Färbung in den Haaren zum Teil wieder verloren gegangen war und statt dem dunkelrotem Haar war es das übliche braun. Natürlich schimpfte sie laut, sie beschwerte sich über dieses billig Kram, was nicht einmal richtig die siebte Haarwäsche überstand, so musste sie also durch die Dusche nicht nur wieder ihre schulterlange Frisur herrichten, sondern musste jetzt auch wieder eine neue Tube mit Haarfärber nutzen, denn die Haarfarbe spielte auch zum Teil ihren Charakter wider, sie war rebellisch und aufmüpfig.
Währenddessen ließ sie das Radio aktivieren und während sie im Bad beschäftigt war, wurde sie durch das Radioprogramm unterhalten wo gerade die Nachrichten liefen.
„...Der Gouverneur von Tau Sigma zeigte sich indes unbeeindruckt von den Forderungen. Er sagte, er könne die Reaktion einfach nicht nachvollziehen, da man doch eigentlich glücklich darüber sein müsste, dass ein System bereitwillig die ehemaligen Bewohner Capellas aufnehmen will. Gouverneur Tarsis sagte weiter, dass es ein kritischer Zustand sei, dass selbst nach dreizehn Jahren sich viele Capellaner nicht heimisch fühlen können, da von der Regierung einfach keine Integrationsprogramme unternommen werden, der die Capellaner mehr in die bestehende Gesellschaft anderer Systeme integriert. Der Gouverneur erklärte weiter, dass er alles tun werde um den Capellanern in Tau Sigma eine neue wohl fühlende Heimat zu geben und nicht einmal die Shivaner könnten ihn von diesem Vorhaben abbringen.“, erklärte der Nachrichtensprecher und Nina konnte darauf nur den Kopf schütteln.
Zweifellos wurde wieder einmal gnadenlos übertrieben und die Aussagen von sehr wenigen Überlebenden des Exodus wurden wieder repräsentativ für alle übernommen. Natürlich gab es mehrere Städte oder ganze Planeten innerhalb der GTVA die am liebsten unter sich blieben und daher nichts mit Neuankömmlingen zu tun haben wollten und diese dort entsprechend abgegrenzt wurden, aber trotzdem gab es mehr als nur genug andere Planeten zur Auswahl. Nina konnte sich zum Beispiel nicht daran erinnern im Vasuda System auf besonderen Fremdenhass gestoßen zu sein und da war man auch noch mit wenigen Menschen zwischen all den Vasudanern. Sie gab zwar zu, dass Vasuda nun wirklich kein System war wo man als Mensch aufwachsen sollte, da der Freundeskreis entsprechend gering blieb, hatte allerdings doch den Vorteil, dass Nina entsprechend was über Vasudaner und ihren Verhaltensweisen wusste. Sie hatte sogar versucht etwas vasudanisch zu lernen oder gar die Vasudaner mit dem Namen in ihrer Sprache anzusprechen, aber sie gab es sobald auf. Es war einfach eine unaussprechliche Sprache. Sie hatte Respekt vor jedem Terraner der diese Sprache auch nur Ansatzweise beherrschte, letztendlich sah es aber doch so aus, dass die Vasudaner eher terranisch lernen konnten als anders herum.

„Weitere Nachrichten: Der terranische Teil der GTVA musste heute erneut einen Rückschlag hinnehmen, auch mit den neusten Ergebnissen wurde eine finanzielle Unterstützung des Projektes Heaven's Gate, was mit einem Knossos Portal in Delta Serpentis die Sprungverbindung nach Sol neu öffnen möchte, abgelehnt.
Die Unternehmen seien einfach nicht genug überzeugt davon, dass ein von uns gebautes Portal wirklich funktioniert, erklärte Dr. Mina Hargrove, Führende Expertin und Leiterin von Heaven's Gate, auf unsere Fragen. Laut ihrer Aussage befürchten die Unternehmen ein ähnliches finanzielles Desaster wie damals bei der Colossus, die damals vernichtet wurde, bevor sie sich finanziell annähernd rentierte. Auf unsere Nachfragen was nun als nächstes zu tun sei, antwortete Dr. Hargrove, dass man wie immer versuchen würde in ein paar Jahren wieder noch aussichtsreichere Ergebnisse abzuliefern. Ein Mitarbeiter ihres Stabes drückte sich hingegen nicht ganz so optimistisch aus, für ihn ist dieses erneute Scheitern fast das Ende der Bemühungen, da man diesmal sehr zuversichtlich war, das Geld für den Bau zu bekommen.“, sagte der Sprecher und Nina verstand all diesen Trubel nicht, ob nun die Erde die Wiege der Menschheit war oder nicht, sie war fort. Sie war genauso fort wie Capella und damit Vergangenheit. Nina konnte dieses Heimweh nicht nachvollziehen, sie hätte die Erde bereits schon vor Jahren abgehakt. Abgesehen davon, dass für die Bewohner der Erde diese ganzen Veränderungen seit 2335 einem Kulturschock gleich käme. Sie würden sich in dieser Galaxis erst recht nicht mehr zurecht finden. Vielleicht verstand sie es auch nicht, weil die Erde ihr nicht im geringsten Interesse, es war einfach ein Planet wie jeder andere auch.

„Wenige Minuten nach der Ankündigung zur erneuten Ablehnung, drückte Professor Patrick Mill, Leiter des Pathfinder-Projektes, sein Bedauern für seine Kollegin aus. Allerdings freute er sich, dass jetzt sein Projekt doch noch zum Zuge kommen könnte, welches man in absehbarer Zeit zur ersten Prüfung vorlegen wollte. Das Pathfinder Projekt beschäftigt sich seit 34 Jahren damit Pläne für ein Schiff zu entwickeln, was in der Lage ist sehr große Distanzen zu überstehen und eine Crew auch Jahre mit Verpflegung versorgen zu können. Professor Mills Ziel ist es, dass ein Schiff von Alpha Centauri aus über herkömmlichen Wege ins Sol System fliegt um mit der Erde Kontakt aufzunehmen. Zahlreiche Experten zeigten sich enttäuscht über die erneute Ablehnung des Portals und ermahnten die Unternehmen vor der deutlich billigeren Alternative namens Pathfinder. So würden im freien Weltraum für ein Schiff auf so einer langen Reise deutlich mehr Gefahren lauern als für ein stationäres Objekt im Delta Serpentis System. Außerdem hätte ein Portal auch den Vorteil eines ständigen Kontaktes und im Falle einer Fehlfunktion könnte man es schnell reparieren, ebenso wie man nach dem Bau überprüfen könnte wieso es nicht funktioniert.“, erklärte der Sprecher weiter und machte eine kurze Pause. „Einen Moment“, sagte er urplötzlich.
„Wir erhalten gerade aktuelle Nachrichten, offenbar hat Dr. Hargrove Unregelmäßigkeiten im Prüfungsergebnis festgestellt und ist gegen die Ablehnung in Berufung gegangen. Wir halten sie weiterhin auf den Laufenden...“, berichtete der Nachrichtensprecher nun, wurde allerdings durch die Lautsprecheranlage des Schiffes unterbrochen die nach Lieutenant Junior Grade Nina Poltrin, Commander Miharu Chen und noch ein paar anderen auf den Hangardeck verlangte.
Nina ließ sich allerdings nicht hetzen, sie nahm sich noch die Zeit um ihre Haare fertig zu machen und sich dann anzuziehen.

Als Miharu auf dem Hangar ankam, war der Elysium Transporter nicht zu überhören, der gerade aufsetzte, rein instinktiv bewegte sie sich in dessen Richtung und wurde auch sofort von einem bekannten Offizier abgefangen, nämlich demjenigen, der sie als erstes aus der Izura begrüßt hatte.

„Willkommen Commander, der Rear Admiral möchte sie gemeinsam mit allen anderen neuen Offizieren in der Flotte begrüßen. Bitte warten sie hier.“, erklärte der Offizier leicht gehetzt, es schien für ihn zur Zeit recht stressig zu sein. Miharu war die erste die auf dem Hangar ankam, erst nach ihr trudelten die anderen ein, teilweise auch erst nachdem Offiziere den Elysium Transporter verlassen hatten. Nina zum Beispiel tauchte zusammen mit einer aus dem Reaktorraum erst als letztes auf, allerdings noch rechtzeitig bevor der Admiral den Hangar betrat.

Seine Ankunft wurde mit einem lauten „Achtung! Rear Admiral auf Deck“, angekündigt, was allerdings bis auf Miharu und den Leuten direkt neben ihr, niemand zu interessieren schien, die Techniker arbeiteten weiter, als sei alles beim alten.
Der erste Eindruck ließ für Miharu das schlimmste vermuten, der Rear Admiral schien in der Tat zu der Sorte Menschen zu gehören, die mit ihren Orden und Rangabzeichen spazieren gingen. Als der Admiral näher kam, konnte sie auch einen genaueren Blick auf ihn werfen, natürlich war der Admiral kein Jungspund mehr, Miharu schätzte ihn auf Anfang 60, denn er besaß schon ein recht eckiges mit Falten übersätes Gesicht und viele seine Haaren waren ebenfalls bereits fort, trotzdem konnte er mit einer Größe von ungefähr 1,90 durchaus Respekt vermitteln.
Als der Admiral nun direkt vor der Gruppe mit Offizieren stand, dauerte es nur wenige Augenblicke als alle gemeinsam salutierten. Der Rear Admiral erwiderte den Salut und begann zu sprechen. Seine Stimme klang autoritär und ziemlich fest.
„Willkommen in der 11.Flotte. Ich bin Rear Admiral Robert Fessler, Kommandant der Flotte. Ich heiße sie willkommen. Sie sind hier, weil sie einen Transfer hierher zugestimmt haben. Ich kenne ihre Fähigkeiten nicht und sie interessieren mich fürs erste auch recht wenig. Erfüllen sie ihre Aufgaben wie gefordert und wir werden hier keinerlei Probleme bekommen. Denken sie immer daran, innerhalb dieser Flotte habe ich die absolute Autorität, betrachten sie mich hier als GTVA High Command, sie sind hier nicht in der Position Befehle in Frage zu stellen, falls ich ihre Meinung hören will, werde ich darum bitten. Und wenn ich oder das Oberkommando der Meinung ist, sie wissen es besser, werden sie in einen entsprechenden Rang befördert. Ist das angekommen?“, redete der Rear Admiral äußerst offen womit er nicht gerade die Motivation steigerte seine Befehle zu befolgen. Er machte kein Hehl daraus, dass er kein wirkliches Interesse an den neuen Offizieren in der Flotte hatte, hätte er die Wahl gehabt, hätte er womöglich jeglichen Transfer hierher abgelehnt.
„Ja, Sir. Wir haben verstanden Sir“, riefen fast alle wie mit einer Stimme, ein paar wenige blieben lieber still.
„Sie da! Rang und Name?“, sprach der Rear Admiral nun zu Nina und bewegte sich zu ihr bis er direkt vor ihr stand.
Man merkte, dass sie jetzt durchaus leicht verunsichert wirkte.
„Lieutenant Junior Grade Nina Poltrin, Sir“, sprach sie leise und leicht stotternd, sie hatte es wirklich nicht erwartet.
„Ich habe sie nicht verstanden. Rang und Name?“, sagte er erneut und wirkte deutlich bedrohlicher.
„Sir, Lieutenant Junior Grade Nina Poltrin, Sir.“, sprach Nina jetzt laut und versuchte damit ihre Unsicherheit abzuschütteln.
„Okay, Lieutenant Junior Grade. Warum sind sie hier?“, redete Robert Fessler weiter.
„Weil... ich wurde hierher versetzt, Sir.“, sagte sie nach einer kleinen Denkpause, die Frage überraschte nicht nur sie, sondern auch Miharu hätte auf diese Frage keine wirkliche Antwort parat gehabt.
„Falsche Antwort! Sie sind hier, weil sie hierher wollten. Sie sind hier weil sie in der besten Flotte, auf dem besten Schiff unter den besten Offizieren in der gesamten GTVA dienen wollen.“, beantwortete der Admiral die Frage die er ihr gestellt hatte und er klang so als würde er sie am liebsten aus der Luftschleuse werfen.
„Ich frage nochmal. Warum sind sie hier?“, fragte er diesmal noch lauter und deutlicher.
„Sir, weil ich Teil von den Besten der Besten sein will, Sir.“, entgegnete Nina wieder laut.
Der Admiral machte jetzt wieder ein paar Schritte zurück und wandte sich wieder an die gesamte Gruppe.
„Lieutenant Junior Grade Nina Poltrin hat ein wahres Wort gesprochen, hören sie auf sie. Sie weiß jetzt wieso sie hier ist und sie alle sollten sich das genauso einprägen. Natürlich sind sie nicht hier weil es nur auf einem Blatt Papier stand, sie sind hier weil sie von den Besten lernen wollen, damit sie ebenfalls zu den Besten gehören.“, schrie der Rear Admiral fast und verdeutlichte seine Erklärung indem er mit dem Zeigefinger auf den Hangarboden zeigte. Wahrscheinlich konnte man seine laute Stimme im gesamten Hangar vernehmen.
„Commander Miharu Chen?“, fragte er jetzt laut in die Gruppe, nachdem er eine Mappe aus seinem Anzug zog und darin kurz gelesen hatte, für diesen Zweck setze er sich auch noch kurz eine Brille auf.
„Hier, Sir!“, rief Miharu und hob ihre Hand. Sofort kam Rear Admiral Fessler zu ihr gelaufen, als er die Mappe und Brille wegsteckte, so dass er jetzt direkt vor ihr stand, erst jetzt konnte Miharu nachfühlen wie sich Nina wenige Momente zuvor fühlte, es war fast furcht erregend.
„Sie möchte ich in zehn Minuten in meinem Büro sehen.“, redete er schnell und wandte sich wieder ab.
„Verstanden, Sir.“, sagte Miharu so leise und beiläufig, dass sich der Rear Admiral sofort wieder zu ihr wandte und noch näher kam.
„Wie war das?“, sagte er drohend.
„Sir, ich habe verstanden, Sir!“, antwortete Miharu jetzt laut und der Rear Admiral sah zufrieden aus und nickte und wandte sich erneut ab und ging wieder ein paar Schritte zurück.
„Noch eine Sache wo ich hier dieses undisziplinierte Verhalten bemerke. Ich erwarte Respekt von ihnen. Ich möchte von ihnen klare und deutliche Antworten haben. Genuschel und Gestottere hilft hier keinem. Falls sie entsprechende Schwierigkeiten haben und dies gesundheitlich bedingt ist, dann setzen sie sich bitte mit den Flottenarzt in Verbindung. Andernfalls möchte ich sie klar verstehen können, ist das klar?“, erzählte der Rear Admiral weiter.
„Jawohl, Sir!“, klang es jetzt wieder laut wie aus einer Stimme von der Gruppe.
„Dann können sie wegtreten!“, sagte der Rear Admiral abschließend und erwiderte den Salut den ihm die Gruppe von Neuankömmlingen erteilte. Dann wandte er sich ab und verließ den Hangar gemeinsam mit dem Offizier der Miharu begrüßt hatte.

Erst als der Offizier aus Sicht- und Hörweite kam löste sich die Anspannung.
„Was für ein Idiot!“, war das erste was sie gleich hörte.
„Das hat uns gerade noch gefehlt, ein harter Hund der ganz alten Schule.“, sagte ein anderer.
Auch Miharu musste sich eingestehen, dass der erste Eindruck leider der Wahrheit entsprach, der Rear Admiral trug seinen Rang und seine Orden nicht nur überall mit, nein, er war sogar stolz darauf diesen Rang jedem zeigen zu dürfen. Er war in der Tat einer dieser eingebildeten arroganten Typen.
„Ich gebe zu, hier doch was anderes erwartet zu haben.“, erklärte Nina, die gerade zufällig neben ihr stand.
„Es ist halt nicht überall so wie auf der Hawaii.“, antwortete Miharu, die mit ihrer Stimme aber auch klar machte, dass der Ersteindruck dort deutlich positiver ausfiel.

Miharu machte sich nach wenigen Minuten auf den Weg zum Büro des Rear Admirals, nachdem auch die Neuankömmlinge von den anderen Flottenschiffen langsam wieder in den Elysium Transporter stiegen.
Die Büros der Kommandoebene und der Brückencrew waren natürlich nicht weit von ihrem Arbeitsplatz entfernt, so fand man das Büro des Oberkommandierenden immer in relativer Nähe zur Brücke. Da sie vor vielen Jahren bereits auf einem Hecate Zerstörer stationiert war, hatte ihre Erinnerung nicht betrogen und fand das Büro des Rear Admirals recht fix.

Sie betätigte die Klingel und als ein dumpfes „Herein“, erklang, trat sie ein.
Im Büro des Rear Admirals angekommen, überraschte es sie nicht sonderlich als es ihr vorkam als hätte sie das Büro von Vice Admiral Nora Klein betreten, es sah ihrem zum verwechseln ähnlich. Auch war es nicht verwunderlich, als sie den Rear Admiral sitzend hinter seinem Schreibtisch fand.
„Willkommen Commander.“, erklang seine Stimme die sich jetzt nicht mehr ganz so hart an fühlte, er schien deutlich lockerer zu sein als auf dem Hangar.
„Sie haben nach mir verlangt, Sir?“, fragte Miharu bei einem Salut deutlich.
„Ja. Im Rahmen ihrer Aufgabe hier an Bord des Schiffes müssen wir noch so einiges besprechen.“, erklärte Robert Fessler, worauf Miharu nur nickte.
„Ich habe alle größeren Missionen der Red Dragons für die nächsten fünf Tage aussetzen lassen.“, sprach er weiter und hielt Miharu einen Ordner entgegen.
„Hier sind alle Daten über ihre Geschwadermitglieder. Lernen sie sie kennen und übergeben sie mir bitte in 72 Stunden eine Liste mit Staffeln für die Standardwache der Flotte.“, erklärte er dazu.
„Ich habe verstanden, Sir.“, sprach sie als sie den Ordner entgegen nahm.
„Sie sind durchaus in einer Position wo ich etwas von ihnen erwarte, Commander. Sie treten eine schwere Nachfolge an.“, gab der ranghohe Offizier bekannt.
„Falls...“, setzte Miharu an. „Nein, sie werden jetzt nur noch sprechen wenn ich sie dazu auffordere. Ist das klar?“, sprach Robert wieder und hörte sich damit wie der Mann an den man auf dem Hangar antraf.
„Ja, Sir!“, antwortete Miharu laut und verhielt sich wieder still.
„Gut. Ich hoffe sie können das Geschwader besser führen, als sie meinen Anweisungen folgen.“, sprach er mit einem ernsten Gesichtsausdruck.
Miharu funkelte ihn finster an, diese Unterstellung war ja echt die Höhe.

Der Rear Admiral holte aus seinem Schreibtisch eine Flasche und ein Glas hervor und füllte es mit dem eigenartigen Getränk.
„Waren sie an der Front, Commander?“, fragte er während er sich einen einschenkte.
„Sir?“, fragte Miharu, diese Frage ergab für sie keinen Sinn.
„Vor dreizehn Jahren.“, verdeutlichte er seine Frage.
Miharu verstand es und bejahte dies, auch mit dem Vermerk, dass sie erst in der Endphase eingriff als sie von Beta Aquilae nach Epsilon Pegasi transferiert wurde und von dort aus auch die Evakuierung Capellas unterstützte und, wie bereits vorher erwähnt, die Shivaner daran hinderte ins System einzudringen. In Gamma Draconis respektive dem Nebelgebiet dahinter war Miharu dagegen nicht im Einsatz.
Der Rear Admiral nahm das Glas und gönnte sich einen Schluck.
„Ich verstehe. Ich habe von meinen 58 Jahren mit Sicherheit die Hälfte mit irgendwelchen Konflikten und Kriegen bei der GTVA verbracht. Hammer of Light, Neo Terranische Front und natürlich den zweiten Angriff der Shivaner, auch überall an der Front, bis man mir vor vielen Jahren dann dieses Kommando übergab. Es schien interessant zu sein, nach all diesen Jahren weg von all diesen Problemen zu kommen, mitten in die ereignislosen Randgebiete.“, erzählte der Rear Admiral und Miharu wusste nicht so wirklich wie sie das beurteilen sollte und schaute ihn deswegen fragend an.
„Der Grund warum ich ihnen das erzähle ist, dass wir hier mehrere Probleme haben. Zum einen leidet das System unter teilweise unverschämten Piratenangriffen und aufgrund dessen sind hier auch mehrere Private Sicherheitsdienste im Einsatz die teilweise sich in unsere Angelegenheiten mischen. Damit sie sich gleich vom Gedanken des ruhigen Randgebietes verabschieden können.“, sprach er ernst.
Miharu wollte dies kommentieren, ließ ihre Zunge aber im Zaum.
„Ja?“, fragte der Rear Admiral aber doch, der ihre Körperbewegung registriert hatte.
„Sir, ich wurde durch Vice Admiral Klein bereits darüber informiert, dass hier mehr los ist als in Sirius. Außerdem wenn ich ehrlich sprechen darf, jeder der Konflikte starte in so genannten Randgebieten“, sprach Miharu ehrlich.
Der Rear Admiral schien überrascht.
„Wenn man genau darüber nachdenkt haben sie in der Tat recht. Auch wenn Vice Admiral Klein sie bereits eingewiesen hat, möchte ich sie trotzdem selbst noch einmal darüber informieren. Die Hauptaufgabe unserer Geschwader ist neben dem Schutz der Flotte natürlich zu versuchen die Basen der Piraten zu lokalisieren und zu zerstören. Außerdem helfen sie natürlich Zivilschiffen in Not. Zeigen sie den Leuten hier im System, dass Sicherheitsunternehmen nicht nötig sind. Die GTVA hat in den letzten Jahren viel an Ansehen bei der Bevölkerung verloren, tun sie zumindest hier im System alles, dass sich diese Tendenz nicht fortsetzt.“, brachte er ihr klar bei.
„Ich habe verstanden, Sir.“, antwortete Miharu deutlich.
„Wie ich bereits Eingangs erwähnte. Stellen sie ihre Staffeln zusammen, übergeben sie mir in drei Tagen eine Liste mit den Staffeln, damit ich sie in den Zeitplan zur Flottenwache einsetzen kann. Nutzen sie diese drei Tage, sie und ihr Geschwader erhalten von mir für diese Zeit volle Starterlaubnis für Übungsflüge. Sie sollten sie in Anspruch nehmen, dort draußen ist alles anders als bei einem Simulator. Wie sie sicherlich wissen besteht eine Wachstaffel aus vier Piloten, die Zusammenstellung der Flügel können sie natürlich später wieder ändern. Aber den ersten Überblick brauche ich sehr bald.“, erzählte er weiter und machte ein zweites Glas voll.
„Noch irgendwelche Fragen?“, sagte der Admiral jetzt.
„Ja Sir, was ist mit meinem Vorgänger passiert?“, wollte Miharu wissen, wen sie hier ersetzte und warum hatte man ihr noch nicht mitgeteilt.
Der Rear Admiral hatte die Frage durchaus erwartet und beantwortete sie schnell mit einem: „Das sollten sie lieber von ihren neuen Kollegen erfahren“, was auf Miharu etwas geheimnisvoll wirkte.
„Sonst noch was, Commander?“, fragte Robert Fessler erneut.
„Nein, Sir. Keine weiteren Fragen.“, entgegnete Miharu, das was sie noch nicht wusste, würde sie auch auf anderen Wege heraus bekommen, eigentlich wollte sie doch so wenig Zeit wie möglich in diesem Raum mit dem Rear Admiral verbringen.
„Da ja alles klar ist, können sie wegtreten, Commander.“, sagte er und hob seine Hand für einen Salut.
Miharu salutierte und verschwand, mit dem Ordner über die Geschwader bewaffnet, auch recht flink aus dem Büro des Rear Admirals und begab sich direkt zu ihrem Quartier, um sich mit den Daten ihres Geschwaders zu befassen.

Während Miharu wieder auf dem Weg zu ihrem Quartier war, hatte es Nina ganz woanders im Schiff verschlagen, sie hatte entschlossen mit der neuen Crew in Kontakt zu treten und suchte die erstbeste Bar auf. Mit dieser Bar hatte sie auch gleich ein Glücklos gezogen, sie hatte offenbar genau die Bar erwischt wo sich viele Piloten herum trieben.
Voller Selbstbewusstsein übertrat sie die Schwelle und befand sich in der Bar die von relativ leiser Hintergrundmusik begleitet wurde. Vielleicht kam es Nina auch nur so vor, weil sie überall Stimmen hörte, sie vernahm, dass einige durchaus ihren Spaß hatten, wenn man dem Gelächter trauen konnte.
Da ihr auf den ersten Blick keine bekannte Person auffiel, war es auch egal wo sie sich hinsetze, so nahm sie einfach den nächsten Tisch, wo sich gerade zwei Piloten miteinander unterhielten.
„Hi.“, sagte Nina klar und verständlich und versuchte damit die Aufmerksamkeit der beiden zu erregen, aber sie bekam nur einen kurzen abschätzigen Blick als Antwort.
Sie entfernte sich ein paar Schritte und dachte kurz nach. Sie wollte deutlichere Methoden anwenden, daraufhin holte sie sich vom Tisch einen der drei nicht besetzten Stühle, stellte ihn passend hin, ging wieder ein paar Schritte zurück und sprang mit Anlauf auf den Stuhl und von dort aus auf den Tisch, direkt zwischen den beiden Piloten die sie eben noch abgewiesen hatten. Natürlich beschwerten sie sich sofort, aber Nina achtete nicht darauf und wandte sich nun zum Rest der Bar.
„Darf ich mal eine Ankündigung machen?“, rief sie laut und diesmal hatte sie die volle Aufmerksamkeit aller in Ruhe.
„Geht doch.“ und sie machte eine kurze Pause. „Ich möchte euch bekannt geben, dass die beste Pilotin der gesamten GTVA es endlich geschafft hat an Bord dieses Schiffes zu kommen.“, sprach sie laut.
„Und wisst ihr, wer diese Pilotin ist?“, fragte sie in die Runde und niemand schien zu reagieren.
Nina schweifte mit der ausgestreckten Hand den ganzen Leuten entgegen.
„Keine Ahnung? Gut, dann möchte ich das Geheimnis lüften. Ich bin diejenige. Also heißt eure neue Heldin willkommen.“, sagte sie voller Selbststolz und zeigte mit beiden Zeigefinger auf sich.
Jetzt trat einer der Piloten aus dem Pulk hervor, wohin sich in der Zwischenzeit auch die beiden Piloten zu ihren Füßen zurückgezogen hatten.
„Du hast eine ganz schön große Fresse, wer bist du denn überhaupt?“, fragte er leicht genervt.
Fairy ist mein Name. Gerade frisch eingetroffen. Fairy, ein Name den ihr euch einprägen und fürchten solltet. Denn der wird bald ganz oben auf der Abschussliste stehen, unerreichbar für alle anderen hier im Raum.“, entgegnete Nina locker.
Der Pilot wandte sich zu seinen Kollegen um.
„Habt ihr das gehört? Fairy, die gefürchtete Fee.“, bemerkte er zu den anderen und die neben ihn fingen leise an zu kichern.
„Hast wohl etwas zu viel mit deinem Wunschstab gespielt, was?“, fügte er, wieder an sie gewandt, hinzu, womit sich das Gelächter neben und hinter ihm auch noch verstärkte.
Nina sprang jetzt vom Tisch und ging schnellen Schrittes auf den Piloten zu.
Er hatte ungefähr ihre Größe und schien Mitte 20 zu sein. An sich fand ihn Nina sogar ganz attraktiv, zumindest soweit, dass es für einen einmaligen nächtlichen Spaß reichen könnte.
„Du willst gar nicht wissen, was man mit so einem Stab anfangen kann, bevor du das auch überhaupt mal ansatzweise wissen wirst, brauche ich überhaupt mal deinen Namen, los her damit.“, sagte Nina zielstrebig und gespielt drohend.
„Mich nennt man hier Frosty.“, kam die ebenso klare Antwort zurück.
„Mensch, Frosty. Ich hoffe du bist im Cockpit besser als in deiner Namenswahl.“, kommentierte das die rothaarige, wodurch sie auch diesmal ein bisschen gekichere für sich verbuchen konnte.
„Darüber mach dir mal keine Sorgen.“, sprach Frosty lächelnd.
„Gut“, sprach Nina und wandte sich von dem Piloten ab und ging auf die Bar zu.
„Wo wir uns ja jetzt kennen gelernt haben, mache ich mal einen großen Schritt in unserer Freundschaft.“, setzte sie fort und lehnte sich indes mit dem Rücken an die Bar.
Nach diesem Satz drehte sie ihren Kopf nach hinten zum Barkeeper. „Eine Runde geht auf mich!“, sagte sie so, dass es jeder hören konnte und sofort wurde es wieder laut im Raum und die Situation in der Bar entspannte sich, sofort liefen alle zur Bar und bestellten ihre Getränke, viele beachteten Nina jetzt umso mehr und auch Frosty streckte ihr kurz ein Glas entgegnen als Symbol zum anstoßen.
„Auch eine Möglichkeit Freunde zu gewinnen.“, hörte Nina plötzlich eine weibliche Stimme neben sich als sie gerade auf einem Barhocker saß. Sie drehte den Kopf und erblickte eine Frau die ebenfalls so um die 25 zu sein schien und kurze dunkle Haare hatte. Die genaue Haarfarbe konnte sie aufgrund der Beleuchtung nicht ganz genau bestimmen.
„Darf ich mich setzen?“, fragte sie ganz höflich.
„Sicher doch.“, entgegnete Nina freundlich.
Die Frau stellte ihr Glas auf die Theke ab und setzte sich neben ihr.
„Lieutenant Naima Nyn O'Lorreng“, sagte sie und streckte Nina die Hand aus.
„Lieutenant Junior Grade Nina Poltrin. Angenehm.“, Nina ergriff die Hand und schüttelte sie.
In ihrem folgenden Gespräch fand Nina heraus, dass diese Naima Nyn O'Lorreng tatsächlich zu den Red Dragons gehörte, diese wiederum war auch darüber überrascht, dass Nina ab sofort im selben Geschwader war und das sie gemeinsam mit der neuen Geschwaderführerin hierher versetzt wurde.
„Dann...“, Naima wurde von einer bekannten Stimme unterbrochen. Es war die von dem Piloten den Nina nur als Frosty kannte.
„Schatz, wie ich sehe hast du den Neuzugang bereits kennengelernt.“, sprach er und gab Naima einen Kuss, dadurch war es natürlich offensichtlich, dass die beiden eine Beziehung miteinander führten.
„Hi Du. Ja, ich habe mich etwas mit Nina unterhalten, fliegt bei den Red Dragons mit. Ich wollte sie gerade über unsere neue Geschwaderanführerin befragen.“, sagte sie kurz.
„Achso. Dann will ich euch nicht stören, mich aber trotzdem noch vorstellen. Lieutenant Michael Rolla. Pilot bei den 48th Fleetbreakers.“, redete er jetzt auch freundlich und auch er strecke ihr die Hand entgegen, die Nina ergriff.
„Lieutenant Junior Grade Nina Poltrin.“, wiederholte auch Nina.
„Poltrin? Besteht da irgendein Zusammenhang mit der Anwaltskanzlei im Vasuda System?“, erkundigte sich der Pilot plötzlich interessiert.
Nina war jetzt doch etwas verblüfft. So bekannt war ihr Vater als Anwalt nun auch wieder nicht, dass ihn wirklich mehrere kennen sollten, natürlich war er im Vasuda System der einzige Anwalt der terranisches Recht verteidigte, aber trotzdem.
„Ja, die gehört meinem Vater.“, antwortete Nina ehrlich.
„Tatsächlich? Meine Eltern nehmen seit Jahren für jeden Rechtsstreit die Dienste der Poltrin Anwaltskanzlei in Anspruch.“, erklärte er.
„Ich kenne die Klienten meines Vaters nicht, daher verzeih mir, nichts von deinem Nachnamen gehört zu haben. Ich interessiere mich nicht dafür.“, entgegnete Nina die auch hiermit ein wahres Wort sprach. Allgemein erzählte ihr Vater ohnehin nicht viel von seiner Arbeit, nur in wirklich schweren Fällen die ihn beschäftigten fragte er auch mal bei Ninas Mutter nach Rat, als Immobilienmaklerin hatte sie zumindest auch den einen oder anderen hilfreichen Tipp wenn der Streitpunkt ein Grundstück oder Gebäude war. Aber Nina interessierte sich eben nicht dafür, demnach fragte sie auch nie nach seiner Arbeit und hatte somit nur das Wissen über ein paar wenige Fälle die sie mal so nebenbei mitbekommen hatte. Aber Nachnamen spielten da nie eine Rolle.
„Ist ja auch nicht schlimm. Dann nehme ich auch an, dass du auch mit einer gewissen Lynn Poltrin auf der Akademie zu tun hast?“, wollte Frosty weiter wissen.
Auch darüber war Nina etwas überrascht, wenn auch nicht mehr so stark wie kurz zuvor.
„Ja, Lynn-Julie Poltrin ist meine kleine Schwester.“, gab Nina bekannt.
„Was für ein Zufall. Dann ist sie zufällig die beste Freundin von meiner Schwester, ist im selben Jahrgang.“, antwortete Michael recht belustigt. „Zufälle gibt es. Dann kann ich ihr ausrichten, dass Lynns Schwester ziemlich vorlaut ist.“, fügte er lachend hinzu.
„Man muss was riskieren, wenn man hoch hinaus will.“, lautete der Kommentar von Nina dazu, worauf der Pilot nur nickte und ihr still zustimmte, er verabschiedete sich von Nina und mit einem Kuss auch von Naima und ließ die beiden Frauen wieder allein.
„Ich nehme an, dass ihr beiden...“, setzte Nina an, sprach aber nicht zuende und ließ dafür ihre Hand mit einer Bewegung sprechen.
„Ein Paar seid? Auch schon aufgefallen?“, fragte Naima belustigt. „Ja, seit mittlerweile acht Monaten. Hat sich einfach so zufällig ergeben.“, antwortete sie kurz.
„Aber sag mal Nina, du bist ja mit unserer neuen Anführerin eingetroffen, kennst du sie genauer?“, erkundigte sie sich nun.
„Etwas, ich war mit ihr vier Monate in einem Geschwader auf der Hawaii. Bin aber nur selten mit ihr geflogen, ich glaube fünf mal. Nach meiner Einschätzung ist sie durchaus eine Verantwortungsbewusste Anführerin, lässt auch das eine oder andere Späßchen durchgehen, ohne jedoch selbst daran teilzunehmen. Kann, wenn es darauf ankommt, auch ziemlich laut werden. Ich habe aber gehört, dass sie leicht die Nerven verlieren kann, kann ich selbst aber weder zerstreuen noch bestätigen.“, berichtete Nina alles über Miharu was soweit für die Frage und den damit zusammenhängenden relevant war.
„Gib mir mal den Namen.“, bat Naima nun, vielleicht wusste sie was damit anzufangen.
„Commander Miharu Chen.“, antwortete Nina sofort.
„Chen? Die Schwester von Ming?“, schien Ninas Gesprächspartnerin plötzlich sehr überrascht.
„Wer ist Ming?“, wollte eine leicht verwirrte Nina wissen.
Ming. Lieutenant Mati Chen. Pilot der Red Dragons.“, entgegnete Naima sofort.
Nina saß da jetzt nicht viel schlauer als vorher.
„Keine Ahnung. Ich wusste nicht einmal, dass sie überhaupt einen Bruder hat.“, antwortete Nina sofort. Über die genauen Familienverhältnisse von ihr hatte sie sich mit Miharu auf dem Weg hierher nicht unterhalten, Nina hatte eigentlich viel über sich und ihre Familie erzählt.
„Ob es die Chen ist, weiß ich natürlich auch nicht. Aber Ming hat zumindest eine ältere Schwester die auch Kampfpilotin ist und einen höheren Rang hat als er.“, berichtete sie.
„Wir werden sehen.“, sagte Nina dazu nur, was ihre Gesprächspartnerin nur bestätigte.
„Was ich mal wissen wollte, wieso brauchen die Red Dragons neue Piloten und gar einen neuen Geschwaderanführer?“, fragte Nina die das doch wissen wollte, eigentlich wurde speziell ein Geschwaderführer nicht einfach von einem anderen Schiff eingesetzt, es musste einen höheren Grund haben.
Naima schien plötzlich leicht getroffen zu sein, sie schaute auf den Boden. Nach ein paar Sekunden hob sie jedoch ihren Kopf und begann zu erzählen: „Es hat vor zwei Wochen einen Unfall gegeben. Hier auf dem Schiff, im Hangar.“, begann sie und Nina hörte interessiert zu.
„Was ist passiert?“, fragte sie aber dennoch.
„Was man bis jetzt weiß hat einer der Hangar Crew vergessen einen ganzen gefüllten Raketenwagen zurück in die abgeschirmte Waffenkammer zu schieben. Captain Ysal, unser Geschwaderführer hatte auf dem Hangar eine laute Diskussion mit einem anderen Piloten. Es wäre fast zu einer Schlägerei gekommen, hätte sich nicht einer der Mechaniker in diesen Streit eingemischt. Nur wollten die beiden keine Einmischung und schubsten den Mechaniker weg, leider direkt auf den Raketenwagen. Eine Rakete löste sich... und explodierte. Sieben Tote und vier schwer verletzte waren die Folgen der Explosion. Zu den Toten gehörten auch die beiden Piloten. Und unser Stellvertretender Geschwaderführer war mit der Leitung des Geschwaders vollkommen überfordert. Er schaffte es nicht und hat sich daher beim Rear Admiral für eine neue Geschwaderführung eingesetzt, deswegen gab es hier neue Piloten. Eben auch eine neue Geschwaderleiterin für uns.“, erzählte Naima die sehr tragische Geschichte.
„Das ist ja schrecklich. So zu sterben, besonders als Pilot.“, sagte Nina mit einem leichten Schauer auf den Rücken. Das war keiner der Tode den Nina erleben wollte. Sie hoffte darauf, dass sie irgendwann wenn schon im Cockpit draufgehen würde.
„Was ist mit dem Mechaniker passiert, der den Wagen vergessen hat?“, wollte Nina in Erfahrung bringen.
„Soweit ich weiß, liegt er selbst auf der Krankenstation. Gehört selbst zu den Verletzten. Ich weiß nicht, was der Rear Admiral mit ihm machen wird.“, bekam sie als Antwort.
„Ist vielleicht auch besser so.“, besann sich Nina, die nur an die Szene vorhin im Hangar dachte. So wie Nina den Rear Admiral einschätzte, würde er den Mechaniker wohl wirklich aus der Luftschleuse jagen.
Naima versuchte das Gespräch wieder in etwas positivere Bahnen zu lenken: „Apropos Rear Admiral. Hat er euch auch schon seine „Wir sind die besten“- Reden gehalten?“, sagte sie lachend.
„Und wie. Kommt das nur mir so vor oder saß der viel zu lange hinter seinem Schreibtisch?“, erkundigte sich Nina.
„Nein, er ist wirklich ein Idiot. Er nimmt die Regeln der GTVA so streng wie kaum ein anderer Offizier seines Ranges der mir bekannt ist. Für ihn muss alles seine Korrektheit haben. Auch mag er es nicht, wenn er eigentlich erst in seine Unterlagen schauen muss um zu sehen welchen Rang man überhaupt hat. Wenn es nach ihm ginge, würden wir zumindest auch alle mit unseren Namensschildern und Rangabzeichen durch die Gegend laufen. Ich persönlich bin froh darüber, dass sich die GTVA hier an die Vasudaner gerichtet hat, die das noch nie gemacht haben, für die ist es ja schon eine Umstellung überhaupt Ränge zu besitzen.“, redete sie weiter, was Nina auch bestätigte. Vor der GTVA hatten die Vasudaner überhaupt keine militärischen Ränge, was sie auch wusste. In der PVN musste man sich nicht erst hoch arbeiten, sondern man wurde gleich in die Position seiner Fähigkeiten gesetzt. Erst mit dem Zusammenschluss zwischen PVN und GTA kamen für die Vasudaner auch Ränge hinzu, was durchaus speziell am Anfang für großes Chaos sorgte, schließlich wusste man teilweise gar nicht die Leute einzustufen. Manche Vasudaner waren zum Beispiel dazu geboren ein Großkampfschiff kommandieren zu können, sie bekamen nach nur 4 Wochen Dienst gleich einen Kreuzer oder gar Zerstörer unter ihrem Kommando. Aber konnte man Vasudanern nach vier Wochen gleich den Rang eines Rear-, Vice- oder Admirals geben? Es dauerte fast ein ganzes Jahrzehnt bevor sich das neue GTVA System richtig in die vasudanische Gesellschaft eingefügt hatte. Im Gegenzug dazu, war es seitdem auch keine Pflicht mehr seinen Namen, Rang und eventuelle Orden überall an seine Uniform zu stecken und damit herumzulaufen. Wer es machen wollte, konnte dies natürlich tun, aber es waren verhältnismäßig wenige. Für die Terraner kehrte damit auch wieder ein Stück Anonymität und damit Privatsphäre in das Militär ein, was viele doch erfreute und begeisternd Annahmen.

Die beiden Frauen unterhielten sich noch eine ganze Weile und je länger Nina dort verweilte desto mehr Leute wollten eine Runde ausgeben, wodurch auch langsam der Alkoholpegel an stieg, aber bevor Nina erneut ihre Grenze übertrat wurde sie zu müde. Naima hatte sich bereits verabschiedet und war mit ihrem Freund aus der Bar verschwunden, so hatte Nina durchaus auch Kontakt zu ein paar anderen Leuten geknüpft, die ihr auch noch erklärten, wo man die Abschussliste und die Simulatoren finden konnte, auch wenn sie sich nach dem Schlaf wohl kaum noch daran erinnern würde.
Aber auch Nina verabschiedete sich jetzt und verschwand trotzdem leicht benebelt aus der Bar und machte sich auf dem Weg in ihr Quartier.
Diese Aufgabe war allerdings alles andere als leicht, sie war noch neu auf dem Schiff und so hatte sie noch keine große Ahnung wo sich ihr Quartier befand.
„Kann ich dir helfen?“, fragte dann ein Offizier der Nina erblickte wie sie leicht verwirrt auf einer Kreuzung in die verschiedenen Gänge schaute.
„Ja, ich bin noch neu hier. Ich suche die Quartiere der Red Dragons.“, antwortete Nina durchaus noch klar und verständlich.
„Die sind...“, der Offizier schaute sie an.
„Ich bringe sie lieber hin.“, sagte er als er ihren nicht mehr ganz so klaren Zustand bemerkte, die junge Frau sah nicht nur müde aus, sie schien auch leicht zu wanken.
So führte der Mann sie zu den Quartieren ihres Geschwaders.
„Wer sind sie?“, fragte er als er mit der rothaarigen Pilotin den Gang mit den Quartieren erreicht hatte.
Nina antwortete nur zögerlich mit ihrem Nachnamen, der jedoch ausreichte um sie auch noch vor die Tür ihres Quartiers zu bringen.
„Da sind wir. Sie sollten sich die Pläne des Schiffes genau ansehen. Beim nächsten mal finden sie vielleicht keinen so hilfsbereiten Offizier.“, sagte er freundlich und verabschiedete sich und verschwand.
Nina bedankte sich vorher und verschwand nun auch – in ihrem Quartier.

Ende
Last edited by Deepstar on Fri, 4. Jan 08, 18:23, edited 4 times in total.

UniTrader
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Post by UniTrader » Sun, 4. Nov 07, 22:00

wirklich genial geschrieben :thumb_up: :) :thumb_up:
if not stated otherwise everything i post is licensed under WTFPL

Ich mache keine S&M-Auftragsarbeiten, aber wenn es fragen gibt wie man etwas umsetzen kann helfe ich gerne weiter ;)

I wont do Script&Mod Request work, but if there are questions how to do something i will GLaDly help ;)

Flish
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Post by Flish » Thu, 8. Nov 07, 11:23

Wiedermal großartig geschrieben! Nachdem ich die ersten beschreibungen und Bemerkungen von Fessler gelesen hab, dachte ich mir nur 'Ar***loch'.
Und wieder hab nach dem lesen ein paar Fragen.
1. Wie fallen dir diese namen ein, z.B. der von Naima?
2. Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sagen die 48th Fleetbreakers sind ein Bombergeschwader vielleicht Artemis, Boanerges, oder sogar der dicke Medusa-bomber.
3. dollte man den vorgänger von Dark-Abyss gelesen haben?
Flish

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Deepstar
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Post by Deepstar » Thu, 8. Nov 07, 16:06

Flish wrote:Wiedermal großartig geschrieben! Nachdem ich die ersten beschreibungen und Bemerkungen von Fessler gelesen hab, dachte ich mir nur 'Ar***loch'.
Und wieder hab nach dem lesen ein paar Fragen.
Dann will ich mal so nett sein und antworten.
1. Wie fallen dir diese namen ein, z.B. der von Naima?
Tja, das ist eine gute Frage, ich gebe zu Naima Nyn O'Lorreng war nicht meine Idee. Ich habe mal im DevChat gefragt, weil mir bisher noch keine Namen für alle Red Dragons eingefallen sind, da fiel eben der Name Nyn O'Lorreng... da der Name Nyn für mich alleine keinen wirklichen Sinn ergab (klingt für mich eher nach Split ;)) und wer anders im Chat den Namen "Naima" vorschlug habe ich daraus Naima Nyn O'Lorreng gemacht :)

Namen suche ich im übrigen noch immer, Vor- und Nachnamen und auch Rufzeichen nehme ich gerne entgegen, Schiffsnamen auch falls euch welche einfallen ;)

Die anderen Namen... tja, kommen mir irgendwie einfach mal in den Kopf, hat keine genaueren Gründe, außer das "Miharu Chen", "Mati Chen", "Nina Poltrin" "Robert Fessler" und später auch "Ivan Kresnoyzi" und "Jenna Nakami" bereits in der alten Fassung von Dark Abyss ihren Auftritt hatten. Wie das bei den Charakteren mit dem Familienstammbaum zustande gekommen ist, kann ich dir allerdings nicht sagen, weil ich es ehrlich gesagt nicht weiß. Ich brauchte Namen und da sind mir auch noch welche eingefallen. Aber momentan klappt das mit den neuen Namen nicht immer, deswegen wäre ich über Mithilfe froh, besonders Schiffsnamen und Rufzeichen sind aktuell ziemliche Mangelware im Kopf, da ich letzteres bereits zahlreich in Kapitel 1 verbraten habe ;)
2. Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sagen die 48th Fleetbreakers sind ein Bombergeschwader vielleicht Artemis, Boanerges, oder sogar der dicke Medusa-bomber.
Damit hast du schon weiter gedacht als ich. Ich habe noch überhaupt keine Idee um was für ein Geschwader es sich handelt :D.
3. Sollte man den vorgänger von Dark-Abyss gelesen haben?
Zu dieser Story gibt es keinen Vorgänger. Eigentlich hast du das nötige Grundwissen wenn du Freespace 2 gespielt hast. Natürlich gibt es zahlreiche Anspielungen auch auf Freespace 1 und diverse Fan Kampagnen, aber Freespace1, Freespace: Silent Threat und Freespace 2 sind soweit die einzigen les- bzw. spielbaren Geschichten die im Voraus zu Dark Abyss - Refallen geschehen sind.
Wobei doch, es gibt zwei Voraussetzungen zu der Story die nicht in den Spielen vorkommen und hier als "Ist so und war immer da" dargestellt werden, das ist einmal die im Eingangspost verlinkte GTVA Nodemap mit den zusätzlichen Sektoren, die quasi die GTVA Karte zu Beginn der Story darstellt (wobei Gehenna wie laut Miharus Erzählung in 1x01 nur ein "Gerücht" ist ;)) und außerdem die GVI Cairo, dem vasudanischen Gegenstück der GTI Arcadia, was zwar ein Fanobjekt ist, allerdings auf Concept Arts von Volition für Freespace 2 basiert. Damit ist das quasi halb-canon. Außerdem müssen die Vasudaner ja auch Stationen haben :D


Man kann den Zusammenhang zwischen Dark Abyss und Dark Abyss - Refallen so beschreiben, Dark Abyss ist wie Battlestar Galactica 1978, während Dark Abyss - Refallen Battlestar Galactica 2003 darstellt... beide haben soweit zum Großteil die selben Charaktere und erzählen im Grunde die selbe Geschichte, haben aber eigentlich trotzdem nichts miteinander zu tun.

Was ich damit sagen will, Dark Abyss sollte ursprünglich genau die Geschichte erzählen die bei Dark Abyss - Refallen erst am Ende erfolgen wird. Beide Dark Abyss Versionen haben somit einen ganz unterschiedlichen Ansatz, Namen der Story und die Charaktere sind zum Teil identisch, das war es aber auch mit den Gemeinsamkeiten. Der Kapitelname Neustart wurde nicht ohne Grund gewählt, er signalisiert soweit was das Ziel der Story ist: Dark Abyss wird komplett neu gestartet. Die Geschehnisse aus der ursprünglichen Versionen sind somit nichtig und können quasi als ganz eigenständige Freespace Geschichte gesehen werden.

Lange Rede kurzer Sinn: Nein, Dark Abyss musst du nicht gelesen haben, ein Sinn macht das Lesen soweit nur, wenn du den einen oder anderen Einblick in die Charaktere haben möchtest oder auch eine ungefähre Ahnung zu der späteren Richtung von Dark Abyss - Refallen haben möchtest. Ansonsten kann man diese Story als was ganz eigenes ansehen.

Die Geschichte Freespace: Fallen hat mit dieser hier überhaupt nichts zu tun, in der ging es auch um was ganz anderes. Der Titel Refallen hat auch keinen tieferen Sinn, ist nur eine Anspielung auf den ursprünglichen Titel von Dark Abyss der eben Fallen lautete, nur kam da eben die Geschichte gleichen Namens meiner zuvor ;)


Gruß

Deepstar
Wer nicht vergessen kann, der wird vergessen.

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Flish
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Post by Flish » Fri, 9. Nov 07, 09:24

Noch ne Frage

Freespace: Silent Threat ?

Ein Spiel Teil von Freespace oder was ist das?
Flish

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Post by Deepstar » Fri, 9. Nov 07, 12:25

Flish wrote:Noch ne Frage

Freespace: Silent Threat ?

Ein Spiel Teil von Freespace oder was ist das?
Freespace: Silent Threat ist das AddOn zu Freespace 1 und handelt von der GTI Rebellion.

Falls du Freespace 2 noch besitzt bzw. installiert hast und auch Englischkenntnisse hast, kannst du dir hier einen Freespace 1 Mod für Freespace 2 runterladen, der auch die ganzen AddOn Missionen beinhaltet.

Auch für die ganzen Leser dieser Story interessant, falls irgendwer wissen will, was das Freespace Universum überhaupt ist, der kann Freespace 2 auch mittlerweile kostenfrei legal herunterladen. Ich mache eher ungerne Werbung, aber hier gibt es doch ausführlichere Informationen dazu, wo auch nebenbei die Grafik von FS2 kräftig aufgepuscht wird. Englischkenntnisse vorausgesetzt ;)
Vielleicht werde ich bald auch mal den Eingangspost bearbeiten, nicht nur aus diesem Grund den Leuten halt den Link zu geben, ein paar Fehler muss ich da noch ausbügeln ;)

Ein kleines Status Update: Kapitel 3 habe ich noch nicht wirklich begonnen, bin mir noch nicht ganz sicher, was genau ich dort einbaue, wird aber wohl bald weitergehen :)
Wer nicht vergessen kann, der wird vergessen.

06.11.2002 - 27.05.2011

Deleted User

Post by Deleted User » Fri, 9. Nov 07, 17:46

Wie wärs mit mehreren Namenslisten von uns für die Story?
Du kannst dir ja dann aussuchen, ob du diese Namen als Vor- oder Nachname nimmst.
Ich mach mal den Anfang, wenn's recht ist?:
Lily, Amon, Asmodeus, James, Evan, Amadeus, Isaac, Gary, Ivan, Mia, Felix, Jenna, Cosma, Aaron, Kraden, Babi, Fafnir, Conservato, Oeia, Akafubu, Gabambo, Puelle, Kyle, Dora, Alex, Saturos, Menardi, Dinaria, Sandra, Lars, Jeniffer, Astrid, Astrit, Roman, Andreas, Philipp, Maier, Prometheus, Zeus, Hephaistus, Pandora, Aprophis, Seth, Hydros, Draco,
Zachias, Cornow, Ronald, Alina, Elanor, Malbus, Cheri, Lloid, Regina, Melani, Daniel, Sam, Lanilor, Greiner, Smith, Michael, Mike, Allen, Severus, Samantha, Amanda.

Nicht viel, aber ein Anfang, Hoffentlich genug zur Anregung. :wink:
Tschuldige für den Nicht-Alphabetischem Einhalt der Wörter. 8)

Deepstar
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1x03 - Zusammenstellung

Post by Deepstar » Thu, 3. Jan 08, 19:52

1x03 - Zusammenstellung


Als Miharu aufwachte wurde sie sofort von der Stimme des Bordcomputers begrüßt: „Guten Morgen Commander Chen, wir haben Sonntag, den 27.Januar 2380. Die Uhrzeit beträgt 08:44 nach terranischer Erdstandardzeit.“
Die Sensoren innerhalb des Schiffes erkannten natürlich wann jemand erwachte, daraufhin öffnete Miharu nach dieser Ansage auch die Augen und das erste was sie erblickte war der Stapel voller Akten über ihr Geschwader den sie gestern Abend von Rear Admiral Fessler erhalten hatte. „Willkommen im Leben der Bürokratie“, sprach Miharu leise vor sich hin, bevor sie überhaupt realisierte die erste Nacht an Bord der Izura hinter sich gebracht zu haben. „Welche Termine stehen heute an?“, fragte sie auch noch im Halbschlaf in Richtung Bordcomputer.
„Gemäß ihrer Anweisung wurden bei allen Piloten der 97th Red Dragons der Termin eingetragen, sich heute um 12:30 Uhr im Red Dragons Einsatzbesprechungsraum zu versammeln.“, bekam sie als Antwort.
Natürlich war ihr damit klar, dass sie dadurch noch etwas Zeit hatte. Miharu hatte gestern nach ihrer Rückkehr den Aktenstapel ziemlich achtlos auf den Schreibtisch abgelegt um endlich ihren verdienten Schlaf zu bekommen.
Dabei hatte sie sich zur Arbeitserleichterung vorgenommen, das Geschwader erst versammelt kennen zu lernen und sich vorzustellen, dann wollte sie Einzelgespräche mit jedem Piloten machen und dabei auch erst die entsprechende Akte durchlesen und zugleich die Zusammenstellung für die Flügel erstellen.
Die restlichen drei Stunden wollte sie demnach nicht mit den Akten verbringen, sondern wollte so schnell wie möglich zum Alltag zurückkehren, das bedeutete also für sie, nach dem Aufstehen den Trainingsanzug anzuziehen und eine Runde durch das Schiff zu laufen und erst dann zu Frühstücken. Fitness war eben ein wichtiges Kriterium für jeden Piloten, ohne Fitness konnte man den Belastungen in einem Kampfjäger nicht lange standhalten.
So stand Miharu auf und wühlte in ihrer Tasche um ihren Trainingsanzug zu finden, den sie nach kurzer Suche auch fand und sich anzog.
Bevor sie aber mit dem Joggen begann, schaute sie sich an dem Computer noch schnell eine Route heraus, sie wollte gleichzeitig auch etwas von ihrem neuen Schiff sehen, außerdem sollte die Runde in der Nähe der Messe enden, um gleich zum Frühstück über zu gehen.
Die Strecke die sie sich überlegt hatte würde ungefähr eine ganze Stunde dauern und würde neben dem Fitnessraum, der zahlreiche Trainingsgeräte beinhaltete, die Miharu nur für gezieltes Training nutzte, über mehrere Umwege auch am Hangar vorbei führen wo sie hoffte zumindest einen kurzen Einblick in die morgendliche Arbeitsweise der Hangarcrew zu erhalten. Danach würde sie sich in Richtung Messe bewegen um zu Frühstücken, anschließend würde sie wieder zu ihrem Quartier kommen, sich frisch machen und schon wäre auch fast die Zeit um sich zum Einsatzbesprechungsraum zu begeben um ihre Untergebenen Piloten zu treffen.
Miharu lief demnach ziemlich zielstrebig aus dem Quartier und ließ es fürs erste hinter sich.

Im Laufe ihrer Strecke fiel ihr auf, dass noch recht wenig los war in den Gängen. Natürlich war die Tageszeit eine reine Definitionsfrage, im Weltraum gab es natürlich keinen Tag- und Nachtrhythmus, es war ja schließlich immer dunkel, dennoch konnte man einen starken Rückgang der Aktivitäten in den Nacht- und Morgenstunden laut der terranischen Erdstandardzeit auf Schiffen feststellen. Nur selten kam ihr mal eine Menschenseele entgegen.
Wie Miharu bald feststellen musste, hatte sie sich tatsächlich auf dem Schiff verlaufen, gut, verlaufen im eigentlichen Sinne auch wieder nicht, sie stand nur plötzlich im Hangar ohne an den Fitnessräumen vorbeigekommen zu sein, also war dies auch nicht weiter tragisch, sie hatte offenbar irgendeine Abzweigung verpasst und konnte jetzt früher als geplant die Mechaniker beim Arbeiten zusehen.
Im Hangar war offenbar mehr los als auf dem Weg dorthin, mehrere Techniker waren bereits so schon in Sichtweite und schraubten an mehreren Schiffen herum, im Hintergrund starteten auch gerade zwei Jäger des Typs Hercules Mk. II was man nicht nur am Geräusch der Triebwerke hören konnte.
Miharu schaute sich noch etwas genauer im Hangar um, wurde plötzlich durch eine Stimme aufgehalten.
„Brauchen Sie Hilfe?“, fragte der Mann der sich offenbar hinter ihr befand, deshalb drehte sich Miharu auch um.
„Nein, ich schaue nur wie hier gearbeitet wird.“, entgegnete Miharu sofort, sie wollte den Betrieb nicht aufhalten.
„Sie sind doch eine von den neuen Offizieren, habe sie gestern hier gesehen.“, erzählte der Mann sofort weiter, der ungefähr in Miharus Alter war und seine Haare sehr kurz geschnitten hatte, allerdings war er von der körperlichen Fitness lange nicht so durch trainiert wie die Piloten, er hatte doch einen ziemlich sichtbaren Bauch.
„Ja, ganz recht.“, blieb Miharu wieder nur als Antwort.
„Dann möchte ich mich vorstellen. Chefmechaniker Guiseppe Jakarta“, sagte er freundlich, hielt seine Hand aber zurück, da sie doch ziemlich verschmiert war.
„Commander Miharu Chen, Geschwaderführerin der Red Dragons“, antwortete Miharu.
„Ach, sparen sie sich das mit den Rängen. Sonst wäre ich Chefmechaniker Captain Guiseppe Jakarta“, antwortete der Mechaniker.
„Ich verstehe. Der Rang gehört für mich eben dazu.“, reagierte Miharu doch etwas entschuldigend.
„Ist schon ok. Sie sind also die neue Geschwaderführerin? Dann ist es verständlich, dass sie sich nach uns erkundigen.“, stellte Guiseppe fest.
„Ja, wenn sie hier schon sind, dann können sie mir bestimmt was erzählen?“, wollte die Pilotin wissen.
„Natürlich. Trotz des Unfalls sind wir eigentlich eine zuverlässige...“, begann der Mechaniker, wurde von Miharu aber unterbrochen, die fragte von welchem Unfall er sprach.
„Sie wissen es noch nicht? Es gab hier vor zwei Wochen einen schrecklichen Unfall wo unter anderem auch ihr Vorgänger bei umgekommen ist.“, sprach er es so aus als würde es ihn nicht im geringsten Berühren.
Diese Worte lösten in Miharus Kopf weitere Fragezeichen auf, so war zumindest die Frage geklärt wieso man hier neue Piloten und Offiziere benötigte, weil offenbar mehrere diesen Unfall nicht überstanden hatten.
„Aber was ich sagen wollte. Wir sind trotz allem zuverlässig. Als Geschwaderführerin können sie uns vertrauen. Dieser Fehler ist kein Grund uns eine Chance zu geben. Sie können unserem Urteil in der Waffen- und Schiffskonfiguration vertrauen, wenn sie uns ihre Einsatzbefehle übermitteln.“, fügte der Chefmechaniker hinzu.
Miharu nickte darauf nur, wie die Zusammenarbeit zwischen Hangarcrew und Geschwader funktionierte war bereits damals Bestandteil der Akademie. In der Regel leitete der Geschwaderführer die Einsatzdaten vor oder während der Einsatzbesprechung an den Hangar weiter, die gemäß diesen Daten und der Freigabe an Waffen und Schiffen mehrere Schiffs- und Waffenkonfigurationen für den Einsatz vorbereitete, so wurden durchaus keine Bomber für einen Aufklärungseinsatz bereit gemacht oder ein Geschwader bekam keine State-of-the-Art Jäger wie den GTF Ares zur Auswahl, wenn das Geschwader keine Freigabe für diesen Jäger hatte. Für Notfälle waren auch immer Jäger und Bomber einsatzbereit. Falls also ein schneller Start von Jägern oder Bomber benötigt wurde, konnte dies schnell geschehen ohne größere Wartezeiten zu verursachen, diese Vorsorge bedeutete demnach auch, dass nur minimales Personal für diese Jäger benötigt wurde. Nämlich nur einen der dafür sorgte, dass der Pilot, oder im Falle von den größeren Bombern wie der Medusa oder Ursa, die Crew ins Schiff steigen konnte. Die andere Crew konnte also derweil weitere Schiffe vorbereiten wodurch auch schnell Verstärkungen geschickt werden konnten. Natürlich hatte speziell ein großes Schiff wie die Izura unzählige Bomber und Raumjäger zur Verfügung. Auf der Izura waren es gerade einmal insgesamt 150 Schiffe der Bezeichnung GTF beziehungsweise GTB im Hangar was im Vergleich eigentlich ziemlich wenig war, die Hawaii hatte zum Beispiel 200 und die Aquitane sogar 240 kleinere Schiffe wie Jäger und Bomber im Hangar. Die Mannschaft der Aquitane war zugleich auch diejenige die eine Art Rekord hielten. Sie bekamen alle 240 Jäger und Bomber innerhalb von zwölf Minuten ins All was auch in Relation zu den anderen Zerstörern mit weniger Schiffen im Hangar eine Bestmarke darstellte.
Wie schnell die Hangarcrew der Izura war konnte Miharu natürlich nur ahnen, letztendlich spielte es aber sowieso nur eine ziemlich untergeordnete Rolle, man wusste dass die Leute ihr bestes gaben um die Schiffe so schnell wie möglich ins All zu kriegen, schließlich hangen diese Art Leute genauso an ihr Leben wie jeder andere auch, deswegen machte sie sich darum auch keine Sorgen, im Notfall wären sie schnell genug.
„Außerdem vertraut uns auch der Rear Admiral weiterhin.“, sprach der Chefmechaniker weiter der damit natürlich auch auf diese Fälle anspielte wo der Kommandierende Offizier des Schiffes, oder eben der Flotte, die Einsatzdaten an die Hangarcrew leitete, meistens eben für besondere Einsätze, Undercovereinsätze natürlich eingeschlossen.
„Ich habe schon verstanden. Sie und ihr Team erhalten ihre Chance, Captain.“, entgegnete Miharu überzeugt mit besonderer Betonung auf den Rang. Ob nun Unfall oder nicht, zum einen hatte sie eh keine Wahl, da man eben als Geschwader auf die Hangarcrew angewiesen war und zum anderen bildete sich Miharu am liebsten auch selbst eine eigene Meinung, egal was auch passiert wäre, sie wollte die Leute auch ganz unvoreingenommen eine Chance geben. Natürlich war dieser Unfall tragisch und Miharu wollte ihn, auch in Gedanken, nicht schönreden, aber Unfälle gehörten eben auch zu den menschlichen Fehlern, egal wie schlimm diese auch waren. Außerdem war sie sich sicher, dass die betreffenden Personen, falls sie nicht selbst umgekommen waren, bereits zur Rechenschaft gezogen wurden. Das alles passierte vor Miharus Zeit an Bord und war für sie daher eigentlich auch ziemlich uninteressant, es hatte eben nicht im geringsten mit ihr zu tun.
Es hatte zwar sehr wohl mit ihrem Geschwader zu tun, allerdings hatte sie nicht einmal vor 12 Stunden das Kommando übernommen, deshalb stand sie auch erst ab diesem Zeitraum in der Verantwortung für diese Piloten, was vor ihrer Zeit hier passierte, kümmerte sie ebenso wenig. Wenn sie nur Altlasten hinterher jagen würde, könnte sie sich auch kaum auf das Hier und Jetzt konzentrieren was allerdings ihre Aufgabe darstellte: Das Geschwader heute zu führen und nicht gestern oder morgen, sondern nur heute. Morgen könnte das Universum schließlich wieder ganz anders aussehen, das plötzliche Auftauchen der Shivaner könnte beispielsweise dazu führen, dass ihre Aufgabe hier wieder sofort als beendet erklärt wurde. Natürlich sollte sie nicht davon ausgehen und in dem Sinne durchaus auch Pläne für die nächsten Tage entwerfen aber trotzdem, ihre Aufgaben warteten mit Sicherheit nur heute auf sie. Am wenigsten gestern, gestern gehörte zur Vergangenheit und war damit unveränderlich, auch wenn manche Leute durchaus auch noch an die Möglichkeit der Zeitreise glaubten. Aber noch immer war es Fakt, dass die Vergangenheit unveränderlich war, demnach gab es keinen Grund sich zu sehr mit ihr zu beschäftigen, sich um Sachen zu kümmern für die sie keinerlei Verantwortung trug.
Das Wissen über diese Vorkommnisse reichte Miharu vollkommen.

Plötzlich hielt der Chefmechaniker inne und hielt sich am Ohr wo sein Kopfhörer positioniert war, sofort danach sprach er auch in sein Mikrofon was er vor seinem Mund hatte.
„Was, schon wieder? Die Panther Clippers machen noch die ganzen Jäger kaputt, wenn das so weiter geht. Ja, ich bin sofort unterwegs!“, antwortete Guiseppe und verabschiedete sich mit einem kurzen „Ich muss gehen, Arbeit ruft" von Miharu und lief davon bevor Miharu überhaupt darauf reagieren konnte.
Natürlich wusste Miharu nicht so wirklich was los war, da plötzlich augenscheinlich wirklich wieder der Betrieb im Hangar zunahm nachdem nach den letzten Jägerstarts es wirklich sehr ruhig wurde.
Da Miharu noch Zeit hatte, bewegte sie sich zwar zum Ausgang, hatte aber trotzdem keine Absichten den Hangar zu verlassen, sie wusste, dass die Antwort auf diese plötzlich neue Aktivität nicht lange auf sich warten ließe.
So war es hinterher auch nicht, ein Jäger des Typs Perseus tauchte mit hoher Geschwindigkeit im Hangar auf, wie Miharu kurz sehen konnte, schien er ordentlich was abbekommen zu haben, ein ganzer Flügel fehlte, so kam der Jäger auch entsprechend schief in den Hangar und der Pilot, oder die Pilotin, hatte sichtlich Mühe den Abfangjäger so zu halten, dass das Fahrgestell auch auf den Boden zeigte, natürlich wusste Miharu was jetzt folgen würde, nicht dass sie je selbst in dieser Situation steckte, sie schaffte es bisher immer ihre Jäger wieder in einem Stück zurück zu bringen. Ihr Wissen betrog sie auch hier nicht, kaum hatte der Pilot sein Jäger wieder gerade gebracht schob er den Steuerknüppel von sich weg und der GTF Perseus tauchte ab und schlug, wie es aussah ziemlich hart mit dem Fahrgestell auf dem Hangarboden auf. Den Aufschlag oder sollte man dazu doch noch Landung sagen?, konnte Miharu jedoch nicht beobachten, da die Stelle von zahlreichen stehenden Jägern und Bombern verdeckt war, sie vernahm aber einen Knall und ein Quietschendes Geräusch, das Geräusch war nicht einmal verhallt, da liefen auch sofort Sanitäter mit einer Trage an ihr vorbei in Richtung des Absturzes.
Natürlich hatte Miharu den ersten Impuls den Sanitätern doch zu folgen, schließlich ging es hier um einen Kollegen, aber die Verhaltensregeln in solchen Fällen waren ihr ebenso zu gut bekannt, nur Löschteams, welche im Hangar idealerweise eben die Hangarcrew darstellte und eben die Sanitäter hatten an der Absturzstelle etwas zu suchen und hochrangige Offiziere ab Commodore konnte man ebenfalls nicht abhalten dort nach dem Rechten zu sehen. Aber alle anderen wurden, wenn auch oft mit Mühe, von der Absturzstelle entfernt.

Miharu war aber dennoch nicht in der Lage sich irgendwie von der Stelle zu bewegen, sie harrte auf ihrem Fleck aus und die Minuten vergingen, das Joggen hatte sie mittlerweile vergessen, dieses war allerdings auch nicht schlimm, auch auf der Hawaii gab es mal Ereignisse die das Joggen unterbrachen.
Nach zehn Minuten, für Miharu fast eine Ewigkeit, kamen die fünf Sanitäter mit schnellem Schritt wieder zurück, die Trage die sie dabei hatten, war belegt, als der Pilot Miharu beim vorbeifahren sichtete hob er mit etwas Mühe die Hand bevor Miharu wieder aus seinem Sichtbereich verschwand als die Trage um eine Abzweigung bog und auch den Hangar hinter sich ließ. Zwar kannte Miharu den Piloten nicht, dennoch fiel ihr doch ein Stein vom Herzen, offenbar war der Unfall relativ glimpflich ausgegangen, natürlich, er war verletzt und würde eine Zeitlang nicht fliegen können, aber er war am Leben und das war die Hauptsache.
Da die Situation hier geklärt schien, machte sie sich jetzt doch endlich auf den Weg den Hangar zu verlassen, erst ging sie ein paar Schritte und dann wurde sie immer schneller bis sie das Jogging Tempo wieder erreicht hatte, sie hatte sich doch dazu entschlossen das Laufen wieder aufzunehmen und kam der Messe somit immer näher.

Eine ganze Weile später kam Miharu total gesättigt in ihrem Quartier an. Überraschenderweise war die Messe bei ihrem Frühstück sehr leer, kein einziger Pilot war weit und breit zu sehen, nur ein paar Marines befanden sich in der einen Ecke, waren jedoch auch eher mit Gesprächen als mit dem Essen beschäftigt, das Gesprächsthema sorgte leider dafür, dass sich Miharu dort nicht wirklich einklinken konnte. Als hätte sie große Ahnung von Sturmtaktiken oder wie man einen Gegner abgesehen von einem Kopfschuss am schnellsten und am qualvollsten sterben lassen konnte. Natürlich hatte sie Basiskenntnisse über die Marines wie Handzeichen und so weiter. Schließlich war man als GTVA Pilotin auch dazu ausgebildet worden sich beim Abschuss über feindliches Gebiet auch mit einer Waffe verteidigen zu können und eventuell den feindlichen Streitkräften auch aus dem Wege zu gehen, ebenso hatte sie auch das Wissen im Falle einer Enterung auch das Schiff verteidigen zu können, falls der Weg zum Hangar versperrt war. Dafür hatten Marines entsprechend Basiskenntnisse über das Fliegen, eben für den Fall, dass man zum Beispiel eine feindliche Basis durch einen Raumjäger verlassen musste oder ähnliches. Aber trotzdem, so spezifische Fachkenntnis hatte Miharu nicht, sie würde so einen Angriff wohl höchstens per Zufall überleben, wie Marines eben einen Raumkampf, Defizite in der Ausbildung wurden eben durch eine ganz andere Abteilung der GTVA wett gemacht. Auch wenn Miharu natürlich trotzdem noch einen Vorteil gegenüber ihren Pilotenkollegen hatte, viele Taktiken hatte sie auch von ihren Eltern gelernt.

So verbrachte Miharu das Frühstück soweit allein, was allerdings kein Problem darstellte, sie war ohnehin nicht die Geselligkeit in Person, wirkliche Freunde hatte sie im Militär nicht. Womöglich lag es auch daran, dass schon ihre ganze Familie, von den Eltern bis zum Ehemann, im Militär hing, womöglich waren das genug Militärmitglieder im Umfeld für ein ganzes Leben, da wollte sie Freunde außerhalb der Familie womöglich nicht auch noch im Militär haben. Gleichzeitig bedeutete dies, dass sie keine wirklichen Freunde hatte, schließlich wollte sie dann, wenn sie mal freie Zeit vom Militär hatte, diese immerhin mit ihrem Mann oder mit Besuchen bei den Eltern vertreiben, die, wie sollte es als Marine anders sein, auf einer Militärstation wohnten, auch wenn sich auf Raumstationen auch zahlreiche Zivilisten herum tummelten, aber so wirklich viel Kontakt mit Zivilisten bekam sie trotz allem nicht. Ab und zu wäre es vielleicht auch gar nicht schlecht gewesen wenn es nur ein Elternteil in der GTVA gäbe, so hätte man zur Hälfte immerhin noch ein Stück Normalität, aber so war das Militär in ihrem Leben bestimmend, von der Familiengeschichte bis zum Umfeld, sie hatte sich schon längst damit abgefunden, in ihrem Leben war einfach kein Platz für diese so genannte Normalität.
Ihre Normalität hieß eben das Militär und das wartete wieder, es waren noch ungefähr eine Stunde bis sie zum Einsatzbesprechungsraum musste, Zeit genug für eine Dusche die sie auch sofort nutzte.
Leider hatte sie nicht sehr lange das Vergnügen sich an dem schönen kalten Wasser zu erfreuen, es klingelte nämlich an ihrer Kabinentür und Miharu vertröstete den unbekannten mit einem lauten „Einen Moment noch.“ und sofort beeilte sie sich, wusch sich schnell die Haare und sprang dann aus der Dusche sofort zum nächsten Handtuch was sie sich umlegte und marschierte dann zur Kabinentür die sie öffnete.
In der Erwartung ein fremdes Gesicht zu sehen wurde sie doch aufs übelste überrascht und wäre vor Schreck fast zurückgesprungen.
Die Person die ihr da plötzlich gegenüberstand kannte Miharu sehr wohl, besser als jeden anderen auf diesem Schiff, Korrektur, besser wie sie jeden anderen auf diesem Schiff auch je kennen würde. Mati, Miharus jüngerer Bruder stand ihr plötzlich gegenüber der sie im Gegensatz zu ihr nicht so überrascht anschaute.
„Hi“, sagte er kurz als wäre es eine alltägliche Situation, zweifellos wollte er die Situation damit auflockern.
Miharu stockte und brachte nur ganz leise und mühsam das „Mati?“ heraus.
Mati schaute sie jetzt doch leicht verwirrt an.
„Ja-ha?“, antwortete er ihr mit einem singenden Ton.
„Was machst du hier?“, fragte Miharu sofort, diesmal hatte sie sich wieder eher in der Fassung.
„Dich besuchen?“, entgegnete Mati ehrlich, erst nach ein paar Sekunden verstand er aber erst den richtigen Sinn der Frage. „Achso, nun solltest du doch eigentlich Wissen. Ich bin hier seit fast einem ganzen Jahr stationiert und bin bei den Red Dragons.“, fügte er leicht, wenn auch hörbar gespielt, beleidigt hinzu, gerade die Schwester sollte ja Wissen, wo er stationiert war, hatten sie doch miteinander regelmäßigen Kontakt.
„Ich vergaß.“, antwortete Miharu ehrlich und fühlte sich dabei gar nicht so wohl, war ja echt peinlich, dass sie glatt vergessen hatte, dass sich ihr Bruder hier an Bord befand und sogar im selben Geschwader flog, dabei wurde sie auf der Hawaii nicht einmal stutzig als sie den Namen Izura oder Red Dragons las, sie hatte es wirklich total vergessen. „Willst du reinkommen? Ist kalt hier draußen.“, sprach sie weiter und führte ihren Brunder in ihr Quartier.
„Warte einen Moment bitte, war gerade unter der Dusche.“, sagte sie sofort, schnappte sich die zuvor zurechtgelegte Kleidung und verschwand mit ihr ins Badezimmer.
Mati schaute sich indes in ihr Quartier um.
„Hübsch hast du es hier, schön groß.“, gab er mit lauter Stimme bekannt und wurde fast neidisch, so ein Quartier hätte er wohl auch gerne gehabt. „Ja, ich weiß. Hatte aber noch keine Zeit mich hier richtig einzurichten.“, kam dumpf von der Tür zurück. Mati nickte darauf als einzige Reaktion, diese Antwort war auch unverkennbar, auf dem Schreibtisch lagen die Akten einfach so herum und auf dem Boden vor ihrem Bett standen noch die ganzen gefüllten Taschen.
„Sag mal, wann wolltest du mich eigentlich über deine Versetzung informieren? Erst nachher beim Treffen?“, fragte er neugierig. „Ich habe dir auf der Hawaii eine E-Mail geschrieben!“, kam sofort energisch aus dem Badezimmer zurück.
„Wirklich? Dann kam die nicht an, ich habe es erst gestern Abend durch die Nachricht von Mutter erfahren. Dachte schon du hättest mich dabei auch vergessen.“, antwortete Mati mit einem nicht ganz gemeinten ernsten Ton. „Nein, ich habe dir eine geschickt. Ist wohl tatsächlich in den unendlichen Weiten verschwunden. Ist ja auch egal. Wie geht es denn unseren Eltern, hatte noch keine Zeit um Antworten abzurufen.“, erkundigte sich Miharu nun deren Stimme kurz verschluckt wurde, offenbar als sie sich gerade was anzog.
„Denen geht es gut. Wenig zu tun in Mirfak. Absolut tote Hose.“, lautete die etwas gelangweilte Antwort.
„Dann ist es immerhin nichts schlechtes, keine Rebellion oder eine neue Invasion durch Shivaner im Anmarsch.“, kommentierte dies seine Schwester wo Mati nur zustimmen konnte, so hatte er das noch gar nicht gesehen.
Die Tür zum Badezimmer öffnete sich und Miharu kam wieder zurück, diesmal ohne Handtuch sondern komplett angezogen und nur noch die nassen Haare zeugten von der Dusche.
Mati war Miharu was Haar- und Augenfarbe anging ähnlich, nämlich in beiden Fällen schwarz, aber Mati war deutlich größer als seine ältere Schwester. Während Miharu nur die 1,62m erreichte, war Mati fast fünfzehn Zentimeter größer, er hatte eine Größe von 1,75 und entsprach somit deutlich eher der menschlichen Norm.
„Was mir gerade einfällt. Herzlichen Glückwunsch zur Beförderung“, sprach Mati ernst und reichte Miharu die Hand und fing an sie zu schütteln, ging dann aber doch zu einer Umarmung über. Miharu die das nicht unbedingt erwartet hatte stand erst still da, erwiderte die Umarmung dann aber auch.
„Danke. Ich wünschte das Kommando hier hätte ich ohne diese große Vorgeschichte an Bord erhalten.“, sprach sie leise und beide lösten sich wieder.
„Tja, so ist eben das Leben. Manchmal ist man eben zur falschen Zeit am falschen Ort.“, entgegnete Mati zwar leicht beunruhigt aber doch nicht so betroffen wie Miharu befürchtet hatte.
„Hört sich ja nicht so an als hättest du ihn gut gekannt.“, analysierte Miharu und Mati nickte nur „Ja, für mich war er einfach ein Geschwaderführer der meinem Flügelleiter mitgeteilt hat was wir zu tun haben. Ich hatte keinerlei Kontakt mit ihm. Auch all die anderen die es bei dem Unfall erwischt haben, kenne ich nicht. Meine Freunde an Bord waren entsprechend zur richtigen Zeit am richtigen Ort.“, antwortete Mati ernst.
„Achso.“, antwortete seine Schwester eher beiläufig als wirklich konzentriert.
„Ist ja egal. Ich freue mich, dass du hier bist. Wie lange ist es her?“, erkundigte sich Mati.
„Weihnachten 2378 haben wir uns das letzte mal richtig gesehen, Mati.“, entgegnete Miharu sofort.
Mati lachte. „Nein, das meinte ich nicht. Wie lange ist es her auf dem selben Schiff stationiert gewesen zu sein? Oder gar im selben Geschwader zu sein.“, wollte Mati wissen, der es nicht genau wusste, aber auch Miharu musste kurz überlegen.
„Das ist lange her. Sechs Jahre glaub ich. Auf der GTCv Provence und da waren wir zwangsläufig im selben Geschwader.“, erinnerte sich Miharu an ihr kurzes dreimonatiges Intermezzo an Bord der Deimos Korvette zurück wo sie mit ihrem Bruder und vier weiteren Piloten an einer Expedition zum Tegmen System teilnahm, welches erst wenige Tage zuvor von einem Forschungsschiff entdeckt wurde.
Miharu dachte da nur noch mit Schaudern an diese Expedition zurück, natürlich es war durchaus Reizvoll zu den ersten Menschen zu gehörten die ein fremdes Sternsystem betraten, aber trotzdem war so eine Expedition, zumindest ohne einem richtigen Trägerschiff ziemlich ungemütlich. Korvetten der Vasudaner und Terraner besaßen keinen Hangar, demnach konnte man nur zu bestimmten Zeiten an der Luftschleuse andocken und so ein paar wenige Stunden an Bord der Korvette zum Ausspannen, Schlafen und Essen nutzen, bevor man wieder startete um dem nächsten die Gelegenheit zur Pause zu geben.
Wäre für sie womöglich alles auch nur halb so schlimm gewesen, wenn die Monate in den Myrmidon Jägern nicht auch so gähnend langweilig gewesen wären. Es war eben einfaches monotones nebenher fliegen neben einer Korvette der Deimos Klasse und einem Faustus Wissenschaftskreuzer, man konnte halt nie ahnen was in den unbekannten Systemen lauerte. In dem Fall lauerte leider gar nichts. Keine Piraten, keine Wracks, einfach gar nichts, nicht einmal irgendwelchen Radarschatten konnte man hinterher jagen. Nur die ganzen Spiele, wie „Ich sehe was, was du nicht siehst“, „Schiffe versenken“, diverse Wettrennen oder gegenseitiges jagen bis man sein Ziel in der Raketenfixierung hatte, machten die Zeit immerhin noch etwas erträglicher. Aber das war nun wirklich keine Beschäftigung mit der sich Miharu länger aufhalten wollte, weswegen sie endlich froh war nach drei Monaten endlich wieder den Sprungknoten ins Tania Australis System zu sehen um diese Mission zu beenden.
„Solange ist das schon her? Die Mission war zwar total langweilig aber es gab doch lustige Momente. Erinnerst du dich noch, als ich dich schwindelig geflogen habe?“, erzählte Mati lachend.
„Ja, nur zu gut. Einer der Erinnerungswürdigen Ereignisse. Du hast dich aber dabei selbst so schwindelig geflogen, dass du mit der Korvette kollidiert bist. Ganze zwei Wochen durftest du keinen Fuß auf das Schiff setzen.“, erinnerte sich auch Miharu an dieses Ereignis zurück, was in der Tat lustig war.
„Ja, der Captain war stocksauer. Durfte nur andocken damit man mir Nahrungsmittel ins Cockpit reichte oder eben dort andocken um im Cockpit zu schlafen. War das unbequem.“, erzählte Mati weiter der das aus seiner Sicht damals nicht so lustig fand, hatte er danach doch ziemlich mit Rückenschmerzen zu kämpfen, aber hinterher nahm er das auch nur noch mit Humor weswegen er auch jetzt mit seiner Schwester lachte.
Dieser Flug war auch der letzte gemeinsame der beiden gewesen, Mati verschlug es auf eine Station im Polaris System auf der er bis zur Versetzung auf die Izura blieb und Miharu selbst kehrte zu den Wurzeln zurück und verbrachte wieder ein Jahr auf dem Trägerschiff in Epsilon Pegasi wo sie 2367 versetzt wurde um den Zivilisten zu helfen und die Shivaner aufzuhalten, was seinerzeit auch erst die zweite Stationierung nach der Akademie bedeutete. Drei Jahre war sie damals im Beta Aquilae System tätig bevor ihr Einsatz im Epsilon Pegasi System benötigt wurde. Dort blieb sie auch bis zur Expedition sieben Jahre später, kehre danach wie erwähnt für ein Jahr zurück und fand sich dann auf der Hawaii wieder.
Beta Aquilae schien ebenfalls ein Teil der neueren Chen Tradition zu sein, so führte die erste Versetzung nach der Akademie von Mati, Miharu und ihren Eltern doch immer ins Beta Aquilae System. Mati natürlich erst im Jahr 2370 als Miharu bereits in Epsilon Pegasi tätig war, so blieben die drei Monate im Tegmen System das einzige mal als man zusammen flog, bis heute. Doch nun würde es sich ändern und man würde in den kommenden Jahren, wenn nichts schief ging, viel nachholen.
Mati unterdessen schaute auf den Aktenstapel.
„Hast du schon alle durchgearbeitet?“, erkundigte er sich. Miharu verneinte dies, da sie genau deswegen das Treffen arrangiert hätte um sich soviel Arbeit wie möglich zu sparen.
„Miharu, ich habe noch was zu erledigen bevor ich mich im Einsatzbesprechungsraum begeben wollte. Wollte mich noch mit jemanden treffen.“, erzählte er nach einer kurzen Weile.
Miharu blickte ihn an. „Ist gut, du bist alt genug. Musst mir hier keine Rechenschaft ablegen, die einzige Bedingung die ich habe ist, dass du nachher pünktlich da bist, viel Spaß.“, sprach Miharu abschließend.
Mati lachte, umarmte seine Schwester noch schnell und verschwand aus ihrem Quartier.
Als ihr Bruder das Quartier verlassen hatte, kümmerte sie sich um ihre E-Mails, wie erwartet hatte sich eine Antwort von ihren Eltern und auch von ihrem Mann erhalten, die ihr alle herzlichst zur neuen Aufgabe gratulierten.

Nur ein paar Stunden zuvor lag Nina ebenfalls noch im Bett und war am schlafen, aber auch für sie ging die Nacht vorbei und sie wachte ziemlich ausgeschlafen auf.
„Guten Morgen, Lieutenant Junior Grade Poltrin, wir haben Sonntag den 27.Januar 2380, wir haben Zehn Uhr und drei Minuten nach terranischer Erdstandardzeit.“, ertönte die sanfte männliche Computerstimme als die Sensoren merkten, dass sie erwacht war. „In ihrem Terminplan befindet sich: Ein neuer Eintrag. In ihrem Postfach befinden sich: Zwei neue Nachrichten.“, fügte die Stimme nach einer kleinen Pause hinzu.
„Eintrag? Was für einen Eintrag?“, wollte Nina sofort wissen und der Computer antwortete: „Eintrag von Commander Miharu Chen, Geschwaderführerin der 97th Red Dragons. Alle Piloten der Red Dragons sollen sich am 27.Januar 2380 um 12:30 im Red Dragons Einsatzbesprechungsraum einfinden.“, gab die Stimme bekannt die somit den genauen Wortlaut der Termineintragung vorlas.
Nina nahm es still zu Kenntnis. „Informationen über die neuen Nachrichten“, sagte sie nach einer kurzen Wartezeit.
Der Computer antwortete sofort. „Eine Nachricht des Typs Videonachricht von Alyssa Poltrin, Vasuda System. Eine Nachricht des Typs Audionachricht von Lieutenant Junior Grade Michael Tomsson, GTD Kiew, Epsilon Pegasi System.“
Auch dieses nahm Nina still zur Kenntnis, da sie jetzt erst die leichten Kopfschmerzen bemerkte die offensichtlich die Folgen der letzten Nacht darstellten.
„Die Audionachricht abspielen!“, sagte sie dann doch nach einer kurzen Weile und vernahm einen Klick des Computers als Bestätigung, um sofort danach eine sehr vertraute und liebevolle Stimme zu hören.
„Hallo mein Ninchen.“, sagte diese und zauberte ein kleines Lächeln auf Ninas Gesicht, es gab nur eine Person in den Weiten des Universums die sie so nannte, die einzige Person die es auch schaffte länger als nur wenige Tage einen Platz in ihrem Herzen zu bekommen.
„Tut mir leid, dass ich mich jetzt erst melde. Aber wir alle hatten in den letzten Tagen sehr viel zu tun, was es uns unmöglich machte Nachrichten zu beantworten.“, erzählte Michael und Nina kannte sehr wohl diese Umschreibung für „Die GTD Kiew war wieder einmal in einer Geheimoperation involviert.“, was natürlich auch bedeuten konnte, dass es eben erforderlich war sämtlichen Postausgang zu sperren um die Geheimhaltung zu wahren. Eine Geheimoperation konnte vieles bedeuten, es gab genug Fälle da war es trotz Geheimoperation möglich den ganz normalen Postverkehr aufrecht zu erhalten, solange eben nichts über die Mission bekannt wurde, es gab eben mehrere Arten von diesen Geheimoperationen.

„Erst einmal möchte ich mich bei dir für die letzte Nachricht bedanken, mein Ninchen. Hat mich doch mal gefreut wieder einmal was von dir zu hören.“, redete er weiter und Nina nickte nur, sie und Michael waren zwar seit gut einem halben Jahr verlobt, aber viel Kontakt hatten sie eigentlich dennoch nicht. Es war halt schwierig eine Beziehung über eine solche Entfernung zu führen und beide hatten einvernehmlich vereinbart eher weniger Kontakt zu haben solange sie so weit getrennt waren. Ständiger Kontakt würde eben nur dafür sorgen, dass man sich immer wieder in die Nähe des anderen Wünschte, so etwas konnte ziemlich ablenkend sein und würde im Notfall vielleicht sogar zwischen Leben und Tod entscheiden.
„Ich war erst überrascht, dass du wieder einmal versetzt wurdest. Ist es doch nicht einmal ein halbes Jahr her als du mir von der Versetzung auf die Hawaii berichtet hattest. Ich erinnere mich wirklich als wäre es gestern gewesen. Langsam frage ich mich wieso man dich von einem Schiff zum nächsten schickt, wollen sie dich nirgends haben?“, wollte Michael wissen und Nina konnte auch in Gedanken keine richtige Antwort darauf geben, die Frage war natürlich berechtigt, aber natürlich freute es sie doch hier zu sein, sie hatte es auch in der Audionachricht erwähnt, dass sie sich doch freute etwas Action zu erleben.
„Ich denke doch, diese ständigen Versetzungen sprechen eher für deine Qualitäten als Pilotin, man ist, denk ich, der Meinung, dass du in der Lage bist Geschwader zu verstärken, was man auch als Ehre auffassen könnte, oder sie wissen einfach, dass du nur da aufblühst wo die Kämpfe warten.“, gab Ninas Verlobter quasi selbst mögliche Antworten und Nina musste bei diesen Worten leicht nicken, sie wollte auch diese Betrachtungsweise nicht ausschließen.
„Aus Epsilon Pegasi gibt es eigentlich ziemlich viel zu berichten, die Piratenaktivität ist in den letzten Tagen in diesem System förmlich explodiert, deswegen konnte ich mich auch nicht melden, wir mussten viele große Schläge gegen die Piraten durchführen. Wie sich jetzt herausgestellt hat war das wieder einmal der Versuch die Neo-Terranische Front neu aufzubauen, verdammte Rebellen, selbst 13 Jahren nach dem Untergang der NTF kommen immer wieder Leute zum Vorschein, starten einen neuen Versuch einer Rebellion und wenn dieser fehlschlägt verschwinden sie wieder spurlos bis zur nächsten Gelegenheit!“, ärgerte sich Michael hörbar. Nina schüttelte leicht verwundert den Kopf, natürlich hatte sie in den Nachrichten auf dem Flug hierher davon gehört, dass der GTVA einen großen Schlag gegen ein Verbrecherring in Epsilon Pegasi gelungen war, aber sie hatte keine Ahnung, dass die Situation dort doch so chaotisch war. Wo sie seine Worte hörte kam es ihr so vor als wäre sie in Epsilon Pegasi besser aufgehoben gewesen als sich auf dem Weg ins Luyten Sternsystem zu befinden. Aber natürlich konnte man solche plötzlichen kriminellen Ausbrüche nicht voraus ahnen.
„Die nächsten Tage werden wohl verhältnismäßig ruhig verlaufen, daher werde ich wohl sowieso lange Zeit nichts mehr berichten können. Ich werde auch gleich wieder auf die Brücke müssen, man hat als Kommunikationsoffizier eben auch nicht mehr Freizeit als Piloten. Daher möchte ich dir abschließend nur alles gute wünschen in der Hoffnung, dass wir uns bald wiedersehen. Denke immer daran: Ich liebe dich, mein Ninchen. Bis bald.“, sagte er und der Bordcomputer gab ein abschließendes Klicken von sich. „Nachricht beendet. Wollen sie darauf antworten?“. Nina antwortete nicht, sondern sie lag nur still in ihrem Bett. Sie weinte. Wie so oft waren es seine letzten Worte die Nina zu dieser Gefühlsregung veranlassten, Michael schaffte es immer wieder die drei magischen Worte so auszusprechen, dass sie voll in Ninas Herz trafen, genau deswegen hatte man sich entschlossen nur flüchtigen Kontakt zu halten. Es war schließlich dieser Moment wo das Universum um sie herum einfach bedeutungslos wurde, es gab für Nina im Moment nur einen Ort wo sie sein wollte, alles andere spielte keine Rolle.
Es dauerte noch mehrere Minuten bevor sich Nina überwand diese Nachricht hinter sich zu lassen. Noch immer mit Tränen in den Augen brachte sie schluchzend ein mühevolles „Nein, keine Antwort senden.“ hervor. „Soll die Nachricht archiviert werden?“, lautete die nächste Frage des Bordcomputers. Wieder zögerte Nina eine Weile, brachte jetzt aber deutlich leichter das „Nein, Nachricht löschen.“ über die Lippen.
Es war nicht gut solche Nachrichten zu behalten, man würde zu leicht in Versuchung geraten sie sich immer wieder vom neuen anzuhören und das würde genau die selben Folgen haben wie ein stetiger Kontakt.
Jetzt merkte, dass die Kopfschmerzen verschwunden waren, sofort kam Nina der Spruch in den Sinn, dass Tränen befreiend wirken konnte, dieses mal gab sie diesem Spruch sogar recht. Doch statt Kopfschmerzen verlangte der Körper nun nach etwas zu Essen, so stand sie jetzt doch endlich auf, ging ins Badezimmer um sich frisch zu machen und verließ ihr Quartier in Richtung Messe dessen Route dorthin sie sich im Computer heraussuchte. Nach dem Essen würde sie wahrscheinlich direkt zum Einsatzbesprechungsraum gehen.
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Post by Deepstar » Thu, 3. Jan 08, 20:16

„Du bist spät.“, wurde Mati begrüßt als er die Bar betrat.
„Ich weiß, ich weiß.“, antwortete Mati sofort entschuldigend.
„Hat sich der Besuch bei der Geschwaderanfüherin immerhin gelohnt?“, erkundigte sich die andere Person. „Hab deine Stimme vorhin gehört als ich vorbei bin.“, fügte er hinzu als er Matis Blick sah.
Dieser wusste genau was diese Bemerkung zu bedeuten hatte. „Du spinnst doch, sie ist meine Schwester.“, sprach Mati sofort.
„Ich weiß. Spielt das etwa eine Rolle? Ich würde meine Schwester auch nicht von der Bettkante werfen.“, bekam er zurück.
„Ivan... du hast doch gar keine Schwester“, antwortete Mati.
„Bedauerlich, oder?“, antwortete Ivan mit einem grinsen im Gesicht.
„Du spinnst Ivan, wie viel hast du wieder getrunken?“, wollte Mati wissen und schaute ihn offenbar so komisch an das Ivan anfing zu lachen.
„Gar nichts hab ich getrunken. War doch nur ein Witz, Mann.“, antwortete Ivan und stubste Mati in die Seite.
Ivan Kresnoyzi, Mati lernte ihn auch erst vor vier Wochen kennen, als er frisch von der Akademie auf der Izura eintraf und die Red Dragons für ihn somit die erste Station in seiner Laufbahn darstellten. Mit seinen 18 Jahren und einer Körpergröße von 1,84m war er zwar eine ganze Dekade jünger, dafür aber auch fast zehn Zentimeter größer als Mati.
Eigentlich war Ivan offenbar in der Tat wirklich eher ein Verrückter als ein Mensch, was sich nicht nur im Kampfnamen Crazy abzeichnete. Der entsprechend verrückte Ivan mit russischen Wurzeln hatte durchaus eine eigenartige Art von Humor, trotzdem war er eigentlich dennoch eine nette Person die Mati auch als Freund bezeichnete, er sorgte halt auf seine Art und Weise immer wieder für Lacher.
Fast schon verzweifelt versuchte er beispielsweise seit den vier Wochen den ersten Abschuss außerhalb eines Simulators zu erzielen aber bis auf einen Teilabschuss, auch Assist genannt, wo er eben ein bisschen die Hülle des Gegners beschädigte war bei seinem Namen auf der Abschussliste noch nicht viel zu entdecken.
„Sag mal, geht das mit morgen eigentlich klar?“, wollte Mati nach ein paar Wortwechsel plötzlich erfahren, gerade als sie dabei waren Billard zu spielen.
„Was?“, fragte Ivan erst verwundert. „Ach das, ja, das geht klar. Wir treffen uns morgen um 22:15 Uhr vor dem Fitnessraum 4.“, sprach er nach einer kleinen Denkpause weiter und direkt danach machte er seinen einfachen Stoß und versenkte eine Kugel.
„Es sei denn du hast was anderes vor.“ und wandte seinen Blick zur Bar und somit von Mati weg.
„Was sollte ich denn...“, begann Mati und folgte erst dann Ivans Blick und erblickte zwei Frau ungefähr Mitte bis Ende zwanzig die dort am Stuhl saßen. Eine von den beiden bemerkte die Blicke und drehte sich kurz um und winkte Mati leicht zu und drehte sich sofort wieder um.
„Sie beobachtet dich schon seit zwei Wochen.“, sprach Ivan als er sich Mati wieder zuwandte.
„Ich weiß.“, entgegnete Mati ehrlich, natürlich war ihm das auch nicht verborgen geblieben, schließlich hatte Mati sie in den angesprochenen Wochen bereits öfters in Bars gesehen, seitdem sie ihm das erste mal aufgefallen war, schien es fast so als würde sie ihn verfolgen. Wie Mati auch zufällig bemerkte schien sie irgendwo im Maschinenraum des Schiffes zu arbeiten. Ganz davon abgesehen hatte er aber eigentlich gar kein wirkliches Interesse daran irgendeiner weiblichen Person näher zu kommen. Er fühlte sich eigentlich ganz wohl in seiner momentanen Situation.
„Nicht ganz mein Typ.“, sprach er zu Ivan der das mit einem einfachen „Du schaust sie dir ja nicht einmal genauer an.“ quittierte, es jedoch bei weiteren Kommentaren beließ und versenkte lieber eine weitere Kugel.
Dieses Spiel sollte nur der Anfang von einer kleinen Reihe an Spielen sein und hinterher hatten sie soviel gespielt, dass sie ihr aktuelles abbrechen mussten und sich sogar beeilen mussten um pünktlich beim Treffen zu sein.

Miharu stand nervös in dem kleinen Raum der mit einem Schreibtisch und einem Stuhl bestückt war, jeden Moment würde sie durch die Tür vor ihr gehen und dann wären alle Blicke auf sie gerichtet, es wäre durchaus gelogen wenn man sagen würde, dass Miharu das ganze nicht berührte, eigentlich war sie ziemlich nervös, wie würden die Leute auf ihre Anwesenheit reagieren? Würde sie überhaupt ein Wort heraus bekommen? Sie machte sich viele Gedanken und dabei war es nicht einmal eine richtige Einsatzbesprechung wo sie die Verantwortung tragen musste Menschen eventuell in den sicheren Tod zu schicken, solche Gedanken waren aber auch das letzte was sie gebrauchen konnte und versuchte sie sofort wieder in die dunkle Ecke zu verbannen. Im Nachbarraum wo an der Tür stand „97th Red Dragons – Einsatzbesprechungsraum“ war hörbare Aktivität und Stimmen zu hören, zum ersten mal überhaupt würde Miharu diejenige sein die hinter dem Pult und vor der Videotafel stehen würde, Jahrelang hatte sie hinauf geschaut und jetzt war sie diejenige die alle Piloten im Blickfeld hatte. Sie schaute nervös auf die Uhr, die Zeit war erreicht und sie öffnete die Tür und übertrat die Schwelle und sah links die gefüllten Sitzreihen und vor ihr das Pult, der Anführer eines jeden Geschwaders hatte einen anderen Eingang als die normalen Piloten, Miharu hatte durch diesen Eingang einen sehr kurzen Weg zum Pult, sie musste also nicht erst die ganzen Sitzreihen entlang wie alle anderen. Sie machte die Schritte und kam dem Pult immer näher, die Stimmen um sie herum waren alle verstummt. Sie erreichte das Pult und wandte sich nun den Sitzreihen zu, sie waren gut gefüllt, sie zählte kurz im Kopf nach, sie wusste, dass das Geschwader mit ihr aus 14 Piloten bestand, es waren alle anwesend.
„Ich bin Commander Miharu Chen, Rufzeichen Dragonfire ich bin eure neue Geschwaderführerin.“, sagte sie hörbar nervös und machte eine Pause, die ganzen Blicke der 13 Personen bohrten sich regelrecht in ihren Kopf, es war wirklich eine unangenehme Situation.
„Ich wünschte die Umstände für mein Kommando stünden nicht unter so einer Tragödie wie sie vor Wochen passiert ist, auch wünschte ich, dass ich etwas über meinen Vorgänger berichten könnte.“, sprach sie leise ins Mikrofon.
„Leider muss ich zugeben Captain Ysal nicht persönlich gekannt zu haben und kann daher leider keine netten Worte über ihn erzählen.“, sprach sie weiter. „Es ist zwar mein erstes Kommando als Geschwaderführerin und ich denke sie haben deswegen alle Verständnis dafür, dass mir mehrere Fehler, besonders in der Anfangszeit, unterlaufen können, aber trotzdem möchte ich klarstellen, dass ich einen eigenen Stil der Führung habe. Ich trage meine eigene Handschrift wie es so schön heißt, ich möchte nicht das ich in jeder Entscheidung die ich treffe mit meinem Vorgänger verglichen werde und die Entscheidung entsprechend in Frage gestellt wird.“, gab sie bekannt und wurde im Laufe der Rede immer sicherer. Die Leute hörten gespannt zu und nickten teilweise sogar.
„Das soll aber nicht heißen, dass ich etwas gegen Anregungen und Verbesserungsvorschläge einzuwenden habe, sie alle können jederzeit zu mir kommen wenn ihnen etwas an meinen Führungsstil oder ähnlichem stört. Ich erwarte nicht, dass sie alle mich mögen, aber wir sollten soweit alle genug Respekt voreinander haben um offen die Meinung sagen zu können. Es ist für ein intaktes Geschwader, nach meiner Erfahrung, äußerst wichtig das keine Spannungen untereinander entstehen. Wir sollten Probleme am besten unverzüglich auf den Tisch bringen und gemeinsam an einer Lösung arbeiten damit wir als Team stärker aus solchen Konflikten hervor gehen“, redete sie weiter ohne unterbrochen zu werden, auch bei diesen Sätzen gab es nur zustimmendes Gemurmel.
„Ich habe um dieses Treffen gebeten, da ich nicht alles mehrmals wiederholen möchte. Ich werde sie nach diesem Treffen einzeln in mein Quartier für ein Gespräch mit ihnen persönlich laden, daher bitte ich sie sich nach diesem Treffen sofort in ihre Quartiere zu begeben und dort zu bleiben bis sie etwas von mir hören. In diesen Gesprächen werden wir über ihre Fähigkeiten sprechen und ich werde aufgrund diesen Fähigkeiten eine vorläufige Flügelzusammenstellung erstellen die bis auf weiteres für alle Wach- und Standardmissionen gilt. Falls ich merke das eine Pilotenpaarung überhaupt nicht funktioniert oder eine andere vielleicht sogar besser zusammenarbeitet wird diese Zusammenstellung natürlich noch verändert. Dafür werden wir in den nächsten fünf Tagen mehrere Trainingsflüge durchführen um die optimale Flügelkonfigurationen heraus zu finden.“, erzählte Miharu und war überrascht, dass sich die anfängliche Unsicherheit so schnell wegblasen lies. Sie schaute in den Pulk von Leuten.
„Noch Fragen?“, erkundigte sie sich und eine Hand aus der Mitte stieg empor.
„Ja?“, entgegnete Miharu und eine weibliche Stimme ertönte.
„Als erstes möchte ich denk ich im Namen aller sagen, dass wir bereit sind sie soweit es geht bei ihrer Aufgabe zu unterstützen.“, sagte die Frau und machte eine kurze Pause und wieder schien eher Zustimmung als Ablehnung zu diesem Satz zu herrschen. „Aber was ich fragen wollte. Wir sind ja bereits länger auf diesem Schiff und in diesem Geschwader und wissen in etwa mit wem wir gut zusammenarbeiten können. Ist es auch möglich in diesen Einzelgesprächen zu sagen mit wem man gerne zusammen fliegen möchte?“.
„Natürlich wird dies möglich sein. Ich bin da durchaus über jede Hilfe dankbar und ihre Unterstützung bei meiner Aufgabe macht es mir natürlich ebenfalls leichter.“, erzählte Miharu doch etwas glücklich, es lief jetzt doch besser als erwartet.
„Noch weitere Fragen?“, wollte sie wissen, schließlich gab es ja noch immer die Möglichkeit das jemand noch etwas wissen wollte, aber es passierte nichts, alle Hände blieben unten.
Miharu holte tief Luft, der Satz „Dann können sie wegtreten“, den sie jetzt folgen lies hatte für sie fast den Charakters eines Kindheitstraum der jetzt nach unzähligen Jahren in Erfüllung ging. Von den Schattenseiten der Verantwortung einmal abgesehen war es durchaus ein aufregendes Gefühl wenn eine Menschenmenge die Worte ausführte die man ihr auftrug. Aufgrund dieses Befehls kam jetzt auch Bewegung in den Raum und die 13 Personen verließen nach und nach den Raum bis nur noch Miharu übrig blieb die jetzt erstmal so einen Raum aus dieser Position unbesetzt sah. Sie schaute noch ein paar Sekunden in die Leere und verließ dann auch den Raum durch die Tür durch den sie den Raum auch betreten hatte auf dem Weg zu ihrem Quartier.

Dort angekommen begannen eine ganze Reihe von Gesprächen um die Leute mit denen Miharu es absofort zu tun hatte kennen zu lernen.
„Nun Commander, ihre Statistiken sind eigentlich überragend, da frage ich mich eigentlich was ich hier mache. Sie waren der Stellvertreter von Captain Ysal und haben alle Fähigkeiten die ein Geschwaderführer braucht.“, erzählte Miharu gerade dem Piloten der sich in ihrem Quartier befand. Commander Brenton Lubomir Darano, der den Kampfnamen Holy trug.
Commander Darano war ein hochgewachsener Mann der fast die zwei Meter erreichte und sogar zwei Jahre älter war als Miharu, laut seiner Akte war er ein guter Pilot und hatte bis Miharus Ankunft auch das Kommando inne, eigentlich konnte sie nicht wirklich verstehen warum sie jetzt auf dem Platz saß dem eigentlich ihm gehören sollte.
„Madam, ich bin ein guter Pilot, aber ich bin keine Führungspersönlichkeit. Ich hatte nach dem Tod von Captain Ysal das Kommando übernommen und war mit der Aufgabe überfordert. Ich war derjenige der Rear Admiral Fessler dazu aufgefordert hat einen neuen Kommandanten für das Geschwader auszuwählen. Ich bin froh, dass sie hier sind.“, gab der Pilot bekannt.
„Ich verstehe. Sie müssen als Commander aber in der Lage sein Verantwortung zu übernehmen. Ich kann ihre Qualifikation nicht ignorieren. Sie müssen lernen Verantwortung im größeren Stil übernehmen zu können. Sie werden daher derjenige sein, der mich in meiner Abwesenheit vertritt. Arbeiten sie an ihren Führungsqualitäten und ich sehe in der Zukunft keine Probleme ihnen das Geschwader bei meiner Abwesenheit anzuvertrauen. Abgesehen vom Vertreter werden sie auch weiterhin den Beta Flügel anführen. Haben sie noch irgendwelche Wünsche?“, redete Miharu.
„Nein, ich komme mit jedem zurecht. Ich danke ihnen für das Vertrauen was sie mir entgegen bringen. 1ch war vom Tod des Captains überrascht, ich hatte nie damit gerechnet so schnell plötzlich Verantwortung für so viele Leute zu haben war ich erst wenige Wochen zuvor als zweiter in der Rangfolge des Geschwaders aufgestiegen.“, erklärte er.
„Man sollte immer das unerwartete einkalkulieren, Commander. Sie können wegtreten.“, sagte Miharu und der halbe Riese stand auf und verließ das Quartier nur mit einem Nicken als Antwort auf Miharus Kommentar.
Es folgten weitere Piloten die teilweise nicht unterschiedlicher sein könnten, von Leuten mit hohen Abschussquoten und Problemen mit mehreren Kollegen gab es auch welche die kaum wagten den Feuerknopf zu betätigen sich aber mit jedem verstanden. Die Zusammenstellung wurde dadurch natürlich immer schwerer und schwerer.
Irgendwann fand die Akte von Nina Poltrin den Weg in die Hand von Miharu Chen, sie ging zu ihrem Quartier um sie abzuholen und fand sich mit ihr natürlich bald wieder in ihrem eigenen Quartier wieder.
„So, also eigentlich kann ich mir den Blick in diese Akte sparen, ich kenne die Qualitäten die sie an den Tag bringen Lieutenant Junior Grade. Auch hat Commander Svensson bei meiner Verabschiedung behauptet, dass er sie ungern hat gehen lassen weil sie eine verdammt gute Pilotin sind.“, redete Miharu.
„Danke Commander.“, antwortete Nina die dieses Umschwenken auf das förmliche doch etwas gewöhnungsbedürftig fand, schließlich war man bereits während des Fluges hierher zum du gekommen.
„Sie werden bei mir mit im Flügel fliegen. Das liegt aber auch zum Teil daran, weil ich ihre Probleme mit Autorität kenne, ich möchte sie lieber persönlich im Auge behalten. Allerdings gebe ich zu, dass ihre Leistungen dennoch überdurchschnittlich sind.“, packte Miharu die Kritik mit Lob in einen Satz.
„Ich verstehe Ma'am“, gab Nina leise von sich. Irgendwie war das in diesem Fall doch eine zweifelhafte Ehre im Alpha Flügel mit zufliegen. Direkt unter der Fittiche von Commander Chen um sie besser im Auge zu behalten. Dennoch stand der Alpha Flügel immer für die Leute die meistens an den längsten und gefährlichsten Missionen teilnahmen, daher überwog hinterher doch eher die Freude. Natürlich wurde Nina manches mal eben übermütig aber so war eben ihr Flugstil, trotzdem wollte sie natürlich versuchen die Anweisungen so gut es ging zu befolgen und eben den Impuls beispielsweise einfach auf die Gegner los zu stürmen zu unterdrücken was eben nicht immer gelang, deswegen konnte sie diese Maßnahme auch durchaus nachvollziehen.
„Das ist soweit alles, Lieutenant Junior Grade. Sie können wegtreten falls sie keine weiteren Fragen haben.“, sprach Miharu und suchte bereits die nächste Akte heraus, Nina blieb jedoch kurz sitzen und Miharu blickte wieder auf.
„Ist noch etwas?“, wollte sie sogleich wissen. Nina schien es nicht so wirklich zu wissen, sie schüttelte dann aber doch energisch den Kopf und verließ mit den Worten das nichts wäre ihr Quartier.
Als nächstes fiel ihr die Akte einer gewissen Lieutenant Commander Hélèna Lynée in die Hand die als Anführerin des Delta Flügels eingesetzt wurde. Aufgrund der Pilotenanzahl von nur 14 Piloten konnten die Gamma und Delta Staffel nur mit je drei Piloten bestückt werden während Alpha und Beta die normalen 4 Piloten besaßen, Miharu machte sich auch nicht zu große Sorgen darum, dass Flügel nur mit drei Piloten irgendwie die Leistungsfähigkeit des Geschwaders einschränken könnten, in Miharus Augen sollten auch drei Piloten in der Lage sein den Großteil der kommenden Aufgaben alleine meistern zu können.

Nur noch wenige Akten waren übrig, unter anderem war auch ihr Bruder noch nicht eingeteilt worden, diesen hatte sie aber sowieso bereits fest im Alpha Flügel neben Nina Poltrin eingeplant, es gab quasi nur noch die vierte Position im Flügel zu klären.
„So Ensign.“, sagte Miharu nun nachdem sie einen Ivan Kresnoyzi abgeholt hatte.
Dieser Ivan Kresnoyzi war im Vergleich zu ihr ebenfalls ein Ungetüm von einem Menschen, und dazu kam die blonde Mähne die seine Ohren fast vollständig verdeckten die ihn teilweise schon fast feminin aussehen ließen.
„Laut dieser Akte sind sie noch nicht all zu lange an Bord. Ihr Akademiebericht ist eigentlich viel versprechend, sie gehören zu den 25 besten ihres Jahrgangs. Gute Trefferquote und trotzdem ist ihnen in den letzten vier Wochen bei mehreren Missionen mit nachgewiesenem Feindkontakt noch kein einziger Abschuss gelungen. Wie erklären sie sich das?“, fragte sie den jungen Mann der ebenfalls die fast wesentlich ältere Frau überragte.
Ivan schaute sie doch etwas verwundert an.
„Was fragen sie mich das?“, kommentierte er dies.
Diese Antwort oder vielmehr Frage hatte Miharu nicht wirklich erwartet und konnte dazu erstmal nichts sagen, es fiel ihr nach ein paar Sekunden dann aber doch was ein.
„Sie sind doch derjenige der den Raumjäger fliegt und die Waffen abfeuert, wieso treffen sie plötzlich nicht mehr oder gehört die Akte wem anders?“, fragte Miharu deutlicher.
„Nein, es ist meine Akte, Mam. Wenn ich das genau wüsste würde ich wohl etwas dagegen tun und hätte dieses Problem nicht.“, entgegnete Ivan erneut.
„Raten sie.“, ermutigte Miharu ihren Gegenüber. Der Junge schien fast etwas verzweifelt.
„Die anderen in meinem Flügel kommen mir immer zu vor, sie sind einfach zu schnell mit den Feinden fertig. Die Feinde verhalten sich nicht so wie die auf der Akademie. Ich habe mir das alles doch etwas anders vorgestellt.“, sprach Ivan seinen Verdacht aus.
„Sie wollen mir sagen, sie sind zu langsam und die Feinde verhalten sich nicht so wie Trainingsdrohnen?“, wiederholte Miharu seine Aussage mit ihren Worten.
Ivan zögerte kurz.
„So in etwa.“, sagte er dann schließlich doch.
„Gegen die Geschwindigkeit können wir etwas tun. Ich werde nach Möglichkeit versuchen sie zu ihrem ersten Erfolgserlebnis außerhalb der Akademie zu verhelfen, die weiteren Abschüsse gehen dann wie von selbst. Der erste ist immer der schwerste.“, sprach Miharu und Ivan nickte leicht. Der Satz mit dem „Der erste ist immer der schwerste.“ entsprach in der Tat der Wahrheit, Miharu ging es damals nach der Akademie nicht viel anders, mehrere Missionen jagte sie dem ersten Abschuss hinterher und irgendwann in der fünften Mission klappte es dann doch und dann wurden sämtliche weitere Abschüsse fast wie Selbstläufer. Natürlich, so leicht war es dann doch auch wieder nicht, aber jeder Abschuss nach dem ersten fiel deutlich leichter, es wirkte fast so als hätte man beim ersten Abschuss einen Knopf umgelegt der es ermöglichte auf weiteres Wissen für den Raumkampf zuzugreifen.
„Sie sollten sich aber im klaren darüber werden, dass dies hier nicht mehr die Akademie ist. Ich weiß nicht was sie erwartet haben, aber dies hier ist nicht so, als dass man als guter Absolvent die Feinde so leicht und zahlreich besiegen kann wie die Trainingsdrohnen auf der Akademie. Wenn das so wäre...“, Miharu unterbrach kurz ihren Satz und fuhr dann fort: „...dann müssten wir keine Angst mehr vor den Shivanern haben sondern diese vor uns.“, sprach sie was Ivan doch zu einem kurzen angedeutetem Lachen brachte.
„Sie fliegen hier nicht mehr gegen irgendwelche KI Routinen sondern gegen Gegner die möglicherweise die selbe oder gar noch eine bessere Ausbildung wie sie erhalten haben. Um solche Gegner zu besiegen braucht man manchmal mehr als nur das bloße Können um mit einem Schiff um zu gehen. Man muss auf Fehler des Gegners warten und diese eiskalt mit einem Abschuss ausnutzen bevor der Gegner den Fehler beheben kann. Der Gegner handelt aber natürlich nach dem selben Prinzip, er wartet ruhig ab und in einer falschen Bewegung beim Steuerknüppel sind ihre Schilde womöglich bereits nicht mehr existent und bevor sie den Fehler rechtzeitig merken um ihm auszugleichen sind sie in vielen Fällen bereits schon tot.“, erzählte Miharu die genau wusste wovon sie sprach. Kampfpilot sein war eben kein Zucker schlecken, neben Fitness brauchte man vor allem Konzentration, manches Mal war auch eine Priese Geduld das Rezept für einen erfolgreichen Kampf, zumindest aus ihrer Sicht. Sie würde niemals in der Lage sein so zu fliegen wie diese Draufgänger, wie beispielsweise Nina Poltrin, die auf dem aggressiven Wege immer wieder erfolgreich Abschüsse erzwingen konnten und den Gegner damit förmlich überrumpelten, für Miharu hatte der Raumkampf eben eher mit Taktik zu tun es war wie ein Schachspiel wo man pro Zug keine Sekunde Zeit hatte.
„Da ich die Flügel von der Erfahrung auf einem vergleichbaren Level halten möchte, werden sie bei mir im Alpha Flügel fliegen.“, gab Miharu bekannt und Ivan starrte sie plötzlich an.
„Das ist doch ein Witz?“, fragte er total überrascht. Er sollte im Alpha Flügel fliegen? Der eigentlich für das beste des ganzen Geschwaders gehalten wurde? So wirklich vorstellen konnte er sich dies nicht.
„Ensign, ich scherze hierbei nicht. Ich weiß, dass die Alpha Staffel in der Regel für den Führungsflügel eines Geschwaders steht. Sie sollten der Tatsache, Teil des Alpha Flügels zu sein, aber nicht mit zu großer Bedeutung betrachten. Ich versuche die Geschwader alle gleichstark auszustatten, es nützt uns nichts wenn ich alle besten Piloten in eine Staffel stecke die alle Feinde im Alleingang wegräumt während die anderen Staffeln teilweise nicht einmal den Mut haben die Feuertaste zu betätigen.“, erklärte Miharu ihre Gründe zu diesem Schritt genauer.
Ivan nickte und fing an es zu verstehen. „Trotzdem ist es für mich eine große Ehre, Commander. Ich danke ihnen!“, redete er ernsthaft.
„Es gibt nichts zu danken, Ensign.“, antwortete Miharu sofort. „Falls sie keine weiteren Fragen haben. Können sie wegtreten. Ich werde eine Termineintragung vornehmen lassen damit sie wissen wann und wie es weitergeht.“, erklärte Miharu abschließend.
„Jawohl, Commander.“, sprach der junge Ensign, stand auf, salutierte sogar noch kurz und verschwand aus dem Quartier.
Dieses Salutieren sorgte doch bei Miharu doch für etwas unbehagen, natürlich war ihr dieses Verhalten ihr gegenüber nicht fremd, es gab schließlich, abgesehen im Rang eines Ensign, immer Leute die einen niedrigeren Rang besaßen, aber als Geschwaderfüherin war das doch eine ganz andere Stellung, jetzt salutierten alle die unter ihr Kommando standen, auch wenn sie sogar den selben Rang besaßen, aber natürlich war dies auch nur eine Frage der Zeit bis sie sich daran gewöhnen würde.
Miharu machte jetzt eine kleine Pause bevor sie sich den letzten drei Akten zuwandte wovon eine ihrem Bruder gehören würde. Sie stand auf und ging eine Weile durch ihr Quartier. Noch immer hatte Miharu ihre Sachen nicht eingeräumt und einsortiert, etwas was sie zweifellos tun würde wenn die Gespräche abgeschlossen wären und die Zusammenstellung der Staffeln an Rear Admiral Fessler weitergeleitet hätte.
Sie streckte ihre Arme aus, gähnte und wandte sich nach dieser kurzen Auszeit der nächsten Akte zu. Auch das folgende Gespräch lief eigentlich ziemlich gut ab und sie hatte einen weiteren Piloten eingeteilt, nun kam die vorletzte Akte die ihrem Bruder gehörte.
„Also...“, begann sie als sie ihn her geholt hatte.
„Ja?“, fragte Mati sofort.
„Wieder so ein Fall wo ich mir den Blick in die Akte sparen könnte, ich habe dich bereits für die Alpha Staffel eingeplant.“, sprach sie.
„Tue das bitte nicht.“, sagte Mati plötzlich. „Was?“, entgegnete seine Schwester doch verwundert.
„Packe mich nicht in deinen Flügel nur weil ich dein Bruder bin.“, erklärte Mati und Miharu verstand und gab ihm Entwarnung: „Nein, das ist nicht der Grund. Es ist so, so etwas ist auch eine Vertrauens frage. Ich benötige mindestens eine Person in meinem Team der ich 100% vertrauen kann und ich kenne momentan nur eine Person auf diesem Schiff der ich fast blind mein Leben anvertrauen würde und diese Person bist du.“, erzählte Miharu.
Mati schien doch etwas verwundert. „Womit habe ich denn diese Ehre verdient?“, fragte er doch leicht scherzhaft.
„Du hast dir die Antwort bereits selbst gegeben. Weil du mein Bruder bist. Ich weiß, es ist sehr lange her als wir das letzte mal richtig viel miteinander zu tun hatten. Trotzdem kenne ich dich genug um zu sagen, dass du mein Vertrauen niemals ausnutzen würdest, ebenso wie ich deines auch niemals missbrauchen würde. Es gehört sich unter Geschwistern eben sich fast blind zu vertrauen und du hast mir in der Vergangenheit noch nie einen Anlass gegeben warum ich das nicht tun sollte.“, gab Miharu bekannt.
„Das stimmt.“, stimmte Mati zu.
Nun schlug Miharu doch seine Akte auf.
„Gut, deine Werte sind jetzt für sich alleine nicht wirklich so, dass sie bei den Gegnern Angst und Schrecken verbreiten würden, aber darum geht es ja auch nicht. Wenn wir alle gut zusammen arbeiten kommen auch höhere Abschussquoten zu Stande, auch wenn manche vielleicht nur den Lockvogel spielen.“, sprach sie dann.
„Na danke.“, gab Mati von sich und verdrehte die Augen.
Miharu lachte kurz. „Nein, so etwas wollen wir ja nach Möglichkeit vermeiden. Es ist schon in Ordnung so, die Starken sollen die Schwachen mitziehen, also werden mit Sicherheit deine Abschussquoten auch steigen.“.
„Das war alles.“, redete Miharu nun.
„Was ich fragen wollte, ich trainiere mit Ensign Kresnoyzi bereits länger an Kampftaktiken. Gibt es da auch irgendwie die Möglichkeit mit ihm weiterhin zu trainieren ohne auch im selben Flügel zu sein?“, erkundigte er sich.
„Das ist eine schwere Frage, ließe sich wohl etwas schwierig realisieren, ginge wohl nur in den 3er Staffeln wo man als vierter Pilot mit fliegt. Ist hier aber kein Problem da Ensign Kresnoyzi bereits ebenfalls als Teil von Alpha eingetragen wurde, da ich ihm zum ersten Abschuss verhelfen möchte.“, bekam er als Antwort.
Mati machte erst ein überraschtes „Oh“ um dann ein „Ich verstehe. Dann habe ich keine weiteren Anliegen.“, hinzuzufügen, womit auch er das Quartier verließ.
Somit waren alle Plätze in den Staffeln besetzt, da die letzte Gesprächspartnerin Lieutenant O'Lorreng bereits von zwei Leuten zuvor als Wunschflügelfrau genannt wurde stand auch ihre Postion in einer Staffel bereits schon länger. Sie verließ auch ziemlich zufrieden das Quartier von Miharu Chen als sie hörte mit wem sie fliegen durfte. Dieser Wunsch basierte also zusätzlich auch noch auf Gegenseitigkeit.
Als sich die Tür hinter Naima Nyn O'Lorreng schloss atmete Miharu jetzt erstmals richtig durch. Sie war froh die Grundorganisation des Geschwaders hinter sich gebracht zu haben, sie war sich sicher, dass einer der schwersten Teile sich jetzt hinter ihr befand auch wenn sie es natürlich nicht wissen konnte wie schwer so eine Aufgabe in Wirklichkeit noch sein könnte, trotzdem hatte sie die anfängliche Unruhe gut weg gesteckt und fühlte sich schon ein bisschen mehr in die Führungsrolle herein gewachsen, für Miharu ging dies aber schon fast zu schnell. Sie war sich zwar sicher, was schweres hinter sich gebracht zu haben, aber natürlich ahnte sie trotzdem, dass bei irgendeinem Rückschlag die Führungsrolle ziemlich unangenehm werden konnte. Trotzdem war sie Stolz auf sich die ersten Stunden in der neuen Aufgabe so mit Bravour bestanden zu haben.
In den nächsten Minuten tippte sie die Flügelzusammenstellung in den Computer ein und druckte sie aus um sie persönlich bei Rear Admiral Fessler abzuliefern. Natürlich wäre es möglich das ganze auch als interne E-Mail an ihn zu schicken, aber sie vermutete, dass es ein deutlich besseren Eindruck machte, wenn sie sich die Zeit nahm um das ganze persönlich abzuliefern und da sie nur ein Teil der 72 Stunden benötigte würde das gleich noch mehr Ansehen bringen obwohl dadurch vielleicht sogar die Erwartungshaltung vom Rear Admiral steigen würde, aber darüber machte sie sich eher weniger Gedanken als sie die Tür verließ.
Sehr wohl war ihr jedoch klar, das manche mit denen sie sich heute unterhalten hatte in Zukunft eventuell nie mehr so nah kommen würde.

Ende
Last edited by Deepstar on Fri, 4. Jan 08, 18:24, edited 2 times in total.

Deepstar
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Post by Deepstar » Fri, 4. Jan 08, 03:54

Verzeiht mir diesen erneuten Beitrag, ich habe die Aufteilung vom 3.Kapitel etwas anders gestaltet, damit ungefähr zwei gleich lange Posts entstehen.

Was jetzt eigentlich in dem vorherigen Post stand steht jetzt hier:


Allgemein habe ich hier ein paar Ankündigungen zu machen:

Den Titel hatte ich zwischenzeitlich auf Freespace: Dark Abyss (2007) geändert, habe diese Änderung jetzt aber doch wieder rückgängig gemacht, da der Umstand was Refallen jetzt in Wirklichkeit ist, bereits ausführlich im neuen Einleitungspost geklärt wird.

Ich suche demnach also keinen Titel für diese Geschichte, es wird jetzt wohl zu 75% beim Titel Freespace: Dark Abyss - Refallen bleiben. Sämtliche anderen Titel wären wohl nur für irgendwelche Eigenständigen Geschichten die nicht im direkten Zusammenhang mit dieser Geschichte steht, aber halt im Dark Abyss Universum spielen, interessant.

Der erste Post wurde wie erwähnt komplett überarbeitet wo diesmal korrekter auf den Ursprung der Geschichte eingegangen ist und in welchem Zusammenhang diese Geschichte mit der ursprünglichen Version steht.

Dazu kommt, dass neben der GVI Cairo auch die GVI Karnak als Story Voraussetzung im Freespace Universum hinzugefügt wurde. Bilder der Stationen werden auch noch folgen.

Ansonsten ist die Charaktereinführung was Hauptpersonen angeht bis auf weiteres erst einmal abgeschlossen, erst gegen Ende der 1.Staffel bzw. zur 2.Staffel werden neue Hauptcharaktere eingeführt.
Nach 2 1/2 Episoden voller Dialoge geht es in der nächsten Episode auch mal wieder ins Weltall, das ganze Anfangskram neigt sich also dem Ende und die Story fängt langsam richtig an :)

Das war es erstmal von meiner Seite aus.

EDIT: Achja, nachträglich noch guten Neustart ins Jahr 2008 ;)

EDIT2: Verzeiht die zahlreichen Edits, baller hier jede Menge Fehler rein :(

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Tavoc
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Post by Tavoc » Mon, 7. Jan 08, 17:51

Sehr interessante Story, liest sich gut.

Freu mich schon auf die nächsten Teile

ALJJoe
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Post by ALJJoe » Tue, 8. Jan 08, 17:19

Super Story kanns nicht erwarten bis die Fortsetzung kommt.

Sehr gut geschrieben, weiter so.

Deepstar
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Post by Deepstar » Mon, 13. Oct 08, 22:33

Lang lang ist es her ;)

Also erst einmal die Gute Nachricht: Diese Story hier ist lange noch nicht tot, ich habe sie nicht vergessen. Ich arbeite immer wieder an neuen Zeilen, sobald es die Zeit erlaubt :)

Leider gibt es dafür auch eine schlechte Nachricht: Bis auf 1x04 gibt es aktuell keine "Episode" die ich hier ohne weiteres als neues Kapitel posten könnte, alle anderen Episoden die aktuell in Bearbeitung sind, sind entweder nur Halbfertig oder spielen zu einem späteren Zeitpunkt der aktuell an (noch) nichts bekanntes anknüpft.

Allerdings muss ich zu meiner Schande gestehen, dass diese Story für ein paar Wochen durchaus eingefroren war, Zeit in der ich mich mit dem Konzept auseinander gesetzt habe. Leider habe ich festgestellt, dass dies mit den 24 Kapiteln pro Staffel einfach vorne und hinten nicht passt. Gerade hier am Anfang der Story befindet sich die GTVA in einer Friedenszeit. Wie soll man also 24 Kapitel zu einer Zeit schreiben, wo eigentlich nicht viel passieren darf?
Natürlich gibt es hier 4 (von aktuell 6 geplanten) Hauptcharaktere die ein riesiges Potenzial haben. Aber statt 16 Charakterepisoden mit 8 Action-Episoden zu schreiben habe ich mich lieber entschieden, eine Staffel eher auf wenige ausführlichere Geschichten zu konzentrieren. Damit werden Zeiträume mit großem Leerlauf einfach verhindert und ermöglicht damit auch eine flexible Staffelgröße. In Jahren wo viel passiert gibt es entsprechend mehr zu lesen als in eher ereignisärmeren Storyjahren.

Das bisherige ZxYY Prinzip der einzelnen Kapitel wird aber beibehalten. Diese Kapitel werden nur entsprechend zu einer größeren Geschichte zusammengefügt. Siehe dazu auch den überarbeiteten ersten Beitrag in diesem Thread.

1x01-1x04 bilden damit die erste "komplette" Geschichte der Staffel, wobei man das mit dem "komplett" vielleicht auch nicht auf die Goldwaage legen sollte, oft werden diese Geschichten wohl ineinander übergehen, am Ende soll es ja schließlich ein recht zusammenhängendes großes Ganzes ergeben.

1x04 wird mit Sicherheit in den nächsten Tagen mal folgen (am WE...), werde die 4 Kapitel allerdings vorher noch einmal auf Rechtschreibfehler überprüfen, hier bearbeiten und dann mit dem 4.Kapitel auch vervollständigen.

Wann es hier aber mit etwas größerem weiter geht, kann ich aktuell noch nicht sagen, diese Story spielt aktuell bei mir nur die zweite Geige. Vorher will ich endlich mal eine Story beenden an der ich schon viel länger dran sitze (siehe Sig ;))

Aber hier wird es ganz sicher mal weitergehen. Also gebt die Hoffnung auf eine Fortsetzung nicht auf :) Zeit und Lust wächst leider auch nicht auf Bäumen.
Wer nicht vergessen kann, der wird vergessen.

06.11.2002 - 27.05.2011

Boro Pi
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Kapitel

Post by Boro Pi » Mon, 13. Oct 08, 23:56

Friede Deepstar,

Vorweg, ich habe jetzt nur Deinen letzten Post und zum besseren Verständnis den Eingangsbeitrag gelesen, noch nicht die Geschichte selbst (was scheinbar, da ich das Spiel nicht kenne, auch wenig Sinn machen würde.)

Zu Deiner "schlechten Nachricht": Ich bin mir nicht sicher, ob ich Dein Problem verstehe. Gibt es denn einen Grund für die Einteilung in Staffeln und Episoden?
Ich persönlich denke nicht, dass Du mit einer derartig strikten Struktur arbeiten solltest. Die Kapiteleinteilung sollte sich dem Fluss der Handlung anpassen, nicht umgekehrt. Wie gesagt, ich sehe keinen Grund, der dafür spräche. (Vielleicht übersehe ich etwas).
Nimm Dir also ruhig völlig frei Hand bei der Einteilung der Kapitel. Ich bezweifel, dass irgendjemand hier es wirklich als schlechte Nachricht auffassen wird, dass Du von Deinem geplanten Muster abweichst. :wink:

Sir Boro Pi

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