Tamina wrote:Aber die paar Quanten an Mehrleistung durchs Übertakten rechtfertigen doch kaum die Stromkosten.
Das ist zu verallgemeinert, und wenn man es Streng nimmt, dürfte man dann nur die besonders Sparsamen Modelle nehmen. Die verzichten allerdings zugunsten einer geringeren Leistungsaufnahme, auf einen höheren Takt und damit auf Leistung.
Allerdings muss es beim Übertakten nicht zwangsläufig auch in deutlich höhere Stromkosten resultieren. Zumindest nicht, wenn man Manuell Übertaktet, dann kann man das ganz gut steuern. Ist auch vom Glück abhängig, wie gut der Chip sich bei welcher Spannung takten lässt. Da gibts nämlich eine relativ große Produktionsschwankung.
In meinem letzten Beitrag hatte ich unverhältnismäßig höhere Spannung bei geringer Taktsteigerung angesprochen. Das bezog sich jedoch nicht generell aufs Übertakten.
Hypothetisch:
Wir haben ein Prozessor der ab Werk mit 1,0V bei 3,0 GHz arbeitet. Es kann nun sein, das für 3,4 GHz keine Anhebung der Spannung nötig ist (die Leistungsaufnahme steigt nur geringfügig um ein paar Watt), oder nur eine leichte um einige Millivolt, sagen wir +0,05V (auch jetzt noch steigt die Leistungsaufnahme recht wenig) sind nötig.
Wir steigern den Takt auf 3,5 GHz bei weiterhin 1,05V. Haben aber Pech, auch nach dem anheben der Spannung um weitere +0,05V bleibt es instabil. Erst bei 1,2V (also +0,2V) läuft es wieder Stabil. Die Effizienz ist nun dahin, die Leistungsaufnahme doch recht deutlich gestiegen. Aber nur um 3,33% zusätzlich mehr Takt ggü. den 3,4 GHz zu erhalten. Das merkt man eh nicht. Also geht man auf die 3,4GHz zurück, hat etwas mehr Leistung bei kaum höheren Stromkosten.
ABER: Die gleichen höheren Stromkosten hätte man wahrscheinlich auch gehabt, wenn man zum nächst schnelleren Modell der gleichen Modellreihe gegriffen hätte, das ab Werk mit 3,5 GHz bei 1,05V arbeitet.
Aufgrund der Produktionsschwankung kann es auch sein, das die nächst schnellere bei 3,5GHz mit 1,1V arbeitet. Nicht jedes Exemplar eines bestimmten Modells arbeitet mit exakt derselben Spannung beim selben Takt. Es gibt leichte Schwankungen.
Hat man Glück, kann man auch die Spannung senken und trotzdem etwas den Takt anheben. So kann man im Idealfall eine leicht geringere Leistungsaufnahme bei höherer Leistung erhalten.
Ab Werk ist jedenfalls eine Komponente nur sehr selten ideal Konfiguriert. Und wenn es so ist, dann hatte man Pech gehabt.
arragon0815 wrote:Es sind ja nicht alleine die Taktraten des Prozis die ein System schnell machen, sondern auch die immer besser werdende Anbindung der Pheripherie wie Arbeitsspeicher und auch die Festplatten. Also der Schritt von IDE bis hin zum M2.0 Anschluss ist auch sehr gewaltig.
Es bleibt einem auch in Zukunft nichts anderes übrig als aller paar Jahre sich was neues zu gönnen, wenn man Up-To-Date bleiben will....
...aber man kann es auch ein wenig rauszögern
Man muss nicht unbedingt alle paar Jahre ein neues System kaufen. Up to date zu sein, ist nicht immer Lohnenswert oder überhaupt notwendig.
Bei den CPUs, und der direkt damit zusammenhängenden Plattform, hat sich die vergangenen Jahre von Generation zu Generation nur sehr wenig getan.
Intel hat seit Einführung der Core i der 2. Generation die Leistung mit jeder Generation nur um etwa 5-10% erhöht, die teilweise lediglich durch die Taktsteigerung erreicht wurden. Bis auf wenige spezielle Anwendungen, wo eine größere Leistungssteigerung erzielt wurde. Hatte man damals ein Core i5-2500K oder i7-2600K gekauft und diesen (später) übertaktet, lässt sich dieser auch heute noch sehr gut für Spiele nutzen.
Der Wechsel von DDR3 auf DDR4 hatte nicht wirklich zu einer größeren Leistungssteigerung geführt. Wobei die Transferrate und Latenz des RAMs durchaus Auswirkung auf die Rechenleistung haben.
Bei AMD gab es mit dem Wechsel von FX zu Ryzen einen großen Sprung. Mehr Leistung hat AMD den "neutralen" Kunden aber auch nicht zur Verfügung gestellt. Wenn man von Anwendungen absieht, die stark von Mehrkern-CPUs profitiert, wo man durch die Ryzen deutlich günstiger an CPUs mit 6 oder (deutlich) mehr Kerne kam. Also nicht gerade Spiele.
Man kann nur hoffen, das durch die "Rückkehr" AMDs in den CPU-Markt, die Leistungsentwicklung etwas zulegt und nicht bei den mageren 5-10% bleiben. Aber nicht nur durch zusätzliche Kerne.
Bzgl. Festplatten und der Wechsel von SATA-3GBit/s über SATA-6GBit/s zu M.2 PCIe:
Wenn man genug (abhängig von der Anwendung und dem Anwendungsszenario) RAM im System hat, hat diese keine Auswirkung auf die Performance eines Spiels. Nur die Ladezeiten werden dann noch beeinflusst. Zwischen einer SSD @ SATA-6-Gbit/s und einer SSD an PCIe-3.0-4x M.2 merkt man auch kaum einen Unterschied. Eine M.2 SSD braucht weniger Platz im Gehäuse (also für Kompakte Systeme wie ITX, Notebooks und noch kleiner). Von der Leistung profitiert man nur wirklich, wenn man oft sehr große Dateien zwischen mehreren M.2-SSDs hin und her schiebt. Ansonsten limitiert eigentlich immer das Quell- bzw. Ziel-Laufwerk.
Die allermeisten Anwender brauchen jedenfalls
noch nichts schnelleres als eine SATA-SSD als Festspeicher.
Was sich gelohnt hätte, wäre der Wechsel der Grafikkarten. Da reicht es aber auch nur jede 2. oder 3. Generation in eine Neue zu investieren.
Aktuelle GraKas arbeiten mit PCIe 3.0, sind aber auch zu PCIe 2.0 kompatibel sind, und haben dabei in den meisten Fällen kaum bis keine Leistungseinbußen. Eine GTX 1080 Ti wäre vlt. nicht der ideale Partner für einen (übertakteten) Core i5-2500K, aber eine GTX 1060 6GB oder RX-580 8GB wäre eine passende Kombination mit dem man wohl noch bis 2020 auch für die meisten AAA-Spiele gut gerüstet wäre.