Kreuzzug der Ratten (16+)
Posted: Fri, 4. May 07, 18:39
Das Rattennest
Wir schreiben das Jahr 5466.
Die Menschheit, circa 15 Milliarden, quer über die Galaxie verstreut.
Die Erde, Bevölkerung 2500
Die Menschheit ist als Volk am Ende. Heimatlose Nomaden, die man auf jeder Station oder in jedem bewohnten System antrifft. Mit Verachtung nur geduldet, aber nie willkommen.
Im Dreck…
Im Müll wühlend…
Die miesesten Jobs ausführend…
In schrottreifen, vergammelten Seelenverkäufern durch das All kriechend.
Elend…
Verzweifelt…
Ohne Hoffnung…
Die Menschen…
… besser bekannt als „Die Ratten“.
Die Erde, besser bekannt als „Das Rattennest“ ein zerstörter Planet, eine verwüstete Schrotthalde, überzogen mit den Überresten einer gescheiterten Zivilisation. Überall ragen die Gerippe verfallener Gebäude wie verfaulte Zähne in die Höhe. Langsam zerfallend, unaufhaltsam verschwinden die Zeugen einer Hoffnung.
Einst war dieser Planet ein Juwel. Wunderschön, leuchtend blau und mit riesigen Ozeanen kostbaren Wassers an der Oberfläche. Die Ozeane sind fort. Eine verbrannte Wüste blieb zurück, versalzte Böden, die sich langsam in eine Sand und Steinwüste verwandeln. .der blaue Himmel existiert nur noch in alten Aufzeichnungen, heute ist er schäbig braun, schmutzig und dunstig.
Ein Friedhof…
Ein Mahnmal…
Für Arroganz…
… Unwissenheit und …
… totalen Größenwahn.
Wie konnte das nur geschehen?
Warum?
Im Jahre 5288 hatten es die Menschen scheinbar geschafft. Endlich überwanden sie die „Barriere“. Jahrtausende glaubten die Menschen, dass die Lichtgeschwindigkeit das Maximum darstellen würde. Dadurch wurde das Reisen in andere Sternensysteme zum Geduldsspiel. So kam die Menschheit nie über die 10 Lichtjahre rund um ihr Heimatsystem heraus.
Zu abschreckend war die Vorstellung Ewigkeiten in einem langsamen Schiff zu verbringen und alles vollkommen verändert wieder zu finden. Ein weiteres Problem bestand darin, das die benachbarten Systeme keinerlei bewohnbare Planeten hatten und das Projekt einer Marskolonie katastrophal endete.
Die Menschen saßen in der Falle.
Gekettet an eine überbevölkerte Erde.
Einsteins Formel…
… die Fußfessel der Menschheit.
Doch dann der Durchbruch!
Hao Po Nui, ein chinesischer Forscher konnte endlich die schon seit Jahrtausenden bestehende Vermutung beweisen, dass die Quantenmechanik und die Relativitätstheorie nur die Oberfläche beschrieben. Sie beschrieben nur viele Symptome, erkannten aber die viel kleineren Bausteine des Universums nicht.
Das Universum hat nicht 4 sondern 10 Dimensionen…
… und zwei Raumzeiten.
Eine für die vier direkt beobachtbaren Dimensionen und eine für die sechs „aufgerollten“ Dimensionen.
Der Urknall, nie passiert.
Universen liegen auf Branen in noch höher Dimensionalen Räumen. Unsere war leer, dann näherten sich zwei andere Branen in der Nähe einander an und bei einer Kollision löschten sie sich aus. Für unsere Bran bedeutet das eine inflationäre Expansion und an deren Ende, erzeugt von der unglaublichen Energie, die Teilchen aus denen wir bestehen.
Ein Knall fand statt, aber nicht in unserem Universum, es war nur der Nutznießer.
Der böseste Scherz, war aber das Ding mit der angeblich unüberwindlichen Lichtgeschwindigkeit. Sicher bei nur vier Dimensionen stimmt das, aber bei zehn Dimensionen und darin einer zweiten Raumzeit eben nicht. Ein kleiner schwingender Kristall mit ein Paar Gravitonen angeregt und schon löschen sich die Raumzeiten für das Schiff aus. Es rast dahin, ohne dass es Zeit erlebt.
Der Branantrieb war geboren.
Instantan über tausende Lichtjahre, einfach so.
Nur Navigieren sollte man richtig…
Willkommen im Club, Homo sapiens…
Ohne dass enorm viel Energie gebraucht würde, der Antrieb mit Unterlichtgeschwindigkeit braucht viel mehr. Bitter. Welch enorme Zeitverschwendung. Jahrtausende verschenkt, die galaktische Lachnummer…
Aber Saiten(Strings) sind ja nur was für Musiker…
„Richtig Herr Professor, die Erde ist doch auch eine Scheibe, oder?“, dieser verbitterte Scherz kursierte nach dieser Entdeckung auf der Erde.
In den nächsten Jahren explodierte der Raumschiffbau. Jeder wollte eins haben, so wie zuvor Automobile. Und so kam es auch. Langsam tasteten sich die Menschen im Raum vor. Allerdings im falschen Quadranten der Galaxie.
Pech
Im Jahre 5345 war es endlich soweit.
Die Menschen stießen auf die Imaren.
Und mussten dann erschrocken zur Kenntnis nehmen das es unzählige, raumfahrende Rassen gab. Aber die hatten sich für den Ödnisquadranten, dort wo die Erde liegt, nie interessiert. Wozu auch…
Alles das wäre nicht so schlimm gewesen…
… gäbe es da nicht eine Klasse von Menschen, die nur Unheil hervorrufen…
… Politiker!
Es kam wie es kommen musste…
… eine Kriegsflotte musste her!
Wir müssen vorbereitet sein…
… man kann den Aliens nicht trauen!
Willst du Frieden, so bereite den Krieg vor!
Fatal.
Aber kein Krieg zerstörte die Erde…
… sondern der Mensch selbst.
Denn riesige Kriegsflotten brauchen riesige Mengen an Rohstoffen. Auf der Erde und dem Mond war nix mehr zu holen. Diese Rohstoffe flogen als private Raumschiffe durch das All. Aber auf dem großen Asteroiden, da war noch was zu holen. Doch der Transport war zu lästig…
Also näher ran mit dem Ding.
Doch die Herren Ingeneure hatten Mist gebaut. Das Teil geriet völlig außer Kontrolle. Nichts half mehr.
Jeder packte seine Habseligkeiten und machte sich davon, so viel Zeit blieb. Aber nach dem Aufprall war die Erde fertig. Das war es, der Mensch hatte es endlich geschafft, seine Mutter Erde zu killen. Bravo!
Die Menschen wurden als Flüchtlinge verteilt, heimatlose Bettler, verstreut zwischen den Sternen. Denn Probleme hatte die anderen Spezies selbst mehr als genug.
Sterne, zwischen denen endlose lokale Kriege tobten…
Tausende Jahre Zivilisation das Klo runtergespült…
… die Menschen waren wieder Nomaden, Jäger und Sammler.
Wie Blütenblätter im Wind…
… vergammelte und verwahrloste Menschen in desolaten Schiffswracks…
…Kinder, die niemals eine Stadt voller Menschen sahen.
Geschweige jemals die wundervolle Natur ihres Heimatplaneten kennen lernten. Aber was soll´ s! Futsch ist futsch…
So schlugen sich die „Ratten“ eben durch, ohne Perspektive und ohne Hoffnung. Allerdings nicht alle. Einige brachten es zu bescheidenem Wohlstand oder sogar zu einem kleinen Posten bei einer der fremden Rassen. Aber diese Leute meine ich nicht. Nein, es gab da ein paar ganz besondere Individuen.
Die hatten noch nicht aufgegeben.
Im Jahr 5430 machten sie sich auf den Weg in die alte Heimat. Bestenfalls ernteten sie dafür Unverständnis, meistens jedoch Hohn und Spott, besonders von ihren Artgenossen. Wie das nun einmal unter Menschen üblich scheint. Das ändert sich wohl nie. Aber sie blieben standhaft und landeten schließlich mit ihren alten Schrottmühlen auf der Erde.
Jahr um Jahr, Maulwürfen gleich, durchwühlten sie die Schutthalden ihrer untergegangenen Zivilisation. Unermüdlich, ständig mit mangelhaften Ressourcen wie Atemluft, Wasser und Nahrung konfrontiert. Tag für Tag, Monat für Monat und Jahr für Jahr ohne nachzulassen.
Ab und an fanden sie kleine Bruchstücke, Puzzleteile eines gigantischen Puzzles, das Menschheit hieß. Dateien, Pläne und ganze Teile von Maschinen und Schiffen und Geheimmaterial der Militärs…
Jetzt wurde es interessant…
Denn die Militärs hatten weiter gedacht, als es jemals Publik wurde. Auch nichts wirklich Neues…
Geheimniskrämerei gehört nun einmal zum Militär, wie die Soße zum leckeren Schweinebraten. Die Jungs waren echt fleißig, hatten richtig fette Pötte und große Geschütze im Sinn, aber das ist ja auch typisch für Streitkräfte. Untypisch war jedoch ihr Blick über den Tellerrand, denn es gab auch Spezialschiff um neue Planetenkolonien zu erschaffen!
Sie hielten die Zukunft der Menschheit in den Händen, unsere tapferen Maulwürfe…
Aber sie waren verzweifelt, so ein Schiff würden die Menschen und vor allem nicht sie selbst jemals erschaffen können. Die benötigten Ressourcen waren gigantisch, genauso wie die Ansprüche an die Werft die den Bau übernehmen würde. Sicherlich würden es einige Spezies können und auch gegen entsprechende Bezahlung auch ausführen, aber das Lag der Haken.
Selbst wenn all die verstreuten Menschen ihre letzte Unterhose hergeben würden, sie bekämen noch nicht einen kleinen Bruchteil der Kosten zusammen.
Ohne Moos, nix los!
Vergessen sie die Geschichten, wo wohlmeinende Aliens den Menschen tolle Geschenke machen, in diesem Universum bekommen sie nichts geschenkt.
Leicht frustriert buddelten sie weiter. Mittlerweile hatten sie sogar Kinder, sogar eine ganze Horde. So beschloss man, aus den gefundenen Teilen ein Schiff zu bauen, mit dem die nachkommen sich ins All wagen könnten. Niemand wollte für Nichts gelebt haben. Pläne hatte man ja genug…
So werkelten sie fleißig sogar an zwei Schiffen, an Hugin und Munin, Gedanke und Gedächtnis, die Namen der Raaben Odins. Munin, war für menschliche Verhältnisse recht groß und modular aufgebaut. Das Rückrat bildete eine stabile Konstruktion aus miteinander verbundenen Gitterträgern.
An dieses Gerüst pappte man alles was notwendig war, vorne ein größeres Modul für die Crew, mit einer Brücke obern darauf. Ans Heck die Triebwerksgondeln, Tanks und Generatoren. Ein zentraler Tunnel verband Nase und Heck. Am langen Mittelteil waren unzählige Kupplungen angebracht, so könnte die Crew zum Beispiel Frachtaufträge annehmen. Zahlungsmittel kann man immer gebrauchen…
Hugin wurde als kleines kompaktes Schiff ausgeführt und rundum verkleidet. Ein kleines kompaktes Erkundungs- und Kampfschiff, man wollte vorbereitet sein.
Was die Bewaffnung anging, das war allerdings so ein Problem. Ein paar einfache Lasergeschütze für Hugin, mehr war nicht aufzutreiben. Auch für Munin waren Waffenhalterungen vorgesehen, aber die Waffen dafür müssten eben noch erworben werden. Die Schiffe waren simpel, gewiss, aber weitaus besser, als die Trümmerhaufen die den Menschen sonst zur Verfügung standen.
Man könnte ja vielleicht später irgendwo bessere Schiffe erwerben…
Dann fand man einen Datenträger, der alle elektrisierte…
„EGES Carolus Magnus“
Magische Wort fast…
… ein leuchtender, ja hell strahlender Funke Hoffnung für die Geplagten.
EGES…
Erd Galaxie Entwicklungsschiff
Sie hatten eines bereits gebaut! Eines der Schiffe zur Kolonisierung wurde bereits vor der Katastrophe fertig gestellt. Sie konnten ihr Glück kaum fassen. Sie lasen weiter. Als die Katastrophe absehbar war, beeilte man sich verzweifelt das Schiff einsatzbereit zu machen, um eine neue Heimat für die Menschheit zu finden.
Dabei wurde aber offensichtlich ein Fehler gemacht, bei den Tests der Software der Branantriebs zündete dieser wirklich. Das Schiff verschwand mit unbekanntem Ziel. Das Entsetzen muss grenzenlos gewesen sein. Einige Wissenschaftler machten noch Pläne für Suchmissionen, aber das Chaos verhinderte deren Verwirklichung.
So geriet das Schiff, übersetzt „Karl der Große“, benannt nach dem ersten Kaiser, der nach dem Durcheinander der Völkerwanderung, wieder Ordnung brachte, in Vergessenheit. Der Vater Europas, so wurde er oft benannt, sein Name sollte erneut zum Symbol der Hoffnung im totalen Chaos werden. Ein Licht in der tiefsten Finsternis der Verzweiflung.
Nun begannen sich die Mühen auszuzahlen…
Sie fanden noch einige rudimentäre Geschichtsdaten. Allerdings brachten sie alles unwissend durcheinander. Aber sie waren fest entschlossen ihre Würde wieder zu erlangen. So nahmen sie sich die Symbole, die sie fanden. Sie lasen etwas über Kreuzritter und dachten, hallo, die waren ja wie wir, das Schiff wurde so zum heiligen Gral und der noch zu findende Planet zu einem neuen Jerusalem.
Da in der Galaxie im Nahkampf immer noch Messer und andere Blankwaffen häufig genutzt wurden, bauten sie aus hochfesten, leichten Legierungen Kettenhemden mit Kapuzenteil, Kettenhosen, gepanzerte Handschuhe usw. Darüber sollte die Crew ein weißes Stoffhemd und einen weißen Umhang Trage, als Uniform und Kampfanzug.
Auf den Umhängen und dem Hemd wurden einst Tatzenkreuze, wie wir sie von den Templern kennen, gedruckt, allerdings in violett. Wie bereits gesagt, sie machten ein paar Fehler, sie hatten keine Ahnung und wählten ausgerechnet die Farbe der Protestanten…
Aber daran, würde sich sicher kein Alien stoßen, denn die hatten ja überhaupt keine Ahnung davon, was ein Kreuzritter ist. Sogar Schwerter machten sie, ausgerechnet die der japanischen Samurai. Diesmal machten sie den Fehler aber mit voller Absicht, da sie gelesen hatte, dass diese Schwerter nie übertroffen worden seien.
Und sie wollten ihren Kindern doch das Beste auf die gefährliche Mission geben, was sie herstellen konnten. Und für die Schwerter, brauchte man ja keine komplizierten Maschinen, nur viel Übung und Geduld…
Ein Paar simple Lasergewehre hatten sie auch noch…
Während sie die Schiffe bauten, trainierten sie die Kinder im Kampf und allem was sie zum Überleben brauchen würden. Seit langer Zeit wurden sogar wieder Ärzte, Ingenieure und Wissenschaftler ausgebildet. Und sehr viele Krieger, die nicht nur die Schiffe fliegen konnten…
So zogen die Jahrzehnte dahin…
… auf einem toten Planeten.
Mit nur wenigen Menschen…
… begann, was die Aliens später…
… den „Kreuzzug der Ratten“…
… nennen würden.
Fortsetzung folgt
Wir schreiben das Jahr 5466.
Die Menschheit, circa 15 Milliarden, quer über die Galaxie verstreut.
Die Erde, Bevölkerung 2500
Die Menschheit ist als Volk am Ende. Heimatlose Nomaden, die man auf jeder Station oder in jedem bewohnten System antrifft. Mit Verachtung nur geduldet, aber nie willkommen.
Im Dreck…
Im Müll wühlend…
Die miesesten Jobs ausführend…
In schrottreifen, vergammelten Seelenverkäufern durch das All kriechend.
Elend…
Verzweifelt…
Ohne Hoffnung…
Die Menschen…
… besser bekannt als „Die Ratten“.
Die Erde, besser bekannt als „Das Rattennest“ ein zerstörter Planet, eine verwüstete Schrotthalde, überzogen mit den Überresten einer gescheiterten Zivilisation. Überall ragen die Gerippe verfallener Gebäude wie verfaulte Zähne in die Höhe. Langsam zerfallend, unaufhaltsam verschwinden die Zeugen einer Hoffnung.
Einst war dieser Planet ein Juwel. Wunderschön, leuchtend blau und mit riesigen Ozeanen kostbaren Wassers an der Oberfläche. Die Ozeane sind fort. Eine verbrannte Wüste blieb zurück, versalzte Böden, die sich langsam in eine Sand und Steinwüste verwandeln. .der blaue Himmel existiert nur noch in alten Aufzeichnungen, heute ist er schäbig braun, schmutzig und dunstig.
Ein Friedhof…
Ein Mahnmal…
Für Arroganz…
… Unwissenheit und …
… totalen Größenwahn.
Wie konnte das nur geschehen?
Warum?
Im Jahre 5288 hatten es die Menschen scheinbar geschafft. Endlich überwanden sie die „Barriere“. Jahrtausende glaubten die Menschen, dass die Lichtgeschwindigkeit das Maximum darstellen würde. Dadurch wurde das Reisen in andere Sternensysteme zum Geduldsspiel. So kam die Menschheit nie über die 10 Lichtjahre rund um ihr Heimatsystem heraus.
Zu abschreckend war die Vorstellung Ewigkeiten in einem langsamen Schiff zu verbringen und alles vollkommen verändert wieder zu finden. Ein weiteres Problem bestand darin, das die benachbarten Systeme keinerlei bewohnbare Planeten hatten und das Projekt einer Marskolonie katastrophal endete.
Die Menschen saßen in der Falle.
Gekettet an eine überbevölkerte Erde.
Einsteins Formel…
… die Fußfessel der Menschheit.
Doch dann der Durchbruch!
Hao Po Nui, ein chinesischer Forscher konnte endlich die schon seit Jahrtausenden bestehende Vermutung beweisen, dass die Quantenmechanik und die Relativitätstheorie nur die Oberfläche beschrieben. Sie beschrieben nur viele Symptome, erkannten aber die viel kleineren Bausteine des Universums nicht.
Das Universum hat nicht 4 sondern 10 Dimensionen…
… und zwei Raumzeiten.
Eine für die vier direkt beobachtbaren Dimensionen und eine für die sechs „aufgerollten“ Dimensionen.
Der Urknall, nie passiert.
Universen liegen auf Branen in noch höher Dimensionalen Räumen. Unsere war leer, dann näherten sich zwei andere Branen in der Nähe einander an und bei einer Kollision löschten sie sich aus. Für unsere Bran bedeutet das eine inflationäre Expansion und an deren Ende, erzeugt von der unglaublichen Energie, die Teilchen aus denen wir bestehen.
Ein Knall fand statt, aber nicht in unserem Universum, es war nur der Nutznießer.
Der böseste Scherz, war aber das Ding mit der angeblich unüberwindlichen Lichtgeschwindigkeit. Sicher bei nur vier Dimensionen stimmt das, aber bei zehn Dimensionen und darin einer zweiten Raumzeit eben nicht. Ein kleiner schwingender Kristall mit ein Paar Gravitonen angeregt und schon löschen sich die Raumzeiten für das Schiff aus. Es rast dahin, ohne dass es Zeit erlebt.
Der Branantrieb war geboren.
Instantan über tausende Lichtjahre, einfach so.
Nur Navigieren sollte man richtig…
Willkommen im Club, Homo sapiens…
Ohne dass enorm viel Energie gebraucht würde, der Antrieb mit Unterlichtgeschwindigkeit braucht viel mehr. Bitter. Welch enorme Zeitverschwendung. Jahrtausende verschenkt, die galaktische Lachnummer…
Aber Saiten(Strings) sind ja nur was für Musiker…
„Richtig Herr Professor, die Erde ist doch auch eine Scheibe, oder?“, dieser verbitterte Scherz kursierte nach dieser Entdeckung auf der Erde.
In den nächsten Jahren explodierte der Raumschiffbau. Jeder wollte eins haben, so wie zuvor Automobile. Und so kam es auch. Langsam tasteten sich die Menschen im Raum vor. Allerdings im falschen Quadranten der Galaxie.
Pech
Im Jahre 5345 war es endlich soweit.
Die Menschen stießen auf die Imaren.
Und mussten dann erschrocken zur Kenntnis nehmen das es unzählige, raumfahrende Rassen gab. Aber die hatten sich für den Ödnisquadranten, dort wo die Erde liegt, nie interessiert. Wozu auch…
Alles das wäre nicht so schlimm gewesen…
… gäbe es da nicht eine Klasse von Menschen, die nur Unheil hervorrufen…
… Politiker!
Es kam wie es kommen musste…
… eine Kriegsflotte musste her!
Wir müssen vorbereitet sein…
… man kann den Aliens nicht trauen!
Willst du Frieden, so bereite den Krieg vor!
Fatal.
Aber kein Krieg zerstörte die Erde…
… sondern der Mensch selbst.
Denn riesige Kriegsflotten brauchen riesige Mengen an Rohstoffen. Auf der Erde und dem Mond war nix mehr zu holen. Diese Rohstoffe flogen als private Raumschiffe durch das All. Aber auf dem großen Asteroiden, da war noch was zu holen. Doch der Transport war zu lästig…
Also näher ran mit dem Ding.
Doch die Herren Ingeneure hatten Mist gebaut. Das Teil geriet völlig außer Kontrolle. Nichts half mehr.
Jeder packte seine Habseligkeiten und machte sich davon, so viel Zeit blieb. Aber nach dem Aufprall war die Erde fertig. Das war es, der Mensch hatte es endlich geschafft, seine Mutter Erde zu killen. Bravo!
Die Menschen wurden als Flüchtlinge verteilt, heimatlose Bettler, verstreut zwischen den Sternen. Denn Probleme hatte die anderen Spezies selbst mehr als genug.
Sterne, zwischen denen endlose lokale Kriege tobten…
Tausende Jahre Zivilisation das Klo runtergespült…
… die Menschen waren wieder Nomaden, Jäger und Sammler.
Wie Blütenblätter im Wind…
… vergammelte und verwahrloste Menschen in desolaten Schiffswracks…
…Kinder, die niemals eine Stadt voller Menschen sahen.
Geschweige jemals die wundervolle Natur ihres Heimatplaneten kennen lernten. Aber was soll´ s! Futsch ist futsch…
So schlugen sich die „Ratten“ eben durch, ohne Perspektive und ohne Hoffnung. Allerdings nicht alle. Einige brachten es zu bescheidenem Wohlstand oder sogar zu einem kleinen Posten bei einer der fremden Rassen. Aber diese Leute meine ich nicht. Nein, es gab da ein paar ganz besondere Individuen.
Die hatten noch nicht aufgegeben.
Im Jahr 5430 machten sie sich auf den Weg in die alte Heimat. Bestenfalls ernteten sie dafür Unverständnis, meistens jedoch Hohn und Spott, besonders von ihren Artgenossen. Wie das nun einmal unter Menschen üblich scheint. Das ändert sich wohl nie. Aber sie blieben standhaft und landeten schließlich mit ihren alten Schrottmühlen auf der Erde.
Jahr um Jahr, Maulwürfen gleich, durchwühlten sie die Schutthalden ihrer untergegangenen Zivilisation. Unermüdlich, ständig mit mangelhaften Ressourcen wie Atemluft, Wasser und Nahrung konfrontiert. Tag für Tag, Monat für Monat und Jahr für Jahr ohne nachzulassen.
Ab und an fanden sie kleine Bruchstücke, Puzzleteile eines gigantischen Puzzles, das Menschheit hieß. Dateien, Pläne und ganze Teile von Maschinen und Schiffen und Geheimmaterial der Militärs…
Jetzt wurde es interessant…
Denn die Militärs hatten weiter gedacht, als es jemals Publik wurde. Auch nichts wirklich Neues…
Geheimniskrämerei gehört nun einmal zum Militär, wie die Soße zum leckeren Schweinebraten. Die Jungs waren echt fleißig, hatten richtig fette Pötte und große Geschütze im Sinn, aber das ist ja auch typisch für Streitkräfte. Untypisch war jedoch ihr Blick über den Tellerrand, denn es gab auch Spezialschiff um neue Planetenkolonien zu erschaffen!
Sie hielten die Zukunft der Menschheit in den Händen, unsere tapferen Maulwürfe…
Aber sie waren verzweifelt, so ein Schiff würden die Menschen und vor allem nicht sie selbst jemals erschaffen können. Die benötigten Ressourcen waren gigantisch, genauso wie die Ansprüche an die Werft die den Bau übernehmen würde. Sicherlich würden es einige Spezies können und auch gegen entsprechende Bezahlung auch ausführen, aber das Lag der Haken.
Selbst wenn all die verstreuten Menschen ihre letzte Unterhose hergeben würden, sie bekämen noch nicht einen kleinen Bruchteil der Kosten zusammen.
Ohne Moos, nix los!
Vergessen sie die Geschichten, wo wohlmeinende Aliens den Menschen tolle Geschenke machen, in diesem Universum bekommen sie nichts geschenkt.
Leicht frustriert buddelten sie weiter. Mittlerweile hatten sie sogar Kinder, sogar eine ganze Horde. So beschloss man, aus den gefundenen Teilen ein Schiff zu bauen, mit dem die nachkommen sich ins All wagen könnten. Niemand wollte für Nichts gelebt haben. Pläne hatte man ja genug…
So werkelten sie fleißig sogar an zwei Schiffen, an Hugin und Munin, Gedanke und Gedächtnis, die Namen der Raaben Odins. Munin, war für menschliche Verhältnisse recht groß und modular aufgebaut. Das Rückrat bildete eine stabile Konstruktion aus miteinander verbundenen Gitterträgern.
An dieses Gerüst pappte man alles was notwendig war, vorne ein größeres Modul für die Crew, mit einer Brücke obern darauf. Ans Heck die Triebwerksgondeln, Tanks und Generatoren. Ein zentraler Tunnel verband Nase und Heck. Am langen Mittelteil waren unzählige Kupplungen angebracht, so könnte die Crew zum Beispiel Frachtaufträge annehmen. Zahlungsmittel kann man immer gebrauchen…
Hugin wurde als kleines kompaktes Schiff ausgeführt und rundum verkleidet. Ein kleines kompaktes Erkundungs- und Kampfschiff, man wollte vorbereitet sein.
Was die Bewaffnung anging, das war allerdings so ein Problem. Ein paar einfache Lasergeschütze für Hugin, mehr war nicht aufzutreiben. Auch für Munin waren Waffenhalterungen vorgesehen, aber die Waffen dafür müssten eben noch erworben werden. Die Schiffe waren simpel, gewiss, aber weitaus besser, als die Trümmerhaufen die den Menschen sonst zur Verfügung standen.
Man könnte ja vielleicht später irgendwo bessere Schiffe erwerben…
Dann fand man einen Datenträger, der alle elektrisierte…
„EGES Carolus Magnus“
Magische Wort fast…
… ein leuchtender, ja hell strahlender Funke Hoffnung für die Geplagten.
EGES…
Erd Galaxie Entwicklungsschiff
Sie hatten eines bereits gebaut! Eines der Schiffe zur Kolonisierung wurde bereits vor der Katastrophe fertig gestellt. Sie konnten ihr Glück kaum fassen. Sie lasen weiter. Als die Katastrophe absehbar war, beeilte man sich verzweifelt das Schiff einsatzbereit zu machen, um eine neue Heimat für die Menschheit zu finden.
Dabei wurde aber offensichtlich ein Fehler gemacht, bei den Tests der Software der Branantriebs zündete dieser wirklich. Das Schiff verschwand mit unbekanntem Ziel. Das Entsetzen muss grenzenlos gewesen sein. Einige Wissenschaftler machten noch Pläne für Suchmissionen, aber das Chaos verhinderte deren Verwirklichung.
So geriet das Schiff, übersetzt „Karl der Große“, benannt nach dem ersten Kaiser, der nach dem Durcheinander der Völkerwanderung, wieder Ordnung brachte, in Vergessenheit. Der Vater Europas, so wurde er oft benannt, sein Name sollte erneut zum Symbol der Hoffnung im totalen Chaos werden. Ein Licht in der tiefsten Finsternis der Verzweiflung.
Nun begannen sich die Mühen auszuzahlen…
Sie fanden noch einige rudimentäre Geschichtsdaten. Allerdings brachten sie alles unwissend durcheinander. Aber sie waren fest entschlossen ihre Würde wieder zu erlangen. So nahmen sie sich die Symbole, die sie fanden. Sie lasen etwas über Kreuzritter und dachten, hallo, die waren ja wie wir, das Schiff wurde so zum heiligen Gral und der noch zu findende Planet zu einem neuen Jerusalem.
Da in der Galaxie im Nahkampf immer noch Messer und andere Blankwaffen häufig genutzt wurden, bauten sie aus hochfesten, leichten Legierungen Kettenhemden mit Kapuzenteil, Kettenhosen, gepanzerte Handschuhe usw. Darüber sollte die Crew ein weißes Stoffhemd und einen weißen Umhang Trage, als Uniform und Kampfanzug.
Auf den Umhängen und dem Hemd wurden einst Tatzenkreuze, wie wir sie von den Templern kennen, gedruckt, allerdings in violett. Wie bereits gesagt, sie machten ein paar Fehler, sie hatten keine Ahnung und wählten ausgerechnet die Farbe der Protestanten…
Aber daran, würde sich sicher kein Alien stoßen, denn die hatten ja überhaupt keine Ahnung davon, was ein Kreuzritter ist. Sogar Schwerter machten sie, ausgerechnet die der japanischen Samurai. Diesmal machten sie den Fehler aber mit voller Absicht, da sie gelesen hatte, dass diese Schwerter nie übertroffen worden seien.
Und sie wollten ihren Kindern doch das Beste auf die gefährliche Mission geben, was sie herstellen konnten. Und für die Schwerter, brauchte man ja keine komplizierten Maschinen, nur viel Übung und Geduld…
Ein Paar simple Lasergewehre hatten sie auch noch…
Während sie die Schiffe bauten, trainierten sie die Kinder im Kampf und allem was sie zum Überleben brauchen würden. Seit langer Zeit wurden sogar wieder Ärzte, Ingenieure und Wissenschaftler ausgebildet. Und sehr viele Krieger, die nicht nur die Schiffe fliegen konnten…
So zogen die Jahrzehnte dahin…
… auf einem toten Planeten.
Mit nur wenigen Menschen…
… begann, was die Aliens später…
… den „Kreuzzug der Ratten“…
… nennen würden.
Fortsetzung folgt